Verpackungsrundschau 05/97
Verpackungsrundschau 05/97
Verpackungsrundschau 05/97
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EDITORIAL<br />
Norbert Sauermann: Reifezeit/Time of maturity 3<br />
TITELTHEMA/TITLE STORY<br />
Norbert Sauermann: Laupheimer Impressionen –<br />
Kunst und innovativer Maschinenbau im Schulterschluß/<br />
Laupheimer Impressions – Art and innovative construction<br />
of machinery are joining forces 10<br />
GETRÄNKE/BEVERAGES<br />
Impulse für den Getränkemarkt/Impetus for the beverage<br />
market 12<br />
Jost Schötmers: Bier-Zukunft in PET-Flaschen/The future<br />
of beer in PET bottles 16<br />
Jost Schötmers: Gegen Glas und PET – Französische Fruchtsaftabfüller<br />
schwenken auf neue Barrierekunststoffe um/<br />
Contra glass and PET – French fruit juice fillers are<br />
switching over to new barrier plastics 28<br />
Neue Abfüllanlage/New filling line 40<br />
Willy Tyroler: Packmittel für Getränke – Interview mit<br />
Othmar von Diemar und Dr. Walter Sprenger/<br />
Packages for beverages – Interview with Othmar von<br />
Diemar and Dr. Walter Sprenger 46<br />
Transparentes Kleid/PVC balloon for mineral or table water 59<br />
VR-KONGRESS/VR-CONGRESS<br />
10. Internationaler Verpackungskongreß in Baden-Baden/<br />
10th International Packaging Congress in Baden-Baden 31<br />
IPACK-IMA<br />
Roberto Frazzoli: Ipack-Ima <strong>97</strong> im Rückblick – Schaufenster<br />
der italienischen Verpackungsindustrie/Review of Ipack-<br />
Ima <strong>97</strong> – Show case of the Italian packaging industry 20<br />
Seite 29<br />
Orangensaftbehältnisse sehen immer aus wie Orangensaftbehältnisse. Entweder<br />
scheint der orange Saft durch oder die Behältnisse werden orange gefärbt.<br />
Dazu kommt ein grüner Verschluß und fertig sind zwei beinahe identische<br />
Verpackungen.<br />
Inhalt 5/<strong>97</strong><br />
Seite 20<br />
Wer sich immer schon fragte, ob man bedenkenlos direkt aus einer Dose<br />
trinken sollte, man denke nur an staubige Regale, der fand auf der Ipack-<br />
Ima Abhilfe. Ein einfacher Kunststoffschutz für Getränkedosen wurde dort<br />
geboten. Aber vor allen Dingen natürlich Verpackungsmaschinen der italienischen<br />
Anbieter. Roberto Frazzoli, VR-Italienkorrespondent, hat seine in<br />
Mailand gesammelten Eindrücke geschildert.<br />
ACHEMA<br />
Ein Konzept kommt in Form – Roth präsentiert IBCs<br />
der neuen Generation/A concept takes shape – Roth<br />
presents new IBC generation 14<br />
Verpackungsprozesse/Packaging processes 27<br />
PMX-System/PMX-system 27<br />
Achema feiert 25. Jubiläum/Achema’s 25th anniversary 32<br />
Ausstellerberichte der Firmen:/Reports of the exhibitors:<br />
Lameplast, Horn +Noack, rommelag, Zwick GmbH & Co.,<br />
Boekels, Laetus, Copaco-Gruppe, Metronic,<br />
Allen Codiergeräte GmbH, Rovema, Feige GmbH,<br />
Marchesini 34-37<br />
Nicht nur Standard/Handling and labelling syringes 41<br />
CONTAINER/CONTAINERS<br />
Ein Konzept kommt in Form – Roth präsentiert IBCs<br />
der neuen Generation/A concept takes shape –<br />
Roth presents new IBC generation 14<br />
Edelstahl-Beschichtungen/Stainless steel coatings 60<br />
LESERBRIEF/LETTER TO THE EDITOR<br />
Neuer Standort – Neue Wege – Leserbrief zum Interview<br />
in VR 3/<strong>97</strong> von Prof. Dr. Rudolf Heiss/New location –<br />
New methods – A letter to the editor from Prof. Dr.<br />
Rudolf Heiss on the interview in VR 3/<strong>97</strong> 56<br />
VERSCHLIESSEN/CLOSING<br />
Convenience 18<br />
CDS-Faßauslaßventil/CDS outlet valves for barrels 30
VERPACKUNGSMASCHINEN/<br />
PACKAGING MACHINERY<br />
Süß, aber problematisch – Maßgeschneiderte, robuste<br />
Anlagen für nahezu jede Verpackungsvariante/<br />
Sweet, but problematic – “Tailor-made” robust<br />
machines for almost any packaging type 26<br />
Verpacken von Plätzchen/Packaging of biscuits 30<br />
Schokoladentafeln vollautomatisch verpacken/<br />
Fully automatic packaging of chocolate bars 38<br />
Dipl.-Ing. Christian Rommel: High-Tech-Denken überzogen<br />
(II) – Eine Marktanalyse/High-tech thinking is<br />
overdone (II) – A market analysis 39<br />
GLAS/GLASS<br />
Willy Tyroler: Fragen an die Glasindustrie – Interview<br />
mit Dipl.-Volksw. Klaus Peter Rambow (II)/Questions<br />
for the glass industry – An interview with Dipl.-Volksw.<br />
Klaus Peter Rambow (II) 42<br />
FÖRDERN/CONVEYING<br />
Seite 33<br />
.„Verpackungen in<br />
Kontakt mit dem<br />
Produkt“, nennt sich<br />
eine Kategorie bei<br />
den Verpackungs-<br />
Oscars (welche<br />
Primärverpackung<br />
kommt eigentlich<br />
nicht mit dem Produkt<br />
in Berührung?). Hier<br />
haben wir aber ein<br />
besonders heikles<br />
Produkt, das ophtalmische<br />
Clarvisan, wobei<br />
das Pharmazeutikum<br />
direkt in<br />
einem Kunststoffbehälter<br />
lyophilisiert<br />
werden kann. Jeglicher<br />
Kontakt mit der<br />
Außenluft und Sterilität<br />
ist gewährleistet.<br />
Jost Schötmers: Eine rasante „success story“ – Fördersysteme<br />
aus dem Elsaß von Gebo Industries/A “shooting<br />
star” – Success for Gebo Industries’ conveying systems 44<br />
Willy Tyroler: 40 000 Typen spielen eine große Rolle/<br />
Packaging, storing, handling of seeds, etc. 49<br />
20 Jahre Sanpack Lagertechnik/20th anniversary of<br />
Scanpack Lagertechnik 50<br />
FORUM WISSENSCHAFT/<br />
TECHNICAL SCIENTIC FORUM<br />
Dr.-Ing. Bernhard Klumpp: Flexibilität ist gefragt/<br />
Flexibility is in demand 62<br />
R<br />
�<br />
In this issue...<br />
page 54<br />
U. Lehrack: Neuartige Biopolymere aus extrudiertem Getreide/Novel<br />
bio-polymers made of extruded grain 63<br />
Literatur/Literature 66/69<br />
Th. Ansorge, K. Nendel: Berechnung von Polsterdiagrammen/Calculating<br />
cushioning diagrams 67<br />
VERSCHIEDENES/MISCELLANEA<br />
Personalien/Personal news 55<br />
Märkte/Markets 57<br />
Wirtschaft/Economy 51<br />
Rundschau/Product Review 59<br />
Du Pont Award/Du Pont Award 56<br />
Gelegenheitsanzeigen/Classified ads 70<br />
Inserentenverzeichnis/Impressum/<br />
List of advertisers/Masthead 86<br />
TITELFOTO<br />
Ein Laserstrahl, der die Näpfe einer Folienbahn abtastet, ist nur ein Element<br />
in den Tiefzieh-Blisterlinien der Uhlmann Pac-Systeme GmbH & Co. KG,<br />
Laupheim. Das Konzept der UPS-1030-Maschinenfamilie beinhaltet noch<br />
ein ganzes Paket an innovativen Entwicklungen und Neuerungen, um die<br />
Pharmaverpackung von Tabletten wirtschaftlicher und flexibler zu machen.<br />
„Self sufficient“ ist das Motto, Selbstrenner sollen die Maschinen sein, die<br />
sogenannte „autonome Maschine“. Dies alles findet in einem für den deutschen<br />
Maschinenbau ungewöhnlichem Rahmen statt: Geschmackvoll gestaltete<br />
Gebäude, Räume und auch Werkhallen. Kunst und Maschinenbau<br />
im Schulterschluß, wer täglich in durchdachter Umgebung arbeitet, findet<br />
andere Ansätze zum Produkt – auch im Maschinenbau.
Gerade erst fangen die einheimischen<br />
Früchte an zu<br />
blühen, von der Reife kann<br />
noch keine Rede sein. Manche Getränke<br />
reifen gar erst in der Verpackung.<br />
Menschen reifen meistens auch,<br />
früher oder später, und greifen dabei<br />
manchmal zu in der Flasche gegorenen<br />
Produkten. Bis der Verbraucher<br />
einmal zu einer Tetra Pak-Flasche greifen<br />
kann, und sei sie nur mit Sprudel<br />
gefüllt, wird allerdings noch einige<br />
Zeit vergehen.<br />
Es ist ziemlich genau ein Jahr her,<br />
als Wolfgang Blumberg, Tetra Chef<br />
Deutschland, in Frankfurt a. M. das<br />
Konzept einer Mehrweg-PET-Flasche<br />
vorstellte. Gleich mehrere Denktürme<br />
riß er damit ein: Den der schwedischen<br />
Konzernmutter, Mehrweg war<br />
dort bis dahin ein absolutes Fremdwort,<br />
den der Kartonverbundanbieter<br />
generell, schließlich auch den der<br />
Mehrwegbehälterhersteller, denn W.<br />
Blumberg will/wollte? – ein System<br />
anbieten. PET-Technologie, Vorformling,<br />
Flasche, Verschluß und Kasten<br />
aus einer Hand, dazu Spülzentren,<br />
die gebrauchte Flaschen zurücknehmen,<br />
reinigen und dem Abfüller<br />
zurückgeben.<br />
Die Branche war sichtlich überrascht,<br />
und spätestens auf der Anuga letztes<br />
Jahr wurde deutlich, daß dieses System<br />
ein rein deutscher Tetra Pak-<br />
EDITORIAL<br />
Reifezeit<br />
Sonderweg ist. Die Kritiker legten ihre<br />
Finger in die „Technologie-Wunde“,<br />
denn ein Konzern,der keine Erfahrung<br />
im PET-Bereich hat, bürdet sich viel<br />
auf, wenn er dort mithalten will.<br />
Auch wenn man weltweit kräftig PET-<br />
Know-how eingekauft hat. Und genau<br />
im Technologiebereich werden jetzt<br />
offen Schwächen eingeräumt: „Sich<br />
auf Patente beziehen zu müssen, die<br />
anderen gehören, ist nicht die Sache<br />
Tetra Paks. Das Mehrwegprojekt verzögert<br />
sich“, so W. Blumberg in Frankfurt,<br />
„ich muß heute sagen, wir konnten<br />
das Projekt den hohen Anforderungen<br />
unseres Hauses entsprechend<br />
noch nicht verwirklichen“.Später dann<br />
räumte er ein, eventuell das Projekt<br />
ganz fallen zu lassen, denn ewig könnte<br />
man potentielle Kunden auch nicht<br />
hinhalten. 1996 gab es diesen potentiellen<br />
Kunden jedenfalls. Jetzt „lohnt<br />
es sich nicht für 50 Mio. Flaschen pro<br />
Jahr weiteren Gehirnschmalz einzusetzen“.<br />
W. Blumberg will erst einmal die<br />
klassischen Geschäftsfelder auf Touren<br />
bringen, dazu wurde ein Jahr der<br />
Innovationen angekündigt. Dann gibt<br />
es noch bislang weniger intensiv beackerte<br />
Geschäftsfelder, wie das Verpacken<br />
stückiger Produkte. Zum Beispiel<br />
sei da ein sehr interessantes<br />
Marktsegment bei Tiernahrung auszumachen<br />
– gegen die Dose und flexible<br />
Schlauchbeutel. Pet statt PET kann<br />
man da spitzbübig anmerken.<br />
Die deutsche Tetra Pak-Gruppe erzielte<br />
1996 einen Umsatz von 1,3 Mrd.<br />
DM (1995: 1,1 Mrd. DM) und verkaufte<br />
7,3 Mrd. Getränkekartons, der internationale<br />
Konzern steigerte seinen<br />
Umsatz auf 11,3 Mrd. DM (+ 9,7%) und<br />
verkaufte weltweit 78 Mrd.Packungen.<br />
Auf die Innovationen Portionspackungen<br />
und Großpackungen wird gesetzt.<br />
Bei 1,5-l-Packungen will man 19<strong>97</strong> von<br />
80 Mio. auf 250 Mio. Packungen kommen,<br />
speziell Wasserabfüller sollen<br />
hier einsteigen, bei 2 l setzt man auf<br />
Tetra Nova mit steriler Verpackung<br />
und Schraubverschluß zum Beispiel<br />
für stückige Produkte (in 18 Monaten<br />
soll die Entwicklung abgeschlossen<br />
sein), im 1-l-Bereich werden neue<br />
Verpackungsformen angeboten und<br />
schließlich befindet sich Tetra Prisma<br />
seit Januar im Markt, eine schöne,<br />
handliche 0,33-l-Portionspackung für<br />
„Erwachsenen-Getränke“, davon sollen<br />
einmal vier bis fünf Linien in<br />
Deutschland stehen. Und wieder eine<br />
Neuerung: Gerade die kleinen Gebinde<br />
sollen prädestiniert sein, in Verkaufsautomaten<br />
zu stehen. Tetra Pak<br />
sucht Abfüller mit denen man zunächst<br />
100Automaten im Rhein-Main-<br />
Gebiet bestücken kann.<br />
Tetra Pak läßt also erst einmal die<br />
Finger von der Flasche, obwohl immer<br />
noch ein Markt für karbonisierte Getränke<br />
bei Wasser und Limo von rund<br />
zehn Mrd. Liter lockt. Gesucht wird<br />
weiter der richtige Ansatz im Maschinenbau<br />
und der richtige Partner.<br />
Bleibt als Resümee: Wenn die PET-<br />
Flasche nicht kommt, freut sich der<br />
Hund!<br />
Norbert Sauermann<br />
8 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>
Formen, Design, Gestaltung,<br />
Kunst, Architektur<br />
– all dies soll einem<br />
das Leben angenehmer<br />
und schöner machen.<br />
Im manchmal „tristen“,<br />
sehr technischem Maschinenbau,<br />
im Umgang<br />
mit puren Technokraten<br />
ist ein Aufenthalt bei<br />
Uhlmann Pac-Systeme<br />
wie Labsal für die arme<br />
Seele. Kunst und<br />
Architektur in und mit<br />
dem Maschinenbau für<br />
hochwertige Linien in der<br />
Pharmaverpackung von<br />
der Blistermaschine bis<br />
hin zum Kartonierer.<br />
TITELTHEMA<br />
Laupheimer<br />
Impressionen<br />
Kunst und innovativer<br />
Maschinenbau im Schulterschluß<br />
So kommt man<br />
nicht umhin,<br />
zunächst einen<br />
kleinen Rundgang<br />
durch das Verwaltungsgebäude<br />
zu<br />
beschreiben. Fällt einem<br />
bei der Anfahrt<br />
schon die außergewöhnlicheArchitektur<br />
des Firmengebäudes<br />
auf, so ist<br />
man noch mehr überrascht,<br />
wenn man es<br />
von innen sieht. Das<br />
Gebäude umschließt<br />
einen mit Pflanzen<br />
bestückten Lichthof, den man aus allen<br />
Etagen, aus allen Flügeln überqueren<br />
kann, auch über eine Wendeltreppe. In<br />
diesem Hof kann man auch sein Mittag<br />
einnehmen oder einen Kaffee trinken.<br />
In den Gängen und Räumen überall<br />
Gestaltungselemente, Skulpturen, Gemälde<br />
oder künstlerische Verfremdungen<br />
zum Beispiel von Pharmamotiven, so<br />
daß man sich eher in einer Galerie wähnt<br />
als bei einem renommierten deutschen<br />
Maschinenbauunternehmen mit Weltruf.<br />
Immer wieder gibt es verglaste Durchbrüche<br />
zur anderen Etage hin, immer<br />
wieder gibt es harmonisch eingebundene<br />
Besprechungsecken und -zimmer inmitten<br />
der Gestaltungselemente. Hedwig<br />
Uhlmann, die noch täglich im Unternehmen<br />
präsente Vorsitzende des Aufsichtsrates,und<br />
das Management beweisen hier<br />
viel Geschmack und Phantasie. In der<br />
Kreativität und Konsequenz übertreffen<br />
die „Uhlmänner“ sogar skandinavische<br />
Unternehmen, die bei Firmen-CI’s sonst<br />
kaum zu schlagen sind.<br />
Martin B. Rohrer und Wolfgang Nimmerfroh,Verkaufsingenieure<br />
Deutschland,<br />
sind kompetente Führer, und als wir in die<br />
Montagehallen wechseln, kann man feststellen,<br />
daß schöne Gestaltung nicht der<br />
Administration vorbehalten bleibt: Zum<br />
Beispiel führt ein abfallender, geschwun-<br />
gener Weg bis vor die sich leise automatisch<br />
öffnende Tür, danach sieht man, daß<br />
auch die Hallen farblich gestaltet sind.<br />
Hier werden die Maschinen und Linien<br />
gebaut, die hinterher in alle Welt<br />
gehen und qualitativ hochwertigen<br />
und innovativen Maschinenbau<br />
rechtfertigen. „Immer eine<br />
Nase vor der Konkurrenz“, sagt<br />
M.B.Rohrer.Bei unserem Besuch<br />
im Frühjahr, normalerweise im<br />
Maschinenbau eine ruhige Zeit,<br />
waren viele Komplettlinien und<br />
Solomaschinen im Aufbau. 120<br />
bis 150 Maschinen laufen hier<br />
im Jahr durch, die durchschnittliche<br />
Montagezeit liegt bei fünf<br />
bis neun Monaten. Allerdings sind sie<br />
dann wirklich genau überprüft bis hin<br />
zum Packstoff.<br />
Denn hier stehen auch sogenannte Betriebsmaschinen,<br />
auf denen jeder Werkzeugsatz,<br />
jede Folientype eingefahren<br />
wird, um dem Kunden auch bei Nachlieferungen<br />
einen optimalen Service zu bieten.<br />
Gerade neue Verpackungsmaterialien werden<br />
zur Zeit intensiv getestet.<br />
Ein Blisterschacht passend zur Wendeltreppe im<br />
Verwaltungsgebäude<br />
10 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>
Eine typische Blisteranlage in Balkonbauweise und, nicht sichtbar, mit jeder Menge Elektronik<br />
bestückt, die UPS 1030 gibt es in drei Varianten: MTI, MTK und ET<br />
Self sufficient<br />
Über Aura und Anreiz in der Gestaltung<br />
will Uhlmann Pac-Systeme den idealen<br />
Nährboden schaffen, um innovative Maschinen<br />
mit den hohen Ansprüchen des<br />
Unternehmens bauen zu können. Ein<br />
durch die Gestaltung seines Arbeitsplatzes<br />
inspirierter Mitarbeiter arbeitet sicher<br />
anders an einem Projekt, im Idealfall<br />
kreativer.<br />
Wo will Uhlmann hin? Darauf M. B.<br />
Rohrer: „Der Kunde kann sagen, liefern<br />
Sie mir 40 Millionen Blister, nicht mehr<br />
bauen Sie mir drei Linien. Wir können<br />
eine entsprechende Pharmaverpackung<br />
planen und bauen, die diese Vorgaben<br />
erfüllt. Eine Linie als Generalunter-nehmer,<br />
eine Linie von A bis Z!“ Sprich,<br />
die Verpakkungsmaschinen und ein gesamtes<br />
Logistikumfeld dazu. Und das<br />
bei Leistungen pro Maschine von 100 bis<br />
900 Blister pro Minute. „Selbst ist die<br />
Maschine, ein Selbstrenner, ein Selbstregler<br />
– self sufficient eben“.<br />
1996 ist diese Ära eingeleitet worden,<br />
als weiterer Meilenstein in der Uhlmann-<br />
Historie. Schon 1956 hat das 1948 gegründete<br />
Unternehmen eine Universalstreifenmaschine<br />
auf den Markt gebracht<br />
(inzwischen 3500 mal verkauft), 1963 folgte<br />
die erste Tiefziehmaschinengeneration,<br />
1980 das erste modulare Kartoniersystem,<br />
1990 wurde die UPS 1020 als Basismaschine<br />
auf der interpack präsentiert. Jetzt<br />
geht die neue Ära mit UPS 1030 einher,<br />
die Maschine für die „autonome Pharmaverpackung“.<br />
Dazu hat man bei Uhlmann einen<br />
großen Themenkomplex abgearbeitet.Bedingt<br />
durch den Transport der Formfolie<br />
durch die Tiefziehmaschine, können<br />
beim Siegeln, Perforieren oder Stanzen<br />
von Blistern immer Zentrierprobleme<br />
auftreten.<br />
Dies führt zusammen mit Fehlern des<br />
Bedienpersonals zu Wirkungsgraden bei<br />
CNC-Tiefziehmaschinen von ca. 70 Prozent,<br />
also unter den Werten von Verpak-<br />
kungsmaschinen anderer Branchen. Bei<br />
täglichem Umrüsten von Blisterlinien<br />
kommt man schnell zu Wirkungsgraden<br />
unter 50 Prozent.<br />
Die Charakteristika der UPS-1030-Maschinenfamilie<br />
sollen diese Schwachstellen<br />
abstellen: Mit einem neuen Parameter-Handling,<br />
mit Laserstrahlsensoren<br />
und einer intelligenten Regelung,<br />
unterstützt durch Servomotoren, kann jeder<br />
Maschinentakt individuell geregelt<br />
werden.<br />
Es können bis zu drei Kameras vor und<br />
nach der Siegelstation zu Kontrollzwecken<br />
installiert sein. Die Maschinen sind<br />
Es muß auch einmal andersherum<br />
gedacht werden können. Blistertransport<br />
einmal hängend mit Saugbandübergabe<br />
Bilder: Uhlmann<br />
selbstladend, die Klebevorgänge an den<br />
Folien sind automatisiert. Außerdem<br />
selbststeuernd und selbstjustierend sowie<br />
selbstlernend. Auch in der Hygiene<br />
sind sie dem pharmazeutischen Einsatzfeld<br />
voll angepaßt: Die Maschinen in Balkonbauweise<br />
sind selbstreinigend, die<br />
Innenverkleidungen bestehen aus V2A-<br />
Blechen, und Blister, Stäube und Tabletten<br />
fallen über ein schräges Auffangblech<br />
TITELTHEMA<br />
nach vorne und nicht in den Maschinenrahmen.<br />
Ein wichtiger Punkt ist der Formatwechsel,<br />
hier gibt es ein sogenanntes Uhlmann-Shuttle,<br />
auf dem alle benötigten<br />
Teile sauber und übersichtlich gelagert<br />
sind. Dieses Shuttle wird zum Umbau an<br />
die Maschine gefahren und dort kann<br />
ohne Hilfswerkzeuge umgerüstet werden.<br />
Abgerundet wird das Konzept durch<br />
per Bildschirmanzeige vorgegebene<br />
Wartungsintervalle<br />
der zentralgeschmierten Maschinen.<br />
Und ein ganz wichtiger<br />
Punkt: „Die Varianten<br />
aus dem Bereich der Tiefziehmaschinen<br />
können durch ein umfangreiches<br />
Kartonierprogramm ergänzt werden“,<br />
so W. Nimmerfroh.<br />
Unter dem Strich<br />
Mit dem neuen Konzept soll sich der Wirkungsgrad<br />
der Anlagen deutlich erhöhen.<br />
M. B. Rohrer rechnet vor: Durch Tablettennachlegesysteme,<br />
Selbstregelung und -<br />
steuerung, Prospekt von der Rolle, zusätzliche<br />
Blisternachlegeschächte und Faltschachtelmagazinbeschicker<br />
läßt sich der<br />
Wirkungsgrad auf 84 Prozent steigern.<br />
Durch eine Erhöhung der Maschinenlaufzeiten<br />
um 30 Prozent, in<br />
den Pausen und zum<br />
Schichtende mann-<br />
los, erhöht sich der Nutzungsgrad<br />
von 50 Prozent<br />
auf 60 Prozent. Somit<br />
errechnet man bei<br />
Uhlmann eine Produktivitätssteigerung<br />
von ca. 55<br />
Prozent. Bis 1998 sollen mit<br />
dem Konzept deutliche Umsatzsprünge<br />
realisiert werden,<br />
anvisiert sind dann 145 Mio. DM (‘96:<br />
120 Mio. DM, 500 Mitarbeiter) und es<br />
werden neue Mitarbeiter eingestellt.<br />
Vom 9. bis 14. Juni 19<strong>97</strong> sind die Linien<br />
und Maschinen auch auf der Achema zu<br />
sehen: Halle 3.1, Stand D 14 E 21.<br />
Norbert Sauermann<br />
Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong> 11
GETRÄNKE<br />
Angesichts<br />
stagnierenderUmsätze<br />
im Getränkemarkt,<br />
kommt der<br />
Verpackung besondershinsichtlich<br />
der Produktdifferenzierung<br />
und der Erschließung<br />
innovativer<br />
Absatzmöglichkeiten<br />
sowie neuer<br />
Preisspielräume eine zentrale Rolle zu.<br />
Nicht zuletzt durch sein hohes Entwicklungspotential<br />
wird Glas immer mehr zu<br />
einem entscheidenden Marketingfaktor.<br />
Maßgeblich trägt es dazu bei,die Differenzierung<br />
des Produktes vom Wettbewerb<br />
sowie eine individuelle Wiedererkennbarkeit<br />
zu ermöglichen. Und dies ohne hygienische<br />
Defizite und mit zunehmender<br />
Leichtigkeit.<br />
Individuelle Markenidentitäten<br />
Der Mineralwassermarkt hat hier Zeichen<br />
gesetzt. Vor rund 10 Jahren eröffneten<br />
durchgestylte Formen und ausgefallene<br />
Farben dem Abfüller eine Vielzahl unterschiedlicher<br />
Gestaltungsmöglichkeiten.<br />
Auf dieser Basis sind Trendkonzepte entstanden,<br />
die als Paradebeispiel für die Erschließung<br />
von Differenzierungspotentialen<br />
gelten. Jeder dritte Brunnen setzt heute<br />
bereits auf die kleinen oder größeren,<br />
aufwendig gestylten und farbenfrohen Designflaschen,<br />
um sich somit auf unverwechselbare<br />
Weise am Markt präsentieren<br />
zu können.Die Bilanz insgesamt ist beeindruckend,<br />
denn in den letzten zehn Jahren<br />
sind über 130 Millionen Designflaschen<br />
für Mineralwasser produziert worden.<br />
Im Weinmarkt läßt sich das zielgerichtete<br />
Streben nach Produktdifferenzierung<br />
am Beispiel der Entwicklung der Rheingau-Flasche<br />
aufzeigen. Der Weinbauverband<br />
und die Glasindustrie haben hier<br />
partnerschaftlich zusammengearbeitet.<br />
Ziel war es zunächst,die Rheingauer-Rieslingweine<br />
durch eine klare Gebietsidentität<br />
gegenüber Erzeugnissen anderer Wein-<br />
Impulse für<br />
den Getränkemarkt<br />
Der Getränkemarkt gehört nach wie vor zu den Einsatzgebieten, wo Glas als Verpackungsmaterial vorzugsweise<br />
Verwendung findet. Rund 80 Prozent aller Getränkeabfüllungen erfolgen ohne Umschweife<br />
direkt in Glas. Eine Tatsache, die die Bedeutung von Glas im Getränkemarkt dokumentiert und die<br />
bewährten Verpackungs- und Produkteigenschaften von Glas bestätigt.<br />
bauregionen abzugrenzen, um sie somit erfolgreich<br />
im Markt positionieren zu können.<br />
Bereits im ersten Jahr nach der Einführung<br />
erntete die Rheingauflasche große Resonanz,<br />
denn mehr als 50 Prozent aller<br />
Rheingauer Winzer haben entweder teilweise<br />
oder vollständig in die neue Flasche<br />
abgefüllt. Der Verpackungshersteller steht<br />
in der Pflicht,wenn es darum geht,innovative<br />
Zukunftsmärkte und neue Preisspielräume<br />
dauerhaft zu erschließen. Nur auf<br />
diesem Wege gelingt es, dem Abfüller Absatzsteigerungen<br />
und eine selbstbewußte<br />
Preispolitik zu ermöglichen. Die Voraussetzung<br />
bildet eine Verpackung, die Individualität<br />
vermittelt und sich bewußt<br />
von herkömmlichen Einheitsprodukten<br />
abgrenzt.<br />
Zu den wesentlichen Gestaltungsmöglichkeiten<br />
zählen Fasson, Farbe und Dekoration.Für<br />
die Form gilt grundsätzlich: was<br />
denkbar ist, ist in den allermeisten Fällen<br />
auch machbar. Ob weiche oder harte Linien,<br />
schlank oder eher bauchig, alle Formen<br />
sind möglich. Durch Facetten, Siegel<br />
oder andere Oberflächenstrukturen kann<br />
die Individualität des Produktes gezielt<br />
verstärkt und die Differenzierung konsequent<br />
umgesetzt werden. Die Farbe der<br />
Verpackung ermöglicht eine zusätzliche<br />
Produktdifferenzierung. Fortschrittliche<br />
Technologien machen es möglich, nahezu<br />
jeden Farbton zu erzeugen.<br />
Bei der Feederfärbung wird das Glas im<br />
Feeder, d. h. kurz bevor es als Tropfen von<br />
der Wanne in die Maschine fällt, durch Zugabe<br />
von Farbkonzentraten gefärbt. Bei<br />
der Wannenfärbung entsteht die Glasfarbe<br />
durch Zugabe von sogenannten Zuschlagstoffen<br />
zum Gemenge.<br />
Wie das Nachrichtenmagazin Focus<br />
kürzlich berichtete,können bei Kunststoff-<br />
Mehrwegflaschen Probleme mit einem<br />
Schimmelpilz namens „Aureobasidium<br />
pullulans“ auftreten. Bisher konnte nach<br />
Angaben der Fachvereinigung Behälterglasindustrie<br />
noch keine angemessene<br />
Technik entwickelt werden, die die „befallenen“<br />
Flaschen gänzlich von den hartnäkkigen<br />
Pilzresten zu reinigen vermochte.<br />
Glas hingegen ist nicht nur bei höheren<br />
Spültemperaturen formstabil, sondern in<br />
jedem Fall hygienisch einwandfrei.Ein Beleg<br />
dafür ist der hohe Stellenwert, den<br />
Glas bei der Abfüllung pharmazeutischer<br />
Produkte einnimmt. Die absolute Dichtigkeit<br />
gegenüber Gasen und Flüssigkeiten<br />
bietet umfassende Klimabeständigkeit<br />
und Schutz vor unerwünschten Umgebungseinflüssen.<br />
Die absolute Keimfreiheit<br />
und der Schutz vor organischen Verunreinigungen<br />
steht stellvertretend für<br />
die biologische Verträglichkeit von Glas.<br />
Optimierte Fertigungstechnologien und<br />
modernste Methoden der Oberflächenvergütung<br />
ermöglichen die Entwicklung<br />
von Glasflaschen, die leichter sind und<br />
mit Sicherheit noch zunehmend leichter<br />
werden, ohne dabei die etablierten Qualitäten<br />
von Glas zu verlieren. Beste Beispiele<br />
für fortschrittliche Leichtglastechnologien<br />
sind die beschichteten Einwegund<br />
Mehrwegflaschen, bei denen das Gewicht<br />
eines 1-Liter-Gebindes beispielsweise<br />
auf unter 300g bzw. 500g reduziert<br />
werden konnte.<br />
Neue Perspektiven<br />
Der große Erfolg individuell gestalteter<br />
Glasflaschen im Wein- und Mineralwassermarkt<br />
verdeutlicht, daß man auf diesem<br />
Wege Differenzierungspotentiale erschließen<br />
kann, die geradewegs zur Herausbildung<br />
von Markenidentitäten führen<br />
und selbst dem Anspruch der Unverwechselbarkeit<br />
gerecht werden. Die verkaufsfördernde<br />
Wirkung einer individuell abgestimmten<br />
und charakterverleihenden<br />
Glasverpackung ist auf keinen Bereich beschränkt,sondern<br />
gilt für sämtliche Marktsegmente.<br />
Selbst die häufig als konservativ eingestuften<br />
Engländer nahmen in diesem Zusammenhang<br />
eine Vorreiterrolle ein,denn<br />
englisches Bier wird heute beispielsweise<br />
zu einem Großteil in individuell gestalteten<br />
Glasflaschen angeboten. Eigene Formen,<br />
Farben und speziell angewendete<br />
Dekorationsverfahren finden derart großen<br />
Zuspruch, daß der Inhalt der innovativ gestylten<br />
Designerflaschen in englische Pubs<br />
nicht mehr direkt in Gläser fließt, sondern<br />
gleich samt Flasche serviert wird. ❐<br />
12 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>
CONTAINER<br />
Ein Konzept kommt in Form<br />
Roth präsentiert IBCs der neuen Generation<br />
Von den Anfängen bis heute sind 50 Jahre vergangen, hier das Werk in Budenau<br />
Die Chemische Industrie hat die<br />
Maßstäbe der Verpackungslogistik<br />
neu definiert.<br />
Statt Chemikalien jeglicher Art in Großtankwagen<br />
oder Fässern aus Stahl und<br />
Kunststoff zu transportieren werden heute<br />
IBCs (Intermediate Bulk Container) für die<br />
Bewältigung dieser schwierigen Aufgaben<br />
eingesetzt.<br />
Weltweit entwickelt sich der IBC-Markt<br />
mit ca. 25 Prozent Wachstum pro Jahr.<br />
Alleine in Europa liegt der Jahresbedarf<br />
der chemischen Industrie bei ca. 1,8 Mio.<br />
Stück. Dementsprechend entwickelt sich<br />
auch der IBC-Markt in den USA.Bei gleichbleibender<br />
Entwicklung bedeutet das zukünftig<br />
ein weltweites Gesamtpotential<br />
von ca. 5 Mio. IBCs pro Jahr.<br />
Die Roth-Gruppe, von der diese Zahlen<br />
stammen, ist seit 30 Jahren Produzent industrieller<br />
Lager- und Transportbehälter<br />
und nutzt nun dieses Know-how für die<br />
Herstellung von Intermediate Bulk Containern<br />
der neuen Generation.<br />
Eine der modernsten Produktionsstätten<br />
für IBCs entsteht im Roth Werk Hanweiler.Das<br />
Konzept der Gruppe basiert auf<br />
einem Fullservice rund ums Produkt sowohl<br />
in der chemischen als auch in der<br />
LM-Industrie. Dabei sind die Container<br />
modular aufgebaut; das bedeutet Palette,<br />
Blase,Einfüllöffnung,Auslaufarmatur,Gitterkorb<br />
mit Eckschonern und die Beschriftungstafeln.<br />
Zunächst werden in Hanweiler<br />
drei Grundvarianten produziert: Einwegbehälter,<br />
Mehrwegbehälter und verstärkte<br />
Mehrwegbehälter.<br />
Das Gesamtkonzept basiert auf einer<br />
konsequenten Ausrichtung zur Wiederaufbereitung.<br />
Der problemlose Austausch<br />
aller Kunststoff- und Metallelemente gewährleistet<br />
einen Mehrwegeinsatz. Mit<br />
dem Rückhol- und Wiederaufbereitungs-<br />
system – Return-Ticket – verpflichten sich<br />
die Roth Werke gegenüber Ihren Kunden<br />
jeden Mehrweg-IBC in Europa nach einem<br />
Lebenszyklus kostenlos abzuholen und<br />
nach neuesten ökologischen Erkenntnissen<br />
zu rekonditionieren.<br />
Mehrwegcontainer 1000l mit Holzpalette; Grundkonzept<br />
Gitterkorb mit offenen Stabprofilen<br />
Die Containerfamilie unterscheidet<br />
sich in drei Varianten: Dem Einwegbehälter,<br />
dem Mehrwegbehälter mit und ohne<br />
Gefahrgutzulassung und dem verstärkten<br />
Mehrwegbehälter. Außer dem verstärkten<br />
Mehrwegbehälter, sind die Container in<br />
500... 800...1000 und 1250 Liter verfügbar.<br />
Diese unterschiedlichen Füllmengen<br />
führen zu variablen Containerhöhen. Die<br />
Grundfläche der Container bleibt aber immer<br />
konstant 1000 ´1200 mm und gewährleistet<br />
so die Stapelfähigkeit der Container<br />
sowie die Kompatibilität zu allen<br />
gängigen Staplern, Hubwagen und Geschirren.<br />
Die Einfüllöffnungen der Container<br />
sind mit verschiedenen Schraubkappen<br />
versehen, die in den Größen Nennweite<br />
150 bis Nennweite 400 variieren.<br />
Alle üblichen Befüll- und Entnahmesy-<br />
steme sind möglich, wie z.B. Cam-Lock,<br />
Micromatic-Ventil, etc. Die Innenblase ist<br />
so konzipiert, daß Vertikalversteifungssikken<br />
eine formschlüssige Verbindung mit<br />
dem Gitterkorb eingehen. Eine neuartige<br />
Bodenauslaufgeometrie der Roth-Container<br />
ermöglicht die Restentleerung.<br />
Zusätzlich sind alle Roth-Container<br />
serienmäßig mit 2 ´ R2“-Öffnungen für die<br />
Oben-Entnahme ausgerüstet.<br />
Mit einem einheitlichen Dichtungskonzept<br />
für alle Standardflüssigkeiten entsprechen<br />
die Auslaufarmaturen sämtlichen<br />
Viskositätsbereichen und Anwendungsgebieten.<br />
Das Hebelprinzip der<br />
Armatur gewährleistet eine doppelte<br />
Sicherheit, dank der ergonomischen Ausführung<br />
des Griffes und der natürlichen<br />
Hebelbewegung für die Entleerung.Schon<br />
bei 75 Grad Neigung erzielt man eine<br />
100%ige Entleerung. Serienmäßig verfügen<br />
alle Armaturen über einen integrierten<br />
Sicherungssplint als Originalitätsverschluß,<br />
der bei erstmaligem Öffnen<br />
herausspringt. Die Beschriftungstafeln<br />
sind modular aufgebaut und können jeder<br />
kundenspezifischen Beschriftungsform<br />
oder Erfassungseinheit angepaßt<br />
werden. Zusätzlich ist jeder Container mit<br />
einer weiteren Beschriftungstafel ausgestattet,<br />
die Seriennummer, Zulassungsnummer<br />
und das Roth-Return-Ticket<br />
enthält. Dieser Rücknahmesystemschein<br />
ist in einem fest integrierten Schubfach<br />
untergebracht und so jederzeit greifbar.<br />
Außerdem bietet die Beschriftungstafel<br />
Platz für eine Kennung zur elektronischen<br />
Erfassung. ❐<br />
Roth-Container-Systeme<br />
Der konsolidierte Umsatz der Gruppe<br />
lag in 1996 bei 295 Mio. DM, die Netto-<br />
Umsatzrendite lag bei 10 Prozent.<br />
Mehr als 1000 Mitarbeiter werden<br />
den Angaben nach 19<strong>97</strong> ca. 365 Mio.<br />
DM Planumsatz in der Gruppe erwirtschaften.<br />
Der Bereich Container soll<br />
davon 10 Prozent stellen.<br />
Der Preis für die Roth-IBC wird ein<br />
Marktpreis sein. Man will sich nicht im<br />
Niedrigpreis-Segment etablieren, sondern<br />
orientiert sich eher an dem Durchschnittspreis<br />
von 240 DM pro 1000-1-<br />
Gefahrgut-Container. Das Motto lautet<br />
hierbei: „mehr für den gleichen Preis –<br />
auch mehr Dienstleistung“.<br />
14 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>
PACKMITTEL<br />
Bier-Zukunft in PET-Flaschen<br />
Eine erste Flaschenblasmaschine der<br />
Sidel-Gruppe aus Le Havre ist seit Dezember<br />
in einer australischen Brauerei<br />
im Einsatz. Das letzte Geschäftsjahr hat<br />
der Weltmarktführer mit stark verminderten<br />
Gewinnen und Umsätzen abgeschlossen,<br />
erwartet für 19<strong>97</strong> aber dank<br />
prall gefüllter Auftragsbücher eine erheblich<br />
positivere Bilanz.<br />
Fest im Visier hat der französische<br />
Spezialist für Flaschenblas- und<br />
Extrudiermaschinen aus der normannischen<br />
Hafenstadt nunmehr auch<br />
den Abfüllmarkt für den auf allen Kontinenten<br />
mehr oder weniger gleich beliebten<br />
schäumenden Gerstensaft. Schon das<br />
Ende Januar veröffentlichte Communiquè<br />
der Gruppe mit den vorläufigen Kennzahlen<br />
für das abgelaufene Geschäftsjahr<br />
schloß mit einem Satz,der die Sidel-Aktionäre<br />
offenbar über das angekündigte magere<br />
Ergebnis hinwegtrösten und ihre Erwartungen<br />
auf die neue, die „goldgelbe“<br />
Zukunft des Unternehmens ausrichten<br />
sollte. Seine verheißungsvolle Botschaft:<br />
Seit Dezember 1996 produziert eine Sidel-<br />
Maschine in Australien 50-cl-Bierflaschen<br />
aus PET; dies bekräftige, daß Bier für die<br />
Gruppe in Zukunft ganz vorn auf der Tagesordnung<br />
stehen werde.<br />
Und bei der Vorlage der endgültigen<br />
Jahreszahlen Mitte März wurde der Vorstandsvorsitzende<br />
Francis Olivier noch<br />
deutlicher.Erste Verbraucherumfragen der<br />
australischen Brauerei Carlton hätten<br />
eine „sehr hohe Akzeptanz“ für das Bier<br />
aus der Kunststoffflasche erbracht. Ihr<br />
Einzug auf breiter Front ins internationale<br />
Brauereigeschäft sei in den kommenden<br />
Jahren nicht mehr aufzuhalten,und der erste<br />
„Großversuch“ in der Richtung werde<br />
aller Wahrscheinlichkeit nach schon sehr<br />
bald von einer amerikanischen Brauerei<br />
unternommen werden.Trotzdem wolle die<br />
Gruppe nicht einfach „wie auf Godot“ darauf<br />
warten, daß der neue Absatzmarkt mit<br />
seinem Riesenpotential irgendwann in<br />
breiterem Maßstab losgetreten werde,<br />
sondern in diesem Jahr eine betont offensive<br />
Strategie verfolgen (Anm.d.Red.: Die<br />
Anspielung auf das Becket-Stück entbehrte<br />
vielleicht nicht eines gewissen Hintersinns,<br />
ist doch jener Godot, wie man weiß,<br />
darin letztlich nie erschienen ...). Dazu gehöre<br />
vor allem eine neue, preiswertere<br />
und konkurrenzfähigere Maschinenpalette,die<br />
Ende dieses Jahres oder Anfang des<br />
nächsten vorgestellt werden soll. Interessant<br />
sei ferner in dem Zusammenhang<br />
das Zukunftspotential, das sich der Firma<br />
Bier in PET in Australien, aber auch in Skandinavien<br />
und in Holland fallen die Vorbehalte gegen<br />
Gerstensaft in Kunststoff Bild: Sidel<br />
im Bereich des PEN als hochqualitativem<br />
Barrierewerkstoff biete. Die entsprechende<br />
Entwicklung, vor allem in Deutschland,<br />
verfolge Sidel sehr aufmerksam, erklärte<br />
Olivier, und kündigte an, daß sich die<br />
Gruppe auch im Bereich der Getränkedosen<br />
diversifizieren werde. Eine erste Maschine<br />
zum Blasen von formgestalteten<br />
Metalldosen hat das Unternehmen inzwischen<br />
schon an Crown Cork & Seal/CarnaudMetalbox<br />
geliefert.<br />
Hoffnungen macht man sich in Le Havre<br />
darauf, aus den gegenwärtig von der<br />
Coca Cola Company durchgeführten Eignungstests<br />
im Dosenbereich als Gewinner<br />
hervorgehen zu können. Schließlich sei<br />
der Minuten-Durchlauf der Sidel-Dosenblasmaschine<br />
mit 1400 bis 2000 Stück<br />
deutlich „höher als bei den Mitbewerbern“.<br />
Grund zu einem optimistischen Ausblick<br />
auf das laufende Geschäftsjahr sieht<br />
der Sidel-Chef schließlich auch darin, daß<br />
bei Trinkmilch die langjährige Dominanz<br />
der Brick-Kartonverpackung offenbar gebrochen<br />
sei und wieder stärker in HDPE-<br />
Kunststoffflaschen abgefüllt werde.<br />
Für 19<strong>97</strong> rechnet Francis Olivier mit einem<br />
um 20 Prozent höheren Gruppenumsatz<br />
und 30 Prozent mehr Gewinn.Der Auftragsbestand<br />
habe Ende Dezember um<br />
23,7 Prozent über dem des Vorjahres gelegen<br />
und ein Volumen von 1,930 Mrd. FF<br />
gehabt. Auf Europa entfielen davon 890<br />
Mio. FF (+41,3%), auf Nord- und Südamerika<br />
insgesamt 580 Mio. (+ 20,8%), auf<br />
Asien, den Mittleren Osten und Afrika 460<br />
Mio. FF (+2,2%). Die zwei im letzten Jahr<br />
hinzugekauften Maschinenhersteller Cermex<br />
(Abpackanlagen) und Rémy (Abfüll-<br />
systeme vor allem für Molkereibedarf)<br />
konnten zum selben Zeitpunkt Aufträge in<br />
Höhe von 155 Mio. FF verbuchen.<br />
Daß der Konzernchef vor der Presse so<br />
viele Gut-Wetter-Zeichen aufzuzählen bemüht<br />
war, erklärt sich in erster Linie daraus,<br />
daß der bisherige Pariser Börsenliebling<br />
Sidel das Publikum im vergangenen<br />
Jahr zum ersten Mal seit seinem 1993<br />
mit Macht angetretenen Gipfelsturm enttäuscht<br />
oder zumindest irritiert hat. Der<br />
Gruppenumsatz ging um 15,8 Prozent auf<br />
3,120 Mrd. FF zurück, der Nettogewinn<br />
verringerte sich gar um 30 Prozent auf<br />
263 Mio. FF. Federn gelassen hat die Gruppe<br />
1996 ausschließlich auf den amerikanischen<br />
Märkten, wo sie Umsatzeinbußen<br />
von mehr als 747 Mio. FF auf <strong>97</strong>7,5 Mio<br />
hinnehmen mußte. Das Europageschäft<br />
verbesserte sich dagegen um 118 Mio. FF<br />
auf 1,285 Mrd. FF. Im Vorjahr hatte Sidel in<br />
Nord- und Südamerika noch 46,2 Prozent<br />
des Gesamtumsatzes erzielt. Die Wertsteigerungsquote<br />
lag Ende letzten Jahres mit<br />
902,8 Mio. FF bei 28,9 Prozent vom Umsatz,<br />
das Betriebsergebnis kam mit 448,9<br />
Mio. FF auf 14,4 Prozent (–2,2%) und das<br />
Nettoresultat sank um 1,7 Prozent auf<br />
8,4 Prozent Umsatzanteil. Das Investitionsvolumen<br />
stieg 1996 von 81,5 Mio. auf<br />
137,4 Mio. FF.<br />
Sollte die eingangs dargestellte Biermarkt-Rechnung<br />
aufgehen, woran ernsthafte<br />
Zweifel kaum angebracht scheinen,<br />
dürfte die Sidel-Gruppe schon bald zu<br />
einem neuerlichen Höhenflug abheben.<br />
Jost Schötmers<br />
16 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>
VERSCHLÜSSE<br />
Convenience<br />
„Verschlußsache“ hieß das Titelthema<br />
der letzten VR-Ausgabe. Es bezog sich<br />
auf Metallbehälter-Anwendungen aus<br />
der chemisch-technischen Industrie.<br />
Daß auch bei Kunststoffflaschen, etwa<br />
für Speiseöl, Essig, Ketchup oder Haushaltsreiniger,<br />
noch nicht sämtliche Verbesserungsmöglichkeiten<br />
ausgereizt<br />
waren, belegen die folgenden Beispiele<br />
aus Frankreich und Amerika.<br />
Lesieur, die im Jahre 1908 gegründete<br />
und 1992 vom Pariser Fette-, Stärkeund<br />
Zuckerkonzern Eridiana Béghin-Say<br />
übernommene Speiseöl-Firma,<br />
war schon immer ein Vorreiter in Verpackungsdingen.<br />
Die 1923 unter dem selben<br />
Namen eingetragene Marke brach<br />
drei Jahre darauf als erste das bis dahin<br />
weltweit unangefochtene Metallkanister-<br />
Monopol und präsentierte sich in einer<br />
Arachide und Isio Bild: Lesieur<br />
tischgeeigneten Glasflasche.1963 kam mit<br />
der Sonnenblumenöl-Marke Auréa der<br />
Einstieg ins Kunststoffzeitalter. Ende desselben<br />
Jahres wurden schon 60% der gesamten<br />
Lesieur-Speiseöle in PVC-Flaschen<br />
abgefüllt. Hersteller war die in Boulogne<br />
bei Paris ansässige Firma Dorlyl, ein je zur<br />
Hälfte von Elf Atochem und der Shell-<br />
Gruppe getragenes Unternehmen. Erneut<br />
als Verpackungs-Trendsetter in der Flüssiglebensmittelbranche<br />
erwies sich Lesieur<br />
1985 mit der Weltpremiere einer<br />
Öl-Abfüllung in einer PET-Flasche,– lange<br />
vor dem Einsetzen der aktuellen PET-<br />
Welle.<br />
In wenigen Wochen wird er die Sorten<br />
„Lesieur Arachide“ (Erdnußöl) und „Isio 4“<br />
(ein 4-Komponenten-Mischöl) in PET-Flaschen<br />
mit einem innovativen Scharnierdeckel-Verschluß<br />
auf den Markt bringen.<br />
Entwickelt hat ihn die zur Packmittelgruppe<br />
Crown Cork & Seal/CarnaudMetalbox<br />
gehörende Firma Astra Plastique,<br />
Paris.<br />
Jedem ist wohl schon mal eine Kunststoffflasche<br />
mit einfachem Deckel nach<br />
dem Öffnen aus der Hand gerutscht, zu-<br />
mal wenn nach dem Gebrauch lange Öl-<br />
Tränen das Flaschenäußere verschmierten.<br />
Dem hilft der neue, ebenso leicht zu<br />
öffnende wie hermetisch wieder zu verschließende<br />
Deckel jetzt mit einer Scharnierlösung<br />
ab. Dabei handelt es sich um<br />
die für Lebensmittelzwecke adaptierte Variante<br />
eines Patents der deutschen Firma<br />
Zeller-Plastics (sie gehört inzwischen zum<br />
selben Multi), das für den Kosmetikbereich<br />
entwickelt wurde. Mit seinem halbkreisförmigen<br />
Ausgießer eignet sich das<br />
neue Verschlußsystem besonders gut für<br />
die Zubereitung von Mayonnaise, hebt<br />
Lesieur hervor. Warum? Weil es ein bedarfsgenaues<br />
Dosieren und eine präzise<br />
Kontrolle der Auslaufgeschwindigkeit ermöglicht:<br />
„nicht zu langsam, nicht zu<br />
schnell“. Und eine Anti-Tropf-Vorrichtung<br />
rundet den hohen Convenience-Wert des<br />
Scharnierverschlusses ab. Außerdem ist<br />
der Deckel selbst durch umlaufende und<br />
auch im Halskragen fortgeführte Einkerbungen<br />
griffsicherer geworden. Schriftzug<br />
und Logo sind übrigens deutlich sichtbar<br />
in Zwei-Farben-Offsetdruck auf dem unteren<br />
Deckelteil angebracht, um zu unterstreichen,<br />
daß der Lorbeer für diesen neuerlichen<br />
Praktikabilitätsgewinn in der<br />
Küche Lesieur zusteht und niemand anderem.<br />
Beim mittlerweile wie die berühmte<br />
braune Limonade aus Atlanta in wohl<br />
sämtlichen Winkeln der Welt verbreiteten<br />
Tomatenketchup, anfangs fast eine Art<br />
kultureller Wasserscheide, ist der Konkurrenzdruck<br />
für die Markenfabrikanten mit<br />
Sicherheit noch größer. Oder auch beim<br />
Essig. Für beide Produkte hat jüngst Béricap<br />
France ebenfalls Scharnierverschlüsse<br />
entwickelt. Der zur deutsch-französischen<br />
Bericap-Gruppe mit Sitz in Budenheim bei<br />
Mainz (siehe VR 4) gehörende linksrheinische<br />
Unternehmensbereich ist auf Verschlußlösungen<br />
für die Lebensmittelindustrie<br />
spezialisiert. Die Kunststoffflaschen<br />
des Speiseöl-Abfüllers und Lesieur-Konkurrenten<br />
Amphora rüstete sie unlängst<br />
mit einem Scharnier-, Dosier- und Ausgußkontroll-System<br />
aus, das in seiner<br />
Logik dem des Mitbewerbers Astra Plastique<br />
bis auf die Markennamen-Markierungen<br />
im Deckel selbst und am Kragen quasi<br />
gleichkommt. Noch etwas pfiffiger und<br />
convenience-orientierter ist dagegen das<br />
System, mit dem zukünftig die Ketchupsorten<br />
der Marke Amora eingedeckelt werden.DieMehrschicht-Barriere-Kunststoffflaschen<br />
ziert (nicht nur, aber auch als<br />
Kunden-blickfang im Regal) ein lustiges<br />
weißes, obenauf etwas abgeflachtes zy-<br />
System für Kinderhände Bild: Bericap<br />
lindrisches Hütchen. Wenn man das den<br />
Deckel umlaufende Produktschutz-Kunststoffband<br />
abgezogen hat, läßt es sich per<br />
Scharnier und vorstehender Anheblasche<br />
aufklappen und gibt so die Auslauföffnung<br />
für den Ketchup frei. Natürlich ist<br />
auch hier wie üblicherweise beim Ketchup<br />
der eigentliche Inhalt mit einer Alumembrane<br />
abgedeckt.Die Neuheit besteht nun<br />
darin, daß die Aluhaut durch einen unterhalb<br />
des Deckels eingearbeiteten „percutter“<br />
durch leichten Fingerdruck durchstoßen<br />
wird.<br />
Kleiner Ausflug ins Reich der stillen<br />
Wasser und der hochaktuellen Sport- bzw.<br />
Energy-Drinks: Für das kanadische Quellwasser<br />
Crystal Springs fertigt Bericap<br />
vor Ort seit neuestem einen dreiteiligen<br />
Push-and-pull-Verschluß. Das System erfreut<br />
sich momentan besonders in den<br />
USA größter Beliebtheit, denn es ermöglicht,<br />
die jeweilige Flasche mit nur einer<br />
Hand und den Zähnen zu öffnen und mit<br />
Daumendruck wieder zu verschließen. Die<br />
Herstellerfirma hat sie „sport cap“ getauft,<br />
in Anspielung auf das Vorbild der nach<br />
gleichem Prinzip funktionierenden, am<br />
Rahmen befestigten Wasserflasche für<br />
Radsportler. Der neue Verschluß ist für<br />
kleinere PET-Flaschen entwickelt worden,<br />
entspricht mit dem Durchmesser 30-25<br />
dem Standardmaß aller großen europäischen<br />
Wasserabfüller und könnte von<br />
daher auch bald auf dem Alten Kontinent<br />
Furore machen.<br />
Zurück zu den Scharnierdeckeln.Die im<br />
US-Bundesstaat Wisconsin,Spanien,England<br />
und Frankreich fertigende Seaquist-<br />
Löffler-Gruppe (mit dem gleichnamigen<br />
Kunststoffwerk im bayerischen Ort Freyung)<br />
hat mit „Tab Top“ ihrerseits auf<br />
Push-and-pull gesetzt und hebt mit dem<br />
eleganten und signalfarbigen Design (gelb<br />
oder grün) den besonderen Marketingaspekt<br />
ihrer Snap-off-Lösung hervor.Sie bietet<br />
ferner einen neuartigen „Directional<br />
pour spout“-Scharnierverschluß mit Ausgießer<br />
an. Jost Schötmers<br />
18 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>
IPACK-IMA<br />
Ipack-Ima <strong>97</strong> im Rückblick<br />
Schaufenster der italienischen Verpackungsindustrie<br />
Von Roberto Frazzoli<br />
Die 19<strong>97</strong>er Auflage dieser italienischen<br />
Verpackungsmesse erhielt durch die<br />
Vorstellung einer erklecklichen Anzahl<br />
von Neuprodukten einen besonderen<br />
Reiz. 1996 war ein Wachstumsjahr für<br />
die italienische Maschinenbauindustrie;<br />
schwierigere Zeiten werden jedoch<br />
erwartet.<br />
Zum 17. Mal fand die Ipack-Ima kürzlich<br />
in Mailand statt. Über 1800<br />
Aussteller (ein Drittel davon aus<br />
dem Ausland) zogen viele Besucher an.<br />
Laut Ucima schloß diese Branche das Jahr<br />
1996 mit besseren Ergebnissen als erwartet<br />
ab. Im Vergleich zu 1995 stieg der Umsatz<br />
um 12 Prozent, während der Export<br />
um 13 Prozent zunahm. Zum ersten Mal in<br />
der Geschichte dieser Branche Überschritt<br />
der Handelsbilanzüberschuß die Marke<br />
von 3000 Mrd. Lit über 70 Prozent des Gesamtumsatzes<br />
1996 von 4300 Mrd. Lit entspricht).<br />
Zwischen Januar und September<br />
1996 importierte Italien Verpackungsmaschinen<br />
von Deutschland im Wert von 44<br />
Mio. US$, d.h. 7 Prozent weniger als im<br />
gleichen Vorjahreszeitraum. Im gleichen<br />
Zeitraum (Januar bis September 1996) erreichten<br />
die Ausfuhren von italienischen<br />
Verpackungsmaschinen nach Deutschland<br />
einen Wert von 140 Mio. US$,eine Zunahme<br />
von 12 Prozent gegenüber dem<br />
gleichen Zeitraum des Jahres 1995. Im<br />
obengenannten Zeitraum ist der Handels-<br />
Inge dosiert<br />
direkt ins Auge<br />
Direkt aus der Dose zu trinken soll hygienischer werden mit Kunststoffschutz von Termofilm<br />
bilanzüberschuß zwischen Italien und<br />
Deutschland dadurch von 53 Mio. US$ auf<br />
96 Mio. US$ gewachsen.<br />
„Die italienischen Hersteller von automatischen<br />
Verpackungsmaschinen blikken<br />
auf vier Jahre mit schnellem Wachstum<br />
und erheblich gestiegenen Zahlen<br />
beim Umsatz, Export und Handelsbilanzüberschuß<br />
zurück“, erklärte Gian Carlo<br />
Vaccari, Ucima-Präsident, anläßlich der<br />
Ipack-Ima <strong>97</strong>. Laut Vaccari „war die Wachs-<br />
tumsrate viel höher als erwartet, wenn<br />
man die Tatsache berücksichtigt, daß das<br />
Jahr 1996 durch eine Aufwertung der Lira<br />
auf einen Kurs von ca.1000 gegenüber der<br />
Deutschen Mark gekennzeichnet war“.Vaccari<br />
wies darauf hin, daß das Wachstum<br />
vor allem auf ausgezeichnete Geschäfte in<br />
Märkten wie Indonesien, Rußland, Brasilien,<br />
Polen, Türkei, Thailand und Venezuela<br />
zurückzuführen sei. Darüber hinaus erklärte<br />
er,daß „das Jahr 19<strong>97</strong> schwieriger als<br />
das Vorjahr wird“. G.C. Vaccari klagte über<br />
die großen Schwierigkeiten, die italienische<br />
Hersteller von Verpackungsmaschinen<br />
bei der Suche nach qualifizierten Ingenieuren<br />
und sonstigen Technikern (wie<br />
Mechanikern) erleben.<br />
Guido Corbella, Präsident des italienischen<br />
Verpackungsinstituts, betonte, daß<br />
lediglich der Bereich Verpackungsmaschinen<br />
Wachstumsraten aufweisen konnte –<br />
dank der hohen Exportquote. Andere Bereiche<br />
der italienischen Verpackungsindustrie<br />
verzeichneten jedoch kein Wachstum<br />
im Jahr 1996, weil sie ihren Umsatz größtenteils<br />
auf dem stagnierenden Inlandsmarkt<br />
erzielen.<br />
Gang über das Messegelände<br />
Amotek zeigte die neue PB142, eine automatische<br />
Beutelmaschine für Damenbinden<br />
und Slipeinlagen, die bereits auf der<br />
interpack vorgestellt wurde. Die Maschine<br />
20 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>
zeichnet sich vor allem durch eine höhere<br />
Leistung als das Vorgängermodell aus: bis<br />
zu 80 Packungen pro Minute. „Zur Zeit erzielt<br />
unsere Maschine einen höheren Ausstoß<br />
als die Anlagen unseres größten Konkurrenten,<br />
bei dem es sich um ein deutsches<br />
Unternehmen handelt“, unterstrich<br />
Alessandra Minelli, Marketing- und Serviceleiter<br />
der Firma.<br />
Bisher ist Bini & C auf dem deutschen<br />
Markt hauptsächlich mit seinen Produkten<br />
für den „traditionellen“ Obst- und Gemüsemarkt<br />
vertreten. Inzwischen forciert<br />
das Unternehmen aber auch sein neues<br />
Programm mit Displayschachteln und<br />
-behältern aus Karton („Bliss-Box“, „Duo-<br />
Box“, Displaytray). Auf der Ipack-Ima<br />
stellte Bini & C außerdem Ecopal aus:<br />
eine ausschließlich aus Karton bestehende<br />
Palette. Ecopal, die vor zwei Jahren eingeführt<br />
wurde, bietet gegenüber herkömmlichen<br />
Holzpaletten mehrere Vorteile;<br />
sie stellt zum Beispiel eine echte Einstofflösung<br />
dar (sowohl die Paletten als<br />
auch die Schachteln werden aus Karton<br />
hergestellt). Ecopal-Paletten sind für Ladungen<br />
mit einem Gesamtgewicht von bis<br />
zu 3700 kg ausgelegt.<br />
Cavanna (Prato Sesia, Novara) stellte<br />
sein inzwischen komplettes Programm<br />
von modularen elektronischen Maschinen<br />
vor. Cavanna gehört zu den wenigen italienischen<br />
Herstellern, die das Ziel der Entwicklung<br />
einer aus modularen Maschinen<br />
bestehenden Baureihe erreicht hat. Dafür<br />
ist eine völlige Umkonstruktion der bereits<br />
vorhandenen Maschinen erforderlich.<br />
„Genau das haben wir vor zwei Jahren<br />
getan“, erläutert Verkaufskoordinator Ivano<br />
Baraldo. „Gegenüber herkömmlichen<br />
Maschinen haben modulare Maschinen<br />
mehrere Vorteile. Vor allem haben sie weniger<br />
Teile, was sich in höherer Betriebssicherheit<br />
und einfacherer Wartung niederschlägt.<br />
Die neuen Anlagen haben 40 Prozent<br />
weniger Teile als die früheren Maschinen“.<br />
Durch seinen Vertreter Alpma hält<br />
man eine solide Position auf dem deutschen<br />
Markt. Da Alpma selbst Maschinenhersteller<br />
ist, kann das Unternehmen für<br />
Cavanna-Maschinen mit einem leistungsfähigen<br />
Kundendienst aufwarten.<br />
Fustiplast präsentierte eine verbesserte<br />
Ausführung des FX-Schüttgutbehälters.<br />
Dieser Behälter wird aus HD-Polyethylen<br />
mit hohem Molekulargewicht gefertigt,<br />
das gegen die meisten chemischen Produkte<br />
beständig ist. Die jetzt vorgestellten<br />
Verbesserungen waren u.a. ein neues Ventil,<br />
eine Metallpalette und BVT-Zertifizierung<br />
(Frankreich).<br />
Gamma Pack kündigte eine neue Verpackungsmaschine<br />
für lange Teigwaren<br />
(wie z.B. Spaghetti) an, die in einigen Monaten<br />
erscheinen wird. Das wesentliche<br />
Merkmal dieser neuen Maschine wird eine<br />
höhere Leistung von über 200 Stück pro<br />
Minute sein. Der Sitz von Gamma Pack ist<br />
in Riolo Terme (Ravenna); das Unternehmen<br />
hat sich auf vertikale und horizontale<br />
Kartoniermaschinen spezialisiert und arbeitet<br />
in Deutschland mit Vertretern zusammen.<br />
Inge zeigte eine neuartige Tropfampulle<br />
für ein aus zwei Komponenten bestehendes<br />
Augenmittel, die die beiden Komponenten<br />
getrennt hält, bis sie in das<br />
Auge des Patienten eingeträufelt werden.<br />
Inge ist innerhalb Italiens ziemlich bekannt,<br />
weil das Unternehmen viele preisgekrönte<br />
Verpackungen – insbesondere<br />
für die pharmazeutische Industrie – entwickelt<br />
hat.„Unsere Präsenz auf dem deutschen<br />
Markt ist noch gering“, erklärt Roberto<br />
Rizzo, Leiter Marketing und Exportverkauf,<br />
„weil unsere Produktion in großem<br />
Maße auf die Anforderungen der<br />
Kunden zugeschnitten ist. Der Erfolg unserer<br />
Verpackungen hängt deshalb häufig<br />
vom Erfolg eines bestimmten Produktes<br />
auf einem bestimmten Markt ab“.<br />
Von Kleben bis Hygiene<br />
Irplast stellte „Take away“ aus, die mit ei-<br />
Sasib-Ergebnisse<br />
Im Jahr 1996 betrugen die Umsätze dieser italienischen<br />
Gruppe, die ihre Aktivitäten schwerpunktmäßig<br />
bei Verpackungsmaschinen sowie bei Systemen<br />
für die Eisenbahnindustrie hat, 1.589,2 Mrd. Lit, was<br />
einem Zuwachs in Höhe von 7,4% gegenüber dem<br />
Vorjahr entspricht. Das Umsatzwachstum wäre sogar<br />
12,9% gewesen, wenn die Lira im Laufe des Jahres<br />
1996 nicht aufgewertet worden wäre. Die Umsätze<br />
von Sasib Tobacco (Maschinen für flexible Zigarettenverpackungen)<br />
stiegen um 51,5 Prozent, während<br />
Sasib Beverage (Abfüllmaschinen und -anlagen) die<br />
Umsatzzahlen um 25,2 Prozent erhöhte und Sasib<br />
Food (Anlagen für die Lebensmittelindustrie) den<br />
Umsatz um 6,7 Prozent verbesserte. Der Auftragseingang<br />
im Jahr 1996 betrug 1.298,1 Mrd.Lit,23,7 Prozent<br />
niedriger als im Vorjahr. Sasib führt diese Entwicklung<br />
auf eine Reihe von unterschiedlichen Faktoren<br />
zurück: 1) Niedrigere Investitionen überall in Europa<br />
mit Ausnahme vom UK; 2) Verlangsamung des Wirtschaftswachstums<br />
in China und Südostasien; 3) In<br />
den Vereinigten Staaten: Eine Welle von Akquisitionen<br />
und Umstrukturierungen in der Backindustrie,<br />
die zu Verzögerungen bei den Investitionen führten;<br />
4) Niedrigere Investitionen in der Getränkeindustrie,<br />
nach außerordentlich hohen Wachstumsraten in den<br />
Jahren 1994 und 1995. Das Betriebsergebnis im Jahr<br />
1996 belief sich auf 58,8 Mrd. Lit, eine Verbesserung<br />
gegenüber dem Vorjahr von 12,1 Prozent. Der Gewinn<br />
vor Steuern betrug 69,6 Mrd. Lit, 15,1 Prozent niedriger<br />
als im Jahr 1995.Der Nettogewinn für das Jahr 1996<br />
erreichte 40,4 Mrd. Lit (1995: 52,5 Mrd. Lit).<br />
IPACK-IMA<br />
nem „Oscar“ ausgezeichnete Lösung für<br />
Mehrstückpackungen. Diese Lösung verarbeitet<br />
ein besonderes Klebeband (von<br />
Irplast hergestellt) auf einer von Twin Pack<br />
gefertigten Spezialmaschine. Das Konzept<br />
besteht darin, die herkömmliche Kunststoff-Schrumpffolie<br />
durch ein Klebeband<br />
zu ersetzen, um zwei oder mehrere Gegenstände<br />
(wie z.B. Flaschen) miteinander zu<br />
verbinden.Vorteile sind u.a.ein attraktiveres<br />
Aussehen der Mehrstückpackungen.<br />
Das Klebeband läßt sich ohne Beschädigung<br />
von Etiketten oder sonstigen Druckflächen<br />
entfernen.<br />
RGD Packaging zeigte eine neue horizontale<br />
Schlauchbeutelmaschine für eine<br />
besondere Packungsart, die vornehmlich<br />
für Schokolade, Kekse und ähnliche Produkte<br />
eingesetzt wird. Es handelt sich dabei<br />
um einen Schlauchbeutel, der an beiden<br />
Enden einen Drehverschluß erhält.<br />
Obwohl er dadurch einer herkömmlichen<br />
Bonbonverpackung ähnlich sieht, ist er<br />
aber versiegelt.<br />
Ronchi Mario stellte eine neue Abfüllund<br />
Kappenaufsetzlinie vor, die mit elektronischen<br />
Durchflußmeßgeräten der Firma<br />
Endress + Hausser arbeitet. Die Ronchi-Gruppe<br />
gab außerdem die Gründung<br />
von zwei neuen Unternehmen bekannt:<br />
Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong> 23
IPACK-IMA<br />
Ronchi Teck und Ronchi Pack. Ronchi<br />
Teck (mit Sitz bei Cremona) ist Spezialist<br />
für Abfüll- und Schweißlinien für Nachfüllpackungen<br />
(Beutel, Standbeutel usw.)<br />
sowie für maßgeschneiderte Anlagen.<br />
Ronchi Pack stellt Maschinen für das Verpacken<br />
in Umkartons her (Füllaggregate,<br />
roboterisierte Linien). Das Unternehmen<br />
hat seinen Sitz in der Nähe von Bologna<br />
und nutzt das in dieser italienischen<br />
Großstadt verfügbare Potential an qualifizierten<br />
Konstrukteuren und sonstigem<br />
Fachpersonal. Laut Aussage des deutschen<br />
Vertreters (Orem) werden die beiden<br />
neuen Unternehmen zum Wachstum<br />
der Ronchi-Gruppe auf dem deutschen<br />
Markt beitragen,weil Kunden sich zwar für<br />
umfassende Linien interessieren, aber<br />
gleichzeitig einen Lieferanten wollen, der<br />
im jeweiligen Bereich Spezialist ist.<br />
Sitma stellte sein Programm von automatischen<br />
Einschlagmaschinen vor, die<br />
mit Schrumpffolien arbeiten. Das Unternehmen<br />
sitzt in Spilamberto (Modena)<br />
und verfügt über eine mehr als dreißigjährige<br />
Erfahrung. Zu den deutschen Kunden<br />
dieses Ausstellers gehört Deutsche Telekom,die<br />
Sitma-Maschinen zur Verpackung<br />
von Telefonbüchern einsetzt.<br />
Tecnomeccanica ist gerade dabei, mit<br />
einem deutschen Vertreter einen Vertriebsvertrag<br />
abzuschließen. Die Hauptaufgabe<br />
dieses Vertreters wird darin bestehen,<br />
den Kundenstamm zu erweitern.<br />
„Was den Kundendienst betrifft, haben wir<br />
es bisher immer verstanden, von Italien<br />
aus unsere Abnehmer hervorragend zu bedienen“,betont<br />
Franco Ferrari,Verkaufsleiter<br />
für Deutschland. Tecnomeccanica hat<br />
vier unterschiedliche Produktgruppen.<br />
„Für eine unserer Produktgruppen ist der<br />
deutsche Markt besonders wichtig: der<br />
Bereich, der sich mit der Verpackung von<br />
Heftpflaster befaßt. In diesem Bereich haben<br />
wir bereits einen bedeutenden deut-<br />
schen Kunden – Beiersdorf. Darüber hinaus<br />
haben wir aber einige Maschinen im<br />
Wellpappmarkt absetzen können“, sagt<br />
Ferrari. Tecnomeccanica sitzt in der Nähe<br />
von Bologna und stellt außerdem Teeverpackungsmaschinen<br />
her.<br />
Termofilm (mit Sitz in der Nähe von<br />
Florenz) zeigte die firmeneigene Lösung<br />
für den Hygieneschutz von Getränke-<br />
dosen. In der Regel trinken die meisten<br />
Menschen direkt aus der Dose, die nach<br />
dem weiten Transportweg und der langen<br />
Lagerung schmutzig ist. Bisher hat kein<br />
Land ein konkretes Gesetz erlassen, um<br />
dieses Problem in den Griff zu bekommen.<br />
Auf Grund der wachsenden Sorge der Gesundheitsbehörden<br />
und Verbraucherorganisationen<br />
werden in vielen Ländern allerdings<br />
gesetzgeberische Verfahren in Kürze<br />
erwartet. Mehrere Lösungen unterschiedlicher<br />
Art sind bereits vorgeschlagen worden.<br />
Der Termofilm-Vorschlag scheint gegenüber<br />
dem Wettbewerb einige Vorteile<br />
zu haben, weil er auf einer ganz einfachen<br />
Idee beruht: die gesamte Dose wird in<br />
einer sehr leichten und durchsichtigen<br />
Kunststoffolie eingewickelt, die weder die<br />
Form noch das Aussehen der Dose selbst<br />
verändert. „Nach Einschätzung der Getränkehersteller<br />
sitzen sie auf einem Pul-<br />
Schokoriegel sind ein wichtiges Betätigungsfeld von Cavanna Ein Greifersystem von Sasib im Modul „BNM“<br />
verfaß und warten darauf, daß das Problem<br />
des Hygieneschutzes bei Dosen<br />
hochgeht“, wie Antonio Zeloni, Termofilm-<br />
Verkaufsleiter, zusammenfaßt. „Unsere<br />
Lösung ist marktreif. Auch wenn diesbezügliche<br />
Gesetze noch nicht verabschiedet<br />
wurden, könnte das Thema Hygieneschutz<br />
für Getränkehersteller bereits jetzt<br />
ein sehr wirksames Marketinginstrument<br />
darstellen“.<br />
Vacuum Pump aus der Gegend von<br />
Lecco stellte eine neue automatische<br />
Heißwasser-Tauchwanne für das Einschrumpfen<br />
von Beuteln vor. Sie zeichnet<br />
sich durch ein elektromechanisches System<br />
(mit automatischer Einlegung und<br />
Entnahme), regelbare Tauchzeiten und<br />
eine bis zu 96 °C einstellbare Wassertemperatur<br />
aus. Typische Anwendungen für<br />
dieses neue Produkt sind in der Lebensmittelindustrie<br />
(z.B. für die Verpackung<br />
von Schinken oder Käse).<br />
Zucchini gab bekannt, daß das Unternehmen<br />
vor der Unterzeichnung von<br />
zwei Vertriebsverträgen mit Helitec und<br />
Chocorex für den deutschen Markt steht.<br />
Helitec wird den Markt für die Verpackung<br />
von Hygienepapieren bearbeiten, während<br />
Chocorex auf dem Markt für Lebensmittelverpackung<br />
tätig sein wird. Emilio<br />
Facci,Deutschland-Verkaufsleiter bei Zucchini,<br />
ist mit diesen beiden Verträgen sehr<br />
zufrieden, weil sie Zucchini in die Lage<br />
versetzen werden, den deutschen Markt<br />
optimal zu bedienen. „Es ist sicherlich<br />
wahr, daß wir uns relativ spät auf einen<br />
solchen wichtigen Markt konzentrieren.Es<br />
fiel uns aber schwer, die richtigen Vertriebspartner<br />
zu finden. Der deutsche<br />
Markt ist nicht einfach; er verlangt ständige<br />
Anstrengungen, und ein Lieferant muß<br />
im direkten Kontakt mit den Kunden vor<br />
Ort bleiben, auch wenn er mit den Zentralen<br />
von großen multinationalen Gruppen<br />
Absprachen getroffen hat. ❐<br />
24 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>
MASCHINEN/LM<br />
Süß, aber problematisch<br />
Maßgeschneiderte, robuste Anlagen für nahezu jede Verpackungsvariante<br />
So angenehm Zucker schmeckt, so unbequem<br />
ist das Süßmittel beim Endverpacken.Es<br />
neigt nicht nur zum Stauben<br />
und entwickelt demzufolge eine<br />
Schmirgelwirkung, sondern klebt naturgemäß<br />
auch. Dies kann insbesondere<br />
unter Abpackbedingungen in hoher<br />
Luftfeuchtigkeit, zum Beispiel in tropischen<br />
Regionen, zu einem Problem<br />
werden.<br />
Die im süddeutschen Remshalden<br />
nahe Stuttgart ansässige Spezialmaschinenbaufirma<br />
Paal hat bereits<br />
in zahlreiche Länder der Erde Anlagen<br />
für dieses spezielle Food-Segment geliefert.<br />
Das entsprechende Fertigungsprogramm<br />
umfaßt derzeit vier verschiedene<br />
Sammelpackertypen, mit denen nahezu<br />
alle in der Zuckerindustrie gängigen Endverpackungsvarianten<br />
realisiert werden<br />
können: zum Beispiel Wrap-around-Gebinde<br />
für gewickelte und „nackte“ Würfelzuckerstückchen,<br />
zweiteilige Teleskopdekkel-Trays<br />
für in Klotzbodenbeutel verpackte<br />
Rieselware, der Volleinschlag in Kraftpapier<br />
oder etwa die Herstellung von<br />
Stülpern für Würfelzuckerpackungen.<br />
Die den Maschinen gemeinsame „zukkergerechte“<br />
Konstruktion beinhaltet, daß<br />
alle beweglichen Aggregate hermetisch<br />
abgeschlossen sind.<br />
Insbesondere im Hinblick auf schmutzgefährdete<br />
Bereiche wurden erhöhte, mit<br />
kegelförmigen Abdeckungen versehene<br />
Maschinenfüße zur optimalen Bodenfreiheit<br />
konzipiert. Ebenso charakteristisch<br />
sind diagonal angeordnete Gestellrohre.<br />
Der gesamte Arbeitsbereich ist leicht zugänglich.<br />
Abklappbare bzw. herausnehmbare<br />
Funktionselemente erleichtern Umrüst-<br />
und Wartungsarbeiten.<br />
Wrap-Allrounder für Würfelzucker-<br />
Gebinde<br />
Als Flaggschiff der Paal-Endverpackungsanlagen<br />
für Zucker darf die Baureihe Elematic<br />
2000 gelten, das Nachfolgemodell<br />
der Elematic 2. Die übrigens auch zum<br />
Sammelpacken anderer Food- und auch<br />
Non-food-Produkte ausrüstbare Linie<br />
wird unter anderem in der französischen<br />
Zuckerindustrie häufig eingesetzt. Es handelt<br />
sich um eine Wrap-around-Sammelpackanlage<br />
für gewickelte oder ungewikkelte<br />
Würfelzuckerstückchen zur Herstel-<br />
lung von 1- bis 5-kg-Gebinden. Die Arbeitsleistung<br />
liegt je nach Packungsgröße<br />
bei bis zu 2400 Würfeln/min.<br />
Die Lagengruppierung erfolgt mit Hilfe<br />
konventioneller Vakuumglocken oder<br />
durch hochdynamische Robotersysteme.<br />
Die Lagenbildung geschieht mittels Querabschubstationen<br />
sowie ein- oder zweispurigen<br />
Hochleistungslinienverteilern.<br />
Dabei können gleichzeitig mehrere Produktionslinien<br />
auf eine Verpackungsanlage<br />
zusammengeführt werden.<br />
Für besonders hohe Sammelpackleistungen<br />
können zwei oder mehr Lagenzuführungen<br />
installiert werden. Sämtliche<br />
Zuführkomponenten ab den Wickelmaschinen<br />
sind standardmäßig lieferbar; so<br />
zum Beispiel Vakuumräder zum Drehen<br />
der Zuckerwürfel von der langen auf die<br />
schmale Seite in Vorschubrichtung.<br />
Diese<br />
Aggregate<br />
arbeiten mit einer<br />
Leistung von über 1500 Stück/min.<br />
Sammelpacker für Zucker-Klotzbodenbeutel<br />
Das Schwestermodell Elematic 2000 S ermöglicht<br />
das Gruppieren und Endverpakken<br />
von mit losem Zucker befüllten 1- bis<br />
3-kg-Klotzbodenbeuteln. Diese werden in<br />
spezielle, bereits vor Jahren eigenentwikkelte<br />
Elematic-Combipacks eingebracht.<br />
Die zweiteilige Displayverpackung besteht<br />
aus einem Präsentationstray und einem<br />
per Heißleim verklebbaren Stülp-Transportdeckel,der<br />
durch ein besonderes Teleskopdesign<br />
mit dem Tray verbunden ist.<br />
Auf diese Weise kann sich der Deckel der<br />
Beutelhöhe anpassen, die durch transportbedingtes<br />
Rütteln geringer wird. Die<br />
Klebeverbindungen werden hierbei nicht<br />
beschädigt. Die Leistung der Sammelpackmaschine<br />
beträgt ca. 150 Beutel bzw.<br />
25 Combipacks/min. Die Hauptbaugrup-<br />
pen sind jeweils mit Zentralantrieb über<br />
Kurven und Schrittschaltgetriebe ausgestattet.<br />
Vollautomatisches Endverpacken in<br />
Kraftpapier<br />
Ein marokkanischer Kunde wiederum<br />
orderte eine Spezialmaschine des Typs<br />
Elematic FWM 30, mit der 1-kg-Zuckerwürfelpacks<br />
in preisgünstiges Kraftpapier<br />
eingeschlagen werden. Der automatische<br />
Kraftpapier-Sammelpacker verfügt über<br />
einen vollmechanischen Zentralantrieb.<br />
Der Papierabzug von der Rolle wird elektronisch<br />
gesteuert. Die Gruppierung der<br />
Packs ist beliebig wählbar. Im Normalfall<br />
werden die 1-kg-<br />
Beispiel für Endverpackungsmöglichkeiten<br />
von Zucker<br />
Bilder: H. Paal KG<br />
Verkaufsverpackungen zu 5- oder 10-kg-<br />
Transportgebinden vereint. Die maximale<br />
Arbeitsleistung liegt bei 30 Sammelpacks<br />
pro Minute. Die Verklebung des Kraftpapiers<br />
erfolgt mit Heißleim.<br />
Stülpdeckler mit Heiß- oder Kaltleimverklebung<br />
Eine ganz aktuelle Anlage mit Auslieferungsdatum<br />
Frühjahr 19<strong>97</strong> ist eine Elematic<br />
2ED. Bei der an einen belgischen Kunden<br />
verkauften Maschine handelt es sich<br />
um einen Stülpdeckler für 1-kg-Zuckertrays<br />
mit einer Leistung von 75 Takten/<br />
min. Die bei einer Abmessung von ca.<br />
1000 ´ 1400 mm als kompakt zu bezeichnende<br />
Verpackungsstation arbeitet mit einem<br />
mechanischen Einwellenantrieb. Zur<br />
Verklebung des vollkommen überlappenden<br />
Deckels werden Heiß- und Kaltleim<br />
eingesetzt.Letzterer erweist sich vor allem<br />
in Ländern mit heißem Klima als vorteilhaft.<br />
❐<br />
26 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>
MESSEN/ACHEMA<br />
Verpackungsprozesse<br />
Komplette Verpackungsprozesse und Service<br />
sind die Hauptthemen, mit denen<br />
IMA an der Achema teilnimmt,wo sich das<br />
Unternehmen auf zwei Ständen mit zusammen<br />
rund 500 m 2 vorstellt. Dabei sollen<br />
folgende Maschinen im Betrieb vorgeführt<br />
werden: Tablettenpressung und Kapselabfüllung:<br />
Zu der jüngsten Generation<br />
der Tablettenpressen und der vollständigen<br />
Reihe der Kapselabfüllmaschinen in<br />
verschiedenen Leistungsklassen kommt<br />
eine Waage (Precisa) zur 100%igen Gewichtskontrolle<br />
der einzelnen gefüllten<br />
Kapseln.Die Maschine wird in Verbindung<br />
mit der kontinuierlich arbeitenden Kapselabfüllmaschine<br />
Matic 90E ausgestellt.<br />
Blistermaschinen: Als Antwort auf die<br />
unterschiedlichen Bedürfnisse der Märkte<br />
stellt man eine Serie von Blistermaschinen<br />
für PVC, PVDC, PP, Alu-Alu und Monoblister<br />
(PP-PP) in verschiedenen Leistungsklassen<br />
vor: C90/A91, eine Blistermaschine<br />
mit integriertem Kartonierer<br />
und mittlerer bis hoher Leistung (bis 400<br />
Blister und 270 Schachteln/min); das<br />
jüngste Modell C80, eine modular aufgebaute<br />
Blistermaschine,die nach den Wünschen<br />
des Kunden zusammengesetzt werden<br />
kann (bis 330 Blister/min); TR 130,<br />
eine kompakte Blistermaschine (200 Blister/min)<br />
und TR100 eine preiswerte, vielseitig<br />
einsetzbare Maschine insbesondere<br />
für kleine Partien (bis 140 Blister/min).<br />
Aseptische Verpackung: Entsprechend<br />
den hohen Qualitätsanforderungen und<br />
den Richtlinien für aseptische Verpackung<br />
bietet IMA eine Flaschenwaschmaschine<br />
(Libra Hydra), einen Sterilisiertunnel (Libra<br />
Blue Galaxy) und die kontinuierlich arbeitende<br />
Maschine zum Aufbringen von<br />
Drehverschlüssen mit Isolator (Alu 400)<br />
an.Es werden auch ein in das Untergestell<br />
der Alu 400 integrierter Isolator und ein<br />
VHP-Generator, beides Erzeugnisse der<br />
englischen MDH, zu sehen sein. Als Ergebnis<br />
der Forschung und Zusammenarbeit<br />
mit Lameplast und C.O.C. Farmaceutici<br />
stellt IMA ein innovatives System zur Verpackung<br />
von kosmetischen und pharmazeutischen<br />
Produkten vor: die Monodosis<br />
aus Kunststoff. Neben der Anwendung für<br />
Augentropfen ist eine Vielzahl von weiteren<br />
Anwendungen von Monodosen denkbar:<br />
Aerosollösungen, Desinfektionslösungen,<br />
Ohren- und Nasentropfen, orale<br />
Impfstoffe,diagnostische Reagenzien,etc.<br />
Aus der Welt der Kosmetik sind zu nennen<br />
Hautseren, Haarprodukte, Cremes, Gele,<br />
Anti-Cellulitislösungen, etc. Und auch die<br />
Nahrungsmittelindustrie beginnt die Monodosis<br />
einzusetzen. Um interessierten<br />
Unternehmen den Weg zur Monodosis zu<br />
erleichtern,bieten IMA spA,Bologna (Hersteller<br />
von Verpackungsmaschinen), Lameplast,<br />
Modena (Hersteller von Monodosis-Verpackungen<br />
aus Kunststoff) und<br />
C.O.C Farmaceutici (Lohnverpacker für<br />
sterile Abfüllung) gemeinsam ihr Knowhow<br />
zur Entwicklung und Befüllung von<br />
Monodosen an. Am Stand kann die Abfüll-<br />
und Verschließmaschine SL 50 in Betrieb<br />
gesehen werden.<br />
Endverpackung: Hierzu zeigt man in<br />
Frankfurt die BFB 3771, eine kompakte<br />
Bündelmaschine, die sich bei einer Ausbringung<br />
von bis zu 40 Bündeln/min besonders<br />
für die pharmazeutische und die<br />
kosmetische Industrie eignet; außerdem<br />
die BFB 3728, ein horizontale Maschine<br />
zur Verpackung in Kartons mit Ausbringung<br />
von 12 bis 20 Kartons/min. ❐<br />
IMA – Halle 3.1, Stand B2-E11<br />
Lameplast – Halle 3.1, Stand E11<br />
PMX-System<br />
Das Process-Work-Flow-Management-System<br />
PMX für die pharmazeutische, Kosmetik-,<br />
Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie<br />
wird mit neuem Gesicht und deutlich<br />
erweiterter Funktionalität vorgestellt.<br />
PMX wurde als offenes System insbesondere<br />
für alle produktionsnahen Bereiche<br />
der Prozeßindustrie konzipiert und umfaßt<br />
die Produktpalette, von der Lagerverwaltung<br />
über die Wiege- und Feinplanungsleitstände<br />
bis zu Batch Recordingund<br />
Management Information-Systemen<br />
(MIS). Inzwischen steht PMX objektorien-<br />
tiert, mit GUI und drei neuen Modulen zur<br />
Verfügung: dem Reinraum Monitoring-System<br />
(RRM), dem Produktdaten Management-Modul<br />
PDM und dem Prozeßdaten<br />
Batch-Archiv (PDB).Damit bietet man mit<br />
seiner PMX-Familie durchgängige Lösungen<br />
für die gesamte Work-Flow-Ebene<br />
unterhalb der zentralen Systeme (SAP/<br />
SSA) an. Das System findet bereits Einsatz<br />
in der Pharmaindustrie bei Bayer,<br />
Leverkusen und Novartis, CH-Stein. ❐<br />
Propack Data GmbH<br />
Halle 3, Stand D5-D6<br />
Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong> 27
Das Gegenstück von Pampryl<br />
GETRÄNKE<br />
Die eine der beiden „Neuen“ im<br />
Fruchtsaftregal, die des Marktführers<br />
Joker, ist von Kopf bis Fuß in ein signalstarkes<br />
helles Orange getaucht und<br />
zeigt dem Käufer damit schon von weitem<br />
an, was ihr zum grünen Schraubverschluß<br />
hin in sich verjüngenden<br />
Wellen geformter, augengefälliger<br />
Kunststoffkörper umschließt: Orangensaft.<br />
Die andere, die des Konkurrenten<br />
Pampryl, ist transparent, läßt<br />
den Inhalt also direkt erkennen, und<br />
sieht aus, als sei sie aus Glas. Auch<br />
sie ist mit einem in Grün gehaltenen<br />
Schraubdeckel versehen.<br />
Beide Flaschen bestehen aus neuen<br />
Kunstharz-Werkstoffen,deren Entwicklung<br />
die genannten Abfüller<br />
bei zwei europäischen Petrochemie-Giganten<br />
in Auftrag gegeben haben: „Botop“<br />
für Joker stammt aus der Küche der Pariser<br />
Gruppe Elf Atochem, „Barex“ für die Pernod-Ricard-Tochter<br />
CSR-Pampryl wurde<br />
von British Petroleum zusammengemixt<br />
und ist diesseits des Kanals über die<br />
Hamburger Firma Velox erhältlich. Glaubt<br />
man den Fruchtsaftvermarktern, haben<br />
beide mit den neuen Packstoffen das große<br />
Los gezogen. Die 1994 von Joker in der<br />
Botop-Flasche lancierte Marke Pulpéa<br />
liegt mittlerweile schon bei 10 Prozent<br />
Anteil am Gruppenumsatz und dürfte,<br />
wenn der Erfolg anhält, bis zum Jahr 2000<br />
auf 25 Prozent kommen. Pampryl meldet<br />
für seine Barex-verpackten „reinen Fruchtsäfte“<br />
im vergangenen Jahr einen Mengenzuwachs<br />
von 30 Prozent und einen Wertanstieg<br />
um 43 Prozent; gut die Hälfte<br />
der Flaschen, die über die Kassentische<br />
des Handels gehen, entfielen auf Wiederkäufer.<br />
Gegen Glas und PET<br />
Französische Fruchtsaftabfüller schwenken auf<br />
neue Barrierekunststoffe um<br />
Seit etwa drei Jahren ist der Getränkeverpackungsmarkt<br />
für Wässer, Frucht- und<br />
Gemüsesäfte in Frankreich in vollem Umbruch.<br />
Die bisher auf PVC eingeschworenen<br />
Wasserabfüller laufen in breiter Front<br />
zum PET über. Letzte Beispiele: die Perrier-<br />
bzw. Nestlé-Marken Vittel und Contrex,<br />
Evian von Danone in der nach Leerung<br />
zusammendrückbaren Variante gibt<br />
es jetzt schon als 2-Liter-Flasche, und<br />
auch kleinere Firmen wie Aix-les-Bains<br />
haben auf das leichtere, brillantere und<br />
individuell zu gestaltende neue Material<br />
umgestellt. Die Marktanteile sollen dadurch<br />
um 0,1 bis 2,3 Prozent gestiegen<br />
sein. Perrier-Vittel hat für die Umrüstung<br />
seiner beiden Abfülleinheiten 600 Mio. FF<br />
investiert. Bislang allerdings kommen<br />
auf 210000 t PVC- erst 90000 PET-Wasserflaschen;<br />
das Match der neuen Stoffe gegen<br />
den Ranglistenersten ist also längst<br />
noch nicht gewonnen,zumal hier auch der<br />
Preis eine gewichtige Rolle spielt.<br />
Beide Werkstoffe konnten zudem die<br />
Frucht- und Gemüsesaftindustrie bis jetzt<br />
nicht überzeugen. Ihre Sauerstoff- und<br />
Lichtdurchlässigkeit, die sie für Wasser so<br />
attraktiv macht, erweist sich bei Fruchtderivaten<br />
als ausgesprochenes Hindernis.<br />
Weder PVC noch PET kommen in Sachen<br />
Konservierungsdauer und Sicherung des<br />
organoleptischen Profils an die traditio-<br />
nelle Glas- und erst recht nicht die beschichtete<br />
Kartonverpackung heran. Glas<br />
aber ist schwer und zerbrechlich, und in<br />
Karton abgefüllte Säfte sind auch als Marken<br />
in den breit gestaffelten Brick-Regalmauern<br />
vom Kunden kaum noch zu unterscheiden<br />
(ähnliches gilt für Trinkmilch,wo<br />
die Kunststoffflasche deshalb wieder fröhlichste<br />
Urständ feiert, zumindest in Frankreich).<br />
Die Marketing-Strategen der Branche<br />
sannen daher schon seit rund fünf Jah-<br />
ren auf neue Lösungen. So versuchte die<br />
zur Schweppes-Gruppe gehörende Firma<br />
Oasis, ihre Säfte durch die Beimischung<br />
eines speziellen, UV-Strahlen abweisenden<br />
Moleküls zum PET-Harz gegen die<br />
Negativwirkung des Lichtes zu schützen.<br />
Der Flascheninhalt wird hier anschließend<br />
30 Sekunden lang auf 95 Grad erhitzt, also<br />
schnell-pasteurisiert, und danach rasch<br />
wieder auf 20 Grad heruntergekühlt. So<br />
zumindest war es gedacht, aber irgendwie<br />
scheinen die Versuche noch nicht zufriedenstellend<br />
genug verlaufen zu sein. Ein<br />
Schweppes-Sprecher in Paris erklärte<br />
auf Nachfrage, man sehe sich „momentan<br />
nicht in der Lage, über das Anti-UV-Effekt-<br />
Projekt zu kommunizieren“. Gut möglich<br />
aber, daß das ganze einfach abgeblasen<br />
wurde, – spätestens, seit Pampryl mit<br />
Barex einen Werkstoff präsentiert hat, der<br />
die Vorteile von Glas und Karton in einem<br />
einzigen Material vereint. Die Entwicklungszeit<br />
betrug fünf Jahre, Kostenpunkt:<br />
50 Mio. FF. Die durchsichtige Kunststoffflasche<br />
mit der mechanischen Widerstandsfähigkeit<br />
von Glas, aber nur ganzen<br />
40 g Gewicht pro Liter (gegenüber dem<br />
Zehnfachen bei Glas) „wehrt Sauerstoff<br />
zehnmal besser ab als PET, ist chemisch<br />
absolut inert und ermöglicht eine Mindesthaltbarkeit<br />
von zwölf Monaten“ (Pampryl-Text).<br />
Sie ist in hohem Maße schockresistent,<br />
von daher auch einfacher zu<br />
lagern und zu bewegen, und bezüglich des<br />
individuellen Stylings sind ihr praktisch<br />
keine Grenzen gesetzt.Die Pernod-Tochter<br />
hat eine Form gewählt, die oben und am<br />
Fuß rund und in der Mitte rechteckig ist,<br />
wodurch die Griffsicherheit erhöht wurde.<br />
Unlängst erst hat Pampryl-Chef Alain<br />
Chamla in der Presse ein hohes Lied auf<br />
den neuen Werkstoff angestimmt. Er werde<br />
auf Dauer die Glasflasche vom Verpakkungsmarkt<br />
verdrängen, ist er überzeugt.<br />
Die hinter Joker, Tropicana, Cidou und<br />
Rea viertgrößte französische Fruchtsaftmarke<br />
hat ihren über Jahre hin unaufhaltsam<br />
scheinenden Marktniedergang dank<br />
Barex offenbar stoppen können und<br />
rangiert momentan wieder bei 3,2 Prozent<br />
Marktanteil im Wert. Die frisch geliftete<br />
Kinderlimonade „Banga“ präsentiert sich<br />
ebenfalls im Barex-Kleid. In welcher Verpackung<br />
das Unternehmen seinen neuen,<br />
leicht alkoholhaltigen „Celtic Dagan Cider“<br />
nach britischem Vorbild auf den Markt<br />
bringen wird,ist indes momentan noch of-<br />
28 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>
fen.Sämtliche Markenabfüller sind in der jüngsten Vergangenheit<br />
vor allem unter dem Druck der deutschen Discounter-Invasion in<br />
Frankreich sprichwörtlich in die Knie gegangen. Das Land trinkt<br />
mit 15 Litern pro Kopf und Jahr weit weniger Fruchtsaft als etwa<br />
jenseits des Rheins die Kehlen hinunterrinnt, nämlich 40 Liter in<br />
Deutschland, und gegenwärtig bestehen 65 Prozent des gesamten<br />
Angebots aus Handelsmarken und Niedrigpreisprodukten.<br />
Trotzdem: 4 Prozent Wachstum im letzten Jahr sind kein Pappenstiel,<br />
8 Prozent Steigerung signalisiert allein die selbständige,<br />
Joker-Orangensaft mit grüner Kappe<br />
GETRÄNKE<br />
1924 gegründete Gruppe Joker mit Sitz in Macon und 720 Mio. FF<br />
Jahresumsatz. Kein Zweifel besteht für sie daran, daß sie ihren<br />
seit 1994 von ca. 12 auf jetzt 15,5 Prozent ausgebauten Marktanteil<br />
in erster Linie ihrem neuen Verpackungsauftritt verdankt.<br />
Die Kunststoffflasche sollte dem Verbraucher nicht nur entscheidende<br />
Servicevorteile gegenüber der omnipräsenten<br />
Kartonlösung bieten (was diese inzwischen durch eigene Innovation<br />
zum Teil wieder wettgemacht hat), sondern auch ein neues<br />
Produkt aufnehmen: Pulpéa,auf Konzentratbasis,mit viel Fruchtfleisch<br />
(pulp) und etwas süßer im Geschmack. „Der Erfolg hat unsere<br />
Hoffnungen weit übertroffen; wir waren sogar gezwungen,<br />
den Verkauf zu kontingentieren“, berichtete kürzlich Joker-Chef<br />
Jean-Michel Roclore gegenüber der Pariser Wirtschaftspresse.<br />
Von daher der schon ein Jahr nach Markteinführung gefaßte Beschluß,<br />
massiv „in die Vollen zu gehen“ und die Pulpéa-Produktion<br />
in großem Maßstab auszubauen. In Macon (Saône-et-Loire)<br />
wurde jetzt Anfang April eine europäische Premiere gefeiert: die<br />
Inbetriebnahme der ersten integrierten Einheit zur Fabrikation<br />
von Packmittel und -inhalt im Bereich der Fruchtsaftbranche. Auf<br />
einer für den Zweck umgerüsteten Flaschenblas- und Extrudieranlage<br />
des italienischen Herstellers Terce werden die gelb-orangenen<br />
Botop-Flaschen produziert und gleich zur Befüllungsstation<br />
weitergeleitet. Die Werkshalle mußte dafür um 10000 auf<br />
32000 m 2 erweitert werden. In der Jahresbilanz 1996 schlug die Investition<br />
mit 100 Mio. FF zu Buche, 30 Mio. für den Anbau, 60 Mio.<br />
für die Flaschenfabrikation und 10 Mio. für die Energieversorgung.<br />
40 neue Mitarbeiter verdanken ihre Einstellung ebenfalls<br />
dem innovativen Projekt.<br />
Produziert werden in drei Schichten 1500 Flaschen pro Stunde.<br />
Sechs Silos für je 70000 Stück dienen anschließend als Zwischenlager,<br />
von denen aus sie an die Abfüllmaschine mit 10000 Stück<br />
Durchlauf pro Stunde (zwei mal acht Stunden-Schicht) in einer<br />
zweiten, sterilen Halle weitergeführt werden. Markierung, Etikettierung<br />
und Palettierung erfolgen vollautomatisch am selben Ort.<br />
Durch die jetzt erreichte Verdoppelung der Produktion könnte<br />
die Fruchtsaftmarke in der Botop-Flasche in Zukunft auch im<br />
Ausland vertrieben werden, was offenbar schon beabsichtigt ist.<br />
Jost Schötmers, Paris<br />
Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong> 29
Verpacken<br />
von Plätzchen<br />
Rose Forgrove stellt nach eigenen<br />
Angaben zwei bahnbrechende<br />
Neuentwicklungen vor,<br />
die Plätzchenherstellern dabei<br />
helfen sollen, die sich ständig<br />
ändernden Anforderungen des<br />
Einzelhandels zu meistern.<br />
Auf verstärkte Nachfrage<br />
nach größeren Packungen<br />
hin hat das Unternehmen für<br />
einige der weltweit führenden<br />
Schokoladenplätzchenhersteller,<br />
darunter u.a. Jacobs in<br />
Großbritannien, Mehrstück-<br />
Mengenverpackungssysteme<br />
entwickelt.<br />
In der Vergangenheit mußten<br />
Plätzchenhersteller oft auf<br />
externe Verpackungsunternehmen<br />
zurückgreifen, um einzelne<br />
Reihen von Plätzchen zu<br />
großen Mehrstückpackungen<br />
verpacken zu lassen. Rose Forgrove<br />
hat dieses Problem jedoch<br />
mit seinem neuen Sortier-<br />
und Stapelsystem gelöst.<br />
Dieses ist für einzeln verpackte<br />
Plätzchen geeignet,<br />
die mit einer Geschwindigkeit<br />
von bis zu 500 pro Minute und<br />
Straße der Minerva Flowpack<br />
Horizontalverpackungsmaschine<br />
zugeführt werden können.<br />
Das Sortier- und Stapelsystem<br />
kann in vorhandene Anlagen<br />
integriert und so mit<br />
der Minerva-Flowpack-Horizontalverpackungsmaschine<br />
des Unternehmens kombiniert<br />
werden.<br />
Mit der Minerva Flowpack<br />
läßt sich per Knopfdruck von<br />
einem auf ein anderes Produkt<br />
wechseln. Das System wird<br />
NEUENTWICKLUNGEN<br />
somit aufgrund von weniger<br />
Ausfallzeit noch schneller.<br />
Darüber hinaus bietet es per<br />
Display Diagnosemöglichkeiten,<br />
Zugriff auf Systemverwaltungsdaten<br />
und Benutzerberechtigungscodes.<br />
Steven<br />
Goldsborough, der Vertriebsund<br />
Marketingmanager von<br />
Rose Forgrove, meint hierzu:<br />
„Dieses System ist äußerst<br />
flexibel und kann bei minimaler<br />
Ausfallzeit von einem Sortierformat<br />
auf ein anderes<br />
wechseln. Mit diesem System<br />
lassen sich die Möglichkeiten<br />
beim Variieren der Größe von<br />
Mehrstückpackungen auf die<br />
sich ändernden Anforderungen<br />
des Einzelhandels erheblich<br />
erweitern.“ Neben den<br />
Mehrstückpackungssystemen<br />
hat dieser Anbieter auch den<br />
Assisted Biscuit Feeder (ABF)<br />
entwickelt, der horizontalen<br />
Schlauchbeutelmaschinen<br />
Plätzchen hintereinander gestapelt<br />
auf der Seite liegend<br />
zuführt. Der ABF ordnet runde<br />
und rechteckige Krokantplätzchen<br />
in einer voreingestellten<br />
„Schnecken“-Form an, bevor<br />
Plätzchen an Plätzchen, so liebt es der Nascher und der Abpacker<br />
er diese der Verpackungsmaschine<br />
zuführt, mit der er<br />
sowohl mechanisch als auch<br />
elektronisch verbunden ist.<br />
Den Kompakt-Feeder, der innerhalb<br />
eines vollautomatischen<br />
Systems auch direkt<br />
mit dem Kühlband verbunden<br />
werden kann, gibt es in zwei<br />
Versionen mit zwei bzw. drei<br />
Straßen.<br />
Darüber hinaus kann der<br />
ABF auch Plätzchen sortieren,<br />
die über das Kühlband durch<br />
einen Maschinisten zugeführt<br />
werden. ❐<br />
CDS-<br />
Faßauslaßventil<br />
Als Lösung für die steigenden<br />
Anforderungen der Anwender<br />
gefährlicher und ungefährli-<br />
CDS Drum Dispense<br />
Closures<br />
Bild: Tri-Sure<br />
Closures Europe<br />
cher Flüssigkeiten wurden<br />
von Tri-Sure Closures Europe<br />
(einer Division der Royal<br />
Packaging Industries Van Leer<br />
N.V.) CDS-Faßauslaßventile<br />
entwickelt. Das System besteht<br />
aus einem Ventilverschluß,<br />
verbunden mit einem<br />
Extraktionsschlauch, der in<br />
den Produktbehälter führt sowie<br />
einem Anschlußkoppler,<br />
der ununterbrochen mit der<br />
Pumpeninstallation oder der<br />
Auslaßanlage des Anwenders<br />
verbunden ist. CDS soll den<br />
gesetzlichen und industriellen<br />
Anforderungen zur Gefahreneliminierung<br />
für Anwender<br />
und Umwelt genügen. Und<br />
vice versa schützt es auch die<br />
Integrität des Produkts.<br />
Der aus HDPE gefertigte<br />
Ventilverschluß ist mit zahlreichen<br />
Chemikalien kompatibel.<br />
Das praxisorientierte Design<br />
vereint in sich einfache Anwendung,Sicherheit,optimale<br />
Entwässerbarkeit und keinen<br />
überflüssigen Transport für<br />
den Bediener. Sobald es angekoppelt<br />
ist und während des<br />
Auslaßvorgangs ist das System<br />
geschlossen und vor<br />
dem Austreten von Flüssigkeiten<br />
oder Gasen geschützt.<br />
Außerdem gewährleisten<br />
die Faßauslaßverschlüsse Sicherheit<br />
auf jeder Stufe des<br />
Distributionsprozesses (Transport<br />
und Lagerung), da unter<br />
Anwendung des Ventilverschlusses<br />
auf geeigneten Behältern<br />
die UN-Zulassung<br />
möglich ist. Das Verschütten<br />
gefährlicher Chemikalien gehört<br />
ab sofort der Vergangenheit<br />
an, wie es heißt. Mit solchen<br />
Vorteilen beim Einsatz<br />
von Fässern bietet CDS als ein<br />
Verschlußsystem große Möglichkeiten<br />
für die Hersteller<br />
von Chemikalien zur weiteren<br />
Innovation ihrer Distribution.<br />
CDS gibt es in verschiedenen<br />
stecker- oder deckelartigen<br />
Ausführungen mit Standardgewindegrößen;<br />
sie passen auf<br />
die meisten Kunststoff- und<br />
Stahlfässer mit einem Fassungsvermögen<br />
von 5 bis 220 1<br />
sowie auf 1000-1-Big-Bags.<br />
Obwohl die Entwicklung ursprünglich<br />
für den Einsatz in<br />
der agrochemischen Industrie<br />
gedacht war, eignet sich das<br />
System auch für ein breites<br />
Spektrum anderer Flüssigprodukte,<br />
gefährliche und ungefährliche,<br />
hoch- oder geringwertige<br />
Flüssigkeiten, wie beispielsweise<br />
Lösemittel, Reinigungschemikalien,<br />
flüssige<br />
Lebensmittel, Speiseöle, Prozeßchemikalien,<br />
Farben, pharmazeutische<br />
Produkte oder<br />
Gewürze. ❐<br />
30 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>
10. Internationaler<br />
Verpackungskongreß<br />
vom 10. bis 12. Juni 19<strong>97</strong><br />
Dieses Jahr feiert der Verpackungskongreß, den<br />
die Verpackungs-Rundschau jährlich in Baden-Baden<br />
veranstaltet, sein 10jähriges Bestehen.<br />
Wieder konnten für die Tage vom 10. bis 12. Juni 19<strong>97</strong><br />
mit angeschlossener Fachausstellung fach-kompetente<br />
Referenten gewonnen werden. So spricht<br />
Julian Carroll, Brüssel, über „lnnerstaatliche<br />
Gesetzgebung über Verpackungen als europäisches<br />
Handelshemmnis“ und Klaus Dräger,<br />
Procter & Gamble stellt die provokante Frage<br />
„lst der Grüne Punkt zu teuer?“, wobei sich zum<br />
letzteren Punkt schon ein Gegenspieler angemeldet<br />
hat. Vor diesem Hintergrund dürfte das<br />
Referat von Herrn Dr.-lng. Dietrich Ruchay aus<br />
dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz<br />
und Reaktorsicherheit zum Thema<br />
„Verpackung – ein europäisches Politikum“<br />
besonders spannend werden. Den ersten Tag<br />
beschließen Kenner der Branchen mit Aussagen<br />
über die Kapazitätsentwicklungen bei Kunststoff<br />
und Papier und deren Einfluß auf die Verpackungsherstellung.<br />
Der zweite Tag ist den Verpackungen für<br />
Pharmazeutika und Lebensmitteln gewidmet.<br />
Dabei wird auf unterschiedliche Verpackungsarten<br />
eingegangen, z.B. Tubenproduktion,<br />
Aluminiumverpackungen und PMS bei festen<br />
Formen. Bei den Lebensmitteln steht die globale<br />
Marke im Vordergrund und deren Einfluß auf<br />
den Packstoffhersteller, worüber sich u.a. Henk<br />
van de Meent, Lawson Mardon Packaging,<br />
Frankreich, äußern wird. Aus aktuellem Anlaß<br />
wurden außerdem eine Panel-Diskussion zum<br />
Thema „Pan-europäischer Einkauf im Spannungsfeld“<br />
und ein Referat über Produkt- und<br />
Verpackungssicherheit ins Programm aufgenommen.<br />
Die beiden Publikumslieblinge Prof.<br />
Georg Menges und Gerhard Schubert runden<br />
mit ihren Ausführungen zur Kunststoffverarbeitung<br />
der Zukunft bzw. der Darstellung eines<br />
völlig neues Maschinenbau-Konzeptes auf<br />
Modulbasis den Tag ab. Danach erwartet die<br />
Teilnehmer der Gesellschaftsabend im Kurhaus.<br />
Der letzte Kongreßtag ist mit der Thematik<br />
„Kartonverpackung und Sensorik – ein Dialog“<br />
überschrieben. Der Sponsor Iggesund GmbH<br />
nimmt als Kartonhersteller dazu genauso<br />
Stellung, wie ein Abpacker, Nestlé, sowie die<br />
Druckfarbenhersteller Michael Huber GmbH<br />
und Siegwerk Farbenfabrik. Zum Abschluß überrascht<br />
Iggesund mit der „Electronic Nose“. Ergänzt wird das Ganze<br />
durch ein Referat über die gesetzlichen Anforderungen und<br />
Prüfmethoden bei Kartonverpackungen.<br />
10 Jahre Verpackungskongreß<br />
Nähere Informationen zur Veranstaltung bei:<br />
Verpackungs-Rundschau<br />
Susanne Herl<br />
Industriestraße 2, D-63150 Heusenstamm<br />
Tel. (0 6104) 606-310, Fax (0 6104) 606-323<br />
R<br />
�<br />
Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong> 31
MESSEN/ACHEMA<br />
Achema feiert 25. Jubiläum<br />
Alle Anzeichen sprechen dafür,<br />
daß die 25. Jubiläums-Achema<br />
vom 9. bis 14. Juni 19<strong>97</strong> in Frankfurt<br />
am Main wiederum Rekordzahlen<br />
erreichen wird. 3500 Aussteller<br />
werden erwartet, Ausstelleranmeldungen<br />
aus 46 Ländern<br />
liegen bereits vor. 1994 waren es<br />
3467 Aussteller aus 31 Ländern.<br />
Bisher wurden 3341 Ausstellerverträge<br />
abgeschlossen, zu Jahresbeginn<br />
hat nochmals eine<br />
starke Nachfrage eingesetzt. Der<br />
Trend geht zu etwas kleineren<br />
Ausstellungsständen, so daß in<br />
einzelnen Ausstellungsgruppen<br />
noch begrenzte Ausstellungsfläche<br />
verfügbar ist. Kompetenz und<br />
Internationalität machen diese<br />
Leitveranstaltung für chemische<br />
Technik, Umweltschutz und Bio-<br />
technologie weltweit zum Muß<br />
für Fachleute, die sich über die<br />
Fortschritte der stoffumwandelnden<br />
Industrien, deren Ausrüster-<br />
branchen und das gesamte wissenschaftlich-technische<br />
Umfeld<br />
informieren wollen. Es werden<br />
auch diesmal wieder eine viertel<br />
Million Besucher erwartet. ❐<br />
Achema-Kurzinfo<br />
Eröffnung im CongressCenter Messe<br />
Frankfurt, Sonntag, 8. Juni 19<strong>97</strong><br />
Öffnungszeiten: 9. bis 13. Juni 19<strong>97</strong><br />
9.00 bis 18.00 Uhr für Besucher und<br />
7.00 bis 19.00 Uhr für Aussteller<br />
Samstag, 14. Juni 19<strong>97</strong>,<br />
9.00 bis 16.00 Uhr für Besucher und<br />
7.00 bis 22.00 Uhr für Aussteller<br />
Tageskarte: DM 45,–,<br />
Tageskarte für Studenten DM 12,–<br />
Dauerkarten:<br />
von DM 30,– bis DM 240,–<br />
Achema-Veranstalter:<br />
DECHEMA e.V. Postfach 15 0104,<br />
60061 Frankfurt am Main.<br />
Telefax: 49/(0)69/7564-201,<br />
Telefon: 49/(0)69/7564-0,<br />
Internet http://www.dechema.de,<br />
E-mail: achema@dechema.de<br />
32 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>
MESSEN/ACHEMA<br />
Lyophilisationsflasche<br />
ausgezeichnet<br />
Die Lameplast-Flasche erhielt<br />
den Verpackungs-Oscar im Bereich<br />
„Verpackungen in Kontakt<br />
mit dem Produkt“ für<br />
Pharmazeutika. Der Behälter<br />
ist für das ophtalmische Produkt<br />
Clarvisan der Gruppe<br />
Allergan entwickelt, patentiert<br />
und hergestellt worden. Die<br />
wichtigste Neuheit besteht<br />
darin, daß das Pharmazeutikum<br />
direkt im Kunststoffbehälter<br />
lyophilisiert werden<br />
kann, wodurch jeglicher Kontakt<br />
mit der Außenluft vermieden<br />
wird und Sterilität<br />
Bild: Lameplast<br />
gewährleistet ist. Zudem müssen<br />
für diese Flasche weniger<br />
Bestandteile vorher zusammengesetzt<br />
werden und die<br />
Schachtel ist kleiner geworden,<br />
was die Verpackung, Produktkontrolle,<br />
Lagerung und<br />
den Transport vereinfacht und<br />
beschleunigt. Auch die Anwendung<br />
des Pharmazeutikums<br />
durch den Patienten ist<br />
dadurch einfacher und praktischer<br />
geworden.<br />
Alle Materialien zur Herstellung<br />
der Flasche sind aus<br />
LDPE-PS-HDPE. Die für das<br />
Pressen verwendeten Harze<br />
sind kältebeständig, was die<br />
Lyophilisation des Produkts<br />
direkt im Behälter erlaubt.<br />
Der Behälter besteht aus vier<br />
Teilen: die Flasche, ein Pulverbehälter,<br />
ein Tropfenzähler<br />
mit Perforierer und ein Deckel<br />
mit Siegelband zum Schutz<br />
gegen mutwilliges Öffnen<br />
(„tamperevident“).<br />
Es genügt, das Siegelband<br />
am Deckel zu entfernen, zum<br />
Öffnen der Membrane den<br />
Deckel und folglich den Perforierer<br />
nach unten zu drük-<br />
ken, die Flasche gut zu schütteln<br />
und die Lösung ist gebrauchsfertig.<br />
Am anderen Ende des<br />
Perforierers befindet sich ein<br />
als Tropfenzähler dienendes<br />
Schnäbelchen zum Eintröpfeln<br />
des Produkts in Tropfen<br />
zu 0,03ml. Der Deckel dient<br />
mit dem Stift, der das<br />
Loch des Tropfenzählers verschließt<br />
und ein Auslaufen der<br />
Flüssigkeit verhindert, gleichzeitig<br />
auch als Wiederverschluß.<br />
❐<br />
Halle 3.1, Stand E11<br />
Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong> 33
Horn + Noack<br />
Neu sind Verbesserungen an<br />
der meistverkauften Blistermaschine<br />
DPN 760, um verstärkten<br />
Forderungen der<br />
Pharmaindustrie nach mehr<br />
Ergonomie gerecht zu werden.<br />
Seit ihrer Markteinführung<br />
ist diese kompakte, vielseitige<br />
und wirtschaftliche Maschine<br />
für den unteren bis mittleren<br />
Leistungsbereich recht erfolgreich:<br />
Die DPN 760 wurde mehr<br />
als 450 mal verkauft und zählt<br />
zu den beliebtesten Blisterma-<br />
schinenmodellen in der Pharmaindustrie.<br />
Dank ihrer Serienproduktion<br />
ist sie auch eine<br />
der wirtschaftlichsten weltweit.<br />
Die neueste Serie führt<br />
mehrere Verbesserungen ein,<br />
die zeigen,daß eine kompakte,<br />
wirtschaftliche Maschine zugleich<br />
auch ergonomisch sein<br />
kann. Die wichtigsten Änderungen<br />
sind:<br />
❐ Der bisherige Hauptantrieb<br />
wurde durch einen frequenzgesteuerten<br />
Antrieb ersetzt.<br />
Die Geschwindigkeit ist nunmehr<br />
am Bedienpult leicht<br />
einstellbar.<br />
❐ Neue Vorschubkurven wurden<br />
entwickelt, hierdurch erhöht<br />
sich die Präzision der<br />
Vorschublänge und ermöglicht<br />
gleichzeitig eine höhere Geschwindigkeit,<br />
insbesondere<br />
bei automatischen Zuführungen<br />
mit Füllwalzen.<br />
❐ Als Alternative und spätere<br />
Serienausstattung wird der<br />
Vorschub von einem Servomotor<br />
angetrieben, somit wird<br />
eine höhere Präzision möglich.<br />
Außerdem wird der Formatwechsel<br />
erleichtert, bei<br />
Änderung der Packungsgröße<br />
wird die neue Vorschublänge<br />
automatisch am Bedienpult<br />
MESSEN/ACHEMA<br />
der Maschine eingestellt, da<br />
sie mit den Formatparametern<br />
gespeichert wird.<br />
❐ Das Bedienpult befindet<br />
sich nicht mehr im Füllbereich,<br />
es ist nunmehr vor der<br />
Siegelstation. Es ist daher zugänglicher<br />
und die Informationen<br />
sind leichter lesbar,<br />
außerdem wird somit mehr<br />
Platz im Füllbereich geschaffen.<br />
❐<br />
Halle 3.1, Stand B14-C17<br />
rommelag<br />
Die „bottelpack-aseptic“-Anlage<br />
vom Typ 321M stellt in<br />
einem Arbeitszyklus jeweils<br />
12 Kunststoffflaschen aus PE-<br />
Granulat her, befüllt diese mittels<br />
eines Zeit-Druck-Dosiersystems<br />
mit flüssigem Arzeimittel<br />
und verschließt die<br />
Behälter hermetisch.Die Anlage<br />
arbeitet mit einer 10-ml-<br />
Form für Augentropfen und<br />
hat eine Leistung von ca. 3000<br />
Flaschen/h. Anlagen mit zwei<br />
Formen erzielen die doppelte<br />
Leistung.Rundläufer mit vertikalen<br />
Formenketten erzielen<br />
pro Stunde sogar bis zu 30 000<br />
gefüllte und verschlossene<br />
Hohlkörper.<br />
Neben der vorgesehenen<br />
Videoüberwachung mittels<br />
Videokameras an den wichtigen<br />
Anlagenteilen, dem automatischenReinigungsprozeß<br />
im CiP-System, der automatischenReindampfsterilisation<br />
im SiP-System und der<br />
automatischen Sterillufttrocknung<br />
aller produktführenden<br />
Teile nach der Sterilisation,<br />
lassen sich die Daten der<br />
An-lagenvorbereitung und der<br />
Produktion nicht nur auf<br />
einem Visualisierungssystem<br />
mit Colorbildschirm anzeigen.<br />
Vielmehr werden Temperaturen,<br />
Zeiten und andere Details<br />
auf einer Diskette gespeichert<br />
und als komplettes Produktionsprotokoll<br />
ausgedruckt.<br />
Hinzu kommt, daß der endgültige<br />
Entwurf der neuesten<br />
cGMP-Empfehlungen den weitreichenden<br />
Erfahrungen der<br />
Anwender der Blow/Fill/Seal-<br />
Technologie Rechnung trägt.<br />
Da beim „bottelpack“-Blow/<br />
Fill/Seal-aseptic-System der<br />
kritische Füllbereich, die Füllrohre,<br />
standardmäßig mit einer<br />
anlageninternen Sterilluftkammer<br />
der Reinraumklasse A<br />
(USA Class 100) ausgestattet<br />
ist und der Nachweis geliefert<br />
wurde, daß die Kunststoffe<br />
hierbei steril und endotoxinfrei<br />
extrudiert und ebenso verformt<br />
werden, werden Reinräume<br />
mit Klasse C bzw.<br />
D als sachgerecht angesehen.<br />
Die beschriebene Anlage<br />
wird mehrmals täglich in Produktion<br />
vorgeführt. Eingebaut<br />
ist eine Form für Augentropfenflaschen.<br />
Die steril produzierte<br />
Tropfflasche bleibt bis<br />
zur Erstanwendung hermetisch<br />
verschlossen. Mittels<br />
einer Kunststoffkappe mit Innendorn<br />
schafft erst der Verbraucher<br />
durch Eindrehen der<br />
Kappe eine konkav kegelförmige<br />
Öffnung, die ideale Voraussetzungen<br />
für eine gezielte Applikation<br />
mit Tropfen für Tropfen<br />
schafft. ❐<br />
Halle 3, Stand B 14 – C 15<br />
Zwick GmbH & Co.<br />
Das Unternehmen zeigt eine<br />
automatisierte Probenzuführung<br />
für Zugprüfungen, mit<br />
der die Prüfkosten gesenkt<br />
werden können. Der Amortisationszeitraum<br />
ist gegenüber<br />
der manuellen Zugprüfung<br />
etwa zwei Jahre. Dieses<br />
günstige Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
wird durch den geringen<br />
Bedieneraufwand, der<br />
Automatische Probenzuführung für<br />
Zugversuche Bild: Zwick<br />
sich auf das Bestücken des<br />
Magazins beschränkt, erreicht.<br />
Die Zugprüfung wird vollautomatisch<br />
ohne manuellen<br />
Eingriff durchgeführt und<br />
die Prüfergebnisse online an<br />
ein übergeordnetes Rechner-<br />
system zur Zeugniserstellung<br />
und Produktionssteuerung<br />
weitergemeldet. Die Prüfanlage<br />
kann vollkommen ohne<br />
Aufsicht auch in der Nachtschicht<br />
betrieben werden.<br />
Die frei programmierbaren<br />
Servoachsen erlauben eine beliebige<br />
Bestückung der Trägerkette<br />
mit den unterschiedlichsten<br />
Probenklemmen. Neben<br />
Metallproben können auch<br />
nicht formstabile Folien und<br />
Textilien sowie dünne Metalloder<br />
Kohlefaserdrähte gehändelt<br />
werden. Optional können<br />
die Proben mit einem Barcode-Scanner<br />
identifiziert und<br />
die Prüfvorgaben direkt Online<br />
von einem Großrechner abgerufen<br />
werden. Der Datenaustausch<br />
mit einem übergeordneten<br />
Hostrechner kann über<br />
eine RS-232-Schnittstelle oder<br />
ein lokales PC-Netzwerk realisiert<br />
werden. ❐<br />
Halle 9, Stand E14-E15<br />
Boekels<br />
Speziell für die hohen Empfindlichkeitsforderungen<br />
der<br />
Pharmaindustrie/ wurde dieses<br />
System entwickelt.<br />
Die Anlage ist verstellbar in<br />
Höhe und Neigung und kann<br />
so problemlos hinter Tablettenpressen<br />
oder Entstauber<br />
plaziert werden. Der Metallsuchkopf<br />
aus rostfreiem Edelstahl<br />
und die gebürstete Geräteoberfläche<br />
erfüllen höchste<br />
Hygieneansprüche.Es werden<br />
alle Arten von Metallen<br />
(Eisen, Edelstahl (VA), Buntmetalle<br />
usw.) angezeigt. Die<br />
Grundempfindlichkeit für Fe-<br />
Teile beträgt 0,15 m Ø.Produktführung<br />
und Ausscheider sind<br />
für Durchsatzleistungen bis zu<br />
30 000 Tabletten/min ausgelegt.<br />
Der Ausscheider ist leicht<br />
zugänglich und aus Makrolon<br />
gefertigt, ermöglicht schnelle<br />
Reinigung bei Produktwechsel,<br />
hat eine transparente Abdeckung<br />
zur optischen Kontrolle<br />
und geht bei Stromausfall<br />
in Ausscheidestellung.<br />
Auswerte-Elektronik: lieferbar<br />
als Analog- oder Digital-Elektronik.<br />
❐<br />
Halle 1.1, Stand B14-B15<br />
34 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>
Laetus<br />
MESSEN/ACHEMA<br />
Folgende Geräte werden zu<br />
sehen sein:<br />
❐ Argus 6010 Sicherheitssystem<br />
zur On-line-Codekontrolle<br />
auf Verpackungsmaschinen.<br />
On-line-Visualisierung<br />
und On-line-Diagnose, integriertes<br />
Auswurfkontrollsystem<br />
(ECS), Programmerweiterung<br />
per IEC 1131.<br />
❐ Farbringleser Coricam 340<br />
verifiziert Farbringe auf Ampullen,<br />
Vials oder Fläschchen,<br />
Leseleistung bis 600 Ampullen<br />
pro Minute, geeignet für Ampullen-,<br />
Etikettier- und Abfüllmaschinen.<br />
❐ Visycam 1010 – kompaktes<br />
Low-cost-Kamerakontrollsystem<br />
für Füllgutkontrollen und<br />
universelle Anwendungen.<br />
❐ Polyphem 1030 – Blisterfüllgutkontrolle<br />
geeignet für<br />
Tabletten, Dragees, Kapseln<br />
und Oblongs, Anwesenheits-,<br />
Bruch- und Formkontrolle,<br />
geeignet auch für transparente<br />
Gelatinekapseln sowie für<br />
transparente oder eingefärbte<br />
Formfolien.<br />
❐ Polyphem OCV 1<strong>05</strong>0 – Online-Schrifterkennungssystem<br />
zur Überprüfung von variablem<br />
Aufdruck, wie Verfallsdaten,<br />
Chargenbezeichnungen,<br />
etc., geeignet für z.B. Arten<br />
von Etikettiermaschinen.<br />
❐ Polyphem Color 1040 – Farb-<br />
Blister-Füllgutkontrolle geeignet<br />
für Tabletten, Dragees,<br />
Kapseln und Oblongs, Anweisenheitskontrolle,Bruchstückerkennung,<br />
Form und Farbe,<br />
Farberkennung von bis zu 600<br />
einzelnen Produkten pro Bild,<br />
Alu/Alu-Anwendung möglich,<br />
geeignet auch für zweifarbige<br />
Produkte (Kapseln).<br />
❐ SQM – Secure Quality Management<br />
System – Leitstand<br />
für Verpackungslinien, auto-<br />
matischesVerpackungsprotokoll, validierbare Datenbank<br />
zur Speicherung von Initialisierungsdaten(produktbezogen),Qualitätsaufzeichnungen<br />
(GMP-gerecht) und Statistiken.<br />
❐<br />
Halle 3.1, Stand B29-B30<br />
Copaco-Gruppe<br />
Auf einem gemeinsamen Messestand<br />
werden Faller, Landerer<br />
und Zeiler die Pharmakompetenz<br />
der Copaco-Gruppe<br />
präsentieren. Sei es die<br />
komfortable Produktentnahme,<br />
Wiederverschließbarkeit, vielfältige<br />
Formen des Originalitätsverschlußes,<br />
aber auch<br />
Convenienceeigenschaften und<br />
Sicherheitsaspekte von Faltschachteln.<br />
Die umweltfreundliche<br />
Verpackung – Monomateriallösungen<br />
aus Karton –<br />
mit produktangepaßten Gefachen<br />
steht gleichwohl für<br />
rationelle Abpacktechnik. In<br />
Zusammenarbeit mit spezialisiertenVerpackungsmaschinenherstellern<br />
entstehen Maschinen-<br />
und Verpackungskonzepte,<br />
z.B. für Ampullen und<br />
Vials, die eine Handlingsoptimierung<br />
und Kostenersparnis<br />
für den Kunden bedeuten.<br />
Auch der wachsende OTC-<br />
Markt wird ein Schwerpunkt<br />
der Präsentation auf der<br />
Achema darstellen. Die umfangreichen<br />
Erfahrungen in<br />
der Entwicklung und Produktion<br />
von Faltschachteln, für<br />
andere Zielbranchen wie z.B.<br />
den Süßwarenbereich, eröffnen<br />
neue Lösungsansätze,<br />
wenn es um „Over the counter“-Produkte<br />
geht. ❐<br />
Halle1.1, Stand A7/A8<br />
Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong> 35
Metronic<br />
Das Unternehmen wird eine<br />
Auswahl an Geräten, die speziell<br />
auf das Beschriften, die<br />
Kennzeichnung oder Bedrukkung<br />
von Verpackungen aller<br />
Art aus den Bereichen, Pharmazie,<br />
Lebensmittel und chemische<br />
Industrie abgestimmt<br />
sind, präsentieren. Das Highlight<br />
auf dem Stand der Veitshöchheimer<br />
ist die „Romex<br />
CPM“, eine UV-Flexodruckmaschine<br />
zum einfarbigen<br />
Bedrucken von Folien aller<br />
Art. Sie ist konzipiert für<br />
Streu- und Positionsdruck bis<br />
zu einer Druckbreite von 500<br />
mm. Ihr Vorteil liegt im<br />
schnellen Motivwechsel und<br />
damit der Möglichkeit, individuelle<br />
Kleinauflagen schnell<br />
und wirtschaftlich zu bedruk-<br />
Allen Codiergeräte<br />
GmbH<br />
19<strong>97</strong> stellt sich das Unternehmen<br />
aus Würzburg erstmals<br />
mit einem eigenen Stand auf<br />
der Achema vor. Gezeigt wird<br />
ein ausgewählter Teil der<br />
Produktpalette für Kennzeichnungstechnik.<br />
Für die Integration<br />
in Etikettier- und Verpakkungsmaschinen<br />
werden ausgestellt:<br />
❐ Im Bereich Heißprägedruck<br />
die Geräte der Serien Compact<br />
und S-Compact. Allen Codiergeräte<br />
zählt hier bereits seit<br />
einigen Jahren zu den weltweit<br />
führenden Herstellern.<br />
MESSEN/ACHEMA<br />
ken. Die Maschine ist äußerst<br />
kompakt und hat in jeder Produktionshalle<br />
Platz.<br />
Weiterhin gibt es viele<br />
Möglichkeiten der individuellen<br />
Faltschachtelbedruckung<br />
zu sehen. Zum Beispiel, daß<br />
aktuelle Zahlen oder Daten<br />
ebenso ohne großen Aufwand<br />
nachträglich aufgebracht wer-<br />
den können, wie komplette<br />
Textpassagen oder Fremdsprachen.<br />
Der Besucher findet auch<br />
eine große Auswahl an Heißprägegeräten.<br />
Die modernen<br />
Geräte lassen sich in alle Verpackungsautomaten<br />
oder Blisterlinien<br />
integrieren,arbeiten<br />
schnell, leise und zuverlässig<br />
und sind einfach zu bedienen.<br />
Ergänzt wird das Programm<br />
durch die Tintenstrahldrucker<br />
Alpha Jet und Beta Jet. ❐<br />
Halle 3.1, Stand B 38-40<br />
❐ Im Bereich Thermotransferdruck<br />
die Geräte der Serien<br />
TT 64 IM und TT 53 IM. Im Gegensatz<br />
zum Heißprägen werden<br />
die Druckbilder bei diesem<br />
Verfahren flexibel am PC<br />
gestaltet.<br />
Die neue TT 53 IM wird ganz<br />
gezielt für den Einsatz in der<br />
Pharma- und Kosmetikbranche<br />
vorgestellt, da sich dieser<br />
auch bei sehr kleinen Schriften<br />
und gleichzeitig hohen Druckgeschwindigkeiten<br />
durch eine<br />
brillante Druckqualität auszeichnet.<br />
Für die Etikettenerstellung<br />
außerhalb der Verpackungslinien<br />
wird im Bereich<br />
Thermotransferdrucker<br />
die Serie Lion gezeigt. ❐<br />
Rovema<br />
Dosieren und Verpacken von<br />
hochwertigen pulvrigen Produkten,<br />
z.B. in der chemischen<br />
Industrie, stellt hohe Anforderungen<br />
an die Effizienz einer<br />
Anlage. Die Schneckenwaage<br />
SW 100, ein patentiertes gravimetrisches<br />
System, arbeitet<br />
nach dem Differenzprinzip.<br />
Durch die frequenzgeregelte<br />
Anpassung der Drehgeschwindigkeit<br />
der Dosierschnecke an<br />
die produktspezifischen Fülleigenschaften<br />
und die Verhinderung<br />
von Produktnachfall<br />
durch das schnellschließende<br />
Verschlußsystem werden die<br />
Anforderungen des Eichgesetzes<br />
übertroffen. Die Produkteinsparung<br />
durch die Dosiergenauigkeit<br />
führt insbesondere<br />
bei hochwertigen Produkten<br />
den Angaben nach zu einer<br />
schnellen Amortisation<br />
der Investitionskosten. Im geschlossenen,<br />
staubfreien System<br />
mit einer Schlauchbeutelmaschine<br />
(VPR/VPX) minimiert<br />
die niedrige Produkt-fallhöhe<br />
von 150 mm die<br />
Staubentwicklung, wodurch<br />
SW-100-Schneckenwaage<br />
Bild: Rovema<br />
der Siegelnahtbereich von<br />
Produktpartikeln freigehalten<br />
und dichte, hochbeanspruchbare<br />
Schweißnähte erzielt werden.<br />
Durch das geschlossene<br />
Abfüllsystem mit integrierter<br />
Absaugung der Reststäube<br />
werden im Maschinenaußenbereich<br />
die geforderten MAK-<br />
Werte unterschritten und es ist<br />
ein Einsatz im Staubex-Zone-<br />
II-Bereich möglich.<br />
Man bietet mit der SW100<br />
die Lösung für das Dosieren<br />
und Verpacken hochwertiger<br />
Produkte, die im Handling<br />
bisher schwierig und kostenintensiv<br />
waren. ❐<br />
Halle 1.1, Stand E19-E22<br />
Feige GmbH<br />
Komplette Verpackungslinien<br />
für Eimer, Kanister und Behälter<br />
mit 1 kg bis 30 kg Füllgewicht<br />
stellt das Unternehmen<br />
aus. Auf diesen Systemen<br />
können alle handelsüblichen,<br />
runden, ovalen und rechteckigen<br />
Behälter aus Kunststoff<br />
oder Metall mit Füllgewichten<br />
von 1 kg bis 30 kg verarbeitet<br />
werden. Sie sind flexibel ausgelegt:<br />
verschiedene wasserund<br />
lösemittelbasierende Farben<br />
und Lacke können auf einem<br />
System abgefüllt werden.<br />
Die Befüllung erfolgt wahlweise<br />
im Überspiegel-, Unterspiegel-<br />
oder Unterspundlochverfahren.<br />
Auch hochviskose<br />
Produkte können abgefüllt<br />
werden.<br />
Folgende Funktionen können<br />
automatisiert werden: Eimerentstapeln,<br />
Zuteilen von<br />
Kanistern aus einem Beistelltisch,<br />
Füllen, Deckelauflegen,<br />
Dekkeleindrücken, Kappenschrauben,Stopfeneindrücken<br />
Fördern. Jede dieser Stationen<br />
verfügt über eine eigene<br />
Steuerung, so daß die Module<br />
separat eingesetzt oder auch<br />
in vorhandene Linien integriert<br />
werden können. Durch<br />
Kombination der geeigneten<br />
Module kann so das Abfüllsystem<br />
konzipiert werden. ❐<br />
Halle 3.0, Stand D24-E26<br />
Am 5. und 6. Juni 19<strong>97</strong> findet<br />
in Dresden die Fachtagung „6<br />
Jahre Verpackungsordnung –<br />
eine Zwischenbilanz“ statt.<br />
Veranstalter: Prof. Dr. Bernd<br />
Bilitewski, Technische Universität<br />
Dresden/Insittut für<br />
Abfallwirtschaft und Altlasten<br />
und Prof. Gerhard Rettenberger,<br />
Fachhochschule<br />
Trier/Lehr- und ForschungsinstitutAbfallwirtschaft.Kontaktadresse:<br />
Gesellschaft zur<br />
Förderung des Institutes für<br />
Abfallwirtschaft und Altlasten<br />
e.V., 01796 Pirna. Ansprechpartner:<br />
Frau Bourquain, Telefon:<br />
03501/530038, Telefax:<br />
03501/530017.<br />
36 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>
Marchesini<br />
MESSEN/ACHEMA<br />
Marchesini wird dieses Jahr<br />
mit zwei Ständen auf der<br />
Achema vertreten sein. Der<br />
zusätzliche Stand repräsentiert<br />
die neu in die Firmengruppe<br />
integrierte Division der<br />
Tubenabfüller, Tonazzi.<br />
Es wird hier eine komplette<br />
Tubenlinie vorgestellt die sich<br />
aus einem Abfüller, einem<br />
kontinuierlichen Kartonierer<br />
und der Einschlagmaschine<br />
MF910 Mini zusammensetzt.<br />
Letztere stellt eine Neuentwicklung<br />
dar, die zum ersten<br />
Mal auf der Achema ‘<strong>97</strong> der<br />
Öffentlichkeit gezeigt wird.<br />
Hauptmerkmal der Maschine<br />
ist ihre Kompaktheit, wobei<br />
durch die Balkonbauweise die<br />
Übersichtlichkeit und Zugriffs-<br />
Linearer<br />
Verschließer<br />
ML657<br />
möglichkeit nicht beeinträchtigt<br />
werden. Alle Bewegungsprozesse<br />
erfolgen durch Servomotoren,<br />
ein Industrie-PC tritt<br />
an die Stelle der herkömmlichen<br />
SPS-Steuerungen.<br />
Neuheiten gibt es auch auf<br />
dem Hauptstand der Marchesini-Gruppe<br />
zu sehen. Hierzu<br />
gehören die neuen Modelle<br />
im Bereich der Liquida. Die<br />
gesamte Modellpalette ist mo-<br />
Redaktion:<br />
Telefon<br />
49-6104-60 6379<br />
Telefax<br />
49-6104-60 63 23<br />
dernisiert worden. Kernstücke<br />
sind die neuen, kompakten<br />
kontinuierlichen Linearabfüller<br />
und -verschließer der ML650-<br />
Serie mit Geschwindigkeiten<br />
bis zu 150 Stück pro Minute,<br />
die sich von der Leistung und<br />
vom Preis zwischen den getakteten<br />
Modellen und den<br />
schnellen Rundläufern der<br />
gesamten Modellpalette ansiedeln.<br />
Auch bei diesen Maschinen<br />
ist die Balkonbauweise das<br />
konstruktionsbestimmende<br />
Prinzip, das eine klare Gliederung<br />
und Trennung in die<br />
drei Bereiche Produktdurchlauf,<br />
Mechanik und Elektrik<br />
erlaubt. Moderne Servomotorentechnik<br />
ist zum großen Teil<br />
an die Stelle herkömmlicher<br />
und wartungsaufwendigerer<br />
Mechanik getreten und bildet<br />
gemeinsam mit der PC-Steuerung<br />
die Basis für ein flexibles<br />
Produktionsmittel. Neben einemNeri-Hochleistungseti-<br />
kettierer für<br />
Ampullen, gibt<br />
es eine weitere<br />
Messepremiere für<br />
den vollkommen neu<br />
konzipierten Straffbanderolierer<br />
Multipack F<strong>97</strong>, den ersten<br />
Straffbanderolierer in Balkonbauweise,<br />
heißt es.<br />
Außerdem wird im Rahmen<br />
einer Blisterlinie der ebenfalls<br />
neue, kontinuierliche Kartonierer<br />
„MA255“ erstmals auf<br />
einer internationalen Messe<br />
vorgestellt. ❐<br />
Halle 3.1, Stand C33/C40<br />
Halle 3.0, Stand D21/D23<br />
R<br />
VERPACKUNGS<br />
R U N D S C H A U<br />
Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong> 37
MASCHINEN/SÜßWAREN<br />
1 – Zuführung der Schokoladentafeln, 2 – Zuführung der Versandkartons,<br />
3 – Magazin der Faltkartons, 4 – Kartonaufbereitungsstation,<br />
5 – Vorbereitungsplatz Tafelpaket, 6 – Industrieroboter, 7 – Kartonverschließung,<br />
8 – Abtransporteinrichtung<br />
Unterschiedliche Schokoladendikken<br />
(fünf Stück) sowie verschiedene<br />
Kartongrößen und Typen (drei<br />
Stück) sind nur einige der Rahmenbedingungen,<br />
die eine vollautomatische<br />
Verpackungszelle zu überwinden hat.Hierbei<br />
handelt es sich um die von der K.J.<br />
Suchard GmbH Lörrach und Fördertechnik<br />
AG Münchenstein entwickelten Systeme,welche<br />
die Schokoladentafeln mit Leistungen<br />
von je 165 Tafeln pro Minute vollautomatisch<br />
verpacken.Eine enge Zusammenarbeit<br />
beider Firmen, nicht zuletzt<br />
auch mit der ABB Flexible Automation AG<br />
für den Roboterteil, war ausschlaggebend<br />
für das gute Resultat.<br />
Die Verpackungszelle<br />
Die Schokoladentafeln werden ab Wickelmaschine,<br />
stehend auf eine mit Bürsten<br />
ausgestattete Pufferstrecke geschoben,<br />
und von dort, vom Schrittmotor gesteuerten<br />
Taktförderer (1) übernommen und dem<br />
Tafeln und Kartonzuführung<br />
Tafelpaket-Vorbereitungsplatz (5) zugeführt.<br />
Die Pufferstrecke dient dem Abbinden<br />
des Naßleimes und somit der sauberen<br />
Umwicklung der Tafeln. Während des<br />
Taktvorschubes kontrollieren Sensoren,<br />
ob die Tafeln auch sauber gewickelt wurden.<br />
Sofern man einen Mangel feststellt,<br />
wird dieser von der SPS gespeichert.<br />
Nach Einlegen der Tafeln in den Versandkarton,<br />
wird dieser dann unverschlossen<br />
ausgeschleust, damit die Zelle ohne Unterbruch<br />
und somit ohne Leistungsverlust<br />
weiterarbeitet.<br />
Die Tafelpaketbildung findet während<br />
der Zuführung der Tafeln und ohne Unterbrechung<br />
statt. Je nach Schokoladenfüllung<br />
ändert die Dicke der Tafeln und<br />
somit die Anzahl Tafeln, die zum Einpacken<br />
gebündelt werden müssen.<br />
Durch Programmvorwahl (Tafel- und<br />
Kartontyp) wird automatisch die richtige<br />
Anzahl Tafeln bereitgestellt. Die Zelle verarbeitet<br />
Versand- und innerbetriebliche<br />
Faltkartons. Versandkartons verschiedener<br />
Größen und Typen gelangen, einzeln<br />
zugeteilt, über eine Zuführstrecke (2)<br />
zur Aufbereitungsstation (4), wo sie für<br />
die Aufnahme der Tafelpakete zentriert<br />
werden.<br />
Für die interne Weiterverarbeitung werden<br />
Faltkartons ab einem Magazin (3) einzeln<br />
herausgenommen und vollautomatisch<br />
aufgestellt und zentriert. Nach der<br />
Tafelpaketbildung oberhalb des Tafeltaktförderers,wird<br />
das Paket vom Greifer eines<br />
Roboters (6) übernommen und in den am<br />
Aufbereitungsplatz offenen Karton gelegt.<br />
Bei Faltkartons legt der Roboter zwei<br />
Tafelpakete ein.<br />
Der Karton wird anschließend weitertransportiert,<br />
und wahlweise bei der Verschließstation<br />
(7) automatisch verschlos-<br />
Schokoladentafelnvollautomatisch<br />
verpacken<br />
Der Schokoladenkonsum hat weltweit ein hohes Niveau<br />
erreicht. Der Anteil der 100-g-Tafeln ist derart groß, daß die<br />
Produktionsleistungen der Verpackungsstraßen nach und<br />
nach gesteigert werden mußten. Die Vielfältigkeit der Schokoladen-Kombinationen<br />
(mit Pralinen- und Joghurtfüllungen<br />
aller Sorten, Mandeln, Haselnüssen usw.) verlangt von den<br />
Verpackungsmaschinen große Flexibilität, um die Umrüstzeiten<br />
so kurz wie möglich zu halten.<br />
sen oder, bei Faltkartons, direkt über die<br />
Abtransporteinrichtung (8),der Sammellinie<br />
oberhalb der Verpackungszellen zugeführt.<br />
Vom Prototyp zur Serie<br />
Die Einführung dieser neuen Verpakkungstechnik<br />
hat sich als erfolgreich erwiesen,<br />
und schon nach wenigen Test-<br />
Verpackungszelle mit Paket-Abtransport<br />
läufen, folgte die Serienherstellung von<br />
nicht weniger als 13 weiteren Verpakkungszellen<br />
für 100 g-, resp. 300-g-Schokoladentafeln.<br />
Durch Optimierung aller Systeme<br />
werden heute bereits Leistungen<br />
von bis zu 180 Tafeln pro Minute erreicht.<br />
Die modular aufgebaute Verpackungszelle<br />
kann praktisch jeder Situation angepaßt<br />
werden und ermöglicht, auf engen<br />
Platzverhältnissen, ohne Umstellung der<br />
vorhandenen Produktionsbereiche, das<br />
vollautomatische Einpacken der Schokoladentafeln.<br />
❐<br />
38 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>
VERPACKUNGSMASCHINEN<br />
High-Tech-Denken überzogen<br />
Eine Marktanalyse von Dipl.-Ing. Christian Rommel (Teil II)<br />
Im ersten Teil seiner Marktanalyse<br />
(VR 3/<strong>97</strong> S.14) geht Dipl.-Ing. Christian<br />
Rommel auf die zahlreichen Probleme<br />
ein, die bei Exporten deutscher Maschinen<br />
in die Asien-Pazifik-Region entstehen<br />
können. Mangelnde Infrastruktur,<br />
Qualifikation und Service-Leistungen,<br />
machen das Risiko bei der Produktion<br />
mit hochwertigen deutschen Verpakkungsmaschinen<br />
quasi unkalkulierbar<br />
und können so zumindest dabei behindern,<br />
den Markt im größeren Umfang<br />
zu erschließen. In Teil II seiner Analyse<br />
geht der Autor auf Lösungsansätze ein.<br />
Selbstverständlich wird hohe Qualität<br />
und hervorragende Technologie<br />
„made in Germany“ immer honoriert werden.<br />
Die Zeiten, in denen überholte Auslaufmodelle<br />
oder Secondhandmaschinen<br />
gewinnbringend nach Asien verschleudert<br />
wurden, sind in vielen Bereichen vorbei.<br />
Doch man sollte sich bei der Entwicklung<br />
neuer Maschinengenerationen oder -linien<br />
stärker an den tatsächlichen Bedürfnissen<br />
in der Praxis orientieren.<br />
Die Forderungen, die viele asiatische<br />
Unternehmen an deutsche Verpackungsmaschinen<br />
stellen, sind eigentlich immer<br />
die gleichen: kostengünstige Modulmaschinen;<br />
kleine, platzsparende Lösungen;<br />
robuste und langlebige Produkte; leicht<br />
überschaubare Bauweise; schnelle und<br />
einfache Umrüstbarkeit; mehr langsamere<br />
Halbautomaten; weniger komplizierte<br />
Elektronik.<br />
Als Vorbildmaschine möchte man den<br />
„Heidelberger Tiegel“ nennen – eine kleine<br />
unverwüstliche Universalmaschine zum<br />
Drucken, Stanzen, Nuten, Perforieren, Numerieren<br />
und Heißfolienprägen, die trotz<br />
ihres hohen Alters auch heute noch überall<br />
auf der Welt im Einsatz ist.Doch gerade<br />
der deutsche Maschinenbau tut sich anscheinend<br />
sehr schwer damit, sich vom<br />
High-Tech-Denken zu lösen, sich dem Niveau<br />
des jeweiligen Abnehmerlandes anzupassen<br />
und bedarfsgerecht zu produzieren.Diese<br />
Einstellung verschafft ihm nicht<br />
gerade eine gute Reputation bzw. den<br />
dringend benötigten Wettbewerbsvorteil<br />
gegenüber Japanern und Italienern.<br />
Zu arrogant?<br />
Das Motto des internationalen Maschinenbau-Forums,<br />
das auf der letzten Interpack<br />
1996 in Düsseldorf durchgeführt<br />
wurde, lautete: „Chancen nutzen auf den<br />
Wachstumsmärkten Asiens“.Doch die charakteristischen<br />
Eigenschaften der Deutschen<br />
im Exportgeschäft mit Asien definierte<br />
der indonesische Minister Soni<br />
Harsono dort als Referent folgendermaßen:<br />
„Die Deutschen sind zu langsam,<br />
zu sicherheitsbedürftig und vor allem<br />
zu arrogant!“ Die Japaner verstehen es –<br />
laut Harsono – sehr viel besser, sich kurzfristig<br />
anhand der individuellen Kundenwünsche<br />
zu orientieren und ihre Produktion<br />
flexibel darauf auszurichten.<br />
Viele deutsche Großunternehmen streben<br />
einheitliche „Konzernmaschinen“ an,<br />
Chinas südliche Metropole, Guangzhon: hält<br />
die Konstruktion eine schwere Maschine im<br />
1. Stock?<br />
was eine gewisse Unflexibilität zur Folge<br />
hat. Doch was den Mittelstand gegenüber<br />
den Branchenriesen auszeichnet, ist eben<br />
diese Fähigkeit, zuhören zu können und<br />
relativ problemlos und unbürokratisch auf<br />
Marktveränderungen zu reagieren.<br />
Fazit: es gibt kein verbindliches Patentrezept,<br />
aber eines erscheint sicher – es ist<br />
keine Entscheidung zwischen High-Tech<br />
und Low-Tech,gefragt ist angepaßte Technologie.<br />
Das ist die erfolgversprechende<br />
Strategie der Zukunft. Und in dieser Hinsicht<br />
hat der deutsche Verpackungsmaschinenbau<br />
noch eine große Aufgabe zu<br />
bewältigen. ❐<br />
Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong> 39
GETRÄNKE<br />
Manchmal dauert es ein wenig, bis<br />
mehrere Firmen miteinander verwachsen<br />
sind. Erst recht, wenn sie früher<br />
einzeln schon eine bedeutende Marktstellung<br />
gehabt haben. Nicht anders<br />
ist es bei der KHS Maschinen- und<br />
Anlagenbau AG, Dortmund. Bei der<br />
Einweihung einer neuen Abfüllanlage<br />
in Portugal hatte man jedoch das Gefühl,<br />
daß Klöckner, Holstein und Seitz<br />
an einem Strang ziehen, beispielhaft an<br />
diesem Projekt bei der Brauerei Central<br />
de Cervejas in Lissabon.<br />
Noch im Februar bezeichnete die<br />
Süddeutsche Zeitung die Klöckner-Werke<br />
AG als einen Langzeitpatienten,<br />
„der die Intensivstation auf<br />
wackligen Beinen verlassen hat“, insbesondere<br />
die Abfülltechnik galt hier als<br />
Sorgenkind. Je rascher „die rote Zahlen<br />
schreibende Abfüll- und Verpackungstechnik“<br />
wieder auf Kurs komme, um so rascher<br />
ginge es KW besser.Drei Jahre meint<br />
deren Vorsitzender des Vorstandes, Heinz-<br />
Ludwig Schmitz, würde man dazu noch<br />
benötigen.<br />
Sei es drum, auf der iberischen Halbinsel<br />
hat man für die modernste Abfüllanlage<br />
gesorgt. In der Braustätte Vialonga der<br />
Central de Cerevejas surrt jetzt eine Flaschenabfüllanlage<br />
für Einweggebinde mit<br />
64 000 Flaschen/h und einem nach KHS-<br />
Angaben Wirkungsgrad von 96,1 Prozent.<br />
Sie steht in einer separaten Halle, daneben<br />
zum Teil ältere Anlagen, darunter vier<br />
In der selben Braustätte sorgt eine KHS-Keganlage<br />
für sicher gefüllten Gerstensaft Bilder: KHS<br />
Mehrwegflaschenlinien, eine Dosenlinie<br />
sowie mehreren Abfüllgruppen für Kegs.<br />
Mit Einweg gedenkt der portugiesische<br />
Abfüller den Export zu bedienen, hier<br />
vor allem die portugiesisch-sprachigen<br />
Länder Afrikas.<br />
KHS als Generalunternehmer mit seiner<br />
portugiesischen Vertretung Agrosistema<br />
S.A. spielte hier seine gesamte Kompetenz<br />
aus und man betrieb in einem<br />
Symposium rund um die Getränkeabfüllung<br />
auch Kundenpflege. Nicht nur, weil<br />
die älteren Anlagen zum Teil schon sehr<br />
restaurierungsbedürftig aussehen. Rund<br />
200 Gäste aus Portugal, Spanien, Frankreich,<br />
Südamerika und Teilen Afrikas<br />
ließen sich einen Überblick der Anlage<br />
und in die Getränkemärkte geben.<br />
Die Anlage selber stellte Erhard Magin,<br />
KHS Bad Kreuznach, vor: Im Februar 1993<br />
war die Linie noch für 52000 Flaschen mit<br />
0,33 l pro Stunde geplant. Dazu sollte eine<br />
Flaschendepalettierer, ein Rinser, ein Tunnelpasteur<br />
und ein neuer Endpalettierer<br />
kommen. Dies alles sollte mit einem<br />
bestehenden Delta B 88 Füller und zwei<br />
existierenden Kartonpackern ergänzt werden.<br />
Letztendlich fiel 1995 die Entscheidung<br />
zu der heutigen, komplett neuen Version<br />
für 0,25 l und 0,33 l Flaschen mit<br />
verschiedenen Sekundärverpackungssystemen.<br />
Die OW-Linie mit einer Leistung von<br />
20 Prozent mehr als der Füller, der Pasteur<br />
mit 64 000 Flaschen/h, der Etikettierer<br />
mit 10 Prozent mehr Leistung als der<br />
Füller, ein Kisters-Packer mit 3300 24er-<br />
Packs, parallel dazu noch ein Mead Multipacker,<br />
und der Palettierer mit 3400 dieser<br />
Packungen/h. Der Innofill Füller/Schließer<br />
gilt bei KHS als Pionierleistung auf diesem<br />
Gebiet. Ein Gripstar Rinser spült<br />
zuerst die Flaschen mit kaltem Wasser<br />
und bläßt sie anschließend mit Sterilluft<br />
aus. Alle Sorten von Lager- und Pils-<br />
Bieren mit einem CO 2-Gehalt von über<br />
5,4 g/l werden bei einer Fülltemperatur<br />
zwischen zwei und sechs °C gefahren.<br />
Das computergesteuerte 1-Kammer-Füll-<br />
Neue<br />
Abfüllanlage<br />
Die modernste Linie auf der<br />
iberischen Halbinsel<br />
Bedienerfreundlich, flexibel und<br />
hochmodern ist der Füller/Schließer<br />
Innofill in der Einweg-Flaschenlinie<br />
system Innofill ER mit einem elektropneumatischen<br />
Füllventil eröffnet Spielraum<br />
für verschiedene Bier- und Flaschentypen,<br />
maßgeschneidert für das variable Produktionsprogramm<br />
der Vialonga-Braustätte.<br />
Ein Wechsel von 0,33 l auf 0,25 l soll<br />
den Angaben nach in weniger als einer<br />
Minute zu machen sein, allerdings ohne<br />
den Wechsel der Formatteile.<br />
Stellt sich nur die Frage, wie sehen Abfüllinien<br />
der Zukunft aus? Seitens KHS<br />
konnte man hören, daß die Füller nicht<br />
mehr schneller werden. Ein großes Potential<br />
weltweit wird den PET/PEN-Flaschen<br />
zugesprochen. Daraus folgt für die Bad<br />
Kreuznacher, in Zukunft werden die Behältnisse<br />
auch in der Linie hergestellt.<br />
Und die Zukunft für Getränke wird wohl<br />
im Einwegbehältnis liegen. Da mag es für<br />
die Glasfreunde ein schwacher Trost sein:<br />
Traditionelle Weingüter wie das Fonseca,<br />
ebenfalls ein Programmpunkt auf dieser<br />
Portugaltour, besitzen zwar auch KHS-Abfüllinien,<br />
aber die 50 Millionen Flaschen<br />
Jahresproduktion gehen zu 100 Prozent in<br />
Glas. Norbert Sauermann<br />
Neuer Vorstandsvorsitzender<br />
Ende April hat der KHS-Aufsichtsrat<br />
Dipl.-Ing. Klaus Beisse (54) zum Vorstandsvorsitzenden<br />
bestellt. Er kommt<br />
von einem Datentechnik-Unternehmen<br />
und tritt die Nachfolge von Thomas<br />
Koch an,der aus dem Vorstand der KHS<br />
AG auf eigenen Wunsch und in freundschaftlichem<br />
Einvernehmen ausscheidet.<br />
Unter seiner Führung wurden umfangreicheRestrukturierungsmaßnahmen<br />
zur Neuausrichtung eingeleitet.<br />
Der KHS-Vorstand besteht somit<br />
künftig aus K. Beisse, Ulrich H. Petri<br />
und Dr. Frank Ruhl. Die KHS-Gruppe<br />
macht mit 4000 Mitarbeitern ca. 1,2<br />
Mrd. DM Umsatz. Über Klöckner & Co.<br />
hält die Viag 15% an Klöckner Werke<br />
AG, KHS gehört zu 96,7% den Klöckner<br />
Werken, Rest in Streubesitz.<br />
40 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>
ACHEMA/PHARMA<br />
Eine etikettierte Spritze mit Fingerplatte und Stößel ergeben ein Set im<br />
Blister (kl. Bild), TSR-Anlage (gr. Bild)<br />
Messen sind ja so häufig nun auch<br />
wieder nicht, da muß man neben<br />
einem ausgeklügelten Ausstellungsprogramm<br />
schon einige Maschinen in petto<br />
haben, die durchaus von der Norm abweichen.<br />
So ist es auch bei IWK Verpackungstechnik,<br />
zur Achema zeigt man wieder<br />
interessante Exponate, aber schon vor<br />
dieser bedeutenden Messe sah die VR-<br />
Redaktion eine Anlage für Schering in Berlin,<br />
die ruhig einmal vom Standard abweichen<br />
durfte: eine Spritzenetikettier- und<br />
Komplettierungsanlage.<br />
Für Schering hat man in Karlsruhe<br />
schon einige technisch anspruchsvolle<br />
Aufträge abgewickelt und so meisterte<br />
man auch diese neue Herausforderung.Es<br />
ist nämlich keine klassische Verpackungslinie,<br />
sondern eher eine Handlingsanlage<br />
für Spritzen. Sogenannte IWK-Übergabebaueinheiten<br />
handeln das Produkt,etikettieren,<br />
komplettieren, kontrollieren und<br />
übergeben es an eine schon bestehende<br />
Blistermaschine.<br />
Die bereits gefüllten und verschlossenen<br />
Glasspritzen werden mit zehn Spritzen<br />
pro Tray bereitgestellt und manuell<br />
in die TSR (so heißt das gute Stück) eingelegt.<br />
Danach wird das Tray fixiert und<br />
ein Roboter nimmt gleichzeitig alle zehn<br />
Spritzen heraus. Dabei werden sie auf<br />
Nicht nur<br />
Standard<br />
das Maß der Mitnahmerollen<br />
im Transportband<br />
gespreizt. Die Leertrays,<br />
bis zu 15, werden gestapelt,<br />
verdichtet und ausgeführt.<br />
An den Spritzen<br />
erfolgt dann eine Kontrolle<br />
auf Vorhandensein<br />
der Verschlußkappe. Mit<br />
einem Avery-Etikettierer<br />
wird dann etikettiert,<br />
zuvor der Pharmacode<br />
kontrolliert, und eine<br />
Chargennummer heißgeprägt.<br />
Die genaue Lage<br />
und Anwesenheit des<br />
Etiketts wird anschließend<br />
kontrolliert. Nun<br />
kommen über eine Sortier-<br />
und Zuführvorrichtung<br />
sowie Aufsetzstation<br />
die Fingerplatten für<br />
die Spritzen hinzu. Zwei<br />
komplette Spritzen werden<br />
dann gleichzeitig<br />
von einem Greifer entnommen<br />
und über ein<br />
Übergabekreuz in 90°-<br />
Schritten auf eine Ausgleichskette übergeben.<br />
Eine weitere Drehübergabe nimmt<br />
nun drei oder vier Spritzen und legt sie in<br />
ein weiteres Prismentaktband. Aus räumlichen<br />
Gründen müssen nun die Spritzen<br />
schräg nach oben über die Füllstrecke<br />
der Blister geführt werden, bekommen<br />
aber dabei noch den Stößel in ein separates<br />
Fach gelegt.<br />
Über der Blistermaschine ist an einem<br />
X-Z-Linearsystem ein Greifer befestigt,<br />
der drei oder vier Spritzen mit Stößel entnimmt<br />
und in den Blister-Folienstrang<br />
übergibt. Ausgelegt ist die Anlage für 100<br />
Spritzen/min.<br />
Standard aber neu<br />
In Frankfurt zeigt man einen Tubenfüller<br />
TFS 20, der befüllte Tuben am Falz mit Laser<br />
kennzeichnet. Mehr textliche Aussagen<br />
und eine höhere Beschriftungsqualität<br />
sowie die Vermeidung von Lösemitteln<br />
im pharmazeutischen Bereich verspricht<br />
diese Neuheit. Außerdem sind<br />
eine Tubenlinie,eine Blistermaschine und<br />
ein Kartonierer zu sehen. Ein Cartopac<br />
CP 80-R steht in der Tubenlinie und arbeitet<br />
getaktet mit einer rotativen Faltschachtelabnahme.<br />
❐<br />
Halle 3.1, Stand B 9 - C 13<br />
Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong> 41
GLAS<br />
Fragen an die Glasindustrie (II)<br />
Dipl.-Vw. Klaus Peter Rambow relativierte<br />
im ersten Teil des Interviews mit<br />
VR-Autor Willy Tyroler (VR 4/<strong>97</strong>, S. 22)<br />
die, auf den ersten Blick stark erscheinende,<br />
Konkurrenz durch PET- und<br />
Dosenabfüllung für die Behälterglasindustrie.<br />
Gleichzeitig wies er auf die<br />
keineswegs stagnierende Entwicklung<br />
im Mehrwegbereich hin, die auch in<br />
Zukunft eine entscheidende Rolle spielen<br />
wird.<br />
Wir haben bis jetzt viel über Mehrweg gesprochen,<br />
Sie produzieren aber auch massenhaft Einwegverpackungen,<br />
nicht nur für Getränke. Auf dem<br />
Sektor werden Sie von der Novelle zum Abfallwirtschaftsgesetzt<br />
von der Einwegabgabe bedroht. Es<br />
könnten sich der Staat, Handel und Teile der Industrie<br />
für ein anderes Pfandsystem, das schwedische<br />
beispielsweise, entscheiden. Dann würde – der<br />
Bequemlichkeit wegen – wie in Schweden der<br />
Mehrweganteil drastisch zurückgehen, die stoffliche<br />
Verwertung gewaltig zulegen und die Einwegverpackung<br />
boomen?<br />
Man muß natürlich sehen, daß die ganze<br />
Diskussion naturgemäß mit dem Aufkommen<br />
der Einwegpackung wuchs.Glas alleine<br />
hatte das Problem Verpackungsverordnung<br />
nicht, das Problem DSD auch nicht,<br />
weil das Glasrecycling ebensogut funktionierte.Es<br />
war also gewiß nicht die Glasverpackung,<br />
die die Verpackungsproblematik<br />
ins Bewußtsein der Menschen und<br />
damit der Politik gerückt hat. Wir glauben,<br />
daß jede Aufweichung der Verpackungsverordnung<br />
zwangsläufig zu einem Anstieg<br />
von Einweg führt; und zwar bei allen<br />
Packmitteln, auch der Glasanteil würde<br />
steigen. Insofern muß man schon sehen,<br />
daß die Verpackungsverordnung letztlich<br />
doch ein wesentlicher Teil der Ökologie<br />
ist.<br />
Schließlich sieht die neue Verpackungsnovelle vor,<br />
den Schlauchbeutel in seiner ökologischen Qualität<br />
der Mehrwegflasche zuzuordnen. Wohl für Sie<br />
auch nicht gerade eine erfreuliche Entwicklung?<br />
Ich glaube, das ist nicht gerade eine erfreuliche<br />
Entwicklung, weniger für uns, als<br />
für die Ökologie. Man muß bedenken, daß<br />
der Schlauchbeutel nur dem Transport der<br />
Milch vom Handel bis in die Küche dient.<br />
Spätestens dann muß er umgefüllt werden,<br />
entweder in einen verschließbaren<br />
Behälter aus Kunststoff oder wie häufig<br />
praktiziert, in die gute, weil praktische<br />
Glasmilchflasche. Natürlich kann man ihn<br />
auch in einen vom Hersteller gelieferten<br />
Kunststoff-Stützbehälter geben,aber auch<br />
der muß gespült werden und „schwupp“<br />
haben Sie wieder Ihr Mehrwegsystem im<br />
Haushalt nebst einem Einwegsystem im<br />
Transport. Wenn man den Weg des<br />
Schlauchbeutels vom Milchhof über den<br />
Handel auf den Tisch des Käufers verfolgt,<br />
ist er aller Wahrscheinlichkeit nach ökologisch<br />
nicht so hoch einzustufen wie sich<br />
dies in der Ökobilanz darstellt.<br />
Vielleicht sollten wir nun abschließend zum Thema<br />
Innovationen kommen?<br />
Die Glasindustrie hat eine Vielzahl von Innovationen<br />
anzubieten, die nicht aus der<br />
Substitutionsproblematik kamen, sondern<br />
eigenen Ideen entsprangen.<br />
Wir nennen Ihnen einige: Da hätten<br />
wir im Mineralwasserbereich den großen<br />
Anteil Gastronomieflaschen, die alle im<br />
Mehrwegsystem laufen und deren Wachstum<br />
im letzten Jahr mit Sicherheit weit<br />
größer war als das Wachstum von PET.<br />
Das beweist uns, daß man mit Mehrweg<br />
sehr wohl gute Markterfolge erzielen kann.<br />
Nehmen Sie dann den Kuchen im Glas,<br />
Bonduell im Glas, nehmen Sie Plasti-<br />
Shield-Etiketten, die sich holografisch<br />
bearbeiten lassen, nehmen Sie farbige,<br />
bedruckte oder gesleevte Flaschen,wie wir<br />
sie für Alcopops nach England liefern, die<br />
Leichtglas-Mehrwegflasche Geracote, die<br />
jetzt im GDB-Pool ist, Wein und Bier<br />
in Gourmetflaschen, die wunderschöne<br />
Rheingau-Flasche, Eisbier in blauen<br />
Flaschen, die „Kaffeetraum“-Erfolgsstory<br />
(Kondensmilch in Glas), alles Glasverpakkungen,<br />
die den ihnen anvertrauten Produkten<br />
zu unwahrscheinlichen Erfolgen<br />
beim Wachstum verhalfen. Nehmen Sie<br />
neue Formen und Farben bei Wein-, Sekt,<br />
Spirituosenflaschen, die H-Milch in der<br />
1-l-Flasche, Nudelfertigsaucen von Uncle<br />
Ben’s oder von Maggi im Glas. Es gibt eine<br />
Vielzahl von Innovationen in Glas, die wie<br />
die Absatzzahlen zeigen, Glas nach wie<br />
vor ungefährdet auf dem Wachstumspfad<br />
halten. Das alles schließt natürlich nicht<br />
aus, daß andere Packmittel ebenso, vielleicht<br />
auch stärker wachsen.<br />
Da es bei jungen Leuten heute schick<br />
ist, direkt aus der Flasche zu trinken,<br />
haben wir z.B. für England eine Flasche<br />
kreiert, aus der das Trinken Freude macht<br />
und die bombig eingeschlagen hat. Solche<br />
Geschichten gibt es noch viele. England<br />
erlebt nebenbei gesagt eine Renaissance<br />
der Bierflasche.<br />
Der Verbraucher ist Individualist, nicht<br />
nur in Amerika und England. Deswegen<br />
bieten wir ihm Farben und Formen, mit<br />
denen er sich identifizieren kann und die<br />
seinen Tisch schmücken. Und da tun wir<br />
uns als Glasindustrie leichter als nahezu<br />
alle anderen.<br />
Aber auch Ihr Anteil am Markt für Konserven<br />
und Feinkostverpackungen und jener an der<br />
„weißen Linie“ der Molkereiprodukte wird immer<br />
heftiger umkämpft.<br />
Sie sehen im Prinzip die gleiche Entwicklung<br />
wie auch im Getränkeflaschenbereich.<br />
Der Markt für Weithalsgläser ist<br />
in den letzten fünf Jahren um rund 10 Prozent<br />
gewachsen. Das ist ein sehr schönes<br />
Wachstum, wobei sich die Einzelmärkte<br />
natürlich unterschiedlich entwickelten.<br />
Bei Obst- und Gurkenkonserven sowie<br />
dem Gemüse in Essig erhöhte sich der<br />
Marktanteil leicht. Bei den Gemüsekonserven<br />
gewann Glas deutlich gegenüber<br />
der Dose und verbesserte seinen Anteil<br />
innerhalb der letzten zehn Jahre von<br />
knapp 35 auf 60 Prozent in 1995. Hier gab<br />
es typische Fälle von Resubstitution zugunsten<br />
von Glas. Nehmen Sie nur das<br />
Beispiel von Bonduell, wo auch hochwertige<br />
Obst- und Gemüsesorten zurück ins<br />
Glas wanderten, weil man sieht, was man<br />
kauft.<br />
Oder nehmen Sie den Milchmarkt: Er<br />
ist im Prinzip in den letzten Jahren eher<br />
resubstituiert worden. Wir haben in 1988<br />
nur knapp 9 Prozent Anteil Glas bei Konsummilch<br />
gehabt und haben in 1995 insgesamt<br />
22 Prozent erreicht. Das bedeutet,<br />
es gibt durchaus im Milchmarkt einen<br />
Trend zur Mehrwegflasche. Ökologisch<br />
denkende Verbraucher nehmen das Angebot<br />
offensichtlich an. Der Karton hingegen<br />
hat verloren. Er war in 1988 bei 85 Prozent<br />
und ist jetzt bei 70 Prozent. Der Schlauchbeutel<br />
gewann nach den uns vorliegenden<br />
Zahlen minimal, ist aber unserer Meinung<br />
nach (s. Frage 10) Teil einer Logistikkette.<br />
Auch beim Joghurt hat sich der Glasanteil<br />
seit Ende der 80er Jahre kontinuierlich<br />
verbessert.<br />
Glasverpackungen genossen, das zeigten Verbraucherumfragen<br />
über einen langen Zeitraum, ziemlich<br />
konstante Sympathien. Gibt es diesen Trend<br />
Ihres Wissens unverändert noch heute? Wenn ja:<br />
Gibt es hier nicht eine Diskrepanz zwischen Verbrauchermeinung<br />
und Verbraucherverhalten oder<br />
muß Glas dem Kunststoff immer ähnlicher werden,<br />
um mithalten zu können?<br />
Das ist so: In der Regel sprechen sich Verbraucher<br />
in Umfragen meist pro Glas aus,<br />
gleich wo und von wem die Befragungen<br />
gemacht wurden. Wenn wir uns die Infas-<br />
Befragung von 1994 ansehen, dann werden<br />
in Mehrweg bevorzugt gekauft: Frischmilch,<br />
Säfte, Erfrischungsgetränke und<br />
42 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>
GLAS<br />
Bier, Segmente über die wir bereits sprachen und die nach wie<br />
vor ein absolutes Glaswachstum bringen. Man kann aber auch<br />
die Gallup-Befragungen 1996 aus Österreich nehmen, da erhält<br />
Glas die besten Noten zwischen 1,2 und 1,6 für seine Eigenschaften:<br />
sympathisch, beeinflußt weder seinen Inhalt noch dessen<br />
Geschmack, weist auf hochwertige Qualität hin, ist appetitlich,<br />
kann man gut bei Tisch verwenden und ist einfacher verschließbar.<br />
Auch in der Umweltfreundlichkeit erhält Glas mit 1,4 die<br />
beste Note.<br />
Andererseits stellen wir natürlich auch fest, daß der Verbraucher<br />
anders handelt als es diese Umfragen erwarten lassen. Wir<br />
glauben, daß hier der Verkaufspreis eine große Rolle spielt. Es<br />
werden Produkte in Dosen oder Karton häufig für Preisaktionen<br />
benutzt, weil man sie bei dererlei Produkten erwartet, während<br />
z.B. Milch im Glas eher hochpreisig gehandelt wird. Junge, sonst<br />
absolut ökologisch orientierte Leute greifen eben auch zur Dose,<br />
weil es vielleicht „in“ ist. Aber was soll’s, der Markt hat, wie wir gesehen<br />
haben, Platz für alle.<br />
Die Frage schließlich, ob denn Glas dem Kunststoff immer<br />
ähnlicher werden muß, kann man getrost umdrehen. Wir können<br />
definitiv belegen, daß Kunststoff versucht, immer glasähnlicher<br />
zu werden. Wir sind demnächst „Hotwash“, wir können „demnächst<br />
Mineralwasser“ füllen, also Eigenschaften, die alle dem<br />
Glas ohne das Wort „demnächst“ zugeordnet werden können.<br />
Glas ist nicht nur als Mehrwegverpackung von den Ökologen wohl gelitten. Im<br />
Einwegbereich kreidet man ihr allerdings unnötigen Energieverbrauch an,<br />
hält ihr aber andererseits das sogenannte wertstofferhaltende Recycling zugute.<br />
Arbeiten Sie am Energieproblem und wie ist derzeit das Verhältnis Ihrer Industrie<br />
zum grünen Punkt?<br />
Der Energieverbrauch ist natürlich ein Thema an dem wir stark<br />
gearbeitet und erhebliche Verbesserungen erreichen konnten.<br />
Wir nehmen gerade in diesen Tagen in der Glashütte Gerresheim<br />
GmbH in Düsseldorf eine neue Sauerstoffwanne in Betrieb, wo<br />
große Teile der bisher fossilen Heizstoffe, nämlich Erdgas, durch<br />
die Zugabe von reinem Sauerstoff ersetzt werden, den wir übrigens<br />
im Werk selbst herstellen.Diese Technologie und die permanenten<br />
Gewichtsreduzierungen der Behälter führen zu einer dramatischen<br />
Verbesserung der Ökobilanz und einer nachhaltigen<br />
Entlastung der Umwelt.<br />
Mit dem grünen Punkt gibt es augenblicklich einen Waffenstillstand.<br />
Wir leben mit dem System, wir bedauern es, daß das<br />
Glas durch dieses System im Recycling sehr stark verteuert wurde.<br />
Das wäre nicht der Fall gewesen, wenn die vielen Einweg-<br />
Substitutionsprodukte dieses Thema nicht erst zum Problem gemacht<br />
hätten. Wir werden uns aber melden, falls der grüne Punkt<br />
auf die Idee kommen sollte, noch teurer zu werden. Dann werden<br />
wir unsere Vorschläge einfordern, das Sammeln von Glas billiger<br />
zu machen, um die Lizenzgebühr für Glas nicht weiter steigen zu<br />
lassen.<br />
Vielen Dank für die Zeit,<br />
die Sie diesem Gespräch widmeten.<br />
Nettoverluste<br />
Nach einem Vorjahresgewinn von 57 Mio. FF mußte die Pariser<br />
Kartonpackmittel- und Lebensmittelgruppe Nord-Est<br />
im letzten Jahr Nettoverluste von 28 Mio. FF hinnehmen.<br />
Der Betriebsgewinn verringerte sich um 4 auf 88 Mio. FF. Der<br />
Umsatz des Unternehmensbereichs Nord-Est-Emballage,<br />
zu dem seit 1996 eine Minderheitsbeteiligung am deutschen<br />
Pharma-Faltschachtelhersteller Derndruck gehört, erhöhte<br />
sich um 46 Mio. auf 2,2 Mrd. FF. J. S.<br />
Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong> 43
FÖRDERN<br />
Eine rasante „success story“<br />
Fördersysteme aus dem Elsaß von Gebo Industries<br />
Von Jost Schötmers, Paris<br />
Mit 140000 Flaschen pro Stunde hält<br />
der Förderanlagenspezialist aus Reichstett<br />
bei Straßburg zur Zeit nach eigenen<br />
Angaben den Weltgeschwindigkeitsrekord.<br />
85 Prozent seines<br />
Gruppenumsatzes (1995: über 400<br />
Mio.FF) erzielt er im Export, die jährliche<br />
Wachstumsrate liegt seit zehn<br />
Jahren im Schnitt bei 25 bis 30 Prozent,<br />
und an der Pariser Börse gilt Gebo<br />
Industries als „Shooting Star“.<br />
Bier,von A wie Anheuser Busch über<br />
Guinness und Paulaner bis W wie<br />
Whitbread; spritzige Erfrischungsgetränke<br />
und Fruchtsäfte von Coca-Cola,<br />
Cadbury Schweppes und anderen Abfüllern<br />
weltweit; die führenden Mineralwassermarken<br />
aus Frankreich und Belgien;<br />
Weine, Champus und Hochgeistiges von<br />
links des Rheins; Konservendosen, Desserts,<br />
Eisbecher, sogar Pet-Food und Kosmetikartikel:<br />
Dies alles wird auf sämtlichen<br />
fünf Kontinenten mit Förderanlagen<br />
und Automaten eines Herstellers bewegt<br />
und befüllt, der gerade mal 33 Lenze zählt.<br />
Gebo Industries sieht sich heute als einer<br />
der technologisch versiertesten Spezialisten<br />
für Flaschen- und andere Abfüllketten<br />
jeder Art, mit niedrigen oder hohen<br />
bis höchsten Durchlaufkadenzen. Gegründet<br />
wurde die Firma 1964 von Gustave<br />
Schoen, Vater des heutigen Gebo-Chefs<br />
Pierre Schoen. Sie importierte und vertrieb<br />
in Frankreich Förderausrüstungen<br />
des niederländischen Fabrikanten Gefra.<br />
Zehn Jahre später – Vater und Sohn arbeiteten<br />
inzwischen Hand in Hand – wird am<br />
Stadtrand der Elsaßmetropole Straßburg<br />
auf zunächst nicht mehr als 1500 m 2 eine<br />
erste Werkshalle errichtet, – mit eigenem<br />
Ingenieursbüro für die Konzipierung kompletter<br />
Transportlinien und einer Handvoll<br />
Monteuren, die die nach wie vor holländischen<br />
Anlagen bei den Kunden<br />
zusammenbaut und installiert. 1<strong>97</strong>9 beschließen<br />
die Schoens, die Produktion zukünftig<br />
überwiegend auf den Bedarf solcher<br />
Lebensmittelgruppen auszurichten,<br />
die im Ausland investieren. Die meisten<br />
Einzelteile stammen da schon aus elsässischer<br />
Fertigung, und die Pläne für die erste<br />
völlig eigenständig gebaute Anlage<br />
nehmen Gestalt an. Zwei Jahre später ist<br />
sie auf dem Markt, das Reichstetter Werk<br />
wird um mehr als die doppelte Fläche vergrößert,<br />
und Gebo avanciert rasch zum<br />
französischen Klassenprimus. Der Bruch<br />
mit den Holländern lag schon seit längerem<br />
in der Luft, 1983 beschloß die in ihrer<br />
Dynamik durch nichts zu bremsende Firma,<br />
fortan nur noch Eigenes zu produzieren,<br />
und zwar „neue verläßlichere und<br />
konkurrenzfähigere Fördersysteme“, wie<br />
der Mitte Februar erschienene kurze histo-<br />
Installation für die Brauerei Kronenbourg (Danone) in Straßburg Bild: Gebo<br />
rische Abriß des Unternehmens ohne Umschweife<br />
und falsche Rücksicht vermerkt.<br />
Dem internationalen Markt präsentierte<br />
sich Gebo Industries erstmals 1985 auf<br />
der weltgrößten Getränkeindustrie-Fachmesse,<br />
der Interbrau in München, und im<br />
selben Jahr etabliert sich die Firma mit einer<br />
eigenen Produktionstochter in Kanada<br />
auf dem nordamerikanischen Kontinent:<br />
Startschuß für eine beschleunigte<br />
Expansion in alle Himmelsrichtungen. In<br />
Australien wird 1986 mit der Melbourner<br />
W&D Engineering ein Lizenzvertrag abgeschlossen;<br />
es folgt eine Niederlassung in<br />
England, gekauft wird 1989 der dänische<br />
Konkurrent Gearco, und Zugang zum<br />
wichtigen deutschen Markt, zumal seinen<br />
über 1000 Brauereien,verschafft sich Gebo<br />
1992 mit Hilfe eines kleinen Geniestreichs:<br />
Die Münchener Großbrauerei Paulaner<br />
bringt die Elässer mit dem Viernheimer<br />
Förderanlagenbauer Kaiser GmbH in Kontakt,<br />
damals, wie es heißt, im Visier der<br />
Großen der Branche, die ihn gern aufgekauft<br />
hätten, um sich seiner alsbald durch<br />
Schließung zu entledigen. Man wird sich<br />
rasch einig, Kaiser kommt zu Gebo, behält<br />
aber als bisher einzige Tochter der Reichstetter<br />
Gruppe ihre Identität und das gesamte<br />
Personal.<br />
Noch im selben Jahr geht Gebo auch<br />
auf den Schwarzen Kontinent und kauft im<br />
südafrikanischen Cape Town die Firma<br />
Veyquip Technical Services, spezialisiert<br />
auf Brauereibedarf. Ebenfalls 1992 wird in<br />
Frankreich das Ingenieurservice-Unternehmen<br />
DCS Ingénierie erworben, das<br />
heute sozusagen das entwicklungstechnische<br />
Zentralhirn der Gruppe darstellt.<br />
Spezialität: die Installation kompletter<br />
Brauereien von A bis Z.<br />
Seit 1993 sind über die neu gegründete<br />
Gebo Production auch Stapelplatten-Fördersysteme<br />
im Programm. Es folgen Niederlassungen<br />
und Lizenzabkommen mit<br />
Unternehmen in Brasilien, Chile und den<br />
Philippinen. Den bisher größten Auftrag<br />
erteilt ein Jahr später die brasilianische<br />
Großbrauerei Brahma; er geht über acht<br />
komplette Abfüllinien für insgesamt 6<br />
Mio. hl und ein Volumen von 117 Mio. FF.<br />
Ende 1995 zählt die Gruppe 450 Mitarbeiter<br />
weltweit und kommt auf 400 Mio.FF<br />
Umsatz. Die Pläne für den Ausbau der Präsenz<br />
auf dem amerikanischen Kontinent<br />
und erstmals auch in Asien (Philippinen)<br />
sind kostspielig, verlangen frisches Geld,<br />
44 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>
FÖRDERN<br />
das ebenso zur Entwicklung neuer Produkte dienen soll, allem<br />
voran eines Transportsystems für PET-Flaschen.<br />
84 Prozent Export<br />
Im September letzten Jahres erwirtschaftete Gebo 84 Prozent seines<br />
Gruppenumsatzes im Export.Einen Monat später wird die im<br />
US-Bundesstaat Florida ansässige, auf Hängeförderanlagen spezialisierte<br />
Firma Aidlin Corporation, Sarasota, übernommen und<br />
kommt in Portugal der mit seiner Produktpalette den Elässern<br />
vergleichbare Fabrikant Sorbal in Vale de Cambra bei Porto hinzu.<br />
Damit zählt die Gruppe nunmehr zwölf Auslandsstandorte.<br />
Zum Lieferprogramm der Gruppe gehören heute etwa rostfreie<br />
Flaschen- und Dosentransporter für die gesamte Bandbreite<br />
der Getränke- und Nahrungsmittelindustrie.<br />
Für die produktschonende und lärmarme Auseinander- und<br />
Wiederzuführung eines einbahnigen Flaschenstroms auf kürzester<br />
Strecke am Maschinenauslauf hat Gebo Industries einen patentierten<br />
Flaschenausbreiter, auch Wedler genannt, entwickelt.<br />
Die gleichmäßige Verteilung der Flaschen auf den abführenden<br />
Transporteur erfolgt dabei durch Reduzierung der Geschwindigkeit<br />
und einen oszillierenden Abweiser. Die Anlage ist ebenso für<br />
Dosen aller Art und auch für nicht-zylindrische Behälter geeignet;<br />
ihre Leistung variiert zwischen 5000 und 90 000 Stück pro Stunde.<br />
Als Vorzüge ihres Flaschenausbreiters stellt die Firma die folgenden<br />
Punkte heraus: bei leeren Flaschen weniger Lärm und<br />
Flaschenverschleiß (scuffing), und kein -bruch, ebensowenig bei<br />
vollen Flaschen; Aufprallen wird vermieden, Etiketten werden geschont.<br />
Der Gebo-Gasseneinteiler wurde als Zutransporteur für<br />
Rundlaufpacker und Kartonverpackungsmaschinen entwickelt.Er<br />
verteilt im Pulk ankommendes zylindrisches Fördergut drucklos<br />
in mehrere Gassen, wobei pneumatisch betätigte Weichen und<br />
Behälterzählung für deren gleichmäßige Befüllung sorgen. Möglich<br />
sind drei bis maximal acht Gassen, der Durchlauf beträgt bis<br />
zu 15000 Einheiten pro Stunde. Im Bereich der Zusammenführungssysteme<br />
bietet die Elsässer Firma drei Lösungen an: eine<br />
konventionelle für 10000 bis 80000 Stück/Std., eine in Schleifenanordnung<br />
(Typ S) für 40000 bis 90000 Stück/Std. (die Hochleistungsanlage<br />
ist ein Gebo-Patent) und einen Typ L, ebenfalls patentiert,<br />
für mittlere Leistungen zwischen 5000 und 40000 Stück.<br />
Zum Lieferprogramm gehören ferner spezielle modular aufgebaute<br />
Faß- und Kegtransporteure mit Gefällerollenbahnen,angetriebenen<br />
Rollenbahnen, Kettenförderern und Traversierstationen;<br />
für Abfüllanlagen wurde ein EDV-gestütztes Betriebsdaten-<br />
Erfassungssystem (BDE) entwickelt.<br />
Das besondere Steckenpferd der Reichstetter sind jedoch Automatisierungskonzepte<br />
sowohl für einzelne Maschinen als auch<br />
für komplette Abfüllinien, die aus mehreren miteinander verketteten<br />
Funktionsteilen bestehen. Sie entstehen im konzerneigenen<br />
Forschungszentrum, – „einem der größten der Welt“, wie die<br />
ansonsten in ihrer Selbstdarstellung wohltuend sachliche Firma<br />
hervorzuheben müssen meint. ❐<br />
Fachtagung „VerpackV“<br />
Am 5. u. 6. Juni 19<strong>97</strong> findet in Dresden die Fachtagung „6 Jahre<br />
Verpackungsverordnung – eine Zwischenbilanz“ statt. Veranstalter:<br />
Prof. Dr. Bernd Bilitewski, Technische Universität<br />
Dresden/Institut für Abfallwirtschaft und Altlasten und Prof.<br />
Gerhard Rettenberger, Fachhochschule Trier/Lehr- und Forschungsinstitut<br />
Abfallwirtschaft.Kontaktadresse: Gesellschaft<br />
zur Förderung des Institutes für Abfallwirtschaft und Altlasten<br />
e.V., 01796 Pirna. Ansprechpartner: Frau Bourquain, Tel. 03501/<br />
530038,Fax 03501/530017.Email: abfall@rcs.urz.tu-dresden.de<br />
Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong> 45
GETRÄNKE<br />
Schmalbach-Lubeca: „Ohne Dosen wären die Biererlöse auch nicht besser“<br />
Packmittel für Getränke<br />
Othmar von Diemar<br />
Dr. Walter Sprenger<br />
Die VIAG, Ihr Hauptaktionär, und die Schmalbach-Lubeca<br />
AG haben ihre Verpackungsinteressen<br />
neu formuliert. Welche Bedeutung, Herr<br />
von Diemar, Herr Dr. Sprenger hat dies für Ihr<br />
Getränkedosengeschäft?<br />
Die Dose ist jetzt für uns noch weitaus<br />
deutlicher als in der Vergangenheit eines<br />
unser Kerngeschäfte. Wir sind mit der<br />
Dose zufrieden und dies sowohl im Hinblick<br />
auf die Marktposition, als auch auf<br />
die Wachstumsraten, und etwas weniger<br />
mit den Ergebnisbeiträgen, die durchaus<br />
noch eine Verbesserung vertragen können.<br />
Von daher macht uns die Dose, abgesehen<br />
von den politischen Querelen die<br />
wir immer wieder einmal durchzustehen<br />
haben schon Freude.<br />
Auf der anderen Seite, – wir vermögen<br />
natürlich nicht für die VIAG zu sprechen, –<br />
was man so als halber Außenseiter sieht,<br />
kann man allerdings auch erkennen, daß<br />
die anderen beiden Verpackungsbranchen<br />
der VIAG,Gerresheim und VAW (die letztere<br />
ist ja auch partiell im Verpackungsgeschäft),<br />
eine strategische Neuausrichtung<br />
erhalten haben.<br />
Bei Gerresheim scheint es im weitesten<br />
Sinne eine deutliche Fokussierung auf<br />
Spezialitätenglas zu geben.Bei VAW strebt<br />
zumindest der Bereich Flexible Verpakkung<br />
eine deutliche Globalisierung an. Erkennbar<br />
ist eine starke Konzentration auf<br />
den asiatischen Markt.<br />
Ohne jetzt im Rahmen dieses Gespräches auf Ihre,<br />
im Zuge der Straffung der VIAG-Verpackungsaktivitäten<br />
nun doch sehr beeindruckendes PET-Engagement<br />
gründlich einzugehen, – das soll zu einem<br />
anderen Zeitpunkt nachgeholt werden, – sagen<br />
Sie uns doch bitte, welche Bedeutung dieser<br />
Geschäftsbereich innerhalb<br />
Ihres Unternehmens erlangt<br />
hat, beziehungsweise erlangen<br />
wird?<br />
PET, das wird, zweifelsohne<br />
umsatzmäßig, wie<br />
auch von der Kapitalbindung<br />
und ähnlichen<br />
Kriterien her das größte<br />
Geschäft sein, dann<br />
folgt die Getränkedose<br />
und nach ihr die White-<br />
Cap-Gläserverschlüsse.<br />
Wie sehen Sie Ihre Marktstellung<br />
bei PET?<br />
Wir sind Weltmarktführer<br />
bei PET. Besonders<br />
seit der Übernahme der PET-Aktivitäten<br />
von Johnson Controls ist unsere Position<br />
in den USA sehr stark. Inzwischen haben<br />
wir begonnen, unsere Globalisierungsstrategie<br />
in Südamerika und Asien umzusetzen.<br />
Denn dies sind die Regionen, in<br />
denen Fachleute für die Zukunft die höchsten<br />
Wachstumsraten erwarten. In der<br />
Größenordnung von rund 20 Prozent in<br />
beiden Erdteilen.<br />
White-Cap-Gläserverschlüsse haben zweifelsohne<br />
den Industriekonservengläsern in den 60er und<br />
70er Jahren den entscheidenden Kick nach vorne<br />
gegeben.<br />
Das ist, schaut man sich die Zahlen an,<br />
tatsächlich so. Auch heute haben wir in<br />
Deutschland immer noch mit großem Abstand<br />
den höchsten Pro-Kopf-Verbrauch<br />
an Weithals-Gläserverschlüssen.<br />
Zudem fühlen wir uns mit Glas ganz<br />
wohl,denn auch bei unseren internationalen<br />
Expansionen mit Cap arbeiten wir bei<br />
Verschlüssen in gleichem Maße eng mit<br />
der Glasindustrie zusammen.<br />
Überdies ist die Verschlußsparte sogar<br />
Vorreiter bei unseren strategischen Überlegungen.<br />
Mit ihr haben wir die einzige<br />
Sparte die wirklich global ist. In Europa<br />
sind wir mit eigenen Fabrikationen in<br />
Deutschland, Holland, Italien und seit einigen<br />
Jahren auch in Polen und Ungarn<br />
vertreten. Neu dazugekommen ist inzwischen<br />
die Türkei. Seit der Übernahme unseres<br />
langjährigen Lizenzgebers White<br />
Cap USA verfügen wir über vier Produktionsstätten<br />
in den USA. Neue Werke eröffnen<br />
wir zur Zeit in Schanghai, Manila und<br />
São Paulo. In Mexiko und Venezuela haben<br />
wir mit der Produktion begonnen.<br />
Weltweit haben wir somit einen Marktanteil<br />
von 50 Prozent,etwa 30 Prozent entfallen<br />
auf Crown Cork & Seal, der Rest verteilt<br />
sich auf kleinere Unternehmen.<br />
Und wie sieht Ihre Strategie für das Getränkedosengeschäft<br />
aus?<br />
Bei Getränkedosen wollen wir uns im wesentlichen<br />
auf Europa beschränken. Hier<br />
sehen wir nicht die Notwendigkeit ein<br />
„global player“ zu werden.Wir werden aber<br />
selektiv mit Partnern in die Länder gehen,<br />
die uns interessant erscheinen. So arbeiten<br />
wir zwar in Amerika technisch mit Partnern<br />
zusammen,sehen aber keinen Anlaß,<br />
Dosen über den Atlantik zu schippern. In<br />
den USA stagniert dieser Markt ja ohnehin.<br />
PET liefert einen Substitutions-Wettbewerb<br />
und auch Glas feiert eine gewisse<br />
Renaissance bei hochpreisigen Bieren. Insofern<br />
ist der amerikanische Dosenmarkt<br />
für uns nicht attraktiv.<br />
China dagegen mit einer Bevölkerungszahl<br />
von mehr als einer Milliarde und auf<br />
dem Weg in eine moderne Industriegesellschaft<br />
garantiert ein faszinierendes<br />
Wachstumspotential. Dort haben wir<br />
unsere Beteiligung an der Pacific Can<br />
Company zur Mehrheitsbeteiligung aufgestockt<br />
und betreiben vier Werke.<br />
Die Getränkedose aus preisgünstigem Weißblech<br />
wird von mehreren Seiten zugleich angegriffen:<br />
zum einen von der Aluminiumdose und dem<br />
Getränkekarton, zum anderen von Glas- und<br />
PET-Flaschen. Wie begegnen Sie dieser Herausforderung?<br />
Zunächst einmal ist festzuhalten, daß der<br />
Markt für Getränkedosen trotz des Substitutionswettbewerbs<br />
in Europa insbesondere<br />
in Deutschland sehr zufriedenstellend<br />
gewachsen ist. Diesen Erfolg verdankt<br />
sie ihren herausragenden Handlingeigenschaften<br />
in Produktion und Logistik.<br />
Zudem ist sie eine Convenience-Verpakkung<br />
für die vielfältigen Konsumanlässe<br />
im Freizeit- und Unterwegsmarkt.<br />
Aluminium und Glas existieren relativ<br />
gut miteinander. In Europa gibt es eine<br />
leichte Verschiebung hin zu Weißblech.<br />
Auch wir haben in England eine Produktionslinie<br />
von Aluminium auf Weißblech<br />
umgestellt, so daß unser Aluminiumanteil<br />
deutlich reduziert ist. Mit PET machen wir<br />
uns keine Konkurrenz. Und auch Karton<br />
tangiert uns kaum, da die Dose fast ausschließlich<br />
im Bereich carbonisierter Getränke<br />
wie Bier und Soft Drinks eingesetzt<br />
46 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>
GETRÄNKE<br />
wird, Bereiche also, für welche Kartonverpackungen technisch<br />
nicht geeignet sind.<br />
In der Wirtschaftspresse wurde unlängst über beachtliche technische Verbesserung<br />
bei Weißblechdosen berichtet. Hier sollen Sie vor allem durch eine beachtliche<br />
Reduzierung des Materialeinsatzes glänzen.<br />
Die Entscheidung für oder gegen Aluminium müssen die Kunden<br />
von ihrem Marketinganspruch und von der Kostenseite her selber<br />
treffen. Kostenmäßig sehen wir gewisse Vorteile bei Weißblech<br />
weil man sich auf die Preisentwicklung bei Aluminium derzeit nur<br />
schwer einstellen kann.Dazu kommt,daß die technische Entwicklung<br />
bei Weißblech noch nicht ausgereitzt ist. Das Potential zur<br />
Gewichtsreduzierung ist hier im Augenblick deutlich zu erkennen.<br />
Eine Gewichtsgleichheit jedoch wird es aber nicht geben,denn<br />
Weißblech ist vom Ansatz her dreimal so schwer wie Aluminium.<br />
Die Techniker haben also schon hart zu kämpfen, wenn sie nur in<br />
die Nähe des Gewichtes einer Aluminiumdose kommen wollen.<br />
Daß die Weißblechdose nur mehr ein Drittel der Dicke einer<br />
Aluminiumdose hätte,ist schlichtweg nicht vorstellbar.Aber eine<br />
Weißblechdose ist heute wesentlich dünner als eine Aluminiumdose.<br />
Nicht etwa leichter, nur dünner.<br />
Das setzt voraus, daß nur Getränke abgefüllt werden können, deren Innendruck<br />
die Dose stabilisiert.<br />
Im Grundsatz ja, aber es gibt nun Abhilfe. Hatten wir früher keine<br />
Chance ein Produkt ohne Kohlensäure in die Dose abzufüllen, so<br />
ermöglicht heute der Einsatz von flüssigem Stickstoff eine in sich<br />
stabile Packungseinheit. Von daher sehen wir noch wesentliche<br />
Wachstumsraten bei Milch- und Kaffeegetränken.<br />
Damit haben Sie natürlich gewisse Preisvorteile.<br />
Preisvorteile sicher, aber wo liegt der Nutzen, wenn die Preise bei<br />
Aluminium um 20 bis 30 Prozent schwanken? Damit kann man<br />
nur schwer Geschäfte machen, denn sowohl für den Verbraucher<br />
wie unseren Kunden ist Dose gleich Dose. Und darum sieht er<br />
nicht ein, warum er beispielsweise für eine Alu-Dose wesentlich<br />
mehr bezahlen soll als für eine aus Weißblech.<br />
Der Wettbewerb Glas/Dose spielt sich nicht allein bei den<br />
Kosten des Verpackungsmittels ab, sondern auch bei den<br />
Systemkosten, die bei der Dose eben wirklich günstiger sind: Die<br />
Investitionskosten für eine Abfüllanlage sind niedriger, die<br />
Waschanlage entfällt,und wegen des engen Flaschenhalses ist es<br />
schwieriger dadurch aufwendiger und letztlich teurer eine Flasche<br />
statt eine Dose zu befüllen.<br />
Die Systemkosten hängen aber auch vom Gewicht ab. Man<br />
kann doppelt soviel Bier in Dosen auf den LKW laden als in Glasflaschen.<br />
Wenn Sie einen Euro-Truck nehmen, dann lädt der<br />
22000 Liter Dosenbier aber nur 11000 Liter in Mehrweg-Glasflaschen.<br />
Damit werden Bier und Soft Drinks sehr transportfreundlich.<br />
Dies wiederum erleichtert es den großen Brauereien Expansionsstrategien<br />
zu entwickeln und durchzuführen.Im übrigen<br />
hat eine Studie des Deutschen Handelsinstituts GmbH (DHI)<br />
schon im März 1994 aufgezeigt, daß in Dosen abgefüllte Getränke<br />
erhebliche Kostenersparnisse von der Abfüllung über den Transport<br />
bis hin zum Verkaufsregal des Einzelhändlers bieten. Dabei<br />
wurden übrigens in 50 deutschen Handelstypen alleine 16 verschiedene<br />
Mehrweg-Bierflaschentypen gezählt. Auch bei den<br />
Distributionskosten im Handel schneiden Dosen eindeutig<br />
besser ab als Einweg- oder Mehrwegflaschen.<br />
Nicht nur ist Dosenbier billiger zu transportieren, sondern<br />
es passen auch erheblich mehr Dosen auf eine Lieferantenpalette.<br />
Und letztlich nehmen Getränke in Dosen weniger Platz<br />
(Regalflächen bzw. Raum für Sonderplazierungen) im Supermarkt<br />
ein. ☞<br />
Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong> 47
GETRÄNKE/BÜCHER<br />
Trotzdem werden manche Biere in der 0,5-l-Dose<br />
derzeit zu wahren Schleuderpreisen angeboten. 20<br />
bis 30 Prozent Überproduktion in der Brauwirtschaft<br />
suchen natürlich Käufer vor allem auch<br />
über den Preis. Können Sie da mit Ihrem Erlös<br />
zufrieden sein?<br />
Der Preisdruck, der von den großen Handelsketten<br />
auf die Brauereien ausgeübt<br />
wird, schlägt voll und ganz durch. Unsere<br />
Kunden versuchen natürlich einen Teil<br />
ihrer Belastung abzuwälzen. Trotzdem<br />
sind heute die Handelsmarken nicht mehr<br />
zu den Preisen zu haben, wie noch vor<br />
etwa einem Jahr.Und Premiumbiere in der<br />
Dose erzielen teilweise recht stattliche<br />
Preise.<br />
Es gibt noch immer Aktionen wie „Stoppt die Dose<br />
jetzt“ oder die Geographie der „dosenfreien Zonen“.<br />
Wie reagieren Sie darauf?<br />
Ist in dem Zusammenhang das Dosenpfand<br />
noch ein Thema?<br />
Zunächst einmal werden diese Aktionen<br />
in der Hauptsache dort durchgeführt, wo<br />
viele mittelgroße und noch mehr kleine<br />
Brauereien die Regel sind, also in Süddeutschland.<br />
Das Bier in der Dose reist, wie wir gesehen<br />
haben, über lange Strecken sehr kostengünstig,<br />
und ist dadurch natürlich ein<br />
harter Wettbewerber.<br />
Allerdings hat die Dose mit dem vielzitierten<br />
Brauerei-Sterben in Bayern wenig<br />
zu tun. Hierbei handelt es sich um ein<br />
Strukturproblem. Die Mehrzahl der kleinen<br />
Brauereien ist im Hinblick auf Kosten,<br />
Marketing-Know-how und Ausstoßvolumen<br />
kaum in der Lage, mit dem hochkonzentrierten<br />
Einzelhandel Geschäfte zu betreiben.<br />
Im übrigen, und das beweisen auch<br />
Analysen des GFK-Handelspanels, hat das<br />
protektionistische Verkünden von dosenfreien<br />
Zonen keine wirklichen Erfolge in<br />
Bayern erzielt. Die Akzeptanz von Bier in<br />
Dosen, und zwar sowohl als preiswertes<br />
Konsumbier wie auch als Premiumbier, ist<br />
ungebrochen.<br />
Viele Brauereien haben immer noch<br />
Zuwachs und sind mit dem Geschäft zufrieden.<br />
Es ist interessant, daß in diesen<br />
Erfolgsstorys sehr häufig die Dose die<br />
ausschlaggebende Rolle spielte. Das gilt<br />
auch für manches Premiumbier. Einige<br />
Brauereien, die sich von der Dose verabschiedet<br />
hatten, haben sie inzwischen<br />
wieder aufgenommen.<br />
Das Pfand auf Getränkeeinwegverpakkungen<br />
ist weiterhin als Instrument zum<br />
Schutz von Mehrwegverpackungen in der<br />
Novelle der Verpackungsverordnung vorgesehen.<br />
Allerdings gibt es inzwischen auf<br />
Grundlage des bereits erwähnten wissenschaftlichen<br />
Institutes der Universität zu<br />
Köln erhebliche Zweifel, ob das Zwangspfand<br />
wirklich die vom Gesetzgeber angestrebte<br />
Wirkung erzielt. Im Kern kommt<br />
die Untersuchung zu der Schlußfolgerung,<br />
daß der Handel, vor die Frage gestellt,<br />
auch auf Einweggetränkepackungen ein<br />
Pfand zu erheben, sich gegen das betriebswirtschaftlich<br />
aufwendigere Mehrwegpfandsystem<br />
entscheiden und nur<br />
noch Getränke in Einwegverpackungen<br />
anbieten würde.<br />
Nehmen wir zum Beispiel Schweden.<br />
Hier hat die Einführung bepfandeter Getränkedosen<br />
zu einem deutlichen Anstieg<br />
des Marktanteils von Dosen geführt. Mit<br />
der Propagierung von Pfand auf Getränkeeinwegverpackungen<br />
geht die Politik also<br />
ein großes Risiko ein.<br />
Bier in der 0,5 l-Dose hat 1996 gegenüber 1995,<br />
wo sie noch einen Zuwachs von 20 Prozent erzielte,<br />
mit einem Wachstum von etwa 5,5 Prozent gemessen<br />
an den anderen noch ein recht ansehnliches<br />
Ergebnis erzielt.<br />
Sie ist die einzige Bierverpackung die kein Minus<br />
aufwies. Der Absatz von Bier in der Mehrwegglasflasche<br />
ging um fast zwei Prozent zurück.<br />
Wie gehen Sie mit dem Vorwurf um, die Dose<br />
schlechthin, also auch Alu, seien die Preiskiller auf<br />
dem Biermarkt?<br />
Zunächst einmal ist festzustellen, daß sich<br />
der Vorwurf nicht gegen die Hersteller von<br />
Verpackungen wenden kann.Die Preise für<br />
Bier in Dosen werden vom Abfüller und<br />
vom Handel gesetzt, nicht vom Dosenproduzenten.<br />
Sachlich gesehen ist der Markt<br />
für Dosenbier sowohl im Billigbier-Segment<br />
als auch bei Premiumbier gewachsen.<br />
Fast alle Premiumbierbrauereien haben<br />
in den Jahresabschlußberichten auf<br />
das Wachstum von Dosen verwiesen.<br />
Der Handel präferiert die Handlingvorteile<br />
der standardisierten Bierverpackung<br />
Dose,die sich in handfesten Kostenvorteilen<br />
auszahlen. Der Verbraucher schätzt<br />
ihre Bequemlichkeit. Nicht jeder Verbraucher<br />
hat ein Auto um schwere Pfandflaschen<br />
in Kästen zu transportieren. Der<br />
Preiswettbewerb im Biermarkt ist im übrigen<br />
die Folge erheblicher Überkapazitäten,<br />
die in ihrer Wirksamkeit verschärft<br />
werden durch den anhaltenden Rückgang<br />
des Verbrauches.<br />
Es sollte sich niemand in der Brauwirtschaft<br />
der trügerischen Hoffnung hingeben,daß<br />
die Erlöse in einer Brauwirtschaft<br />
ohne Dosen besser wären als sie gegenwärtig<br />
sind.<br />
Herr von Diemar, Herr Dr. Sprenger,<br />
wir bedanken uns für das Gespräch.<br />
O. von Diemar ist Vorstandsmitglied, Dr. W. Sprenger ist<br />
ehemaliger Marketingleiter bei SLW.<br />
Das Interview führte Willy Tyroler<br />
PTS-Infopaket<br />
Packstoffe mit Sperr- oder Barriereeigenschaften<br />
kommen in der abpakkenden<br />
Industrie hauptsächlich in<br />
Form von Verbundwerkstoffen, bestehend<br />
aus einem Trägermaterial (Papier<br />
oder Folie) und einer oder mehreren<br />
speziellen Sperrschichten, zum<br />
Einsatz. Das PTS-Infopaket PTS-IP<br />
30/96 „Packstoffe und Packmittel mit<br />
Sperreigenschaften, Teil 2 informiert<br />
über Materialien zur Erzeugung von<br />
Sperrschichten und ihre Eigenschaften,<br />
über Verfahren zur Kombination<br />
von Materialien zur Herstellung von<br />
Verbundstoffen,über die Prüfung und<br />
Bewertung der Sperreigenschaften<br />
von Packstoffen und über Marktdaten<br />
und Entwicklungstrends.<br />
Die Informationen in Form von<br />
datenbanküblichen Kurzfassungen<br />
stammen aus dem Erfassungszeitraum<br />
November 1994 bis August 1996<br />
der Papiertechnik-Datenbank. Das<br />
104 Seiten umfassende Infopaket<br />
PTS-IP 30/96 ist zum Preis von DM<br />
98,– zzgl. Versandkosten von der<br />
Papiertechnischen Stiftung (PTS),<br />
Heidenau/Telefon 035 29/551-616, zu<br />
beziehen.<br />
Indien-Studie<br />
Die Metallindustrie und der Maschinenbau<br />
bieten vielversprechende<br />
Investitionschancen in Indien. Dies<br />
ist das Ergebnis einer mehrteiligen<br />
Sektorstudie, die vom Integrierten<br />
Beratungsdienst (IBD) der Deutschen<br />
Investitions- und Entwicklungsgesellschaft<br />
(DEG) in Auftrag<br />
gegeben wurde. Der erste Teil informiert<br />
über die Produktionsbedingungen<br />
und -kosten des Sektors.<br />
Den zweiten Teil bildet die Branchenübersicht.<br />
Die drei Bereiche<br />
Verpackungs-, Werkzeug- und Verarbeitungsmaschinen<br />
für Kunststoffe<br />
und Kautschuk werden schwerpunktmäßig<br />
untersucht und sind als<br />
weitere Einzelstudien erhältlich. Der<br />
letzte Teil gibt Auskunft über die<br />
Kosten für den Aufbau einer Industrieproduktion<br />
in Indien.<br />
Die Studie ist als Gesamtpaket<br />
zum Preis von DM 250,– bei der DEG<br />
in Köln zu beziehen. Die verschiedenen<br />
Teile können auch einzeln bestellt<br />
werden.<br />
48 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>
FÖRDERN/LAGERN<br />
40000 Typen spielen eine große Rolle<br />
Der Spezialist für Fördertechnik Interroll<br />
hat die Veranstaltung zusammen<br />
mit Flora-Fey, dem Branchenriesen<br />
auf dem Gebiet des Vertriebes von<br />
Blumen- und Gemüsesämereien, Blumenzwiebeln<br />
und Gartenerde (Umsatz<br />
1995/96 rund 70 Mio. DM)<br />
durchgeführt, um so seine Kompetenz<br />
in der Praxis darzustellen. Flora-Frey<br />
hat seinen veralteten Betrieb durch<br />
einen Neubau ersetzt, der auf einem<br />
40 000 m 2 großen Areal nach den<br />
modernsten Erkenntnissen der Verpackungs-Lagerungs-<br />
und Versandtechnik<br />
errichtet wurde. Hier agierte Interroll<br />
auf dem Gebiet der Förderanlagen<br />
als Generalunternehmer.<br />
Die gewaltigen Ausmaße des zur Zuführung<br />
der palettierten Ware von<br />
der Anlieferung zum Kommissionsbereich<br />
und von dort weiter zum Versand, sowie<br />
des für das Leerguthandling notwendigen<br />
Platzes, bedingte natürlich eine enge Zusammenarbeit<br />
zwischen den Logistikern<br />
der Flora-Frey und den Spezialisten von<br />
Interroll.Schließlich bestimmte der räumliche<br />
Anspruch der Fördertechnik sowohl<br />
die Form wie die Maße der neuen, vorbildlichen<br />
Gebäude.<br />
Neben einem Verwaltungstrakt befinden<br />
sich auf zwei Ebenen insgesamt<br />
20 000 m2 Nutzfläche. Die untere Ebene ist<br />
in drei Bereiche aufgeteilt: 1. die Warenannahme;<br />
2. die Samenabfüllung mit 30<br />
modernen Verpackungsmaschinen; sie liefert<br />
die Fertigwaren für die Lagerung; wird<br />
von drei zwangsgeführten Kommissionierstaplern<br />
bedient und sorgt für den Nachschub<br />
der Lager- und Kommissionierbereiche.<br />
Das 14 m hohe Hochregallager bietet<br />
allein 9 000 Palettenplätze. In der oberen<br />
Ebene befinden sich Kommissionierung<br />
und Versand mit – 18 EDV-gesteuer-<br />
ten Shuttle-Schränken, in denen ein Lastenaufzug<br />
die einzelnen Behälter zur<br />
Kommissionier-Mitarbeiterin befördert;<br />
einer Durchlaufregalanlage mit 1359 Kanälen<br />
– unterteilt in zwei Bereiche – für die<br />
Komissionierung von Blumenzwiebeln,<br />
Rasen, Dünger etc.; dem Lager für die Verkaufsständer;<br />
dem Versand.So kann Flora-<br />
Frey täglich bis 500 000 Samentüten ab-<br />
packen, versenden und über 18 000 Verkaufsstellen<br />
in den Markt bringen.<br />
An diesem Beispiel demonstrierte<br />
das Unternehmen Interroll was es mit<br />
viel Flexibilität auf dem Gebiet der Fördertechnik<br />
zu leisten vermag. Anhand<br />
der dort erbrachten Ingenieurleistungen<br />
stellte man seine Kompetenz vor.<br />
Angesichts der zunehmenden Tendenz<br />
zu Rationalisierung und Automatisierung,<br />
so Interroll, sahen sich viele Betriebe in<br />
den letzten Jahren dazu gezwungen, den<br />
innerbetrieblichen Materialfluß und insbesondere<br />
die Lagerhaltung den rasch<br />
fortschreitenden Entwicklungen der Technik<br />
anzupassen.<br />
Insbesondere der Dienstleistungssektor<br />
hat in der Vergangenheit stark an Bedeutung<br />
gewonnen. Immer mehr Unternehmen<br />
sehen sich mit der Aufgabe kon-<br />
Hochregallager mit Schmalgang-Regalbediengerät. Gesamtlagerreserve 9000 Palettenplätze bei 14 m<br />
Regalhöhe Bild: Interroll<br />
frontiert, ein umfangreiches Artikelsortiment<br />
zu bevorraten und schnell und<br />
effizient immer umfangreichere Kommissionierarbeiten<br />
leisten zu müssen.<br />
Der als „Outsourcer“ tätige Dienstleister<br />
Interroll ist im erheblichen Maße an<br />
der Flexibilität einer Lagereinrichtung interessiert,<br />
da er in den meisten Fällen zunächst<br />
nur mittelfristige Vertragslaufzeiten<br />
vereinbaren kann. Einer seiner Stärken<br />
liegt übrigens darin, daß er in einem<br />
Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong> 49
FÖRDERN/LAGERN<br />
eigenen Labor die Rollentechnik auf den<br />
Bedarf des Kunden abstimmt.<br />
Aus der Erhöhung des Artikelspektrums,und<br />
mithin jener des Lieferservices<br />
nimmt die Anzahl der zu bewältigenden<br />
Bestellungen erheblich zu. Die Vorlaufzeiten<br />
verkürzen sich und die kleineren Bestellungen<br />
erhöhen die arbeitsintensive<br />
Kommissionierung. Zirka 70 Prozent der<br />
Die Interroll Fördertechnik GmbH<br />
ist ein Unternehmen der Interroll-<br />
Holding AG. Die GmbH meldet für<br />
das abgelaufene Geschäftsjahr einen<br />
Umsatz von 46 Mio. DM und<br />
konnte nach Verlusten im Jahr davor<br />
1 Mio. DM Gewinn ausweisen.<br />
Die Zahlen für das Gesamtunternehmen<br />
werden in Kürze veröffentlicht.<br />
Interroll produziert in<br />
Deutschland in den Werken Wermelskirchen<br />
und Aschersleben.<br />
gesamten Personalstunden fallen für die<br />
Kommissioniererarbeit an. Da das Personal<br />
dabei lange Wege zurücklegt, ist eine<br />
Rationalisierung hier besonders effektiv.<br />
Analysen zeigen, daß die Wegzeit bis zu 60<br />
Prozent der Kommissionierzeit betragen<br />
kann.<br />
Zur Reduzierung des Kommissionieraufwandes<br />
hat sich in den vergangenen<br />
Es ist gerade zwanzig Jahre her, da<br />
kam fast alles, was auf Deutschlands<br />
Straßen bewegt werden sollte,<br />
noch einfach „unter die Haube“. Damals<br />
war es die neugegründete Sanpack<br />
Lagertechnik, die den ersten serienreifen<br />
Palettenwickler Europas entwickelte.<br />
Hans-Peter Eichstädt, einer der drei<br />
Geschäftsführer der Sanpack Lagertechnik<br />
GmbH, erinnert sich: „Als ich 1<strong>97</strong>7 unsere<br />
erste Stretchmaschine auf der<br />
Hannover-Messe präsentierte,schlug sich<br />
das Fachpublikum vor Lachen auf die<br />
Schenkel. Wir wurden gar nicht ernst<br />
genommen.“ Mittlerweile hat die Stretchtechnologie<br />
ihre ehemaligen Skeptiker<br />
längst überzeugt, und das Unternehmen<br />
hat im vergangenen Jahr seinen 2500 Palettentwickler<br />
ausgeliefert.Die Geschichte<br />
eines Erfolgs: Mitte der 50er Jahre brachte<br />
man die ersten Schrumpffolien für Lebensmittel<br />
auf den inländischen Markt.<br />
In der Folgezeit entwickelte Sanpack<br />
eine Reihe innovativer Produkte, u. a.<br />
Endlosnetze, Netzverpackungssysteme<br />
Jahren die kompakte Bauweise des integrierten<br />
Kommissioniertunnels im Fließlagerblock<br />
hervorragend bewährt.<br />
Dynamische Blocklagerung durch das<br />
Fließlagersystem<br />
Bei der Fließlagerlösung werden Lagerkanäle<br />
durch Rollenbahnen gebildet. Sie<br />
können sowohl in der Länge als auch in<br />
der Anordnung, neben und übereinander<br />
beliebig dem jeweiligen Bedarfsfall angepaßt<br />
werden.<br />
Das Fließlager eignet sich sehr gut als<br />
Puffer-, Kommissionier-, Versand- und Fertigwarenlager.<br />
Ein vollautomatisches Einund<br />
Auslagern ist möglich.Die Bedienung<br />
kann mit einem Regalbediengerät oder einem<br />
Stapler erfolgen.Das Lagergut,in den<br />
meisten Fällen Paletten, läuft selbständig<br />
über mit vier Prozent geneigte Rollenbahnen<br />
vom Aufgabepunkt zum Entnahmepunkt.<br />
Durch den Einsatz eines Fließlagers<br />
wird ein hoher Flächen- und Raumnutzungsgrad<br />
erreicht. Die Raumeinsparung<br />
gegenüber konventionellen Regalen beträgt<br />
häufig 60 Prozent.<br />
Die Staplerwege werden beträchtlich<br />
reduziert, da die Paletten die Strecke im<br />
Fließlagerkanal automatisch zurücklegen.<br />
Systembedingt wird das „First-in-Firstout“-Prinzip<br />
stets eingehalten. Es kann<br />
immer gleichzeitig ein- und ausgelagert<br />
werden.<br />
20 Jahre Sanpack Lagertechnik<br />
für Weihnachtsbäume und Obst sowie<br />
Stretchfolien und Polyesterbeutel für<br />
Frischfleisch und Käse. Mitte der 70er Jahre<br />
wurde eine selbständige Abteilung La-<br />
Wickelversuch zur Verpackungsminimierung für<br />
einen skandinavischen Möbelhersteller<br />
Bild: Sanpack<br />
Die Kommissioniertunnel können sowohl<br />
in einer Bodenebene als auch mehrfach<br />
übereinander angeordnet werden. Anlagen<br />
mit bis zu zehn Kommissioniertunneln<br />
übereinander sind technisch<br />
realisierbar und werden dann meist mit<br />
einem Bandförderer innerhalb des Tunnels<br />
ausgestattet, um die kommissionierte<br />
Ware nach dem Prinzip „Pick to belt“<br />
einem zentralen Sortierbahnhof zuführen.<br />
Häufig werden die Anlagen in mehreren<br />
Ausbaustufen automatisiert, so daß die<br />
Kommissionierware bei mehrgeschossigen<br />
Systemen zunächst über Lifte oder<br />
manuell bediente Hochregalstapler zur<br />
Bodenebene gefördert werden.<br />
Durch die gegenläufige Fließlagerrichtung<br />
kann jede Seite des Kommissioniertunnels<br />
mit Palettenreserve versorgt werden.<br />
Nachfüllung durch manuell bedienten<br />
Hochregalstapler oder vollautomatischem<br />
Regalbediengerät.<br />
Interroll sieht sich als der Problemlöser<br />
für komplexe Verteil- und Lagerprobleme.<br />
Die im eigenen Hause produzierte Rollendynamik<br />
läßt sich in alle gängigen Regaltypen<br />
mit einem minimalen Befestigungsaufwand<br />
einbauen. Dafür stehen 40 000<br />
verschiedene Rollentypen zur Verfügung.<br />
Ob gemeinsam mit einem Partner oder als<br />
Generalunternehmer, ob bei kleinen oder<br />
großen Anlagen - Wirtschaftlichkeit und<br />
Effizienz lassen sich durch diese Fließlager<br />
auf einfache und nachhaltige Weise<br />
verbessern. w. tyroler<br />
gertechnik gegründet. Dies war die Geburtsstunde<br />
der Sanpack Lagertechnik<br />
GmbH. Hier konzentrierte sich das gesammelte<br />
Know-how der vergangenen<br />
Jahre auf die Weiterentwicklung der<br />
Stretchautomaten. Passend zu den Palettenwicklern<br />
entstanden neue Verpakkungsmaterialien,<br />
z. B. einseitig haftende<br />
Stretchfolien aus PE.<br />
In den vergangenen Jahren hat Sanpack<br />
ihr Engagement ein weiteres Mal verstärkt.<br />
Mit dem Ziel, auch auf dem Weltmarkt<br />
in puncto Anwendersupport, Umweltverträglichkeit<br />
und Verarbeitungsqualität<br />
neue Maßstäbe zu setzen. Die<br />
Anstrengungen haben sich gelohnt.Innerhalb<br />
von drei Jahren ist es dem Unternehmen<br />
gelungen, seine gesamte Produktpalette<br />
zu erneuern. Wie etwa mit der Entwicklung<br />
des weltweit einzigen geschlossenen<br />
Kreislaufsystems zum Recycling<br />
gebrauchter Kunststoffumreifungsbänder,<br />
dem 1996 zum Patent angemeldeten Logibox-System.<br />
Aber auch auf dem Gebiet<br />
der Palettenwickler gibt es Fortschritte. ❐<br />
50 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>
Positives Ergebnis<br />
Das Ergebnis der gewöhnlichen<br />
Geschäftstätigkeit der<br />
zum Rheinmetall-Konzern gehörenden<br />
Jagenberg-Gruppe<br />
hat sich im Geschäftsjahr 1996<br />
um ca. 60 Mio. DM erhöht. Im<br />
Gegensatz zum vergangenen<br />
Jahr, wo man ein Ergebnis von<br />
minus 42,3 Mio. DM hatte, sei<br />
ein „deutliches Plus“ zu erwarten.<br />
Das Maschinenbauunternehmen<br />
steigerte 1996 den<br />
Umsatz um 12,7 Prozent auf ca.<br />
eine Mrd. DM. Die Gruppe hat<br />
über ihre Tochtergesellschaft<br />
Jagenberg Papiertechnik GmbH<br />
von „namhaften asiatischen<br />
Papierkonzernen“ Aufträge für<br />
fünf Großprojekte in China, Indonesien<br />
und Korea im Gesamtwert<br />
von mehr als 100<br />
Mio. DM erhalten. Die Tochtergesellschaft<br />
Jagenberg Inc.,Enfield/Connecticut,soll<br />
im aktuellen<br />
Geschäftsjahr weiter ausgebaut<br />
werden. ❐<br />
Übernahme<br />
Vorbehaltlich der Zustimmung<br />
der Schweizer Behörden wurde<br />
mit Wirkung vom 1. Januar 19<strong>97</strong><br />
die Schüpbach AG, Burgdorf<br />
bei Bern, von der dänischen<br />
Danisco A/S, Bereich Danisco<br />
Flexible,übernommen.Schüpbach<br />
produziert mehrlagige<br />
Verbunde unter anderem für<br />
Snacks, Schokolade, Trockensuppen<br />
und pharmazeutische<br />
Produkte. Die Geschäftsleitung<br />
bleibt auch nach der<br />
Übernahme erhalten. Danisco<br />
Flexible ist der größte der<br />
vier Bereiche innerhalb der<br />
Danisco Packaging und realisiert<br />
einen jährlichen Umsatz<br />
von 1,8 Mrd. dkr (ca. 470 Mio.<br />
DM) mit knapp 1800 Mitarbeitern.<br />
❐<br />
Gute Nachfrageentwicklung<br />
Der Stora-Konzern hat im ersten<br />
Quartal 19<strong>97</strong> aufgrund der<br />
Veräußerung von Stora Building<br />
Products und niedrigeren<br />
Absatzpreisen einen Rückgang<br />
des Nettoumsatzes von 12,430<br />
Mrd. skr (ca. 2,8 Mrd. DM) auf<br />
10,682 Mrd. skr (ca. 2,4 Mrd.<br />
DM) im Vergleich zu demselben<br />
Zeitraum des vergangenen<br />
Jahres zu verzeichnen. Der<br />
schwedische Konzern hat im<br />
ersten Quartal 19<strong>97</strong> insgesamt<br />
1643000 Tonnen Zellstoff, Papier<br />
und Karton ausgeliefert,<br />
was neun Prozent mehr als im<br />
Vergleichszeitraum des vorigen<br />
Jahres, aber etwa genauso<br />
viel wie im letzten Quartal des<br />
vorigen Jahres ist. Sowohl bei<br />
Karton- als auch bei Verpackungspapierprodukten<br />
hat<br />
AUS DER WIRTSCHAFT<br />
sich die Nachfrage gut entwickelt:<br />
neun Prozent mehr bei<br />
Verpackungskarton,20 Prozent<br />
mehr bei White Top Liner und<br />
vier Prozent mehr bei Fluting.<br />
Preiserhöhungen für die beiden<br />
letztgenannten Produkte<br />
sind seit April in Kraft, für Kartonprodukte<br />
angekündigt. ❐<br />
Beteiligungen<br />
Der Behälterglashersteller<br />
Hermann Heye KG, Obernkirchen,<br />
hat die Mehrheit der Anteile<br />
der belgischen Unternehmensgruppe<br />
Verlipack übernommen.<br />
Die übrigen Anteile<br />
sind weiterhin in Besitz der Familie<br />
De Clerck und der Regierung<br />
Walloniens. In Wallonien<br />
liegen zwei der insgesamt drei<br />
Produktionsstätten von Verlipack,<br />
der als größter belgischer<br />
Behälterglashersteller<br />
gilt. Das belgische Unternehmen<br />
hatte schon im vergangenen<br />
Jahr mit Heye einen Vertrag<br />
zur technischen Hilfe abgeschlossen.<br />
Inzwischen ist ein<br />
Programm zur Modernisierung<br />
und Qualitätsoptimierung angelaufen.<br />
Es ist die Rede von<br />
beträchtlichen Restrukturierungsmaßnahmen.<br />
Der Umsatz<br />
des deutschen Behälterglasherstellers<br />
lag 1996 bei 400<br />
Mio. DM, das Ergebnis sei<br />
positiv. ❐<br />
Übernahme<br />
Die Ende 1995 von der Familie<br />
Kobusch gekauften Holdorfer<br />
Kunststoffwerke sind jetzt zu<br />
50 Prozent von Bryce International,<br />
LLC, einem amerikanischen<br />
Familienunternehmen<br />
und in der dritten Generation<br />
im Verpackungsgeschäft tätig,<br />
übernommen worden. Die<br />
HKW wurden seit Ende ‘95 mit<br />
einer Investition von 25 Mio.<br />
DM restrukturiert und in den<br />
nächsten Jahren soll eine weitere<br />
Investition von 30 Mio.<br />
DM folgen. Die Produktionsaktivitäten<br />
sollen 1998 aufgenommen<br />
werden. Die HKW<br />
sollen in 19<strong>97</strong> einen Umsatz<br />
von 60 Mio. DM erreichen. ❐<br />
Wellpappe teurer<br />
Aufgrund der seit Jahresbeginn<br />
gestiegenen Papierpreise<br />
ist nach Einschätzung des Verbandes<br />
der Wellpappen-Industrie<br />
e.V. (VDW) eine Preiserhöhung<br />
bei Wellpappenverpackungen<br />
überfällig. Die Papiersorten<br />
auf Altpapierbasis,<br />
die 50 Prozent der Gesamtkosten<br />
ausmachen würden, hätten<br />
sich im 1. Quartal 19<strong>97</strong><br />
deutlich verteuert. Der Absatz<br />
der Wellpappen-Industrie entwickelte<br />
sich in den ersten drei<br />
Monaten des laufenden Jahres<br />
Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong> 51
positiv. Auf Arbeitstage bezogen,<br />
stieg der Absatz um 5,5<br />
Prozent. ❐<br />
Spezialfolienherstellung<br />
in Australien<br />
UCB Films, englischer Folienhersteller,<br />
beabsichtigt in Melbourne<br />
in ein Werk für biaxial<br />
orientierte Polypropylenfolie<br />
(BOPP) zu investieren. Das<br />
Werk,das den asiatischen Pazifikraum<br />
mit Spezialfolien für<br />
Verpackungen, Etiketten und<br />
Sicherheitsanwendungen versorgen<br />
wird, soll teilweise im<br />
August 1998 mit einer ersten<br />
Blasanlage in Betrieb gehen.<br />
Eine zweite Anlage, die die<br />
Kapazität auf 11000 Tonnen Folie<br />
steigern wird, soll folgen.<br />
Neben der Produktion soll<br />
eine Forschungs- und Entwicklungseinrichtung<br />
errichtet werden,<br />
die speziell auf den Markt<br />
vor Ort ausgerichtet ist. ❐<br />
Papiertragetaschenkooperation<br />
Die Vereinigte Papierwarenfabriken<br />
GmbH (VP), Feuchtwangen/München,<br />
ist für den Bereich<br />
Produktion und Vertrieb<br />
von Papiertragetaschen mit<br />
der Firma Napiag, Zeltweg,<br />
österreichischem Papiertragetaschenhersteller,<br />
eine strategische<br />
Kooperation eingegangen.<br />
Der Papierhersteller erweitert<br />
duch zusätzliche Maschineninvestitionen<br />
die Angebotspalette<br />
und die Kapazität<br />
für Tragetaschen aus Papier<br />
und Kunststoff. Er beschäftigt<br />
550 Mitarbeiter und<br />
erwartet 19<strong>97</strong> einen Umsatz<br />
von ca.130 Mio. DM. ❐<br />
Faltschachtelwerk<br />
übernommen<br />
Die Mayr-Melnhof Karton AG<br />
hat das Faltschachtelwerk der<br />
R.J. Reynolds International in<br />
Trier übernommen (in VR<br />
3/<strong>97</strong> kurz berichtet). Es verfügt<br />
über eine Verabeitungskapazität<br />
von 30000 t Karton pro<br />
Jahr und beschäftigt rund 200<br />
AUS DER WIRTSCHAFT<br />
Mitarbeiter. Das Trierer Werk<br />
bleibt Haupt-Verpackungslieferant<br />
des Zigarettenherstellers,<br />
dessen Gesamtbedarf an<br />
Zigarettenverpackungen bei<br />
über 10 Mrd. Stück pro Jahr<br />
liegt. Schwerpunkt der Zusammenarbeit<br />
zwischen dem Verpackungsunternehmen<br />
und<br />
dem Zigarettenhersteller wird<br />
die gemeinsame Expansion<br />
nach Osteuropa sein. Im<br />
Herbst 19<strong>97</strong> geht in Krakau<br />
(Polen) die erste Tiefdrucklinie<br />
mit einer Kapazität von einer<br />
Mrd. Zigarettenverpackungen/<br />
Jahr in Betrieb. ❐<br />
Gewinnverdoppelung<br />
Der Hersteller von Getränkeund<br />
Verpackungsmaschinen,<br />
Krones AG, Neutraubling, hat<br />
im Geschäftsjahr 1996 mit<br />
einem Umsatz von 1,63 Mrd.<br />
DM (+3,3%) sein Planziel er-<br />
reicht.DerKonzernjahresüberschuß hat sich gegenüber dem<br />
Vorjahr von 13,2 auf 26,6 Mio.<br />
DM verdoppelt. Wesentlicher<br />
Grund für die Gewinnerhöhung<br />
war eine Verbesserung<br />
der Lage in Brasilien, wo im<br />
Vorjahr ein operativer Verlust<br />
von 55 Mio.DM hingenommen<br />
werden mußte. ❐<br />
Wellpappenunternehmen<br />
gekauft<br />
AssiDomän, schwedischer<br />
Forst- und Holzwirtschaftskonzern<br />
und Hersteller von<br />
Verpackungspapieren, Verpakkungen<br />
und Schnittholz, hat<br />
einen Vertrag über den Erwerb<br />
des tschechischen Wellpappeunternehmens<br />
Empack abgeschlosssen,<br />
einem Bogenverarbeiter,<br />
der aus fertigen<br />
Wellpappebögen Verpackungen<br />
herstellt. Das Liefervolumen<br />
erreichte 1996 fünf Mio.<br />
m 2 . Die Übernahme ist eine<br />
Ergänzung zu der Wellpappen-<br />
fabrik, die das schwedische<br />
Unternehmen im Westen des<br />
Landes errichten wird und die<br />
im Sommer 1998 fertiggestellt<br />
sein soll. Die Kapazität soll 70<br />
Mio. m 2 jährlich betragen. Der<br />
Wellpappebereich von Assi<br />
Domän Packaging hatte 1996<br />
einen Umsatz von ca. 7,6 Mrd.<br />
skr (ca.1,7 Mrd. DM). ❐<br />
Erste Zahlen nach<br />
Fusion<br />
Der finnische Forst- und Papierkonzern<br />
Enso Oy, Helsinki,<br />
der seine offizielle Geschäftstätigkeit<br />
am 1. Mai 1996, nachdem<br />
die Genehmigung zur<br />
Fusion von Enso-Gutzeit und<br />
Veitsiluoto erteilt wurde, aufgenommen<br />
hat,hat in der Periode<br />
vom 1. Mai bis 31. Dez.1996<br />
einen Umsatz von 16,83 Mrd.<br />
Fmk (ca. 5,61 Mrd. DM) und einen<br />
Betriebsgewinn von 1,49<br />
Mrd. Fmk (ca. 0,489 Mrd. DM)<br />
zu verzeichnen. Die konsolidierten<br />
Umsatzzahlen des Unternehmens<br />
betrugen 26,66<br />
Mrd.Fmk (ca.8,89 Mrd.DM) für<br />
1996, was einem Minus von 8,4<br />
Prozent gegenüber dem Vorjahr<br />
entspricht. Der Rückgang<br />
ist hauptsächlich auf die gefallenen<br />
Preise für Schnittholz,<br />
Marktzellstoff und Feinpapier<br />
zurückzuführen. ❐<br />
IMA-Ergebnisse<br />
Im Jahr 1996 belief sich der<br />
Umsatz von IMA, dem italienischen<br />
Hersteller von Verpakkungsmaschinen<br />
für Tee und<br />
Pharmazeutika, auf 377,6 Mrd.<br />
Lit, was einem Zuwachs von<br />
17,5 Prozent gegenüber dem<br />
Jahr 1995 (321,5 Mrd. Lit) entspricht.<br />
Der Nettogewinn für<br />
das Jahr 1996 betrug 7,5 Mrd.<br />
Lit und war damit erheblich<br />
niedriger als im Vorjahr (1995:<br />
20,4 Mrd. Lit). Der Betriebsgewinn<br />
im Jahr 1996 war 21,1 Mrd.<br />
Lit im Vergleich zu 35 Mrd. Lit<br />
im Vorjahr. Die gleiche Dividende<br />
wie im Jahr 1995 – nämlich<br />
200 Lit pro Aktie – wird<br />
den Aktionären zur Ausschüttung<br />
vorgeschlagen.<br />
Gemäß Auskünften aus dem<br />
Hause IMA ist der verminderte<br />
Nettogewinn zum Teil auf außerordentliche<br />
Aufwendungen<br />
(4,4 Mrd. Lit im Jahr 1996) zurückzuführen.<br />
Der Hauptgrund<br />
besteht jedoch darin, daß die<br />
Lira gegenüber der Deutschen<br />
Mark aufgewertet wurde: 60<br />
Prozent des IMA-Geschäfts<br />
werden in DM abgewickelt.<br />
Viele Aufträge sind in der Zeit<br />
eingeholt worden, als die Lira<br />
schwach war.Die entsprechenden<br />
Zahlungen gingen dann<br />
nach einer beträchtlichen Aufwertung<br />
der Lira ein. Eine<br />
weitere Ursache des niedrigeren<br />
Gewinns im Jahr 1996<br />
war der „Fehleinkauf“ von zwei<br />
Unternehmen im Laufe des<br />
Jahres 1995: Bma und Tema.<br />
Bma, ein Hersteller von Endverpackungsmaschinen<br />
aus<br />
der Bologna-Gegend, steht inzwischen<br />
wieder zum Verkauf<br />
an, während Tema (mit Sitz in<br />
Piacenza) umstrukturiert worden<br />
ist, um das Unternehmen<br />
wieder in die Gewinnzone zu<br />
bringen. IMA legte Wert auf die<br />
Feststellung, daß diese Probleme<br />
lediglich auf das erste<br />
Halbjahr 1996 Auswirkungen<br />
hatten und daß im zweiten<br />
Halbjahr eine deutliche Erholung<br />
einsetzte, die einem verstärkten<br />
Auftragseingang und<br />
konkret ergriffenen Maßnahmen<br />
wie die Umsetzung eines<br />
Kostensenkungsprogramms<br />
zu verdanken sei. Die Aussichten<br />
für das Jahr 19<strong>97</strong> seien also<br />
sehr positiv. ❐<br />
Glas zu PET<br />
Nach einer nicht dementierten<br />
Meldung des Les-Echos-<br />
Newsletters Emballage Industries,<br />
Paris, will die Pernod-<br />
Ricard-Tochter Orangina ihr<br />
gleichnamiges Erfrischungsgetränk<br />
zukünftig statt in der<br />
bisherigen Glas- in PET-Kunststoffflaschen<br />
vertreiben. J. S.<br />
Erhöhter Gewinn<br />
340 Mio. FF will die Pariser<br />
Glasgruppe Saint-Gobain in<br />
die Errichtung einer neuen<br />
Glaspackmittel-Einheit für ihre<br />
zu 75% kontrollierte spanische<br />
Tochter Cristaleria Espa-<br />
52 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>
gnola in Montblanch (Taragona)<br />
investieren und damit deren<br />
Produktionskapazität um<br />
10% ausbauen. Die Inbetriebnahme<br />
ist für 1998 vorgesehen.<br />
Der letztjährige Umsatz von<br />
Cristaleria ist um 2% auf<br />
3,7 Mrd. FF, der Bruttogewinn<br />
um 3,3% auf 680 Mio. FF<br />
gestiegen; das Nettoergebnis<br />
verringerte sich dagegen restrukturierungs-<br />
und steuerbedingt<br />
um 11% auf 526 Mio. FF.<br />
Die viertgrößte Saint-Gobain-<br />
Tochter will auch über Firmenzukäufe<br />
expandieren.<br />
Den Geschäftsbereich Tischgläser<br />
wird der Pariser Konzern<br />
an die in Parma ansässige<br />
italienische Gruppe Bormioli-<br />
Rocco-Gruppe veräußern. Er<br />
besteht aus den drei Gesellschaften<br />
Ruhr Kristallglas in<br />
Deutschland, Les Verreries de<br />
Saint-Gobain in Frankreich und<br />
Crivisa in Spanien. Der Umsatz<br />
1996 betrug 777 Mio. FF.<br />
Saint-Gobain konnte im<br />
vergangenen Jahr den Netto-<br />
Gruppengewinn auf 4,32 Mrd.<br />
FF erhöhen (Vorjahr: 4,21 Mrd.).<br />
der Betriebsgewinn stieg um<br />
1,6 auf 9,4 Mrd. FF. Enthalten<br />
ist darin ein a.o. Betrag von<br />
1,2 Mrd. FF für Umstrukturierungen.<br />
Der Konzernumsatz<br />
kletterte im vergangenen Jahr<br />
von 70,31 auf 91,35 Mrd. FF. J.S.<br />
Verkauf dementiert<br />
Nicht verkaufen will die<br />
Pariser Danone-Lebensmittelgruppe<br />
fürs erste offenbar ihre<br />
in der Firma BSN Emballage<br />
zusammengefaßten Packmittelaktivitäten.<br />
Gerüchte über<br />
eventuelle Trennungsabsichten<br />
hatten den Aktienkurs des<br />
Unternehmens mehrere Wochen<br />
lang in die Höhe getrieben.<br />
BSN-Emballage ist<br />
mit 6,3 Mrd. FF Umsatz hinter<br />
Saint-Gobain Emballage zweitgrößter<br />
europäischer Glaspackmittelfabrikant<br />
und wird<br />
von Analysten auf einen Wert<br />
zwischen 7 und 8 Mrd. FF geschätzt.<br />
Als potentieller Kaufinteressent<br />
gilt nach wie vor<br />
der US-Marktführer Owens<br />
Illinois, der für 2,3 Mrd. FF die<br />
italienische Firma Alvir übernommen<br />
hat.<br />
Danone-Chef Franck Riboud<br />
bestätigte zwar, daß der<br />
Verpackungssektor angesichts<br />
eines von der Gruppe im<br />
Lebensmittelbereich erzielten<br />
Umsatzes von 93%„nicht mehr<br />
zu den strategischen Aktivitäten<br />
gehört“, machte aber klar,<br />
daß momentan angesichts der<br />
guten Rentabilität von BSN<br />
Emballage und des günstigen<br />
Zinsniveaus an einem Verkauf<br />
kein Interesse bestehe. J.S.<br />
Produktion eingestellt<br />
Ihre Vollpappe-Produktion im<br />
Werk Corbehem bei Douais im<br />
Pas-de-Calais mit einer Jahreskapazität<br />
von 70000 Tonnen<br />
hat die Frankreich-Tochter des<br />
schwedischen Papierkonzerns<br />
Stora mit Sitz in Puteaux bei<br />
Paris wegen „stark defizitärer<br />
Entwicklung“ eingestellt. Verkauft<br />
werden konnten 1996<br />
nur 54000 Tonnen. Außer den<br />
„Überkapazitäten in Europa<br />
und dem Preiswettbewerb“<br />
machte Stora auch eine Differenz<br />
bei der lokalen Gewerbesteuer<br />
von 40 Mio. FF zwischen<br />
ihrer deutschen und der französischen<br />
Tochter für den<br />
Entschluß als Gründe geltend.<br />
Betroffen von der Maßnahme<br />
sind 180 Arbeitsplätze. Die<br />
Stora-Gruppe mußte im letzten<br />
Jahr einen Nettogewinnrückgang<br />
um 70% auf 2,3 Mrd.<br />
Schwedenkronen und Umsatzverminderungen<br />
um 21% auf<br />
45,1 Mrd. Kronen hinnehmen.<br />
J.S.<br />
Rote Zahlen<br />
Rote Zahlen meldet die Frankreichtochter<br />
der kanadischen<br />
Cascades-Gruppe, Cascades<br />
S.A., Bagnolet, für das letzte<br />
Geschäftsjahr. Der Hersteller<br />
von Karton und Wellpappenrohpapieren<br />
gab Nettoverluste<br />
von 11,7 Mio. FF an, nachdem<br />
das Vorjahr mit einem<br />
Plus von 1<strong>05</strong>,3 Mio. FF abgeschlossen<br />
hatte. Der Umsatz<br />
verringerte sich von 1,57 auf<br />
1,42 Mrd. FF. Die rückläufige<br />
Entwicklung erklärt sich nach<br />
Angaben des Unternehmens<br />
im wesentlichen durch die im<br />
AUS DER WIRTSCHAFT<br />
Schnitt um 9% im vergangenen<br />
Jahr gefallenen Marktpreise.<br />
J.S<br />
.<br />
KNP BT diskutiert<br />
mit Tenneco<br />
Bezüglich des Verkaufs seiner<br />
weltweiten Kunststoffverpakkungsaktivitäten<br />
steht NV<br />
Koninklijke KNP BT exklusiv<br />
mit der amerikanischen Verpackungsgruppe<br />
Tenneco Pakkaging<br />
(flexible und Schutzverpackung)<br />
in Verhandlung,<br />
einer 100%igen Tochtergesellschaft<br />
der Tenneco, Inc. Man<br />
erwartet in Kürze eine Einigung.<br />
Tenneco Packaging ist ein<br />
in Evanston (nahe Chicago,Ill.,<br />
USA) ansässiger Verpackungshersteller<br />
mit 20000 Beschäftigten<br />
und einem Umsatz von<br />
4 Mrd. US$. Das Unternehmen<br />
verfügt über Produktionsstätten<br />
in den Vereinigten Staaten,<br />
Kanada, Deutschland, Großbritannien,<br />
der Schweiz, Spanien,<br />
Rumänien, Ungarn, China,<br />
Japan und Israel. KNP BT<br />
Flexible & Protective Packaging<br />
beschäftigt ca. 3000 Personen<br />
und realisiert Nettoumsatzerlöse<br />
in Höhe von ca.<br />
1 Mrd. hfl (560 Mio. US$). ❐<br />
Engagement in<br />
Osteuropa verstärkt<br />
Die Empac Verpackungs-GmbH<br />
in Emsdetten,mit einem Marktanteil<br />
von rund 30 Prozent<br />
nach eigenen Angaben größter<br />
Hersteller flexibler Schüttgutbehälter<br />
in Deutschland und<br />
zur Nordenia AG gehörend,hat<br />
ihr Engagement in Osteuropa<br />
nochmals verstärkt. Begünstigt<br />
durch eine anhaltend positive<br />
Nachfrageentwicklung wurde<br />
zur Kapazitätserweiterung in<br />
Polen die Firma Starpac mit einer<br />
Mehrheitsbeteiligung von<br />
75,5 Prozent gegründet; im<br />
November wurde die Produktion<br />
mit zunächst 20 Beschäftigten<br />
aufgenommen.<br />
Der im Werk installierte<br />
Maschinenpark hat im geplanten<br />
2-Schicht-Betrieb eine Jahreskapazität<br />
von 240 000 Einheiten.<br />
Nach einer Anlaufpha-<br />
se soll diese Kapazität bereits<br />
ab April 19<strong>97</strong> voll genutzt werden.<br />
Die Zahl der im Werk beschäftigten<br />
Mitarbeiter soll in<br />
den nächsten Monaten schrittweise<br />
auf über 50 ansteigen.<br />
Dabei sollen in Polen überwiegend<br />
Behälter mit besonders<br />
lohnkostenintensiven Nähvorgängen<br />
hergestellt werden. ❐<br />
Wieder aufwärts<br />
Ein Jahr nach seiner Übernahme<br />
durch die amerikanische<br />
Dover-Gruppe meldet der führende<br />
französische Hersteller<br />
von Tintenstrahl-Codier- und<br />
-Markiermaschinen Imaje für<br />
1996 einen Nettogewinnanstieg<br />
um 23% auf 206 Mio. FF;<br />
der konsolidierte Umsatz erreichte<br />
902 Mio. FF (+ 8,5%),<br />
der Cash-flow erhöhte sich um<br />
23,6% auf 220 Mio. FF. Rund<br />
80% der Produktion wurden<br />
in 99 verschiedene Länder<br />
exportiert, 59% davon nach<br />
Europa,Afrika und in den Mittleren<br />
Osten, 25% nach Asien<br />
und 16% nach Amerika. Imaje<br />
feierte im April sein 15jähriges<br />
Bestehen. Die amerikanische<br />
Mutter Dover betreibt derzeit<br />
weltweit 53 Industriestandorte<br />
und kam 1995 auf 3,7 Mrd. Dollar<br />
Umsatz. J.S.<br />
Vermögenswerte<br />
übernommen<br />
Am 30.12.1996 hat die AVI-<br />
GmbH Kunststoff-Verpackungen,<br />
Scheden – eine 100prozentige<br />
Tochtergesellschaft<br />
der Haendler & Natermann<br />
GmbH, Hann. Münden – die<br />
Vermögenswerte der Thermoformabteilung<br />
der Franconia<br />
Verpackung GmbH & Co. KG,<br />
Karlstadt/Main übernommen.<br />
Die Produktion wird am bisherigen<br />
Standort fortgeführt werden.<br />
Die Aktivitäten von Franconia<br />
Thermoforming ergänzen<br />
das Produktionsprogramm<br />
der AVI-GmbH.<br />
Die beiden Werke in Scheden<br />
und Karlstadt werden unter<br />
dem gemeinsamen Namen<br />
AVI-GmbH Kunststoff-Verpakkungen<br />
auftreten. ❐<br />
Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong> 53
CONTENTS<br />
In this issue ...<br />
Achema celebrates 25. anniversary<br />
– From June 9. to 14.19<strong>97</strong>, Achema will be<br />
taking place in Frankfurt for the 25th<br />
time. Packaging technology for the<br />
chemical-pharmaceutical industry has<br />
become an established part of the<br />
programme exhibited. The organisers<br />
expect a quarter of a million visitors.<br />
Previews start on page 34<br />
Title story – In our title story we take<br />
a look at the respected machine manufacturer<br />
Uhlmann Pac-Systeme in Laupheim.<br />
A striking feature of the company environment<br />
is the large number of works<br />
of art that can be found there, even<br />
in the machine assembly building. This<br />
is the atmosphere in which innovative<br />
packaging lines are created for the<br />
global pharmaceutical packaging market,<br />
e.g. tablet blister lines or cartoning<br />
equipment. Page 10<br />
Impulses for the beverage market –<br />
In spite of the euphoria for plastics,<br />
glass will remain a significant packaging<br />
material.This is indicated by the special<br />
designs, shapes and colours found for<br />
example in the mineral water market as<br />
well as for beer and wine bottles.<br />
Page 12<br />
Advanced version of an established<br />
concept – Roth-Container-Systeme takes<br />
advantage of the in-depth knowhow<br />
it has developed over a period of<br />
many years to produce the Intermediate<br />
Bulk Containers that are used for many<br />
purposes in the chemical industry. Here<br />
we present information about the latest<br />
generation of IBCs. Page 14<br />
The future of beer in PET bottles –<br />
A forecast by the Sidel Group about<br />
sales of their bottle blow moulding<br />
machines and extruders for beer bottling<br />
applications. It appears to be undeniable<br />
that PET bottles are making inroads<br />
here too. Page 16<br />
Greater convenience with innovative<br />
hinge closures – Lesieur and<br />
Bericap, two of the most prominent<br />
manufacturers of closure systems, have<br />
had a reputation for innovative closures<br />
for years now. With reference to examples<br />
in France and America, this article<br />
reports on some new developments<br />
which demonstrate that there is still<br />
plenty of room for further improvement.<br />
Page 18<br />
Ipack-Ima <strong>97</strong> reviewed – 1996, the<br />
year of growth for Italian machinery makers,<br />
was followed by Ipack-Ima <strong>97</strong>,<br />
which attracted many visitors. Apart<br />
from the many machines, which are a<br />
tough competition for German packaging<br />
machinery manufacturers, there<br />
are other similarities between Germany<br />
and Italy. The local market is stagnating,<br />
growth is only achieved by exporting.<br />
Page 20<br />
Sweet, but difficult – Special machine<br />
manufacturer H. Paal KG can<br />
supply a wide range of different solutions<br />
for packaging sugar. Paal is also<br />
tackling the problem of packaging this<br />
product in regions where air humidity<br />
levels are high. Tailor-made equipment<br />
makes sure that customers’ requirements<br />
are satisfied. Page 26<br />
Protop and Barex against glass<br />
and PET – Velox has recently started to<br />
market a synthetic resin material that is<br />
already being used with great success<br />
by two leading orange juice producers:<br />
Joker and Pampryl. French bottlers of<br />
fruit juices are switching to new barrier<br />
plastics. Page 28<br />
Fully automatic packaging of chocolate<br />
bars – Case history of a machine<br />
featuring new packaging technology. It<br />
can pack five different thicknesses of<br />
chocolate bars as well as three different<br />
types of cartons, currently with a capacity<br />
of 165 bars/min. By optimising all<br />
systems, capacity can be expanded to<br />
180 bars/min. Page 38<br />
New beer filler – KHS, who have just<br />
named Dipl.-Ing. Klaus Beisse as their<br />
new CEO, have installed a bottle filling<br />
line for single-use bottles with a capacity<br />
of 64,000 bottles per hour with the<br />
brewery Central de Cerevejas in Lisbon/<br />
Portugal.<br />
Bottles filled on this line will be<br />
mainly destined for export. Page 40<br />
Questions to the glass industry –<br />
The second part of the interview between<br />
VR writer Willy Tyroler and Klaus<br />
Peter Rambow deals with innovative returnable<br />
products, which have been developed<br />
to help glass containers to<br />
maintain their leading position in the<br />
beverages bottling field. Page 42<br />
An impressive success story – The<br />
conveyor equipment specialist GEBO<br />
Industries is considered one of the<br />
shooting stars on the Paris Stock Exchange<br />
because of the annual growth<br />
rates of 25 to 30 per cent it has been<br />
reporting.<br />
Worldwide activities and export business<br />
that accounts for 84 per cent of<br />
sales suggest that a convincing market<br />
performance can be expected in future<br />
too. Page 44<br />
Beverage packaging – Dr. Walter<br />
Sprenger and Othmar von Diemar from<br />
Schmalbach-Lubeca AG comment on<br />
the use of cans for drinks and respond to<br />
criticism by producers of returnable<br />
containers. Page 46<br />
Technical-scientific forum – Dr.-Ing.<br />
Bernhard Klumpp, head of the Fraunhofer<br />
Institute for production technology<br />
and automation in Stuttgart, calls for<br />
more flexibility of drive components in<br />
packaging machines.<br />
The combined use of servomotors<br />
and microprocessors can substitute<br />
mechanically coupled drive systems<br />
with more flexible drive concepts offering<br />
a higher capacity. In addition, the<br />
forum presents new biopolymers out of<br />
extruded grain and a calculation for the<br />
exact positioning of shock-diminishing<br />
packaging cushions. Page 62 ff<br />
54 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>
Dr. Utz Claassen (33) hat am<br />
1. April 19<strong>97</strong> den Vorsitz im<br />
Vorstand der Sartorius AG,<br />
Göttingen, übernommen. Für<br />
die Sparten Wägetechnik und<br />
Gleitlager zeichnet nach wie<br />
vor Dr. Holger Schmeißer<br />
verantwortlich. Die gesamte<br />
Separationstechnik wird von<br />
Prof. Dr. Massoud Karbachsch<br />
geleitet, der damit<br />
auch die Vertriebsaufgaben<br />
des bereits Ende Februar<br />
ausgeschiedenen Bodo Fanz<br />
übernahm. Der langjährige<br />
Finanzchef und Vorstandssprecher<br />
Dr. Klaus Laleike<br />
wird wegen Erreichens der<br />
Altersgrenze in den Ruhestand<br />
gehen. ❐<br />
Rudolf Ruoff (58), konnte<br />
sein 20jähriges Dienstjubiläum<br />
bei der Steiff-Fördertechnik<br />
GmbH, Giengen feiern. In<br />
der Steiff-Gruppe ist Ruoff seit<br />
über vier Jahrzehnten tätig. ❐<br />
Lex Bomgaars übernimmt<br />
mit seiner Beförderung zum<br />
Vertriebsleiter, Mitteleuropa,<br />
Verantwortung für diese von<br />
Samuel Jones neu geschaffene<br />
Lex Bomgaars<br />
Schlüsselposition in Europa.<br />
Von Holland aus leitet er<br />
den Verkauf sowohl der Taktik-<br />
Haftrollenprodukte von Samuel<br />
Jones als auch die von der<br />
Schwestergesellschaft Panoval<br />
Label of Switzerland entwickelten<br />
Produkte. ❐<br />
Clemens Stroetmann,ehemaliger<br />
Staatssekretär im Bundesministerium<br />
für Umwelt,<br />
Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />
ist seit Jahresbeginn<br />
neuer Geschäftsführer der Stiftung<br />
Initiative Mehrweg. Mit<br />
C. Stroetman hat die Stiftung<br />
einen kompetenten Mitstreiter<br />
bei der Förderung und Verbreitung<br />
von Mehrweg gewonnen.<br />
Stroetmann: „Mehrwegsysteme<br />
tragen in diesem<br />
Fall nicht nur zur Schonung<br />
Clemens Stroetmann<br />
natürlicher Ressourcen bei,sie<br />
leisten auch einen Beitrag zur<br />
Förderung und zum Erhalt<br />
mittelständischer Strukturen.<br />
Mein Anliegen ist es, den<br />
Mehrweggedanken nicht nur<br />
über den Getränkebereich hinaus<br />
zu tragen, sondern dieser<br />
Idee der Langlebigkeit und<br />
Nützlichkeit auch auf internationaler<br />
Ebene zum Durchbruch<br />
zu verhelfen“.<br />
Vorstand und Geschäftsführung<br />
der Stiftung Initiative<br />
Mehrweg sprachen dem<br />
scheidenden Geschäftsführer<br />
Dr. Lindemann ihren Dank für<br />
seine dreijährige fachkundige<br />
Führung aus. ❐<br />
Ulrich Mauser, 53, scheidet<br />
mit Wirkung zum 15. Mai 19<strong>97</strong><br />
wegen unterschiedlicher Auffassungen<br />
zur internationalen<br />
Vertriebspolitik aus dem Vorstand<br />
der Heidelberger Druckmaschinen<br />
AG aus. U. Mauser<br />
gehört dem Unternehmen seit<br />
1986 an. Das Vorstandsressort<br />
Marketing wird nach dem Ausscheiden<br />
von U. Mauser bis zur<br />
Neubesetzung von dem Vorstandsvorsitzenden<br />
Hartmut<br />
Mehdorn geleitet. ❐<br />
Dipl.-Vw. Hermann Schug,<br />
Mitglied der Geschäftsleitung<br />
der MAN Roland Druckmaschinen<br />
AG, verstarb am 3.<br />
April 19<strong>97</strong> überraschend im<br />
Alter von 61 Jahren. ❐<br />
Herbert Behrend, langjährig<br />
als Ausbildungsberater für den<br />
werblichen Bereich der Industrie-<br />
und Handelskammer zu<br />
Kiel, Zweigstelle Elmshorn,<br />
tätig, wurde im Rahmen der<br />
letzten ÜAZ-Tagung, Elmshorn,<br />
in den Ruhestand verabschiedet.<br />
Als sein Nachfolger<br />
wurde Claus Thomsen vorgestellt.<br />
❐<br />
Dipl.-Ing. Richard Neumann,<br />
Vertreter der Geschäftsführung<br />
der Firma Windmöller & Hölscher,<br />
Lengerich/Westfalen,<br />
PERSONALIEN<br />
geht mit Erreichen des 65. Lebensjahres<br />
in den Ruhestand.<br />
Neben seiner beruflichen<br />
Tätigkeit bei Windmöller &<br />
Hölscher engagierte sich R.<br />
Neumann aktiv in den verschiedensten<br />
Gremien, insbesondere<br />
zirka 35 Jahre in der<br />
Forschungsgesellschaft Druckmaschinen.<br />
Sein umfangrei-<br />
Richard Neumann<br />
ches Wissen über Drucktechnologie,<br />
aber auch die einschlägige<br />
Zulieferindustrie<br />
und weltweite Trends in der<br />
Verpackungsbranche machten<br />
ihn zum gefragten Referenten<br />
und Autor. ❐<br />
Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong> 55
LESERBRIEF<br />
Neuer Standort – Neue Wege<br />
Leserbrief zum Interview in VR 3/<strong>97</strong>, Einweihung FhILV in Freising:<br />
In einem Interview aus Anlaß der Eröffnung<br />
des Neubaues des FhG-Instituts<br />
für Lebensmitteltechnologie und Verpakkung<br />
in Freising sind einige Passagen enthalten,<br />
die vom Führungsstil in dem von<br />
mir aufgebauten Institut einen falschen<br />
Eindruck erwecken. Zudem finde ich die<br />
abwertende Äußerung, daß das ILV „ein<br />
wissenschaftlicher Vasall von Gemeinschaftsforschungsfunktionären<br />
gewesen<br />
sei“ als unangemessen. Dies gilt auch für<br />
die beiden letzten Sätze des Interviews:<br />
„Mit Bezug auf die vorwettbewerbliche<br />
Gemeinschaftsforschung im Lebensmittel-<br />
und Verpackungsbereich suchen wir in<br />
der Tat nach einer, neuen Identität, die<br />
sich an den tatsächlichen Bedürfnissen<br />
der Wirtschaft, namentlich der kleinen und<br />
mittleren Unternehmen, orientiert. Die<br />
Bildung von auf Zeit angelegten Firmenkonsortien<br />
mit klar definierten Zielen und<br />
Meilensteinen erscheint uns hier erfolgsträchtiger<br />
als bisher übliche Modelle.“<br />
In den 34 Jahren, in welchen sich das<br />
ILV, mit Hilfe hochqualifizierter hochmotivierter<br />
Mitarbeiter zu einer Solidargemeinschaft<br />
von internationaler Reputation<br />
entwickelt hat, bildete neben seinen<br />
kreativen Forschungsleistungen ein ausgeklügelter<br />
Wissenstranfer von der Wissenschaft<br />
zur Praxis – und umgekehrt –<br />
dessen Grundlage. Wie die Fakten belegen,<br />
haben wir dadurch den in unseren<br />
Tätigkeitsfeldern so dominierenden mittelständischen<br />
Unternehmen ohne unzumutbare<br />
finanzielle Lasten den Weg zur<br />
Wissenschaft und damit zu einer verbesserten<br />
Wettbewerbsfähigkeit geebnet.Deshalb<br />
ist die Gemeinschaftsforschung nicht tot,<br />
vielmehr in diesem Fall Zeichen einer<br />
flexiblen Geisteshaltung. Auf diese Weise<br />
eine volkswirtschaftlich wichtige Industriegruppe<br />
besser am Fortschritt teilhaben<br />
zu lassen,erschien jedenfalls der Bundesregierung<br />
1<strong>97</strong>3 so wichtig, daß sie dem<br />
ILV durch Kabinettsbeschluß einen Sonderstatus<br />
einräumte. Damit nicht genug:<br />
da die gebietsüberschreitende und die<br />
wissenschaftlich interdisziplinäre Kooperation<br />
vielfach auch eine Schwachstelle in<br />
Großbetrieben vorstellte, haben wir von<br />
Anfang an auch hierauf einen Schwerpunkt<br />
verlegt und dadurch deren Möglichkeiten<br />
ergänzt. Jedenfalls haben wir uns<br />
bemüht, mit unserer Auffassung von Gemeinschaftsforschung<br />
im engen Einvernehmen<br />
mit den betreuten Industriegruppen<br />
jeweils diejenigen Probleme und<br />
Trends herauszuschälen, welche die Interessen<br />
möglichst vieler Mitgliedsbetriebe<br />
betrafen und haben dies durch trouble<br />
shooting und andere Serviceleistungen<br />
abgerundet. Dies schaffte Vertrauen und<br />
verständnisvollen Respekt.<br />
Deshalb möchte ich glauben, daß wir<br />
in all den Jahren bereits erreicht haben,<br />
was Herr Dr. Holley in den letzten beiden<br />
Sätzen des Interviews als seine zukünftige<br />
Zielsetzung darstellt. Dabei mußten natürlich<br />
auch wir uns immer den Erfordernissen<br />
anpassen. Den Unterschied sehe<br />
ich nicht im Ausmaß des Kräfteeinsatzes,<br />
sondern in zu unterschiedlichen Wertvorstellungen:<br />
Die offensichtlichen Erfolge<br />
des früheren Instituts wurden dadurch erzielt,<br />
daß seine Mitarbeiter einer gemeinsamen<br />
Idee gedient haben. Damit hat es sich<br />
finanziell auch über Wasser gehalten, jedoch<br />
war das Anspruchsdenken damals<br />
nicht so ungezügelt wie heutzutage. Angestrebt<br />
wurde primär ein ausgewogenes<br />
Gleichgewicht zwischen Grundlagenforschung<br />
und praktischer Effizienz. Erstere<br />
bildet die Voraussetzung für die Technik<br />
von morgen und bestimmt außerdem das<br />
Ansehen eines Instituts- auch für Nachwuchs.<br />
Die FhG trägt dem weitblickenderweise<br />
durch einen erfolgsabhängigen Zuschuß<br />
Rechnung. Ausgesprochene verfahrens-<br />
bzw. fertigungstechnische Entwicklungen<br />
betrieben wir dagegen nie, weil<br />
aufbauend auf unseren Vorleistungen die<br />
Betriebe dies selbst meist besser konnten<br />
und diese auch für sich behalten wollten.<br />
Erfahrungsgemäß erachteten wir beispielsweise<br />
die Weiterentwicklung aussagekräftiger<br />
betrieblicher Prüfverfahren<br />
für vordringlicher. Die Genugtuung, durch<br />
konsequente Gemeinschaftsforschung<br />
mit einschlägigen fortschrittlichen Betrieben<br />
an deren wirtschaftlichem Vorsprung<br />
mitzuhelfen, und zwar auf der Grundlage<br />
großer Freiheiten für verantwortungsbewußte<br />
Forscher – generell der Pflege zwischenmenschlicher<br />
Beziehungen – war für<br />
uns immer wertbestimmend. Mag man<br />
heute auch über unser soziales Engagement<br />
anders denken, für die Zukunft wird<br />
unsere Haltung mit Sicherheit nicht vergeblich<br />
gewesen sein.<br />
Aus dieser Einsicht heraus wünsche ich<br />
dem neuen Institut auf seinem Lebensweg<br />
viel Glück!<br />
Prof. Dr. habil. Dr.h.c. Rudolf Heiss,<br />
München<br />
Im Zusammenhang mit diesem Leserbrief wurde<br />
bekannt, daß Prof. Dr. Rudolf Heiss, langjähriger<br />
Leiter des ILV, u.a. für seine wissenschaftlichen<br />
Pionierleistungen auf dem Gebiet des Qualitätser-<br />
halts verpackter Lebensmittel mit dem Nicholas<br />
Appert Award 19<strong>97</strong> ausgezeichnet wird. Der Preis<br />
gilt weltweit als eine Art Mininobelpreis und wird<br />
von dem Institute of Food Technologists, Chicago,<br />
jährlich vergeben. IFT hat 24000 Mitglieder, existiert<br />
seit 50 Jahren und zeichnet nun nach 46<br />
Verleihungen innerhalb der USA zum ersten Mal<br />
einen deutschen Wissenschaftler aus. ❐<br />
DuPont Award<br />
Zur Beteiligung am internationalen<br />
Wettbewerb „Innovationen in der Lebensmittelverarbeitung<br />
und Verpakkung“<br />
lädt DuPont ein. Prämiert werden<br />
herausragende Innovationen oder<br />
Produkt-Neu- bzw. -Weiterentwicklungen<br />
in den beiden Kategorien Food<br />
und Non food, die durch den Einsatz<br />
von Kunststoffen ermöglicht oder verbessert<br />
werden. Teilnehmen können<br />
Einzelpersonen oder Teams. Zugelassen<br />
sind Beiträge aus dem gesamten<br />
Bereich der Verpackungstechnologie.<br />
Eingeschlossen sind die Versorgung<br />
mit Verpackungsrohstoffen und deren<br />
Verarbeitung, die Herstellung von Verpackungen<br />
und das Verpacken selbst,<br />
das Design und auch die Lagerung,<br />
Marketingkonzepte für die verpackte<br />
Ware sowie das Recycling. Die Kommerzialisierung<br />
der eingereichten Entwicklungen,<br />
ihre erstmalige Vermarktung<br />
oder ihre Einführung in einen<br />
Testmarkt müssen zwischen dem 1. Januar<br />
1995 und dem 31. Mai 19<strong>97</strong> erfolgt<br />
sein. Für Produkte, die in geringer<br />
Stückzahl hergestellt werden, wie Maschinen,<br />
müssen in diesem Zeitraum<br />
Bestellungen eingegangen sein.<br />
Schlußtermin für alle Einreichungen<br />
ist der 31. Mai 19<strong>97</strong>. Die Jury tagt<br />
vom 23.bis 25.Juli.Die Einsender erhalten<br />
im September 19<strong>97</strong> Nachricht über<br />
die Bewertung ihrer Produkte. Die Bekanntgabe<br />
in der Öffentlichkeit sowie<br />
die Übergabe der Preise findet auf dem<br />
Treffen der National Food Processors<br />
Association in Chicago, IL/USA, am<br />
29. Oktober 19<strong>97</strong> statt.<br />
Weitere Auskünfte über Teilnahmebedingungen<br />
sowie alle notwendigen<br />
Unterlagen für die Anmeldung sind erhältlich<br />
bei: Du Pont de Nemours<br />
(Deutschland) GmbH, D-61343 Bad<br />
Homburg, Telefon 0 6172/87-2790,<br />
Telefax 0 6172/87-2930.<br />
56 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>
Artwork Systems<br />
N.V. auf der Imprinta<br />
Das Unternehmen entwickelt<br />
professionelle Pre-Press-Software<br />
für die Etiketten- und Verpackungsindustrie<br />
sowie für<br />
den High-end-Reprobereich.<br />
Die ArtPro-Software wird auf<br />
dem Macintosh eingesetzt.<br />
Weltweit sind über 2000 Softwarepakete<br />
installiert. Diese<br />
Erfolge haben Artwork Systems<br />
bewegt an die Börse zu gehen.<br />
Seit Dezember 1996 wird das<br />
Unternehmen an der EASDAQ<br />
notiert. Für den deutschsprachigen<br />
Markt hat die PIC GmbH<br />
aus Freiburg (Imprinta, Halle<br />
4, Stand E21) den Vertrieb sowie<br />
Betreuung dieser Produktionssoftware<br />
übernommen.<br />
In Deutschland, Österreich<br />
und der Schweiz sind über<br />
250 ArtPro-Softwarepakete im<br />
Einsatz.<br />
ArtPro kombiniert die Funktionalität<br />
und Produktivität<br />
von „High-end-Systemen“ mit<br />
der Bedienerfreundlichkeit der<br />
Macintosh-Plattform in der<br />
PostScript-Welt. Auf der Imprinta<br />
19<strong>97</strong> wir die neue ArtPro<br />
Version 3.5 vorgestellt sowie<br />
ein Ausblick auf die ArtPro Version<br />
4.0 gegeben. Außerdem<br />
wird der PowerStepper, die<br />
Gesamtformausgabe auf Film,<br />
Computer-to-Plate oder für<br />
die Gravur gezeigt. Als weiteres<br />
Highlight wird das Softwarepaket<br />
ArtPro-Repro vorgestellt.<br />
ArtPro-MultiDrozessor Version<br />
– rechenintensive Arbeiten<br />
werden auf mehrere Prozessoren<br />
verteilt, um die Leistung<br />
und Produktivität deutlich<br />
zu steigern.<br />
ArtPro Version 4.0 – eine<br />
Vorschau gibt Einblick in die<br />
Server-Funktionalitäten. Hierbei<br />
wird es möglich sein, rechenintensive<br />
Arbeiten an den<br />
Server zu übertragen. Hierzu<br />
gehören PostScript-Import,<br />
automatische Überfüllungen,<br />
Exportfunktionen und Gravurdatenberechnungen.<br />
ArtPro Repro – wird zum<br />
ersten Mal im deutschsprachigen<br />
Raum vorgestellt wird.<br />
Diese High-end-Software bietet<br />
Bildverarbeitung u.a. Softmasking<br />
und Transparenz-Ef-<br />
fekte zwischen Bild und Bild<br />
und/oder Bild und Strich.<br />
Dieses Produkt ist mehr als<br />
eine Alternative zu klassischen<br />
High-end-Systemen.<br />
PowerWarp – dieses Zusatzmodul<br />
erlaubt Gitternetzorientierte<br />
Verzerrung von Strich-,<br />
Verlaufs- und Bilddaten für Anwendungsbereiche,<br />
in denen<br />
das Druckbild durch nachträgliche<br />
Bearbeitung dreidimensional<br />
verformt wird, wie z.B.<br />
tiefgezogene Blechdosen. ❐<br />
Deutscher Verpakkungswettbewerb<br />
Gemäß der Kooperation zwischen<br />
dem Berliner Institut<br />
und der RG Verpackung im Rationalisierungskuratorium<br />
der<br />
Deutschen Wirtschaft (RKW)<br />
übernahm das DVI im Vorjahr<br />
vom bisherigen Ausrichter<br />
erstmalig die Organisation<br />
und Veranstaltung des branchenübergreifenden,bedeutendsten<br />
nationalen Wettbewerbs,<br />
dessen Preisträger auf<br />
der Düsseldorfer interpack ‘96<br />
vorgestellt wurden. Der neue<br />
Rhythmus so DVI-Geschäftsführer<br />
Marcus Thiele, werde<br />
gewählt, um den von Seiten<br />
der Verpackungsindustrie vielfach<br />
geäußerten Wunsch nach<br />
Angleichung an internationale<br />
Standards zu entsprechen.<br />
Der 1996 gründlich überarbeitete<br />
und ausgeweitete<br />
Wettbewerb unterscheidet erneut<br />
nach sechs Kategorien:<br />
„Maschinenkonzepte“ und „Neu<br />
gegen alt“ ergänzten bereits<br />
im Vorjahr die Qualifikationssparten<br />
„Displays“, „Verkaufsverpackungen“,„Transportverpackungen“<br />
sowie „Prototypen“.<br />
An letzterer Kategorie<br />
können sich Studenten und<br />
Schüler mit ihren Arbeiten<br />
ebenfalls beteiligen.<br />
Alle Preisträger werden anläßlich<br />
der Nürnberger Fach-<br />
Pack ‘<strong>97</strong> im Rahmen der Eröffnungsveranstaltunggewürdigt,<br />
die prämiierten Exponate<br />
für die Dauer der Messe auf<br />
einer Sonderfläche ausgestellt.<br />
Vormerkungen für den Versand<br />
der Ausschreibungsunterlagen<br />
nimmt das DVI unter folgender<br />
Adresse entgegen: Deutsches<br />
Verpackungsinstitut e.V., Geschäftsstelle<br />
Berlin, Gustav-<br />
Meyer-Allee 25, 13355 Berlin.<br />
Tel. 030/4 63 07-401, Fax 030/<br />
4 63 07-400. ❐<br />
FH Stuttgart<br />
Im SS <strong>97</strong> wird unter „tf“ (Technisches<br />
Forum) in der FH-<br />
Stuttgart Hochschule für Druck<br />
kostenlos Interessantes angeboten.<br />
Am Montag, 09.06.<strong>97</strong>,<br />
19.15 Uhr Raum 023 wird zum<br />
Thema Qualitätsmanagement<br />
bei Faltschachteln für die Lebensmittelindustrie<br />
H.D. Heger,<br />
Leiter Qualitätssicherung<br />
der Carl Edelmann GmbH &<br />
Co KG, Heidenheim/Brenz, ein<br />
Referat halten.<br />
Prof. Dipl.-Ing. Manfred<br />
Lütkemeyer Organisation und<br />
Leitung „tf“ (Technisches Forum)<br />
Telefon 0711/6852-826.<br />
Aktuelles über das „tf“-Programm<br />
im Internet:http://www.<br />
fhd-Stuttgart.de/dt/tf/tf.html ❐<br />
Umsatzziele übertroffen<br />
Mit einem Netz von 23 internationalen<br />
Lizenznehmern,<br />
konnte Fix-a-Form International<br />
den weltweiten Umsatz<br />
1994/95 um 24 Prozent steigern;<br />
1995/96 stieg der Umsatz<br />
ebenfalls deutlich, und das<br />
Wachstumsniveau wurde jetzt<br />
von dem Unternehmen auf 13<br />
Prozent gegenüber dem Vorjahr<br />
beziffert.<br />
Die sich rasch entwickelnden<br />
Märkte in Südamerika und<br />
Asien wurden als Gebiete des<br />
größten Wachstumspotentials<br />
hervorgehoben. Multinationale<br />
Kunden der agrochemischen<br />
Industrie dominieren<br />
das Geschäft in Brasilien und<br />
Indien; der Umsatz in Japan<br />
steigt in gleichem Maße.<br />
Etiforma in Portugal kam<br />
als letztes zum Fix-a-Form-<br />
International-Netz dazu, der<br />
neue Lizenznehmer erreichte<br />
bereits bedeutende Ergebnisse.<br />
Die neueste Ernennung<br />
ist Swiss Print in Argentinien.<br />
Neben weiterer Expansion in<br />
MÄRKTE<br />
Westeuropa, Osteuropa und<br />
Südamerika konzentriert sich<br />
das Unternehmen auf den<br />
Mittleren Osten und China.<br />
In einem Kommentar zu<br />
den zuletzt veröffentlichten<br />
Zahlen erläuterte Managing<br />
Director Keith Fowler u.a.:<br />
Innovative Lösungen Foto: Fix-a-<br />
Form International/Pago<br />
„Das Fix-a-Form-Konzept bleibt<br />
weiterhin erfolgreich, wir freuen<br />
uns über den steigenden<br />
Umsatz in so vielen neuen<br />
geographischen Gebieten. Die<br />
Geschäfte laufen gut,das kommende<br />
Jahr wird sicher ebenso<br />
gute Ergebnisse liefern. Strenge<br />
Richtlinien diktieren jetzt<br />
den Qualitäts- und Sicherheitsstandard<br />
von Merkblättern<br />
für Pharmazeutika, den<br />
die Fix-a-Form-Produkte in jedem<br />
Land erfüllen müssen.<br />
Die neuesten Entwicklungen<br />
für Fix-a-Form-International<br />
umfassen Möglichkeiten<br />
für den Einsatz von Hologrammen<br />
und Duftwässern für<br />
Sicherheit und Werbewirksamkeit.<br />
Deutscher Lizenznehmer<br />
ist die Firma Pago, Aichtal mit<br />
dem Produkt Pago-media. ❐<br />
Erweiterte<br />
Glasfarbenpalette<br />
Ihre erweiterte Glasfarbenpalette,<br />
die künftig neun Farben<br />
aus Eigenproduktion umfassen<br />
wird, präsentiert die<br />
Vetropack-Gruppe. Die neun<br />
Farben setzen sich aus den<br />
drei Standardtönen Weiß,<br />
Braun und Grün sowie den<br />
sechs Spezialfarben zusam-<br />
Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong> 57
MÄRKTE<br />
men: „Primeur“, das Weißglas<br />
mit einem Hauch von<br />
Grün; „Vetrogrün“ ein kräftiges,<br />
leuchtendes Grün; „Feuille-Morte“,<br />
die klassische Mischung<br />
aus Grün und Braun;<br />
„Cuvee“, der edle dunkle Teint<br />
auf Grünbasis mit schwarzem<br />
Schimmer; „Olive“, der Name<br />
sagt alles, sowie „BlancBlanc“,<br />
das Weiß für Spezialfälle.<br />
Dieses Farbangebot ist ein<br />
wesentlicher Bestandteil der<br />
Firmen-Strategie, sich als<br />
europäischer Spezialist für<br />
die „maßgeschneiderte Serienfertigung“<br />
von Glasverpakkungen<br />
zu positionieren. Die<br />
Strategie umfaßt nicht nur das<br />
individuelle Design der Glasverpackungen,<br />
sondern auch<br />
die entsprechend den Kundenbedürfnissen<br />
gestalteten<br />
Dienstleistungen für Produktion,<br />
Lieferservice und After<br />
Sales Support. ❐<br />
HPV-Jahrestagung<br />
19<strong>97</strong><br />
Internationalisierung der<br />
Märkte und Währungsunion<br />
stehen im Mittelpunkt der<br />
HPV-Tagung, die vom 8. bis<br />
9. Juni in Gütersloh stattfindet.<br />
Lage und Entwicklungsperspektiven<br />
der deutschen Industrie“<br />
werden von BDl-Präsident<br />
Dr. Hans-Olaf Henkel<br />
ausgeleuchtet, über die „Wirtschafts-<br />
und Mittelstandspolitik<br />
der Bundesregierung<br />
unter besonderer Berücksichtigung<br />
der Währungsunion“<br />
referiert der Mittelstandsbeauftragte<br />
der Bundesregierung,<br />
der Parlamentarische<br />
Staatssekretär Dr. Heinrich L.<br />
Kolb, und über „Chancen und<br />
Risiken für Papier- und Pappewaren<br />
am Beispiel der Faltschachtelindustrie“<br />
hält der<br />
Vorsitzende des FFI, Herr Gerhard<br />
Kisel, einen Vortrag. ❐<br />
200 Jahre Züchner<br />
Verpackungen<br />
„200 Jahre Züchner Verpackungen<br />
in Seesen sind für unser<br />
Unternehmen nach erfolgreich<br />
abgeschlossenen Restrukturierungsmaßnahmen<br />
Anlaß,<br />
mit Stolz und neuem Selbstbewußtsein<br />
in die Zukunft zu<br />
schauen. Wir haben unser Erfahrungspotential<br />
in optimierte<br />
Produktionsabläufe und<br />
technische Innovationen umgesetzt“,<br />
so Gerhard Völkner,<br />
Geschäftsführer CarnaudMetalbox/Züchner<br />
Verpackungen,<br />
anläßlich der Unternehmensgründung<br />
vor 200 Jahren – am<br />
18. März 17<strong>97</strong>. In der Tat präsentiert<br />
sich das Unternehmen im<br />
Jubiläumsjahr in bester Verfassung.<br />
Die unter erheblichem<br />
Kapitaleinsatz des neuen<br />
CMB-Eigners Crown Cork &<br />
Seal vollzogenen unternehmensstrategischenMaßnahmen<br />
haben Züchner wieder in<br />
die Gewinnzone gebracht.<br />
Die Herstellung der Züchner-Nahrungsmitteldosenkonzentriert<br />
sich heute auf den<br />
Hauptsitz Seesen sowie die<br />
Standorte Lübeck,Weiding und<br />
Magdeburg.<br />
1996 und 19<strong>97</strong> wurden bzw.<br />
werden in die Produktion,<br />
Forschung und Entwicklung<br />
so-wie in den Kundenservice<br />
30 Mio. DM investiert. Der<br />
Zielumsatz 19<strong>97</strong> liegt bei 275<br />
Mio. DM.<br />
In Seesen wird noch 19<strong>97</strong><br />
eine,wie es heißt,weltweit einzigartige<br />
High-Speed-Linie zur<br />
Dosenfertigung ihre Produktion<br />
aufnehmen. Damit setzt<br />
man deutliche Zeichen für den<br />
Standort Deutschland und<br />
das künftig noch verstärkte<br />
Engagement für den deutschen<br />
Food-Markt. ❐<br />
300 Millionen<br />
Pumpen pro Jahr<br />
Die Calmar-Albert GmbH<br />
Produktionsanlage in Hemer,<br />
Deutschland, besteht aus<br />
zwei Werken auf einer Gesamtfläche<br />
von 13 000 m 2 . In Hemer<br />
kann man mit einer Kapazität<br />
von jährlich über 300 Millionen<br />
Pumpen aller Art (Sprühpumpen,<br />
Dosierer, Trigger<br />
Sprayers) für verschiedene<br />
Branchen herstellen, zum Beispiel<br />
für die Kosmetik-, Pharma-,<br />
Parfüm- und Reinigungs-<br />
mittelindustrien. Beschäftigt<br />
werden 320 Mitarbeiter, und<br />
man erwirtschaftet einen Jahresumsatz<br />
von über 80 Mio.<br />
DM.<br />
Die Produktionsanlage wurde<br />
im April im Rahmen einer<br />
Einweihungsfeier offiziell ihrer<br />
Bestimmung übergeben. ❐<br />
Jagenberg-Gruppe<br />
auf der CMM<br />
Mit einer Standfläche von<br />
650 m 2 wird die Jagenberg-<br />
Gruppe auch auf der diesjährigen<br />
CMM in Chicago wieder<br />
zu den größten Ausstellern<br />
gehören. Auf dem Jagenberg-<br />
Stand werden die Gruppenunternehmen<br />
Kampf, Lemo und<br />
Bachofen & Meier neue und<br />
verbesserte Anlagen aus ihrem<br />
Produktprogramm vorstellen.<br />
Kampf wird z.B. ein Exemplar<br />
seiner Rollenschneid- und<br />
Wickelmaschine „Conslit“ zeigen.<br />
Lemo, ebenfalls in Enfield/Connecticut<br />
ansässiger<br />
Spezialist für Beutel- und Flexodruckmaschinen,<br />
wird eine<br />
nahezu 20 Meter lange servogetriebene<br />
Anlage zur Fertigung<br />
von Hemdchen-Tragetaschen<br />
mit integriertem<br />
Mehrfarben-Inline-Druckwerk<br />
zeigen. Last, not least stellt<br />
Bachofen & Meier ein Düsenauftragwerk<br />
zur Beschichtung<br />
von Papier aus. Darüber hinaus<br />
können sich interessierte<br />
Besucher über neueste Entwicklungen<br />
bei Faltschachtelklebemaschinen<br />
der Jagenberg<br />
Diana informieren.<br />
Unter anderem hat das Unternehmen<br />
kürzlich eine neue<br />
preisgünstige Faltschachtelmaschine<br />
für kleine und mittlere<br />
Auftragsgrößen mit dem<br />
Namen Eco 78-1 auf den Markt<br />
gebracht. ❐<br />
Arpass rechnet ab<br />
Einen wichtigen Meilenstein<br />
auf dem Weg in Richtung Industriestandard<br />
hat Arpass<br />
kürzlich passiert: Der Geschäftsbereich<br />
Pharma der<br />
Firma Hoffmann-La Roche in<br />
Deutschland hat sich für Ar-<br />
pass als Packmittel-Spezifikationssystem<br />
entschieden.<br />
Das System wurde im<br />
Herbst 1996 ausgeliefert und<br />
installiert. Als Datenbanksystem<br />
wird Oracle 7 auf einer<br />
HP 9000 eingesetzt. Nach einigen<br />
Anpassungen und Modifikationen<br />
während der Testphase,<br />
die von Hoffmann-La<br />
Roche weitgehend selbständig<br />
vorgenommen werden konnten,<br />
geht es nun in den Echtbetrieb.<br />
Arpass verwaltet Packmittel-<br />
und Artikeldaten.Was liegt<br />
da näher, als diese Daten auch<br />
für die Lizenzentgeltabrechnungen<br />
für das DSD („Der<br />
grüne Punkt“) zu nutzen?!<br />
Mit der Entwicklung eines<br />
entsprechenden Zusatzmoduls<br />
wird in Kürze begonnen.<br />
Eine erste Pilotinstallation ist<br />
für das 3. Quartal 19<strong>97</strong> vorgesehen,das<br />
fertige Produkt wird<br />
voraussichtlich im 4. Quartal<br />
19<strong>97</strong> lieferbar sein.<br />
Das DSD-Abrechnungsmodul<br />
wird als konfigurierbare<br />
Busineß-Software sowohl auf<br />
der Arpass-Datenbank, als auch<br />
auf vorhandenen „Fremd“-Datenbanken<br />
aufsetzen können,<br />
und auch als eigenständiges<br />
System arbeiten können. ❐<br />
Eurostar für<br />
„Campina-Flasche“<br />
Die Kunststoff-Mehrwegflasche<br />
der Campina Melkunie, ist mit<br />
dem „Eurostar for Packaging<br />
96“ ausgezeichnet worden. Die<br />
Leichtflasche besteht aus<br />
Makrolon, dem Polycarbonat<br />
der Bayer AG, und wird von<br />
der österreichischen Firma<br />
Greiner & Söhne, Kremsmünster,<br />
im Spritzstreck-Blasverfahren<br />
hergestellt. Die Preisvergabe<br />
fand am 6. Februar<br />
auf der Hispack ‘<strong>97</strong> statt. Für<br />
Bayer nahm Dr. Sabine Ohst,<br />
Branchenmanagerin Verpakkung<br />
und Medizintechnik im<br />
Geschäftsbereich Kunststoffe,<br />
die Auszeichnung entgegen.<br />
Die rechteckige Leichtflasche<br />
war bereits beim 19. Deutschen<br />
Verpackungswettbewerb im<br />
Mai 1996 erstmals prämiert<br />
worden. ❐<br />
58 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>
DORLYL<br />
Transparentes Kleid<br />
Leuchtender, transparenter,<br />
bruchsicherer – und um rund<br />
die Hälfte billiger als die „Konkurrenz“<br />
aus Polycarbonat sei<br />
Frische soll der Ballon ausstrahlen<br />
und enthalten Bild: ATO<br />
ihre neue „Bonbonne d’Eau“,<br />
sagt die Herstellerfirma Dorlyl,<br />
eine gemeinsame Tochter von<br />
Elf Atochem und Shell Chemie.<br />
Die in Deutschland noch<br />
wenig verbreiteten Mineraloder<br />
Tafelwasserballons werden<br />
in Frankreich von gut einem<br />
Dutzend Firmen vertrieben.<br />
Den nötigen Druck erhalten<br />
sie von unten aus einem<br />
Kühlaggregat,mit dem die Flaschen<br />
verbunden sind. Die ersten<br />
PVC-Ballons hat Dorlyl<br />
schon 1992 für den brasiliani-<br />
schen Markt entwickelt.Für die<br />
neue Variante wurde die PVC-<br />
Formel sozusagen aufpoliert,<br />
um den Wasserspender als<br />
Blickfang noch anziehender<br />
und appetitlicher zu machen.<br />
Hinein gehen jeweils 19 bis<br />
20 Liter. Den Ballon gibt es in<br />
zwei Ausführungen: als 950 g<br />
schweres Pfandmodell mit bis<br />
zu 100 Umläufen und entsprechend<br />
robusten mechanischen<br />
Eigenschaften (ein Plumps<br />
aus 1,50 m Höhe und randvoll<br />
läßt den Ballon schlicht unbeeindruckt),<br />
und als Einwegversion<br />
von 650g.<br />
Die 1964 von Shell und<br />
Elf Atochem gegründete Jointventure-Firma<br />
war seinerzeit<br />
der Wegbereiter der Kunststoffflaschen<br />
aus PVC. Sie wurde<br />
erstmals von der Lesieur-<br />
Gruppe eingesetzt, die eines<br />
ihrer Speiseöle darin abfüllte,<br />
– damals für den gesamten<br />
Sektor der Flüssiglebensmittelverpackungen<br />
eine kleine<br />
Revolution. Dorlyl hat bisher<br />
für die verschiedensten<br />
Einsatzzwecke über 20000<br />
diverse PVC-Varianten entwickelt,<br />
ist heute den Angaben<br />
nach weltweit führender Fabrikant<br />
in dem Bereich und<br />
zugleich größter Exporteur<br />
von PVC-Verbunden für Hohlkörperpackmittel.<br />
J. S.<br />
PAGO<br />
Etikettensoftware<br />
Für die Etikettensoftware Pagowin<br />
(erhältlich für Windows<br />
ab 3.1, Windows 95 und Windows<br />
NT ab 3.51) steht neuerdings<br />
ein Zusatzmodul zur Verfügung,<br />
mit dem menügeführt<br />
und auf einfache Weise, EAN-<br />
128-Strichcodes erstellt werden<br />
können.<br />
Der Programmteil Pagowin-<br />
EAN-128 gewährleistet ein<br />
korrektes und einfaches Gestalten,<br />
d. h. es wird das Er-<br />
Komfortables EAN-<br />
128-Gestaltungsprogramm<br />
stellen oder Drucken eines<br />
falschen EANCodes verhindert.<br />
Alle speziellen Kombinationen<br />
im Code EAN 128 können selbständig<br />
und nach Kundenwunsch<br />
erstellt werden, sei es<br />
für die Handelseinheit (Tray)<br />
RUNDSCHAU<br />
oder für die Liefereinheit (Palette).Sämtliche<br />
genormte Datenbezeichner<br />
(DB) mit einer<br />
Beschreibung des Dateninhaltes<br />
und den möglichen Formaten,<br />
sind in einer Liste hinterlegt<br />
und können einfach ausgewählt<br />
und EAN-konform<br />
kombiniert werden. Wird z.B.<br />
das Mindesthaltbarkeitsdatum<br />
mit dem DB 15 gewählt,<br />
schreibt das Programm automatisch,genau<br />
nach den EAN-<br />
Vorschriften, eine sechsstellige<br />
Ziffer vor. Da alle genormten<br />
DB in diesem Programm<br />
enthalten sind,können sämtliche<br />
Möglichkeiten des Codes<br />
EAN 128 ausgeschöpft und angewendet<br />
werden. ❐<br />
Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong> 59
RUNDSCHAU<br />
BVM BRUNNER GMBH<br />
Vollautomatisches Verpacken von Retouren<br />
Der in Reutlingen ansässige<br />
Verpackungsmaschinenhersteller<br />
BVM hat zusammen<br />
mit der Firma Ackermann in<br />
der Schweiz, den Einstieg mit<br />
einer Verpackungsanlage zum<br />
Verpacken von Retouren im<br />
Bereich Legewaren, gefunden.<br />
Nachdem auf der interpack 96<br />
in Düsseldorf das Konzept<br />
präsentiert wurde, begannen<br />
die Verhandlungen mit einigen<br />
in Deutschland ansässigen<br />
Textilversandhäusern. Der Lieferumfang<br />
umfaßt das vollautomatische<br />
Verpacken sowie<br />
das artikelbezogene Etikettieren<br />
der Textilretouren.<br />
Der Vorteil des Verpakkungsvorgangs<br />
gegenüber den<br />
seitherigen Lösungen wie<br />
Winkelschweißer oder vorgefertigte<br />
Polybeutel liegt darin,<br />
daß die in Linie arbeitende<br />
Verpackungsanlage alle, chaotisch<br />
im Wechsel, ankommenden<br />
Formate verpacken kann.<br />
Die einzelnen Artikel müssen<br />
nicht vorsortiert werden. Zusammen<br />
mit der Firma<br />
Schwab in Hanau, wurde das<br />
Konzept dann weiterentwikkelt.<br />
„Gruppenarbeit erzielt ein<br />
Höchstmaß an Produktivität,<br />
wenn man die Kreativität<br />
des einzelnen damit fördert“,<br />
dies war der Leitgedanke<br />
eines Planungsteams dort.<br />
Um diese Arbeitsschritte<br />
gruppenarbeitsfähig zu gestalten,<br />
wurde eine entsprechende<br />
Förderanlage mit multi-<br />
funktionalen Arbeitsplätzen<br />
konzipiert.<br />
Die Bedienperson der Verpackungsanlage<br />
hat nun lediglich<br />
die Aufgabe, den zu verpackenden<br />
Artikel auf das Einlauftransportband<br />
der Verpakkungsanlage<br />
aufzulegen und<br />
ein beigefügtes Etikett an die<br />
Etikettiereinrichtung zu übergeben.<br />
Über Lichtvorhänge in Querund<br />
Längsrichtung wird die<br />
Die Maschinen arbeiten so, wie sie von der Bedienperson gefüttert wird –<br />
hier fertig verpackte Textilien<br />
Produktkontur abgetastet.Diese<br />
Produkterkennung und<br />
das spezielle dauerbeheizte<br />
Schweißsystem von BVM ermöglichen<br />
das vollautomatische<br />
Einschweißen der Produkte<br />
in einen engen Folienbeutel<br />
wie es seither lediglich<br />
mit einem Winkelschweißer<br />
möglich war. Das Etikett wird<br />
außen auf dem Folienbeutel<br />
an einer definierten Position<br />
aufgebracht. Ein wiedereinlagerungsfähiger,versandfertiger<br />
Artikel wird in die Kommissionierlinien<br />
zurückgeführt.<br />
Verarbeitet werden können,<br />
auf der Anlage: Textilien mit<br />
der minimalen Größe von ca.<br />
150 ´ 150 mm bis zu einer<br />
maximalen Größe von 500 ´<br />
650 mm. Die Höhe der zu<br />
verpackenden Textilien kann<br />
zwischen 10 mm und 150 mm<br />
liegen. Die effektive Leistung<br />
der Anlage liegt bei 650 – 700<br />
Paketen pro Stunde netto bei<br />
dem im Textilversandhandel<br />
üblichen Retourenmix. ❐<br />
NICHIMEN EUROPE<br />
BOPA-Folien jetzt auch in Europa<br />
Im Coextrusionsverfahren hergestellte,<br />
biaxial gereckte<br />
Flachfolien aus Polyamid<br />
(BOPA-Folien) sind jetzt auch<br />
aus europäischer Produktion<br />
verfügbar. Hersteller ist Biaxis<br />
Oy, Lahti/Finnland.<br />
Auf einer Dreischicht-Coextrusionsanlage<br />
fertigt das<br />
Unternehmen transparente<br />
Flachfolien von 12 µm bis 25<br />
µm Dicke. Für 19<strong>97</strong> ist – weltweit<br />
erstmals – die Produktion<br />
von nur 10 µm dünnen Folien<br />
geplant. Vertrieben werden<br />
diese Folien von Nichimen Europe<br />
plc.<br />
Coextrudierte, biaxial gereckte<br />
Flachfolien zeichnen<br />
sich durch Gleichmäßigkeit,<br />
STAINLESS STEEL COATINGS<br />
Edelstahl-Beschichtungen<br />
Über eine komplette Familie<br />
von Edelstahl-Schutzbeschichtungen,<br />
die sich durch ihre<br />
Widerstandsfähigkeit gegen<br />
Korrosion, Witterungseinflüssen,<br />
Abrasion und Chemikalien<br />
auszeichnet, verfügt die<br />
Stainless Steel Coatings, Inc.<br />
in Littleton, Massachusetts.<br />
Hauptmerkmal der Beschichtungen<br />
ist reines Edelstahl-<br />
Schwimmpigment 316L, das<br />
eine starre Barriere gegen<br />
Korrosion, Witterungseinflüsse,<br />
Abrasion und Chemikalien<br />
bildet. Sie sind USDA-genehmigt<br />
und können somit auf<br />
fast allen Grundmaterialien<br />
Funktionalität und ausgeglichene<br />
mechanische Eigenschaften<br />
aus. Sie schützen den<br />
Verpackungsinhalt vor mechanischer<br />
Beschädigung und<br />
präsentieren ihn auf ansprechende<br />
Weise. Die Folien<br />
eignen sich sowohl für das<br />
Frontal- oder Zwischenlagenbedrucken<br />
als auch zum Metallisieren.<br />
Außerdem lassen<br />
sie sich problemlos kaschieren<br />
und beschichten. Damit empfehlen<br />
sie sich besonders als<br />
Verpackung für hochwertige<br />
Produkte. Dank einer optimalen<br />
Maschinengängigkeit erlauben<br />
die BOPA-Folien hohe<br />
Verarbeitungsgeschwindigkeiten.<br />
❐<br />
oder vorher angestrichenen<br />
Flächen verwendet werden.<br />
Erhältlich zum Lackieren,<br />
Streichen oder in Aerosoldosen<br />
halten die Produkte in<br />
ihrer Zusammensetzung auf<br />
der Basis von Polyurethan,<br />
Epoxidharz, Silikonalkyd und<br />
Vinyl Temperaturen bis zu<br />
Bild: IHT GmbH<br />
120 °C und über 1000 Stunden<br />
im Salznebelkammertest ohne<br />
negative Auswirkungen aus.<br />
Steel-IT-Beschichtungen werden<br />
in Viertelgallonen, Gallonen,<br />
Großgebinden und Aerosoldosen<br />
geliefert; sie sind<br />
als Paket mit den kompatiblen<br />
Grundierungen erhältlich. ❐<br />
60 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>
BLUHM SYSTEME<br />
Der intelligente Druck/Spender...<br />
Cimjet 300 ist ein kompaktes,<br />
robustes und zuverlässiges<br />
Druck-Spendesystem. Es<br />
zeichnet sich durch einfache<br />
Bedienung und Integrationsfähigkeit<br />
in bezug auf die<br />
Die Intelligenz ist bereits im Drucker<br />
eingebaut Bild: Bluhm Systeme<br />
Kommunikation mit der Produktionssteuerung<br />
aus. Das<br />
Gerät ist mit einer zentralen<br />
Schnittstelle ausgerüstet, so<br />
daß sämtliche Statusinformationen<br />
direkt abgefragt wer-<br />
OSTMA<br />
Worldstar für Multipacksystem<br />
Auf dem Combi-Packer-System<br />
(OCP) zur Online-Herstellung<br />
von Multipacks, gesteuert<br />
von Atlas-Copco-<br />
Steuermodulen läßt sich eine<br />
Vielzahl primärverpackter Produkte,<br />
wie zum Beispiel<br />
Schlauchbeutel, Flow-Packs,<br />
Blister,Schokoladen oder Falt-<br />
Auf der OCP hergestellte Multipacks<br />
Bild: Ostma<br />
schachteln, mit Geschwindigkeiten<br />
von über 1000 Takten<br />
pro Minute in Schachteln,<br />
Trays oder andere Behältnisse<br />
wirtschaftlich abpacken. Der<br />
wirtschaftliche Einsatz des im<br />
Vorjahr mit dem Deutschen<br />
den können. Eine SPS-Signalschnittstelle<br />
sowie freie<br />
Steckplätze für Zusatzoptionen<br />
(z.B. Barcode Verifier) gehören<br />
ebenso zur Standardausrüstung.<br />
Ein integrierter<br />
Rechner ermöglicht den Standalone-Betrieb<br />
ohne den zusätzlichen<br />
Einsatz eines PCs.<br />
Datentransfer-, Konfigurationsund<br />
Diagnosefunktionen sind<br />
über die fest installierte Folientastatur<br />
mit Display abrufbar.<br />
Mehrere Systeme können<br />
miteinander vernetzt werden.<br />
Außerdem enthält das System<br />
eine Real-Time-Funktion und<br />
die Möglichkeit, ein Mindesthaltbarkeitsdatum<br />
zu errechnen.<br />
Im Cimjet 300 werden ein<br />
Thermo-/Thermotransferdrukker<br />
mit einem vollautomatischen<br />
Etikettenspender kombiniert.Spendegeschwindigkeiten<br />
bis zu 120 Etiketten pro<br />
Minute sind je nach Etikettengröße<br />
erreichbar, die Auflösung<br />
beträgt 300 dpi. ❐<br />
Verpackungspreis für Maschinenkonzepte<br />
1996 ausgezeichneten<br />
und jetzt sogar mit dem<br />
internationalen Worldstar bedachten<br />
OCP-Systems ist nicht<br />
allein auf die damit zu erzielenden<br />
hohen Ausbringungsraten<br />
zurückzuführen. Von besonderem<br />
Vorteil sind, und<br />
das dürfte auch der Grund für<br />
den inzwischen großen Markterfolg<br />
des Systems sein, die<br />
schnelle und einfache Umstellbarkeit<br />
auf andere Produkte<br />
sowie die Möglichkeit der<br />
Variation bei den herzustellenden<br />
Endverpackungen hinsichtlich<br />
Größe, Inhalt und Dekor<br />
lediglich durch Etikettenrollenwechsel<br />
und Programmanwahl.Damit<br />
ist ein Abpacker<br />
beziehungsweise Produzent in<br />
der Lage,auf aktuelle Marktgegebenheiten<br />
schnell zu reagieren<br />
und sich so ohne zusätzliche<br />
Kosten Wettbewerbsvorteile<br />
zu schaffen. ❐<br />
Für Kanten, die nicht nur vor<br />
Beschädigung, sondern speziell<br />
auch vor Nässe geschützt<br />
werden müssen, empfiehlt<br />
sich ein besonderer Schutz.<br />
Das Unternehmen Kemapack<br />
entwickelte eigens für diesen<br />
Anwendungsfall die bewährten<br />
Kantenschutzwinkel weiter.<br />
Der neue Aquatec-Kantenschutzwinkel<br />
sorgt durch eine<br />
RUNDSCHAU<br />
KEMAPACK GMBH<br />
Feuchtigkeitsbeständig schützen<br />
EASYPACK<br />
Papierpolstermaterial<br />
Die Easypack GmbH, Soest<br />
präsentierte auf der internationalen<br />
Fachmesse Logistik<br />
19<strong>97</strong> „LOG“ in Essen ein vielseitig<br />
einsetzbares Polsterver-<br />
packungsmaterial aus 100 Prozent<br />
recyceltem Sack-Kraftpapier<br />
mit geringem Eigengewicht<br />
und stabilen Schutzpolsterprofilen.<br />
Das ungebleichte biologisch<br />
abbaubare Papier wird durch<br />
hauchdünne, wasserabweisendePolyethylen-Beschichtung<br />
auf der kritischen Außenseite<br />
für Schutz vor Feuchtigkeit:<br />
Die Kanten werden so vor<br />
Spritz- und Regenwasser geschützt<br />
und weichen nicht<br />
mehr auf. Daneben erhöht<br />
man auch zusätzlich die Stabilität<br />
der einzelnen Packstücke<br />
auf der Palette. Ebenso eignet<br />
sich der Winkel zur Stabilisierung<br />
der Karton-Innenseiten,<br />
um so die Stapellastfähigkeit<br />
zu steigern. Aquatec besteht<br />
aus Recycling-Papierbahnen,<br />
die ausschließlich mit umweltfreundlichen,<br />
wasserlöslichen<br />
Klebern auf Stärkebasis verleimt<br />
werden. Deshalb können<br />
sie problemlos als Altpappe<br />
entsorgt (RESY) bzw. wiederverwendet<br />
werden. Aquatec ist<br />
in Stärken von 2 mm bis 6 mm<br />
in jeder gewünschten Länge<br />
sowie in Standardabmessungen<br />
erhältlich. ❐<br />
ein spezielles maschinelles Verfahren<br />
in ein federndes Schutzpolster<br />
für die unterschiedlichsten<br />
Anwendungsbereiche<br />
umgewandelt. Dieses Polster-<br />
material sorgt für einen Rundumschutz<br />
der verpackten Ware<br />
während des gesamten Transports<br />
und wird nicht wie z.B.<br />
bei Schüttgut durch Transportbeschleunigungsamplituden<br />
umverteilt. ❐<br />
Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong> 61
Dr.-Ing. Bernhard Klumpp ist Leiter<br />
der Abteilung Handhabungstechnik<br />
des Fraunhofer Instituts für Produktionstechnik<br />
und Automatisierung in<br />
Stuttgart<br />
Forum<br />
Wissenschaft<br />
Technisch-Wissenschaftliche Beilage · 48 · 19<strong>97</strong> · N°3<br />
Flexible Antriebssysteme -<br />
Der Einsatz der Servotechnik eröffnet neue Möglichkeiten in der Verpackungsmaschinentechnik<br />
Bislang kommen im Verpackungsmaschinenbau<br />
fast ausschließlich traditionelle<br />
Antriebskonzepte mit mechanisch starr<br />
gekoppelten Einheiten zum Einsatz. Dadurch<br />
bedingt verursachen die bei Formatoder<br />
Produktumsattlungen notwendigen<br />
Einstellarbeiten erhebliche Umrüstzeiten.<br />
Die Reaktion auf schwankende Prozeßparameter,<br />
wie beispielsweise unterschiedliche<br />
Feuchtigkeit des Kartonmaterials, ist<br />
schwierig. Um Stör- oder Blockadesituationen<br />
sicher beherrschen zu können, muß die<br />
mechanische Konstruktion für ein Vielfaches<br />
der im Normalbetrieb auftretenden<br />
Kräfte bemessen werden. Das wirkt sich<br />
natürlich entsprechend verteuernd auf die<br />
Maschine aus. Der anhaltende Preisdruck<br />
stellt jedoch mittelfristig für diese gut eingeführte<br />
Branche die Fertigung am Standort<br />
Seite 62<br />
Verpackungs-Rundschau 5/<strong>97</strong><br />
FLEXIBILITÄT IST GEFRAGT<br />
Deutschland in Frage und erfordert die<br />
Entwicklung innovativer Maschinenkonzepte.<br />
Verpackungsmaschinenhersteller müssen<br />
sich ständig den Anforderungen des<br />
Marktes anpassen, um weiterhin wettbewerbsfähig<br />
zu bleiben. Eine Verlagerung<br />
vom Verkäufermarkt hin zum Käufermarkt<br />
hat in den letzten Jahren dazu geführt, daß<br />
bei den Produkten die Typen- und Variantenvielfalt<br />
bei gleichzeitig abnehmenden<br />
Losgrößen gestiegen ist. Parallel dazu<br />
haben sich die Produktlebenszeiten enorm<br />
verkürzt.<br />
Der Einsatz neuer Verpackungsmaterialien<br />
und neuer Verpackungsprozesse<br />
bietet zum einen viele innovative Möglichkeiten<br />
und ist damit der Produktdifferenzierung<br />
förderlich zum anderen erschwert<br />
dies die Arbeit der Verpackungsindustrie<br />
enorm.<br />
Alles in allem ergibt sich daraus für<br />
die Verpackungsmaschinen die Forderung<br />
nach größerer Flexibilität bezüglich des<br />
Packgutes und dessen Format. Eine schnelle<br />
und unkomplizierte Umrüstung auf wechselnde<br />
Produktformate erhöht die Produktivität<br />
und damit die Wirtschaftlichkeit<br />
der Anlage.<br />
Die wichtigste Anforderung an ein neues<br />
Maschinenkonzept ist die Auflösung der<br />
starren Verbindungen unter den einzelnen<br />
Funktionseinheiten und die Entkoppelung<br />
der Bewegungsabläufe vom Zentralantrieb.<br />
Jede Funktionseinheit erhält ihren eigenen<br />
Servoantrieb, der über ein intelligentes<br />
Bussystem mit den anderen Einheiten elektronisch<br />
vernetzt ist. Bezüglich Antrieb,<br />
Steuerung und Regelung sind die Funktionseinheiten<br />
autonom.<br />
Durch den kombinierten Einsatz von Servomotoren<br />
und Mikroprozessoren lassen<br />
sich konventionelle Antriebssysteme, die<br />
bisher mechanisch starr gekoppelt waren,<br />
durch leistungsfähigere und vor allem flexiblere<br />
Antriebskonzepte ersetzen. Servomotoren<br />
zeichnen sich durch eine hohe Dynamik<br />
und Wartungsfreiheit aus und werden<br />
inzwischen in einem großen Leistungsbereich<br />
angeboten, der sich von einigen<br />
wenigen Watt bis weit über 100 kW<br />
erstreckt. Die Dynamik der Servomotoren<br />
erreicht sogar teilweise Werte, die sich bisher<br />
nur mit hydraulischen Servoventilen<br />
realisieren ließen. Fahrprofile wie Abbremsen<br />
bis zum Stillstand ohne Überschwingen<br />
und Wiederbeschleunigen können im Takt<br />
von 600 bis 800 Hüben pro Minute gefahren<br />
werden. Wesentlicher Vorteil der Servomotoren<br />
gegenüber konventionellen Antrieben<br />
ist das Vorhandensein digitaler<br />
Schnittstellen, die eine Anbindung an Industrierechner<br />
und Mikroprozessorsysteme<br />
ermöglichen.<br />
Die rasche Entwicklung der Servotechnik<br />
hat bei den Motoren zu immer kleineren<br />
mechanischen Zeitkonstanten und damit<br />
zu einer Präzision bei der Kopplung elektrischer<br />
Antriebe geführt, die einen Einsatz<br />
der mechanischen Kopplung erst möglich<br />
macht.<br />
Auch die anfangs unerschwinglichen<br />
Kosten der Servomotoren sind im Laufe<br />
der Entwicklung der Servotechnik soweit<br />
gesunken, daß aus heutiger Sicht Servomotoren<br />
in der Verpackungstechnik technisch<br />
und wirtschaftlich sinnvoll eingeführt<br />
werden können.
Technisch-Wissenschaftliche Beilage · 48 · 19<strong>97</strong> · N°5<br />
NEUARTIGE BIOPOLYMERE AUS<br />
EXTRUDIERTEM GETREIDE<br />
Eine der Arbeitsrichtungen der IGV Institut<br />
für Getreideverarbeitung GmbH ist die Entwicklung<br />
verschiedener Materialien mittels<br />
Konversion durch Extrusion biopolymerer<br />
Rohstoffe. Diese Werkstoffe und Additive<br />
sind für die Verarbeitung in verschiedenen<br />
Industriebereichen geeignet. Im Vordergrund<br />
der Entwicklungen stehen ökologische<br />
Aspekte aber auch die Orientierung auf<br />
kostengünstige Rohstoffe.<br />
Die Entwicklung neuartiger Materialien auf<br />
der Basis von Biopolymeren ist national und<br />
international ein Forschungsschwerpunkt.<br />
Eine wesentliche Eigenschaft, nämlich die<br />
biologische Abbaubarkeit der Materialien,<br />
konnte bei den meisten anderen Werkstoffentwicklungen<br />
nicht erreicht werden. Mit<br />
dieser Eigenschaft ist den Biopolymeren eine<br />
ökologisch unbedenkliche Entsorgungsmöglichkeit<br />
gegeben.<br />
Im Institut für Getreideverarbeitung<br />
(IGV) GmbH werden auf dieser Rohstoffbasis<br />
verschiedene Werkstoffentwicklungen<br />
durchgeführt, die zu thermoplastischen<br />
Rohstoffen für die kunststoffverarbeitende<br />
Industrie, zu Dämmstoffen oder zu Additiven<br />
für Anwendungen in verschiedenen<br />
Industriebereichen (z.B. Papier- und Pappeherstellung)<br />
führen. Sie beruhen auf Erfahrungen<br />
bei der Verarbeitung landwirtschaftlicher<br />
Rohstoffe im Food-Bereich. Dabei<br />
ist es gelungen, mit nur geringfügig modifizierter<br />
Technik das bestehende Know-how<br />
für den Nonfood-Bereich anzuwenden.<br />
Nachwachsender Rohstoff<br />
Getreide<br />
Rohstoffverknappung, ökologische Ausgewogenheit<br />
hinsichtlich der Kohlendioxidbilanz<br />
und abfallwirtschaftliche Aspekte erfordern<br />
neue Werkstoffe. Bei Betrachtung der<br />
landwirtschaftlichen Rohstoffe weisen die<br />
stärkereichen Erntegüter eine Vielzahl von<br />
Eigenschaften auf, die sie für die Verarbeitung<br />
im technischen Bereich prädestinieren.<br />
Die Kartoffel und das Getreide sind seit<br />
Beginn der Industrialisierung ein fester<br />
Bestandteil der Rohstoffpalette für verschiedene<br />
Industriebereiche.<br />
Aus unserer Sicht besitzt das Getreide<br />
Eigenschaften, die eine vorteilhafte stoff-<br />
U. Lehrack; Bergholz-Rehbrücke<br />
liche Nutzung ermöglichen. Getreide ist<br />
eine natürliche Ressource, bei der sich die<br />
Inhaltsstoffzusammensetzung von Jahr zu<br />
Jahr nur unwesentlich ändert. Die Zusammensetzung<br />
wie auch die Qualität der Inhaltsstoffe<br />
sind für Konversionsprozesse<br />
wie z.B. durch Extrusion recht günstig. Die<br />
Lagerfähigkeit ist bei Aufrechterhaltung der<br />
Funktionalität der Inhaltstoffe gegenüber<br />
anderen landwirtschaftlichen Erntegütern,<br />
wie Kartoffeln oder Zuckerrüben, sehr gut.<br />
Für die technische Nutzung von Getreide<br />
stehen aus dem Bereich der anwendungsorientierten<br />
Forschung erst einige Insellösungen<br />
ohne durchgängige technologische<br />
Organisation zur Verfügung, die für die<br />
gewerbliche Nutzung noch zu einseitig und<br />
damit hinsichtlich der Marktvariabilität zu<br />
riskant sind. Die im Institut für Getreideverarbeitung<br />
verfolgte Kombination mehrerer<br />
alternativer Produktionsrichtungen mit der<br />
gleichen technischen Ausrüstung eröffnet im<br />
Nonfood-Bereich neue anwendungsfreundliche<br />
Möglichkeiten. Die Komplettierung<br />
durch ein betriebsgerechtes Kontrollverfahren<br />
trägt zusätzlich den aktuellen und den<br />
zukünftigen Anforderungen an die Werkstoffbranche<br />
Rechnung.<br />
Extrusion für Nonfood-<br />
Applikationen<br />
Die Extrusionstechnologie stammt ursprünglich<br />
aus der Kunststoffindustrie und<br />
wird seit rund 50 Jahren auch für andere<br />
Industriezweige genutzt. Neben dem wohl<br />
bekanntesten Erzeugnis, den Erdnußflips,<br />
hat sich die Extrusion in verschiedenen<br />
Bereichen der Lebensmittel- und Futtermittelherstellung<br />
einen bedeutenden Marktanteil<br />
gesichert. Sie wird beispielsweise als<br />
Alternative zu konventionellen Texturierungsprozessen<br />
und als Möglichkeit der<br />
hydrothermischen Behandlung eingesetzt.<br />
Auch kann der Extruder als Reaktionskammer<br />
für die thermo-mechanische Konversion<br />
dienen.<br />
Als Stärketräger sind für die Extrusion<br />
die Getreidepflanzen von vorrangiger Bedeutung.<br />
Von Vorteil für die im IGV durchgeführten<br />
Entwicklungsarbeiten, die sowohl Verfahren<br />
als auch Produkte betreffen, erweist<br />
sich die Palette der zur Verfügung stehenden<br />
Extruder. Die Kapazität der Extruder bewegt<br />
sich zwischen 50g/min bei Laborextrudern<br />
und 1000 kg/h bei Industrieextrudern.<br />
Die Arbeiten auf dem Gebiet der Nonfood-<br />
Applikationen, bei denen diese Extrusion<br />
angewendet wird, können in folgende<br />
Grundrichtungen unterteilt werden:<br />
● Plastifizierung von Getreideprodukten zu<br />
kompakten Granulaten für die thermoplastische<br />
Weiterverarbeitung<br />
● Plastifizierung und Aufschäumen von<br />
Getreideprodukten zu porösen Materialien<br />
geringer Dichte<br />
● Thermo-mechanische bzw. chemische<br />
Modifizierung von Getreideprodukten<br />
● Extrusion von anderen landwirtschaftlichen<br />
Rohstoffen als Getreide<br />
Im Gegensatz zu den vielfältigen Entwicklungen<br />
auf dem Gebiet der biologisch abbaubaren<br />
Werkstoffe, bei denen reine bzw.<br />
modifizierte Stärken als Ausgangsmaterial<br />
eingesetzt werden, verfolgt das Institut den<br />
Arbeitsgrundsatz, die stärkereichen Rohstoffe<br />
wie z. B. Getreide möglichst vollständig<br />
zu nutzen. Rohstoffe sind dementsprechend<br />
Schrote bzw. mühlentechnisch<br />
fraktionierte Mahlprodukte. Auf diese<br />
Weise werden:<br />
● die Rohstoffpreise und damit die Gesamtkosten<br />
reduziert und<br />
● der Energieeintrag in das Ausgangsmaterial<br />
und die Produkte verringert.<br />
Gleichzeitig können neben der Stärke<br />
andere Bestandteile der Rohstoffe als Modifikatoren<br />
genutzt werden.<br />
Aus den verschiedenen Entwicklungsarbeiten<br />
werden im folgenden Projekte beschrieben,<br />
deren industrielle Applikation<br />
schon realisiert bzw. in Vorbereitung ist.<br />
Thermoplastisches Granulat<br />
Unter dem Arbeitsnamen „GETREX“ wurde<br />
ein biologisch abbaubares Material entwickelt,<br />
das in seiner ersten Applikationsform<br />
mit Hilfe der Spritzgußtechnik verarbeitet<br />
werden kann. Als wesentliche Eigenschaften<br />
des Materials, insbesondere für<br />
die Spritzgußverarbeitung gelten folgende<br />
Parameter:<br />
● Anwendungsform: Granulat<br />
● Farbe: honigfarben bis braun, einfärbbar,<br />
beschichtbar, lackierbar<br />
● Schüttdichte: 0,8 g/cm 3<br />
Verpackungs-Rundschau 5/<strong>97</strong><br />
Seite 63
● Dichte: 1,4 g/cm 3<br />
● physikalische Eigenschaften:<br />
hart-elastisch bis gummiartig<br />
● Stabilität: stabil gegenüber Luftfeuchtigkeit,<br />
bei Wasserkontakt quellend<br />
● Schmelzverhalten: unter Scherbelastung<br />
bei ca. 140 °C fließfähig<br />
● Anwendungsgebiete: technische Formteile<br />
und Bedarfsgegenstände mit kurzer<br />
Lebensdauer, mit Beschichtung für Lebensmittel<br />
zugelassen<br />
● Umweltverträglichkeit: Ökologisch unbedenklich<br />
entsorgbar, kompostierbar<br />
Die Ermittlung der für eine Eignung als<br />
Verpackungsmaterial relevanten Parameter<br />
erfolgte noch nicht.<br />
Ziel der Materialentwicklung war es, aufbauend<br />
auf einer erprobten Verfahrensweise<br />
zur hydrothermischen Konversion des Roggenmehls,<br />
mit Hilfe der konventionellen<br />
Kunststofftechnik einen preiswerten Rohstoff<br />
für eine weitere Verarbeitung bereitzustellen.<br />
Die Spritzgußeignung der Materialien<br />
wurde zunächst im IGV durch Herstellen<br />
von Probekörpern mit einer Spritzgußmaschine<br />
vom Typ KuASY 100/25 erprobt.<br />
Danach folgte die Erprobung bei Industriepartnern.<br />
Durch einen kunststoffverarbeitenden<br />
Betrieb (Motzener Kunststoff- und<br />
Gummiverarbeitung GmbH) wurden mit<br />
einer weitestgehend den Materialeigenschaften<br />
angepaßten Spritzgußtechnologie als<br />
eine erste Produktserie Teile für ein „Wegwerfgeschirr“<br />
(Teller, Schüsseln, Gabeln,<br />
Spieße, Messer) für den Fastfood-Bereich<br />
hergestellt (Abbildung 1). Daneben wurde<br />
das Material für die Herstellung verschiedener<br />
technischer Formteile erprobt. Anläßlich<br />
der Bundesgartenschau 1995 in Cottbus<br />
wurden die Erzeugnisse in großen Stückzahlen<br />
an verschiedenen Imbißständen vorgestellt<br />
und getestet. Nach dem sortierten<br />
Erfassen der benutzten Teile erfolgte die<br />
Entsorgung zusammen mit anderen biologisch<br />
abbaubaren Materialien in einer industriellen<br />
Kompostierungsanlage.<br />
Das Verhalten des Materials im Produktzyklus<br />
(Herstellung/Kompostierung) dokumentiert<br />
die Funktionalität und die grundsätzliche<br />
Verarbeitungseignung des Granulates,<br />
so daß auch die wesentlich komplizierteren<br />
Anwendungen im Verpackungsbereich<br />
sowie die Verarbeitungsmöglichkeiten auf<br />
Duroplastmaschinen in weiteren Tests berücksichtigt<br />
werden sollen.<br />
In einer Weiterentwicklung des Materials<br />
sollen die Fließeigenschaften des gelatinierten<br />
Roggenmehles beim anschließenden For-<br />
Seite 64<br />
Verpackungs-Rundschau 5/<strong>97</strong><br />
Technisch-Wissenschaftliche Beilage · 48 · 19<strong>97</strong> · N°5<br />
mungsprozeß sowie die resultierenden<br />
Materialeigenschaften beeinflußt werden.<br />
Die Schwerpunkte der Optimierung für die<br />
technische Anwendung von GETREX sind<br />
seitens des Materials Festigkeit, Elastizität<br />
und Wasseraufnahme und seitens der Verarbeitbarkeit<br />
Fließ- und Schmelzverhalten<br />
sowie Homogenität beim kontinuierlichen<br />
Spritzguß.<br />
Mit Beginn der nationalen und internationalen<br />
Bearbeitung der Nutzung von Biopolymeren<br />
für technische Anwendungen kamen<br />
verschiedene biologisch abbaubare thermoplastisch<br />
verformbare Materialien auf den<br />
Markt. Bisher ist es jedoch noch nicht gelungen,<br />
ein Material zu entwickeln, das bei ähn-<br />
licher Funktionalität, wie sie konventionelle<br />
Kunststoffe aufweisen, dem Preisniveau dieser<br />
Materialien entspricht. GETREX ist in<br />
der jetzigen Zusammensetzung auch teurer<br />
als Massenkunststoffe auf petrochemischer<br />
Rohstoffbasis, verglichen mit anderen Bio-<br />
Kunststoffen liegt es jedoch in einem günstigeren<br />
Bereich. Trotz dieser positiven Ausgangsposition<br />
ist es ein wesentliches Ziel der<br />
weiteren Entwicklungsarbeiten, die Herstellung<br />
von GETREX hinsichtlich der Rezeptur<br />
und der Produktion kostengünstiger zu<br />
gestalten.<br />
Das Material wird durch die IGV GmbH<br />
hergestellt und vertrieben.<br />
Füllstoffe<br />
Loose-fill Verpackungspolster aus Kunststoff<br />
werden als Schaumstoffe zur Direktumschäumung<br />
bzw. als vorgefertigte Form-<br />
teile oder als schüttbare Füll- und Polstermaterialien<br />
angewendet. Bei den schüttbaren<br />
Materialien (Loose-fill, Fillings) soll die geometrische<br />
Form bewirken, daß sich die einzelnen<br />
Teile ineinander verkeilen, aber bei<br />
Belastung ausweichen. Das Material selbst<br />
ist elastisch, und die Ausgangsmaterialien<br />
sind meist Polysterol, Polyethylen oder Polypropylen.<br />
Die Kurzlebigkeit von Verpackungsmaterialien<br />
und die damit verbundenen Entsorgungsprobleme<br />
(Müllvolumen) machen Biopolymere<br />
und zu einem hohen Grad bioabbaubare<br />
Verpackungsmaterialien zur interessanten<br />
Alternative zu den konventionellen<br />
Werkstoffen. Das Ziel besteht darin, insbe-<br />
Abbildung 1: Beispiele für die Verarbeitung des thermoplastischen Materials GETREX<br />
sondere Produkte auf Polystyrolbasis z. B.<br />
Styropor-Chips) durch Alternativmaterialien<br />
zu substituieren.<br />
In den letzten Jahren wurde national wie<br />
international die Entwicklungsarbeit auf diesem<br />
Gebiet intensiviert und eine Vielzahl<br />
von Materialien als Rohstoff für Verpakkungsmaterialien<br />
ausgewiesen. Ebenso vielfältig<br />
sind die Produkte, die auf den Markt<br />
gebracht wurden.<br />
Die Gebrauchswerteigenschaften dieser<br />
Produkte unterscheiden sich vielfach deutlich<br />
von konventionellen Materialien. Besonders<br />
einschränkend wirken sich eine große<br />
Klimaabhängigkeit, eine gegenüber dem<br />
Vergleichsprodukt Styropor erhöhte Dichte<br />
sowie erhöhte Rohstoff- und Herstellungskosten<br />
und damit ein teilweise nicht konkurrenzfähiger<br />
Preis auf die Marktfähigkeit aus.<br />
Die Naturprodukte sind im wesentlichen<br />
durch geringe Bruchfestigkeit, hohen Abrieb
und Empfindlichkeit gegen klimatische Veränderungen<br />
gekennzeichnet.<br />
Daher ist z. B. „Flupis“, ein Produkt der<br />
Fa. PSP Papierschaum Priehs mit hoher<br />
Resistenz gegenüber Feuchte, eine interessante<br />
Entwicklung, die sich auch am Markt<br />
behauptet. In diesem Erzeugnis wird Stärke<br />
zusammen mit Altpapier ohne Verwendung<br />
von chemischen Treibmitteln mittels Extrusion<br />
verschäumt.<br />
Unsere Recherchen zeigen, daß neben<br />
den funktionellen Eigenschaften die Produktpreise<br />
als wesentliches Merkmal über<br />
die Akzeptanz der Alternativprodukte entscheiden.<br />
Die Preise für konventionelle, aus petrochemischen<br />
Erzeugnissen hergestellte Produkte<br />
sind in Abhängigkeit von Anwendungsfall,<br />
Losgröße, Abnahmemodus etc.<br />
stark schwankend. Als Vergleichspreis für<br />
Styropor-Chips wird von ca. 20,00 DM/m 3<br />
ausgegangen. Recycling-Styropor-Produkte<br />
werden auch unter 20,00 DM/m 3 angeboten.<br />
Die alternativen Füllstoffe liegen bei den<br />
recherchierten Anbietern oft darüber.<br />
Eine Entwicklung des IGV auf diesem<br />
Gebiet basiert ebenfalls auf Getreidemahlprodukten<br />
aus Roggen, wodurch man sich<br />
von Anfang an auf möglichst geringe Materialkosten<br />
orientierte.<br />
Ein weiteres Ziel war die Ausbildung<br />
einer hohen Resistenz gegenüber der Luftfeuchtigkeit.<br />
Von anderen Entwicklungen<br />
auf diesem Gebiet unterscheiden sich die<br />
Arbeiten durch:<br />
● Verarbeitung kostengünstiger Basisrohstoffe<br />
(z. B. Einsatz von mühlentechnisch<br />
fraktionierten Roggenmahlprodukten anstelle<br />
von Stärke) mittels Doppelschnekkenextrusion<br />
● Auswahl und Zusatz kostengünstiger<br />
Additive, wie beispielsweise Rest- oder<br />
Abfallstoffe aus Landwirtschaft und Industrie<br />
(z. B. Lignin, Holz, Cellulosefasern)<br />
sowie von mineralischen Komponenten<br />
In diesem Fall wurde die Heißextrusionstechnik<br />
eingesetzt, die zu expandierten,<br />
besonders leichten Extrudaten führt. Auch<br />
hier ist wieder die Stärke der wesentliche<br />
Inhaltsstoff, der die Expansion ermöglicht.<br />
Andere getreideeigene Inhaltsstoffe, hauptsächlich<br />
Proteine und Hemicellulosen wie<br />
Pentosane, wirken sich auf die Festigkeit und<br />
das Hydratationsverhalten der Extrudate<br />
aus.<br />
Der Expansionsgrad der Extrudate, der<br />
das spezifische Volumen und damit Roh-<br />
Technisch-Wissenschaftliche Beilage · 48 · 19<strong>97</strong> · N°5<br />
stoffeinsatz und Kosten für den Füllstoff<br />
mitbestimmt, wird sowohl durch die Basisrohstoffe<br />
und Additive als auch durch<br />
die Geometrie der verwendeten Extruderschnecken<br />
sowie Form und Art der Austrittsöffnung<br />
(Düse, Matrize) beeinflußt.<br />
Um einen Produktpreis, der mit dem<br />
Preis konventioneller Füllstoffe konkurrieren<br />
kann, zu erzielen, ist ein minimaler Rohstoffeinsatz<br />
eine Voraussetzung. Für das<br />
Schüttvolumen bedeutet das einen Wert<br />
kleiner 0,02 g/cm 3 .<br />
Die Arbeiten führten zu folgenden grundsätzlichen<br />
Ergebnissen:<br />
● Es ist möglich, auf Basis von Getreideprodukten<br />
mittels Doppelschneckenextrusion<br />
stark expandierte Granulate mit geringem<br />
Schüttgewicht herzustellen, die als Füllkörper<br />
verwendet werden können. Diese<br />
Aussage gilt zunächst für eine Technikumsanlage<br />
mit einer Kapazität von 50 bis<br />
100 kg/h (APV 50 Extruder).<br />
● Mineralische Zusätze erhöhen die Festigkeit<br />
und verbessern damit die Funktionalität<br />
(geringer Abrieb, geringe Stauchung).<br />
Gleichzeitig ist dieser Zusatz für das Erzielen<br />
einer erhöhten Feuchteresistenz verantwortlich.<br />
Das Schüttvolumen wird<br />
negativ beeinflußt.<br />
● Der Zusatz biopolymerer Fasern hat auf<br />
die funktionellen Eigenschaften Festigkeit,<br />
Elastizität und Hydratationsverhalten<br />
positiven Einfluß. Höhere Zusätze beeinflussen<br />
das Schüttvolumen negativ.<br />
● Der Einsatz unterschiedlicher Form- und<br />
Schneidaggregate bzw. -technologien<br />
führt zu verschiedenen Granulatformen.<br />
Diese variieren hinsichtlich Schüttvolumen<br />
unwesentlich.<br />
Sie können bei ihrer Anwendung zu differenzierten<br />
Effekten führen (z. B. Polsterung<br />
flächiger Körper, Raumfüllung zwischen<br />
verschieden geformten zu verpakkenden<br />
Gegenständen).<br />
Die Konsequenz für die Umsetzung der<br />
Ergebnisse besteht darin, daß eine industrielle<br />
Produktion und Vermarktung nur<br />
effektiv ist, wenn dieses Produkt ein „Zweitoder<br />
Drittprodukt“ für ein Unternehmen<br />
darstellt (z. B. Mühle, Extruderbetrieb, Verarbeiter<br />
nachwachsender Rohstoffe). Damit<br />
können die neben den Materialkosten<br />
anfallenden Produktionskosten minimiert<br />
werden.<br />
Obwohl die Marktentwicklung von<br />
Loose-fill-Produkten als degressiv einzuschätzen<br />
ist – gesucht werden intelligentere<br />
Lösungen, als die gesamte Ummantelung<br />
eines zu transportierenden bzw. zu schützenden<br />
Gegenstandes mit einem Füllstoff –<br />
bleibt dieses Gebiet eine interessante<br />
Anwendungsmöglichkeit für nachwachsende<br />
Rohstoffe.<br />
Dämmstoffe auch als<br />
Verpackung anzuwenden<br />
Eine weitere Anwendung der Extrusion von<br />
Getreide ist die Herstellung von porösen<br />
aber mechanisch wesentlich festeren Extrudaten<br />
durch Kochextrusion auf Doppelschneckenextrudern.<br />
Diese Entwicklungsrichtung<br />
zielt auf Anwendungen im Baubereich<br />
(Dämmung für Wärme, Trittschall,<br />
akustischen Schall). Jedoch auch Anwendungen<br />
im Bereich Verpackung/Transport<br />
sind möglich, beispielsweise als Füllstoffe<br />
für den Transport gefährlicher Flüssigkeiten.<br />
Hierbei werden Eigenschaften, wie großes<br />
und schnelles Aufsaugvermögen bei hoher<br />
Formstabilität im feuchten Zustand, notwendig.<br />
Durch Kombination von Getreideprodukten<br />
mit mineralischen Komponenten<br />
können eine homogene Struktur, ein für<br />
niedrige Schüttdichten notwendiger hoher<br />
Expansionsgrad sowie Festigkeit der Extrudate<br />
erzielt werden. Die auf diesem Gebiet<br />
der amylokeramischen Werkstoffe am weitesten<br />
fortgeschrittene Entwicklung ist CERA-<br />
LITH, ein Granulat, das als Wärmedämmstoff<br />
für den Hausbau und die Haussanierung<br />
eingesetzt werden kann.<br />
Modifizierung<br />
von Getreidemehlen<br />
Für die Modifizierung von Getreidemehlen<br />
wird die Extrudertechnik zum hydrothermischen<br />
und mechanischen Aufschluß von<br />
Roggenmehlen genutzt. Eine gleichfalls im<br />
Extruder durchgeführte Kationisierung des<br />
Roggenmehls führt zu modifizierten Mehlen<br />
mit unterschiedlichen Substitutionsgraden.<br />
Ein Ziel dieser Entwicklungsrichtungen ist<br />
die Substitution von nativen und modifizierten<br />
Stärken, die für die Herstellung von<br />
Papier und Pappen eingesetzt werden.<br />
Der Vorteil der Kationisierung im Extruder<br />
besteht in gegenüber der Trockenkationisierung<br />
höheren Ausbeuteraten bei gleichen<br />
Substitutionsgraden sowie in einer<br />
geringeren Viskosität der daraus hergestellten<br />
Suspensionen. Erste Ergebnisse bestätigen<br />
die prinzipielle Eignung der Präparate.<br />
Die Anwendung erscheint insbesondere für<br />
die Herstellung von Recyclingpapier bzw.<br />
von verschiedenen Pappen sinnvoll.<br />
Verpackungs-Rundschau 5/<strong>97</strong><br />
Seite 65
Natürliche Schutzkomponenten<br />
für biopolymere<br />
Werkstoffe<br />
Die Entwicklung von biopolymeren bzw.<br />
biopolymerhaltigen Werkstoffen stellt neue<br />
Anforderungen an den Schutz des Produzenten<br />
und Verbrauchers. Die hier vorgestellten<br />
Beispiele für Entwicklungsrichtungen sind<br />
neben dem Erzielen einer optimalen Funktionalität<br />
auf eine ökölogisch gesunde<br />
Zusammensetzung orientiert. Das heißt, daß<br />
sie ohne den Zusatz synthetischer Schutzkomponenten<br />
hergestellt werden. Nur damit<br />
kann ein wesentlicher Punkt der ökologischen<br />
Argumentation bei der Vermarktung<br />
aufrechterhalten werden.<br />
Vorausschauend für weitere Entwicklungen<br />
auf Basis der Extrusionstechnik wird<br />
parallel zur Materialentwicklung geprüft,<br />
welchen Schutz natürliche Substanzen in<br />
entsprechenden Produkten gegenüber möglichen<br />
Kontaminationen aufbauen können.<br />
Dabei bietet sich der Einsatz von Extrakten<br />
aus Heil- und Gewürzpflanzen an, die traditionell<br />
zum Konservieren von Lebensmitteln<br />
und Vorräten genutzt werden. Ein bekanntes<br />
Beispiel sind die Pyrethroide, Extrakte<br />
aus Chrysanthemenarten, die in Pflanzenschutzmitteln<br />
und zur Konservierung z. B.<br />
von Teppichen eingesetzt werden.<br />
Die im IGV durchgeführten Arbeiten zur<br />
Bewertung verschiedener Extrakte und die<br />
Entwicklung neuer Untersuchungsmethoden<br />
sind kombiniert mit Untersuchungen<br />
zum Verhalten der Präparate bei der Extrusion<br />
sowie dem Nachweis der Langzeitwirkung.<br />
Diese Problematik ist natürlich nicht<br />
nur für das Gebiet der Extrusion relevant.<br />
Sie gilt für alle Bereiche, in denen biopolymere<br />
Rohstoffe zu Werkstoffen verarbeitet<br />
werden und der ökölogische Aspekt bei der<br />
Verarbeitung, Nutzung und Entsorgung dieser<br />
Stoffe von Vorteil für das Produkt und<br />
seine Akzeptanz beim Verbraucher ist.<br />
Seite 66<br />
Autor<br />
Dipl.-Ing. Uwe Lehrack<br />
IGV Institut für Getreideverarbeitung<br />
GmbH, Chemnitz-Zwickau<br />
Verpackungs-Rundschau 5/<strong>97</strong><br />
Technisch-Wissenschaftliche Beilage · 48 · 19<strong>97</strong> · N°5<br />
LITERATUR<br />
Verpacken von Tomaten unter<br />
modifizierter Atmosphäre; Einstellen<br />
von Gas und Feuchte<br />
(Orig.: Modified Atmosphere Packaging of<br />
Tomatoes; Controlling Gas and Humidity)<br />
R.G. Evelo, J. Horst: Packaging Technology<br />
and Science 9 (1996), S. 265 – 273<br />
Bei schnell verderblichen Produkten hat die<br />
Verpackung hauptsächlich die Funktion,<br />
den Verderb zu verlangsamen und damit<br />
die Zeitspanne der Verzehrsfähigkeit zu verlängern.<br />
In Verpackungen mit modifizierter<br />
Atmosphäre (MAP) wird dies durch<br />
eine Veränderung der produktumgebenden<br />
Atmosphäre bewirkt.<br />
Die wesentlichen Faktoren, Sauerstoff-<br />
Konzentration und Kohlendioxid-Konzentration<br />
werden mit Hilfe eines MA-Modells<br />
berechnet, die relative Feuchte mit Hilfe<br />
eines MF- (Modifizierte Feuchte) Modells.<br />
Beide Modelle lassen sich getrennt entwikkeln,<br />
die Kombination beider ergibt eine<br />
genaue Beschreibung der Packungsatmosphäre.<br />
Die Ergebnisse der Modellierungen<br />
stimmen gut mit experimentellen Ergebnissen<br />
überein.<br />
Barriereschichten für Verpackungsmaterialien<br />
S. Amberg-Schwab, M. Hoffmann, H. Bader:<br />
Kunststoffe 86 (1996) Nr.5, S. 660 – 664<br />
Anorganisch-organische Hybridpolymere<br />
bieten eine Kombination von Barrierefunktionen<br />
hinsichtlich Sauerstoff-, Wasserdampf-<br />
und Aromastoffpermeation. Sie werden<br />
über den Sol-Gel-Prozeß synthetisiert<br />
und können als transparente Schicht mittels<br />
herkömmlicher Lack- und Applikationstechniken<br />
aufgetragen werden. Durch anschließende<br />
thermisch- bzw. UV-induzierte Polymerisation<br />
der organofunktionellen Gruppen<br />
wird das organische Netzwerk gezielt<br />
aufgebaut. Diese Schichten haften auf einer<br />
großen Anzahl von Trägern sehr gut und<br />
können auch für eine Erhöhung der Abriebund<br />
Feuchtebeständigkeit sorgen.<br />
Derart beschichtete Materialien leisten<br />
einen Beitrag zur Verpackungsvermeidung<br />
wie auch zur besseren stofflichen Verwertbarkeit<br />
durch Reduzierung der Materialvielfalt.<br />
Modifizierung von Polyethylenpulver<br />
im Plasma<br />
K. Rieß, P. Lühe, Z. Funke, S. Marinow:<br />
JOT (19<strong>97</strong>) Nr. 3, S. 56 – 60<br />
Zur Verbesserung der Haftungs- und Benetzungseigenschaften<br />
von Polyethylen werden<br />
meist chemische Verfahren, mechanisches<br />
Aufrauhen oder thermische Verfahren mit<br />
Gasflammen eingesetzt. Ein umweltfreundlicheres<br />
Verfahren ist die Niederdruckplasma-<br />
Technik.<br />
Durch Plasmapolymerisation mit Acrylsäure<br />
werden die Oberflächeneigenschaften<br />
von pulverförmigem LDPE durch den Einbau<br />
sauerstoffhaltiger Gruppen verändert.<br />
Dadurch werden die Haftung und Benetzung<br />
des PE-Pulvers signifikant verbessert.<br />
Der Einbau der polaren Gruppen und damit<br />
die Einstellung der gewünschten Oberflächeneigenschaften<br />
kann gezielt durch die<br />
Variation der Prozeßparameter gesteuert<br />
werden.<br />
Die Grundeigenschaften des PE-Pulvers,<br />
wie Schmelz- und Kristallisationsverhalten,<br />
werden durch die Plasmapolymerisation<br />
nicht verändert.<br />
Bestimmung von kurzkettigen Fettsäuren<br />
in Papier und Karton mit der<br />
Hochdruckflüssigchromatographie<br />
G. Knezevic, G. Ziegleder: Das Papier 50<br />
(1996) Nr. 9, S. 491 – 492<br />
In Karton oder Papier können kurzkettige<br />
Fettsäuren einen muffigen Fehlgeruch verursachen.<br />
Derartige Fettsäuren entstehen<br />
durch die mikrobiologische Gärung im<br />
Kreislaufwasser der Papierfabrik und haften<br />
an den Produkten. Zur analytischen Kontrolle<br />
auf Geruchsintensität von Karton sind<br />
geeignete Methoden erforderlich.<br />
Die kurzkettigen Fettsäuren lassen sich<br />
mit Diethylether aus dem Karton extrahieren,<br />
durch Festphasenextraktion reinigen,<br />
aufkonzentrieren und anschließend mit<br />
Hochdruckflüssigchromatographie analysieren.<br />
Die Methode stellt ein schnelles und<br />
einfaches Analysenverfahren dar, mit dem<br />
die sensorisch aktiven Fettsäuren im Karton<br />
spezifisch erfaßt werden.<br />
Durch die Anreicherung der Fettsäuren<br />
mit Hilfe der Festphasen-Extraktion läßt<br />
sich eine Nachweisgrenze erzielen, die mit<br />
der Kapillar-Gaschromatographie vergleichbar<br />
ist.
Zur genauen Auslegung von stoßdämpfenden<br />
Verpackungspolstern wird in der verpackenden<br />
Industrie das sogenannte Polsterdiagramm<br />
herangezogen. Dieses Diagramm<br />
wird üblicherweise unter großem experimentellem<br />
Aufwand erstellt. Durch eine<br />
neue Berechnungsmethode läßt sich dieser<br />
Arbeitsschritt erheblich vereinfachen.<br />
Zum Schutz von Stückgütern aller Art<br />
werden stoßdämpfende Verpackungspolster<br />
eingesetzt. Diese können in ihrer Form an<br />
das zu verpackende Stückgut angepaßt werden,<br />
so daß sich die Form an der Gutoberfläche,<br />
aber auch an den dadurch erreichten<br />
Polstereigenschaften orientiert. Die Abmessungen<br />
der Verpackungspolster, also die<br />
Form, können an erwartete Stoßbelastungen<br />
angepaßt werden. Dabei werden die Gut-<br />
masse, Fallhöhe, Polsterdicke und -fläche,<br />
sowie die beim Stoß auftretende maximale<br />
Bremsbeschleunigung berücksichtigt. In der<br />
verpackenden Industrie ist das Polsterdiagramm<br />
ein wichtiges Hilfsmittel zur Auslegung<br />
von stoßdämpfenden Verpackungspolstern.<br />
Es zeigt die beim Aufprall auftretende<br />
maximale Bremsbeschleunigung in Abhängigkeit<br />
der auf die Polsterfläche bezogenen<br />
Gutmasse. In diesem Diagramm ist eine<br />
Kurvenschar eingetragen, wobei der Scharparameter<br />
das Verhältnis von Fallhöhe zu<br />
Polsterdicke ist. Mit Hilfe des Diagramms<br />
kann auf einfache Weise die für ein Polster<br />
erforderliche Fläche und Dicke bestimmt<br />
Technisch-Wissenschaftliche Beilage · 48 · 19<strong>97</strong> · N°5<br />
BERECHNUNG VON<br />
POLSTERDIAGRAMMEN<br />
Th. Ansorge, K. Nendel; Chemnitz-Zwickau<br />
Abbildung 1: Modellierte Anordnung von Fallmasse und Testkörper<br />
werden, um eine bestimmte maximale Belastung<br />
für ein Gut zuzulassen. Hinweise auf<br />
die genaue Vorgehensweise zur Berechnung<br />
finden sich in [1, 2, 3]. Da das Polsterdiagramm<br />
durch einfache und effektive<br />
Anwendbarkeit ein wichtiges Hilfsmittel<br />
geworden ist, gibt es Versuche, dieses zu<br />
berechnen, statt es experimentell unter großem<br />
Aufwand zu bestimmen. So gibt beispielsweise<br />
Burgess in [4, 5] eine Möglichkeit<br />
an, aus nur einem Stoßabsorptionsversuch<br />
die Werte vieler anderer Versuche zu<br />
ermitteln. Diese Methoden beruhen jedoch<br />
nicht auf einer physikalischen Modellierung<br />
des Stoßvorganges.<br />
Im folgenden Beitrag soll gezeigt werden,<br />
wie das Polsterdiagramm eines Materials<br />
unter Anwendung eines physikalischen<br />
Modells berechnet werden kann. Dieses<br />
Modell verwendet Parameter, die vom jeweiligen<br />
Material abhängig sind und durch<br />
einen Versuch bestimmt werden. Damit<br />
können dann anschließend im Rahmen der<br />
Gültigkeit des Modells beliebige Stoßbelastungen<br />
simuliert werden. Die zur Erstellung<br />
des Polsterdiagramms nötige Anzahl an<br />
Versuchen kann so um eine beträchtliche<br />
Anzahl gesenkt werden.<br />
Aus dem physikalischen<br />
Modell resultiert die Formel<br />
Grundlage für die rechnerische Erstellung<br />
eines Polsterdiagramms ist die Modellierung<br />
des Stoßvorganges. Das Modell wird dann<br />
zur Ermittlung der Materialkennwerte mit<br />
den experimentell gewonnenen Daten eines<br />
Stoßversuches „gefüttert“. Die resultierende<br />
Formel ermöglicht es, jede auftretende Belastung<br />
zu berechnen.<br />
Zunächst soll der Stoßvorgang durch<br />
die in DIN 4651 beschriebene Anordnung<br />
modelliert werden. Es fällt dabei eine Fallmasse<br />
mit ebener Oberfläche aus gegebener<br />
Fallhöhe auf einen quaderförmigen Testkörper<br />
herab. Dabei stellt die Fallmasse das zu<br />
schützende Gut dar und der Testkörper das<br />
Verpackungspolster. Abbildung 1 zeigt die<br />
Anordnung von Fallmasse und Testkörper.<br />
In der Abbildung ist die Bewegungskoordinate<br />
e(t) eingetragen, die die Bewegung des<br />
Fallhammers ab dem Aufschlag bezeichnet.<br />
Es gilt der<br />
Energieerhaltungssatz<br />
Der Ansatz zur Berechnung beruht darauf,<br />
daß während des Stoßvorganges die Summe<br />
aller auftretenden Energien gleich der<br />
Anfangsenergie sein muß:<br />
Ekin + Epot + EForm = E0 (Gl. 1)<br />
Es treten dabei die kinetische Energie Ekin ,<br />
die potentielle Energie Epot und die zur Verformung<br />
des Polsterkörpers notwendige<br />
Energie EForm auf. Gleichung 1 setzt voraus,<br />
daß die Energieänderung während des Stoßes<br />
durch Gleichgewichtszustände verläuft.<br />
Voraussetzung dafür ist, daß die Fortpflanzungsgeschwindigkeit<br />
einer Druckstörung<br />
in dem Material (Schallgeschwindigkeit) so<br />
groß ist, daß die Zeitspanne zum Erreichen<br />
eines Gleichgewichtszustandes als klein<br />
gegenüber der Stoßdauer anzusehen ist.<br />
Als Ansatz für die kinetische und potentielle<br />
Energie wird 1/2·m·v2 bzw. m·g·e eingesetzt,<br />
für die Verformungsenergie wird<br />
ºs·e de benutzt. Die Größe s stellt dabei die<br />
im Polster herrschende Druckspannung dar.<br />
Unter Verwendung dieser Ansätze ergibt<br />
sich aus folgender Differentialgleichung:<br />
k2 · ¨ε(t) + k3 · s(t) · k1 = 0 (Gl. 2)<br />
m · l 2<br />
k1 = m·g·l0 k2 = 0 k3 =A0 ·l0 (Gl. 3)<br />
4<br />
in den Konstanten k1 , k2 und k3 sind dabei<br />
die geometrischen Verhältnisse abgebildet.<br />
Es sind darin m die Fallmasse, g die Erdbeschleunigung,<br />
A0 und l0 Fläche und Länge<br />
des Testkörpers. Gleichung 2 stellt die<br />
Energieerhaltungsbedingung für Spannung<br />
und Dehnung dar. Sie ist vom Material<br />
unabhängig und beinhaltet die geometrischen<br />
Verhältnisse des Stoßvorganges. Da<br />
Verpackungs-Rundschau 5/<strong>97</strong><br />
Seite 67
die Differentialgleichung zwei Unbekannte<br />
(Spannung und Dehnung) aufweist, wird<br />
eine zweite Gleichung zur Bildung und<br />
Lösung eines Differentialgleichungssystems<br />
benötigt. Sie wird durch den Ansatz eines<br />
Materialgesetzes gewonnen.<br />
Materialverhalten zwischen<br />
Dehnung und Spannung<br />
Das Materialgesetz gibt den Zusammenhang<br />
zwischen der Dehnung eines Materials und<br />
der daraus resultierenden Spannung wieder.<br />
Aus der Viskoelastizitätstheorie sind verschiedene<br />
Materialgesetze bekannt [6, 7].<br />
Zu den einfachsten gehören das Kelvin- und<br />
das Maxwellmodell. Das Kelvinmodell beruht<br />
auf einer Parallelschaltung einer elastischen<br />
Feder und eines viskosen Dämpfers,<br />
das Maxwellmodell auf einer Reihenschaltung<br />
dieser Elemente.<br />
Kelvinmodell:<br />
Seite 68<br />
s(t) = E · e(t) + h · ˙e(t) (Gl. 4)<br />
Maxwellmodell:<br />
h<br />
s(t) + · ˙σ(t) = h · ˙e(t) (Gl. 5)<br />
E<br />
Dabei ist E der E-Modul des Materials, und<br />
h die Viskosität.<br />
Aus Gleichung 2 und Gleichung 4 oder<br />
Gleichung 5 läßt sich ein System aus zwei<br />
Differentialgleichungen mit zwei unbekannten<br />
Funktionen zusammenstellen. Dieses ist<br />
dann für e und s lösbar; e beschreibt den<br />
zeitlichen Verlauf der Verformung, s den<br />
der Spannung. Bildet man die zweite Ableitung<br />
des Stauchungsverlaufes, erhält man<br />
den Verlauf der Bremsbeschleunigung über<br />
der Zeit:<br />
a(t, h, E) = l0 ·ë(t, h, E) (Gl. 6)<br />
In Gleichung 6 sind die beiden Materialparameter<br />
E und h aus dem Materialgesetz unbekannt.<br />
Sie müssen durch einen Stoßversuch<br />
ermittelt werden. Sind die Parameter bestimmt,<br />
kann das Verhalten des Testkörpers<br />
bei beliebiger Belastung berechnet werden.<br />
Anpassung der<br />
Modellparameter<br />
Im folgenden soll als Beispiel für das Verfahren<br />
das Polsterdiagramm für ein biologisch<br />
abbaubares Polstermaterial auf Basis von<br />
Getreidekleie berechnet und mit dem experimentell<br />
bestimmten verglichen werden. Es<br />
wurde dazu das Differentialgleichungssystem<br />
aus dem Energieerhaltungsansatz und<br />
dem Kelvinmodell benutzt. Die Lösung e(t)<br />
Verpackungs-Rundschau 5/<strong>97</strong><br />
Technisch-Wissenschaftliche Beilage · 48 · 19<strong>97</strong> · N°5<br />
der Differentialgleichung beinhaltet die beiden<br />
Parameter E und h des Kelvinmodells.<br />
Die Bestimmung dieser beiden Parameter<br />
erfolgt mit Hilfe der Methode der kleinsten<br />
Fehlerquadrate. Nach dieser Methode wird<br />
das folgende Gleichungssystem aufgestellt:<br />
Es sind die gültigen Werte für einen konkreten<br />
Versuch einzusetzen, so daß das Gleichungssystem<br />
numerisch gelöst werden<br />
Sto§faktor / [g]<br />
<br />
E<br />
<br />
h<br />
[(a mess – a(E, h)) 2 ]<br />
[(a mess – a(E, h)) 2 ]<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
0<br />
= (Gl. 7)<br />
0<br />
kann. Die Lösung dieses Gleichungssystemes<br />
ergibt die Werte für E und h, die in das<br />
Kelvinmodell einzusetzen sind. Man kann<br />
dazu auf Programme wie Maple oder Mathematica<br />
zurückgreifen. Als Ergebnis erhält<br />
man eine Funktion, die den Verlauf der<br />
Stauchung des Polsterkörpers während des<br />
gesamten Stoßvorganges beschreibt. Darin<br />
können die gewünschten Werte für die Fallhöhe,<br />
die Gutmasse und die Polsterkörperdimensionen<br />
eingesetzt werden. Aus dem<br />
Funktionsverlauf kann dann einfach das<br />
Maximum der Bremsbeschleunigung bestimmt<br />
werden. Indem nun verschiedene<br />
Werte eingesetzt werden, kann so das Polsterdiagramm<br />
berechnet werden.<br />
Gute Übereinstimmung<br />
Für das gewählte Material wurden Parameter<br />
des Kelvinmodelles numerisch bestimmt<br />
und benutzt, um das Polsterdiagramm zu<br />
berechnen. Abbildung 2 zeigt den Vergleich<br />
von berechnetem und gemessenem Polster-<br />
diagramm. Die Werte stimmen sehr gut<br />
überein, lediglich bei hohen Belastungen fallen<br />
die berechneten Werte zu niedrig aus.<br />
Der Grund liegt in der vereinbarten Vereinfachung,<br />
die Parameter E und h des Kelvinmodelles<br />
seien konstant.<br />
Bei hohen Belastungen jedoch werden<br />
die Polsterkörper beim Aufschlag so stark<br />
gestaucht, daß diese Annahme nicht mehr<br />
gilt. Es muß also ein Materialmodell gefunden<br />
werden, das diesen Effekt berücksichtigt.<br />
Eine Reihe von Möglichkeiten zur<br />
Modifizierung des Materialmodells sind<br />
denkbar. So können beispielsweise die Grö-<br />
500 mm, berechnet 750 mm, berechnet<br />
1250 mm, berechnet 500 mm, gemessen<br />
750 mm, gemessen 1250 mm, gemessen<br />
5 10 15 20 25<br />
Statische FlŠchenbelastung / [kN/m×]<br />
Abbildung 2: Vergleich von berechnetem und gemessenem Polsterdiagramm<br />
ßen h und E als nicht konstant angenommen<br />
werden oder einer linearen Abhängigkeit<br />
unterworfen werden. Desweiteren sind<br />
auch Kombinationen vorhandener Modelle<br />
vorstellbar.<br />
Das Ergebnis zeigt, daß es mit dem vorgestellten<br />
physikalischen Ansatz prinzipiell<br />
möglich ist, Stoßvorgänge, wie sie bei der<br />
Verpackungsprüfung auftreten, zu simulieren.<br />
Es wird damit die Berechnung von interpolierten<br />
Werten möglich und die Anzahl an<br />
Werten, die zur Vervollständigung des Polsterdiagramms<br />
notwendig sind, minimiert.<br />
Dadurch werden der experimentelle Aufwand<br />
und damit die Kosten für die Erstellung<br />
eines Polsterdiagramms auf ein Minimum<br />
reduziert.<br />
Bei der Berechnung ist von Bedeutung,<br />
welches Modell zur Beschreibung des Materialverhaltens<br />
gewählt wird. Ziel weiterer<br />
Untersuchungen muß es daher sein, geeignete<br />
Materialmodelle zu finden, die es erlauben,<br />
die bei hohen Verformungen auftretenden<br />
Effekte möglichst gut zu simulieren.
Literatur<br />
1 DIN ISO 4651<br />
Bestimmung der Stoßabsorption, Ausgabe<br />
November 1986<br />
2 G. Reif, J. Penzkofer, R. Heiss<br />
Untersuchungen über die Wirkungsweise<br />
von Polsterstoffen<br />
Verpackungs-Rundschau 2 (1<strong>97</strong>5),<br />
S. 9–17<br />
3 D. Berndt<br />
Arbeitsmappe für den Verpackungspraktiker<br />
Neue Verpackung 3 (1981), S.<br />
311–312<br />
4 G. Burgess<br />
Consolidation of Cushion Curves<br />
Packaging Technology and Science 3<br />
(1990), S. 189–194<br />
5 G. Burgess<br />
Generation of Cushion Curves from<br />
one Shock Pulse<br />
Packaging Technology and Science 7<br />
(1994), S. 169–173<br />
Autoren<br />
Dipl.-Ing. Thomas Ansorge<br />
Institut für Allgemeinen Maschinenbau<br />
und Kunststofftechnik an der Technischen<br />
Universität Chemnitz-Zwickau<br />
Prof. Dr.-Ing. Klaus Nendel<br />
Institut für Allgemeinen Maschinenbau<br />
und Kunststofftechnik, Lehrstuhl für<br />
Fördertechnik, Technische Universität<br />
Chemnitz-Zwickau<br />
Technisch-Wissenschaftliche Beilage · 48 · 19<strong>97</strong> · N°5<br />
LITERATUR<br />
Funktionieren funktionelle Barrieren?<br />
(Orig.: Do Functional Barriers Function?)<br />
L.L. Katan: Packaging Technology and<br />
Science 9 (1996), S. 289 – 296<br />
Die direkte Wiederaufbereitung von lebensmittelgeeigneten<br />
Verpackungs-Kunststoffen<br />
für die Anwendung in neuen Lebensmittelverpackungen<br />
ist aus gesundheitlicher Sicht<br />
problematisch. Verunreinigungen während<br />
des ersten Gebrauchszykluses und dem<br />
anschließenden Recycling können während<br />
des zweiten Einsatzes in das Lebensmittel<br />
migrieren.<br />
Die Eigenschaft von Aluminium oder<br />
SiO x als funktionelle Barriere ist unumstritten.<br />
Aus technologischen und regulativen<br />
Gründen sollten allerdings das Barrierematerial<br />
und das recyclierte Material aus der<br />
gleichen Substanz bestehen. Auf dem Gebiet<br />
der Verpackungs-Kunststoffe laufen diesbezüglich<br />
derzeit erhebliche Entwicklungsbemühungen.<br />
In der theoretischen Studie wird gezeigt,<br />
daß sich eine derartige Schicht aus Neukunststoff<br />
eher wie ein Schwamm, nicht wie<br />
eine Barriere verhält. Außerdem setzt der<br />
Migrationsprozeß schon während der Herstellung<br />
der Verpackung ein, und nicht erst<br />
beim Befüllen mit dem Lebensmittel – wie in<br />
der Gesetzgebung theoretisch angenommen.<br />
Da nur in wenigen praktischen Fällen die<br />
virgine Schicht einen ausreichenden Puffer<br />
darstellt, empfiehlt der Autor, das Konzept<br />
der funktionellen Barrieren aus Kunststoff<br />
einer grundlegenden Überprüfung zu unterziehen.<br />
Zweidimensionale Erfassung der<br />
Oberflächenstruktur von Papier im<br />
Hinblick auf seine Bedruckbarkeit<br />
C. Neß, L. Göttsching: Das Papier (19<strong>97</strong>)<br />
Nr. 3, S. 107–117<br />
Das nach dem Prinzip der dynamischen<br />
Fokussierung arbeitende optische Tastergerät<br />
Microfocus dient der zweidimensionalen<br />
Erfassung, Darstellung und Kennzeichnung<br />
der Oberflächentopographie. Obwohl nicht<br />
speziell für Untersuchungen von Papier,<br />
Pappe und Karton entwickelt, bietet dieses<br />
Gerät neue Möglichkeiten der Papieranalytik.<br />
Vergleichsmessungen mit praxisüblichen<br />
Luftstrom- und Tastnadel-Glättemeßgeräten<br />
zeigten, daß die mit Microfocus erfaßten<br />
normierten Rauheitsmaßzahlen bei einem<br />
breiten Qualitätsspektrum der Papiere mit<br />
den Ergebnissen anderer Meßgeräte in<br />
hohem Maße korrelieren. Innerhalb einer<br />
Produktgruppe ist der Zusammenhang zwischen<br />
Microfocus und PPS-Gerät statistisch<br />
nicht gesichert. Zwischen den anderen Luftstrommeßgeräten<br />
sowie dem Hommel-<br />
Tester liegt eine schwache Korrelation vor.<br />
Eine modifizierte Auswertung der Gradientenmatrix<br />
erlaubt die Differenzierung<br />
zwischen Rauheitsschwankungen in z- und<br />
x-, y-Richtung sowie die Bestimmung der<br />
Vorzugsrichtung der Oberflächentopographie<br />
von Papier. Microfocus bietet die Möglichkeit,<br />
aus dem Histogramm der Gradientenverteilung<br />
Waagrechtmaße abzuleiten.<br />
Zwischen diesen Waagrechtmaßen der<br />
Oberflächenstruktur und der Qualität der<br />
Druckbildwiedergabe besteht ein signifikanter<br />
Zusammenhang. Kein Zuammenhang<br />
besteht hingegen zwischen der Qualität der<br />
Druckbildwiedergabe und den Rauheitsschwankungen<br />
in z-Richtung (Senkrechtmaße).<br />
Verpackungen aus Metallocen-PP<br />
R. Kunzer, G. Wieners: Kunststoffe 86<br />
(1996) Nr. 5, S. 666 – 670<br />
Die Anwendung von Ziegler-Natta-Katalysatoren<br />
bei der Propylen-Synthese führt zu<br />
Produkten mit breiter Molekulargewichtsverteilung<br />
und uneinheitlicher räumlicher<br />
Struktur. Die Einführung von Metallocen-<br />
Katalysatoren eröffnet der Synthese von<br />
Polyolefinen neue Wege. Dank der chemisch<br />
definierten Struktur der katalytisch wirksamen<br />
Zentren dieser Katalysatortypen gelingt<br />
es, im Polymerisationsreaktor zu jeder Zeit<br />
völlig gleichartig gebaute PP-Moleküle zu<br />
erzeugen.<br />
Metallocen-PP-Produkte zeichnen sich<br />
durch eine ausgezeichnete Kombination von<br />
Fließfähigkeit und Schlagunempfindlichkeit<br />
aus und sind daher für das Dünnwandspritzgießen<br />
von Fertigteilen geeignet.<br />
Geschmacksneutralität und niedrigste Globalmigrationswerte<br />
prädestinieren diese<br />
maßgeschneiderten Werkstoffe für den Einsatz<br />
als Lebensmittelverpackung. Dank der<br />
guten Wärmeformbeständigkeit eignet sich<br />
das Material auch für die Heißdampfsterilisierung<br />
und Warmabfüllung.<br />
Verpackungs-Rundschau 5/<strong>97</strong><br />
Seite 69
ISSN 0341Ð7131<br />
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86 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>