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Lebensqualität und Lebensbegleitendes Lernen im dritten Lebensalter

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Eine Lernfähigkeit entwickelt sich also <strong>im</strong> Laufe der individuellen<br />

Lebensgeschichte <strong>und</strong> n<strong>im</strong>mt mit zunehmendem Alter nicht automatisch ab. Sie<br />

„bleibt aber gr<strong>und</strong>sätzlich bis ins hohe Alter erhalten <strong>und</strong> es kommt lediglich zu<br />

einer Verschiebung aufgr<strong>und</strong> biologischer Alterungsprozesse. 106<br />

Weiters unterstreichen zahlreiche Untersuchungsergebnisse auch die Annahme,<br />

dass Bildungsaktivitäten zu einer Erhöhung der <strong>Lebensqualität</strong> <strong>im</strong> Alter beitragen,<br />

wobei bereits Forschungsergebnisse aus den 60er Jahren den hohen Nutzen von<br />

Bildungsmaßnahmen, die <strong>im</strong> höheren Alter ergriffen werden, unterstreichen.<br />

An dieser Stelle drängt sich die Frage auf, welche Best<strong>im</strong>mungsgründe eine<br />

Bildung <strong>im</strong> Alter hat. Sie ist unter anderem in zweierlei Hinsicht 107 von großer<br />

Bedeutung: Während Bildung, auch in Form der SeniorInnenkulturarbeit, dazu<br />

beiträgt, seine Interessen zu visualisieren <strong>und</strong> transportieren, stärkt sie gleichzeitig<br />

das Selbstbewusstsein <strong>und</strong> die Fähigkeit zur Selbstorganisation von älteren<br />

Menschen.<br />

Staiger verweist in seinem Buch 108 zum Thema Altenbildung auf die Problematik<br />

einer interdisziplinären Ansicht <strong>und</strong> Theorie des Alterns <strong>und</strong> Alters. Hier sollte ein<br />

fachübergreifender Ansatz gef<strong>und</strong>en werden, der über die spezifischen<br />

Perspektiven hinausgeht. Folgend der Begründungs- <strong>und</strong> Legit<strong>im</strong>ationsversuch für<br />

eine Altenbildung aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet:<br />

Aus anthropologischer Sicht 109 sind verschiedenste menschliche Wesenszüge<br />

relevant. Hier geht es beispielsweise um die Ichhaftigkeit <strong>und</strong> Reflexivität des<br />

Menschen, also die Möglichkeit, sich selbst zu hinterfragen <strong>und</strong> reflektieren, aus<br />

sich herauszutreten <strong>und</strong> sich ohne Kontakt zur Außenwelt <strong>im</strong> Inneren selbst zu<br />

erleben. Sich mit seiner Person auseinander zu setzen <strong>und</strong> sie anzuerkennen<br />

beschäftigt nicht nur die Unvollkommenheit der Jugend, sondern ebenso ältere<br />

<strong>und</strong> alte Menschen. Witterstätter 110 nennt in diesem Zusammenhang die<br />

Möglichkeit, rückblickend auf sein eigenes Leben Bilanz ziehen, <strong>und</strong> den Tod als<br />

natürliche Gegebenheit annehmen zu können.<br />

106 Ebda., S. 115<br />

107 vgl. Bistum Aachen, 1994, S. 26<br />

108 vgl. Staiger, 1994, S. 34<br />

109 Ebda., S. 35<br />

110 vgl. Witterstätter, 1999, S. 96<br />

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