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Lebensqualität und Lebensbegleitendes Lernen im dritten Lebensalter

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einigermaßen kompensiert werden kann <strong>und</strong> dadurch erst ab dem sechsten<br />

Lebensjahrzehnt sichtbar wird.<br />

Es gibt Theorien, die schreiben einerseits dem Körper ein gewisses<br />

Selbstzerstörungspotential zu, um anderen Gattungsmitgliedern Platz zu machen,<br />

andererseits gibt es welche, die die Sinnhaftigkeit des Daseins mit<br />

Reproduktionsgedanken in Verbindung bringen. Hat der Körper sich erfolgreich<br />

reproduziert, was heißt, dass die Gene in einem anderen Körper weiterleben, so<br />

ist die „Mission erfüllt“. Aus diesem Blickwinkel betrachtet scheint es sinnvoller, „<strong>im</strong><br />

20. Lebensjahr zu sterben <strong>und</strong> 30 Nachkommen erzeugt zu haben, als kinderlos<br />

mit 100 Jahren zu sterben.“ 23<br />

Evolutionär 24 betrachtet ist das Altern ein junges Phänomen: Aus dieser<br />

Perspektive überleben nach der natürlichen Selektion die Stärksten, die wiederum<br />

ihre Energie <strong>und</strong> ihre Kräfte in die Zeugung von Nachkommen stecken <strong>und</strong> sich<br />

nicht auf die Phase nach der Zeugungsfähigkeit konzentrieren mussten. Es<br />

wurden also keine Ressourcen in die Wiederherstellung bzw. Erhaltung des<br />

Körpers über die fortpflanzungsfähige Zeitspanne hinaus investiert. Ein Zeichen<br />

dafür ist die Tatsache, dass bis in die jüngste Vergangenheit nur relativ wenige<br />

Menschen alt wurden.<br />

Kurz gesagt: Der menschliche Körper altert biologisch – <strong>und</strong> das betrifft die Zellen<br />

<strong>und</strong> Gewebe, Knochen, Gelenke <strong>und</strong> Muskeln, die inneren Organe, den<br />

Stoffwechsel sowie Hormonhaushalt, die Abwehrsysteme <strong>im</strong> Körper, die<br />

Sinnesorgane <strong>und</strong> nicht zuletzt das Gehirn. Genauer auf diese biologischen<br />

Alterungsprozesse einzugehen widerspricht der Zielsetzung dieser Arbeit <strong>und</strong><br />

würde darüber hinaus deren Rahmen sprengen.<br />

Im Gesamtkontext stellt sich natürlich nicht die Frage, ob die biologischen<br />

Alterungsprozesse aufgehalten, sondern wie sie abgeschwächt <strong>und</strong> verzögert<br />

werden können.<br />

Viidik zeigt in seinem Beitrag ebenso auf, „dass die Gentherapie <strong>im</strong><br />

Zusammenhang mit Alterungsprozessen in absehbarer Zukunft keine<br />

23 Ebda., S. 17<br />

24 vgl. Rosenmayr/Böhmer, 2003, S. 23f<br />

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