Teil 2 (1,4 MB) - Verpackungs-Rundschau
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Teil 2 (1,4 MB) - Verpackungs-Rundschau
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Innovative Elemente<br />
Die von Unilever eingeführte<br />
Tube zeichnet sich durch<br />
eine neuartige Schulterkonstruktion<br />
mit verbesserten<br />
„Quetscheigenschaften“ aus,<br />
die die Produktentnahme erleichtert.<br />
Sie ist von Betts UK<br />
(vormals Courtaulds Packaging)<br />
entwickelt und patentiert<br />
worden. Durch die Kombination<br />
einer flexiblen Tubenschulter<br />
und eines „benutzerfreundlichen“<br />
Tubenlaminats kann<br />
Stellenmarkt<br />
der Branchen<br />
Druck – Papier –<br />
Verpackung<br />
Jetzt auch im<br />
Internet.<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
mit<br />
einem<br />
Klick<br />
INTERPACK<br />
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www.verpackungsrundschau.de<br />
der Verbraucher deutlich mehr<br />
Produkt aus der Tube ausquetschen,<br />
was den Zahnpastarestgehalt<br />
um mehr als die<br />
Hälfte verringert.<br />
Mit diesem neuentwickelten<br />
Laminatmaterial kann der<br />
Laminattube mit flexibler Schulter<br />
Foto: Betts<br />
Geschmack im Vergleich zu anderen<br />
Materialien trotz einer<br />
Verringerung der Stärke der<br />
Barriereschicht um 40 Prozent<br />
und einer Gesamtreduzierung<br />
der Tube um 15 Prozent in hohem<br />
Maße konserviert werden.<br />
Der Einsatz eines Barrierepolymerzusatzes<br />
hat die Einführung<br />
der neuen einteiligen<br />
flexiblen Schulter ohne Verluste<br />
bei der Geschmackskonservierung<br />
ermöglicht.<br />
Die Tube ist mit einem metallischen<br />
Logo dekoriert worden.<br />
Dabei wurde eine neuentwickelteKaltfolienprägetechnik<br />
eingesetzt, mit der<br />
Zahnpastatuben effizient und<br />
wirtschaftlich mit Metallfolie<br />
dekoriert werden können. Diese<br />
Technik bewirkt hochwertige,<br />
ausdrucksstarke und werbewirksameFolienprägeeffekte<br />
in einem Inline-Verfahren<br />
bei herkömmlichen Flexodruckgeschwindigkeiten.<br />
Mit dieser Kaltfolienprägetechnik<br />
können außerdem holographische<br />
und sonstige<br />
Farbeffekte erzielt werden:<br />
Gold-, Silber- und Metallfarben<br />
sind zur Zeit möglich.<br />
❐<br />
Laminattube<br />
des Jahres<br />
Cebal Tubes North America,<br />
ein Mitglied der Cebal-Gruppe,<br />
wurde vom „Tube Council<br />
of North America“ mit dem<br />
Preis „Laminattube des Jahres<br />
1998“ ausgezeichnet. Die Jury<br />
wählte die von Cebal für Natural<br />
Organics (Vertreiber der<br />
Zahnpasta „Animal Parade“)<br />
hergestellte Mehrschicht-Laminattube<br />
aus Kunststoff zum<br />
Preisträger.<br />
Die Tube ist nicht nur in der<br />
Bedienung einfach, sondern<br />
auch für Kinder interessant,<br />
weil sie kräftige und farbige<br />
Tierparade auf der Tube Foto: Cebal<br />
grafische Elemente mit einer<br />
Spenderkappe kombiniert, auf<br />
der die Tube steht und die<br />
leicht zu verwenden ist.<br />
Das Kunststofflaminat bietet<br />
zu aluhaltigen Tubenverpackungen<br />
für Zahnpasta und<br />
andere Anwendungen eine attraktive<br />
Alternative, während<br />
es auch über die für viele Produkte<br />
geforderten Barriereeigenschaften<br />
verfügt. ❐<br />
Leichtgewicht<br />
Eine neue Linie von einwandigen<br />
Standard-Tiegeln mit<br />
Namen „Linea“ kommt von<br />
Standard-Tiegel aus PP<br />
Foto: Plastohm<br />
der Plastohm GmbH auf den<br />
Markt. Einwandig und leichter,<br />
gewährleistet dieser Tiegel<br />
dennoch Stabilität und<br />
Schutzfunktion. Dieses Leichtgewicht<br />
ermöglicht einen niedrigeren<br />
Preis. Mit abgerundetem<br />
Design eignet sich die<br />
Produktlinie ideal für Kosmetikprodukte.<br />
Erhältlich in<br />
den Ausführungen 100, 150,<br />
200, 250 und 500 ml kann der<br />
aus Polypropylen gefertigte<br />
„Linea“-Tiegel auf Wunsch<br />
eingefärbt werden: durch eine<br />
im Deckel montierte Schaumstoffanlage<br />
oder durch eine<br />
auf der Dose aufgebrachte<br />
Aluminiumfolie (Versiegelung).<br />
❐<br />
Mit Variationen<br />
Der Flakonspezialist Heinz-<br />
Glas bietet neue Standardflakons.<br />
Die neue Linie „Jo“ mit<br />
zunächst 50-ml- und 100-ml-<br />
Flakons ermöglicht interessante<br />
Varianten zur Individualisierung<br />
von In-House-<br />
Veredelungsmöglichkeiten wie<br />
Voll- und <strong>Teil</strong>flächenmattierung,<br />
Siebdruck und auch<br />
Farb- und Mattbesprühung so-<br />
Glasflakons im Standarddesign<br />
Foto: Heinz Glas<br />
18 <strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/1999
wie Feederglasfärbung. Durch<br />
unterschiedliche Farbkombinationen<br />
in der Glas- und/oder<br />
auch Verschlußfarbe werden<br />
die Standardflakons zu exklusiven<br />
Kundendesigns. ❐<br />
„Peel’’-Blister<br />
Eine <strong>Verpackungs</strong>-Innovation<br />
für Blister-Verpackungen<br />
kommt aus dem Hause Karl<br />
Knauer, Biberach. Ein neuartiges<br />
Verbindungsmedium ermöglicht<br />
sowohl eine sichere<br />
und dichte Verbindung, als<br />
auch die saubere und hygienisch<br />
einwandfreie Trennung<br />
von Karton und Blisterhaube.<br />
Das als „Aufpeelen“ von Einstoffverpackungen<br />
her bekannte<br />
Öffnen hält damit jetzt<br />
auch Einzug in die Welt der<br />
Blisterkarten.<br />
Aufpeelbare Blisterkarten<br />
Foto: Knauer<br />
Die SB-Verpackung mit der<br />
hohen Convenience-Qualität<br />
hatte bislang einen für den Benutzer<br />
unangenehmen Nachteil:<br />
Das Öffnen der stabilen<br />
Produktverpackung erforderte<br />
viel Fingerfertigkeit, da Blisterhaube<br />
und Blisterkarte fest<br />
miteinander verbunden blieben.<br />
Ohne das Zerstören des<br />
Kartons und damit der Freisetzung<br />
von Papierfasern war<br />
es praktisch nicht möglich, das<br />
Produkt auszupacken. Knauer,<br />
neben der A. Faller KG/Wald-<br />
kirch, A. Landerer/Neckarsulm,<br />
Meyerhofer, Fries & Cie./Lörrach<br />
und Zeiler/Köniz (Bern)<br />
Mitglied der „Copaco-Gruppe,<br />
ist mit dem neuen Verbindungsmedium<br />
ein Wurf geglückt,<br />
von dem er große Erfolge<br />
auf dem Weltmarkt erhofft.<br />
Dieses Medium gewährleistet<br />
eine komfortable Trennung<br />
von Karton und Kunststoff<br />
durch „Peelen“. Eine Besonderheit<br />
des japanischen Marktes<br />
ist z.B. die erhöhte Anforderung<br />
an die Hygiene von<br />
Zahnbürsten-Verpackungen.<br />
Die Lösung von Knauer eröffnet<br />
der Blisterverpackung in<br />
diesem Bereich ganz neue Horizonte,<br />
da das saubere Peelen<br />
keinen Faserausriß mehr zur<br />
Folge hat. So ging denn auch<br />
INTERPACK<br />
einer der ersten Aufträge über<br />
eine Großauflage aus dem<br />
Land der aufgehenden Sonne<br />
in Biberach ein.<br />
Pharma, Körperpflege-, und<br />
Kosmetikbranche haben die<br />
Innovation aus dem Schwarzwald<br />
bereits positiv aufgenommen.Verbrauchertestsbestätigten<br />
die Akzeptanz auch<br />
unter den Konsumenten. ❐<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/1999 19
HDG-<strong>Verpackungs</strong>maschinen<br />
Als Hersteller von Horizontalen<br />
Beutel- Form-, Füll- und<br />
Verschließmaschinen bietet<br />
das Unternehmen den Memorystrip<br />
als einfache, Verbraucherfreudliche<br />
Alternative<br />
zu Zipper-Verschlüssen an.<br />
Der Memorystrip besteht<br />
aus Aluminium und stellt<br />
sich der Rückfederkraft der<br />
Folie entgegen. Je nach Stärke<br />
der Folie wird er in verschiedenen<br />
Dicken angeboten.<br />
Der Strip wird beim Formen<br />
des Beutels einseitig im Beu-<br />
tel angesiegelt. Er kann nach<br />
dem Öffnen des Beutels vom<br />
Verbraucher umgebogen werden.<br />
Der Beutel wird dadurch<br />
nahezu Luftdicht verschlossen<br />
und gewährt so einen guten<br />
Aromaschutz. ❐<br />
Emil Bühler<br />
INTERPACK<br />
Nach dem Ausgießen wiederverschließbar<br />
Foto: HDG<br />
Erstmals auf der interpack war<br />
die Emil Bühler GmbH & Co.<br />
KG als einer der führenden<br />
Hersteller von Geschenk- und<br />
Luxuskartonagen vertreten.<br />
Die traditionsreichen badischen<br />
<strong>Verpackungs</strong>spezialisten<br />
sorgen regelmäßig mit exclusiven<br />
und hochwertigen<br />
Kreationen für Aufsehen. Die<br />
Klientel des Hauses setzt sich<br />
dabei aus der „Créme-de-la-<br />
Créme“ internationaler Marken-<br />
und Luxusanbieter zusammen.<br />
Nicht zuletzt aufgrund<br />
der langjährigen Tradition<br />
und der großen Erfahrung<br />
genießt das bereits 1902 gegründeteFamilienunternehmen<br />
einen excellenten Ruf.<br />
Das Unternehmen hat sich<br />
auf die Entwicklung und Produktion<br />
individueller und<br />
hochwertiger <strong>Verpackungs</strong>kreationen<br />
spezialisiert. In erster<br />
Linie wird dabei Karton<br />
verarbeitet. Die leistungsfähige<br />
Tiefziehabteilung des Hauses<br />
kann sich allerdings ebenfalls<br />
sehen lassen. Werkzeuge<br />
werden im Hause gefertigt und<br />
auf Wunsch sind auch Komplettlösungen<br />
im Angebot, die<br />
das versand- und verkaufsfertige<br />
Konfektionieren der edlen<br />
Produkte beinhalten. ❐<br />
Ovaldose für Flakon. Überzug im Offset- und Heißfolienprägedruck veredelt,<br />
glanzfolienkaschiert und mit Mattlack beschichtet. In Unterteil und<br />
Deckel dienen tiefgezogene Einlagen aus beflocktem Polystyrol der Produktfixierung.<br />
Eine goldene Quaste im Deckel rundet das Gesamtbild ab<br />
Foto: Bühler<br />
Domino<br />
Domino präsentierte auf der<br />
interpack seine neue Generation<br />
von Komplett-Codier-<br />
Systemen, die innovativen Inkjet-Drucker<br />
der A-Serie sowie<br />
das weiterentwickelte Lasersystem<br />
DDC3. Die Palette<br />
der Codiersysteme setzt sich<br />
aus dem A300, dem A200<br />
und dem A100 zusammen.<br />
Alle drei sind die Antwort auf<br />
die sich ändernden Anforderungen<br />
der Kunden. High-<br />
End-Produkt ist jedoch der<br />
A300 mit seiner hervorragenden<br />
Druckqualität und seiner<br />
nahezu konkurrenzlosen Zuverlässigkeit.<br />
Weitere Vorteile<br />
Foto: Domino<br />
sind das Edelstahlgehäuse in<br />
Schutzklasse IP65 (BS 5490:<br />
1977), die große Auswahl<br />
an fortschrittlichen Tinten<br />
sowie einfache und effiziente<br />
Handhabung. Eingaben können<br />
bis zu vier Zeilen in unterschiedlichen<br />
Zeichenhöhen<br />
und komplexen Formen erfolgen.<br />
Der A200 wurde für Codieraufgaben<br />
im normalen industriellen<br />
Umfeld geschaffen,<br />
wie es etwa in der Pharma-,<br />
der Kosmetik, der Elektronikoder<br />
Lebensmittel verpackenden<br />
Industrie besteht. Neueste<br />
Ausgabe der A-Serie ist<br />
der A100, der bis zu zwei<br />
Zeilen mit unterschiedlichen<br />
Zeichenhöhen und -breiten<br />
kennzeichnen kann, bei langsamen<br />
bis mittleren Geschwindigkeiten<br />
in trockener<br />
Umgebung. ❐<br />
Upmann<br />
Gerade im Frischwarenbereich,<br />
z.B. bei Gemüse und<br />
Obst, ist die Ansehnlichkeit<br />
der Produkte eine Selbstverständlichkeit.<br />
Speziell für diesen Sektor<br />
stellte Upmann-<strong>Verpackungs</strong>maschinen<br />
auf der interpack<br />
drei neue <strong>Verpackungs</strong>arten<br />
vor, die sowohl das Produkt<br />
als auch die Werbe- und Markenbotschaft<br />
gut rüberbringen.<br />
Combisac, Vertisac und<br />
Rosapac heißen die drei <strong>Verpackungs</strong>varianten,<br />
die jetzt<br />
den bewährten Raschelsäcken<br />
und Folienbeuteln an die Seite<br />
gestellt werden.<br />
Der Combisac besteht aus<br />
zwei Materialseiten. Die eine<br />
Seite ist eine hochwertige PE-<br />
Folie und steht für den Werbeaufdruck<br />
zur Verfügung. Die<br />
andere Seite ist ein PE-Netz,<br />
das die Produkte gut sichtbar<br />
zur Geltung kommen läßt. Die<br />
Werbeseite kann vollflächig<br />
mit bis zu sechs Farben bedruckt<br />
werden.<br />
Der Vertisac hat auf der Vorder-<br />
und der Rückseite jeweils<br />
PE-Folienbahnen; die Seitenteile<br />
bestehen aus PE-Netz.<br />
Die Folie der Vorderseite steht<br />
für Werbung, die Folie der<br />
Rückseite für zusätzliche Informationen<br />
zur Verfügung. Der<br />
Druck auf der Vorderseite kann<br />
sechsfarbig und der Druck auf<br />
der Rückseite dreifarbig ausgeführt<br />
werden. Rosapac steht<br />
für einen displayfähigen PE-<br />
Netzbeutel, der wahlweise von<br />
oben nach unten umlaufend<br />
20 <strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/1999
mit einer PE-Banderole versehen<br />
werden kann. Diese<br />
Banderole wird beim Befüllen<br />
des Netzbeutels nur oben<br />
und unten mit dem Netzbeutel<br />
verschweißt. Die Produkte<br />
werden also ausschließlich<br />
vom Netz umschlossen<br />
und können allseitig betrachtet<br />
werden.<br />
Upmann bietet neben seinenWiege-Hochleistungsautomaten<br />
jetzt also Füll- und<br />
Verschließmaschinen für insgesamt<br />
neun verschiedene<br />
<strong>Verpackungs</strong>arten an: Außer<br />
den hier dargestellten neuen<br />
Varianten gehören dazu die<br />
bewährten Folienbeutel und<br />
Raschelsäcke, Kunststoff- und<br />
Pappschälchen, geclippte Netze<br />
und Beutel, Papierbeutel<br />
und -taschen sowie spezielle<br />
Beutel für längliche Produkte<br />
wie Karotten. ❐<br />
Bellaplast<br />
Die Bellaplast-Gruppe mit<br />
Swisspack zeigte sich von ihrer<br />
Der Topf ist<br />
die Packung<br />
Foto: Bellaplast<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/1999<br />
INTERPACK<br />
Foto: Upmann<br />
spielerischen Seite. Neben<br />
dem Sortiment an Kunststoffverpackungen<br />
für Lebensmittel<br />
aller Art, von der farbenfrohen<br />
Verkaufspackung für<br />
Speise-Eis bis zu isolierendem<br />
Einweggeschirr für heiße<br />
Delikatessen erwartete die<br />
Standbesucher ein Vergnügen<br />
mit Gewinn.<br />
Als Pionierin war und ist<br />
das Unternehmen ständig auf<br />
der Suche nach neuen Ideen<br />
und Möglichkeiten. So umfaßt<br />
das Angebot eine vielseitige<br />
Palette verschiedenster Produkte,<br />
auch Spezialanfertigungen.<br />
Die Kunststoffverpakkungen<br />
und Einweggeschirr<br />
erfüllen hohe Anforderungen<br />
in bezug auf Qualität, Hygiene<br />
und Formbeständigkeit,<br />
zusätzliche Attribute sind<br />
Hitze- oder Kälteresistenz,<br />
isolierende Eigenschaften sowie<br />
praktische Merkmale in<br />
Form und Ausführung. Zu den<br />
Stärken der Bellaplast gehören<br />
Kreativität und Innovationsfreude.<br />
Ein Musterbeispiel<br />
ist die 200-ml-Eispackung
mit integriertem Löffel. Optisch<br />
ansprechend präsentiert<br />
sich die Eiscreme, im Deckel<br />
verbirgt sich der Löffel, hygienisch<br />
verpackt jederzeit<br />
und überall dabei. Wenn es<br />
um die Umsetzung schöpferischer<br />
Ideen geht, sind der<br />
Phantasie keine Grenzen gesetzt.<br />
Im Mehrfarbendruck erfüllt<br />
man mit modernsten<br />
Druck- und Etikettiersystemen<br />
auch exklusive Gestaltungswünsche.<br />
Was am interpack-Stand<br />
präsentiert wurde, ist das<br />
Ergebnis ständiger Weiterentwicklung<br />
mit namhaften<br />
Partnern der Lebensmittelindustrie.<br />
Molkereien, Eiscreme-<br />
und Instantgerichtehersteller<br />
wie Fast-food-<br />
Ketten, Cateringunternehmen<br />
und Produzenten von Getränkeautomaten.<br />
In gegenseitigem<br />
Austausch entstehen so<br />
immer neue, verbesserte Artikel,<br />
spezifisch auf die individuellen<br />
Bedürfnisse ausgerichtet.<br />
❐<br />
Autobag<br />
INTERPACK<br />
Drei neue Inline-Druckmodule<br />
bieten ein schnelleres, genaueres<br />
Druckbild, zweifarbigen<br />
Druck, und die Möglichkeit,<br />
beide Seiten des Beutels<br />
gleichzeitig zu bedrucken. Gedruckt<br />
wird mit einem Tempo<br />
von 120 Punkten pro Zentimeter.<br />
❐<br />
Flexicon<br />
Der dänische Hersteller von<br />
peristaltischen Füllmaschinen<br />
für Flüssigkeiten für die pharmazeutische,biotechnologische<br />
und kosmetische Industrie,<br />
präsentierte eine neue<br />
vollautomatische Monoblock<br />
Füll- und Verschließmaschine<br />
F<strong>MB</strong> 200L für Flaschen. Das<br />
System ist besonders zum<br />
Abfüllen von Glasflaschen,<br />
Anbringen von Gummistopfen<br />
und Verschließen mit Flip-<br />
Top-Alu-Kappen konzipiert.<br />
F<strong>MB</strong> 200L hat eine integrierte<br />
Typ-100-Laminar-Air-Flow<br />
(LAF) Einheit, die auch den<br />
Maschinenauslauf abdeckt.<br />
F<strong>MB</strong> 200L hat eine Kapazität<br />
von 60 Stück/min und ist<br />
besonders zum sterilen Abfüllen<br />
von Volumen zwischen<br />
0,1 und 100 ml mit einer Genauigkeit<br />
von ± 0,5% geeignet.<br />
Wegen des Einsatzes von peristaltischen<br />
Flüssigkeitsfüllern<br />
ist die Einsparung an Reinigungszeit<br />
zwischen Produktionschargen<br />
bei F<strong>MB</strong> 200L<br />
Foto: Autobag<br />
groß, da bei Produktwechsel<br />
nur die medizinischen Silikonschläuche<br />
und die Füllnadeln<br />
auszuwechseln sind. Zusätzlich<br />
ist eine 100%-ige Sicherheit<br />
vor Quercontaminationen<br />
gewährleistet, da die Schläu-<br />
che nach jeder Produktion entfernt<br />
werden. Die peristaltischen<br />
Füller sind zum Abfüllen<br />
sensitiver Produkte wie z.B.<br />
biotechnologische Produkte<br />
und Blutprodukte geeignet. ❐<br />
22 <strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/1999<br />
3M<br />
Das Fixieren von Palettengütern,<br />
das Bündeln großer<br />
Elemente oder das Verschließen<br />
schwerer Behälter<br />
stellt höchste Anforderungen<br />
an ein Klebeband.<br />
Hinzu kommt, daß voluminöse<br />
Gebinde häufig im<br />
Außenbe-reich gelagert werden,<br />
wo die Lebensdauer herkömmlicher<br />
Klebebänder stark<br />
eingeschränkt ist. Die Firma<br />
3M, nach eigenen Angaben<br />
führend im Bereich innovativer<br />
Klebetechnologien, hat<br />
für diese Herausforderung ein<br />
einzigartiges Klebeband entwickelt,<br />
welches extrem reißund<br />
zugfest sowie außerdem<br />
beständig gegen UV-Strahlung<br />
ist: Scotch RST 862, schwarz.<br />
Bei RST, Reinforced Strapping<br />
Tape, handelt es sich um<br />
ein neuartiges verstärktes Klebeband,<br />
das aufgrund des<br />
patentierten, durchlaufenden<br />
Trägers aus Polypropylen-Monofilgarn<br />
optimale Eigenschaften<br />
in puncto Festigkeit<br />
und Haltekraft aufweist.<br />
Auch bei Abrieb oder<br />
grober Behandlung bleibt die<br />
Fotos: Flexicon<br />
Umwicklung intakt und verhindert<br />
Schäden am Produkt<br />
oder schlimmstenfalls sogar<br />
Unfälle. ❐<br />
CC <strong>Verpackungs</strong><br />
Technik<br />
Das Unternehmen zeigte einen<br />
Querschnitt des Lieferprogramms<br />
an Zähl-, Kontrollund<br />
Sortieranlagen. Besonderes<br />
Schwerpunkt-Thema war<br />
die Palettenkontrolle.<br />
Als Messe-Exponate wurden<br />
zwei unterschiedliche<br />
Anlagen-Varianten vorgestellt.<br />
Beide Kontrollanlagentypen<br />
können mit vielfältigen Kontrollfunktionen<br />
ausgerüstet<br />
werden, wodurch eine individuelle<br />
Anpassung an die
jeweilige Aufgabenstellung<br />
möglich wird.<br />
CC <strong>Verpackungs</strong> Technik<br />
GmbH stellte sich nicht nur als<br />
Hersteller von Palettenkontrollanlagen<br />
dar, sondern auch<br />
als Systemlieferant für komplette<br />
Problemlösungen.<br />
Des weiteren wurden Anlagen<br />
zur Vollkastenkontrolle,<br />
Vakuumkontrolle, Verschlußkontrolle,<br />
Produktzählung auf<br />
dem Messestand vorgeführt. ❐<br />
Key<br />
Der US-Hersteller aus Walla-<br />
Walla (Bundesstaat Washington)<br />
und die europäische<br />
Tochterfirma in den Niederlanden<br />
präsentierten mit „Tegra<br />
7755“ ein optisches Inspektionssystem<br />
für „kleinere Produktionskapazitäten“Farbkameras<br />
kontrollieren die Produkte<br />
von allen Seiten, und<br />
regeln das Aussortieren von<br />
Fehlerhaftem. Ein Clean-in-<br />
Place-System (CIP) sorgt für<br />
automatische Säuberung von<br />
Kamera und Lampen, so daß<br />
die Anlage sowohl in trockener<br />
wie in naßer Umgebung<br />
einsetzbar ist. Ein High-Tech-<br />
„IntelliSort“ Erkennungssystem<br />
soll zudem die Möglichkeit<br />
bieten, Fehler aufzuspüren,<br />
die dieselbe Farbe haben<br />
Foto: Key Technology<br />
wie ein einwandfreies Produkt.<br />
Das Entfernungssystem besteht<br />
aus 256 Luftbläsern mit<br />
nur 6 mm Mittelabstand, so<br />
daß auch kleine Produkte wie<br />
Erbsen aussortiert werden<br />
können.<br />
Durch die Anschlußmöglichkeit<br />
an Netzwerke können die<br />
Qualitätskontrollen in Verbin-<br />
INTERPACK<br />
dung mit der Produktion und<br />
mit Rückwirkungen auf die<br />
Produktionslinie erfolgen. ❐<br />
Stellenmarkt<br />
der Branchen<br />
Druck – Papier –<br />
Verpackung<br />
Jetzt auch im<br />
Internet.<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
mit<br />
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<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/1999 23
INTERPACK<br />
„Maßgeschneiderte<br />
<strong>Verpackungs</strong>lösungen“<br />
Forum Wellpappe 1999 auf der interpack<br />
„Eine Schachtel aus Wellpappe ist so<br />
gut wie das Know-how, das in ihr<br />
steckt“ – mit dieser These eröffnete<br />
Klaus Rüger, Vorsitzender der Technischen<br />
Kommission des Verbandes<br />
der Wellpappen-Industrie (VDW), in<br />
Düsseldorf das diesjährige Forum. Auf<br />
Einladung des VDW referierten Vertreter<br />
aller Stationen der Lieferkette über<br />
die Anforderungen, die sie an Wellpappe<br />
stellen.<br />
Rüger betonte, daß eine Schachtel<br />
nur dann eine gute Verpackung<br />
sein kann, wenn sie auf das Produkt,<br />
die Befüllung, Lager- und Transportbeanspruchung,<br />
Handlingaspekte sowie<br />
die Entsorgung ausgelegt werde. „Dabei<br />
Dieter Kögler, Vorsitzender des Verbandes<br />
der Wellpappenindustrie e.V., begrüßt die<br />
Zuhörer<br />
Die Experten im Gespräch: Ingeborg Schmitz, Thomas Mehl, Moderator Rainer Witt, Frank Hassler,<br />
Dietrich Groth und Klaus Rüger (v. li.) in Düsseldorf Fotos: VDW<br />
ist der Preis einer Wellpappenverpackung<br />
eine wichtige Eintrittskarte”, sagte Dietrich<br />
Groth, Herlitz AG. Um Beschaffungsprozesse<br />
zu verschlanken und damit<br />
Gemeinkosten zu reduzieren, erwartet<br />
Herlitz von seinen Lieferanten nicht nur<br />
eine stabile, preiswerte, maschinell verarbeitbare<br />
und marketingfähige Verpackung,<br />
sondern auch die Übernahme<br />
der Materialwirtschaft.“ Bei einigen Produkten<br />
im Pfennigberich entfallen rund<br />
15 Prozent auf die Verpackung. „Dort<br />
müssen gemeinsam mit dem Lieferanten<br />
Einsparpotentiale erschlossen werden“,<br />
sagte Groth.<br />
Logistiker erwarten von Transportverpackungen,<br />
daß sie ausreichend tragfähig<br />
sind und maschinell verarbeitet<br />
werden können. „Primärverpackungen<br />
übernehmen in zunehmenden Maße<br />
nur noch unmittelbare Schutz- und Präsentationsfunktionen,<br />
während die Sekundärverpackung<br />
tragfähig sein muß“,<br />
sagte Frank Hassler, Leiter Logistik im<br />
Geschäftsbereich Consumer Products<br />
Deutschland der Beiersdorf AG. So<br />
habe die Nivea-Cremedose heute nur<br />
noch ein Zehntel ihres ursprünglichen<br />
Gewichts und benötige deshalb eine<br />
stabile Transportverpackung.<br />
Thomas Mehl, Bereichsleiter Umwelt<br />
der Tengelmann Warenhandelsgesellschaft,<br />
erläuterte die Erwartungen des<br />
Handels an Wellpappenverpackungen.<br />
„Verpackungen mit Aufreißfaden oder<br />
Perforation sowie geschlossene Schachteln<br />
sind nicht mehr zu akzeptieren. Das<br />
Auspacken der Waren aus solchen Transportverpackungen<br />
dauert zu lange.“ Auch<br />
das Ladenbild werde durch Transportverpackungen<br />
beeinflußt. Mehl sprach sich<br />
deshalb für hochwertig bedruckte Verpackungen<br />
aus.<br />
„Bis zu 18mal sortiert ein Altpapierhändler<br />
seine eingesammelten Papierfraktionen,<br />
um reine Altpapierqualität<br />
zu erzielen“, sagte Ingeborg Schulz von<br />
der Vereinigung für Wertstoffrecycling<br />
GmbH (VfW). Besonders Wachs- und Ölpapiere<br />
sowie naßfest imprägnierte und<br />
geleimte Papiere stören den Recyclingkreislauf.<br />
❐<br />
Die über 300 <strong>Teil</strong>nehmer des Forums<br />
konnten ihre Meinung über<br />
ein elektronisches Befragungssystem<br />
äußern: Auf die Frage, was<br />
sie von ihrem Wellpapenlieferanten<br />
erwarten, entschieden sich die<br />
meisten Besucher für „eine maßgeschneiderte<br />
<strong>Verpackungs</strong>lösung“.<br />
Auch „umfassender Service“ und<br />
„Zuverlässigkeit und Termintreue“<br />
wurden wichtiger eingestuft als „ein<br />
guter Preis“ und „eine günstige<br />
Standardlösung“.<br />
24 <strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/1999
„Katastrophale“<br />
Rendite<br />
Mit einem Plus von 2,0 Prozent<br />
erzielte die deutsche Wellpappenindustrie<br />
1998 eine erneute,<br />
wenn auch abgeschwächte<br />
Absatzsteigerung auf 6,83<br />
Mrd. m 2 Wellpappe. Die Tonnage<br />
nahm um 1,8 Prozent<br />
auf 3,65 Mio. Tonnen Wellpappe<br />
zu, dies berichtete der<br />
Verband der Wellpappen-<br />
Industrie (VDW). Nach Angaben<br />
des Verbandsvorsitzenden.<br />
Dieter Kögler, lag die<br />
Mengenentwicklung im vierten<br />
Quartal 1998 allerdings<br />
erstmals seit Anfang 1996<br />
wieder im negativen Bereich.<br />
Und auch der Januar 1999<br />
konnte nicht an den erfreulichen<br />
Jahresbeginn 1998 anknüpfen.<br />
„Wir wären deshalb<br />
im laufenden Jahr schon mit<br />
einer Absatzsteigerung um<br />
wiederum zwei Prozent sehr<br />
zufrieden“, so Kögler.<br />
Er sieht 1999 auf die ohnehin<br />
ertragsschwache Wellpappenindustrie<br />
weitere Belastungen<br />
von der Kostenseite<br />
zukommen. Dazu trage auch<br />
die gerade vom Bundestag beschlosseneEnergiebesteuerung<br />
bei. Der Energiekostenanteil<br />
in der Branche liege bei<br />
großen Schwankungen zwischen<br />
den Werken – je nach<br />
Verarbeitungstiefe bei knapp<br />
zwei Prozent. Hauptkostenfaktor<br />
für die Branche ist allerdings<br />
die Rohstoffbeschaffung.<br />
Wie der VDW-Vorsitzende<br />
berichtete, machen die Papierkosten<br />
allein 48 Prozent<br />
der Gesamtkosten für die Wellpappenherstellung<br />
aus. 1998<br />
bewegten sich die Papierpreise<br />
nach VDW-Angaben<br />
„auf hohem Niveau“ und stiegen<br />
nach internen Berechnungen<br />
über alle Sorten um circa<br />
3,5 Prozent. Erste Anzeichen<br />
aus den USA und verschiedenen<br />
europäischen Ländern<br />
deuteten weitere Preiserhöhungen<br />
bei den Kraftlinerpapieren<br />
für 1999 an.<br />
Auch bei den Personalkosten,<br />
dem mit 25 Prozent<br />
zweitgrößten Kostenblock der<br />
Wellpappenindustrie, befürchtet<br />
die Branche 1999 weitere<br />
Kostensteigerungen. Für eine<br />
INTERPACK<br />
defizitär arbeitende Industrie<br />
sei dies nicht tragbar.<br />
Die VDW-Mitgliedsunternehmen<br />
schrieben 1998 bereits<br />
zum vierten Mal hintereinander<br />
im Durchschnitt rote<br />
Zahlen. Trotz positiver Absatzund<br />
Umsatzentwicklung ging<br />
das Betriebsergebnis der Unternehmen<br />
1998 nochmals um<br />
0,1 Prozent zurück. Auf minus<br />
3,8 Prozent bezifferte der Verbandsvorsitzende<br />
die „katastrophale“<br />
Rendite. ❐<br />
Wellen-Allianz<br />
Anfang April wurde von den<br />
Vorstandsvorsitzenden der europäischen<strong>Verpackungs</strong>konzerne<br />
David S. Smith, Kappa<br />
Packaging und Saica eine Vereinbarung<br />
zur Bildung einer<br />
Handelsallianz unterzeichnet,<br />
die vor allem internationale<br />
Kunden bedienen soll, deren<br />
Wellpappebedarf in Europa<br />
von den Partnern jeweils allein<br />
nicht abgedeckt werden kann.<br />
Mit Werken in Großbritannien,<br />
den Niederlanden, Belgien,<br />
Deutschland, Frankreich,<br />
Spanien, Portugal, Italien, Polen<br />
und in der Tschechischen<br />
Republik bietet die neue<br />
Allianz unter dem Namen<br />
„InpAct“ ihren Kunden europaweit<br />
einheitliche <strong>Verpackungs</strong>lösungen<br />
und standardisierte<br />
Beschaffungs- und Lieferbedingungen<br />
an.<br />
Die wichtigsten Motive für<br />
ImpAct sind eine gemeinsame<br />
Zukunftsvision und die Überzeugung<br />
bei allen Partnern,<br />
daß die Gesamtkosten gesenkt,<br />
die Lieferketteneffizienz<br />
erhöht und den Herstellern geholfen<br />
werden soll, mit neuen<br />
Produktentwicklungen von der<br />
Konzeption bis zur Präsentation<br />
im Einzelhandel Schritt<br />
zu halten“, so erläutert Peter<br />
Williams, Vorstandsvorsitzender<br />
von David S. Smith, die<br />
Grundlagen der neuen Allianz.<br />
Auch Saica ist mit seinem<br />
Vorstandsvorsitzenden<br />
Joaquin Balet der Meinung,<br />
daß InpAct in Europa das leistungsstärkste<strong>Verpackungs</strong>angebot<br />
aus einer Hand bieten<br />
wird. ❐<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/1999 25
INTERPACK<br />
Automatisches<br />
Folienverpacken<br />
Eine der Alternativen zum steigenden<br />
Kostendruck in der abpackenden Industrie<br />
Es ist nichts Neues, daß die Chargengrößen der<br />
Aufträge immer kleiner und spezieller werden und<br />
unter enormem Termindruck zu fertigen sind. Der<br />
heute in einer Packerei erzielte Preis, läßt, bei dem<br />
mit hohem technischen Aufwand rationell produzierten<br />
Füllgut, keine großen Investitionen in<br />
der abschließenden <strong>Verpackungs</strong>abteilung zu.<br />
Trotzdem muß die Ware präsentabel, also kundenansprechend<br />
verpackt sein.<br />
Um so mehr sind deshalb heute die<br />
<strong>Verpackungs</strong>maschinenhersteller<br />
gefragt, Lösungen zu bieten, die<br />
rationell aber ohne hohe Investitionskosten<br />
arbeiten. Von allen Packsystemen<br />
und Packmedien erfüllt die Folienverpackung<br />
nahezu alle Forderungen und hat<br />
sich als kostengünstigste und verkaufsfördernste<br />
Packart herauskristallisiert, so<br />
Reiner Diez, <strong>Verpackungs</strong>maschinen Förderanlagen,<br />
Neuffen.<br />
Es genügt nicht mehr, ordentlich eingeschweißte<br />
Packungen bei hoher Leistung<br />
anzufertigen – das ist normal und Standard.<br />
Die Maschinen müssen mit dünneren<br />
Folien, labilerem Packgut, sparsamerem<br />
Materialeinsatz und noch höheren<br />
Packleistungen, bei optimaler, geforderter<br />
<strong>Verpackungs</strong>qualität, fertig werden. Die<br />
wichtigste Aufgabe bei der Beratung über<br />
die richtige Maschinenausstattung ist das<br />
Einbeziehen möglicher oder vorhandener<br />
Peripherie-Einrichtungen. Dies ist ganz<br />
individuell von der Betriebsstruktur, den<br />
Artikelgegebenheiten oder Marketingstrategie<br />
abhängig. Nur wenn diese Faktoren<br />
bereits im Planungsstadium miteinbezogen<br />
werden, sind im Endeffekt auch in diesem<br />
Bereich wirtschaftliche und kostensenkende<br />
Arbeitsabläufe möglich. Hierfür<br />
stehen eine große Anzahl von Produktionshilfsmitteln,<br />
wie Transportbänder, Stapel-,<br />
Dreh- bzw. Hebestationen, Lese- und<br />
Etikettiergeräte, Beilagenspender, Zähler,<br />
Sortierer usw., in den verschiedensten Varianten<br />
zur Verfügung.<br />
Diez e. K. hat diese Herausforderungen<br />
angenommen und ihr Maschinenpro-<br />
gramm entsprechend ausgerichtet. Es<br />
werden halb- und vollautomatisch arbeitende<br />
Folienverpackungsmaschinen für<br />
vollkommen geschlossene Packungen –<br />
jeweils mit den unterschiedlichsten Zusatzgeräten<br />
– angeboten.<br />
Flexopacker<br />
Die automatisch arbeitenden Folienpackmaschinen<br />
der Bauserie Flexopacker sind<br />
die Antwort auf die gesteigerten Marktanforderungen.<br />
Eine wirtschaftliche Lösung<br />
horizontal in Folie zu verpacken. Es können<br />
ohne Verstellen der Maschine unter-<br />
schiedlich lange Artikel – bei etwa gleicher<br />
Breite – durcheinander, mit beliebigem<br />
Abstand von Produkt zu Produkt, vierseitig<br />
vollkommen geschlossen und eng in Folienbeutel<br />
eingeschweißt werden.<br />
In Laufrichtung erfolgt die Verschweißung<br />
und Abtrennung durch seitlich<br />
angeordnete Endlos-Schweißeinrichtungen.<br />
Quer wird durch ein neues System<br />
ohne Draht geschweißt und abgetrennt.<br />
Der abgetrennte Folienzugstreifen wird jeweils<br />
aufgewickelt. Mittig an den vier<br />
Packgutstirnseiten sind hauchdünne und<br />
Automatische Folienverpackungsanlage Foto: Diez<br />
feste Schweißnähte angebracht; somit ist<br />
eine vollkommen geschlossene Folienverpackung<br />
zu erreichen. Die Automaten mit<br />
verschiedenen Arbeitsbreiten sind für das<br />
Verpacken verschiedenster Produkte, ob<br />
aus der grafischen Industrie, Haushaltsoder<br />
Freizeitprodukte, Heimwerkerartikel<br />
usw. genauso geeignet wie für Lebensmittel.<br />
Spezielle Zusatzeinrichtungen für die<br />
verschiedenen Branchen und Produkte,<br />
wie zum Beispiel die neuartig angeordneten<br />
Seitenschweißeinheiten, lassen ein<br />
noch engeres Verpacken, als dies bisher<br />
praktiziert wurde, zu. Gerade bei labilen<br />
Artikeln ist beispielsweise die simple Luftausdrückplatte<br />
eine wichtige Hilfe, eine<br />
gewisse Stabilität der Packungen zu erreichen.<br />
Schon wird von Seiten des Marktes auf<br />
die Weiterentwicklung dieses kostengünstigen<br />
Systems gedrängt. Es wird ein Flexpacker<br />
verlangt, der auf Knopfdruck sich<br />
selbst automatisch umstellt. Für Kommissions-<br />
und Lohnverpacker wäre gerade bei<br />
ständig wechselnden Kleinstserien dies<br />
eine Alternative. Der sich bereits in der Erprobungsphase<br />
befindliche Vollautomat<br />
ist von der Mitte aus verstellbar und somit<br />
auch in Produktions- und Konfektionslinien<br />
integrierbar. Dabei ist die Anlage nicht<br />
einmal drei Meter lang.<br />
Zusätzlich zum Neumaschinenprogramm<br />
werden bei Diez gebrauchte Folienpackmaschinen<br />
generalüberholt und<br />
technisch sowie steuerungselektrisch modernisiert,<br />
so daß auch auf diese Anlagen<br />
zwölf Monate Garantie gewährt wird. ❐<br />
26 <strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/1999
Metalldetektoren für<br />
industrielle Anwendungen<br />
Auf der interpack stellte Safeline mit<br />
der Signature2 und der Certus-Linie<br />
zwei neue Metallsuchgeräte vor, die in der<br />
industriellen Anwendung – Herstellerangaben<br />
zufolge – „bislang unerreichte“<br />
Detektionsleistungen erreichen. Eine<br />
„Vereinfachte Produkt-Programmierung“<br />
(SPP) erleichtert die Bedienung beider<br />
Systeme.<br />
Die XL-Linie ist ein Multifrequenz-Spulensystem,<br />
gekoppelt mit Hochfrequenz-<br />
Technologie. Durch die verbesserte Detektionsleistung<br />
können auch mehrere<br />
Produkte mit Hilfe eines einzigen Metallsuchgerätes<br />
untersucht werden. Außerdem<br />
wurde die Detektion von nicht-eisenhaltigen<br />
Metallen und nicht-magnetischem<br />
Edelstahl – beide kommen häufig<br />
in der Nahrungsmittelindustrie vor –<br />
verbessert.<br />
Fertige Tabletten und Kapseln durchlaufen<br />
standardmäßig in der Produktion<br />
Hochgeschwindigkeits-Auswurfmechanismen.<br />
Kompakt designte „Pharma“-Metallsuchgeräte<br />
ermöglichen eine Nutzung<br />
der engen Raumbedingungen im Herstellungsbereich.<br />
Das Pharma SX-M kann Metallpartikel<br />
bis zu 0,1 mm Größe erkennen<br />
und wird in der Industrie als Parameter<br />
für Leistungsstandards verwendet. Das<br />
Safeline „Gf Pharma“-System untersucht<br />
frei fallende Pulver und Granulate.<br />
Alle ausgestellten Detektoren verfügen<br />
über die Leistungsvalidierungs-Software<br />
(PV), die anzeigt, wann eine planmäßige<br />
Prüfung fällig ist und das QM-Personal<br />
Schritt-für-Schritt während der gesamten<br />
Prüfroutine unterstützt. Ein mit Zeit und<br />
Datum versehener Ausdruck des Prüfberichtes<br />
sorgt sowohl für den Nachweis<br />
INTERPACK<br />
Würde die berühmte Nadel im Heuhaufen finden:<br />
Der Signature 2 -Metalldetektor<br />
Foto: Safeline<br />
der Metallsuchgerätsprüfung als auch für<br />
den des korrekten Gebrauchs des Metallsuchgerätes<br />
– zwei wichtige Aspekte in<br />
Anbetracht der heute international anerkannten<br />
Qualitätsstandards.<br />
Dietmar Schnepel, Geschäftsführer der<br />
Safeline GmbH, blickt zufrieden auf die<br />
interpack zurück: Ein großer deutscher<br />
Eiscremehersteller hat acht Signature 2 -<br />
Geräte geordert. ❑<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/1999 27
INTERPACK<br />
Bosch<br />
mit Neuheiten<br />
Unter dem Motto „<strong>Verpackungs</strong>technik<br />
für das 21. Jahrhundert“ präsentierte<br />
der Geschäftsbereich <strong>Verpackungs</strong>maschinen<br />
35 Exponate, von denen fast die<br />
Hälfte Neuentwicklungen sind.<br />
Im Bereich trockener Pharmaprodukte<br />
wird das Gewicht auf kurzfristig lieferbare<br />
Mittelleistungsmaschinen mit günstigem<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis gelegt, zum<br />
Beispiel mit dem Kartonierer CUT 120 in<br />
NC Technik und einer maximalen Ausbringung<br />
vom 120 Faltschachteln/min. Alle<br />
Formate zwischen 20 × 15 × 50 mm und<br />
100 × 100 × 200 mm sind verarbeitbar. Sie<br />
setzt ein neues Faltschachteltransportsystem<br />
ein, das die Schachteln mit zentral<br />
verstellbaren Einzelsegmenten formstabil<br />
durch die Maschine trägt und ohne gelagerte<br />
Ketten- und Zahnriemenscheiben<br />
an den Umlenkpositionen auskommt.<br />
Für die Abfüllung von Ampullen und<br />
Vials stellte das Unternehmen ein neues<br />
Maschinen konzept im Hochleistungsbereich<br />
vor, die ALF, die 400 Ampullen/<br />
min füllt und verschließt. Ein Isolator,<br />
mit dessen Hilfe der Reinraum auf<br />
die vollständig eingekapselte Füllzone<br />
der Füll- und Verschließmaschine beschränkt<br />
ist, kann problemlos nachgerüstet<br />
werden.<br />
Die kontieniuierlich arbeitende SVE-<br />
2510-Schlauchbeutelmaschine, deren Ausbringung<br />
zwischen 25 und 120 Schlauchbeuteln/min.<br />
liegt, ist das erste Modell<br />
einer neuen Maschinenfamilie, die auch<br />
für Kunden mit kleineren Budgets erschwinglich<br />
ist.<br />
Kräftiges Wachstum 1998<br />
Die Isolatortechnik begrenzt den sterilen Reinraum auf die Abfüllzone.<br />
Hier die MLD 5120 für Ampullen, Zylinderampullen und Fertigspritzen<br />
Im Geschäftsjahr 1998 konnte der Bosch-<br />
Geschäftsbereich seinen Umsatz um<br />
sechs Prozent auf 637 Mio. DM steigern.<br />
Diese Steigerung liegt über dem Weltmarktdurchschnitt,<br />
der 1998 bei 0,8 Prozent<br />
Wachstum lag. Die Rendite wurde<br />
nicht beziffert. Man sei jedoch mit ihr zufrieden,<br />
so Sprecher der Geschäftsleitung<br />
Dr. Dieter Büschelberger, und der Meinung<br />
sie sei besser als der Durchschnitt<br />
der Branche.<br />
Die größten Impulse kamen dabei vom<br />
Inland, wo der Umsatz um 14 Prozent auf<br />
110 Mio. DM stieg. Demgegenüber nahm<br />
der Auslandsumsatz um 4,5 Prozent auf<br />
527 Mio. DM zu. Von der zum 1. Januar<br />
1999 um zwei Prozent auf 2450 gestiegenen<br />
Anzahl Mitarbeiter sind 1790 im Inland<br />
und 660 im Ausland beschäftigt.<br />
Weltmarkt für <strong>Verpackungs</strong>maschinen 1998<br />
Das Wachstum wurde vor allem von der<br />
erhöhten Nachfrage aus der pharmazeutischen<br />
Industrie (49 Prozent Umsatzanteil<br />
in 1998) getragen. Dabei sei der derzeit<br />
laufende Konzentrationsprozeß eher positiv<br />
zu beurteilen. Denn Konzerne budgetierten<br />
professioneller und würden deshalb<br />
auch eher teurere Maschinen kaufen.<br />
Nahrungs- und Genußmittel stellten 35<br />
Prozent des Umsatzes, Süßwaren zwölf<br />
Prozent. Der Exportanteil lag bei 83 Prozent.<br />
Die weltweite Markentwicklung wird<br />
aus der Sicht von Büschelberger ungünstiger<br />
verlaufen, vielleicht sogar rückläufig<br />
sein. Bei Bosch verfüge man jedoch über<br />
ein gutes Auftragspolster, so daß auch<br />
für das laufende Jahr wieder ein Umsatzwachstum<br />
in der Größenordnung von<br />
fünf bis sechs Prozent erwartet werden<br />
könne. rbt<br />
Der Kartonierer CUT 120 bringt bis zu 120 Faltschachteln/min aus<br />
Fotos: Bosch<br />
28 <strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/1999
„Twinner“ von Vision<br />
Es war Thema der Messegeflüster auf der interpack: Hier gibt<br />
es eine Schlauchbeutelmaschine zu sehen, die bis zu 250<br />
Beutel/min verarbeitet, und zwar am Stand von Vision Verpakkungstechnik.<br />
Ihre maximale Leistung liege bei 300 Beutel/min.<br />
Für die Kunden, die eine Maschine auf der Messe orderten,<br />
war jedoch die Geschwindigkeit nur positives Beiwerk. Viel interessanter<br />
ist aus ihrer Sicht die Tatsache, daß aufgrund der drehbaren<br />
Siegelbacken eine Reihe neuartiger Beutelformen auf<br />
dieser Maschine hergestellt werden kann. Dazu gehören Spitztüten,<br />
Seitenfaltkonen, Siegelrandbeutel, konturierte Beutel in<br />
beispielsweise Fisch- und Flaschenform, Labyrinthbeutel sowie<br />
Flakon-Probenbeutel.<br />
Die Maschine kann beispielsweise über zwei Füllrohre 200 g<br />
Tacos und Dip hintereinander abfüllen, die Tacos in einem größeren,<br />
den Dip in einem kleineren, so daß bei konstanter Geschwindigkeit<br />
ein Doppelkammerbeutel entsteht. Bonbons<br />
können mit 216 Takten/min abgefüllt werden.<br />
Wie geht das?<br />
INTERPACK<br />
Twinner ist eine für Süßwaren und Snacks prädestinierte, kontinuierlich<br />
arbeitende vertikale 1-Rohr-Schlauchbeutelmaschine.<br />
Die Maschine läuft völlig ruhig, weil das Füllrohr in der Mitte der<br />
Maschine steht.<br />
Von den drei Servomotoren steuern zwei unabhängig voneinander<br />
die Querbackenbewegung. Die Geschwindigkeit der Maschine<br />
wird durch einseitige Lagerung realisiert – ein Vorgehen,<br />
das nach Auskunft von Geschäftsführer Thomas Matheyka gegen<br />
die klassischen Regeln des Maschinenbaus verstößt. Dadurch<br />
können zwei Systeme ineinander gesteckt werden, die die Ausbringung<br />
verdoppeln. Der Arbeitsbereich liegt bei bis zu 250 mm<br />
breiten Beuteln.<br />
Die Maschine ist modular mit einer Leistung bis zu 150 Beutel/min<br />
erhältlich und kann jederzeit durch einen zweiten Satz<br />
Quersiegelwerkzeuge auf die doppelte Ausbringung hochgerüstet<br />
werden.<br />
Auf der ausgestellten Maschine lief Danasafe-Folie, die innen<br />
mit Surlyn beschichtet ist. rbt<br />
Mit Twinner sind attraktive Beutelformen möglich Fotos: Vision<br />
a. Kontuierte Spitztüte<br />
max. 250 Bpm<br />
b. Stegbeutel, Trennsteg<br />
max. 150 Bpm<br />
c. Mehrkammerbeutel<br />
perforiert, bei konstanterFoliengeschwindigkeit<br />
max. 300 Bpm<br />
d. Stäbchenketten max.<br />
300 Bpm<br />
e. Spitztüte mit und<br />
ohne Bodenplatte als<br />
Stebeutel bis 250 Bpm<br />
f. Beutel mit Aufhängeloch<br />
an beliebiger Stelle<br />
bis max. 150 Bpm<br />
g. Spender- oder Labyrinthbeutel<br />
mit beliebiger<br />
Plazierung<br />
des Labyrinthsteges<br />
bis max. 150 Bpm<br />
h. Kettenbeutel bis<br />
max. 250 Bpm<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/1999 29
ETIKETTIEREN/KENNZEICHNEN<br />
Rund um Codes<br />
Die Wunderwelt der Kennzeichnung<br />
Was ist eine Flasche, was eine Zigarrenkiste, eine Tonkassette<br />
ohne Etikett? Ein Anonymus. Es ist das Etikett, das uns<br />
etwas sagt über den Inhalt einer Verpackung, über seine Herkunft<br />
und gegebenenfalls auch darüber, wie man mit diesem<br />
Inhalt optimal umgeht. Aber nicht nur dies leistet das Etikett,<br />
es kann weitaus mehr: Barcodes übernehmen die Lager-,<br />
Behälter, Produkt- und Steuerungskennzeichnung.<br />
Logistisch läßt es sich in der Praxis<br />
auch als Transponderetikett einsetzen.<br />
Als solches finden wir es beispielsweise<br />
auf den Gepäckanhängern des<br />
Reisegepäckes von Fluggästen. Aus einem<br />
Stapel von Gepäckstücken läßt sich ein<br />
momentan nicht auffindbarer Koffer<br />
schnell identifizieren. Er meldet sich<br />
quasi freiwillig. So unscheinbar also Barcodes<br />
aussehen, so sehr sind beispielsweise<br />
selbstklebende Etiketten aus dem<br />
Alltag nicht mehr wegzudenken. Aufgrund<br />
der vielfältigen computergesteuerten<br />
Drucksysteme erfreuen sich variabel bedruckte<br />
Etiketten immer noch zweistelliger<br />
Zuwachsraten. Weil es aber die Vielfalt<br />
der Anwendungen und entsprechender<br />
Produktangebote immer schwieriger<br />
macht, eine zuverlässige und dabei kostengünstige<br />
Lösung anzubieten, hatte eines<br />
der bedeutendsten Unternehmen auf<br />
diesem Sektor, – die Avery Dennison Materials<br />
GmbH/Fasson Roll Europa – zum<br />
zweiten Mal, nach dem großen Erfolg<br />
1998, wieder Fachleute zum VIP-College<br />
eingeladen: Spezialisten der Wertschöpfungskette<br />
von der Herstellung des Etikettenpapieres,<br />
der Farbe und der Farbbänder,<br />
bis zum geklebten Etikett.<br />
Digitale Druckverfahren<br />
Unter digitalem Druck ist im Grundsatz<br />
die punktweise Übertragung eines Druckbildes<br />
auf den Druckträger zu verstehen.<br />
Mittlerweile gibt es bereits mehrere Prinzipien<br />
nach denen digitaler Druck funktioniert.<br />
Zu Beginn der 90er Jahre wurde das<br />
erste Indigo-E-Print-1000-Drucksystem<br />
vorgestellt. Seither wurden weltweit ge-<br />
waltige Fortschritte erzielt. Dank dessen<br />
Vielseitigkeit entstanden neue Marktnischen.<br />
Interessant ist auch eine integrierte<br />
Etikettendrucklösung aus der Schweiz.<br />
Die Gallus Ferd. Ruesch AG bietet ein umfassendes,<br />
auf den jeweiligen Bedarf zugeschnittenes<br />
Leistungspaket. Etikettendruck-<br />
und Verarbeitungsmaschinen von<br />
Gallus, Arsoma und Gallus Indigo. Unter<br />
anderem das Rotscreen-System. Weltweit<br />
wird in 34 Standorten Produktion, Service<br />
und Ersatzteildienst geboten.<br />
Indigo, ein holländisches Unternehmen,<br />
mit Tochtergesellschaften in Israel,<br />
und Amerika, konzentriert sich auf Entwicklung<br />
und Support digitaler Drucksysteme<br />
und den damit zusammenhängenden<br />
Technologien. Digitale Druckmaschi-<br />
nen: Indigo „Turbostream“, Indigo E-Print,<br />
Indigo Omnius und Indigo Omnius Card-<br />
Press.<br />
Das elektronische Indigo-Druckverfahren<br />
gilt als einzigartig, wird als digitaler<br />
Offsetdruck bezeichnet und kombiniert<br />
leistungsfähige digitale Bebilderungstechnologie<br />
mit einem auf Flüssigfarbe<br />
basierendem Offsetdruckprozeß. Dabei<br />
gibt es nur ein Druckwerk für vier bis sechs<br />
Farben. Die Maschine, heißt es, sei ideal<br />
für Aufträge unter 100 000 Etiketten. Über<br />
60 Prozent aller Aufträge liegen ohnehin<br />
im Bereich unter der Hunderttausender<br />
Grenze. Die wirtschaftliche Produktionslänge<br />
im digitalen Druck liegt bei 2000 bis<br />
2500 Laufmeter.<br />
Nilpeters DL – 3300 ist ebenfalls eine<br />
digitale 4-Farben-Druckmaschine. Mit einer<br />
Bahnbreite von 330 mm und einer<br />
Druckbreite von 307,6 mm ist diese Maschine<br />
zudem sehr universell. Auflösung<br />
600 dpi, bis zu 256 Graustufen. Druckgeschwindigkeit:<br />
7,35 m/min. oder 14,7<br />
m/min. Sie bedruckt alle Standard-Etiketten-Materialien<br />
ohne Vorkonditionierung<br />
einschließlich hitzebeständiger PVC- und<br />
PE-Materialien. Ausnahme: Thermopapiere,<br />
Non-coated Alufolien, PVC-und PE-<br />
Standardmaterialien. Im Digitaldruckverfahren<br />
werden Klein- und Mittelauflagen,<br />
das selbe Etikett in vielerlei Versionen,<br />
mit variable Daten, gedruckt. Dazu Numerieren,<br />
Strichcodes, Sonderaufgaben und<br />
Sicherheitsdrucke.<br />
Eine vielseitige Druckmaschine für<br />
selbstklebende Etiketten ist die Digitalmaschine<br />
Gallus-Do330. Unter den Druckmaschinen<br />
für den digitalen Etikettendruck<br />
müssen auch die Xeikon DCP/32S<br />
und die Nilpeter DL-3000 genannt werden.<br />
Papiere und andere Druckträger<br />
Fasson stellt zwei robuste Thermotransfer-Polyolefinfolien<br />
für die Langzeitetikettierung<br />
vor. Fasson Transfer PE Matt White<br />
und Fasson Transfer PE-HD Matt White.<br />
In Verbindung mit den – nach der britischen<br />
Norm BS5609 geprüften – Klebstoffen<br />
eignen sie sich für die Etikettierung<br />
30 <strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/1999
von Fässern, chemischen Behältern, Paletten<br />
und anderen Außenanwendungen.<br />
Die Kanzan-Spezialpapiere GmbH.<br />
Düren, Werk Neumühlen, hat ein umfangreiches<br />
technisches Know-how, sowohl im<br />
eigenen Unternehmen wie auch in der<br />
Gruppe und eine langjährige Erfahrung,<br />
zum Beispiel im gesamten Spektrum der<br />
Thermotechnologie. Zudem verfügt Kanzan<br />
über eine eigene Papiererzeugung mit<br />
einer Kapazität von 25 000 t/Jahr. Damit ist<br />
man ein Hersteller in Europa, der die gesamte<br />
Bandbreite von Thermopapieren<br />
herstellt und vertreibt. Seit 1996 auch<br />
Colour-Ink-jet-Papiere.<br />
Wo werden Thermopapiere gebraucht?<br />
Für Plotter, Tickets und Tags, für Lotto,<br />
Banken, Etiketten und Faxpapiere. Die<br />
Vorteile dieser Papiere liegen unter anderem<br />
in der Zuverlässigkeit, dem bequemen<br />
Handling, den geringen Wartungsko-<br />
sten, der Bildauflösung, der Druckergröße,<br />
der Bildbeständigkeit, den niedrigen Kosten<br />
pro Seite und den Funktionen unter<br />
extremen Bedingungen. Das Bild auf Thermopapier<br />
wird durch direkte, elektronisch<br />
gesteuerte Übertragung von Hitze erzeugt.<br />
ETIKETTIEREN/KENNZEICHNEN<br />
Die Bildtechnologie für strahlenden Etikettendruck<br />
liegt im Papier, geeignet für<br />
alle Standardapplikationen, bei denen<br />
keine außergewöhnlichen Einflüsse wie<br />
Öl, Fett, Wasser ect. das Etikett beschädigen<br />
können.<br />
Der gesamt „Non-top-coated“-Markt ist<br />
ein ideales Einsatzgebiet für dieses Papier.<br />
Nicht geeignet allerdings ist es als<br />
Etikett für Tiefkühlware. Wo man vom<br />
Thermoausdruck eine lange Lebensdauer<br />
erwartet, wäre er genauso fehl am Platz<br />
wie im Kontakt mit weichmacherhaltigen<br />
Folien.<br />
Hardware<br />
Schnellere Thermodrucker sollen möglichst<br />
einfach zu bedienen sein, dazu<br />
kommt eine hohe Sensitivität in allen<br />
Thermomedienbereichen. Papier und<br />
Printer sollten <strong>Teil</strong>e eines Systems sein.<br />
Möglichst als Online Systeme für variable<br />
Dataetikettierung mit direkter Etikett-<br />
Verifizierung.<br />
Wichtigste Faktoren dabei: Zuverlässigkeit,<br />
Größe, Dienstleistung und Geschwin-<br />
digkeit. Drucker werden sich mit Sonderfarben,<br />
Thermopapierbedruckbarkeit,<br />
steigenden Geschwindigkeiten, Sicherheitsfarben<br />
und Rückseitendruck befassen<br />
müssen, Laminierer mit neuen Klebern<br />
und Beschichtungen. Um die Lebensdauer<br />
der Ausdrucke, um IR-Lesbarkeit,<br />
Zuverlässigkeit und Sicherheit<br />
werden sich die Systemlieferanten zu<br />
bemühen haben.<br />
Drucktechnologien<br />
Ink-Jet: Anwendbar bei Verpackungen,<br />
Produkten, natürlich auch bei Getränken<br />
und Nahrungsmitteln. Dies sind die Vorteile:<br />
Flexibilität, Direktmarkierung und<br />
damit Verzicht auf Etiketten möglich. Als<br />
Nachteile genannt: hohe Kosten, schlechte<br />
Qualität und kaum für Barcodes geeignet.<br />
Thermo-Direkt: Hier funktioniert auch<br />
die portable Anwendung, die den Vorteil<br />
einfacher Handhabung mit sich bringt.<br />
Gepäckanhänger mit dieser Druckart haben<br />
den Nachteil kurzer Haltbarkeit, sie<br />
sind empfindlich gegen Hitze/UV, neigen<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/1999 31
ETIKETTIEREN/KENNZEICHNEN<br />
zum Nachgilben und haben direkten Kontakt<br />
zum Druckkopf, wobei der Abrieb ins<br />
Spiel kommt.<br />
Dagegen der Thermo-Transferdruck:<br />
Produkt- und Frachtetiketten geraten mit<br />
diesem Druck zu bester<br />
Qualität, so die Referenten<br />
auf der Tagung.<br />
Bei einfacher Handhabung<br />
geht es schnell<br />
voran, man ist flexibel,<br />
es sind viele Materialien<br />
verfügbar und – ganz<br />
wichtig: Der Druckkopf<br />
bleibt geschützt. Interessant<br />
ist, wie sich<br />
diese Thermotransfer-<br />
Etikettendrucker entwickelt<br />
haben:<br />
1980:3 dpm = 75 dpi 20 mm/Sek.<br />
1987:7,6 dpm = 190 dpi 45 mm/Sek.<br />
1994:12 dpm = 300 dpi 200 mm/Sek.<br />
1998:24 dpm = 600 dpi 100 mm/Sek.<br />
Farb-Thermo-Transfer<br />
Farb-Thermo-Transfer: Gewählt bei Rotpreisauszeichnung<br />
und hier kostengünstig<br />
vom Einzeletikett bis zu Kleinserien,<br />
variable Daten, gute Qualität, einfach Bedienung,<br />
viele Materialien verfügbar. Das<br />
lohnt vor allem bei Sonderaktions- und<br />
Ausverkaufs-Etikettierung und macht sich<br />
auch in der Logistik bezahlt.<br />
Interessant ist diese Etikettierung für<br />
Frachtpapiere, Kleinteile, Anhänger für<br />
Modeartikel. Direktmarkierung im Automobil,<br />
in der Elektronik, und der Medizin.<br />
Die Vorteile der Laser-Direktkennzeichnung<br />
sind Hitzeresistenz, Chemieresistenz,<br />
daß die Etiketten wegfallen und daß<br />
sie nicht manipulierbar sind. Nachteile:<br />
Laser-Produktetiketten sind teuer und<br />
langsam im Vergleich zum Etikettendruck.<br />
Smart Labels, die jüngste Etiketten-<br />
Generation<br />
Die sogenannten Smart Labels haben<br />
handfeste Vorteile: Man kann zum Beispiel<br />
die Daten verändern und alle gebräuchlichen<br />
Drucktechniken einsetzen.<br />
Smart Labels haben einen winzigen Transponder<br />
bei sich. Mit einer Schreib-Lese-<br />
Einheit kann der Code über seine winzige<br />
Antenne entziffert und verändert werden.<br />
Der Irrläufer wird angepeilt und der Barcode<br />
schnellstens aktualisiert. Ein Smart-<br />
Label ist also ein intelligentes Etikett,<br />
welches durch einen Laser oder eine Radiofreqenz<br />
beschreib- und lesbar ist. Nach<br />
Außen gibt es sich ganz normal und ist,<br />
wie seine minderbestückten Specimen,<br />
bedruckbar. Das kann mit Ink Jet, Thermo-<br />
Direkt oder Thermo-Transferdruck geschehen.<br />
Diese Smart-Labels müssen nicht<br />
sichtbar sein, um sie lesen zu können.<br />
Noch bei einem Abstand bis zu einem<br />
Meter ist dies möglich. Selbst Lesen und<br />
Schreiben in Bewegung funktioniert. Auch<br />
Verschmutzung hindert nicht die Identifikation.<br />
Ein wichtiger Lieferant für diese Labels<br />
ist unter anderem die Ralf Sander/ Siehl<br />
GmbH in Düren. Auto-Identifikations-Systeme<br />
(ID) gliedern sich grundsätzlich in<br />
magnetische, opto-elektronische und solche,<br />
die auf Radiofrequenzen ansprechen.<br />
Bei den magnetischen sind die Informationsträger<br />
Magnetstreifen, Wiegandstreifen<br />
und Magnetbänder. Bei den opto-elektronischen<br />
sind es Barcodes neben der<br />
Optical-Character-Recognition und bei<br />
den Radiofrequenzen Resonanzkreise<br />
nebst Ultraschall.<br />
RFID = „Radio Frequenzy Identificatio<br />
Devices“ funktioniert durch die kontaktlose<br />
Übertragung von Informationen mittels<br />
Radiowellen. Hier gibt es Gemeinsamkeiten<br />
mit dem Barcode, denn RFID bieten<br />
weit mehr Möglichkeiten zur Informationsübermittlung,<br />
weil kein Sichtkontakt<br />
nötig ist, Daten mehrfach verändert werden<br />
können, es selbst in extremen Umgebungsbedingungen<br />
funktioniert und<br />
schließlich auch noch eine Mehrfacherkennung<br />
von Labels erlaubt. Und so<br />
funktioniert die optoelektronische Spürnase:<br />
Der Transponder (auf smart Label, Barcode)<br />
tritt in das RF-Feld ein und wird<br />
aktiviert. Sofort überträgt er seine Daten.<br />
Der Leser meldet sie dem Zentralrechner<br />
und der Leser bestimmt was nun weiter<br />
geschehen soll. Die Daten gehen zurück<br />
an den Transponder und der begibt sich<br />
wieder ins Ruhestadium.<br />
Zielmärkte für solche Anlagen sind Warenkontrolle,<br />
Flottenmanagement für Personen-<br />
und Transportfahrzeuge, Kraftstoffbetankung,<br />
Zugangskontrollen, Container-Identifikation<br />
wie auch Sport-Zeitmessungen.<br />
Farbbänder<br />
Wärmeempfindliche Druckfarbe wird mit<br />
Hilfe einer Wärmequelle auf eine Papieroder<br />
Kunststoffunterlage übertragen. Bei<br />
Raumtemperatur wird die Druckfarbe auf<br />
einem Polyesterfilm bereits fest. Bei Wärmeeinwirkung<br />
erfolgt der Transfer der verflüssigten<br />
Druckfarbe vom Film auf das<br />
Papier.<br />
Dieses Thermotransfer-Farbband ist im<br />
allgemeinen ein PET-Film. Auf einer Seite<br />
ist er mit einer unter Wärmeeinwirkung<br />
sich verflüssigenden Tinte, auf der anderen<br />
mit dem Backcoating, einer Schutz-<br />
schicht, versehen. Drei von der Anwendung<br />
abhängige Tinten sind im Gebrauch:<br />
Wachs- oder Standardqualität,<br />
Wachs/Harz oder Premiumqualität, reine<br />
Harz- oder Superpremiumqualität. Der<br />
Erfolg des Thermodruckes hängt gleichermaßen<br />
vom Drucker, dem Etikett und<br />
dem Farbband ab.<br />
Die Ursachen für verschmierte oder<br />
„löchrige“ Barcodes können sein:<br />
1. Die Kombination Farbband/Etikett<br />
ist unpassend.<br />
2. die Drucktemperatur war zu niedrig<br />
und/oder die Druckgeschwindigkeit zu<br />
hoch.<br />
Der Barcode-Markt ist ein ausgereifter<br />
Markt, der jährlich um etwa zehn Prozent<br />
wächst.<br />
Linerless Drucksysteme<br />
„Linerless“ nennen sich Etiketten ohne<br />
Trägermaterial (liner), im Grunde ganz<br />
gewöhnliches Etikettenmaterial (Thermo-<br />
Direkt) mit einer speziellen Oberflächenbeschichtung.<br />
Von der Beständigkeit her,<br />
ist der Druck zwischen Thermotransfer<br />
und Thermodirekt einzuordnen. Folgende<br />
Schichten beschreiben den Aufbau<br />
eines Linerless-Etiketts von unten her:<br />
Klebstoff-, Basispapier, Thermoschicht,<br />
Schutzschicht oder Top Coat, Abziehbeschichtung.<br />
Variable Etikettenlängen reduzieren<br />
den Lagerbestand unterschiedlicher<br />
Etiketten. Man hat 50 Porzent mehr<br />
auf der Rolle, damit weniger Rollenwechsel<br />
und geringere Rüstzeiten. Eine spezielle<br />
Oberflächenbehandlung verbessert<br />
die Kratzfestigkeit, die chemische Resistenz<br />
und den Oberflächenschutz gegen<br />
UV-Licht. In fünf bis zehn Jahren werden,<br />
nach Angaben der Experten auf dieser Tagung,<br />
etwa 30 Prozent der Systeme auf der<br />
Linerless-Technologie basieren. wt<br />
32 <strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/1999
Eine Branchenstudie der Unternehmensberatung<br />
Frost & Sullivan bewertet<br />
den europäischen Markt für Haftetiketten<br />
mit 3,71 Mrd. US-Dollar (1998).<br />
Bis zum Jahr 2005 sollen die Umsätze<br />
auf 6,16 Mrd. US-Dollar ansteigen,<br />
wobei vor allem Folienetiketten für<br />
starkes Wachstum sorgen werden.<br />
Der Markt profitiere von einer Anzahl<br />
verschiedener Wachstumsfaktoren,<br />
wobei besonders die Verdrängung traditioneller<br />
Etikettierverfahren und der Einsatz<br />
flexiblerer Drucktechniken zu nennen<br />
sei. Daneben wirken sich auch die zunehmende<br />
Spezialisierung des Angebotes<br />
und die stärkeren Bemühungen um verbesserten<br />
Kundendienst positiv auf die<br />
Marktlage aus. Auch bei der Qualität sind<br />
Steigerungen zu erkennen, die Etiketten<br />
werden immer sicherer und langlebiger.<br />
Jonathan Cross, Research Analyst bei<br />
der Beratung, verweist in diesem Zusammenhang<br />
auf einen Trend zu vermehrter<br />
ETIKETTIEREN/KENNZEICHNEN<br />
Der Markt für Haftetiketten<br />
Fertigung nach Kundenspezifikation. Kürzere<br />
Produktionsläufe werden immer mehr<br />
zum Standard, da in der Produktion ein<br />
Höchstmaß an Flexibilität gefragt ist. Hierbei<br />
haben sich besonders die druckempfindlichen<br />
PSA-Etiketten (Pressure Sensitive<br />
Adhesives) bewährt, die den Herstellern<br />
erlauben, sich kurzfristig auf die jeweiligen<br />
Anforderungen einstellen. PSA-<br />
Etiketten haben den Markt in den letzten<br />
Jahren zunehmend geprägt und stellen<br />
heute etwa die Hälfte aller angebotenen<br />
Haftetiketten. Das starke Wachstum dieses<br />
Sektors dürfte sich auch zukünftig fortsetzen<br />
und den herkömmlichen Verfahren<br />
der Etikettierung vermehrt zu schaffen<br />
machen.<br />
Die Anbieter sind in der Regel in den<br />
meisten Marktsegmenten präsent, so daß<br />
die einzelnen Sektoren relativ ähnliche<br />
Wettbewerbsstrukturen zeigen. Die laut<br />
Studie fünf größten Hersteller Raflatac,<br />
Fasson Roll Europe, Jackstädt, Mactac<br />
Ritrama und Samuel Jones sind in allen<br />
Marktsegmenten aktiv.<br />
Technische Innovationen beschränken<br />
sich fast gänzlich auf die immer flexibleren<br />
Drucktechniken, die den ständig steigenden<br />
Anforderungen an die Einsatzfähigkeit<br />
der Etiketten entgegenkommen. Die<br />
Studie erfaßt Haftetiketten aus den Sektoren<br />
EDV/Computer, Lebensmittel, Kosmetik,<br />
Pharmazie sowie Sicherheit und<br />
Logistik. ❐<br />
Der europäische Markt für Haftetiketten; Umsatzverteilung<br />
nach Anwendungsbereichen – Angaben<br />
in Prozent für das Jahr 1998<br />
EDV / Computer 32,7%<br />
Lebensmittel 18,8%<br />
Kosmetik 23,9%<br />
Pharmazie 8,8%<br />
Sicherheit + Logistik 11,2%<br />
Sonstige 4,6%<br />
Gesamt 100,0%<br />
Quelle: Forst & Sullivan Report 3577<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/1999 33
ETIKETTIEREN/KENNZEICHNEN<br />
Formulare und Etiketten<br />
Atlas 110-Vollautomat<br />
Foto: OTK<br />
Die Obchodni Riskárny A.S. ist ein alteingesessener<br />
tschechisches Druckunternehmen mit Stammsitz<br />
in Kolin nahe Prag. Die insgesamt rd. 800 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter produzieren hauptsächlich<br />
Computerformulare und Etiketten in jeglicher<br />
Form und Ausstattung. Dafür setzt OTK schon seit<br />
längerem Blumer Brücken- und Durchstoß-Stanztechnik<br />
ein, wie die neuerliche Investition in einen Atlas-<br />
Vollautomaten beweist.<br />
Obchodni Tiskárny bietet<br />
ein breites Drucksachenangebot,<br />
darunter Verpackungen<br />
und Etiketten. Wobei hier<br />
die Bandbreite vom Preislabel<br />
und Verschlußkleber (Peel-off)<br />
über die Rundum-Etiketten<br />
mit Hotmeltstrich-Verklebung<br />
bis zur großflächigen Verkehrsmittelwerbung<br />
reicht. Vom Papier<br />
über Kunststoff-Folien bis<br />
zu Papier-Alu-Verbindungen<br />
oder PET wird alles verarbeitet,<br />
naß oder selbstklebend.<br />
Ein eigenes Grafikstudio<br />
bereitet die Vorlagen auf Film<br />
für Offset oder digital für<br />
Tiefdruck vor. Auf Bacher-Geräten<br />
werden die Druckplatten<br />
kopiert, über Gravurstarautomaten<br />
erfolgt die Zylindergravur.<br />
Gedruckt wird im Offset<br />
mit einer MAN-Roland und<br />
einer KBA-Planeta, jeweils mit<br />
Lackiereinrichtung zur Qualitätsoptimierung.<br />
Im Tiefdruck steht eine umfassend<br />
ausgerüstete (u. a.<br />
Prägung) 10-Farben Cerutti<br />
zur Veredlung der Etiketten<br />
zur Verfügung. Sie werden<br />
nach dem Druck in Bogen<br />
bzw. Streifen geschnitten und<br />
so von der Weiterverarbeitung<br />
übernommen. Formenreiche<br />
Kleinauflagen werden über<br />
die elektronisch gesteuerte<br />
Blumer Brückenstanze MCB<br />
endkonfektioniert. Sie kann<br />
Bogenstapel exakt auf Form<br />
stanzen. Standardetiketten-<br />
Großauflagen dagegen kommen<br />
auf den Atlas-Vollautomaten,<br />
der die Streifen querschneidet,<br />
maßgenau stanzt<br />
und inline bandiert auslegt.<br />
Computergesteuert versteht<br />
sich, was die Bedienung vereinfacht<br />
(Wiederholaufträge,<br />
Personal) und so zu mehr Wirtschaftlichkeit<br />
beiträgt.<br />
Dies führt zu verstärkter<br />
Nachfrage, so daß man im<br />
Herbst letzten Jahres eine<br />
weitere Atlas 110 in Betrieb<br />
nahm. Je nach Art (Papier,<br />
Folie, Alu) erreicht OTK damitTagesdurchschnittsleistungen<br />
von 3 000 000 Exemplaren<br />
und mehr. ❐<br />
Auftrag von Kodak<br />
Sonoco Machine Division<br />
hat von Kodak den Auftrag<br />
erhalten, Selbstklebeetiketten<br />
auf Großgebinde<br />
mit Foto-Entwicklungs-<br />
Chemikalien aufzubringen.<br />
Diese Maschinen wurden<br />
für die brandneue, vollautomatische<br />
Abfüllstraße<br />
der Kodak-Produktionsstätte<br />
in Kirkby bei Liverpool<br />
entwickelt. Flüssige<br />
Chemikalien, abgefüllt in<br />
30-Liter- und 60-Liter-Plastikkanister,<br />
deren fehlerfreie<br />
Handhabung, ebenso<br />
wie eine qualitativ hochwertige<br />
Etikettierung mit<br />
großformatigen Etiketten<br />
mit Abmessungen von bis<br />
zu 300 mm Höhe ×250 mm<br />
Breite auf die Container-<br />
Harland-<br />
Comet-System<br />
seiten und ein 100 ×100<br />
Etikett mm auf der Oberseite<br />
war die Spezifikation<br />
der Maschine. Die Installation<br />
ist ein 3-Kopf -<br />
Harland-Comet-Applikatorsystem,<br />
um ein Vorder-<br />
Rückseitenetikett und ein<br />
Topetikett auf leere 30und<br />
60-Liter-Kanister aufzubringen.<br />
Gefordert sind<br />
30 Kanister in der Minute.<br />
Ian Rides, Projektingenieur<br />
bei Kodak: „Wir setzen<br />
schon seit mehreren Jahren<br />
Etikettiersysteme von<br />
Harland in anderen Bereichen<br />
unserer Produktion<br />
ein, hauptsächlich in der<br />
Flaschenabfüllung. Es ist<br />
das erste Mal, daß wir die<br />
Großgebindeabfüllung automatisiert<br />
haben“.<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/1999 35
ETIKETTIEREN/KENNZEICHNEN<br />
Ausstattungs-Gruppe<br />
Steinbeis Packaging GmbH weiß, wo es lang geht<br />
Die Bleistifte waren gespitzt, als Hans-Peter Ast während der interpack die<br />
kürzlich gebildete Steinbeis Packaging GmbH vorstellte. Denn der Name<br />
Zweckform war für diesen Ausstattungsspezialisten Gesetz, unbedingt<br />
dazu gehörte auch H.-P. Ast, für uns „der“ ausgewiesene Fachmann<br />
rund um die Ausstattung moderner Produkte mit Haftklebeetiketten.<br />
Und der Bleistift bekam nur einmal Arbeit: Einmal rutschte Ast noch<br />
Zweckform statt Steinbeis raus.<br />
Die Steinbeis-Unternehmensgruppe<br />
ist im Wandel und hat sich in<br />
der vergangenen Zeit aus einigen<br />
Papieraktivitäten zurückgezogen. So wurde<br />
zum Beispiel im Bereich der Zweckform-Büroprodukte<br />
ein Joint-venture mit<br />
Avery Dennison eingegangen, um europaweit<br />
Produkte im Papier-, Büro- und<br />
Schreibwarenhandel zu vermarkten.<br />
In diesem Zusammenhang wurde<br />
ebenfalls beschlossen, alle Aktivitäten der<br />
ebenfalls unter dem Namen Zweckform<br />
operierenden Etikettiertechnik in einer<br />
neuen Holding unter der Firmierung<br />
Steinbeis Packaging GmbH zusammenzufassen.<br />
Die Gruppe befindet sich zu 100<br />
Prozent im Familienbesitz. Hans-Peter Ast<br />
ist in der Gruppe als der zentrale Mann<br />
plaziert: Vorsitzender der Geschäftführung<br />
und jeweils Vorsitzender Geschäftsführer<br />
der momentan drei operativen Gesellschaften.<br />
Er berichtet direkt an einen Beirat<br />
aus vier Familienmitgliedern und<br />
zwei familienfremden Mitgliedern.<br />
Drei plus X<br />
Die drei 100%igen Töchter sind die Steinbeis<br />
PPL GmbH in Holzkirchen, als Premium-Product-Labelling-Standort<br />
für die<br />
Produktion von Produktausstattungen im<br />
Bereich Kosmetik, Nahrungs- und Genußmittel<br />
sowie Etikettiermaschinen.<br />
Steinbeis IBL GmbH in Meerane steht<br />
für International Battery Labelling, also<br />
Batterieummantelungen und Etikettiermaschinen.<br />
Und als erster Schritt einer aktiv angegangenen<br />
Akquisitionsstrategie im europäischen<br />
Markt, die Übernahme einer<br />
französischen Druckerei: Steinbeis Packaging<br />
S. A. in Perigueux für die Produktion<br />
und Vermarktung von In-Mould-Labels.<br />
Rund um Butter, Margarine, Käse, Eiscreme.<br />
„Pro aktiv“ ist das Zauberwort für H.-P.<br />
Ast, den man getrost ebenfalls so nennen<br />
kann. Dazu noch: Vertraut mit allen Markenartiklern<br />
weltweit, Etiketten-Know-<br />
how auf allen Gebieten<br />
vom Getränk bis zur Batterie.<br />
Mit allen Druckverfahren<br />
auf Du und Du und<br />
Detailkenntnisse bis in<br />
die letzte Klebstoffschicht,<br />
zum Beispiel<br />
beim No-Label-look.<br />
Mit einer „Träne<br />
im Knopfloch“ stellt<br />
Ast fest, daß er jetzt<br />
60 Jahre alt ist, er<br />
will nicht „bis<br />
in den Rollstuhl<br />
warten mit dem<br />
Erfolg“. Zur nächsten<br />
interpack,<br />
also im Jahre 2002,<br />
strebt er sehr ehrgei-<br />
zige 400 bis 500 Mio.<br />
DM Umsatz in der<br />
Gruppe an. Dazu will<br />
Wash-off-<br />
Haftetikett für<br />
Mehrwegflaschen<br />
er sechs bis acht Gesellschaften weltweit<br />
installiert haben, die je 80 bis 140 Mitarbeiter<br />
haben sollen und beim Umsatz<br />
zwischen 75 und 125 Mio. DM liegen. Mit<br />
200 Mio. DM gab er den momentanen<br />
Umsatz der Holding an, den er aber für die<br />
Zukunft als „lebensgefährlich ansieht“.<br />
Den Markt „pro aktiv“ anzugehen, müsse<br />
einfach sein, weil man schnell vorankommen<br />
will. Die oben genannte Größe zu erreichen,<br />
würde in 20 Jahren zu spät sein.<br />
Die Kunden von Steinbeis, die in ihrer<br />
Konzentration auf weniger Lieferanten mit<br />
technologischer Vielfalt setzen, wollen auf<br />
bestimmte Geschäftsfelder konzentrierte<br />
Top-Partner. Und sie wollen eine gewisse<br />
Größe des Lieferanten, der eine globale/<br />
europaweite Belieferung in identischer<br />
Qualität sicherstellt. Ast sieht im Bereich<br />
der Selbstklebetechnik ein weiteres signifikantes<br />
Wachstum, weil „es nicht nur<br />
Komfort ist, diese Technik zu nutzen, sondern<br />
viele Probleme reduziert, durch<br />
Nutzung aller Druck- und Verarbeitungstechniken<br />
in einer Art Hybrid-Technik<br />
auf dem systembedingten Hilfsmittel des<br />
Trägerbandes“.<br />
Milliardenmarkt<br />
Das neue Firmenkleid, „der neue<br />
Maßanzug“ soll die nach eigenen<br />
Angaben führende Unternehmensgruppe<br />
für PSL (pressure<br />
sensitive labelling) in andere<br />
Dimensionen führen. Ast<br />
verwies hier auf den Markt<br />
für Haarshampoo. Vor 24 Jahren<br />
noch wurden alle Flaschen direkt<br />
bedruckt, heute kommen sie fast<br />
alle mit Haftklebeetikett daher.<br />
Die Erfolgschancen erhöhen sich<br />
aber auch bei der Flaschenausstattung,<br />
jetzt neu mit dem Wash-off-<br />
Etikett als No-Label-look, und auch<br />
für PET-Bierflaschen wird es bald eine<br />
Lösung geben. Nach seinen Worten<br />
gibt es seriöse Schätzungen, die davon<br />
ausgehen, daß 50 Prozent aller Getränke<br />
weltweit ein Kunststoffetikett tragen<br />
werden.<br />
Schließlich ist da noch Meerane/<br />
Sachsen mit einem schlagkräftigen Team:<br />
Hier schätzt Ast den weltweiten Bedarf<br />
an Gerätebatterien im Jahre 2000 auf etwa<br />
38 Mrd. Stück. Der etikettierte Bereich<br />
speziell für Alkali-Mangan-Batterien wird<br />
von Steinbeis auf rund 12 Mrd. Stück<br />
taxiert, alleine in China seien pro Jahr<br />
13 Mrd. Batterien (noch) nicht etikettiert.<br />
Stephan Schneider, Geschäftsführer<br />
von Steinbeis IBL, merkte hierzu an, daß<br />
sein Unternehmen eine Batterieummantelung<br />
produziert und veredelt. Ein mehrlagiger<br />
Verbund von Folien (den Aufbau<br />
darf man nicht wissen, nur außen ist PP)<br />
und funktionelle Schichten. Der „Mantel“<br />
muß nicht nur verkaufen und präsentieren,<br />
er hat auch einige technische Aufgaben<br />
einer Batterie zu übernehmen.<br />
Früher wurde der Batteriekörper mit einer<br />
Folie als Isolator umwickelt. Am Plusund<br />
Minus-Pol wurden Siegelringe eingelegt<br />
und dann kam ein Metallkörper<br />
darüber. Ein teures Verfahren, laut Schneider,<br />
und eines, das auch viel Platz in<br />
Anspruch nahm. Die Ummantelung aus<br />
Meerane ermöglicht bis zu 70 Prozent<br />
zusätzliche Batterie-Kapazität, da die<br />
inneren Komponenten einfach mehr<br />
Raum zur Verfügung haben. In 1999 will<br />
der junge Geschäftsführer über vier Milliarden<br />
Etiketten absetzen. In Asien, dem<br />
Markt mit den höchsten Zuwachsraten,<br />
etwa 500 Mio. Stück. Langfristig will er<br />
einen Weltmarktanteil von über 50 Pro-<br />
36 <strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/1999
ETIKETTIEREN<br />
zent erreichen, von über 40 Prozent ausgehend (die restlichen<br />
Marktanteile werden von drei anderen, wesentlichen Lizenznehmern<br />
bedient). Meerane wird weiter ausgebaut, zusätzliche<br />
Labor- und Versuchsflächen kommen dieses Jahr noch hinzu.<br />
Schließlich will Steinbeis IBL auch noch mitmischen, wenn Batterien<br />
zum Beispiel durch gedruckte Schaltungen mit Energiequelle<br />
abgelöst werden könnten.<br />
Ausrichtung<br />
Haftetikettiereinheit S 50<br />
Hans-Peter Ast sagt klipp und klar, daß seine Gruppe den Packhilfsmitteln<br />
treu bleibt, „es bleibt bei Ausstattungen. Den Direktdruck<br />
auf Behälter wird Steinbeis nicht machen, und wir werden<br />
keine Packmittel herstellen!“ Dekorieren, zum Beispiel mit No-<br />
Label-look, könnte aber auch in der Glashütte schon vor dem Füllen<br />
stattfinden. Durch Zukäufe im In- und Ausland will man ein<br />
breites Angebot für unterschiedliche Dekorationsverfahren erwerben.<br />
Um Flaschen, Schalen, Dosen und Deckel auszustatten,<br />
aber auch spezifische Produkte im Nahrungs- und Genußmittelbereich,<br />
speziell Promotion für Multipacks und hochwertige<br />
Premiumausstattungen. Alleine neun Verfahren nennt Ast für<br />
Flaschen: Naßetikett, Haftetikett, Contiroll, Sleeve, Direktdruck,<br />
Thermo-Transfer, Heißsiegel, In-Mould-Labelling, gummierte<br />
Etiketten.<br />
Dann müßte der Holding-Chef seinen Scherz leicht abwandeln:<br />
„Alles, was bis zum Schluß getragen wird, schont seine<br />
ganze Kraft für die wirkliche Aufgabe, schön und strahlend am<br />
Objekt zu wirken“. Norbert Sauermann<br />
Linear arbeitende Duo-S<br />
Haftetikettiermaschine LOA 20<br />
Fotos (3): Steinbeis<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/1999 37