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Lebensqualität und Lebensbegleitendes Lernen im dritten Lebensalter

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Die zahlreichen, materiell gesicherten, alten Menschen kommen dem<br />

Wohlfahrtsstaat teuer zu stehen. Auf den Punkt gebracht bedeutet das eine<br />

Diskussion <strong>und</strong> Thematisierung des Generationenvertrages. Entwicklungen wie<br />

der Anstieg von Einpersonenhaushalten bzw. der Ausgabenschub bei<br />

Ges<strong>und</strong>heitsausgaben <strong>und</strong> Pensionszahlungen unterstreichen diese Tatsache.<br />

Von politischer Seite sind also Behauptungen wie „Rentensicherheit“ <strong>und</strong><br />

„Pensionsgarantie“ Schnee von gestern – also schlicht <strong>und</strong> einfach längerfristig<br />

nicht einzuhalten.<br />

These 13: „Ältere bevorzugen es häufig, „Int<strong>im</strong>ität auf Abstand“ zu pflegen. Aber<br />

die gesellschaftliche Entwicklung isoliert sie zunehmend von den jüngeren<br />

Generationen.“ 69<br />

„Nähe auf Distanz“ beschreibt den Umstand, dass ältere Menschen in sozialen<br />

Netzwerken einerseits gerne int<strong>im</strong>en Kontakt pflegen, andererseits ihre eigene<br />

Unabhängigkeit schätzen. Es besteht also noch eine enge Beziehung zwischen<br />

den Generationen – die Umstände werden aber <strong>im</strong>mer schwieriger. Durch<br />

steigende Mobilität steigt die Distanz, was den <strong>im</strong>mens wichtigen face-to-face-<br />

Kontakt erschwert. Durch die Arbeitsmarktsituation ist es für die<br />

Terminkalenderfamilie <strong>im</strong>mens schwierig auch noch Berührungspunkte mit der<br />

älteren Generation einzuplanen, <strong>und</strong> durch die Tatsache der <strong>im</strong>mer späteren<br />

Elternschaft können Erziehungsaufgaben <strong>im</strong>mer seltener von Großeltern<br />

übernommen werden.<br />

These 14: „Die Älteren verfügen über Zeit <strong>und</strong> Geld; beides Ressourcen, an denen<br />

die Jüngeren teilhaben. Das lindert den Generationenkonflikt.“ 70<br />

Nachdem die Ressourcen älterer Menschen <strong>im</strong>mer weniger geschätzt werden,<br />

bleiben ihnen noch zwei Machtfaktoren: Zeit <strong>und</strong> Geld. Hier können sie, <strong>und</strong> das<br />

tun sie auch, einen beträchtlichen Teil an Hilfeleistung den Jüngeren zur<br />

Verfügung stellen. Diese Tatsache ist mit einem Statusgewinn gleichzusetzen <strong>und</strong><br />

bedeutet gleichsam Reputation der Älteren: Durch Zuwendungen in finanzieller<br />

<strong>und</strong> zeitlicher Hinsicht kann das gespannte Verhältnis zwischen den Generationen<br />

etwas entspannt werden.<br />

69 Ebda., 2003, S. 262<br />

70 Ebda., 2003, S. 263<br />

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