Lebensqualität und Lebensbegleitendes Lernen im dritten Lebensalter

eigentlich bezahlen soll. Wo Altern nicht mehr im Interesse der Gesellschaft ist –
und so ist es bei uns -, ist es auch die verlängerte Lebenserwartung nicht.“ 37
2.2. Das Alter als pädagogische Kategorie
Geht man vom Begriff „paidagogos“ 38 (griech.) aus, was übersetzt soviel heißt wie
Knabenführung, so scheint nachvollziehbar, dass sich die Pädagogik über
Jahrhunderte hinweg mit der Aufzucht, der Erziehung sowie Bildung der jungen
Generation und deren Integration in die Gesellschaft auseinander setzte. Insofern
stellt das Alter keine genuin pädagogische Kategorie dar.
In Zusammenhang mit den pädagogischen Subdisziplinen Erwachsenenbildung,
Freizeitpädagogik und Sozialarbeit/Sozialpädagogik sieht die Situation folgend
aus:
Was die Erwachsenenbildung betrifft, besteht, trotz einiger konstruktiver
Handlungsansätze, die im weiteren Verlauf der Arbeit näher betrachtet werden,
verstärkter Handlungsbedarf. Einerseits braucht es eine adäquatere Abstimmung
auf ältere Erwachsene und Öffnung des Hochschulzuganges für sie. Ebenso
sollten die Lern- und Bildungsangebote unterschiedlichster Trägerinstitutionen,
natürlich unter Berücksichtigung der neuesten Erkenntnisse - beispielsweise in der
Hirnforschung bzw. im Gedächtnistraining, in Zukunft noch stärker auf die besagte
Zielgruppe abgestimmt werden.
„Auf den Sachverstand der Erwachsenenbildung greift man auch dann gerne
zurück, wenn es die Leistungen der Oral History zur Aufrechterhaltung eines
kollektiven Gedächtnisses anhand ganz konkreter Projekte zu würdigen gilt oder
wenn didaktische Vorgehensweisen in der Biografiearbeit mit älteren Menschen
optimiert werden sollen.“ 39
Mit Herabsetzen des Pensionseintrittsalters wurde diese Zielgruppe ebenso für die
Freizeitpädagogik interessanter. Vor allem wenn es um Fragen des Sports,
37 Ebda., S. 109
38 vgl. Jansen et al., S. 1999, S. 356ff
39 Ebda., S. 358
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