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Lebensqualität und Lebensbegleitendes Lernen im dritten Lebensalter

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Obwohl sich der Begriff Altenbildung 98 als solches bereits etabliert hat, stellt sich<br />

die Frage, ob es nicht eine treffendere Bezeichnung für diese Thematik gäbe.<br />

Hoffmann-Gabel bezeichnet den Begriff der Altenbildung als unpassend, „weil<br />

damit der <strong>und</strong>ifferenzierten Vorstellung von den „Alten“ nichts entgegengesetzt<br />

wird <strong>und</strong> diese Pauschalbezeichnung althergebrachten Vorurteilen Nahrung gibt<br />

() Altenbildung ist ein unpassender Begriff, er ist vieldeutig <strong>und</strong> nichtssagend.“ 99<br />

Sie begründet ihre Kritik mit der Tatsache, dass sich hinter dieser Bezeichnung ein<br />

vielfältiges, auf diversen Konzepten <strong>und</strong> Ansätzen basierendes Angebot für ältere<br />

<strong>und</strong> alte Menschen verbirgt, das ganz junge knapp über 50, ältere in der<br />

nachberuflichen Lebensphase wie alte Menschen über 80 gleichermaßen betrifft<br />

<strong>und</strong> plädiert für die Bezeichnung „Weiterbildung für ältere Erwachsene“.<br />

3.1.1. Bildung <strong>im</strong> Alter – notwendig oder sinnlos?<br />

Die Entwicklung 100 hin zu einem diversifizierten, auch generationenübergreifenden<br />

Bildungsangebot für Ältere <strong>und</strong> Alte ist ebenso zurückzuführen auf die<br />

gerontologischen Nachweise empirischer Untersuchungen, die belegen, dass die<br />

Lernfähigkeit auch <strong>im</strong> Alter nicht unbedingt abnehmen muss. „Was <strong>im</strong> Alter<br />

nachläßt, ist die flüssige oder sogenannte fluide Intelligenz: Wendigkeit, schnelle<br />

Neuorientierung, Umstellungsfähigkeit <strong>und</strong> Kombinationsgabe. Dagegen sind<br />

Ältere in sprachlich geb<strong>und</strong>enen Fähigkeiten, bei denen es auf Aktualisierung von<br />

Erfahrung, Sprachverständnis <strong>und</strong> Assoziationen ankommt, also bei der<br />

kristallinen Intelligenz, Jüngeren gleichwertig, wenn nicht sogar überlegen.“ 101<br />

Was die Lern <strong>und</strong> Leistungsfähigkeit 102 älterer Menschen betrifft, so sprechen<br />

lernpsychologische Forschungsergebnisse der letzten zwei bis drei Jahrzehnte für<br />

sich: Neben der sich bis weit über das dritte Lebensjahrzehnt erhaltenden<br />

intellektuellen Leistungsfähigkeit erreicht die für die Informationsverarbeitung<br />

wichtige Nervenleitungsgeschwindigkeit erst zwischen viertem <strong>und</strong> fünftem<br />

Lebensjahrzehnt ihren Höhepunkt <strong>und</strong> schrumpft bis zum 85. Lebensjahr nur auf<br />

ca. 85% des <strong>im</strong> 30. Lebensjahr erhobenen Vergleichswertes zusammen. Ebenso<br />

98 vgl. Hoffman-Gabel, 2003, S. 28f<br />

99 Hoffmann-Gabel, 2003, S.29<br />

100 vgl. Shala, 2001, S. 9 in: http://www.dza.de/infodienst/ida_7+8_01.html, 27. 08.2006<br />

101 Witterstätter, 1999, S. 95<br />

102 vgl. Gruber et al., 2007, S. 113ff<br />

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