Drei Jahre Aufwind - Verpackungs-Rundschau
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ITALIEN<br />
Unternehmns wurde bereits begonnen,<br />
noch vor der Interpack rechnet man mit<br />
dem Zertifikat.<br />
Rocco Renzulli, Vizepräsident des<br />
Unternehmens, setzt zwar auf die Innovationsstärke<br />
seines Unternehmens,<br />
schließt aber auch Akquisitionen nicht<br />
aus, um weiter zu wachsen. Interessante<br />
Märkte sieht er auch in den osteuropäischen<br />
Ländern, insbesondere in Tschechien,<br />
wo schnelle Maschinen bereits<br />
nachgefragt werden.<br />
Für ihn besteht die Welt bei IMA aus<br />
drei Dimensionen: Die geographische<br />
Abdeckung der Absatzmärkte, eine breite<br />
Palette von Produkten für alle Arten von<br />
Abpackprozessen sowie die Möglichkeit,<br />
komplette Linien anbieten zu können. Sei<br />
für jede Dimension das Optimum erreicht,<br />
stünde das Unternehmen auf so stabilem<br />
Fundament, daß Erschütterungen im<br />
Markt kaum mehr spürbar werden. Denkbar<br />
sei auch, einmal eine weitere Dimension<br />
hinzuzufügen, zum Beispiel durch<br />
das Anbieten schlüsselfertiger Betriebsstätten.<br />
Darüber hinaus hat man sich kürzlich in<br />
China engagiert. Aus einem Joint Venture,<br />
bei dem die chinesischen Partner momentan<br />
mehr nehmen denn geben, erhofft<br />
man sich vielleicht in zehn <strong>Jahre</strong>n erste<br />
Erfolge.<br />
Süße <strong>Verpackungs</strong>automaten<br />
Ebenfalls in Bologna ist Acma GD beheimatet,<br />
die sich selber als „Einschlag- und<br />
<strong>Verpackungs</strong>spezialist“ bezeichnen. Verschmolzen<br />
aus drei Unternehmen Azionaria<br />
Costruzioni Macchine Automatiche,<br />
GD und Corniani blickt man nun schon auf<br />
eine siebzigjährige Erfahrung in diesem<br />
Geschäft zurück. Nach eigenen Angaben<br />
hat man weltweit 18 000 Maschinen<br />
installiert, die die Bereiche Lebensmittel,<br />
Süßwaren, Reinigungsmittel, Kosmetika<br />
und Flüssigkeiten abdecken.<br />
Mit einem Umsatz von 116 Mio. DM<br />
sieht man sich als Marktführer in diesen<br />
Bereichen und setzt vor allen Dingen auf<br />
„anwenderfreundliche“ Maschinen und<br />
Systeme. Immer weniger Wartung, immer<br />
schnellere und einfachere Formatwechsel<br />
sowie die Integrierbarkeit der Aggregate<br />
in bestehende Linien stehen hier auf der<br />
Prioritätenliste.<br />
In der Süßware baut man Distributions-<br />
und Beschickungssysteme bis zur<br />
Einschlagmaschine. Die Einschlagmaschine<br />
SP 2 kann mit verschiedenen<br />
Modulen ergänzt werden. Dabei arbeitet<br />
sie mit einem pneumatischen Abrollsystem<br />
ohne Spannwalzen, so daß sie zum<br />
Beispiel für Schokoladentafeln unbedruckte<br />
Aluminiumfolie in hohen<br />
Geschwindigkeiten verarbeiten kann.<br />
Das oben erwähnte Beschickungssystem<br />
kann auch mit der GD 1004-Einschlagmaschine<br />
verwendet werden, einer<br />
Maschine der neuesten Generation für<br />
Pralinen und Bonbons. Basierend auf<br />
einer fünfzigjährigen Erfahrung arbeitet<br />
diese kontiniurliche Hochleistungsmaschine<br />
mit einer max. Taktzahl von 1600<br />
Takten bei Bonbons und max. 1200 Takten<br />
bei Pralinen. Ein kompletter Formatwechsel<br />
ist den Angaben nach in weniger als<br />
einer Stunde möglich.<br />
50 % maßgeschneidert<br />
Neu zur Interpack eine<br />
Blisterlinie bestehend<br />
aus der MB Blistermaschine<br />
und der MA<br />
155 Kartonierer<br />
Foto: Marchesini<br />
Deutlich ausgeprägt ist auch das „in Linie<br />
denken“ bei Marchesini, in Pianoro bei<br />
Bologna. Ja, sogar das in Linie ausliefern.<br />
Denn nach Angaben des Unternehmens<br />
sind 90 Prozent der ausgelieferten Spezialmaschinen,<br />
bei einem Umsatz von<br />
rund 80 Mio. DM in 1995, komplette<br />
Linien. Zwischen Standardmaschinen und<br />
maßgeschneiderten Maschinen ergibt<br />
sich ein Verhältnis von 50 : 50.<br />
Der Pharmabereich macht 70 Prozent<br />
aus, dann folgt mit 20 Prozent die Kosmetik<br />
und Lebensmittel mit 10 Prozent, die<br />
letzten beiden Bereiche mit steigender<br />
Tendenz. Das Maschinenprogramm<br />
umfaßt Ausblas- und Reinigungsmaschinen<br />
sowie Abfüll- und Verschließmaschinen<br />
für Flüssigkeiten, <strong>Verpackungs</strong>anlagen<br />
für Ampullen- und Flaschentrays,<br />
Beutelabfüllmaschinen für Pulver, Granulate<br />
und Flüssigkeiten, getaktete und kontinuierliche<br />
Kartoniermaschinen, Bündelpacker/Einschlagmaschinen,<br />
Endverpakkungssysteme<br />
und Palettiermaschinen.<br />
Auch eine Besonderheit: In Partnerschaften<br />
ohne finanzielle Beteiligungen arbeitet<br />
man mit Firmen wie Farmores, Prisma,<br />
Neri oder Multipack zusammen, um das<br />
Angebot auf dem Weltmarkt so breit wie<br />
möglich halten zu können.<br />
Die Marchesini-Gruppe, in 1974<br />
geschaffen, sieht ebenfalls durch das<br />
langjährige Wirken im Pharmabereich den<br />
Einstieg in die Abfüllung von Lebensmitteln<br />
erleichtert. Maurizio Marchesini<br />
beschrieb dies einmal wie folgt:„Unsere<br />
Maschinen sind nach den meisten GMP-<br />
Normen ausgerichtet. Zusammen mit<br />
unseren innovativen Lösungen zum Beispiel<br />
beim schnellen, automatischen Formatwechsel<br />
ohne Werkzeuge und unseren<br />
Hygienerichtlinien interessieren wir mehr<br />
und mehr Lebensmittelverpacker für<br />
unsere Maschinen“.<br />
Sie haben Maschinen im Programm,<br />
die man getrost als ungewöhnlich bezeichnen<br />
kann. So zum Beispiel eine<br />
Tablettenanlage, die Tablettenröhrchen<br />
von unten befüllt. Dabei werden die Tabletten<br />
von unten in die gestülpten Röhrchen<br />
gehoben, der „Stress“ für die Pillen<br />
wurde somit minimiert.<br />
Zur Interpack zeigt man neu einen Kartonpacker-Palettierautomat<br />
MCP 840. Die<br />
Maschine besteht aus einem tragenden<br />
Block, an dem sämtliche bewegten Teile<br />
und Funktionselemente überhängend in<br />
Balkonbauweise ansetzen. Die Packschemen<br />
werden vom Schaltpult aus erstellt.<br />
Außerdem die neue Tiefziehverpakkungslinie<br />
MB 421 + MA 155, beide nach<br />
GMP-Richtlinien gefertigt. Die kontinuierliche<br />
MA 155 Kartoniermaschine arbeitet<br />
horizontal und besitzt ein Faltschachtelaufrichtesystem<br />
mit schwenkbarem<br />
Arm und mechanischem Vorbrecher.<br />
Stapeleinschweißer<br />
Nicht in Bologna, eher in der Region, wo<br />
Michael Schumacher gerade sein neues<br />
Arbeitsgerät testet, in Spilamberto bei<br />
und in Modena ist Sitma Societa Italiana<br />
Macchine Automatiche beheimatet. Das<br />
Unternehmen, letztes Jahr junge 30 geworden,<br />
begann mit Schrumpffolien-<strong>Verpackungs</strong>automaten.<br />
Neben der Verpackung<br />
(35 % vom Umsatz) ist man heute<br />
auch mit seinen Maschinen in der graphischen<br />
Industrie und bei Versandhäusern<br />
tätig. In Deutschland ist man durch<br />
System GmbH, Düsseldorf, und Pro-<br />
System, Krostiz, vertreten, außerdem hat<br />
das Unternehmen Niederlassungen in<br />
den USA und Frankreich, mit jeweils eigenem<br />
Verkauf, großen Ersatzteillagern und<br />
Kundenservice. So sind alle Normteile wie<br />
Standard-Motoren und Steuerungen auf<br />
22 <strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 3/1996