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Verpackungsrundschau 05/97

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EDITORIAL<br />

Norbert Sauermann: Reifezeit/Time of maturity 3<br />

TITELTHEMA/TITLE STORY<br />

Norbert Sauermann: Laupheimer Impressionen –<br />

Kunst und innovativer Maschinenbau im Schulterschluß/<br />

Laupheimer Impressions – Art and innovative construction<br />

of machinery are joining forces 10<br />

GETRÄNKE/BEVERAGES<br />

Impulse für den Getränkemarkt/Impetus for the beverage<br />

market 12<br />

Jost Schötmers: Bier-Zukunft in PET-Flaschen/The future<br />

of beer in PET bottles 16<br />

Jost Schötmers: Gegen Glas und PET – Französische Fruchtsaftabfüller<br />

schwenken auf neue Barrierekunststoffe um/<br />

Contra glass and PET – French fruit juice fillers are<br />

switching over to new barrier plastics 28<br />

Neue Abfüllanlage/New filling line 40<br />

Willy Tyroler: Packmittel für Getränke – Interview mit<br />

Othmar von Diemar und Dr. Walter Sprenger/<br />

Packages for beverages – Interview with Othmar von<br />

Diemar and Dr. Walter Sprenger 46<br />

Transparentes Kleid/PVC balloon for mineral or table water 59<br />

VR-KONGRESS/VR-CONGRESS<br />

10. Internationaler Verpackungskongreß in Baden-Baden/<br />

10th International Packaging Congress in Baden-Baden 31<br />

IPACK-IMA<br />

Roberto Frazzoli: Ipack-Ima <strong>97</strong> im Rückblick – Schaufenster<br />

der italienischen Verpackungsindustrie/Review of Ipack-<br />

Ima <strong>97</strong> – Show case of the Italian packaging industry 20<br />

Seite 29<br />

Orangensaftbehältnisse sehen immer aus wie Orangensaftbehältnisse. Entweder<br />

scheint der orange Saft durch oder die Behältnisse werden orange gefärbt.<br />

Dazu kommt ein grüner Verschluß und fertig sind zwei beinahe identische<br />

Verpackungen.<br />

Inhalt 5/<strong>97</strong><br />

Seite 20<br />

Wer sich immer schon fragte, ob man bedenkenlos direkt aus einer Dose<br />

trinken sollte, man denke nur an staubige Regale, der fand auf der Ipack-<br />

Ima Abhilfe. Ein einfacher Kunststoffschutz für Getränkedosen wurde dort<br />

geboten. Aber vor allen Dingen natürlich Verpackungsmaschinen der italienischen<br />

Anbieter. Roberto Frazzoli, VR-Italienkorrespondent, hat seine in<br />

Mailand gesammelten Eindrücke geschildert.<br />

ACHEMA<br />

Ein Konzept kommt in Form – Roth präsentiert IBCs<br />

der neuen Generation/A concept takes shape – Roth<br />

presents new IBC generation 14<br />

Verpackungsprozesse/Packaging processes 27<br />

PMX-System/PMX-system 27<br />

Achema feiert 25. Jubiläum/Achema’s 25th anniversary 32<br />

Ausstellerberichte der Firmen:/Reports of the exhibitors:<br />

Lameplast, Horn +Noack, rommelag, Zwick GmbH & Co.,<br />

Boekels, Laetus, Copaco-Gruppe, Metronic,<br />

Allen Codiergeräte GmbH, Rovema, Feige GmbH,<br />

Marchesini 34-37<br />

Nicht nur Standard/Handling and labelling syringes 41<br />

CONTAINER/CONTAINERS<br />

Ein Konzept kommt in Form – Roth präsentiert IBCs<br />

der neuen Generation/A concept takes shape –<br />

Roth presents new IBC generation 14<br />

Edelstahl-Beschichtungen/Stainless steel coatings 60<br />

LESERBRIEF/LETTER TO THE EDITOR<br />

Neuer Standort – Neue Wege – Leserbrief zum Interview<br />

in VR 3/<strong>97</strong> von Prof. Dr. Rudolf Heiss/New location –<br />

New methods – A letter to the editor from Prof. Dr.<br />

Rudolf Heiss on the interview in VR 3/<strong>97</strong> 56<br />

VERSCHLIESSEN/CLOSING<br />

Convenience 18<br />

CDS-Faßauslaßventil/CDS outlet valves for barrels 30


VERPACKUNGSMASCHINEN/<br />

PACKAGING MACHINERY<br />

Süß, aber problematisch – Maßgeschneiderte, robuste<br />

Anlagen für nahezu jede Verpackungsvariante/<br />

Sweet, but problematic – “Tailor-made” robust<br />

machines for almost any packaging type 26<br />

Verpacken von Plätzchen/Packaging of biscuits 30<br />

Schokoladentafeln vollautomatisch verpacken/<br />

Fully automatic packaging of chocolate bars 38<br />

Dipl.-Ing. Christian Rommel: High-Tech-Denken überzogen<br />

(II) – Eine Marktanalyse/High-tech thinking is<br />

overdone (II) – A market analysis 39<br />

GLAS/GLASS<br />

Willy Tyroler: Fragen an die Glasindustrie – Interview<br />

mit Dipl.-Volksw. Klaus Peter Rambow (II)/Questions<br />

for the glass industry – An interview with Dipl.-Volksw.<br />

Klaus Peter Rambow (II) 42<br />

FÖRDERN/CONVEYING<br />

Seite 33<br />

.„Verpackungen in<br />

Kontakt mit dem<br />

Produkt“, nennt sich<br />

eine Kategorie bei<br />

den Verpackungs-<br />

Oscars (welche<br />

Primärverpackung<br />

kommt eigentlich<br />

nicht mit dem Produkt<br />

in Berührung?). Hier<br />

haben wir aber ein<br />

besonders heikles<br />

Produkt, das ophtalmische<br />

Clarvisan, wobei<br />

das Pharmazeutikum<br />

direkt in<br />

einem Kunststoffbehälter<br />

lyophilisiert<br />

werden kann. Jeglicher<br />

Kontakt mit der<br />

Außenluft und Sterilität<br />

ist gewährleistet.<br />

Jost Schötmers: Eine rasante „success story“ – Fördersysteme<br />

aus dem Elsaß von Gebo Industries/A “shooting<br />

star” – Success for Gebo Industries’ conveying systems 44<br />

Willy Tyroler: 40 000 Typen spielen eine große Rolle/<br />

Packaging, storing, handling of seeds, etc. 49<br />

20 Jahre Sanpack Lagertechnik/20th anniversary of<br />

Scanpack Lagertechnik 50<br />

FORUM WISSENSCHAFT/<br />

TECHNICAL SCIENTIC FORUM<br />

Dr.-Ing. Bernhard Klumpp: Flexibilität ist gefragt/<br />

Flexibility is in demand 62<br />

R<br />

�<br />

In this issue...<br />

page 54<br />

U. Lehrack: Neuartige Biopolymere aus extrudiertem Getreide/Novel<br />

bio-polymers made of extruded grain 63<br />

Literatur/Literature 66/69<br />

Th. Ansorge, K. Nendel: Berechnung von Polsterdiagrammen/Calculating<br />

cushioning diagrams 67<br />

VERSCHIEDENES/MISCELLANEA<br />

Personalien/Personal news 55<br />

Märkte/Markets 57<br />

Wirtschaft/Economy 51<br />

Rundschau/Product Review 59<br />

Du Pont Award/Du Pont Award 56<br />

Gelegenheitsanzeigen/Classified ads 70<br />

Inserentenverzeichnis/Impressum/<br />

List of advertisers/Masthead 86<br />

TITELFOTO<br />

Ein Laserstrahl, der die Näpfe einer Folienbahn abtastet, ist nur ein Element<br />

in den Tiefzieh-Blisterlinien der Uhlmann Pac-Systeme GmbH & Co. KG,<br />

Laupheim. Das Konzept der UPS-1030-Maschinenfamilie beinhaltet noch<br />

ein ganzes Paket an innovativen Entwicklungen und Neuerungen, um die<br />

Pharmaverpackung von Tabletten wirtschaftlicher und flexibler zu machen.<br />

„Self sufficient“ ist das Motto, Selbstrenner sollen die Maschinen sein, die<br />

sogenannte „autonome Maschine“. Dies alles findet in einem für den deutschen<br />

Maschinenbau ungewöhnlichem Rahmen statt: Geschmackvoll gestaltete<br />

Gebäude, Räume und auch Werkhallen. Kunst und Maschinenbau<br />

im Schulterschluß, wer täglich in durchdachter Umgebung arbeitet, findet<br />

andere Ansätze zum Produkt – auch im Maschinenbau.


Gerade erst fangen die einheimischen<br />

Früchte an zu<br />

blühen, von der Reife kann<br />

noch keine Rede sein. Manche Getränke<br />

reifen gar erst in der Verpackung.<br />

Menschen reifen meistens auch,<br />

früher oder später, und greifen dabei<br />

manchmal zu in der Flasche gegorenen<br />

Produkten. Bis der Verbraucher<br />

einmal zu einer Tetra Pak-Flasche greifen<br />

kann, und sei sie nur mit Sprudel<br />

gefüllt, wird allerdings noch einige<br />

Zeit vergehen.<br />

Es ist ziemlich genau ein Jahr her,<br />

als Wolfgang Blumberg, Tetra Chef<br />

Deutschland, in Frankfurt a. M. das<br />

Konzept einer Mehrweg-PET-Flasche<br />

vorstellte. Gleich mehrere Denktürme<br />

riß er damit ein: Den der schwedischen<br />

Konzernmutter, Mehrweg war<br />

dort bis dahin ein absolutes Fremdwort,<br />

den der Kartonverbundanbieter<br />

generell, schließlich auch den der<br />

Mehrwegbehälterhersteller, denn W.<br />

Blumberg will/wollte? – ein System<br />

anbieten. PET-Technologie, Vorformling,<br />

Flasche, Verschluß und Kasten<br />

aus einer Hand, dazu Spülzentren,<br />

die gebrauchte Flaschen zurücknehmen,<br />

reinigen und dem Abfüller<br />

zurückgeben.<br />

Die Branche war sichtlich überrascht,<br />

und spätestens auf der Anuga letztes<br />

Jahr wurde deutlich, daß dieses System<br />

ein rein deutscher Tetra Pak-<br />

EDITORIAL<br />

Reifezeit<br />

Sonderweg ist. Die Kritiker legten ihre<br />

Finger in die „Technologie-Wunde“,<br />

denn ein Konzern,der keine Erfahrung<br />

im PET-Bereich hat, bürdet sich viel<br />

auf, wenn er dort mithalten will.<br />

Auch wenn man weltweit kräftig PET-<br />

Know-how eingekauft hat. Und genau<br />

im Technologiebereich werden jetzt<br />

offen Schwächen eingeräumt: „Sich<br />

auf Patente beziehen zu müssen, die<br />

anderen gehören, ist nicht die Sache<br />

Tetra Paks. Das Mehrwegprojekt verzögert<br />

sich“, so W. Blumberg in Frankfurt,<br />

„ich muß heute sagen, wir konnten<br />

das Projekt den hohen Anforderungen<br />

unseres Hauses entsprechend<br />

noch nicht verwirklichen“.Später dann<br />

räumte er ein, eventuell das Projekt<br />

ganz fallen zu lassen, denn ewig könnte<br />

man potentielle Kunden auch nicht<br />

hinhalten. 1996 gab es diesen potentiellen<br />

Kunden jedenfalls. Jetzt „lohnt<br />

es sich nicht für 50 Mio. Flaschen pro<br />

Jahr weiteren Gehirnschmalz einzusetzen“.<br />

W. Blumberg will erst einmal die<br />

klassischen Geschäftsfelder auf Touren<br />

bringen, dazu wurde ein Jahr der<br />

Innovationen angekündigt. Dann gibt<br />

es noch bislang weniger intensiv beackerte<br />

Geschäftsfelder, wie das Verpacken<br />

stückiger Produkte. Zum Beispiel<br />

sei da ein sehr interessantes<br />

Marktsegment bei Tiernahrung auszumachen<br />

– gegen die Dose und flexible<br />

Schlauchbeutel. Pet statt PET kann<br />

man da spitzbübig anmerken.<br />

Die deutsche Tetra Pak-Gruppe erzielte<br />

1996 einen Umsatz von 1,3 Mrd.<br />

DM (1995: 1,1 Mrd. DM) und verkaufte<br />

7,3 Mrd. Getränkekartons, der internationale<br />

Konzern steigerte seinen<br />

Umsatz auf 11,3 Mrd. DM (+ 9,7%) und<br />

verkaufte weltweit 78 Mrd.Packungen.<br />

Auf die Innovationen Portionspackungen<br />

und Großpackungen wird gesetzt.<br />

Bei 1,5-l-Packungen will man 19<strong>97</strong> von<br />

80 Mio. auf 250 Mio. Packungen kommen,<br />

speziell Wasserabfüller sollen<br />

hier einsteigen, bei 2 l setzt man auf<br />

Tetra Nova mit steriler Verpackung<br />

und Schraubverschluß zum Beispiel<br />

für stückige Produkte (in 18 Monaten<br />

soll die Entwicklung abgeschlossen<br />

sein), im 1-l-Bereich werden neue<br />

Verpackungsformen angeboten und<br />

schließlich befindet sich Tetra Prisma<br />

seit Januar im Markt, eine schöne,<br />

handliche 0,33-l-Portionspackung für<br />

„Erwachsenen-Getränke“, davon sollen<br />

einmal vier bis fünf Linien in<br />

Deutschland stehen. Und wieder eine<br />

Neuerung: Gerade die kleinen Gebinde<br />

sollen prädestiniert sein, in Verkaufsautomaten<br />

zu stehen. Tetra Pak<br />

sucht Abfüller mit denen man zunächst<br />

100Automaten im Rhein-Main-<br />

Gebiet bestücken kann.<br />

Tetra Pak läßt also erst einmal die<br />

Finger von der Flasche, obwohl immer<br />

noch ein Markt für karbonisierte Getränke<br />

bei Wasser und Limo von rund<br />

zehn Mrd. Liter lockt. Gesucht wird<br />

weiter der richtige Ansatz im Maschinenbau<br />

und der richtige Partner.<br />

Bleibt als Resümee: Wenn die PET-<br />

Flasche nicht kommt, freut sich der<br />

Hund!<br />

Norbert Sauermann<br />

8 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>


Formen, Design, Gestaltung,<br />

Kunst, Architektur<br />

– all dies soll einem<br />

das Leben angenehmer<br />

und schöner machen.<br />

Im manchmal „tristen“,<br />

sehr technischem Maschinenbau,<br />

im Umgang<br />

mit puren Technokraten<br />

ist ein Aufenthalt bei<br />

Uhlmann Pac-Systeme<br />

wie Labsal für die arme<br />

Seele. Kunst und<br />

Architektur in und mit<br />

dem Maschinenbau für<br />

hochwertige Linien in der<br />

Pharmaverpackung von<br />

der Blistermaschine bis<br />

hin zum Kartonierer.<br />

TITELTHEMA<br />

Laupheimer<br />

Impressionen<br />

Kunst und innovativer<br />

Maschinenbau im Schulterschluß<br />

So kommt man<br />

nicht umhin,<br />

zunächst einen<br />

kleinen Rundgang<br />

durch das Verwaltungsgebäude<br />

zu<br />

beschreiben. Fällt einem<br />

bei der Anfahrt<br />

schon die außergewöhnlicheArchitektur<br />

des Firmengebäudes<br />

auf, so ist<br />

man noch mehr überrascht,<br />

wenn man es<br />

von innen sieht. Das<br />

Gebäude umschließt<br />

einen mit Pflanzen<br />

bestückten Lichthof, den man aus allen<br />

Etagen, aus allen Flügeln überqueren<br />

kann, auch über eine Wendeltreppe. In<br />

diesem Hof kann man auch sein Mittag<br />

einnehmen oder einen Kaffee trinken.<br />

In den Gängen und Räumen überall<br />

Gestaltungselemente, Skulpturen, Gemälde<br />

oder künstlerische Verfremdungen<br />

zum Beispiel von Pharmamotiven, so<br />

daß man sich eher in einer Galerie wähnt<br />

als bei einem renommierten deutschen<br />

Maschinenbauunternehmen mit Weltruf.<br />

Immer wieder gibt es verglaste Durchbrüche<br />

zur anderen Etage hin, immer<br />

wieder gibt es harmonisch eingebundene<br />

Besprechungsecken und -zimmer inmitten<br />

der Gestaltungselemente. Hedwig<br />

Uhlmann, die noch täglich im Unternehmen<br />

präsente Vorsitzende des Aufsichtsrates,und<br />

das Management beweisen hier<br />

viel Geschmack und Phantasie. In der<br />

Kreativität und Konsequenz übertreffen<br />

die „Uhlmänner“ sogar skandinavische<br />

Unternehmen, die bei Firmen-CI’s sonst<br />

kaum zu schlagen sind.<br />

Martin B. Rohrer und Wolfgang Nimmerfroh,Verkaufsingenieure<br />

Deutschland,<br />

sind kompetente Führer, und als wir in die<br />

Montagehallen wechseln, kann man feststellen,<br />

daß schöne Gestaltung nicht der<br />

Administration vorbehalten bleibt: Zum<br />

Beispiel führt ein abfallender, geschwun-<br />

gener Weg bis vor die sich leise automatisch<br />

öffnende Tür, danach sieht man, daß<br />

auch die Hallen farblich gestaltet sind.<br />

Hier werden die Maschinen und Linien<br />

gebaut, die hinterher in alle Welt<br />

gehen und qualitativ hochwertigen<br />

und innovativen Maschinenbau<br />

rechtfertigen. „Immer eine<br />

Nase vor der Konkurrenz“, sagt<br />

M.B.Rohrer.Bei unserem Besuch<br />

im Frühjahr, normalerweise im<br />

Maschinenbau eine ruhige Zeit,<br />

waren viele Komplettlinien und<br />

Solomaschinen im Aufbau. 120<br />

bis 150 Maschinen laufen hier<br />

im Jahr durch, die durchschnittliche<br />

Montagezeit liegt bei fünf<br />

bis neun Monaten. Allerdings sind sie<br />

dann wirklich genau überprüft bis hin<br />

zum Packstoff.<br />

Denn hier stehen auch sogenannte Betriebsmaschinen,<br />

auf denen jeder Werkzeugsatz,<br />

jede Folientype eingefahren<br />

wird, um dem Kunden auch bei Nachlieferungen<br />

einen optimalen Service zu bieten.<br />

Gerade neue Verpackungsmaterialien werden<br />

zur Zeit intensiv getestet.<br />

Ein Blisterschacht passend zur Wendeltreppe im<br />

Verwaltungsgebäude<br />

10 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>


Eine typische Blisteranlage in Balkonbauweise und, nicht sichtbar, mit jeder Menge Elektronik<br />

bestückt, die UPS 1030 gibt es in drei Varianten: MTI, MTK und ET<br />

Self sufficient<br />

Über Aura und Anreiz in der Gestaltung<br />

will Uhlmann Pac-Systeme den idealen<br />

Nährboden schaffen, um innovative Maschinen<br />

mit den hohen Ansprüchen des<br />

Unternehmens bauen zu können. Ein<br />

durch die Gestaltung seines Arbeitsplatzes<br />

inspirierter Mitarbeiter arbeitet sicher<br />

anders an einem Projekt, im Idealfall<br />

kreativer.<br />

Wo will Uhlmann hin? Darauf M. B.<br />

Rohrer: „Der Kunde kann sagen, liefern<br />

Sie mir 40 Millionen Blister, nicht mehr<br />

bauen Sie mir drei Linien. Wir können<br />

eine entsprechende Pharmaverpackung<br />

planen und bauen, die diese Vorgaben<br />

erfüllt. Eine Linie als Generalunter-nehmer,<br />

eine Linie von A bis Z!“ Sprich,<br />

die Verpakkungsmaschinen und ein gesamtes<br />

Logistikumfeld dazu. Und das<br />

bei Leistungen pro Maschine von 100 bis<br />

900 Blister pro Minute. „Selbst ist die<br />

Maschine, ein Selbstrenner, ein Selbstregler<br />

– self sufficient eben“.<br />

1996 ist diese Ära eingeleitet worden,<br />

als weiterer Meilenstein in der Uhlmann-<br />

Historie. Schon 1956 hat das 1948 gegründete<br />

Unternehmen eine Universalstreifenmaschine<br />

auf den Markt gebracht<br />

(inzwischen 3500 mal verkauft), 1963 folgte<br />

die erste Tiefziehmaschinengeneration,<br />

1980 das erste modulare Kartoniersystem,<br />

1990 wurde die UPS 1020 als Basismaschine<br />

auf der interpack präsentiert. Jetzt<br />

geht die neue Ära mit UPS 1030 einher,<br />

die Maschine für die „autonome Pharmaverpackung“.<br />

Dazu hat man bei Uhlmann einen<br />

großen Themenkomplex abgearbeitet.Bedingt<br />

durch den Transport der Formfolie<br />

durch die Tiefziehmaschine, können<br />

beim Siegeln, Perforieren oder Stanzen<br />

von Blistern immer Zentrierprobleme<br />

auftreten.<br />

Dies führt zusammen mit Fehlern des<br />

Bedienpersonals zu Wirkungsgraden bei<br />

CNC-Tiefziehmaschinen von ca. 70 Prozent,<br />

also unter den Werten von Verpak-<br />

kungsmaschinen anderer Branchen. Bei<br />

täglichem Umrüsten von Blisterlinien<br />

kommt man schnell zu Wirkungsgraden<br />

unter 50 Prozent.<br />

Die Charakteristika der UPS-1030-Maschinenfamilie<br />

sollen diese Schwachstellen<br />

abstellen: Mit einem neuen Parameter-Handling,<br />

mit Laserstrahlsensoren<br />

und einer intelligenten Regelung,<br />

unterstützt durch Servomotoren, kann jeder<br />

Maschinentakt individuell geregelt<br />

werden.<br />

Es können bis zu drei Kameras vor und<br />

nach der Siegelstation zu Kontrollzwecken<br />

installiert sein. Die Maschinen sind<br />

Es muß auch einmal andersherum<br />

gedacht werden können. Blistertransport<br />

einmal hängend mit Saugbandübergabe<br />

Bilder: Uhlmann<br />

selbstladend, die Klebevorgänge an den<br />

Folien sind automatisiert. Außerdem<br />

selbststeuernd und selbstjustierend sowie<br />

selbstlernend. Auch in der Hygiene<br />

sind sie dem pharmazeutischen Einsatzfeld<br />

voll angepaßt: Die Maschinen in Balkonbauweise<br />

sind selbstreinigend, die<br />

Innenverkleidungen bestehen aus V2A-<br />

Blechen, und Blister, Stäube und Tabletten<br />

fallen über ein schräges Auffangblech<br />

TITELTHEMA<br />

nach vorne und nicht in den Maschinenrahmen.<br />

Ein wichtiger Punkt ist der Formatwechsel,<br />

hier gibt es ein sogenanntes Uhlmann-Shuttle,<br />

auf dem alle benötigten<br />

Teile sauber und übersichtlich gelagert<br />

sind. Dieses Shuttle wird zum Umbau an<br />

die Maschine gefahren und dort kann<br />

ohne Hilfswerkzeuge umgerüstet werden.<br />

Abgerundet wird das Konzept durch<br />

per Bildschirmanzeige vorgegebene<br />

Wartungsintervalle<br />

der zentralgeschmierten Maschinen.<br />

Und ein ganz wichtiger<br />

Punkt: „Die Varianten<br />

aus dem Bereich der Tiefziehmaschinen<br />

können durch ein umfangreiches<br />

Kartonierprogramm ergänzt werden“,<br />

so W. Nimmerfroh.<br />

Unter dem Strich<br />

Mit dem neuen Konzept soll sich der Wirkungsgrad<br />

der Anlagen deutlich erhöhen.<br />

M. B. Rohrer rechnet vor: Durch Tablettennachlegesysteme,<br />

Selbstregelung und -<br />

steuerung, Prospekt von der Rolle, zusätzliche<br />

Blisternachlegeschächte und Faltschachtelmagazinbeschicker<br />

läßt sich der<br />

Wirkungsgrad auf 84 Prozent steigern.<br />

Durch eine Erhöhung der Maschinenlaufzeiten<br />

um 30 Prozent, in<br />

den Pausen und zum<br />

Schichtende mann-<br />

los, erhöht sich der Nutzungsgrad<br />

von 50 Prozent<br />

auf 60 Prozent. Somit<br />

errechnet man bei<br />

Uhlmann eine Produktivitätssteigerung<br />

von ca. 55<br />

Prozent. Bis 1998 sollen mit<br />

dem Konzept deutliche Umsatzsprünge<br />

realisiert werden,<br />

anvisiert sind dann 145 Mio. DM (‘96:<br />

120 Mio. DM, 500 Mitarbeiter) und es<br />

werden neue Mitarbeiter eingestellt.<br />

Vom 9. bis 14. Juni 19<strong>97</strong> sind die Linien<br />

und Maschinen auch auf der Achema zu<br />

sehen: Halle 3.1, Stand D 14 E 21.<br />

Norbert Sauermann<br />

Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong> 11


GETRÄNKE<br />

Angesichts<br />

stagnierenderUmsätze<br />

im Getränkemarkt,<br />

kommt der<br />

Verpackung besondershinsichtlich<br />

der Produktdifferenzierung<br />

und der Erschließung<br />

innovativer<br />

Absatzmöglichkeiten<br />

sowie neuer<br />

Preisspielräume eine zentrale Rolle zu.<br />

Nicht zuletzt durch sein hohes Entwicklungspotential<br />

wird Glas immer mehr zu<br />

einem entscheidenden Marketingfaktor.<br />

Maßgeblich trägt es dazu bei,die Differenzierung<br />

des Produktes vom Wettbewerb<br />

sowie eine individuelle Wiedererkennbarkeit<br />

zu ermöglichen. Und dies ohne hygienische<br />

Defizite und mit zunehmender<br />

Leichtigkeit.<br />

Individuelle Markenidentitäten<br />

Der Mineralwassermarkt hat hier Zeichen<br />

gesetzt. Vor rund 10 Jahren eröffneten<br />

durchgestylte Formen und ausgefallene<br />

Farben dem Abfüller eine Vielzahl unterschiedlicher<br />

Gestaltungsmöglichkeiten.<br />

Auf dieser Basis sind Trendkonzepte entstanden,<br />

die als Paradebeispiel für die Erschließung<br />

von Differenzierungspotentialen<br />

gelten. Jeder dritte Brunnen setzt heute<br />

bereits auf die kleinen oder größeren,<br />

aufwendig gestylten und farbenfrohen Designflaschen,<br />

um sich somit auf unverwechselbare<br />

Weise am Markt präsentieren<br />

zu können.Die Bilanz insgesamt ist beeindruckend,<br />

denn in den letzten zehn Jahren<br />

sind über 130 Millionen Designflaschen<br />

für Mineralwasser produziert worden.<br />

Im Weinmarkt läßt sich das zielgerichtete<br />

Streben nach Produktdifferenzierung<br />

am Beispiel der Entwicklung der Rheingau-Flasche<br />

aufzeigen. Der Weinbauverband<br />

und die Glasindustrie haben hier<br />

partnerschaftlich zusammengearbeitet.<br />

Ziel war es zunächst,die Rheingauer-Rieslingweine<br />

durch eine klare Gebietsidentität<br />

gegenüber Erzeugnissen anderer Wein-<br />

Impulse für<br />

den Getränkemarkt<br />

Der Getränkemarkt gehört nach wie vor zu den Einsatzgebieten, wo Glas als Verpackungsmaterial vorzugsweise<br />

Verwendung findet. Rund 80 Prozent aller Getränkeabfüllungen erfolgen ohne Umschweife<br />

direkt in Glas. Eine Tatsache, die die Bedeutung von Glas im Getränkemarkt dokumentiert und die<br />

bewährten Verpackungs- und Produkteigenschaften von Glas bestätigt.<br />

bauregionen abzugrenzen, um sie somit erfolgreich<br />

im Markt positionieren zu können.<br />

Bereits im ersten Jahr nach der Einführung<br />

erntete die Rheingauflasche große Resonanz,<br />

denn mehr als 50 Prozent aller<br />

Rheingauer Winzer haben entweder teilweise<br />

oder vollständig in die neue Flasche<br />

abgefüllt. Der Verpackungshersteller steht<br />

in der Pflicht,wenn es darum geht,innovative<br />

Zukunftsmärkte und neue Preisspielräume<br />

dauerhaft zu erschließen. Nur auf<br />

diesem Wege gelingt es, dem Abfüller Absatzsteigerungen<br />

und eine selbstbewußte<br />

Preispolitik zu ermöglichen. Die Voraussetzung<br />

bildet eine Verpackung, die Individualität<br />

vermittelt und sich bewußt<br />

von herkömmlichen Einheitsprodukten<br />

abgrenzt.<br />

Zu den wesentlichen Gestaltungsmöglichkeiten<br />

zählen Fasson, Farbe und Dekoration.Für<br />

die Form gilt grundsätzlich: was<br />

denkbar ist, ist in den allermeisten Fällen<br />

auch machbar. Ob weiche oder harte Linien,<br />

schlank oder eher bauchig, alle Formen<br />

sind möglich. Durch Facetten, Siegel<br />

oder andere Oberflächenstrukturen kann<br />

die Individualität des Produktes gezielt<br />

verstärkt und die Differenzierung konsequent<br />

umgesetzt werden. Die Farbe der<br />

Verpackung ermöglicht eine zusätzliche<br />

Produktdifferenzierung. Fortschrittliche<br />

Technologien machen es möglich, nahezu<br />

jeden Farbton zu erzeugen.<br />

Bei der Feederfärbung wird das Glas im<br />

Feeder, d. h. kurz bevor es als Tropfen von<br />

der Wanne in die Maschine fällt, durch Zugabe<br />

von Farbkonzentraten gefärbt. Bei<br />

der Wannenfärbung entsteht die Glasfarbe<br />

durch Zugabe von sogenannten Zuschlagstoffen<br />

zum Gemenge.<br />

Wie das Nachrichtenmagazin Focus<br />

kürzlich berichtete,können bei Kunststoff-<br />

Mehrwegflaschen Probleme mit einem<br />

Schimmelpilz namens „Aureobasidium<br />

pullulans“ auftreten. Bisher konnte nach<br />

Angaben der Fachvereinigung Behälterglasindustrie<br />

noch keine angemessene<br />

Technik entwickelt werden, die die „befallenen“<br />

Flaschen gänzlich von den hartnäkkigen<br />

Pilzresten zu reinigen vermochte.<br />

Glas hingegen ist nicht nur bei höheren<br />

Spültemperaturen formstabil, sondern in<br />

jedem Fall hygienisch einwandfrei.Ein Beleg<br />

dafür ist der hohe Stellenwert, den<br />

Glas bei der Abfüllung pharmazeutischer<br />

Produkte einnimmt. Die absolute Dichtigkeit<br />

gegenüber Gasen und Flüssigkeiten<br />

bietet umfassende Klimabeständigkeit<br />

und Schutz vor unerwünschten Umgebungseinflüssen.<br />

Die absolute Keimfreiheit<br />

und der Schutz vor organischen Verunreinigungen<br />

steht stellvertretend für<br />

die biologische Verträglichkeit von Glas.<br />

Optimierte Fertigungstechnologien und<br />

modernste Methoden der Oberflächenvergütung<br />

ermöglichen die Entwicklung<br />

von Glasflaschen, die leichter sind und<br />

mit Sicherheit noch zunehmend leichter<br />

werden, ohne dabei die etablierten Qualitäten<br />

von Glas zu verlieren. Beste Beispiele<br />

für fortschrittliche Leichtglastechnologien<br />

sind die beschichteten Einwegund<br />

Mehrwegflaschen, bei denen das Gewicht<br />

eines 1-Liter-Gebindes beispielsweise<br />

auf unter 300g bzw. 500g reduziert<br />

werden konnte.<br />

Neue Perspektiven<br />

Der große Erfolg individuell gestalteter<br />

Glasflaschen im Wein- und Mineralwassermarkt<br />

verdeutlicht, daß man auf diesem<br />

Wege Differenzierungspotentiale erschließen<br />

kann, die geradewegs zur Herausbildung<br />

von Markenidentitäten führen<br />

und selbst dem Anspruch der Unverwechselbarkeit<br />

gerecht werden. Die verkaufsfördernde<br />

Wirkung einer individuell abgestimmten<br />

und charakterverleihenden<br />

Glasverpackung ist auf keinen Bereich beschränkt,sondern<br />

gilt für sämtliche Marktsegmente.<br />

Selbst die häufig als konservativ eingestuften<br />

Engländer nahmen in diesem Zusammenhang<br />

eine Vorreiterrolle ein,denn<br />

englisches Bier wird heute beispielsweise<br />

zu einem Großteil in individuell gestalteten<br />

Glasflaschen angeboten. Eigene Formen,<br />

Farben und speziell angewendete<br />

Dekorationsverfahren finden derart großen<br />

Zuspruch, daß der Inhalt der innovativ gestylten<br />

Designerflaschen in englische Pubs<br />

nicht mehr direkt in Gläser fließt, sondern<br />

gleich samt Flasche serviert wird. ❐<br />

12 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>


CONTAINER<br />

Ein Konzept kommt in Form<br />

Roth präsentiert IBCs der neuen Generation<br />

Von den Anfängen bis heute sind 50 Jahre vergangen, hier das Werk in Budenau<br />

Die Chemische Industrie hat die<br />

Maßstäbe der Verpackungslogistik<br />

neu definiert.<br />

Statt Chemikalien jeglicher Art in Großtankwagen<br />

oder Fässern aus Stahl und<br />

Kunststoff zu transportieren werden heute<br />

IBCs (Intermediate Bulk Container) für die<br />

Bewältigung dieser schwierigen Aufgaben<br />

eingesetzt.<br />

Weltweit entwickelt sich der IBC-Markt<br />

mit ca. 25 Prozent Wachstum pro Jahr.<br />

Alleine in Europa liegt der Jahresbedarf<br />

der chemischen Industrie bei ca. 1,8 Mio.<br />

Stück. Dementsprechend entwickelt sich<br />

auch der IBC-Markt in den USA.Bei gleichbleibender<br />

Entwicklung bedeutet das zukünftig<br />

ein weltweites Gesamtpotential<br />

von ca. 5 Mio. IBCs pro Jahr.<br />

Die Roth-Gruppe, von der diese Zahlen<br />

stammen, ist seit 30 Jahren Produzent industrieller<br />

Lager- und Transportbehälter<br />

und nutzt nun dieses Know-how für die<br />

Herstellung von Intermediate Bulk Containern<br />

der neuen Generation.<br />

Eine der modernsten Produktionsstätten<br />

für IBCs entsteht im Roth Werk Hanweiler.Das<br />

Konzept der Gruppe basiert auf<br />

einem Fullservice rund ums Produkt sowohl<br />

in der chemischen als auch in der<br />

LM-Industrie. Dabei sind die Container<br />

modular aufgebaut; das bedeutet Palette,<br />

Blase,Einfüllöffnung,Auslaufarmatur,Gitterkorb<br />

mit Eckschonern und die Beschriftungstafeln.<br />

Zunächst werden in Hanweiler<br />

drei Grundvarianten produziert: Einwegbehälter,<br />

Mehrwegbehälter und verstärkte<br />

Mehrwegbehälter.<br />

Das Gesamtkonzept basiert auf einer<br />

konsequenten Ausrichtung zur Wiederaufbereitung.<br />

Der problemlose Austausch<br />

aller Kunststoff- und Metallelemente gewährleistet<br />

einen Mehrwegeinsatz. Mit<br />

dem Rückhol- und Wiederaufbereitungs-<br />

system – Return-Ticket – verpflichten sich<br />

die Roth Werke gegenüber Ihren Kunden<br />

jeden Mehrweg-IBC in Europa nach einem<br />

Lebenszyklus kostenlos abzuholen und<br />

nach neuesten ökologischen Erkenntnissen<br />

zu rekonditionieren.<br />

Mehrwegcontainer 1000l mit Holzpalette; Grundkonzept<br />

Gitterkorb mit offenen Stabprofilen<br />

Die Containerfamilie unterscheidet<br />

sich in drei Varianten: Dem Einwegbehälter,<br />

dem Mehrwegbehälter mit und ohne<br />

Gefahrgutzulassung und dem verstärkten<br />

Mehrwegbehälter. Außer dem verstärkten<br />

Mehrwegbehälter, sind die Container in<br />

500... 800...1000 und 1250 Liter verfügbar.<br />

Diese unterschiedlichen Füllmengen<br />

führen zu variablen Containerhöhen. Die<br />

Grundfläche der Container bleibt aber immer<br />

konstant 1000 ´1200 mm und gewährleistet<br />

so die Stapelfähigkeit der Container<br />

sowie die Kompatibilität zu allen<br />

gängigen Staplern, Hubwagen und Geschirren.<br />

Die Einfüllöffnungen der Container<br />

sind mit verschiedenen Schraubkappen<br />

versehen, die in den Größen Nennweite<br />

150 bis Nennweite 400 variieren.<br />

Alle üblichen Befüll- und Entnahmesy-<br />

steme sind möglich, wie z.B. Cam-Lock,<br />

Micromatic-Ventil, etc. Die Innenblase ist<br />

so konzipiert, daß Vertikalversteifungssikken<br />

eine formschlüssige Verbindung mit<br />

dem Gitterkorb eingehen. Eine neuartige<br />

Bodenauslaufgeometrie der Roth-Container<br />

ermöglicht die Restentleerung.<br />

Zusätzlich sind alle Roth-Container<br />

serienmäßig mit 2 ´ R2“-Öffnungen für die<br />

Oben-Entnahme ausgerüstet.<br />

Mit einem einheitlichen Dichtungskonzept<br />

für alle Standardflüssigkeiten entsprechen<br />

die Auslaufarmaturen sämtlichen<br />

Viskositätsbereichen und Anwendungsgebieten.<br />

Das Hebelprinzip der<br />

Armatur gewährleistet eine doppelte<br />

Sicherheit, dank der ergonomischen Ausführung<br />

des Griffes und der natürlichen<br />

Hebelbewegung für die Entleerung.Schon<br />

bei 75 Grad Neigung erzielt man eine<br />

100%ige Entleerung. Serienmäßig verfügen<br />

alle Armaturen über einen integrierten<br />

Sicherungssplint als Originalitätsverschluß,<br />

der bei erstmaligem Öffnen<br />

herausspringt. Die Beschriftungstafeln<br />

sind modular aufgebaut und können jeder<br />

kundenspezifischen Beschriftungsform<br />

oder Erfassungseinheit angepaßt<br />

werden. Zusätzlich ist jeder Container mit<br />

einer weiteren Beschriftungstafel ausgestattet,<br />

die Seriennummer, Zulassungsnummer<br />

und das Roth-Return-Ticket<br />

enthält. Dieser Rücknahmesystemschein<br />

ist in einem fest integrierten Schubfach<br />

untergebracht und so jederzeit greifbar.<br />

Außerdem bietet die Beschriftungstafel<br />

Platz für eine Kennung zur elektronischen<br />

Erfassung. ❐<br />

Roth-Container-Systeme<br />

Der konsolidierte Umsatz der Gruppe<br />

lag in 1996 bei 295 Mio. DM, die Netto-<br />

Umsatzrendite lag bei 10 Prozent.<br />

Mehr als 1000 Mitarbeiter werden<br />

den Angaben nach 19<strong>97</strong> ca. 365 Mio.<br />

DM Planumsatz in der Gruppe erwirtschaften.<br />

Der Bereich Container soll<br />

davon 10 Prozent stellen.<br />

Der Preis für die Roth-IBC wird ein<br />

Marktpreis sein. Man will sich nicht im<br />

Niedrigpreis-Segment etablieren, sondern<br />

orientiert sich eher an dem Durchschnittspreis<br />

von 240 DM pro 1000-1-<br />

Gefahrgut-Container. Das Motto lautet<br />

hierbei: „mehr für den gleichen Preis –<br />

auch mehr Dienstleistung“.<br />

14 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>


PACKMITTEL<br />

Bier-Zukunft in PET-Flaschen<br />

Eine erste Flaschenblasmaschine der<br />

Sidel-Gruppe aus Le Havre ist seit Dezember<br />

in einer australischen Brauerei<br />

im Einsatz. Das letzte Geschäftsjahr hat<br />

der Weltmarktführer mit stark verminderten<br />

Gewinnen und Umsätzen abgeschlossen,<br />

erwartet für 19<strong>97</strong> aber dank<br />

prall gefüllter Auftragsbücher eine erheblich<br />

positivere Bilanz.<br />

Fest im Visier hat der französische<br />

Spezialist für Flaschenblas- und<br />

Extrudiermaschinen aus der normannischen<br />

Hafenstadt nunmehr auch<br />

den Abfüllmarkt für den auf allen Kontinenten<br />

mehr oder weniger gleich beliebten<br />

schäumenden Gerstensaft. Schon das<br />

Ende Januar veröffentlichte Communiquè<br />

der Gruppe mit den vorläufigen Kennzahlen<br />

für das abgelaufene Geschäftsjahr<br />

schloß mit einem Satz,der die Sidel-Aktionäre<br />

offenbar über das angekündigte magere<br />

Ergebnis hinwegtrösten und ihre Erwartungen<br />

auf die neue, die „goldgelbe“<br />

Zukunft des Unternehmens ausrichten<br />

sollte. Seine verheißungsvolle Botschaft:<br />

Seit Dezember 1996 produziert eine Sidel-<br />

Maschine in Australien 50-cl-Bierflaschen<br />

aus PET; dies bekräftige, daß Bier für die<br />

Gruppe in Zukunft ganz vorn auf der Tagesordnung<br />

stehen werde.<br />

Und bei der Vorlage der endgültigen<br />

Jahreszahlen Mitte März wurde der Vorstandsvorsitzende<br />

Francis Olivier noch<br />

deutlicher.Erste Verbraucherumfragen der<br />

australischen Brauerei Carlton hätten<br />

eine „sehr hohe Akzeptanz“ für das Bier<br />

aus der Kunststoffflasche erbracht. Ihr<br />

Einzug auf breiter Front ins internationale<br />

Brauereigeschäft sei in den kommenden<br />

Jahren nicht mehr aufzuhalten,und der erste<br />

„Großversuch“ in der Richtung werde<br />

aller Wahrscheinlichkeit nach schon sehr<br />

bald von einer amerikanischen Brauerei<br />

unternommen werden.Trotzdem wolle die<br />

Gruppe nicht einfach „wie auf Godot“ darauf<br />

warten, daß der neue Absatzmarkt mit<br />

seinem Riesenpotential irgendwann in<br />

breiterem Maßstab losgetreten werde,<br />

sondern in diesem Jahr eine betont offensive<br />

Strategie verfolgen (Anm.d.Red.: Die<br />

Anspielung auf das Becket-Stück entbehrte<br />

vielleicht nicht eines gewissen Hintersinns,<br />

ist doch jener Godot, wie man weiß,<br />

darin letztlich nie erschienen ...). Dazu gehöre<br />

vor allem eine neue, preiswertere<br />

und konkurrenzfähigere Maschinenpalette,die<br />

Ende dieses Jahres oder Anfang des<br />

nächsten vorgestellt werden soll. Interessant<br />

sei ferner in dem Zusammenhang<br />

das Zukunftspotential, das sich der Firma<br />

Bier in PET in Australien, aber auch in Skandinavien<br />

und in Holland fallen die Vorbehalte gegen<br />

Gerstensaft in Kunststoff Bild: Sidel<br />

im Bereich des PEN als hochqualitativem<br />

Barrierewerkstoff biete. Die entsprechende<br />

Entwicklung, vor allem in Deutschland,<br />

verfolge Sidel sehr aufmerksam, erklärte<br />

Olivier, und kündigte an, daß sich die<br />

Gruppe auch im Bereich der Getränkedosen<br />

diversifizieren werde. Eine erste Maschine<br />

zum Blasen von formgestalteten<br />

Metalldosen hat das Unternehmen inzwischen<br />

schon an Crown Cork & Seal/CarnaudMetalbox<br />

geliefert.<br />

Hoffnungen macht man sich in Le Havre<br />

darauf, aus den gegenwärtig von der<br />

Coca Cola Company durchgeführten Eignungstests<br />

im Dosenbereich als Gewinner<br />

hervorgehen zu können. Schließlich sei<br />

der Minuten-Durchlauf der Sidel-Dosenblasmaschine<br />

mit 1400 bis 2000 Stück<br />

deutlich „höher als bei den Mitbewerbern“.<br />

Grund zu einem optimistischen Ausblick<br />

auf das laufende Geschäftsjahr sieht<br />

der Sidel-Chef schließlich auch darin, daß<br />

bei Trinkmilch die langjährige Dominanz<br />

der Brick-Kartonverpackung offenbar gebrochen<br />

sei und wieder stärker in HDPE-<br />

Kunststoffflaschen abgefüllt werde.<br />

Für 19<strong>97</strong> rechnet Francis Olivier mit einem<br />

um 20 Prozent höheren Gruppenumsatz<br />

und 30 Prozent mehr Gewinn.Der Auftragsbestand<br />

habe Ende Dezember um<br />

23,7 Prozent über dem des Vorjahres gelegen<br />

und ein Volumen von 1,930 Mrd. FF<br />

gehabt. Auf Europa entfielen davon 890<br />

Mio. FF (+41,3%), auf Nord- und Südamerika<br />

insgesamt 580 Mio. (+ 20,8%), auf<br />

Asien, den Mittleren Osten und Afrika 460<br />

Mio. FF (+2,2%). Die zwei im letzten Jahr<br />

hinzugekauften Maschinenhersteller Cermex<br />

(Abpackanlagen) und Rémy (Abfüll-<br />

systeme vor allem für Molkereibedarf)<br />

konnten zum selben Zeitpunkt Aufträge in<br />

Höhe von 155 Mio. FF verbuchen.<br />

Daß der Konzernchef vor der Presse so<br />

viele Gut-Wetter-Zeichen aufzuzählen bemüht<br />

war, erklärt sich in erster Linie daraus,<br />

daß der bisherige Pariser Börsenliebling<br />

Sidel das Publikum im vergangenen<br />

Jahr zum ersten Mal seit seinem 1993<br />

mit Macht angetretenen Gipfelsturm enttäuscht<br />

oder zumindest irritiert hat. Der<br />

Gruppenumsatz ging um 15,8 Prozent auf<br />

3,120 Mrd. FF zurück, der Nettogewinn<br />

verringerte sich gar um 30 Prozent auf<br />

263 Mio. FF. Federn gelassen hat die Gruppe<br />

1996 ausschließlich auf den amerikanischen<br />

Märkten, wo sie Umsatzeinbußen<br />

von mehr als 747 Mio. FF auf <strong>97</strong>7,5 Mio<br />

hinnehmen mußte. Das Europageschäft<br />

verbesserte sich dagegen um 118 Mio. FF<br />

auf 1,285 Mrd. FF. Im Vorjahr hatte Sidel in<br />

Nord- und Südamerika noch 46,2 Prozent<br />

des Gesamtumsatzes erzielt. Die Wertsteigerungsquote<br />

lag Ende letzten Jahres mit<br />

902,8 Mio. FF bei 28,9 Prozent vom Umsatz,<br />

das Betriebsergebnis kam mit 448,9<br />

Mio. FF auf 14,4 Prozent (–2,2%) und das<br />

Nettoresultat sank um 1,7 Prozent auf<br />

8,4 Prozent Umsatzanteil. Das Investitionsvolumen<br />

stieg 1996 von 81,5 Mio. auf<br />

137,4 Mio. FF.<br />

Sollte die eingangs dargestellte Biermarkt-Rechnung<br />

aufgehen, woran ernsthafte<br />

Zweifel kaum angebracht scheinen,<br />

dürfte die Sidel-Gruppe schon bald zu<br />

einem neuerlichen Höhenflug abheben.<br />

Jost Schötmers<br />

16 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>


VERSCHLÜSSE<br />

Convenience<br />

„Verschlußsache“ hieß das Titelthema<br />

der letzten VR-Ausgabe. Es bezog sich<br />

auf Metallbehälter-Anwendungen aus<br />

der chemisch-technischen Industrie.<br />

Daß auch bei Kunststoffflaschen, etwa<br />

für Speiseöl, Essig, Ketchup oder Haushaltsreiniger,<br />

noch nicht sämtliche Verbesserungsmöglichkeiten<br />

ausgereizt<br />

waren, belegen die folgenden Beispiele<br />

aus Frankreich und Amerika.<br />

Lesieur, die im Jahre 1908 gegründete<br />

und 1992 vom Pariser Fette-, Stärkeund<br />

Zuckerkonzern Eridiana Béghin-Say<br />

übernommene Speiseöl-Firma,<br />

war schon immer ein Vorreiter in Verpackungsdingen.<br />

Die 1923 unter dem selben<br />

Namen eingetragene Marke brach<br />

drei Jahre darauf als erste das bis dahin<br />

weltweit unangefochtene Metallkanister-<br />

Monopol und präsentierte sich in einer<br />

Arachide und Isio Bild: Lesieur<br />

tischgeeigneten Glasflasche.1963 kam mit<br />

der Sonnenblumenöl-Marke Auréa der<br />

Einstieg ins Kunststoffzeitalter. Ende desselben<br />

Jahres wurden schon 60% der gesamten<br />

Lesieur-Speiseöle in PVC-Flaschen<br />

abgefüllt. Hersteller war die in Boulogne<br />

bei Paris ansässige Firma Dorlyl, ein je zur<br />

Hälfte von Elf Atochem und der Shell-<br />

Gruppe getragenes Unternehmen. Erneut<br />

als Verpackungs-Trendsetter in der Flüssiglebensmittelbranche<br />

erwies sich Lesieur<br />

1985 mit der Weltpremiere einer<br />

Öl-Abfüllung in einer PET-Flasche,– lange<br />

vor dem Einsetzen der aktuellen PET-<br />

Welle.<br />

In wenigen Wochen wird er die Sorten<br />

„Lesieur Arachide“ (Erdnußöl) und „Isio 4“<br />

(ein 4-Komponenten-Mischöl) in PET-Flaschen<br />

mit einem innovativen Scharnierdeckel-Verschluß<br />

auf den Markt bringen.<br />

Entwickelt hat ihn die zur Packmittelgruppe<br />

Crown Cork & Seal/CarnaudMetalbox<br />

gehörende Firma Astra Plastique,<br />

Paris.<br />

Jedem ist wohl schon mal eine Kunststoffflasche<br />

mit einfachem Deckel nach<br />

dem Öffnen aus der Hand gerutscht, zu-<br />

mal wenn nach dem Gebrauch lange Öl-<br />

Tränen das Flaschenäußere verschmierten.<br />

Dem hilft der neue, ebenso leicht zu<br />

öffnende wie hermetisch wieder zu verschließende<br />

Deckel jetzt mit einer Scharnierlösung<br />

ab. Dabei handelt es sich um<br />

die für Lebensmittelzwecke adaptierte Variante<br />

eines Patents der deutschen Firma<br />

Zeller-Plastics (sie gehört inzwischen zum<br />

selben Multi), das für den Kosmetikbereich<br />

entwickelt wurde. Mit seinem halbkreisförmigen<br />

Ausgießer eignet sich das<br />

neue Verschlußsystem besonders gut für<br />

die Zubereitung von Mayonnaise, hebt<br />

Lesieur hervor. Warum? Weil es ein bedarfsgenaues<br />

Dosieren und eine präzise<br />

Kontrolle der Auslaufgeschwindigkeit ermöglicht:<br />

„nicht zu langsam, nicht zu<br />

schnell“. Und eine Anti-Tropf-Vorrichtung<br />

rundet den hohen Convenience-Wert des<br />

Scharnierverschlusses ab. Außerdem ist<br />

der Deckel selbst durch umlaufende und<br />

auch im Halskragen fortgeführte Einkerbungen<br />

griffsicherer geworden. Schriftzug<br />

und Logo sind übrigens deutlich sichtbar<br />

in Zwei-Farben-Offsetdruck auf dem unteren<br />

Deckelteil angebracht, um zu unterstreichen,<br />

daß der Lorbeer für diesen neuerlichen<br />

Praktikabilitätsgewinn in der<br />

Küche Lesieur zusteht und niemand anderem.<br />

Beim mittlerweile wie die berühmte<br />

braune Limonade aus Atlanta in wohl<br />

sämtlichen Winkeln der Welt verbreiteten<br />

Tomatenketchup, anfangs fast eine Art<br />

kultureller Wasserscheide, ist der Konkurrenzdruck<br />

für die Markenfabrikanten mit<br />

Sicherheit noch größer. Oder auch beim<br />

Essig. Für beide Produkte hat jüngst Béricap<br />

France ebenfalls Scharnierverschlüsse<br />

entwickelt. Der zur deutsch-französischen<br />

Bericap-Gruppe mit Sitz in Budenheim bei<br />

Mainz (siehe VR 4) gehörende linksrheinische<br />

Unternehmensbereich ist auf Verschlußlösungen<br />

für die Lebensmittelindustrie<br />

spezialisiert. Die Kunststoffflaschen<br />

des Speiseöl-Abfüllers und Lesieur-Konkurrenten<br />

Amphora rüstete sie unlängst<br />

mit einem Scharnier-, Dosier- und Ausgußkontroll-System<br />

aus, das in seiner<br />

Logik dem des Mitbewerbers Astra Plastique<br />

bis auf die Markennamen-Markierungen<br />

im Deckel selbst und am Kragen quasi<br />

gleichkommt. Noch etwas pfiffiger und<br />

convenience-orientierter ist dagegen das<br />

System, mit dem zukünftig die Ketchupsorten<br />

der Marke Amora eingedeckelt werden.DieMehrschicht-Barriere-Kunststoffflaschen<br />

ziert (nicht nur, aber auch als<br />

Kunden-blickfang im Regal) ein lustiges<br />

weißes, obenauf etwas abgeflachtes zy-<br />

System für Kinderhände Bild: Bericap<br />

lindrisches Hütchen. Wenn man das den<br />

Deckel umlaufende Produktschutz-Kunststoffband<br />

abgezogen hat, läßt es sich per<br />

Scharnier und vorstehender Anheblasche<br />

aufklappen und gibt so die Auslauföffnung<br />

für den Ketchup frei. Natürlich ist<br />

auch hier wie üblicherweise beim Ketchup<br />

der eigentliche Inhalt mit einer Alumembrane<br />

abgedeckt.Die Neuheit besteht nun<br />

darin, daß die Aluhaut durch einen unterhalb<br />

des Deckels eingearbeiteten „percutter“<br />

durch leichten Fingerdruck durchstoßen<br />

wird.<br />

Kleiner Ausflug ins Reich der stillen<br />

Wasser und der hochaktuellen Sport- bzw.<br />

Energy-Drinks: Für das kanadische Quellwasser<br />

Crystal Springs fertigt Bericap<br />

vor Ort seit neuestem einen dreiteiligen<br />

Push-and-pull-Verschluß. Das System erfreut<br />

sich momentan besonders in den<br />

USA größter Beliebtheit, denn es ermöglicht,<br />

die jeweilige Flasche mit nur einer<br />

Hand und den Zähnen zu öffnen und mit<br />

Daumendruck wieder zu verschließen. Die<br />

Herstellerfirma hat sie „sport cap“ getauft,<br />

in Anspielung auf das Vorbild der nach<br />

gleichem Prinzip funktionierenden, am<br />

Rahmen befestigten Wasserflasche für<br />

Radsportler. Der neue Verschluß ist für<br />

kleinere PET-Flaschen entwickelt worden,<br />

entspricht mit dem Durchmesser 30-25<br />

dem Standardmaß aller großen europäischen<br />

Wasserabfüller und könnte von<br />

daher auch bald auf dem Alten Kontinent<br />

Furore machen.<br />

Zurück zu den Scharnierdeckeln.Die im<br />

US-Bundesstaat Wisconsin,Spanien,England<br />

und Frankreich fertigende Seaquist-<br />

Löffler-Gruppe (mit dem gleichnamigen<br />

Kunststoffwerk im bayerischen Ort Freyung)<br />

hat mit „Tab Top“ ihrerseits auf<br />

Push-and-pull gesetzt und hebt mit dem<br />

eleganten und signalfarbigen Design (gelb<br />

oder grün) den besonderen Marketingaspekt<br />

ihrer Snap-off-Lösung hervor.Sie bietet<br />

ferner einen neuartigen „Directional<br />

pour spout“-Scharnierverschluß mit Ausgießer<br />

an. Jost Schötmers<br />

18 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>


IPACK-IMA<br />

Ipack-Ima <strong>97</strong> im Rückblick<br />

Schaufenster der italienischen Verpackungsindustrie<br />

Von Roberto Frazzoli<br />

Die 19<strong>97</strong>er Auflage dieser italienischen<br />

Verpackungsmesse erhielt durch die<br />

Vorstellung einer erklecklichen Anzahl<br />

von Neuprodukten einen besonderen<br />

Reiz. 1996 war ein Wachstumsjahr für<br />

die italienische Maschinenbauindustrie;<br />

schwierigere Zeiten werden jedoch<br />

erwartet.<br />

Zum 17. Mal fand die Ipack-Ima kürzlich<br />

in Mailand statt. Über 1800<br />

Aussteller (ein Drittel davon aus<br />

dem Ausland) zogen viele Besucher an.<br />

Laut Ucima schloß diese Branche das Jahr<br />

1996 mit besseren Ergebnissen als erwartet<br />

ab. Im Vergleich zu 1995 stieg der Umsatz<br />

um 12 Prozent, während der Export<br />

um 13 Prozent zunahm. Zum ersten Mal in<br />

der Geschichte dieser Branche Überschritt<br />

der Handelsbilanzüberschuß die Marke<br />

von 3000 Mrd. Lit über 70 Prozent des Gesamtumsatzes<br />

1996 von 4300 Mrd. Lit entspricht).<br />

Zwischen Januar und September<br />

1996 importierte Italien Verpackungsmaschinen<br />

von Deutschland im Wert von 44<br />

Mio. US$, d.h. 7 Prozent weniger als im<br />

gleichen Vorjahreszeitraum. Im gleichen<br />

Zeitraum (Januar bis September 1996) erreichten<br />

die Ausfuhren von italienischen<br />

Verpackungsmaschinen nach Deutschland<br />

einen Wert von 140 Mio. US$,eine Zunahme<br />

von 12 Prozent gegenüber dem<br />

gleichen Zeitraum des Jahres 1995. Im<br />

obengenannten Zeitraum ist der Handels-<br />

Inge dosiert<br />

direkt ins Auge<br />

Direkt aus der Dose zu trinken soll hygienischer werden mit Kunststoffschutz von Termofilm<br />

bilanzüberschuß zwischen Italien und<br />

Deutschland dadurch von 53 Mio. US$ auf<br />

96 Mio. US$ gewachsen.<br />

„Die italienischen Hersteller von automatischen<br />

Verpackungsmaschinen blikken<br />

auf vier Jahre mit schnellem Wachstum<br />

und erheblich gestiegenen Zahlen<br />

beim Umsatz, Export und Handelsbilanzüberschuß<br />

zurück“, erklärte Gian Carlo<br />

Vaccari, Ucima-Präsident, anläßlich der<br />

Ipack-Ima <strong>97</strong>. Laut Vaccari „war die Wachs-<br />

tumsrate viel höher als erwartet, wenn<br />

man die Tatsache berücksichtigt, daß das<br />

Jahr 1996 durch eine Aufwertung der Lira<br />

auf einen Kurs von ca.1000 gegenüber der<br />

Deutschen Mark gekennzeichnet war“.Vaccari<br />

wies darauf hin, daß das Wachstum<br />

vor allem auf ausgezeichnete Geschäfte in<br />

Märkten wie Indonesien, Rußland, Brasilien,<br />

Polen, Türkei, Thailand und Venezuela<br />

zurückzuführen sei. Darüber hinaus erklärte<br />

er,daß „das Jahr 19<strong>97</strong> schwieriger als<br />

das Vorjahr wird“. G.C. Vaccari klagte über<br />

die großen Schwierigkeiten, die italienische<br />

Hersteller von Verpackungsmaschinen<br />

bei der Suche nach qualifizierten Ingenieuren<br />

und sonstigen Technikern (wie<br />

Mechanikern) erleben.<br />

Guido Corbella, Präsident des italienischen<br />

Verpackungsinstituts, betonte, daß<br />

lediglich der Bereich Verpackungsmaschinen<br />

Wachstumsraten aufweisen konnte –<br />

dank der hohen Exportquote. Andere Bereiche<br />

der italienischen Verpackungsindustrie<br />

verzeichneten jedoch kein Wachstum<br />

im Jahr 1996, weil sie ihren Umsatz größtenteils<br />

auf dem stagnierenden Inlandsmarkt<br />

erzielen.<br />

Gang über das Messegelände<br />

Amotek zeigte die neue PB142, eine automatische<br />

Beutelmaschine für Damenbinden<br />

und Slipeinlagen, die bereits auf der<br />

interpack vorgestellt wurde. Die Maschine<br />

20 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>


zeichnet sich vor allem durch eine höhere<br />

Leistung als das Vorgängermodell aus: bis<br />

zu 80 Packungen pro Minute. „Zur Zeit erzielt<br />

unsere Maschine einen höheren Ausstoß<br />

als die Anlagen unseres größten Konkurrenten,<br />

bei dem es sich um ein deutsches<br />

Unternehmen handelt“, unterstrich<br />

Alessandra Minelli, Marketing- und Serviceleiter<br />

der Firma.<br />

Bisher ist Bini & C auf dem deutschen<br />

Markt hauptsächlich mit seinen Produkten<br />

für den „traditionellen“ Obst- und Gemüsemarkt<br />

vertreten. Inzwischen forciert<br />

das Unternehmen aber auch sein neues<br />

Programm mit Displayschachteln und<br />

-behältern aus Karton („Bliss-Box“, „Duo-<br />

Box“, Displaytray). Auf der Ipack-Ima<br />

stellte Bini & C außerdem Ecopal aus:<br />

eine ausschließlich aus Karton bestehende<br />

Palette. Ecopal, die vor zwei Jahren eingeführt<br />

wurde, bietet gegenüber herkömmlichen<br />

Holzpaletten mehrere Vorteile;<br />

sie stellt zum Beispiel eine echte Einstofflösung<br />

dar (sowohl die Paletten als<br />

auch die Schachteln werden aus Karton<br />

hergestellt). Ecopal-Paletten sind für Ladungen<br />

mit einem Gesamtgewicht von bis<br />

zu 3700 kg ausgelegt.<br />

Cavanna (Prato Sesia, Novara) stellte<br />

sein inzwischen komplettes Programm<br />

von modularen elektronischen Maschinen<br />

vor. Cavanna gehört zu den wenigen italienischen<br />

Herstellern, die das Ziel der Entwicklung<br />

einer aus modularen Maschinen<br />

bestehenden Baureihe erreicht hat. Dafür<br />

ist eine völlige Umkonstruktion der bereits<br />

vorhandenen Maschinen erforderlich.<br />

„Genau das haben wir vor zwei Jahren<br />

getan“, erläutert Verkaufskoordinator Ivano<br />

Baraldo. „Gegenüber herkömmlichen<br />

Maschinen haben modulare Maschinen<br />

mehrere Vorteile. Vor allem haben sie weniger<br />

Teile, was sich in höherer Betriebssicherheit<br />

und einfacherer Wartung niederschlägt.<br />

Die neuen Anlagen haben 40 Prozent<br />

weniger Teile als die früheren Maschinen“.<br />

Durch seinen Vertreter Alpma hält<br />

man eine solide Position auf dem deutschen<br />

Markt. Da Alpma selbst Maschinenhersteller<br />

ist, kann das Unternehmen für<br />

Cavanna-Maschinen mit einem leistungsfähigen<br />

Kundendienst aufwarten.<br />

Fustiplast präsentierte eine verbesserte<br />

Ausführung des FX-Schüttgutbehälters.<br />

Dieser Behälter wird aus HD-Polyethylen<br />

mit hohem Molekulargewicht gefertigt,<br />

das gegen die meisten chemischen Produkte<br />

beständig ist. Die jetzt vorgestellten<br />

Verbesserungen waren u.a. ein neues Ventil,<br />

eine Metallpalette und BVT-Zertifizierung<br />

(Frankreich).<br />

Gamma Pack kündigte eine neue Verpackungsmaschine<br />

für lange Teigwaren<br />

(wie z.B. Spaghetti) an, die in einigen Monaten<br />

erscheinen wird. Das wesentliche<br />

Merkmal dieser neuen Maschine wird eine<br />

höhere Leistung von über 200 Stück pro<br />

Minute sein. Der Sitz von Gamma Pack ist<br />

in Riolo Terme (Ravenna); das Unternehmen<br />

hat sich auf vertikale und horizontale<br />

Kartoniermaschinen spezialisiert und arbeitet<br />

in Deutschland mit Vertretern zusammen.<br />

Inge zeigte eine neuartige Tropfampulle<br />

für ein aus zwei Komponenten bestehendes<br />

Augenmittel, die die beiden Komponenten<br />

getrennt hält, bis sie in das<br />

Auge des Patienten eingeträufelt werden.<br />

Inge ist innerhalb Italiens ziemlich bekannt,<br />

weil das Unternehmen viele preisgekrönte<br />

Verpackungen – insbesondere<br />

für die pharmazeutische Industrie – entwickelt<br />

hat.„Unsere Präsenz auf dem deutschen<br />

Markt ist noch gering“, erklärt Roberto<br />

Rizzo, Leiter Marketing und Exportverkauf,<br />

„weil unsere Produktion in großem<br />

Maße auf die Anforderungen der<br />

Kunden zugeschnitten ist. Der Erfolg unserer<br />

Verpackungen hängt deshalb häufig<br />

vom Erfolg eines bestimmten Produktes<br />

auf einem bestimmten Markt ab“.<br />

Von Kleben bis Hygiene<br />

Irplast stellte „Take away“ aus, die mit ei-<br />

Sasib-Ergebnisse<br />

Im Jahr 1996 betrugen die Umsätze dieser italienischen<br />

Gruppe, die ihre Aktivitäten schwerpunktmäßig<br />

bei Verpackungsmaschinen sowie bei Systemen<br />

für die Eisenbahnindustrie hat, 1.589,2 Mrd. Lit, was<br />

einem Zuwachs in Höhe von 7,4% gegenüber dem<br />

Vorjahr entspricht. Das Umsatzwachstum wäre sogar<br />

12,9% gewesen, wenn die Lira im Laufe des Jahres<br />

1996 nicht aufgewertet worden wäre. Die Umsätze<br />

von Sasib Tobacco (Maschinen für flexible Zigarettenverpackungen)<br />

stiegen um 51,5 Prozent, während<br />

Sasib Beverage (Abfüllmaschinen und -anlagen) die<br />

Umsatzzahlen um 25,2 Prozent erhöhte und Sasib<br />

Food (Anlagen für die Lebensmittelindustrie) den<br />

Umsatz um 6,7 Prozent verbesserte. Der Auftragseingang<br />

im Jahr 1996 betrug 1.298,1 Mrd.Lit,23,7 Prozent<br />

niedriger als im Vorjahr. Sasib führt diese Entwicklung<br />

auf eine Reihe von unterschiedlichen Faktoren<br />

zurück: 1) Niedrigere Investitionen überall in Europa<br />

mit Ausnahme vom UK; 2) Verlangsamung des Wirtschaftswachstums<br />

in China und Südostasien; 3) In<br />

den Vereinigten Staaten: Eine Welle von Akquisitionen<br />

und Umstrukturierungen in der Backindustrie,<br />

die zu Verzögerungen bei den Investitionen führten;<br />

4) Niedrigere Investitionen in der Getränkeindustrie,<br />

nach außerordentlich hohen Wachstumsraten in den<br />

Jahren 1994 und 1995. Das Betriebsergebnis im Jahr<br />

1996 belief sich auf 58,8 Mrd. Lit, eine Verbesserung<br />

gegenüber dem Vorjahr von 12,1 Prozent. Der Gewinn<br />

vor Steuern betrug 69,6 Mrd. Lit, 15,1 Prozent niedriger<br />

als im Jahr 1995.Der Nettogewinn für das Jahr 1996<br />

erreichte 40,4 Mrd. Lit (1995: 52,5 Mrd. Lit).<br />

IPACK-IMA<br />

nem „Oscar“ ausgezeichnete Lösung für<br />

Mehrstückpackungen. Diese Lösung verarbeitet<br />

ein besonderes Klebeband (von<br />

Irplast hergestellt) auf einer von Twin Pack<br />

gefertigten Spezialmaschine. Das Konzept<br />

besteht darin, die herkömmliche Kunststoff-Schrumpffolie<br />

durch ein Klebeband<br />

zu ersetzen, um zwei oder mehrere Gegenstände<br />

(wie z.B. Flaschen) miteinander zu<br />

verbinden.Vorteile sind u.a.ein attraktiveres<br />

Aussehen der Mehrstückpackungen.<br />

Das Klebeband läßt sich ohne Beschädigung<br />

von Etiketten oder sonstigen Druckflächen<br />

entfernen.<br />

RGD Packaging zeigte eine neue horizontale<br />

Schlauchbeutelmaschine für eine<br />

besondere Packungsart, die vornehmlich<br />

für Schokolade, Kekse und ähnliche Produkte<br />

eingesetzt wird. Es handelt sich dabei<br />

um einen Schlauchbeutel, der an beiden<br />

Enden einen Drehverschluß erhält.<br />

Obwohl er dadurch einer herkömmlichen<br />

Bonbonverpackung ähnlich sieht, ist er<br />

aber versiegelt.<br />

Ronchi Mario stellte eine neue Abfüllund<br />

Kappenaufsetzlinie vor, die mit elektronischen<br />

Durchflußmeßgeräten der Firma<br />

Endress + Hausser arbeitet. Die Ronchi-Gruppe<br />

gab außerdem die Gründung<br />

von zwei neuen Unternehmen bekannt:<br />

Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong> 23


IPACK-IMA<br />

Ronchi Teck und Ronchi Pack. Ronchi<br />

Teck (mit Sitz bei Cremona) ist Spezialist<br />

für Abfüll- und Schweißlinien für Nachfüllpackungen<br />

(Beutel, Standbeutel usw.)<br />

sowie für maßgeschneiderte Anlagen.<br />

Ronchi Pack stellt Maschinen für das Verpacken<br />

in Umkartons her (Füllaggregate,<br />

roboterisierte Linien). Das Unternehmen<br />

hat seinen Sitz in der Nähe von Bologna<br />

und nutzt das in dieser italienischen<br />

Großstadt verfügbare Potential an qualifizierten<br />

Konstrukteuren und sonstigem<br />

Fachpersonal. Laut Aussage des deutschen<br />

Vertreters (Orem) werden die beiden<br />

neuen Unternehmen zum Wachstum<br />

der Ronchi-Gruppe auf dem deutschen<br />

Markt beitragen,weil Kunden sich zwar für<br />

umfassende Linien interessieren, aber<br />

gleichzeitig einen Lieferanten wollen, der<br />

im jeweiligen Bereich Spezialist ist.<br />

Sitma stellte sein Programm von automatischen<br />

Einschlagmaschinen vor, die<br />

mit Schrumpffolien arbeiten. Das Unternehmen<br />

sitzt in Spilamberto (Modena)<br />

und verfügt über eine mehr als dreißigjährige<br />

Erfahrung. Zu den deutschen Kunden<br />

dieses Ausstellers gehört Deutsche Telekom,die<br />

Sitma-Maschinen zur Verpackung<br />

von Telefonbüchern einsetzt.<br />

Tecnomeccanica ist gerade dabei, mit<br />

einem deutschen Vertreter einen Vertriebsvertrag<br />

abzuschließen. Die Hauptaufgabe<br />

dieses Vertreters wird darin bestehen,<br />

den Kundenstamm zu erweitern.<br />

„Was den Kundendienst betrifft, haben wir<br />

es bisher immer verstanden, von Italien<br />

aus unsere Abnehmer hervorragend zu bedienen“,betont<br />

Franco Ferrari,Verkaufsleiter<br />

für Deutschland. Tecnomeccanica hat<br />

vier unterschiedliche Produktgruppen.<br />

„Für eine unserer Produktgruppen ist der<br />

deutsche Markt besonders wichtig: der<br />

Bereich, der sich mit der Verpackung von<br />

Heftpflaster befaßt. In diesem Bereich haben<br />

wir bereits einen bedeutenden deut-<br />

schen Kunden – Beiersdorf. Darüber hinaus<br />

haben wir aber einige Maschinen im<br />

Wellpappmarkt absetzen können“, sagt<br />

Ferrari. Tecnomeccanica sitzt in der Nähe<br />

von Bologna und stellt außerdem Teeverpackungsmaschinen<br />

her.<br />

Termofilm (mit Sitz in der Nähe von<br />

Florenz) zeigte die firmeneigene Lösung<br />

für den Hygieneschutz von Getränke-<br />

dosen. In der Regel trinken die meisten<br />

Menschen direkt aus der Dose, die nach<br />

dem weiten Transportweg und der langen<br />

Lagerung schmutzig ist. Bisher hat kein<br />

Land ein konkretes Gesetz erlassen, um<br />

dieses Problem in den Griff zu bekommen.<br />

Auf Grund der wachsenden Sorge der Gesundheitsbehörden<br />

und Verbraucherorganisationen<br />

werden in vielen Ländern allerdings<br />

gesetzgeberische Verfahren in Kürze<br />

erwartet. Mehrere Lösungen unterschiedlicher<br />

Art sind bereits vorgeschlagen worden.<br />

Der Termofilm-Vorschlag scheint gegenüber<br />

dem Wettbewerb einige Vorteile<br />

zu haben, weil er auf einer ganz einfachen<br />

Idee beruht: die gesamte Dose wird in<br />

einer sehr leichten und durchsichtigen<br />

Kunststoffolie eingewickelt, die weder die<br />

Form noch das Aussehen der Dose selbst<br />

verändert. „Nach Einschätzung der Getränkehersteller<br />

sitzen sie auf einem Pul-<br />

Schokoriegel sind ein wichtiges Betätigungsfeld von Cavanna Ein Greifersystem von Sasib im Modul „BNM“<br />

verfaß und warten darauf, daß das Problem<br />

des Hygieneschutzes bei Dosen<br />

hochgeht“, wie Antonio Zeloni, Termofilm-<br />

Verkaufsleiter, zusammenfaßt. „Unsere<br />

Lösung ist marktreif. Auch wenn diesbezügliche<br />

Gesetze noch nicht verabschiedet<br />

wurden, könnte das Thema Hygieneschutz<br />

für Getränkehersteller bereits jetzt<br />

ein sehr wirksames Marketinginstrument<br />

darstellen“.<br />

Vacuum Pump aus der Gegend von<br />

Lecco stellte eine neue automatische<br />

Heißwasser-Tauchwanne für das Einschrumpfen<br />

von Beuteln vor. Sie zeichnet<br />

sich durch ein elektromechanisches System<br />

(mit automatischer Einlegung und<br />

Entnahme), regelbare Tauchzeiten und<br />

eine bis zu 96 °C einstellbare Wassertemperatur<br />

aus. Typische Anwendungen für<br />

dieses neue Produkt sind in der Lebensmittelindustrie<br />

(z.B. für die Verpackung<br />

von Schinken oder Käse).<br />

Zucchini gab bekannt, daß das Unternehmen<br />

vor der Unterzeichnung von<br />

zwei Vertriebsverträgen mit Helitec und<br />

Chocorex für den deutschen Markt steht.<br />

Helitec wird den Markt für die Verpackung<br />

von Hygienepapieren bearbeiten, während<br />

Chocorex auf dem Markt für Lebensmittelverpackung<br />

tätig sein wird. Emilio<br />

Facci,Deutschland-Verkaufsleiter bei Zucchini,<br />

ist mit diesen beiden Verträgen sehr<br />

zufrieden, weil sie Zucchini in die Lage<br />

versetzen werden, den deutschen Markt<br />

optimal zu bedienen. „Es ist sicherlich<br />

wahr, daß wir uns relativ spät auf einen<br />

solchen wichtigen Markt konzentrieren.Es<br />

fiel uns aber schwer, die richtigen Vertriebspartner<br />

zu finden. Der deutsche<br />

Markt ist nicht einfach; er verlangt ständige<br />

Anstrengungen, und ein Lieferant muß<br />

im direkten Kontakt mit den Kunden vor<br />

Ort bleiben, auch wenn er mit den Zentralen<br />

von großen multinationalen Gruppen<br />

Absprachen getroffen hat. ❐<br />

24 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>


MASCHINEN/LM<br />

Süß, aber problematisch<br />

Maßgeschneiderte, robuste Anlagen für nahezu jede Verpackungsvariante<br />

So angenehm Zucker schmeckt, so unbequem<br />

ist das Süßmittel beim Endverpacken.Es<br />

neigt nicht nur zum Stauben<br />

und entwickelt demzufolge eine<br />

Schmirgelwirkung, sondern klebt naturgemäß<br />

auch. Dies kann insbesondere<br />

unter Abpackbedingungen in hoher<br />

Luftfeuchtigkeit, zum Beispiel in tropischen<br />

Regionen, zu einem Problem<br />

werden.<br />

Die im süddeutschen Remshalden<br />

nahe Stuttgart ansässige Spezialmaschinenbaufirma<br />

Paal hat bereits<br />

in zahlreiche Länder der Erde Anlagen<br />

für dieses spezielle Food-Segment geliefert.<br />

Das entsprechende Fertigungsprogramm<br />

umfaßt derzeit vier verschiedene<br />

Sammelpackertypen, mit denen nahezu<br />

alle in der Zuckerindustrie gängigen Endverpackungsvarianten<br />

realisiert werden<br />

können: zum Beispiel Wrap-around-Gebinde<br />

für gewickelte und „nackte“ Würfelzuckerstückchen,<br />

zweiteilige Teleskopdekkel-Trays<br />

für in Klotzbodenbeutel verpackte<br />

Rieselware, der Volleinschlag in Kraftpapier<br />

oder etwa die Herstellung von<br />

Stülpern für Würfelzuckerpackungen.<br />

Die den Maschinen gemeinsame „zukkergerechte“<br />

Konstruktion beinhaltet, daß<br />

alle beweglichen Aggregate hermetisch<br />

abgeschlossen sind.<br />

Insbesondere im Hinblick auf schmutzgefährdete<br />

Bereiche wurden erhöhte, mit<br />

kegelförmigen Abdeckungen versehene<br />

Maschinenfüße zur optimalen Bodenfreiheit<br />

konzipiert. Ebenso charakteristisch<br />

sind diagonal angeordnete Gestellrohre.<br />

Der gesamte Arbeitsbereich ist leicht zugänglich.<br />

Abklappbare bzw. herausnehmbare<br />

Funktionselemente erleichtern Umrüst-<br />

und Wartungsarbeiten.<br />

Wrap-Allrounder für Würfelzucker-<br />

Gebinde<br />

Als Flaggschiff der Paal-Endverpackungsanlagen<br />

für Zucker darf die Baureihe Elematic<br />

2000 gelten, das Nachfolgemodell<br />

der Elematic 2. Die übrigens auch zum<br />

Sammelpacken anderer Food- und auch<br />

Non-food-Produkte ausrüstbare Linie<br />

wird unter anderem in der französischen<br />

Zuckerindustrie häufig eingesetzt. Es handelt<br />

sich um eine Wrap-around-Sammelpackanlage<br />

für gewickelte oder ungewikkelte<br />

Würfelzuckerstückchen zur Herstel-<br />

lung von 1- bis 5-kg-Gebinden. Die Arbeitsleistung<br />

liegt je nach Packungsgröße<br />

bei bis zu 2400 Würfeln/min.<br />

Die Lagengruppierung erfolgt mit Hilfe<br />

konventioneller Vakuumglocken oder<br />

durch hochdynamische Robotersysteme.<br />

Die Lagenbildung geschieht mittels Querabschubstationen<br />

sowie ein- oder zweispurigen<br />

Hochleistungslinienverteilern.<br />

Dabei können gleichzeitig mehrere Produktionslinien<br />

auf eine Verpackungsanlage<br />

zusammengeführt werden.<br />

Für besonders hohe Sammelpackleistungen<br />

können zwei oder mehr Lagenzuführungen<br />

installiert werden. Sämtliche<br />

Zuführkomponenten ab den Wickelmaschinen<br />

sind standardmäßig lieferbar; so<br />

zum Beispiel Vakuumräder zum Drehen<br />

der Zuckerwürfel von der langen auf die<br />

schmale Seite in Vorschubrichtung.<br />

Diese<br />

Aggregate<br />

arbeiten mit einer<br />

Leistung von über 1500 Stück/min.<br />

Sammelpacker für Zucker-Klotzbodenbeutel<br />

Das Schwestermodell Elematic 2000 S ermöglicht<br />

das Gruppieren und Endverpakken<br />

von mit losem Zucker befüllten 1- bis<br />

3-kg-Klotzbodenbeuteln. Diese werden in<br />

spezielle, bereits vor Jahren eigenentwikkelte<br />

Elematic-Combipacks eingebracht.<br />

Die zweiteilige Displayverpackung besteht<br />

aus einem Präsentationstray und einem<br />

per Heißleim verklebbaren Stülp-Transportdeckel,der<br />

durch ein besonderes Teleskopdesign<br />

mit dem Tray verbunden ist.<br />

Auf diese Weise kann sich der Deckel der<br />

Beutelhöhe anpassen, die durch transportbedingtes<br />

Rütteln geringer wird. Die<br />

Klebeverbindungen werden hierbei nicht<br />

beschädigt. Die Leistung der Sammelpackmaschine<br />

beträgt ca. 150 Beutel bzw.<br />

25 Combipacks/min. Die Hauptbaugrup-<br />

pen sind jeweils mit Zentralantrieb über<br />

Kurven und Schrittschaltgetriebe ausgestattet.<br />

Vollautomatisches Endverpacken in<br />

Kraftpapier<br />

Ein marokkanischer Kunde wiederum<br />

orderte eine Spezialmaschine des Typs<br />

Elematic FWM 30, mit der 1-kg-Zuckerwürfelpacks<br />

in preisgünstiges Kraftpapier<br />

eingeschlagen werden. Der automatische<br />

Kraftpapier-Sammelpacker verfügt über<br />

einen vollmechanischen Zentralantrieb.<br />

Der Papierabzug von der Rolle wird elektronisch<br />

gesteuert. Die Gruppierung der<br />

Packs ist beliebig wählbar. Im Normalfall<br />

werden die 1-kg-<br />

Beispiel für Endverpackungsmöglichkeiten<br />

von Zucker<br />

Bilder: H. Paal KG<br />

Verkaufsverpackungen zu 5- oder 10-kg-<br />

Transportgebinden vereint. Die maximale<br />

Arbeitsleistung liegt bei 30 Sammelpacks<br />

pro Minute. Die Verklebung des Kraftpapiers<br />

erfolgt mit Heißleim.<br />

Stülpdeckler mit Heiß- oder Kaltleimverklebung<br />

Eine ganz aktuelle Anlage mit Auslieferungsdatum<br />

Frühjahr 19<strong>97</strong> ist eine Elematic<br />

2ED. Bei der an einen belgischen Kunden<br />

verkauften Maschine handelt es sich<br />

um einen Stülpdeckler für 1-kg-Zuckertrays<br />

mit einer Leistung von 75 Takten/<br />

min. Die bei einer Abmessung von ca.<br />

1000 ´ 1400 mm als kompakt zu bezeichnende<br />

Verpackungsstation arbeitet mit einem<br />

mechanischen Einwellenantrieb. Zur<br />

Verklebung des vollkommen überlappenden<br />

Deckels werden Heiß- und Kaltleim<br />

eingesetzt.Letzterer erweist sich vor allem<br />

in Ländern mit heißem Klima als vorteilhaft.<br />

❐<br />

26 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>


MESSEN/ACHEMA<br />

Verpackungsprozesse<br />

Komplette Verpackungsprozesse und Service<br />

sind die Hauptthemen, mit denen<br />

IMA an der Achema teilnimmt,wo sich das<br />

Unternehmen auf zwei Ständen mit zusammen<br />

rund 500 m 2 vorstellt. Dabei sollen<br />

folgende Maschinen im Betrieb vorgeführt<br />

werden: Tablettenpressung und Kapselabfüllung:<br />

Zu der jüngsten Generation<br />

der Tablettenpressen und der vollständigen<br />

Reihe der Kapselabfüllmaschinen in<br />

verschiedenen Leistungsklassen kommt<br />

eine Waage (Precisa) zur 100%igen Gewichtskontrolle<br />

der einzelnen gefüllten<br />

Kapseln.Die Maschine wird in Verbindung<br />

mit der kontinuierlich arbeitenden Kapselabfüllmaschine<br />

Matic 90E ausgestellt.<br />

Blistermaschinen: Als Antwort auf die<br />

unterschiedlichen Bedürfnisse der Märkte<br />

stellt man eine Serie von Blistermaschinen<br />

für PVC, PVDC, PP, Alu-Alu und Monoblister<br />

(PP-PP) in verschiedenen Leistungsklassen<br />

vor: C90/A91, eine Blistermaschine<br />

mit integriertem Kartonierer<br />

und mittlerer bis hoher Leistung (bis 400<br />

Blister und 270 Schachteln/min); das<br />

jüngste Modell C80, eine modular aufgebaute<br />

Blistermaschine,die nach den Wünschen<br />

des Kunden zusammengesetzt werden<br />

kann (bis 330 Blister/min); TR 130,<br />

eine kompakte Blistermaschine (200 Blister/min)<br />

und TR100 eine preiswerte, vielseitig<br />

einsetzbare Maschine insbesondere<br />

für kleine Partien (bis 140 Blister/min).<br />

Aseptische Verpackung: Entsprechend<br />

den hohen Qualitätsanforderungen und<br />

den Richtlinien für aseptische Verpackung<br />

bietet IMA eine Flaschenwaschmaschine<br />

(Libra Hydra), einen Sterilisiertunnel (Libra<br />

Blue Galaxy) und die kontinuierlich arbeitende<br />

Maschine zum Aufbringen von<br />

Drehverschlüssen mit Isolator (Alu 400)<br />

an.Es werden auch ein in das Untergestell<br />

der Alu 400 integrierter Isolator und ein<br />

VHP-Generator, beides Erzeugnisse der<br />

englischen MDH, zu sehen sein. Als Ergebnis<br />

der Forschung und Zusammenarbeit<br />

mit Lameplast und C.O.C. Farmaceutici<br />

stellt IMA ein innovatives System zur Verpackung<br />

von kosmetischen und pharmazeutischen<br />

Produkten vor: die Monodosis<br />

aus Kunststoff. Neben der Anwendung für<br />

Augentropfen ist eine Vielzahl von weiteren<br />

Anwendungen von Monodosen denkbar:<br />

Aerosollösungen, Desinfektionslösungen,<br />

Ohren- und Nasentropfen, orale<br />

Impfstoffe,diagnostische Reagenzien,etc.<br />

Aus der Welt der Kosmetik sind zu nennen<br />

Hautseren, Haarprodukte, Cremes, Gele,<br />

Anti-Cellulitislösungen, etc. Und auch die<br />

Nahrungsmittelindustrie beginnt die Monodosis<br />

einzusetzen. Um interessierten<br />

Unternehmen den Weg zur Monodosis zu<br />

erleichtern,bieten IMA spA,Bologna (Hersteller<br />

von Verpackungsmaschinen), Lameplast,<br />

Modena (Hersteller von Monodosis-Verpackungen<br />

aus Kunststoff) und<br />

C.O.C Farmaceutici (Lohnverpacker für<br />

sterile Abfüllung) gemeinsam ihr Knowhow<br />

zur Entwicklung und Befüllung von<br />

Monodosen an. Am Stand kann die Abfüll-<br />

und Verschließmaschine SL 50 in Betrieb<br />

gesehen werden.<br />

Endverpackung: Hierzu zeigt man in<br />

Frankfurt die BFB 3771, eine kompakte<br />

Bündelmaschine, die sich bei einer Ausbringung<br />

von bis zu 40 Bündeln/min besonders<br />

für die pharmazeutische und die<br />

kosmetische Industrie eignet; außerdem<br />

die BFB 3728, ein horizontale Maschine<br />

zur Verpackung in Kartons mit Ausbringung<br />

von 12 bis 20 Kartons/min. ❐<br />

IMA – Halle 3.1, Stand B2-E11<br />

Lameplast – Halle 3.1, Stand E11<br />

PMX-System<br />

Das Process-Work-Flow-Management-System<br />

PMX für die pharmazeutische, Kosmetik-,<br />

Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie<br />

wird mit neuem Gesicht und deutlich<br />

erweiterter Funktionalität vorgestellt.<br />

PMX wurde als offenes System insbesondere<br />

für alle produktionsnahen Bereiche<br />

der Prozeßindustrie konzipiert und umfaßt<br />

die Produktpalette, von der Lagerverwaltung<br />

über die Wiege- und Feinplanungsleitstände<br />

bis zu Batch Recordingund<br />

Management Information-Systemen<br />

(MIS). Inzwischen steht PMX objektorien-<br />

tiert, mit GUI und drei neuen Modulen zur<br />

Verfügung: dem Reinraum Monitoring-System<br />

(RRM), dem Produktdaten Management-Modul<br />

PDM und dem Prozeßdaten<br />

Batch-Archiv (PDB).Damit bietet man mit<br />

seiner PMX-Familie durchgängige Lösungen<br />

für die gesamte Work-Flow-Ebene<br />

unterhalb der zentralen Systeme (SAP/<br />

SSA) an. Das System findet bereits Einsatz<br />

in der Pharmaindustrie bei Bayer,<br />

Leverkusen und Novartis, CH-Stein. ❐<br />

Propack Data GmbH<br />

Halle 3, Stand D5-D6<br />

Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong> 27


Das Gegenstück von Pampryl<br />

GETRÄNKE<br />

Die eine der beiden „Neuen“ im<br />

Fruchtsaftregal, die des Marktführers<br />

Joker, ist von Kopf bis Fuß in ein signalstarkes<br />

helles Orange getaucht und<br />

zeigt dem Käufer damit schon von weitem<br />

an, was ihr zum grünen Schraubverschluß<br />

hin in sich verjüngenden<br />

Wellen geformter, augengefälliger<br />

Kunststoffkörper umschließt: Orangensaft.<br />

Die andere, die des Konkurrenten<br />

Pampryl, ist transparent, läßt<br />

den Inhalt also direkt erkennen, und<br />

sieht aus, als sei sie aus Glas. Auch<br />

sie ist mit einem in Grün gehaltenen<br />

Schraubdeckel versehen.<br />

Beide Flaschen bestehen aus neuen<br />

Kunstharz-Werkstoffen,deren Entwicklung<br />

die genannten Abfüller<br />

bei zwei europäischen Petrochemie-Giganten<br />

in Auftrag gegeben haben: „Botop“<br />

für Joker stammt aus der Küche der Pariser<br />

Gruppe Elf Atochem, „Barex“ für die Pernod-Ricard-Tochter<br />

CSR-Pampryl wurde<br />

von British Petroleum zusammengemixt<br />

und ist diesseits des Kanals über die<br />

Hamburger Firma Velox erhältlich. Glaubt<br />

man den Fruchtsaftvermarktern, haben<br />

beide mit den neuen Packstoffen das große<br />

Los gezogen. Die 1994 von Joker in der<br />

Botop-Flasche lancierte Marke Pulpéa<br />

liegt mittlerweile schon bei 10 Prozent<br />

Anteil am Gruppenumsatz und dürfte,<br />

wenn der Erfolg anhält, bis zum Jahr 2000<br />

auf 25 Prozent kommen. Pampryl meldet<br />

für seine Barex-verpackten „reinen Fruchtsäfte“<br />

im vergangenen Jahr einen Mengenzuwachs<br />

von 30 Prozent und einen Wertanstieg<br />

um 43 Prozent; gut die Hälfte<br />

der Flaschen, die über die Kassentische<br />

des Handels gehen, entfielen auf Wiederkäufer.<br />

Gegen Glas und PET<br />

Französische Fruchtsaftabfüller schwenken auf<br />

neue Barrierekunststoffe um<br />

Seit etwa drei Jahren ist der Getränkeverpackungsmarkt<br />

für Wässer, Frucht- und<br />

Gemüsesäfte in Frankreich in vollem Umbruch.<br />

Die bisher auf PVC eingeschworenen<br />

Wasserabfüller laufen in breiter Front<br />

zum PET über. Letzte Beispiele: die Perrier-<br />

bzw. Nestlé-Marken Vittel und Contrex,<br />

Evian von Danone in der nach Leerung<br />

zusammendrückbaren Variante gibt<br />

es jetzt schon als 2-Liter-Flasche, und<br />

auch kleinere Firmen wie Aix-les-Bains<br />

haben auf das leichtere, brillantere und<br />

individuell zu gestaltende neue Material<br />

umgestellt. Die Marktanteile sollen dadurch<br />

um 0,1 bis 2,3 Prozent gestiegen<br />

sein. Perrier-Vittel hat für die Umrüstung<br />

seiner beiden Abfülleinheiten 600 Mio. FF<br />

investiert. Bislang allerdings kommen<br />

auf 210000 t PVC- erst 90000 PET-Wasserflaschen;<br />

das Match der neuen Stoffe gegen<br />

den Ranglistenersten ist also längst<br />

noch nicht gewonnen,zumal hier auch der<br />

Preis eine gewichtige Rolle spielt.<br />

Beide Werkstoffe konnten zudem die<br />

Frucht- und Gemüsesaftindustrie bis jetzt<br />

nicht überzeugen. Ihre Sauerstoff- und<br />

Lichtdurchlässigkeit, die sie für Wasser so<br />

attraktiv macht, erweist sich bei Fruchtderivaten<br />

als ausgesprochenes Hindernis.<br />

Weder PVC noch PET kommen in Sachen<br />

Konservierungsdauer und Sicherung des<br />

organoleptischen Profils an die traditio-<br />

nelle Glas- und erst recht nicht die beschichtete<br />

Kartonverpackung heran. Glas<br />

aber ist schwer und zerbrechlich, und in<br />

Karton abgefüllte Säfte sind auch als Marken<br />

in den breit gestaffelten Brick-Regalmauern<br />

vom Kunden kaum noch zu unterscheiden<br />

(ähnliches gilt für Trinkmilch,wo<br />

die Kunststoffflasche deshalb wieder fröhlichste<br />

Urständ feiert, zumindest in Frankreich).<br />

Die Marketing-Strategen der Branche<br />

sannen daher schon seit rund fünf Jah-<br />

ren auf neue Lösungen. So versuchte die<br />

zur Schweppes-Gruppe gehörende Firma<br />

Oasis, ihre Säfte durch die Beimischung<br />

eines speziellen, UV-Strahlen abweisenden<br />

Moleküls zum PET-Harz gegen die<br />

Negativwirkung des Lichtes zu schützen.<br />

Der Flascheninhalt wird hier anschließend<br />

30 Sekunden lang auf 95 Grad erhitzt, also<br />

schnell-pasteurisiert, und danach rasch<br />

wieder auf 20 Grad heruntergekühlt. So<br />

zumindest war es gedacht, aber irgendwie<br />

scheinen die Versuche noch nicht zufriedenstellend<br />

genug verlaufen zu sein. Ein<br />

Schweppes-Sprecher in Paris erklärte<br />

auf Nachfrage, man sehe sich „momentan<br />

nicht in der Lage, über das Anti-UV-Effekt-<br />

Projekt zu kommunizieren“. Gut möglich<br />

aber, daß das ganze einfach abgeblasen<br />

wurde, – spätestens, seit Pampryl mit<br />

Barex einen Werkstoff präsentiert hat, der<br />

die Vorteile von Glas und Karton in einem<br />

einzigen Material vereint. Die Entwicklungszeit<br />

betrug fünf Jahre, Kostenpunkt:<br />

50 Mio. FF. Die durchsichtige Kunststoffflasche<br />

mit der mechanischen Widerstandsfähigkeit<br />

von Glas, aber nur ganzen<br />

40 g Gewicht pro Liter (gegenüber dem<br />

Zehnfachen bei Glas) „wehrt Sauerstoff<br />

zehnmal besser ab als PET, ist chemisch<br />

absolut inert und ermöglicht eine Mindesthaltbarkeit<br />

von zwölf Monaten“ (Pampryl-Text).<br />

Sie ist in hohem Maße schockresistent,<br />

von daher auch einfacher zu<br />

lagern und zu bewegen, und bezüglich des<br />

individuellen Stylings sind ihr praktisch<br />

keine Grenzen gesetzt.Die Pernod-Tochter<br />

hat eine Form gewählt, die oben und am<br />

Fuß rund und in der Mitte rechteckig ist,<br />

wodurch die Griffsicherheit erhöht wurde.<br />

Unlängst erst hat Pampryl-Chef Alain<br />

Chamla in der Presse ein hohes Lied auf<br />

den neuen Werkstoff angestimmt. Er werde<br />

auf Dauer die Glasflasche vom Verpakkungsmarkt<br />

verdrängen, ist er überzeugt.<br />

Die hinter Joker, Tropicana, Cidou und<br />

Rea viertgrößte französische Fruchtsaftmarke<br />

hat ihren über Jahre hin unaufhaltsam<br />

scheinenden Marktniedergang dank<br />

Barex offenbar stoppen können und<br />

rangiert momentan wieder bei 3,2 Prozent<br />

Marktanteil im Wert. Die frisch geliftete<br />

Kinderlimonade „Banga“ präsentiert sich<br />

ebenfalls im Barex-Kleid. In welcher Verpackung<br />

das Unternehmen seinen neuen,<br />

leicht alkoholhaltigen „Celtic Dagan Cider“<br />

nach britischem Vorbild auf den Markt<br />

bringen wird,ist indes momentan noch of-<br />

28 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>


fen.Sämtliche Markenabfüller sind in der jüngsten Vergangenheit<br />

vor allem unter dem Druck der deutschen Discounter-Invasion in<br />

Frankreich sprichwörtlich in die Knie gegangen. Das Land trinkt<br />

mit 15 Litern pro Kopf und Jahr weit weniger Fruchtsaft als etwa<br />

jenseits des Rheins die Kehlen hinunterrinnt, nämlich 40 Liter in<br />

Deutschland, und gegenwärtig bestehen 65 Prozent des gesamten<br />

Angebots aus Handelsmarken und Niedrigpreisprodukten.<br />

Trotzdem: 4 Prozent Wachstum im letzten Jahr sind kein Pappenstiel,<br />

8 Prozent Steigerung signalisiert allein die selbständige,<br />

Joker-Orangensaft mit grüner Kappe<br />

GETRÄNKE<br />

1924 gegründete Gruppe Joker mit Sitz in Macon und 720 Mio. FF<br />

Jahresumsatz. Kein Zweifel besteht für sie daran, daß sie ihren<br />

seit 1994 von ca. 12 auf jetzt 15,5 Prozent ausgebauten Marktanteil<br />

in erster Linie ihrem neuen Verpackungsauftritt verdankt.<br />

Die Kunststoffflasche sollte dem Verbraucher nicht nur entscheidende<br />

Servicevorteile gegenüber der omnipräsenten<br />

Kartonlösung bieten (was diese inzwischen durch eigene Innovation<br />

zum Teil wieder wettgemacht hat), sondern auch ein neues<br />

Produkt aufnehmen: Pulpéa,auf Konzentratbasis,mit viel Fruchtfleisch<br />

(pulp) und etwas süßer im Geschmack. „Der Erfolg hat unsere<br />

Hoffnungen weit übertroffen; wir waren sogar gezwungen,<br />

den Verkauf zu kontingentieren“, berichtete kürzlich Joker-Chef<br />

Jean-Michel Roclore gegenüber der Pariser Wirtschaftspresse.<br />

Von daher der schon ein Jahr nach Markteinführung gefaßte Beschluß,<br />

massiv „in die Vollen zu gehen“ und die Pulpéa-Produktion<br />

in großem Maßstab auszubauen. In Macon (Saône-et-Loire)<br />

wurde jetzt Anfang April eine europäische Premiere gefeiert: die<br />

Inbetriebnahme der ersten integrierten Einheit zur Fabrikation<br />

von Packmittel und -inhalt im Bereich der Fruchtsaftbranche. Auf<br />

einer für den Zweck umgerüsteten Flaschenblas- und Extrudieranlage<br />

des italienischen Herstellers Terce werden die gelb-orangenen<br />

Botop-Flaschen produziert und gleich zur Befüllungsstation<br />

weitergeleitet. Die Werkshalle mußte dafür um 10000 auf<br />

32000 m 2 erweitert werden. In der Jahresbilanz 1996 schlug die Investition<br />

mit 100 Mio. FF zu Buche, 30 Mio. für den Anbau, 60 Mio.<br />

für die Flaschenfabrikation und 10 Mio. für die Energieversorgung.<br />

40 neue Mitarbeiter verdanken ihre Einstellung ebenfalls<br />

dem innovativen Projekt.<br />

Produziert werden in drei Schichten 1500 Flaschen pro Stunde.<br />

Sechs Silos für je 70000 Stück dienen anschließend als Zwischenlager,<br />

von denen aus sie an die Abfüllmaschine mit 10000 Stück<br />

Durchlauf pro Stunde (zwei mal acht Stunden-Schicht) in einer<br />

zweiten, sterilen Halle weitergeführt werden. Markierung, Etikettierung<br />

und Palettierung erfolgen vollautomatisch am selben Ort.<br />

Durch die jetzt erreichte Verdoppelung der Produktion könnte<br />

die Fruchtsaftmarke in der Botop-Flasche in Zukunft auch im<br />

Ausland vertrieben werden, was offenbar schon beabsichtigt ist.<br />

Jost Schötmers, Paris<br />

Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong> 29


Verpacken<br />

von Plätzchen<br />

Rose Forgrove stellt nach eigenen<br />

Angaben zwei bahnbrechende<br />

Neuentwicklungen vor,<br />

die Plätzchenherstellern dabei<br />

helfen sollen, die sich ständig<br />

ändernden Anforderungen des<br />

Einzelhandels zu meistern.<br />

Auf verstärkte Nachfrage<br />

nach größeren Packungen<br />

hin hat das Unternehmen für<br />

einige der weltweit führenden<br />

Schokoladenplätzchenhersteller,<br />

darunter u.a. Jacobs in<br />

Großbritannien, Mehrstück-<br />

Mengenverpackungssysteme<br />

entwickelt.<br />

In der Vergangenheit mußten<br />

Plätzchenhersteller oft auf<br />

externe Verpackungsunternehmen<br />

zurückgreifen, um einzelne<br />

Reihen von Plätzchen zu<br />

großen Mehrstückpackungen<br />

verpacken zu lassen. Rose Forgrove<br />

hat dieses Problem jedoch<br />

mit seinem neuen Sortier-<br />

und Stapelsystem gelöst.<br />

Dieses ist für einzeln verpackte<br />

Plätzchen geeignet,<br />

die mit einer Geschwindigkeit<br />

von bis zu 500 pro Minute und<br />

Straße der Minerva Flowpack<br />

Horizontalverpackungsmaschine<br />

zugeführt werden können.<br />

Das Sortier- und Stapelsystem<br />

kann in vorhandene Anlagen<br />

integriert und so mit<br />

der Minerva-Flowpack-Horizontalverpackungsmaschine<br />

des Unternehmens kombiniert<br />

werden.<br />

Mit der Minerva Flowpack<br />

läßt sich per Knopfdruck von<br />

einem auf ein anderes Produkt<br />

wechseln. Das System wird<br />

NEUENTWICKLUNGEN<br />

somit aufgrund von weniger<br />

Ausfallzeit noch schneller.<br />

Darüber hinaus bietet es per<br />

Display Diagnosemöglichkeiten,<br />

Zugriff auf Systemverwaltungsdaten<br />

und Benutzerberechtigungscodes.<br />

Steven<br />

Goldsborough, der Vertriebsund<br />

Marketingmanager von<br />

Rose Forgrove, meint hierzu:<br />

„Dieses System ist äußerst<br />

flexibel und kann bei minimaler<br />

Ausfallzeit von einem Sortierformat<br />

auf ein anderes<br />

wechseln. Mit diesem System<br />

lassen sich die Möglichkeiten<br />

beim Variieren der Größe von<br />

Mehrstückpackungen auf die<br />

sich ändernden Anforderungen<br />

des Einzelhandels erheblich<br />

erweitern.“ Neben den<br />

Mehrstückpackungssystemen<br />

hat dieser Anbieter auch den<br />

Assisted Biscuit Feeder (ABF)<br />

entwickelt, der horizontalen<br />

Schlauchbeutelmaschinen<br />

Plätzchen hintereinander gestapelt<br />

auf der Seite liegend<br />

zuführt. Der ABF ordnet runde<br />

und rechteckige Krokantplätzchen<br />

in einer voreingestellten<br />

„Schnecken“-Form an, bevor<br />

Plätzchen an Plätzchen, so liebt es der Nascher und der Abpacker<br />

er diese der Verpackungsmaschine<br />

zuführt, mit der er<br />

sowohl mechanisch als auch<br />

elektronisch verbunden ist.<br />

Den Kompakt-Feeder, der innerhalb<br />

eines vollautomatischen<br />

Systems auch direkt<br />

mit dem Kühlband verbunden<br />

werden kann, gibt es in zwei<br />

Versionen mit zwei bzw. drei<br />

Straßen.<br />

Darüber hinaus kann der<br />

ABF auch Plätzchen sortieren,<br />

die über das Kühlband durch<br />

einen Maschinisten zugeführt<br />

werden. ❐<br />

CDS-<br />

Faßauslaßventil<br />

Als Lösung für die steigenden<br />

Anforderungen der Anwender<br />

gefährlicher und ungefährli-<br />

CDS Drum Dispense<br />

Closures<br />

Bild: Tri-Sure<br />

Closures Europe<br />

cher Flüssigkeiten wurden<br />

von Tri-Sure Closures Europe<br />

(einer Division der Royal<br />

Packaging Industries Van Leer<br />

N.V.) CDS-Faßauslaßventile<br />

entwickelt. Das System besteht<br />

aus einem Ventilverschluß,<br />

verbunden mit einem<br />

Extraktionsschlauch, der in<br />

den Produktbehälter führt sowie<br />

einem Anschlußkoppler,<br />

der ununterbrochen mit der<br />

Pumpeninstallation oder der<br />

Auslaßanlage des Anwenders<br />

verbunden ist. CDS soll den<br />

gesetzlichen und industriellen<br />

Anforderungen zur Gefahreneliminierung<br />

für Anwender<br />

und Umwelt genügen. Und<br />

vice versa schützt es auch die<br />

Integrität des Produkts.<br />

Der aus HDPE gefertigte<br />

Ventilverschluß ist mit zahlreichen<br />

Chemikalien kompatibel.<br />

Das praxisorientierte Design<br />

vereint in sich einfache Anwendung,Sicherheit,optimale<br />

Entwässerbarkeit und keinen<br />

überflüssigen Transport für<br />

den Bediener. Sobald es angekoppelt<br />

ist und während des<br />

Auslaßvorgangs ist das System<br />

geschlossen und vor<br />

dem Austreten von Flüssigkeiten<br />

oder Gasen geschützt.<br />

Außerdem gewährleisten<br />

die Faßauslaßverschlüsse Sicherheit<br />

auf jeder Stufe des<br />

Distributionsprozesses (Transport<br />

und Lagerung), da unter<br />

Anwendung des Ventilverschlusses<br />

auf geeigneten Behältern<br />

die UN-Zulassung<br />

möglich ist. Das Verschütten<br />

gefährlicher Chemikalien gehört<br />

ab sofort der Vergangenheit<br />

an, wie es heißt. Mit solchen<br />

Vorteilen beim Einsatz<br />

von Fässern bietet CDS als ein<br />

Verschlußsystem große Möglichkeiten<br />

für die Hersteller<br />

von Chemikalien zur weiteren<br />

Innovation ihrer Distribution.<br />

CDS gibt es in verschiedenen<br />

stecker- oder deckelartigen<br />

Ausführungen mit Standardgewindegrößen;<br />

sie passen auf<br />

die meisten Kunststoff- und<br />

Stahlfässer mit einem Fassungsvermögen<br />

von 5 bis 220 1<br />

sowie auf 1000-1-Big-Bags.<br />

Obwohl die Entwicklung ursprünglich<br />

für den Einsatz in<br />

der agrochemischen Industrie<br />

gedacht war, eignet sich das<br />

System auch für ein breites<br />

Spektrum anderer Flüssigprodukte,<br />

gefährliche und ungefährliche,<br />

hoch- oder geringwertige<br />

Flüssigkeiten, wie beispielsweise<br />

Lösemittel, Reinigungschemikalien,<br />

flüssige<br />

Lebensmittel, Speiseöle, Prozeßchemikalien,<br />

Farben, pharmazeutische<br />

Produkte oder<br />

Gewürze. ❐<br />

30 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>


10. Internationaler<br />

Verpackungskongreß<br />

vom 10. bis 12. Juni 19<strong>97</strong><br />

Dieses Jahr feiert der Verpackungskongreß, den<br />

die Verpackungs-Rundschau jährlich in Baden-Baden<br />

veranstaltet, sein 10jähriges Bestehen.<br />

Wieder konnten für die Tage vom 10. bis 12. Juni 19<strong>97</strong><br />

mit angeschlossener Fachausstellung fach-kompetente<br />

Referenten gewonnen werden. So spricht<br />

Julian Carroll, Brüssel, über „lnnerstaatliche<br />

Gesetzgebung über Verpackungen als europäisches<br />

Handelshemmnis“ und Klaus Dräger,<br />

Procter & Gamble stellt die provokante Frage<br />

„lst der Grüne Punkt zu teuer?“, wobei sich zum<br />

letzteren Punkt schon ein Gegenspieler angemeldet<br />

hat. Vor diesem Hintergrund dürfte das<br />

Referat von Herrn Dr.-lng. Dietrich Ruchay aus<br />

dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz<br />

und Reaktorsicherheit zum Thema<br />

„Verpackung – ein europäisches Politikum“<br />

besonders spannend werden. Den ersten Tag<br />

beschließen Kenner der Branchen mit Aussagen<br />

über die Kapazitätsentwicklungen bei Kunststoff<br />

und Papier und deren Einfluß auf die Verpackungsherstellung.<br />

Der zweite Tag ist den Verpackungen für<br />

Pharmazeutika und Lebensmitteln gewidmet.<br />

Dabei wird auf unterschiedliche Verpackungsarten<br />

eingegangen, z.B. Tubenproduktion,<br />

Aluminiumverpackungen und PMS bei festen<br />

Formen. Bei den Lebensmitteln steht die globale<br />

Marke im Vordergrund und deren Einfluß auf<br />

den Packstoffhersteller, worüber sich u.a. Henk<br />

van de Meent, Lawson Mardon Packaging,<br />

Frankreich, äußern wird. Aus aktuellem Anlaß<br />

wurden außerdem eine Panel-Diskussion zum<br />

Thema „Pan-europäischer Einkauf im Spannungsfeld“<br />

und ein Referat über Produkt- und<br />

Verpackungssicherheit ins Programm aufgenommen.<br />

Die beiden Publikumslieblinge Prof.<br />

Georg Menges und Gerhard Schubert runden<br />

mit ihren Ausführungen zur Kunststoffverarbeitung<br />

der Zukunft bzw. der Darstellung eines<br />

völlig neues Maschinenbau-Konzeptes auf<br />

Modulbasis den Tag ab. Danach erwartet die<br />

Teilnehmer der Gesellschaftsabend im Kurhaus.<br />

Der letzte Kongreßtag ist mit der Thematik<br />

„Kartonverpackung und Sensorik – ein Dialog“<br />

überschrieben. Der Sponsor Iggesund GmbH<br />

nimmt als Kartonhersteller dazu genauso<br />

Stellung, wie ein Abpacker, Nestlé, sowie die<br />

Druckfarbenhersteller Michael Huber GmbH<br />

und Siegwerk Farbenfabrik. Zum Abschluß überrascht<br />

Iggesund mit der „Electronic Nose“. Ergänzt wird das Ganze<br />

durch ein Referat über die gesetzlichen Anforderungen und<br />

Prüfmethoden bei Kartonverpackungen.<br />

10 Jahre Verpackungskongreß<br />

Nähere Informationen zur Veranstaltung bei:<br />

Verpackungs-Rundschau<br />

Susanne Herl<br />

Industriestraße 2, D-63150 Heusenstamm<br />

Tel. (0 6104) 606-310, Fax (0 6104) 606-323<br />

R<br />

�<br />

Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong> 31


MESSEN/ACHEMA<br />

Achema feiert 25. Jubiläum<br />

Alle Anzeichen sprechen dafür,<br />

daß die 25. Jubiläums-Achema<br />

vom 9. bis 14. Juni 19<strong>97</strong> in Frankfurt<br />

am Main wiederum Rekordzahlen<br />

erreichen wird. 3500 Aussteller<br />

werden erwartet, Ausstelleranmeldungen<br />

aus 46 Ländern<br />

liegen bereits vor. 1994 waren es<br />

3467 Aussteller aus 31 Ländern.<br />

Bisher wurden 3341 Ausstellerverträge<br />

abgeschlossen, zu Jahresbeginn<br />

hat nochmals eine<br />

starke Nachfrage eingesetzt. Der<br />

Trend geht zu etwas kleineren<br />

Ausstellungsständen, so daß in<br />

einzelnen Ausstellungsgruppen<br />

noch begrenzte Ausstellungsfläche<br />

verfügbar ist. Kompetenz und<br />

Internationalität machen diese<br />

Leitveranstaltung für chemische<br />

Technik, Umweltschutz und Bio-<br />

technologie weltweit zum Muß<br />

für Fachleute, die sich über die<br />

Fortschritte der stoffumwandelnden<br />

Industrien, deren Ausrüster-<br />

branchen und das gesamte wissenschaftlich-technische<br />

Umfeld<br />

informieren wollen. Es werden<br />

auch diesmal wieder eine viertel<br />

Million Besucher erwartet. ❐<br />

Achema-Kurzinfo<br />

Eröffnung im CongressCenter Messe<br />

Frankfurt, Sonntag, 8. Juni 19<strong>97</strong><br />

Öffnungszeiten: 9. bis 13. Juni 19<strong>97</strong><br />

9.00 bis 18.00 Uhr für Besucher und<br />

7.00 bis 19.00 Uhr für Aussteller<br />

Samstag, 14. Juni 19<strong>97</strong>,<br />

9.00 bis 16.00 Uhr für Besucher und<br />

7.00 bis 22.00 Uhr für Aussteller<br />

Tageskarte: DM 45,–,<br />

Tageskarte für Studenten DM 12,–<br />

Dauerkarten:<br />

von DM 30,– bis DM 240,–<br />

Achema-Veranstalter:<br />

DECHEMA e.V. Postfach 15 0104,<br />

60061 Frankfurt am Main.<br />

Telefax: 49/(0)69/7564-201,<br />

Telefon: 49/(0)69/7564-0,<br />

Internet http://www.dechema.de,<br />

E-mail: achema@dechema.de<br />

32 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>


MESSEN/ACHEMA<br />

Lyophilisationsflasche<br />

ausgezeichnet<br />

Die Lameplast-Flasche erhielt<br />

den Verpackungs-Oscar im Bereich<br />

„Verpackungen in Kontakt<br />

mit dem Produkt“ für<br />

Pharmazeutika. Der Behälter<br />

ist für das ophtalmische Produkt<br />

Clarvisan der Gruppe<br />

Allergan entwickelt, patentiert<br />

und hergestellt worden. Die<br />

wichtigste Neuheit besteht<br />

darin, daß das Pharmazeutikum<br />

direkt im Kunststoffbehälter<br />

lyophilisiert werden<br />

kann, wodurch jeglicher Kontakt<br />

mit der Außenluft vermieden<br />

wird und Sterilität<br />

Bild: Lameplast<br />

gewährleistet ist. Zudem müssen<br />

für diese Flasche weniger<br />

Bestandteile vorher zusammengesetzt<br />

werden und die<br />

Schachtel ist kleiner geworden,<br />

was die Verpackung, Produktkontrolle,<br />

Lagerung und<br />

den Transport vereinfacht und<br />

beschleunigt. Auch die Anwendung<br />

des Pharmazeutikums<br />

durch den Patienten ist<br />

dadurch einfacher und praktischer<br />

geworden.<br />

Alle Materialien zur Herstellung<br />

der Flasche sind aus<br />

LDPE-PS-HDPE. Die für das<br />

Pressen verwendeten Harze<br />

sind kältebeständig, was die<br />

Lyophilisation des Produkts<br />

direkt im Behälter erlaubt.<br />

Der Behälter besteht aus vier<br />

Teilen: die Flasche, ein Pulverbehälter,<br />

ein Tropfenzähler<br />

mit Perforierer und ein Deckel<br />

mit Siegelband zum Schutz<br />

gegen mutwilliges Öffnen<br />

(„tamperevident“).<br />

Es genügt, das Siegelband<br />

am Deckel zu entfernen, zum<br />

Öffnen der Membrane den<br />

Deckel und folglich den Perforierer<br />

nach unten zu drük-<br />

ken, die Flasche gut zu schütteln<br />

und die Lösung ist gebrauchsfertig.<br />

Am anderen Ende des<br />

Perforierers befindet sich ein<br />

als Tropfenzähler dienendes<br />

Schnäbelchen zum Eintröpfeln<br />

des Produkts in Tropfen<br />

zu 0,03ml. Der Deckel dient<br />

mit dem Stift, der das<br />

Loch des Tropfenzählers verschließt<br />

und ein Auslaufen der<br />

Flüssigkeit verhindert, gleichzeitig<br />

auch als Wiederverschluß.<br />

❐<br />

Halle 3.1, Stand E11<br />

Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong> 33


Horn + Noack<br />

Neu sind Verbesserungen an<br />

der meistverkauften Blistermaschine<br />

DPN 760, um verstärkten<br />

Forderungen der<br />

Pharmaindustrie nach mehr<br />

Ergonomie gerecht zu werden.<br />

Seit ihrer Markteinführung<br />

ist diese kompakte, vielseitige<br />

und wirtschaftliche Maschine<br />

für den unteren bis mittleren<br />

Leistungsbereich recht erfolgreich:<br />

Die DPN 760 wurde mehr<br />

als 450 mal verkauft und zählt<br />

zu den beliebtesten Blisterma-<br />

schinenmodellen in der Pharmaindustrie.<br />

Dank ihrer Serienproduktion<br />

ist sie auch eine<br />

der wirtschaftlichsten weltweit.<br />

Die neueste Serie führt<br />

mehrere Verbesserungen ein,<br />

die zeigen,daß eine kompakte,<br />

wirtschaftliche Maschine zugleich<br />

auch ergonomisch sein<br />

kann. Die wichtigsten Änderungen<br />

sind:<br />

❐ Der bisherige Hauptantrieb<br />

wurde durch einen frequenzgesteuerten<br />

Antrieb ersetzt.<br />

Die Geschwindigkeit ist nunmehr<br />

am Bedienpult leicht<br />

einstellbar.<br />

❐ Neue Vorschubkurven wurden<br />

entwickelt, hierdurch erhöht<br />

sich die Präzision der<br />

Vorschublänge und ermöglicht<br />

gleichzeitig eine höhere Geschwindigkeit,<br />

insbesondere<br />

bei automatischen Zuführungen<br />

mit Füllwalzen.<br />

❐ Als Alternative und spätere<br />

Serienausstattung wird der<br />

Vorschub von einem Servomotor<br />

angetrieben, somit wird<br />

eine höhere Präzision möglich.<br />

Außerdem wird der Formatwechsel<br />

erleichtert, bei<br />

Änderung der Packungsgröße<br />

wird die neue Vorschublänge<br />

automatisch am Bedienpult<br />

MESSEN/ACHEMA<br />

der Maschine eingestellt, da<br />

sie mit den Formatparametern<br />

gespeichert wird.<br />

❐ Das Bedienpult befindet<br />

sich nicht mehr im Füllbereich,<br />

es ist nunmehr vor der<br />

Siegelstation. Es ist daher zugänglicher<br />

und die Informationen<br />

sind leichter lesbar,<br />

außerdem wird somit mehr<br />

Platz im Füllbereich geschaffen.<br />

❐<br />

Halle 3.1, Stand B14-C17<br />

rommelag<br />

Die „bottelpack-aseptic“-Anlage<br />

vom Typ 321M stellt in<br />

einem Arbeitszyklus jeweils<br />

12 Kunststoffflaschen aus PE-<br />

Granulat her, befüllt diese mittels<br />

eines Zeit-Druck-Dosiersystems<br />

mit flüssigem Arzeimittel<br />

und verschließt die<br />

Behälter hermetisch.Die Anlage<br />

arbeitet mit einer 10-ml-<br />

Form für Augentropfen und<br />

hat eine Leistung von ca. 3000<br />

Flaschen/h. Anlagen mit zwei<br />

Formen erzielen die doppelte<br />

Leistung.Rundläufer mit vertikalen<br />

Formenketten erzielen<br />

pro Stunde sogar bis zu 30 000<br />

gefüllte und verschlossene<br />

Hohlkörper.<br />

Neben der vorgesehenen<br />

Videoüberwachung mittels<br />

Videokameras an den wichtigen<br />

Anlagenteilen, dem automatischenReinigungsprozeß<br />

im CiP-System, der automatischenReindampfsterilisation<br />

im SiP-System und der<br />

automatischen Sterillufttrocknung<br />

aller produktführenden<br />

Teile nach der Sterilisation,<br />

lassen sich die Daten der<br />

An-lagenvorbereitung und der<br />

Produktion nicht nur auf<br />

einem Visualisierungssystem<br />

mit Colorbildschirm anzeigen.<br />

Vielmehr werden Temperaturen,<br />

Zeiten und andere Details<br />

auf einer Diskette gespeichert<br />

und als komplettes Produktionsprotokoll<br />

ausgedruckt.<br />

Hinzu kommt, daß der endgültige<br />

Entwurf der neuesten<br />

cGMP-Empfehlungen den weitreichenden<br />

Erfahrungen der<br />

Anwender der Blow/Fill/Seal-<br />

Technologie Rechnung trägt.<br />

Da beim „bottelpack“-Blow/<br />

Fill/Seal-aseptic-System der<br />

kritische Füllbereich, die Füllrohre,<br />

standardmäßig mit einer<br />

anlageninternen Sterilluftkammer<br />

der Reinraumklasse A<br />

(USA Class 100) ausgestattet<br />

ist und der Nachweis geliefert<br />

wurde, daß die Kunststoffe<br />

hierbei steril und endotoxinfrei<br />

extrudiert und ebenso verformt<br />

werden, werden Reinräume<br />

mit Klasse C bzw.<br />

D als sachgerecht angesehen.<br />

Die beschriebene Anlage<br />

wird mehrmals täglich in Produktion<br />

vorgeführt. Eingebaut<br />

ist eine Form für Augentropfenflaschen.<br />

Die steril produzierte<br />

Tropfflasche bleibt bis<br />

zur Erstanwendung hermetisch<br />

verschlossen. Mittels<br />

einer Kunststoffkappe mit Innendorn<br />

schafft erst der Verbraucher<br />

durch Eindrehen der<br />

Kappe eine konkav kegelförmige<br />

Öffnung, die ideale Voraussetzungen<br />

für eine gezielte Applikation<br />

mit Tropfen für Tropfen<br />

schafft. ❐<br />

Halle 3, Stand B 14 – C 15<br />

Zwick GmbH & Co.<br />

Das Unternehmen zeigt eine<br />

automatisierte Probenzuführung<br />

für Zugprüfungen, mit<br />

der die Prüfkosten gesenkt<br />

werden können. Der Amortisationszeitraum<br />

ist gegenüber<br />

der manuellen Zugprüfung<br />

etwa zwei Jahre. Dieses<br />

günstige Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

wird durch den geringen<br />

Bedieneraufwand, der<br />

Automatische Probenzuführung für<br />

Zugversuche Bild: Zwick<br />

sich auf das Bestücken des<br />

Magazins beschränkt, erreicht.<br />

Die Zugprüfung wird vollautomatisch<br />

ohne manuellen<br />

Eingriff durchgeführt und<br />

die Prüfergebnisse online an<br />

ein übergeordnetes Rechner-<br />

system zur Zeugniserstellung<br />

und Produktionssteuerung<br />

weitergemeldet. Die Prüfanlage<br />

kann vollkommen ohne<br />

Aufsicht auch in der Nachtschicht<br />

betrieben werden.<br />

Die frei programmierbaren<br />

Servoachsen erlauben eine beliebige<br />

Bestückung der Trägerkette<br />

mit den unterschiedlichsten<br />

Probenklemmen. Neben<br />

Metallproben können auch<br />

nicht formstabile Folien und<br />

Textilien sowie dünne Metalloder<br />

Kohlefaserdrähte gehändelt<br />

werden. Optional können<br />

die Proben mit einem Barcode-Scanner<br />

identifiziert und<br />

die Prüfvorgaben direkt Online<br />

von einem Großrechner abgerufen<br />

werden. Der Datenaustausch<br />

mit einem übergeordneten<br />

Hostrechner kann über<br />

eine RS-232-Schnittstelle oder<br />

ein lokales PC-Netzwerk realisiert<br />

werden. ❐<br />

Halle 9, Stand E14-E15<br />

Boekels<br />

Speziell für die hohen Empfindlichkeitsforderungen<br />

der<br />

Pharmaindustrie/ wurde dieses<br />

System entwickelt.<br />

Die Anlage ist verstellbar in<br />

Höhe und Neigung und kann<br />

so problemlos hinter Tablettenpressen<br />

oder Entstauber<br />

plaziert werden. Der Metallsuchkopf<br />

aus rostfreiem Edelstahl<br />

und die gebürstete Geräteoberfläche<br />

erfüllen höchste<br />

Hygieneansprüche.Es werden<br />

alle Arten von Metallen<br />

(Eisen, Edelstahl (VA), Buntmetalle<br />

usw.) angezeigt. Die<br />

Grundempfindlichkeit für Fe-<br />

Teile beträgt 0,15 m Ø.Produktführung<br />

und Ausscheider sind<br />

für Durchsatzleistungen bis zu<br />

30 000 Tabletten/min ausgelegt.<br />

Der Ausscheider ist leicht<br />

zugänglich und aus Makrolon<br />

gefertigt, ermöglicht schnelle<br />

Reinigung bei Produktwechsel,<br />

hat eine transparente Abdeckung<br />

zur optischen Kontrolle<br />

und geht bei Stromausfall<br />

in Ausscheidestellung.<br />

Auswerte-Elektronik: lieferbar<br />

als Analog- oder Digital-Elektronik.<br />

❐<br />

Halle 1.1, Stand B14-B15<br />

34 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>


Laetus<br />

MESSEN/ACHEMA<br />

Folgende Geräte werden zu<br />

sehen sein:<br />

❐ Argus 6010 Sicherheitssystem<br />

zur On-line-Codekontrolle<br />

auf Verpackungsmaschinen.<br />

On-line-Visualisierung<br />

und On-line-Diagnose, integriertes<br />

Auswurfkontrollsystem<br />

(ECS), Programmerweiterung<br />

per IEC 1131.<br />

❐ Farbringleser Coricam 340<br />

verifiziert Farbringe auf Ampullen,<br />

Vials oder Fläschchen,<br />

Leseleistung bis 600 Ampullen<br />

pro Minute, geeignet für Ampullen-,<br />

Etikettier- und Abfüllmaschinen.<br />

❐ Visycam 1010 – kompaktes<br />

Low-cost-Kamerakontrollsystem<br />

für Füllgutkontrollen und<br />

universelle Anwendungen.<br />

❐ Polyphem 1030 – Blisterfüllgutkontrolle<br />

geeignet für<br />

Tabletten, Dragees, Kapseln<br />

und Oblongs, Anwesenheits-,<br />

Bruch- und Formkontrolle,<br />

geeignet auch für transparente<br />

Gelatinekapseln sowie für<br />

transparente oder eingefärbte<br />

Formfolien.<br />

❐ Polyphem OCV 1<strong>05</strong>0 – Online-Schrifterkennungssystem<br />

zur Überprüfung von variablem<br />

Aufdruck, wie Verfallsdaten,<br />

Chargenbezeichnungen,<br />

etc., geeignet für z.B. Arten<br />

von Etikettiermaschinen.<br />

❐ Polyphem Color 1040 – Farb-<br />

Blister-Füllgutkontrolle geeignet<br />

für Tabletten, Dragees,<br />

Kapseln und Oblongs, Anweisenheitskontrolle,Bruchstückerkennung,<br />

Form und Farbe,<br />

Farberkennung von bis zu 600<br />

einzelnen Produkten pro Bild,<br />

Alu/Alu-Anwendung möglich,<br />

geeignet auch für zweifarbige<br />

Produkte (Kapseln).<br />

❐ SQM – Secure Quality Management<br />

System – Leitstand<br />

für Verpackungslinien, auto-<br />

matischesVerpackungsprotokoll, validierbare Datenbank<br />

zur Speicherung von Initialisierungsdaten(produktbezogen),Qualitätsaufzeichnungen<br />

(GMP-gerecht) und Statistiken.<br />

❐<br />

Halle 3.1, Stand B29-B30<br />

Copaco-Gruppe<br />

Auf einem gemeinsamen Messestand<br />

werden Faller, Landerer<br />

und Zeiler die Pharmakompetenz<br />

der Copaco-Gruppe<br />

präsentieren. Sei es die<br />

komfortable Produktentnahme,<br />

Wiederverschließbarkeit, vielfältige<br />

Formen des Originalitätsverschlußes,<br />

aber auch<br />

Convenienceeigenschaften und<br />

Sicherheitsaspekte von Faltschachteln.<br />

Die umweltfreundliche<br />

Verpackung – Monomateriallösungen<br />

aus Karton –<br />

mit produktangepaßten Gefachen<br />

steht gleichwohl für<br />

rationelle Abpacktechnik. In<br />

Zusammenarbeit mit spezialisiertenVerpackungsmaschinenherstellern<br />

entstehen Maschinen-<br />

und Verpackungskonzepte,<br />

z.B. für Ampullen und<br />

Vials, die eine Handlingsoptimierung<br />

und Kostenersparnis<br />

für den Kunden bedeuten.<br />

Auch der wachsende OTC-<br />

Markt wird ein Schwerpunkt<br />

der Präsentation auf der<br />

Achema darstellen. Die umfangreichen<br />

Erfahrungen in<br />

der Entwicklung und Produktion<br />

von Faltschachteln, für<br />

andere Zielbranchen wie z.B.<br />

den Süßwarenbereich, eröffnen<br />

neue Lösungsansätze,<br />

wenn es um „Over the counter“-Produkte<br />

geht. ❐<br />

Halle1.1, Stand A7/A8<br />

Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong> 35


Metronic<br />

Das Unternehmen wird eine<br />

Auswahl an Geräten, die speziell<br />

auf das Beschriften, die<br />

Kennzeichnung oder Bedrukkung<br />

von Verpackungen aller<br />

Art aus den Bereichen, Pharmazie,<br />

Lebensmittel und chemische<br />

Industrie abgestimmt<br />

sind, präsentieren. Das Highlight<br />

auf dem Stand der Veitshöchheimer<br />

ist die „Romex<br />

CPM“, eine UV-Flexodruckmaschine<br />

zum einfarbigen<br />

Bedrucken von Folien aller<br />

Art. Sie ist konzipiert für<br />

Streu- und Positionsdruck bis<br />

zu einer Druckbreite von 500<br />

mm. Ihr Vorteil liegt im<br />

schnellen Motivwechsel und<br />

damit der Möglichkeit, individuelle<br />

Kleinauflagen schnell<br />

und wirtschaftlich zu bedruk-<br />

Allen Codiergeräte<br />

GmbH<br />

19<strong>97</strong> stellt sich das Unternehmen<br />

aus Würzburg erstmals<br />

mit einem eigenen Stand auf<br />

der Achema vor. Gezeigt wird<br />

ein ausgewählter Teil der<br />

Produktpalette für Kennzeichnungstechnik.<br />

Für die Integration<br />

in Etikettier- und Verpakkungsmaschinen<br />

werden ausgestellt:<br />

❐ Im Bereich Heißprägedruck<br />

die Geräte der Serien Compact<br />

und S-Compact. Allen Codiergeräte<br />

zählt hier bereits seit<br />

einigen Jahren zu den weltweit<br />

führenden Herstellern.<br />

MESSEN/ACHEMA<br />

ken. Die Maschine ist äußerst<br />

kompakt und hat in jeder Produktionshalle<br />

Platz.<br />

Weiterhin gibt es viele<br />

Möglichkeiten der individuellen<br />

Faltschachtelbedruckung<br />

zu sehen. Zum Beispiel, daß<br />

aktuelle Zahlen oder Daten<br />

ebenso ohne großen Aufwand<br />

nachträglich aufgebracht wer-<br />

den können, wie komplette<br />

Textpassagen oder Fremdsprachen.<br />

Der Besucher findet auch<br />

eine große Auswahl an Heißprägegeräten.<br />

Die modernen<br />

Geräte lassen sich in alle Verpackungsautomaten<br />

oder Blisterlinien<br />

integrieren,arbeiten<br />

schnell, leise und zuverlässig<br />

und sind einfach zu bedienen.<br />

Ergänzt wird das Programm<br />

durch die Tintenstrahldrucker<br />

Alpha Jet und Beta Jet. ❐<br />

Halle 3.1, Stand B 38-40<br />

❐ Im Bereich Thermotransferdruck<br />

die Geräte der Serien<br />

TT 64 IM und TT 53 IM. Im Gegensatz<br />

zum Heißprägen werden<br />

die Druckbilder bei diesem<br />

Verfahren flexibel am PC<br />

gestaltet.<br />

Die neue TT 53 IM wird ganz<br />

gezielt für den Einsatz in der<br />

Pharma- und Kosmetikbranche<br />

vorgestellt, da sich dieser<br />

auch bei sehr kleinen Schriften<br />

und gleichzeitig hohen Druckgeschwindigkeiten<br />

durch eine<br />

brillante Druckqualität auszeichnet.<br />

Für die Etikettenerstellung<br />

außerhalb der Verpackungslinien<br />

wird im Bereich<br />

Thermotransferdrucker<br />

die Serie Lion gezeigt. ❐<br />

Rovema<br />

Dosieren und Verpacken von<br />

hochwertigen pulvrigen Produkten,<br />

z.B. in der chemischen<br />

Industrie, stellt hohe Anforderungen<br />

an die Effizienz einer<br />

Anlage. Die Schneckenwaage<br />

SW 100, ein patentiertes gravimetrisches<br />

System, arbeitet<br />

nach dem Differenzprinzip.<br />

Durch die frequenzgeregelte<br />

Anpassung der Drehgeschwindigkeit<br />

der Dosierschnecke an<br />

die produktspezifischen Fülleigenschaften<br />

und die Verhinderung<br />

von Produktnachfall<br />

durch das schnellschließende<br />

Verschlußsystem werden die<br />

Anforderungen des Eichgesetzes<br />

übertroffen. Die Produkteinsparung<br />

durch die Dosiergenauigkeit<br />

führt insbesondere<br />

bei hochwertigen Produkten<br />

den Angaben nach zu einer<br />

schnellen Amortisation<br />

der Investitionskosten. Im geschlossenen,<br />

staubfreien System<br />

mit einer Schlauchbeutelmaschine<br />

(VPR/VPX) minimiert<br />

die niedrige Produkt-fallhöhe<br />

von 150 mm die<br />

Staubentwicklung, wodurch<br />

SW-100-Schneckenwaage<br />

Bild: Rovema<br />

der Siegelnahtbereich von<br />

Produktpartikeln freigehalten<br />

und dichte, hochbeanspruchbare<br />

Schweißnähte erzielt werden.<br />

Durch das geschlossene<br />

Abfüllsystem mit integrierter<br />

Absaugung der Reststäube<br />

werden im Maschinenaußenbereich<br />

die geforderten MAK-<br />

Werte unterschritten und es ist<br />

ein Einsatz im Staubex-Zone-<br />

II-Bereich möglich.<br />

Man bietet mit der SW100<br />

die Lösung für das Dosieren<br />

und Verpacken hochwertiger<br />

Produkte, die im Handling<br />

bisher schwierig und kostenintensiv<br />

waren. ❐<br />

Halle 1.1, Stand E19-E22<br />

Feige GmbH<br />

Komplette Verpackungslinien<br />

für Eimer, Kanister und Behälter<br />

mit 1 kg bis 30 kg Füllgewicht<br />

stellt das Unternehmen<br />

aus. Auf diesen Systemen<br />

können alle handelsüblichen,<br />

runden, ovalen und rechteckigen<br />

Behälter aus Kunststoff<br />

oder Metall mit Füllgewichten<br />

von 1 kg bis 30 kg verarbeitet<br />

werden. Sie sind flexibel ausgelegt:<br />

verschiedene wasserund<br />

lösemittelbasierende Farben<br />

und Lacke können auf einem<br />

System abgefüllt werden.<br />

Die Befüllung erfolgt wahlweise<br />

im Überspiegel-, Unterspiegel-<br />

oder Unterspundlochverfahren.<br />

Auch hochviskose<br />

Produkte können abgefüllt<br />

werden.<br />

Folgende Funktionen können<br />

automatisiert werden: Eimerentstapeln,<br />

Zuteilen von<br />

Kanistern aus einem Beistelltisch,<br />

Füllen, Deckelauflegen,<br />

Dekkeleindrücken, Kappenschrauben,Stopfeneindrücken<br />

Fördern. Jede dieser Stationen<br />

verfügt über eine eigene<br />

Steuerung, so daß die Module<br />

separat eingesetzt oder auch<br />

in vorhandene Linien integriert<br />

werden können. Durch<br />

Kombination der geeigneten<br />

Module kann so das Abfüllsystem<br />

konzipiert werden. ❐<br />

Halle 3.0, Stand D24-E26<br />

Am 5. und 6. Juni 19<strong>97</strong> findet<br />

in Dresden die Fachtagung „6<br />

Jahre Verpackungsordnung –<br />

eine Zwischenbilanz“ statt.<br />

Veranstalter: Prof. Dr. Bernd<br />

Bilitewski, Technische Universität<br />

Dresden/Insittut für<br />

Abfallwirtschaft und Altlasten<br />

und Prof. Gerhard Rettenberger,<br />

Fachhochschule<br />

Trier/Lehr- und ForschungsinstitutAbfallwirtschaft.Kontaktadresse:<br />

Gesellschaft zur<br />

Förderung des Institutes für<br />

Abfallwirtschaft und Altlasten<br />

e.V., 01796 Pirna. Ansprechpartner:<br />

Frau Bourquain, Telefon:<br />

03501/530038, Telefax:<br />

03501/530017.<br />

36 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>


Marchesini<br />

MESSEN/ACHEMA<br />

Marchesini wird dieses Jahr<br />

mit zwei Ständen auf der<br />

Achema vertreten sein. Der<br />

zusätzliche Stand repräsentiert<br />

die neu in die Firmengruppe<br />

integrierte Division der<br />

Tubenabfüller, Tonazzi.<br />

Es wird hier eine komplette<br />

Tubenlinie vorgestellt die sich<br />

aus einem Abfüller, einem<br />

kontinuierlichen Kartonierer<br />

und der Einschlagmaschine<br />

MF910 Mini zusammensetzt.<br />

Letztere stellt eine Neuentwicklung<br />

dar, die zum ersten<br />

Mal auf der Achema ‘<strong>97</strong> der<br />

Öffentlichkeit gezeigt wird.<br />

Hauptmerkmal der Maschine<br />

ist ihre Kompaktheit, wobei<br />

durch die Balkonbauweise die<br />

Übersichtlichkeit und Zugriffs-<br />

Linearer<br />

Verschließer<br />

ML657<br />

möglichkeit nicht beeinträchtigt<br />

werden. Alle Bewegungsprozesse<br />

erfolgen durch Servomotoren,<br />

ein Industrie-PC tritt<br />

an die Stelle der herkömmlichen<br />

SPS-Steuerungen.<br />

Neuheiten gibt es auch auf<br />

dem Hauptstand der Marchesini-Gruppe<br />

zu sehen. Hierzu<br />

gehören die neuen Modelle<br />

im Bereich der Liquida. Die<br />

gesamte Modellpalette ist mo-<br />

Redaktion:<br />

Telefon<br />

49-6104-60 6379<br />

Telefax<br />

49-6104-60 63 23<br />

dernisiert worden. Kernstücke<br />

sind die neuen, kompakten<br />

kontinuierlichen Linearabfüller<br />

und -verschließer der ML650-<br />

Serie mit Geschwindigkeiten<br />

bis zu 150 Stück pro Minute,<br />

die sich von der Leistung und<br />

vom Preis zwischen den getakteten<br />

Modellen und den<br />

schnellen Rundläufern der<br />

gesamten Modellpalette ansiedeln.<br />

Auch bei diesen Maschinen<br />

ist die Balkonbauweise das<br />

konstruktionsbestimmende<br />

Prinzip, das eine klare Gliederung<br />

und Trennung in die<br />

drei Bereiche Produktdurchlauf,<br />

Mechanik und Elektrik<br />

erlaubt. Moderne Servomotorentechnik<br />

ist zum großen Teil<br />

an die Stelle herkömmlicher<br />

und wartungsaufwendigerer<br />

Mechanik getreten und bildet<br />

gemeinsam mit der PC-Steuerung<br />

die Basis für ein flexibles<br />

Produktionsmittel. Neben einemNeri-Hochleistungseti-<br />

kettierer für<br />

Ampullen, gibt<br />

es eine weitere<br />

Messepremiere für<br />

den vollkommen neu<br />

konzipierten Straffbanderolierer<br />

Multipack F<strong>97</strong>, den ersten<br />

Straffbanderolierer in Balkonbauweise,<br />

heißt es.<br />

Außerdem wird im Rahmen<br />

einer Blisterlinie der ebenfalls<br />

neue, kontinuierliche Kartonierer<br />

„MA255“ erstmals auf<br />

einer internationalen Messe<br />

vorgestellt. ❐<br />

Halle 3.1, Stand C33/C40<br />

Halle 3.0, Stand D21/D23<br />

R<br />

VERPACKUNGS<br />

R U N D S C H A U<br />

Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong> 37


MASCHINEN/SÜßWAREN<br />

1 – Zuführung der Schokoladentafeln, 2 – Zuführung der Versandkartons,<br />

3 – Magazin der Faltkartons, 4 – Kartonaufbereitungsstation,<br />

5 – Vorbereitungsplatz Tafelpaket, 6 – Industrieroboter, 7 – Kartonverschließung,<br />

8 – Abtransporteinrichtung<br />

Unterschiedliche Schokoladendikken<br />

(fünf Stück) sowie verschiedene<br />

Kartongrößen und Typen (drei<br />

Stück) sind nur einige der Rahmenbedingungen,<br />

die eine vollautomatische<br />

Verpackungszelle zu überwinden hat.Hierbei<br />

handelt es sich um die von der K.J.<br />

Suchard GmbH Lörrach und Fördertechnik<br />

AG Münchenstein entwickelten Systeme,welche<br />

die Schokoladentafeln mit Leistungen<br />

von je 165 Tafeln pro Minute vollautomatisch<br />

verpacken.Eine enge Zusammenarbeit<br />

beider Firmen, nicht zuletzt<br />

auch mit der ABB Flexible Automation AG<br />

für den Roboterteil, war ausschlaggebend<br />

für das gute Resultat.<br />

Die Verpackungszelle<br />

Die Schokoladentafeln werden ab Wickelmaschine,<br />

stehend auf eine mit Bürsten<br />

ausgestattete Pufferstrecke geschoben,<br />

und von dort, vom Schrittmotor gesteuerten<br />

Taktförderer (1) übernommen und dem<br />

Tafeln und Kartonzuführung<br />

Tafelpaket-Vorbereitungsplatz (5) zugeführt.<br />

Die Pufferstrecke dient dem Abbinden<br />

des Naßleimes und somit der sauberen<br />

Umwicklung der Tafeln. Während des<br />

Taktvorschubes kontrollieren Sensoren,<br />

ob die Tafeln auch sauber gewickelt wurden.<br />

Sofern man einen Mangel feststellt,<br />

wird dieser von der SPS gespeichert.<br />

Nach Einlegen der Tafeln in den Versandkarton,<br />

wird dieser dann unverschlossen<br />

ausgeschleust, damit die Zelle ohne Unterbruch<br />

und somit ohne Leistungsverlust<br />

weiterarbeitet.<br />

Die Tafelpaketbildung findet während<br />

der Zuführung der Tafeln und ohne Unterbrechung<br />

statt. Je nach Schokoladenfüllung<br />

ändert die Dicke der Tafeln und<br />

somit die Anzahl Tafeln, die zum Einpacken<br />

gebündelt werden müssen.<br />

Durch Programmvorwahl (Tafel- und<br />

Kartontyp) wird automatisch die richtige<br />

Anzahl Tafeln bereitgestellt. Die Zelle verarbeitet<br />

Versand- und innerbetriebliche<br />

Faltkartons. Versandkartons verschiedener<br />

Größen und Typen gelangen, einzeln<br />

zugeteilt, über eine Zuführstrecke (2)<br />

zur Aufbereitungsstation (4), wo sie für<br />

die Aufnahme der Tafelpakete zentriert<br />

werden.<br />

Für die interne Weiterverarbeitung werden<br />

Faltkartons ab einem Magazin (3) einzeln<br />

herausgenommen und vollautomatisch<br />

aufgestellt und zentriert. Nach der<br />

Tafelpaketbildung oberhalb des Tafeltaktförderers,wird<br />

das Paket vom Greifer eines<br />

Roboters (6) übernommen und in den am<br />

Aufbereitungsplatz offenen Karton gelegt.<br />

Bei Faltkartons legt der Roboter zwei<br />

Tafelpakete ein.<br />

Der Karton wird anschließend weitertransportiert,<br />

und wahlweise bei der Verschließstation<br />

(7) automatisch verschlos-<br />

Schokoladentafelnvollautomatisch<br />

verpacken<br />

Der Schokoladenkonsum hat weltweit ein hohes Niveau<br />

erreicht. Der Anteil der 100-g-Tafeln ist derart groß, daß die<br />

Produktionsleistungen der Verpackungsstraßen nach und<br />

nach gesteigert werden mußten. Die Vielfältigkeit der Schokoladen-Kombinationen<br />

(mit Pralinen- und Joghurtfüllungen<br />

aller Sorten, Mandeln, Haselnüssen usw.) verlangt von den<br />

Verpackungsmaschinen große Flexibilität, um die Umrüstzeiten<br />

so kurz wie möglich zu halten.<br />

sen oder, bei Faltkartons, direkt über die<br />

Abtransporteinrichtung (8),der Sammellinie<br />

oberhalb der Verpackungszellen zugeführt.<br />

Vom Prototyp zur Serie<br />

Die Einführung dieser neuen Verpakkungstechnik<br />

hat sich als erfolgreich erwiesen,<br />

und schon nach wenigen Test-<br />

Verpackungszelle mit Paket-Abtransport<br />

läufen, folgte die Serienherstellung von<br />

nicht weniger als 13 weiteren Verpakkungszellen<br />

für 100 g-, resp. 300-g-Schokoladentafeln.<br />

Durch Optimierung aller Systeme<br />

werden heute bereits Leistungen<br />

von bis zu 180 Tafeln pro Minute erreicht.<br />

Die modular aufgebaute Verpackungszelle<br />

kann praktisch jeder Situation angepaßt<br />

werden und ermöglicht, auf engen<br />

Platzverhältnissen, ohne Umstellung der<br />

vorhandenen Produktionsbereiche, das<br />

vollautomatische Einpacken der Schokoladentafeln.<br />

❐<br />

38 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>


VERPACKUNGSMASCHINEN<br />

High-Tech-Denken überzogen<br />

Eine Marktanalyse von Dipl.-Ing. Christian Rommel (Teil II)<br />

Im ersten Teil seiner Marktanalyse<br />

(VR 3/<strong>97</strong> S.14) geht Dipl.-Ing. Christian<br />

Rommel auf die zahlreichen Probleme<br />

ein, die bei Exporten deutscher Maschinen<br />

in die Asien-Pazifik-Region entstehen<br />

können. Mangelnde Infrastruktur,<br />

Qualifikation und Service-Leistungen,<br />

machen das Risiko bei der Produktion<br />

mit hochwertigen deutschen Verpakkungsmaschinen<br />

quasi unkalkulierbar<br />

und können so zumindest dabei behindern,<br />

den Markt im größeren Umfang<br />

zu erschließen. In Teil II seiner Analyse<br />

geht der Autor auf Lösungsansätze ein.<br />

Selbstverständlich wird hohe Qualität<br />

und hervorragende Technologie<br />

„made in Germany“ immer honoriert werden.<br />

Die Zeiten, in denen überholte Auslaufmodelle<br />

oder Secondhandmaschinen<br />

gewinnbringend nach Asien verschleudert<br />

wurden, sind in vielen Bereichen vorbei.<br />

Doch man sollte sich bei der Entwicklung<br />

neuer Maschinengenerationen oder -linien<br />

stärker an den tatsächlichen Bedürfnissen<br />

in der Praxis orientieren.<br />

Die Forderungen, die viele asiatische<br />

Unternehmen an deutsche Verpackungsmaschinen<br />

stellen, sind eigentlich immer<br />

die gleichen: kostengünstige Modulmaschinen;<br />

kleine, platzsparende Lösungen;<br />

robuste und langlebige Produkte; leicht<br />

überschaubare Bauweise; schnelle und<br />

einfache Umrüstbarkeit; mehr langsamere<br />

Halbautomaten; weniger komplizierte<br />

Elektronik.<br />

Als Vorbildmaschine möchte man den<br />

„Heidelberger Tiegel“ nennen – eine kleine<br />

unverwüstliche Universalmaschine zum<br />

Drucken, Stanzen, Nuten, Perforieren, Numerieren<br />

und Heißfolienprägen, die trotz<br />

ihres hohen Alters auch heute noch überall<br />

auf der Welt im Einsatz ist.Doch gerade<br />

der deutsche Maschinenbau tut sich anscheinend<br />

sehr schwer damit, sich vom<br />

High-Tech-Denken zu lösen, sich dem Niveau<br />

des jeweiligen Abnehmerlandes anzupassen<br />

und bedarfsgerecht zu produzieren.Diese<br />

Einstellung verschafft ihm nicht<br />

gerade eine gute Reputation bzw. den<br />

dringend benötigten Wettbewerbsvorteil<br />

gegenüber Japanern und Italienern.<br />

Zu arrogant?<br />

Das Motto des internationalen Maschinenbau-Forums,<br />

das auf der letzten Interpack<br />

1996 in Düsseldorf durchgeführt<br />

wurde, lautete: „Chancen nutzen auf den<br />

Wachstumsmärkten Asiens“.Doch die charakteristischen<br />

Eigenschaften der Deutschen<br />

im Exportgeschäft mit Asien definierte<br />

der indonesische Minister Soni<br />

Harsono dort als Referent folgendermaßen:<br />

„Die Deutschen sind zu langsam,<br />

zu sicherheitsbedürftig und vor allem<br />

zu arrogant!“ Die Japaner verstehen es –<br />

laut Harsono – sehr viel besser, sich kurzfristig<br />

anhand der individuellen Kundenwünsche<br />

zu orientieren und ihre Produktion<br />

flexibel darauf auszurichten.<br />

Viele deutsche Großunternehmen streben<br />

einheitliche „Konzernmaschinen“ an,<br />

Chinas südliche Metropole, Guangzhon: hält<br />

die Konstruktion eine schwere Maschine im<br />

1. Stock?<br />

was eine gewisse Unflexibilität zur Folge<br />

hat. Doch was den Mittelstand gegenüber<br />

den Branchenriesen auszeichnet, ist eben<br />

diese Fähigkeit, zuhören zu können und<br />

relativ problemlos und unbürokratisch auf<br />

Marktveränderungen zu reagieren.<br />

Fazit: es gibt kein verbindliches Patentrezept,<br />

aber eines erscheint sicher – es ist<br />

keine Entscheidung zwischen High-Tech<br />

und Low-Tech,gefragt ist angepaßte Technologie.<br />

Das ist die erfolgversprechende<br />

Strategie der Zukunft. Und in dieser Hinsicht<br />

hat der deutsche Verpackungsmaschinenbau<br />

noch eine große Aufgabe zu<br />

bewältigen. ❐<br />

Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong> 39


GETRÄNKE<br />

Manchmal dauert es ein wenig, bis<br />

mehrere Firmen miteinander verwachsen<br />

sind. Erst recht, wenn sie früher<br />

einzeln schon eine bedeutende Marktstellung<br />

gehabt haben. Nicht anders<br />

ist es bei der KHS Maschinen- und<br />

Anlagenbau AG, Dortmund. Bei der<br />

Einweihung einer neuen Abfüllanlage<br />

in Portugal hatte man jedoch das Gefühl,<br />

daß Klöckner, Holstein und Seitz<br />

an einem Strang ziehen, beispielhaft an<br />

diesem Projekt bei der Brauerei Central<br />

de Cervejas in Lissabon.<br />

Noch im Februar bezeichnete die<br />

Süddeutsche Zeitung die Klöckner-Werke<br />

AG als einen Langzeitpatienten,<br />

„der die Intensivstation auf<br />

wackligen Beinen verlassen hat“, insbesondere<br />

die Abfülltechnik galt hier als<br />

Sorgenkind. Je rascher „die rote Zahlen<br />

schreibende Abfüll- und Verpackungstechnik“<br />

wieder auf Kurs komme, um so rascher<br />

ginge es KW besser.Drei Jahre meint<br />

deren Vorsitzender des Vorstandes, Heinz-<br />

Ludwig Schmitz, würde man dazu noch<br />

benötigen.<br />

Sei es drum, auf der iberischen Halbinsel<br />

hat man für die modernste Abfüllanlage<br />

gesorgt. In der Braustätte Vialonga der<br />

Central de Cerevejas surrt jetzt eine Flaschenabfüllanlage<br />

für Einweggebinde mit<br />

64 000 Flaschen/h und einem nach KHS-<br />

Angaben Wirkungsgrad von 96,1 Prozent.<br />

Sie steht in einer separaten Halle, daneben<br />

zum Teil ältere Anlagen, darunter vier<br />

In der selben Braustätte sorgt eine KHS-Keganlage<br />

für sicher gefüllten Gerstensaft Bilder: KHS<br />

Mehrwegflaschenlinien, eine Dosenlinie<br />

sowie mehreren Abfüllgruppen für Kegs.<br />

Mit Einweg gedenkt der portugiesische<br />

Abfüller den Export zu bedienen, hier<br />

vor allem die portugiesisch-sprachigen<br />

Länder Afrikas.<br />

KHS als Generalunternehmer mit seiner<br />

portugiesischen Vertretung Agrosistema<br />

S.A. spielte hier seine gesamte Kompetenz<br />

aus und man betrieb in einem<br />

Symposium rund um die Getränkeabfüllung<br />

auch Kundenpflege. Nicht nur, weil<br />

die älteren Anlagen zum Teil schon sehr<br />

restaurierungsbedürftig aussehen. Rund<br />

200 Gäste aus Portugal, Spanien, Frankreich,<br />

Südamerika und Teilen Afrikas<br />

ließen sich einen Überblick der Anlage<br />

und in die Getränkemärkte geben.<br />

Die Anlage selber stellte Erhard Magin,<br />

KHS Bad Kreuznach, vor: Im Februar 1993<br />

war die Linie noch für 52000 Flaschen mit<br />

0,33 l pro Stunde geplant. Dazu sollte eine<br />

Flaschendepalettierer, ein Rinser, ein Tunnelpasteur<br />

und ein neuer Endpalettierer<br />

kommen. Dies alles sollte mit einem<br />

bestehenden Delta B 88 Füller und zwei<br />

existierenden Kartonpackern ergänzt werden.<br />

Letztendlich fiel 1995 die Entscheidung<br />

zu der heutigen, komplett neuen Version<br />

für 0,25 l und 0,33 l Flaschen mit<br />

verschiedenen Sekundärverpackungssystemen.<br />

Die OW-Linie mit einer Leistung von<br />

20 Prozent mehr als der Füller, der Pasteur<br />

mit 64 000 Flaschen/h, der Etikettierer<br />

mit 10 Prozent mehr Leistung als der<br />

Füller, ein Kisters-Packer mit 3300 24er-<br />

Packs, parallel dazu noch ein Mead Multipacker,<br />

und der Palettierer mit 3400 dieser<br />

Packungen/h. Der Innofill Füller/Schließer<br />

gilt bei KHS als Pionierleistung auf diesem<br />

Gebiet. Ein Gripstar Rinser spült<br />

zuerst die Flaschen mit kaltem Wasser<br />

und bläßt sie anschließend mit Sterilluft<br />

aus. Alle Sorten von Lager- und Pils-<br />

Bieren mit einem CO 2-Gehalt von über<br />

5,4 g/l werden bei einer Fülltemperatur<br />

zwischen zwei und sechs °C gefahren.<br />

Das computergesteuerte 1-Kammer-Füll-<br />

Neue<br />

Abfüllanlage<br />

Die modernste Linie auf der<br />

iberischen Halbinsel<br />

Bedienerfreundlich, flexibel und<br />

hochmodern ist der Füller/Schließer<br />

Innofill in der Einweg-Flaschenlinie<br />

system Innofill ER mit einem elektropneumatischen<br />

Füllventil eröffnet Spielraum<br />

für verschiedene Bier- und Flaschentypen,<br />

maßgeschneidert für das variable Produktionsprogramm<br />

der Vialonga-Braustätte.<br />

Ein Wechsel von 0,33 l auf 0,25 l soll<br />

den Angaben nach in weniger als einer<br />

Minute zu machen sein, allerdings ohne<br />

den Wechsel der Formatteile.<br />

Stellt sich nur die Frage, wie sehen Abfüllinien<br />

der Zukunft aus? Seitens KHS<br />

konnte man hören, daß die Füller nicht<br />

mehr schneller werden. Ein großes Potential<br />

weltweit wird den PET/PEN-Flaschen<br />

zugesprochen. Daraus folgt für die Bad<br />

Kreuznacher, in Zukunft werden die Behältnisse<br />

auch in der Linie hergestellt.<br />

Und die Zukunft für Getränke wird wohl<br />

im Einwegbehältnis liegen. Da mag es für<br />

die Glasfreunde ein schwacher Trost sein:<br />

Traditionelle Weingüter wie das Fonseca,<br />

ebenfalls ein Programmpunkt auf dieser<br />

Portugaltour, besitzen zwar auch KHS-Abfüllinien,<br />

aber die 50 Millionen Flaschen<br />

Jahresproduktion gehen zu 100 Prozent in<br />

Glas. Norbert Sauermann<br />

Neuer Vorstandsvorsitzender<br />

Ende April hat der KHS-Aufsichtsrat<br />

Dipl.-Ing. Klaus Beisse (54) zum Vorstandsvorsitzenden<br />

bestellt. Er kommt<br />

von einem Datentechnik-Unternehmen<br />

und tritt die Nachfolge von Thomas<br />

Koch an,der aus dem Vorstand der KHS<br />

AG auf eigenen Wunsch und in freundschaftlichem<br />

Einvernehmen ausscheidet.<br />

Unter seiner Führung wurden umfangreicheRestrukturierungsmaßnahmen<br />

zur Neuausrichtung eingeleitet.<br />

Der KHS-Vorstand besteht somit<br />

künftig aus K. Beisse, Ulrich H. Petri<br />

und Dr. Frank Ruhl. Die KHS-Gruppe<br />

macht mit 4000 Mitarbeitern ca. 1,2<br />

Mrd. DM Umsatz. Über Klöckner & Co.<br />

hält die Viag 15% an Klöckner Werke<br />

AG, KHS gehört zu 96,7% den Klöckner<br />

Werken, Rest in Streubesitz.<br />

40 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>


ACHEMA/PHARMA<br />

Eine etikettierte Spritze mit Fingerplatte und Stößel ergeben ein Set im<br />

Blister (kl. Bild), TSR-Anlage (gr. Bild)<br />

Messen sind ja so häufig nun auch<br />

wieder nicht, da muß man neben<br />

einem ausgeklügelten Ausstellungsprogramm<br />

schon einige Maschinen in petto<br />

haben, die durchaus von der Norm abweichen.<br />

So ist es auch bei IWK Verpackungstechnik,<br />

zur Achema zeigt man wieder<br />

interessante Exponate, aber schon vor<br />

dieser bedeutenden Messe sah die VR-<br />

Redaktion eine Anlage für Schering in Berlin,<br />

die ruhig einmal vom Standard abweichen<br />

durfte: eine Spritzenetikettier- und<br />

Komplettierungsanlage.<br />

Für Schering hat man in Karlsruhe<br />

schon einige technisch anspruchsvolle<br />

Aufträge abgewickelt und so meisterte<br />

man auch diese neue Herausforderung.Es<br />

ist nämlich keine klassische Verpackungslinie,<br />

sondern eher eine Handlingsanlage<br />

für Spritzen. Sogenannte IWK-Übergabebaueinheiten<br />

handeln das Produkt,etikettieren,<br />

komplettieren, kontrollieren und<br />

übergeben es an eine schon bestehende<br />

Blistermaschine.<br />

Die bereits gefüllten und verschlossenen<br />

Glasspritzen werden mit zehn Spritzen<br />

pro Tray bereitgestellt und manuell<br />

in die TSR (so heißt das gute Stück) eingelegt.<br />

Danach wird das Tray fixiert und<br />

ein Roboter nimmt gleichzeitig alle zehn<br />

Spritzen heraus. Dabei werden sie auf<br />

Nicht nur<br />

Standard<br />

das Maß der Mitnahmerollen<br />

im Transportband<br />

gespreizt. Die Leertrays,<br />

bis zu 15, werden gestapelt,<br />

verdichtet und ausgeführt.<br />

An den Spritzen<br />

erfolgt dann eine Kontrolle<br />

auf Vorhandensein<br />

der Verschlußkappe. Mit<br />

einem Avery-Etikettierer<br />

wird dann etikettiert,<br />

zuvor der Pharmacode<br />

kontrolliert, und eine<br />

Chargennummer heißgeprägt.<br />

Die genaue Lage<br />

und Anwesenheit des<br />

Etiketts wird anschließend<br />

kontrolliert. Nun<br />

kommen über eine Sortier-<br />

und Zuführvorrichtung<br />

sowie Aufsetzstation<br />

die Fingerplatten für<br />

die Spritzen hinzu. Zwei<br />

komplette Spritzen werden<br />

dann gleichzeitig<br />

von einem Greifer entnommen<br />

und über ein<br />

Übergabekreuz in 90°-<br />

Schritten auf eine Ausgleichskette übergeben.<br />

Eine weitere Drehübergabe nimmt<br />

nun drei oder vier Spritzen und legt sie in<br />

ein weiteres Prismentaktband. Aus räumlichen<br />

Gründen müssen nun die Spritzen<br />

schräg nach oben über die Füllstrecke<br />

der Blister geführt werden, bekommen<br />

aber dabei noch den Stößel in ein separates<br />

Fach gelegt.<br />

Über der Blistermaschine ist an einem<br />

X-Z-Linearsystem ein Greifer befestigt,<br />

der drei oder vier Spritzen mit Stößel entnimmt<br />

und in den Blister-Folienstrang<br />

übergibt. Ausgelegt ist die Anlage für 100<br />

Spritzen/min.<br />

Standard aber neu<br />

In Frankfurt zeigt man einen Tubenfüller<br />

TFS 20, der befüllte Tuben am Falz mit Laser<br />

kennzeichnet. Mehr textliche Aussagen<br />

und eine höhere Beschriftungsqualität<br />

sowie die Vermeidung von Lösemitteln<br />

im pharmazeutischen Bereich verspricht<br />

diese Neuheit. Außerdem sind<br />

eine Tubenlinie,eine Blistermaschine und<br />

ein Kartonierer zu sehen. Ein Cartopac<br />

CP 80-R steht in der Tubenlinie und arbeitet<br />

getaktet mit einer rotativen Faltschachtelabnahme.<br />

❐<br />

Halle 3.1, Stand B 9 - C 13<br />

Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong> 41


GLAS<br />

Fragen an die Glasindustrie (II)<br />

Dipl.-Vw. Klaus Peter Rambow relativierte<br />

im ersten Teil des Interviews mit<br />

VR-Autor Willy Tyroler (VR 4/<strong>97</strong>, S. 22)<br />

die, auf den ersten Blick stark erscheinende,<br />

Konkurrenz durch PET- und<br />

Dosenabfüllung für die Behälterglasindustrie.<br />

Gleichzeitig wies er auf die<br />

keineswegs stagnierende Entwicklung<br />

im Mehrwegbereich hin, die auch in<br />

Zukunft eine entscheidende Rolle spielen<br />

wird.<br />

Wir haben bis jetzt viel über Mehrweg gesprochen,<br />

Sie produzieren aber auch massenhaft Einwegverpackungen,<br />

nicht nur für Getränke. Auf dem<br />

Sektor werden Sie von der Novelle zum Abfallwirtschaftsgesetzt<br />

von der Einwegabgabe bedroht. Es<br />

könnten sich der Staat, Handel und Teile der Industrie<br />

für ein anderes Pfandsystem, das schwedische<br />

beispielsweise, entscheiden. Dann würde – der<br />

Bequemlichkeit wegen – wie in Schweden der<br />

Mehrweganteil drastisch zurückgehen, die stoffliche<br />

Verwertung gewaltig zulegen und die Einwegverpackung<br />

boomen?<br />

Man muß natürlich sehen, daß die ganze<br />

Diskussion naturgemäß mit dem Aufkommen<br />

der Einwegpackung wuchs.Glas alleine<br />

hatte das Problem Verpackungsverordnung<br />

nicht, das Problem DSD auch nicht,<br />

weil das Glasrecycling ebensogut funktionierte.Es<br />

war also gewiß nicht die Glasverpackung,<br />

die die Verpackungsproblematik<br />

ins Bewußtsein der Menschen und<br />

damit der Politik gerückt hat. Wir glauben,<br />

daß jede Aufweichung der Verpackungsverordnung<br />

zwangsläufig zu einem Anstieg<br />

von Einweg führt; und zwar bei allen<br />

Packmitteln, auch der Glasanteil würde<br />

steigen. Insofern muß man schon sehen,<br />

daß die Verpackungsverordnung letztlich<br />

doch ein wesentlicher Teil der Ökologie<br />

ist.<br />

Schließlich sieht die neue Verpackungsnovelle vor,<br />

den Schlauchbeutel in seiner ökologischen Qualität<br />

der Mehrwegflasche zuzuordnen. Wohl für Sie<br />

auch nicht gerade eine erfreuliche Entwicklung?<br />

Ich glaube, das ist nicht gerade eine erfreuliche<br />

Entwicklung, weniger für uns, als<br />

für die Ökologie. Man muß bedenken, daß<br />

der Schlauchbeutel nur dem Transport der<br />

Milch vom Handel bis in die Küche dient.<br />

Spätestens dann muß er umgefüllt werden,<br />

entweder in einen verschließbaren<br />

Behälter aus Kunststoff oder wie häufig<br />

praktiziert, in die gute, weil praktische<br />

Glasmilchflasche. Natürlich kann man ihn<br />

auch in einen vom Hersteller gelieferten<br />

Kunststoff-Stützbehälter geben,aber auch<br />

der muß gespült werden und „schwupp“<br />

haben Sie wieder Ihr Mehrwegsystem im<br />

Haushalt nebst einem Einwegsystem im<br />

Transport. Wenn man den Weg des<br />

Schlauchbeutels vom Milchhof über den<br />

Handel auf den Tisch des Käufers verfolgt,<br />

ist er aller Wahrscheinlichkeit nach ökologisch<br />

nicht so hoch einzustufen wie sich<br />

dies in der Ökobilanz darstellt.<br />

Vielleicht sollten wir nun abschließend zum Thema<br />

Innovationen kommen?<br />

Die Glasindustrie hat eine Vielzahl von Innovationen<br />

anzubieten, die nicht aus der<br />

Substitutionsproblematik kamen, sondern<br />

eigenen Ideen entsprangen.<br />

Wir nennen Ihnen einige: Da hätten<br />

wir im Mineralwasserbereich den großen<br />

Anteil Gastronomieflaschen, die alle im<br />

Mehrwegsystem laufen und deren Wachstum<br />

im letzten Jahr mit Sicherheit weit<br />

größer war als das Wachstum von PET.<br />

Das beweist uns, daß man mit Mehrweg<br />

sehr wohl gute Markterfolge erzielen kann.<br />

Nehmen Sie dann den Kuchen im Glas,<br />

Bonduell im Glas, nehmen Sie Plasti-<br />

Shield-Etiketten, die sich holografisch<br />

bearbeiten lassen, nehmen Sie farbige,<br />

bedruckte oder gesleevte Flaschen,wie wir<br />

sie für Alcopops nach England liefern, die<br />

Leichtglas-Mehrwegflasche Geracote, die<br />

jetzt im GDB-Pool ist, Wein und Bier<br />

in Gourmetflaschen, die wunderschöne<br />

Rheingau-Flasche, Eisbier in blauen<br />

Flaschen, die „Kaffeetraum“-Erfolgsstory<br />

(Kondensmilch in Glas), alles Glasverpakkungen,<br />

die den ihnen anvertrauten Produkten<br />

zu unwahrscheinlichen Erfolgen<br />

beim Wachstum verhalfen. Nehmen Sie<br />

neue Formen und Farben bei Wein-, Sekt,<br />

Spirituosenflaschen, die H-Milch in der<br />

1-l-Flasche, Nudelfertigsaucen von Uncle<br />

Ben’s oder von Maggi im Glas. Es gibt eine<br />

Vielzahl von Innovationen in Glas, die wie<br />

die Absatzzahlen zeigen, Glas nach wie<br />

vor ungefährdet auf dem Wachstumspfad<br />

halten. Das alles schließt natürlich nicht<br />

aus, daß andere Packmittel ebenso, vielleicht<br />

auch stärker wachsen.<br />

Da es bei jungen Leuten heute schick<br />

ist, direkt aus der Flasche zu trinken,<br />

haben wir z.B. für England eine Flasche<br />

kreiert, aus der das Trinken Freude macht<br />

und die bombig eingeschlagen hat. Solche<br />

Geschichten gibt es noch viele. England<br />

erlebt nebenbei gesagt eine Renaissance<br />

der Bierflasche.<br />

Der Verbraucher ist Individualist, nicht<br />

nur in Amerika und England. Deswegen<br />

bieten wir ihm Farben und Formen, mit<br />

denen er sich identifizieren kann und die<br />

seinen Tisch schmücken. Und da tun wir<br />

uns als Glasindustrie leichter als nahezu<br />

alle anderen.<br />

Aber auch Ihr Anteil am Markt für Konserven<br />

und Feinkostverpackungen und jener an der<br />

„weißen Linie“ der Molkereiprodukte wird immer<br />

heftiger umkämpft.<br />

Sie sehen im Prinzip die gleiche Entwicklung<br />

wie auch im Getränkeflaschenbereich.<br />

Der Markt für Weithalsgläser ist<br />

in den letzten fünf Jahren um rund 10 Prozent<br />

gewachsen. Das ist ein sehr schönes<br />

Wachstum, wobei sich die Einzelmärkte<br />

natürlich unterschiedlich entwickelten.<br />

Bei Obst- und Gurkenkonserven sowie<br />

dem Gemüse in Essig erhöhte sich der<br />

Marktanteil leicht. Bei den Gemüsekonserven<br />

gewann Glas deutlich gegenüber<br />

der Dose und verbesserte seinen Anteil<br />

innerhalb der letzten zehn Jahre von<br />

knapp 35 auf 60 Prozent in 1995. Hier gab<br />

es typische Fälle von Resubstitution zugunsten<br />

von Glas. Nehmen Sie nur das<br />

Beispiel von Bonduell, wo auch hochwertige<br />

Obst- und Gemüsesorten zurück ins<br />

Glas wanderten, weil man sieht, was man<br />

kauft.<br />

Oder nehmen Sie den Milchmarkt: Er<br />

ist im Prinzip in den letzten Jahren eher<br />

resubstituiert worden. Wir haben in 1988<br />

nur knapp 9 Prozent Anteil Glas bei Konsummilch<br />

gehabt und haben in 1995 insgesamt<br />

22 Prozent erreicht. Das bedeutet,<br />

es gibt durchaus im Milchmarkt einen<br />

Trend zur Mehrwegflasche. Ökologisch<br />

denkende Verbraucher nehmen das Angebot<br />

offensichtlich an. Der Karton hingegen<br />

hat verloren. Er war in 1988 bei 85 Prozent<br />

und ist jetzt bei 70 Prozent. Der Schlauchbeutel<br />

gewann nach den uns vorliegenden<br />

Zahlen minimal, ist aber unserer Meinung<br />

nach (s. Frage 10) Teil einer Logistikkette.<br />

Auch beim Joghurt hat sich der Glasanteil<br />

seit Ende der 80er Jahre kontinuierlich<br />

verbessert.<br />

Glasverpackungen genossen, das zeigten Verbraucherumfragen<br />

über einen langen Zeitraum, ziemlich<br />

konstante Sympathien. Gibt es diesen Trend<br />

Ihres Wissens unverändert noch heute? Wenn ja:<br />

Gibt es hier nicht eine Diskrepanz zwischen Verbrauchermeinung<br />

und Verbraucherverhalten oder<br />

muß Glas dem Kunststoff immer ähnlicher werden,<br />

um mithalten zu können?<br />

Das ist so: In der Regel sprechen sich Verbraucher<br />

in Umfragen meist pro Glas aus,<br />

gleich wo und von wem die Befragungen<br />

gemacht wurden. Wenn wir uns die Infas-<br />

Befragung von 1994 ansehen, dann werden<br />

in Mehrweg bevorzugt gekauft: Frischmilch,<br />

Säfte, Erfrischungsgetränke und<br />

42 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>


GLAS<br />

Bier, Segmente über die wir bereits sprachen und die nach wie<br />

vor ein absolutes Glaswachstum bringen. Man kann aber auch<br />

die Gallup-Befragungen 1996 aus Österreich nehmen, da erhält<br />

Glas die besten Noten zwischen 1,2 und 1,6 für seine Eigenschaften:<br />

sympathisch, beeinflußt weder seinen Inhalt noch dessen<br />

Geschmack, weist auf hochwertige Qualität hin, ist appetitlich,<br />

kann man gut bei Tisch verwenden und ist einfacher verschließbar.<br />

Auch in der Umweltfreundlichkeit erhält Glas mit 1,4 die<br />

beste Note.<br />

Andererseits stellen wir natürlich auch fest, daß der Verbraucher<br />

anders handelt als es diese Umfragen erwarten lassen. Wir<br />

glauben, daß hier der Verkaufspreis eine große Rolle spielt. Es<br />

werden Produkte in Dosen oder Karton häufig für Preisaktionen<br />

benutzt, weil man sie bei dererlei Produkten erwartet, während<br />

z.B. Milch im Glas eher hochpreisig gehandelt wird. Junge, sonst<br />

absolut ökologisch orientierte Leute greifen eben auch zur Dose,<br />

weil es vielleicht „in“ ist. Aber was soll’s, der Markt hat, wie wir gesehen<br />

haben, Platz für alle.<br />

Die Frage schließlich, ob denn Glas dem Kunststoff immer<br />

ähnlicher werden muß, kann man getrost umdrehen. Wir können<br />

definitiv belegen, daß Kunststoff versucht, immer glasähnlicher<br />

zu werden. Wir sind demnächst „Hotwash“, wir können „demnächst<br />

Mineralwasser“ füllen, also Eigenschaften, die alle dem<br />

Glas ohne das Wort „demnächst“ zugeordnet werden können.<br />

Glas ist nicht nur als Mehrwegverpackung von den Ökologen wohl gelitten. Im<br />

Einwegbereich kreidet man ihr allerdings unnötigen Energieverbrauch an,<br />

hält ihr aber andererseits das sogenannte wertstofferhaltende Recycling zugute.<br />

Arbeiten Sie am Energieproblem und wie ist derzeit das Verhältnis Ihrer Industrie<br />

zum grünen Punkt?<br />

Der Energieverbrauch ist natürlich ein Thema an dem wir stark<br />

gearbeitet und erhebliche Verbesserungen erreichen konnten.<br />

Wir nehmen gerade in diesen Tagen in der Glashütte Gerresheim<br />

GmbH in Düsseldorf eine neue Sauerstoffwanne in Betrieb, wo<br />

große Teile der bisher fossilen Heizstoffe, nämlich Erdgas, durch<br />

die Zugabe von reinem Sauerstoff ersetzt werden, den wir übrigens<br />

im Werk selbst herstellen.Diese Technologie und die permanenten<br />

Gewichtsreduzierungen der Behälter führen zu einer dramatischen<br />

Verbesserung der Ökobilanz und einer nachhaltigen<br />

Entlastung der Umwelt.<br />

Mit dem grünen Punkt gibt es augenblicklich einen Waffenstillstand.<br />

Wir leben mit dem System, wir bedauern es, daß das<br />

Glas durch dieses System im Recycling sehr stark verteuert wurde.<br />

Das wäre nicht der Fall gewesen, wenn die vielen Einweg-<br />

Substitutionsprodukte dieses Thema nicht erst zum Problem gemacht<br />

hätten. Wir werden uns aber melden, falls der grüne Punkt<br />

auf die Idee kommen sollte, noch teurer zu werden. Dann werden<br />

wir unsere Vorschläge einfordern, das Sammeln von Glas billiger<br />

zu machen, um die Lizenzgebühr für Glas nicht weiter steigen zu<br />

lassen.<br />

Vielen Dank für die Zeit,<br />

die Sie diesem Gespräch widmeten.<br />

Nettoverluste<br />

Nach einem Vorjahresgewinn von 57 Mio. FF mußte die Pariser<br />

Kartonpackmittel- und Lebensmittelgruppe Nord-Est<br />

im letzten Jahr Nettoverluste von 28 Mio. FF hinnehmen.<br />

Der Betriebsgewinn verringerte sich um 4 auf 88 Mio. FF. Der<br />

Umsatz des Unternehmensbereichs Nord-Est-Emballage,<br />

zu dem seit 1996 eine Minderheitsbeteiligung am deutschen<br />

Pharma-Faltschachtelhersteller Derndruck gehört, erhöhte<br />

sich um 46 Mio. auf 2,2 Mrd. FF. J. S.<br />

Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong> 43


FÖRDERN<br />

Eine rasante „success story“<br />

Fördersysteme aus dem Elsaß von Gebo Industries<br />

Von Jost Schötmers, Paris<br />

Mit 140000 Flaschen pro Stunde hält<br />

der Förderanlagenspezialist aus Reichstett<br />

bei Straßburg zur Zeit nach eigenen<br />

Angaben den Weltgeschwindigkeitsrekord.<br />

85 Prozent seines<br />

Gruppenumsatzes (1995: über 400<br />

Mio.FF) erzielt er im Export, die jährliche<br />

Wachstumsrate liegt seit zehn<br />

Jahren im Schnitt bei 25 bis 30 Prozent,<br />

und an der Pariser Börse gilt Gebo<br />

Industries als „Shooting Star“.<br />

Bier,von A wie Anheuser Busch über<br />

Guinness und Paulaner bis W wie<br />

Whitbread; spritzige Erfrischungsgetränke<br />

und Fruchtsäfte von Coca-Cola,<br />

Cadbury Schweppes und anderen Abfüllern<br />

weltweit; die führenden Mineralwassermarken<br />

aus Frankreich und Belgien;<br />

Weine, Champus und Hochgeistiges von<br />

links des Rheins; Konservendosen, Desserts,<br />

Eisbecher, sogar Pet-Food und Kosmetikartikel:<br />

Dies alles wird auf sämtlichen<br />

fünf Kontinenten mit Förderanlagen<br />

und Automaten eines Herstellers bewegt<br />

und befüllt, der gerade mal 33 Lenze zählt.<br />

Gebo Industries sieht sich heute als einer<br />

der technologisch versiertesten Spezialisten<br />

für Flaschen- und andere Abfüllketten<br />

jeder Art, mit niedrigen oder hohen<br />

bis höchsten Durchlaufkadenzen. Gegründet<br />

wurde die Firma 1964 von Gustave<br />

Schoen, Vater des heutigen Gebo-Chefs<br />

Pierre Schoen. Sie importierte und vertrieb<br />

in Frankreich Förderausrüstungen<br />

des niederländischen Fabrikanten Gefra.<br />

Zehn Jahre später – Vater und Sohn arbeiteten<br />

inzwischen Hand in Hand – wird am<br />

Stadtrand der Elsaßmetropole Straßburg<br />

auf zunächst nicht mehr als 1500 m 2 eine<br />

erste Werkshalle errichtet, – mit eigenem<br />

Ingenieursbüro für die Konzipierung kompletter<br />

Transportlinien und einer Handvoll<br />

Monteuren, die die nach wie vor holländischen<br />

Anlagen bei den Kunden<br />

zusammenbaut und installiert. 1<strong>97</strong>9 beschließen<br />

die Schoens, die Produktion zukünftig<br />

überwiegend auf den Bedarf solcher<br />

Lebensmittelgruppen auszurichten,<br />

die im Ausland investieren. Die meisten<br />

Einzelteile stammen da schon aus elsässischer<br />

Fertigung, und die Pläne für die erste<br />

völlig eigenständig gebaute Anlage<br />

nehmen Gestalt an. Zwei Jahre später ist<br />

sie auf dem Markt, das Reichstetter Werk<br />

wird um mehr als die doppelte Fläche vergrößert,<br />

und Gebo avanciert rasch zum<br />

französischen Klassenprimus. Der Bruch<br />

mit den Holländern lag schon seit längerem<br />

in der Luft, 1983 beschloß die in ihrer<br />

Dynamik durch nichts zu bremsende Firma,<br />

fortan nur noch Eigenes zu produzieren,<br />

und zwar „neue verläßlichere und<br />

konkurrenzfähigere Fördersysteme“, wie<br />

der Mitte Februar erschienene kurze histo-<br />

Installation für die Brauerei Kronenbourg (Danone) in Straßburg Bild: Gebo<br />

rische Abriß des Unternehmens ohne Umschweife<br />

und falsche Rücksicht vermerkt.<br />

Dem internationalen Markt präsentierte<br />

sich Gebo Industries erstmals 1985 auf<br />

der weltgrößten Getränkeindustrie-Fachmesse,<br />

der Interbrau in München, und im<br />

selben Jahr etabliert sich die Firma mit einer<br />

eigenen Produktionstochter in Kanada<br />

auf dem nordamerikanischen Kontinent:<br />

Startschuß für eine beschleunigte<br />

Expansion in alle Himmelsrichtungen. In<br />

Australien wird 1986 mit der Melbourner<br />

W&D Engineering ein Lizenzvertrag abgeschlossen;<br />

es folgt eine Niederlassung in<br />

England, gekauft wird 1989 der dänische<br />

Konkurrent Gearco, und Zugang zum<br />

wichtigen deutschen Markt, zumal seinen<br />

über 1000 Brauereien,verschafft sich Gebo<br />

1992 mit Hilfe eines kleinen Geniestreichs:<br />

Die Münchener Großbrauerei Paulaner<br />

bringt die Elässer mit dem Viernheimer<br />

Förderanlagenbauer Kaiser GmbH in Kontakt,<br />

damals, wie es heißt, im Visier der<br />

Großen der Branche, die ihn gern aufgekauft<br />

hätten, um sich seiner alsbald durch<br />

Schließung zu entledigen. Man wird sich<br />

rasch einig, Kaiser kommt zu Gebo, behält<br />

aber als bisher einzige Tochter der Reichstetter<br />

Gruppe ihre Identität und das gesamte<br />

Personal.<br />

Noch im selben Jahr geht Gebo auch<br />

auf den Schwarzen Kontinent und kauft im<br />

südafrikanischen Cape Town die Firma<br />

Veyquip Technical Services, spezialisiert<br />

auf Brauereibedarf. Ebenfalls 1992 wird in<br />

Frankreich das Ingenieurservice-Unternehmen<br />

DCS Ingénierie erworben, das<br />

heute sozusagen das entwicklungstechnische<br />

Zentralhirn der Gruppe darstellt.<br />

Spezialität: die Installation kompletter<br />

Brauereien von A bis Z.<br />

Seit 1993 sind über die neu gegründete<br />

Gebo Production auch Stapelplatten-Fördersysteme<br />

im Programm. Es folgen Niederlassungen<br />

und Lizenzabkommen mit<br />

Unternehmen in Brasilien, Chile und den<br />

Philippinen. Den bisher größten Auftrag<br />

erteilt ein Jahr später die brasilianische<br />

Großbrauerei Brahma; er geht über acht<br />

komplette Abfüllinien für insgesamt 6<br />

Mio. hl und ein Volumen von 117 Mio. FF.<br />

Ende 1995 zählt die Gruppe 450 Mitarbeiter<br />

weltweit und kommt auf 400 Mio.FF<br />

Umsatz. Die Pläne für den Ausbau der Präsenz<br />

auf dem amerikanischen Kontinent<br />

und erstmals auch in Asien (Philippinen)<br />

sind kostspielig, verlangen frisches Geld,<br />

44 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>


FÖRDERN<br />

das ebenso zur Entwicklung neuer Produkte dienen soll, allem<br />

voran eines Transportsystems für PET-Flaschen.<br />

84 Prozent Export<br />

Im September letzten Jahres erwirtschaftete Gebo 84 Prozent seines<br />

Gruppenumsatzes im Export.Einen Monat später wird die im<br />

US-Bundesstaat Florida ansässige, auf Hängeförderanlagen spezialisierte<br />

Firma Aidlin Corporation, Sarasota, übernommen und<br />

kommt in Portugal der mit seiner Produktpalette den Elässern<br />

vergleichbare Fabrikant Sorbal in Vale de Cambra bei Porto hinzu.<br />

Damit zählt die Gruppe nunmehr zwölf Auslandsstandorte.<br />

Zum Lieferprogramm der Gruppe gehören heute etwa rostfreie<br />

Flaschen- und Dosentransporter für die gesamte Bandbreite<br />

der Getränke- und Nahrungsmittelindustrie.<br />

Für die produktschonende und lärmarme Auseinander- und<br />

Wiederzuführung eines einbahnigen Flaschenstroms auf kürzester<br />

Strecke am Maschinenauslauf hat Gebo Industries einen patentierten<br />

Flaschenausbreiter, auch Wedler genannt, entwickelt.<br />

Die gleichmäßige Verteilung der Flaschen auf den abführenden<br />

Transporteur erfolgt dabei durch Reduzierung der Geschwindigkeit<br />

und einen oszillierenden Abweiser. Die Anlage ist ebenso für<br />

Dosen aller Art und auch für nicht-zylindrische Behälter geeignet;<br />

ihre Leistung variiert zwischen 5000 und 90 000 Stück pro Stunde.<br />

Als Vorzüge ihres Flaschenausbreiters stellt die Firma die folgenden<br />

Punkte heraus: bei leeren Flaschen weniger Lärm und<br />

Flaschenverschleiß (scuffing), und kein -bruch, ebensowenig bei<br />

vollen Flaschen; Aufprallen wird vermieden, Etiketten werden geschont.<br />

Der Gebo-Gasseneinteiler wurde als Zutransporteur für<br />

Rundlaufpacker und Kartonverpackungsmaschinen entwickelt.Er<br />

verteilt im Pulk ankommendes zylindrisches Fördergut drucklos<br />

in mehrere Gassen, wobei pneumatisch betätigte Weichen und<br />

Behälterzählung für deren gleichmäßige Befüllung sorgen. Möglich<br />

sind drei bis maximal acht Gassen, der Durchlauf beträgt bis<br />

zu 15000 Einheiten pro Stunde. Im Bereich der Zusammenführungssysteme<br />

bietet die Elsässer Firma drei Lösungen an: eine<br />

konventionelle für 10000 bis 80000 Stück/Std., eine in Schleifenanordnung<br />

(Typ S) für 40000 bis 90000 Stück/Std. (die Hochleistungsanlage<br />

ist ein Gebo-Patent) und einen Typ L, ebenfalls patentiert,<br />

für mittlere Leistungen zwischen 5000 und 40000 Stück.<br />

Zum Lieferprogramm gehören ferner spezielle modular aufgebaute<br />

Faß- und Kegtransporteure mit Gefällerollenbahnen,angetriebenen<br />

Rollenbahnen, Kettenförderern und Traversierstationen;<br />

für Abfüllanlagen wurde ein EDV-gestütztes Betriebsdaten-<br />

Erfassungssystem (BDE) entwickelt.<br />

Das besondere Steckenpferd der Reichstetter sind jedoch Automatisierungskonzepte<br />

sowohl für einzelne Maschinen als auch<br />

für komplette Abfüllinien, die aus mehreren miteinander verketteten<br />

Funktionsteilen bestehen. Sie entstehen im konzerneigenen<br />

Forschungszentrum, – „einem der größten der Welt“, wie die<br />

ansonsten in ihrer Selbstdarstellung wohltuend sachliche Firma<br />

hervorzuheben müssen meint. ❐<br />

Fachtagung „VerpackV“<br />

Am 5. u. 6. Juni 19<strong>97</strong> findet in Dresden die Fachtagung „6 Jahre<br />

Verpackungsverordnung – eine Zwischenbilanz“ statt. Veranstalter:<br />

Prof. Dr. Bernd Bilitewski, Technische Universität<br />

Dresden/Institut für Abfallwirtschaft und Altlasten und Prof.<br />

Gerhard Rettenberger, Fachhochschule Trier/Lehr- und Forschungsinstitut<br />

Abfallwirtschaft.Kontaktadresse: Gesellschaft<br />

zur Förderung des Institutes für Abfallwirtschaft und Altlasten<br />

e.V., 01796 Pirna. Ansprechpartner: Frau Bourquain, Tel. 03501/<br />

530038,Fax 03501/530017.Email: abfall@rcs.urz.tu-dresden.de<br />

Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong> 45


GETRÄNKE<br />

Schmalbach-Lubeca: „Ohne Dosen wären die Biererlöse auch nicht besser“<br />

Packmittel für Getränke<br />

Othmar von Diemar<br />

Dr. Walter Sprenger<br />

Die VIAG, Ihr Hauptaktionär, und die Schmalbach-Lubeca<br />

AG haben ihre Verpackungsinteressen<br />

neu formuliert. Welche Bedeutung, Herr<br />

von Diemar, Herr Dr. Sprenger hat dies für Ihr<br />

Getränkedosengeschäft?<br />

Die Dose ist jetzt für uns noch weitaus<br />

deutlicher als in der Vergangenheit eines<br />

unser Kerngeschäfte. Wir sind mit der<br />

Dose zufrieden und dies sowohl im Hinblick<br />

auf die Marktposition, als auch auf<br />

die Wachstumsraten, und etwas weniger<br />

mit den Ergebnisbeiträgen, die durchaus<br />

noch eine Verbesserung vertragen können.<br />

Von daher macht uns die Dose, abgesehen<br />

von den politischen Querelen die<br />

wir immer wieder einmal durchzustehen<br />

haben schon Freude.<br />

Auf der anderen Seite, – wir vermögen<br />

natürlich nicht für die VIAG zu sprechen, –<br />

was man so als halber Außenseiter sieht,<br />

kann man allerdings auch erkennen, daß<br />

die anderen beiden Verpackungsbranchen<br />

der VIAG,Gerresheim und VAW (die letztere<br />

ist ja auch partiell im Verpackungsgeschäft),<br />

eine strategische Neuausrichtung<br />

erhalten haben.<br />

Bei Gerresheim scheint es im weitesten<br />

Sinne eine deutliche Fokussierung auf<br />

Spezialitätenglas zu geben.Bei VAW strebt<br />

zumindest der Bereich Flexible Verpakkung<br />

eine deutliche Globalisierung an. Erkennbar<br />

ist eine starke Konzentration auf<br />

den asiatischen Markt.<br />

Ohne jetzt im Rahmen dieses Gespräches auf Ihre,<br />

im Zuge der Straffung der VIAG-Verpackungsaktivitäten<br />

nun doch sehr beeindruckendes PET-Engagement<br />

gründlich einzugehen, – das soll zu einem<br />

anderen Zeitpunkt nachgeholt werden, – sagen<br />

Sie uns doch bitte, welche Bedeutung dieser<br />

Geschäftsbereich innerhalb<br />

Ihres Unternehmens erlangt<br />

hat, beziehungsweise erlangen<br />

wird?<br />

PET, das wird, zweifelsohne<br />

umsatzmäßig, wie<br />

auch von der Kapitalbindung<br />

und ähnlichen<br />

Kriterien her das größte<br />

Geschäft sein, dann<br />

folgt die Getränkedose<br />

und nach ihr die White-<br />

Cap-Gläserverschlüsse.<br />

Wie sehen Sie Ihre Marktstellung<br />

bei PET?<br />

Wir sind Weltmarktführer<br />

bei PET. Besonders<br />

seit der Übernahme der PET-Aktivitäten<br />

von Johnson Controls ist unsere Position<br />

in den USA sehr stark. Inzwischen haben<br />

wir begonnen, unsere Globalisierungsstrategie<br />

in Südamerika und Asien umzusetzen.<br />

Denn dies sind die Regionen, in<br />

denen Fachleute für die Zukunft die höchsten<br />

Wachstumsraten erwarten. In der<br />

Größenordnung von rund 20 Prozent in<br />

beiden Erdteilen.<br />

White-Cap-Gläserverschlüsse haben zweifelsohne<br />

den Industriekonservengläsern in den 60er und<br />

70er Jahren den entscheidenden Kick nach vorne<br />

gegeben.<br />

Das ist, schaut man sich die Zahlen an,<br />

tatsächlich so. Auch heute haben wir in<br />

Deutschland immer noch mit großem Abstand<br />

den höchsten Pro-Kopf-Verbrauch<br />

an Weithals-Gläserverschlüssen.<br />

Zudem fühlen wir uns mit Glas ganz<br />

wohl,denn auch bei unseren internationalen<br />

Expansionen mit Cap arbeiten wir bei<br />

Verschlüssen in gleichem Maße eng mit<br />

der Glasindustrie zusammen.<br />

Überdies ist die Verschlußsparte sogar<br />

Vorreiter bei unseren strategischen Überlegungen.<br />

Mit ihr haben wir die einzige<br />

Sparte die wirklich global ist. In Europa<br />

sind wir mit eigenen Fabrikationen in<br />

Deutschland, Holland, Italien und seit einigen<br />

Jahren auch in Polen und Ungarn<br />

vertreten. Neu dazugekommen ist inzwischen<br />

die Türkei. Seit der Übernahme unseres<br />

langjährigen Lizenzgebers White<br />

Cap USA verfügen wir über vier Produktionsstätten<br />

in den USA. Neue Werke eröffnen<br />

wir zur Zeit in Schanghai, Manila und<br />

São Paulo. In Mexiko und Venezuela haben<br />

wir mit der Produktion begonnen.<br />

Weltweit haben wir somit einen Marktanteil<br />

von 50 Prozent,etwa 30 Prozent entfallen<br />

auf Crown Cork & Seal, der Rest verteilt<br />

sich auf kleinere Unternehmen.<br />

Und wie sieht Ihre Strategie für das Getränkedosengeschäft<br />

aus?<br />

Bei Getränkedosen wollen wir uns im wesentlichen<br />

auf Europa beschränken. Hier<br />

sehen wir nicht die Notwendigkeit ein<br />

„global player“ zu werden.Wir werden aber<br />

selektiv mit Partnern in die Länder gehen,<br />

die uns interessant erscheinen. So arbeiten<br />

wir zwar in Amerika technisch mit Partnern<br />

zusammen,sehen aber keinen Anlaß,<br />

Dosen über den Atlantik zu schippern. In<br />

den USA stagniert dieser Markt ja ohnehin.<br />

PET liefert einen Substitutions-Wettbewerb<br />

und auch Glas feiert eine gewisse<br />

Renaissance bei hochpreisigen Bieren. Insofern<br />

ist der amerikanische Dosenmarkt<br />

für uns nicht attraktiv.<br />

China dagegen mit einer Bevölkerungszahl<br />

von mehr als einer Milliarde und auf<br />

dem Weg in eine moderne Industriegesellschaft<br />

garantiert ein faszinierendes<br />

Wachstumspotential. Dort haben wir<br />

unsere Beteiligung an der Pacific Can<br />

Company zur Mehrheitsbeteiligung aufgestockt<br />

und betreiben vier Werke.<br />

Die Getränkedose aus preisgünstigem Weißblech<br />

wird von mehreren Seiten zugleich angegriffen:<br />

zum einen von der Aluminiumdose und dem<br />

Getränkekarton, zum anderen von Glas- und<br />

PET-Flaschen. Wie begegnen Sie dieser Herausforderung?<br />

Zunächst einmal ist festzuhalten, daß der<br />

Markt für Getränkedosen trotz des Substitutionswettbewerbs<br />

in Europa insbesondere<br />

in Deutschland sehr zufriedenstellend<br />

gewachsen ist. Diesen Erfolg verdankt<br />

sie ihren herausragenden Handlingeigenschaften<br />

in Produktion und Logistik.<br />

Zudem ist sie eine Convenience-Verpakkung<br />

für die vielfältigen Konsumanlässe<br />

im Freizeit- und Unterwegsmarkt.<br />

Aluminium und Glas existieren relativ<br />

gut miteinander. In Europa gibt es eine<br />

leichte Verschiebung hin zu Weißblech.<br />

Auch wir haben in England eine Produktionslinie<br />

von Aluminium auf Weißblech<br />

umgestellt, so daß unser Aluminiumanteil<br />

deutlich reduziert ist. Mit PET machen wir<br />

uns keine Konkurrenz. Und auch Karton<br />

tangiert uns kaum, da die Dose fast ausschließlich<br />

im Bereich carbonisierter Getränke<br />

wie Bier und Soft Drinks eingesetzt<br />

46 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>


GETRÄNKE<br />

wird, Bereiche also, für welche Kartonverpackungen technisch<br />

nicht geeignet sind.<br />

In der Wirtschaftspresse wurde unlängst über beachtliche technische Verbesserung<br />

bei Weißblechdosen berichtet. Hier sollen Sie vor allem durch eine beachtliche<br />

Reduzierung des Materialeinsatzes glänzen.<br />

Die Entscheidung für oder gegen Aluminium müssen die Kunden<br />

von ihrem Marketinganspruch und von der Kostenseite her selber<br />

treffen. Kostenmäßig sehen wir gewisse Vorteile bei Weißblech<br />

weil man sich auf die Preisentwicklung bei Aluminium derzeit nur<br />

schwer einstellen kann.Dazu kommt,daß die technische Entwicklung<br />

bei Weißblech noch nicht ausgereitzt ist. Das Potential zur<br />

Gewichtsreduzierung ist hier im Augenblick deutlich zu erkennen.<br />

Eine Gewichtsgleichheit jedoch wird es aber nicht geben,denn<br />

Weißblech ist vom Ansatz her dreimal so schwer wie Aluminium.<br />

Die Techniker haben also schon hart zu kämpfen, wenn sie nur in<br />

die Nähe des Gewichtes einer Aluminiumdose kommen wollen.<br />

Daß die Weißblechdose nur mehr ein Drittel der Dicke einer<br />

Aluminiumdose hätte,ist schlichtweg nicht vorstellbar.Aber eine<br />

Weißblechdose ist heute wesentlich dünner als eine Aluminiumdose.<br />

Nicht etwa leichter, nur dünner.<br />

Das setzt voraus, daß nur Getränke abgefüllt werden können, deren Innendruck<br />

die Dose stabilisiert.<br />

Im Grundsatz ja, aber es gibt nun Abhilfe. Hatten wir früher keine<br />

Chance ein Produkt ohne Kohlensäure in die Dose abzufüllen, so<br />

ermöglicht heute der Einsatz von flüssigem Stickstoff eine in sich<br />

stabile Packungseinheit. Von daher sehen wir noch wesentliche<br />

Wachstumsraten bei Milch- und Kaffeegetränken.<br />

Damit haben Sie natürlich gewisse Preisvorteile.<br />

Preisvorteile sicher, aber wo liegt der Nutzen, wenn die Preise bei<br />

Aluminium um 20 bis 30 Prozent schwanken? Damit kann man<br />

nur schwer Geschäfte machen, denn sowohl für den Verbraucher<br />

wie unseren Kunden ist Dose gleich Dose. Und darum sieht er<br />

nicht ein, warum er beispielsweise für eine Alu-Dose wesentlich<br />

mehr bezahlen soll als für eine aus Weißblech.<br />

Der Wettbewerb Glas/Dose spielt sich nicht allein bei den<br />

Kosten des Verpackungsmittels ab, sondern auch bei den<br />

Systemkosten, die bei der Dose eben wirklich günstiger sind: Die<br />

Investitionskosten für eine Abfüllanlage sind niedriger, die<br />

Waschanlage entfällt,und wegen des engen Flaschenhalses ist es<br />

schwieriger dadurch aufwendiger und letztlich teurer eine Flasche<br />

statt eine Dose zu befüllen.<br />

Die Systemkosten hängen aber auch vom Gewicht ab. Man<br />

kann doppelt soviel Bier in Dosen auf den LKW laden als in Glasflaschen.<br />

Wenn Sie einen Euro-Truck nehmen, dann lädt der<br />

22000 Liter Dosenbier aber nur 11000 Liter in Mehrweg-Glasflaschen.<br />

Damit werden Bier und Soft Drinks sehr transportfreundlich.<br />

Dies wiederum erleichtert es den großen Brauereien Expansionsstrategien<br />

zu entwickeln und durchzuführen.Im übrigen<br />

hat eine Studie des Deutschen Handelsinstituts GmbH (DHI)<br />

schon im März 1994 aufgezeigt, daß in Dosen abgefüllte Getränke<br />

erhebliche Kostenersparnisse von der Abfüllung über den Transport<br />

bis hin zum Verkaufsregal des Einzelhändlers bieten. Dabei<br />

wurden übrigens in 50 deutschen Handelstypen alleine 16 verschiedene<br />

Mehrweg-Bierflaschentypen gezählt. Auch bei den<br />

Distributionskosten im Handel schneiden Dosen eindeutig<br />

besser ab als Einweg- oder Mehrwegflaschen.<br />

Nicht nur ist Dosenbier billiger zu transportieren, sondern<br />

es passen auch erheblich mehr Dosen auf eine Lieferantenpalette.<br />

Und letztlich nehmen Getränke in Dosen weniger Platz<br />

(Regalflächen bzw. Raum für Sonderplazierungen) im Supermarkt<br />

ein. ☞<br />

Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong> 47


GETRÄNKE/BÜCHER<br />

Trotzdem werden manche Biere in der 0,5-l-Dose<br />

derzeit zu wahren Schleuderpreisen angeboten. 20<br />

bis 30 Prozent Überproduktion in der Brauwirtschaft<br />

suchen natürlich Käufer vor allem auch<br />

über den Preis. Können Sie da mit Ihrem Erlös<br />

zufrieden sein?<br />

Der Preisdruck, der von den großen Handelsketten<br />

auf die Brauereien ausgeübt<br />

wird, schlägt voll und ganz durch. Unsere<br />

Kunden versuchen natürlich einen Teil<br />

ihrer Belastung abzuwälzen. Trotzdem<br />

sind heute die Handelsmarken nicht mehr<br />

zu den Preisen zu haben, wie noch vor<br />

etwa einem Jahr.Und Premiumbiere in der<br />

Dose erzielen teilweise recht stattliche<br />

Preise.<br />

Es gibt noch immer Aktionen wie „Stoppt die Dose<br />

jetzt“ oder die Geographie der „dosenfreien Zonen“.<br />

Wie reagieren Sie darauf?<br />

Ist in dem Zusammenhang das Dosenpfand<br />

noch ein Thema?<br />

Zunächst einmal werden diese Aktionen<br />

in der Hauptsache dort durchgeführt, wo<br />

viele mittelgroße und noch mehr kleine<br />

Brauereien die Regel sind, also in Süddeutschland.<br />

Das Bier in der Dose reist, wie wir gesehen<br />

haben, über lange Strecken sehr kostengünstig,<br />

und ist dadurch natürlich ein<br />

harter Wettbewerber.<br />

Allerdings hat die Dose mit dem vielzitierten<br />

Brauerei-Sterben in Bayern wenig<br />

zu tun. Hierbei handelt es sich um ein<br />

Strukturproblem. Die Mehrzahl der kleinen<br />

Brauereien ist im Hinblick auf Kosten,<br />

Marketing-Know-how und Ausstoßvolumen<br />

kaum in der Lage, mit dem hochkonzentrierten<br />

Einzelhandel Geschäfte zu betreiben.<br />

Im übrigen, und das beweisen auch<br />

Analysen des GFK-Handelspanels, hat das<br />

protektionistische Verkünden von dosenfreien<br />

Zonen keine wirklichen Erfolge in<br />

Bayern erzielt. Die Akzeptanz von Bier in<br />

Dosen, und zwar sowohl als preiswertes<br />

Konsumbier wie auch als Premiumbier, ist<br />

ungebrochen.<br />

Viele Brauereien haben immer noch<br />

Zuwachs und sind mit dem Geschäft zufrieden.<br />

Es ist interessant, daß in diesen<br />

Erfolgsstorys sehr häufig die Dose die<br />

ausschlaggebende Rolle spielte. Das gilt<br />

auch für manches Premiumbier. Einige<br />

Brauereien, die sich von der Dose verabschiedet<br />

hatten, haben sie inzwischen<br />

wieder aufgenommen.<br />

Das Pfand auf Getränkeeinwegverpakkungen<br />

ist weiterhin als Instrument zum<br />

Schutz von Mehrwegverpackungen in der<br />

Novelle der Verpackungsverordnung vorgesehen.<br />

Allerdings gibt es inzwischen auf<br />

Grundlage des bereits erwähnten wissenschaftlichen<br />

Institutes der Universität zu<br />

Köln erhebliche Zweifel, ob das Zwangspfand<br />

wirklich die vom Gesetzgeber angestrebte<br />

Wirkung erzielt. Im Kern kommt<br />

die Untersuchung zu der Schlußfolgerung,<br />

daß der Handel, vor die Frage gestellt,<br />

auch auf Einweggetränkepackungen ein<br />

Pfand zu erheben, sich gegen das betriebswirtschaftlich<br />

aufwendigere Mehrwegpfandsystem<br />

entscheiden und nur<br />

noch Getränke in Einwegverpackungen<br />

anbieten würde.<br />

Nehmen wir zum Beispiel Schweden.<br />

Hier hat die Einführung bepfandeter Getränkedosen<br />

zu einem deutlichen Anstieg<br />

des Marktanteils von Dosen geführt. Mit<br />

der Propagierung von Pfand auf Getränkeeinwegverpackungen<br />

geht die Politik also<br />

ein großes Risiko ein.<br />

Bier in der 0,5 l-Dose hat 1996 gegenüber 1995,<br />

wo sie noch einen Zuwachs von 20 Prozent erzielte,<br />

mit einem Wachstum von etwa 5,5 Prozent gemessen<br />

an den anderen noch ein recht ansehnliches<br />

Ergebnis erzielt.<br />

Sie ist die einzige Bierverpackung die kein Minus<br />

aufwies. Der Absatz von Bier in der Mehrwegglasflasche<br />

ging um fast zwei Prozent zurück.<br />

Wie gehen Sie mit dem Vorwurf um, die Dose<br />

schlechthin, also auch Alu, seien die Preiskiller auf<br />

dem Biermarkt?<br />

Zunächst einmal ist festzustellen, daß sich<br />

der Vorwurf nicht gegen die Hersteller von<br />

Verpackungen wenden kann.Die Preise für<br />

Bier in Dosen werden vom Abfüller und<br />

vom Handel gesetzt, nicht vom Dosenproduzenten.<br />

Sachlich gesehen ist der Markt<br />

für Dosenbier sowohl im Billigbier-Segment<br />

als auch bei Premiumbier gewachsen.<br />

Fast alle Premiumbierbrauereien haben<br />

in den Jahresabschlußberichten auf<br />

das Wachstum von Dosen verwiesen.<br />

Der Handel präferiert die Handlingvorteile<br />

der standardisierten Bierverpackung<br />

Dose,die sich in handfesten Kostenvorteilen<br />

auszahlen. Der Verbraucher schätzt<br />

ihre Bequemlichkeit. Nicht jeder Verbraucher<br />

hat ein Auto um schwere Pfandflaschen<br />

in Kästen zu transportieren. Der<br />

Preiswettbewerb im Biermarkt ist im übrigen<br />

die Folge erheblicher Überkapazitäten,<br />

die in ihrer Wirksamkeit verschärft<br />

werden durch den anhaltenden Rückgang<br />

des Verbrauches.<br />

Es sollte sich niemand in der Brauwirtschaft<br />

der trügerischen Hoffnung hingeben,daß<br />

die Erlöse in einer Brauwirtschaft<br />

ohne Dosen besser wären als sie gegenwärtig<br />

sind.<br />

Herr von Diemar, Herr Dr. Sprenger,<br />

wir bedanken uns für das Gespräch.<br />

O. von Diemar ist Vorstandsmitglied, Dr. W. Sprenger ist<br />

ehemaliger Marketingleiter bei SLW.<br />

Das Interview führte Willy Tyroler<br />

PTS-Infopaket<br />

Packstoffe mit Sperr- oder Barriereeigenschaften<br />

kommen in der abpakkenden<br />

Industrie hauptsächlich in<br />

Form von Verbundwerkstoffen, bestehend<br />

aus einem Trägermaterial (Papier<br />

oder Folie) und einer oder mehreren<br />

speziellen Sperrschichten, zum<br />

Einsatz. Das PTS-Infopaket PTS-IP<br />

30/96 „Packstoffe und Packmittel mit<br />

Sperreigenschaften, Teil 2 informiert<br />

über Materialien zur Erzeugung von<br />

Sperrschichten und ihre Eigenschaften,<br />

über Verfahren zur Kombination<br />

von Materialien zur Herstellung von<br />

Verbundstoffen,über die Prüfung und<br />

Bewertung der Sperreigenschaften<br />

von Packstoffen und über Marktdaten<br />

und Entwicklungstrends.<br />

Die Informationen in Form von<br />

datenbanküblichen Kurzfassungen<br />

stammen aus dem Erfassungszeitraum<br />

November 1994 bis August 1996<br />

der Papiertechnik-Datenbank. Das<br />

104 Seiten umfassende Infopaket<br />

PTS-IP 30/96 ist zum Preis von DM<br />

98,– zzgl. Versandkosten von der<br />

Papiertechnischen Stiftung (PTS),<br />

Heidenau/Telefon 035 29/551-616, zu<br />

beziehen.<br />

Indien-Studie<br />

Die Metallindustrie und der Maschinenbau<br />

bieten vielversprechende<br />

Investitionschancen in Indien. Dies<br />

ist das Ergebnis einer mehrteiligen<br />

Sektorstudie, die vom Integrierten<br />

Beratungsdienst (IBD) der Deutschen<br />

Investitions- und Entwicklungsgesellschaft<br />

(DEG) in Auftrag<br />

gegeben wurde. Der erste Teil informiert<br />

über die Produktionsbedingungen<br />

und -kosten des Sektors.<br />

Den zweiten Teil bildet die Branchenübersicht.<br />

Die drei Bereiche<br />

Verpackungs-, Werkzeug- und Verarbeitungsmaschinen<br />

für Kunststoffe<br />

und Kautschuk werden schwerpunktmäßig<br />

untersucht und sind als<br />

weitere Einzelstudien erhältlich. Der<br />

letzte Teil gibt Auskunft über die<br />

Kosten für den Aufbau einer Industrieproduktion<br />

in Indien.<br />

Die Studie ist als Gesamtpaket<br />

zum Preis von DM 250,– bei der DEG<br />

in Köln zu beziehen. Die verschiedenen<br />

Teile können auch einzeln bestellt<br />

werden.<br />

48 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>


FÖRDERN/LAGERN<br />

40000 Typen spielen eine große Rolle<br />

Der Spezialist für Fördertechnik Interroll<br />

hat die Veranstaltung zusammen<br />

mit Flora-Fey, dem Branchenriesen<br />

auf dem Gebiet des Vertriebes von<br />

Blumen- und Gemüsesämereien, Blumenzwiebeln<br />

und Gartenerde (Umsatz<br />

1995/96 rund 70 Mio. DM)<br />

durchgeführt, um so seine Kompetenz<br />

in der Praxis darzustellen. Flora-Frey<br />

hat seinen veralteten Betrieb durch<br />

einen Neubau ersetzt, der auf einem<br />

40 000 m 2 großen Areal nach den<br />

modernsten Erkenntnissen der Verpackungs-Lagerungs-<br />

und Versandtechnik<br />

errichtet wurde. Hier agierte Interroll<br />

auf dem Gebiet der Förderanlagen<br />

als Generalunternehmer.<br />

Die gewaltigen Ausmaße des zur Zuführung<br />

der palettierten Ware von<br />

der Anlieferung zum Kommissionsbereich<br />

und von dort weiter zum Versand, sowie<br />

des für das Leerguthandling notwendigen<br />

Platzes, bedingte natürlich eine enge Zusammenarbeit<br />

zwischen den Logistikern<br />

der Flora-Frey und den Spezialisten von<br />

Interroll.Schließlich bestimmte der räumliche<br />

Anspruch der Fördertechnik sowohl<br />

die Form wie die Maße der neuen, vorbildlichen<br />

Gebäude.<br />

Neben einem Verwaltungstrakt befinden<br />

sich auf zwei Ebenen insgesamt<br />

20 000 m2 Nutzfläche. Die untere Ebene ist<br />

in drei Bereiche aufgeteilt: 1. die Warenannahme;<br />

2. die Samenabfüllung mit 30<br />

modernen Verpackungsmaschinen; sie liefert<br />

die Fertigwaren für die Lagerung; wird<br />

von drei zwangsgeführten Kommissionierstaplern<br />

bedient und sorgt für den Nachschub<br />

der Lager- und Kommissionierbereiche.<br />

Das 14 m hohe Hochregallager bietet<br />

allein 9 000 Palettenplätze. In der oberen<br />

Ebene befinden sich Kommissionierung<br />

und Versand mit – 18 EDV-gesteuer-<br />

ten Shuttle-Schränken, in denen ein Lastenaufzug<br />

die einzelnen Behälter zur<br />

Kommissionier-Mitarbeiterin befördert;<br />

einer Durchlaufregalanlage mit 1359 Kanälen<br />

– unterteilt in zwei Bereiche – für die<br />

Komissionierung von Blumenzwiebeln,<br />

Rasen, Dünger etc.; dem Lager für die Verkaufsständer;<br />

dem Versand.So kann Flora-<br />

Frey täglich bis 500 000 Samentüten ab-<br />

packen, versenden und über 18 000 Verkaufsstellen<br />

in den Markt bringen.<br />

An diesem Beispiel demonstrierte<br />

das Unternehmen Interroll was es mit<br />

viel Flexibilität auf dem Gebiet der Fördertechnik<br />

zu leisten vermag. Anhand<br />

der dort erbrachten Ingenieurleistungen<br />

stellte man seine Kompetenz vor.<br />

Angesichts der zunehmenden Tendenz<br />

zu Rationalisierung und Automatisierung,<br />

so Interroll, sahen sich viele Betriebe in<br />

den letzten Jahren dazu gezwungen, den<br />

innerbetrieblichen Materialfluß und insbesondere<br />

die Lagerhaltung den rasch<br />

fortschreitenden Entwicklungen der Technik<br />

anzupassen.<br />

Insbesondere der Dienstleistungssektor<br />

hat in der Vergangenheit stark an Bedeutung<br />

gewonnen. Immer mehr Unternehmen<br />

sehen sich mit der Aufgabe kon-<br />

Hochregallager mit Schmalgang-Regalbediengerät. Gesamtlagerreserve 9000 Palettenplätze bei 14 m<br />

Regalhöhe Bild: Interroll<br />

frontiert, ein umfangreiches Artikelsortiment<br />

zu bevorraten und schnell und<br />

effizient immer umfangreichere Kommissionierarbeiten<br />

leisten zu müssen.<br />

Der als „Outsourcer“ tätige Dienstleister<br />

Interroll ist im erheblichen Maße an<br />

der Flexibilität einer Lagereinrichtung interessiert,<br />

da er in den meisten Fällen zunächst<br />

nur mittelfristige Vertragslaufzeiten<br />

vereinbaren kann. Einer seiner Stärken<br />

liegt übrigens darin, daß er in einem<br />

Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong> 49


FÖRDERN/LAGERN<br />

eigenen Labor die Rollentechnik auf den<br />

Bedarf des Kunden abstimmt.<br />

Aus der Erhöhung des Artikelspektrums,und<br />

mithin jener des Lieferservices<br />

nimmt die Anzahl der zu bewältigenden<br />

Bestellungen erheblich zu. Die Vorlaufzeiten<br />

verkürzen sich und die kleineren Bestellungen<br />

erhöhen die arbeitsintensive<br />

Kommissionierung. Zirka 70 Prozent der<br />

Die Interroll Fördertechnik GmbH<br />

ist ein Unternehmen der Interroll-<br />

Holding AG. Die GmbH meldet für<br />

das abgelaufene Geschäftsjahr einen<br />

Umsatz von 46 Mio. DM und<br />

konnte nach Verlusten im Jahr davor<br />

1 Mio. DM Gewinn ausweisen.<br />

Die Zahlen für das Gesamtunternehmen<br />

werden in Kürze veröffentlicht.<br />

Interroll produziert in<br />

Deutschland in den Werken Wermelskirchen<br />

und Aschersleben.<br />

gesamten Personalstunden fallen für die<br />

Kommissioniererarbeit an. Da das Personal<br />

dabei lange Wege zurücklegt, ist eine<br />

Rationalisierung hier besonders effektiv.<br />

Analysen zeigen, daß die Wegzeit bis zu 60<br />

Prozent der Kommissionierzeit betragen<br />

kann.<br />

Zur Reduzierung des Kommissionieraufwandes<br />

hat sich in den vergangenen<br />

Es ist gerade zwanzig Jahre her, da<br />

kam fast alles, was auf Deutschlands<br />

Straßen bewegt werden sollte,<br />

noch einfach „unter die Haube“. Damals<br />

war es die neugegründete Sanpack<br />

Lagertechnik, die den ersten serienreifen<br />

Palettenwickler Europas entwickelte.<br />

Hans-Peter Eichstädt, einer der drei<br />

Geschäftsführer der Sanpack Lagertechnik<br />

GmbH, erinnert sich: „Als ich 1<strong>97</strong>7 unsere<br />

erste Stretchmaschine auf der<br />

Hannover-Messe präsentierte,schlug sich<br />

das Fachpublikum vor Lachen auf die<br />

Schenkel. Wir wurden gar nicht ernst<br />

genommen.“ Mittlerweile hat die Stretchtechnologie<br />

ihre ehemaligen Skeptiker<br />

längst überzeugt, und das Unternehmen<br />

hat im vergangenen Jahr seinen 2500 Palettentwickler<br />

ausgeliefert.Die Geschichte<br />

eines Erfolgs: Mitte der 50er Jahre brachte<br />

man die ersten Schrumpffolien für Lebensmittel<br />

auf den inländischen Markt.<br />

In der Folgezeit entwickelte Sanpack<br />

eine Reihe innovativer Produkte, u. a.<br />

Endlosnetze, Netzverpackungssysteme<br />

Jahren die kompakte Bauweise des integrierten<br />

Kommissioniertunnels im Fließlagerblock<br />

hervorragend bewährt.<br />

Dynamische Blocklagerung durch das<br />

Fließlagersystem<br />

Bei der Fließlagerlösung werden Lagerkanäle<br />

durch Rollenbahnen gebildet. Sie<br />

können sowohl in der Länge als auch in<br />

der Anordnung, neben und übereinander<br />

beliebig dem jeweiligen Bedarfsfall angepaßt<br />

werden.<br />

Das Fließlager eignet sich sehr gut als<br />

Puffer-, Kommissionier-, Versand- und Fertigwarenlager.<br />

Ein vollautomatisches Einund<br />

Auslagern ist möglich.Die Bedienung<br />

kann mit einem Regalbediengerät oder einem<br />

Stapler erfolgen.Das Lagergut,in den<br />

meisten Fällen Paletten, läuft selbständig<br />

über mit vier Prozent geneigte Rollenbahnen<br />

vom Aufgabepunkt zum Entnahmepunkt.<br />

Durch den Einsatz eines Fließlagers<br />

wird ein hoher Flächen- und Raumnutzungsgrad<br />

erreicht. Die Raumeinsparung<br />

gegenüber konventionellen Regalen beträgt<br />

häufig 60 Prozent.<br />

Die Staplerwege werden beträchtlich<br />

reduziert, da die Paletten die Strecke im<br />

Fließlagerkanal automatisch zurücklegen.<br />

Systembedingt wird das „First-in-Firstout“-Prinzip<br />

stets eingehalten. Es kann<br />

immer gleichzeitig ein- und ausgelagert<br />

werden.<br />

20 Jahre Sanpack Lagertechnik<br />

für Weihnachtsbäume und Obst sowie<br />

Stretchfolien und Polyesterbeutel für<br />

Frischfleisch und Käse. Mitte der 70er Jahre<br />

wurde eine selbständige Abteilung La-<br />

Wickelversuch zur Verpackungsminimierung für<br />

einen skandinavischen Möbelhersteller<br />

Bild: Sanpack<br />

Die Kommissioniertunnel können sowohl<br />

in einer Bodenebene als auch mehrfach<br />

übereinander angeordnet werden. Anlagen<br />

mit bis zu zehn Kommissioniertunneln<br />

übereinander sind technisch<br />

realisierbar und werden dann meist mit<br />

einem Bandförderer innerhalb des Tunnels<br />

ausgestattet, um die kommissionierte<br />

Ware nach dem Prinzip „Pick to belt“<br />

einem zentralen Sortierbahnhof zuführen.<br />

Häufig werden die Anlagen in mehreren<br />

Ausbaustufen automatisiert, so daß die<br />

Kommissionierware bei mehrgeschossigen<br />

Systemen zunächst über Lifte oder<br />

manuell bediente Hochregalstapler zur<br />

Bodenebene gefördert werden.<br />

Durch die gegenläufige Fließlagerrichtung<br />

kann jede Seite des Kommissioniertunnels<br />

mit Palettenreserve versorgt werden.<br />

Nachfüllung durch manuell bedienten<br />

Hochregalstapler oder vollautomatischem<br />

Regalbediengerät.<br />

Interroll sieht sich als der Problemlöser<br />

für komplexe Verteil- und Lagerprobleme.<br />

Die im eigenen Hause produzierte Rollendynamik<br />

läßt sich in alle gängigen Regaltypen<br />

mit einem minimalen Befestigungsaufwand<br />

einbauen. Dafür stehen 40 000<br />

verschiedene Rollentypen zur Verfügung.<br />

Ob gemeinsam mit einem Partner oder als<br />

Generalunternehmer, ob bei kleinen oder<br />

großen Anlagen - Wirtschaftlichkeit und<br />

Effizienz lassen sich durch diese Fließlager<br />

auf einfache und nachhaltige Weise<br />

verbessern. w. tyroler<br />

gertechnik gegründet. Dies war die Geburtsstunde<br />

der Sanpack Lagertechnik<br />

GmbH. Hier konzentrierte sich das gesammelte<br />

Know-how der vergangenen<br />

Jahre auf die Weiterentwicklung der<br />

Stretchautomaten. Passend zu den Palettenwicklern<br />

entstanden neue Verpakkungsmaterialien,<br />

z. B. einseitig haftende<br />

Stretchfolien aus PE.<br />

In den vergangenen Jahren hat Sanpack<br />

ihr Engagement ein weiteres Mal verstärkt.<br />

Mit dem Ziel, auch auf dem Weltmarkt<br />

in puncto Anwendersupport, Umweltverträglichkeit<br />

und Verarbeitungsqualität<br />

neue Maßstäbe zu setzen. Die<br />

Anstrengungen haben sich gelohnt.Innerhalb<br />

von drei Jahren ist es dem Unternehmen<br />

gelungen, seine gesamte Produktpalette<br />

zu erneuern. Wie etwa mit der Entwicklung<br />

des weltweit einzigen geschlossenen<br />

Kreislaufsystems zum Recycling<br />

gebrauchter Kunststoffumreifungsbänder,<br />

dem 1996 zum Patent angemeldeten Logibox-System.<br />

Aber auch auf dem Gebiet<br />

der Palettenwickler gibt es Fortschritte. ❐<br />

50 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>


Positives Ergebnis<br />

Das Ergebnis der gewöhnlichen<br />

Geschäftstätigkeit der<br />

zum Rheinmetall-Konzern gehörenden<br />

Jagenberg-Gruppe<br />

hat sich im Geschäftsjahr 1996<br />

um ca. 60 Mio. DM erhöht. Im<br />

Gegensatz zum vergangenen<br />

Jahr, wo man ein Ergebnis von<br />

minus 42,3 Mio. DM hatte, sei<br />

ein „deutliches Plus“ zu erwarten.<br />

Das Maschinenbauunternehmen<br />

steigerte 1996 den<br />

Umsatz um 12,7 Prozent auf ca.<br />

eine Mrd. DM. Die Gruppe hat<br />

über ihre Tochtergesellschaft<br />

Jagenberg Papiertechnik GmbH<br />

von „namhaften asiatischen<br />

Papierkonzernen“ Aufträge für<br />

fünf Großprojekte in China, Indonesien<br />

und Korea im Gesamtwert<br />

von mehr als 100<br />

Mio. DM erhalten. Die Tochtergesellschaft<br />

Jagenberg Inc.,Enfield/Connecticut,soll<br />

im aktuellen<br />

Geschäftsjahr weiter ausgebaut<br />

werden. ❐<br />

Übernahme<br />

Vorbehaltlich der Zustimmung<br />

der Schweizer Behörden wurde<br />

mit Wirkung vom 1. Januar 19<strong>97</strong><br />

die Schüpbach AG, Burgdorf<br />

bei Bern, von der dänischen<br />

Danisco A/S, Bereich Danisco<br />

Flexible,übernommen.Schüpbach<br />

produziert mehrlagige<br />

Verbunde unter anderem für<br />

Snacks, Schokolade, Trockensuppen<br />

und pharmazeutische<br />

Produkte. Die Geschäftsleitung<br />

bleibt auch nach der<br />

Übernahme erhalten. Danisco<br />

Flexible ist der größte der<br />

vier Bereiche innerhalb der<br />

Danisco Packaging und realisiert<br />

einen jährlichen Umsatz<br />

von 1,8 Mrd. dkr (ca. 470 Mio.<br />

DM) mit knapp 1800 Mitarbeitern.<br />

❐<br />

Gute Nachfrageentwicklung<br />

Der Stora-Konzern hat im ersten<br />

Quartal 19<strong>97</strong> aufgrund der<br />

Veräußerung von Stora Building<br />

Products und niedrigeren<br />

Absatzpreisen einen Rückgang<br />

des Nettoumsatzes von 12,430<br />

Mrd. skr (ca. 2,8 Mrd. DM) auf<br />

10,682 Mrd. skr (ca. 2,4 Mrd.<br />

DM) im Vergleich zu demselben<br />

Zeitraum des vergangenen<br />

Jahres zu verzeichnen. Der<br />

schwedische Konzern hat im<br />

ersten Quartal 19<strong>97</strong> insgesamt<br />

1643000 Tonnen Zellstoff, Papier<br />

und Karton ausgeliefert,<br />

was neun Prozent mehr als im<br />

Vergleichszeitraum des vorigen<br />

Jahres, aber etwa genauso<br />

viel wie im letzten Quartal des<br />

vorigen Jahres ist. Sowohl bei<br />

Karton- als auch bei Verpackungspapierprodukten<br />

hat<br />

AUS DER WIRTSCHAFT<br />

sich die Nachfrage gut entwickelt:<br />

neun Prozent mehr bei<br />

Verpackungskarton,20 Prozent<br />

mehr bei White Top Liner und<br />

vier Prozent mehr bei Fluting.<br />

Preiserhöhungen für die beiden<br />

letztgenannten Produkte<br />

sind seit April in Kraft, für Kartonprodukte<br />

angekündigt. ❐<br />

Beteiligungen<br />

Der Behälterglashersteller<br />

Hermann Heye KG, Obernkirchen,<br />

hat die Mehrheit der Anteile<br />

der belgischen Unternehmensgruppe<br />

Verlipack übernommen.<br />

Die übrigen Anteile<br />

sind weiterhin in Besitz der Familie<br />

De Clerck und der Regierung<br />

Walloniens. In Wallonien<br />

liegen zwei der insgesamt drei<br />

Produktionsstätten von Verlipack,<br />

der als größter belgischer<br />

Behälterglashersteller<br />

gilt. Das belgische Unternehmen<br />

hatte schon im vergangenen<br />

Jahr mit Heye einen Vertrag<br />

zur technischen Hilfe abgeschlossen.<br />

Inzwischen ist ein<br />

Programm zur Modernisierung<br />

und Qualitätsoptimierung angelaufen.<br />

Es ist die Rede von<br />

beträchtlichen Restrukturierungsmaßnahmen.<br />

Der Umsatz<br />

des deutschen Behälterglasherstellers<br />

lag 1996 bei 400<br />

Mio. DM, das Ergebnis sei<br />

positiv. ❐<br />

Übernahme<br />

Die Ende 1995 von der Familie<br />

Kobusch gekauften Holdorfer<br />

Kunststoffwerke sind jetzt zu<br />

50 Prozent von Bryce International,<br />

LLC, einem amerikanischen<br />

Familienunternehmen<br />

und in der dritten Generation<br />

im Verpackungsgeschäft tätig,<br />

übernommen worden. Die<br />

HKW wurden seit Ende ‘95 mit<br />

einer Investition von 25 Mio.<br />

DM restrukturiert und in den<br />

nächsten Jahren soll eine weitere<br />

Investition von 30 Mio.<br />

DM folgen. Die Produktionsaktivitäten<br />

sollen 1998 aufgenommen<br />

werden. Die HKW<br />

sollen in 19<strong>97</strong> einen Umsatz<br />

von 60 Mio. DM erreichen. ❐<br />

Wellpappe teurer<br />

Aufgrund der seit Jahresbeginn<br />

gestiegenen Papierpreise<br />

ist nach Einschätzung des Verbandes<br />

der Wellpappen-Industrie<br />

e.V. (VDW) eine Preiserhöhung<br />

bei Wellpappenverpackungen<br />

überfällig. Die Papiersorten<br />

auf Altpapierbasis,<br />

die 50 Prozent der Gesamtkosten<br />

ausmachen würden, hätten<br />

sich im 1. Quartal 19<strong>97</strong><br />

deutlich verteuert. Der Absatz<br />

der Wellpappen-Industrie entwickelte<br />

sich in den ersten drei<br />

Monaten des laufenden Jahres<br />

Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong> 51


positiv. Auf Arbeitstage bezogen,<br />

stieg der Absatz um 5,5<br />

Prozent. ❐<br />

Spezialfolienherstellung<br />

in Australien<br />

UCB Films, englischer Folienhersteller,<br />

beabsichtigt in Melbourne<br />

in ein Werk für biaxial<br />

orientierte Polypropylenfolie<br />

(BOPP) zu investieren. Das<br />

Werk,das den asiatischen Pazifikraum<br />

mit Spezialfolien für<br />

Verpackungen, Etiketten und<br />

Sicherheitsanwendungen versorgen<br />

wird, soll teilweise im<br />

August 1998 mit einer ersten<br />

Blasanlage in Betrieb gehen.<br />

Eine zweite Anlage, die die<br />

Kapazität auf 11000 Tonnen Folie<br />

steigern wird, soll folgen.<br />

Neben der Produktion soll<br />

eine Forschungs- und Entwicklungseinrichtung<br />

errichtet werden,<br />

die speziell auf den Markt<br />

vor Ort ausgerichtet ist. ❐<br />

Papiertragetaschenkooperation<br />

Die Vereinigte Papierwarenfabriken<br />

GmbH (VP), Feuchtwangen/München,<br />

ist für den Bereich<br />

Produktion und Vertrieb<br />

von Papiertragetaschen mit<br />

der Firma Napiag, Zeltweg,<br />

österreichischem Papiertragetaschenhersteller,<br />

eine strategische<br />

Kooperation eingegangen.<br />

Der Papierhersteller erweitert<br />

duch zusätzliche Maschineninvestitionen<br />

die Angebotspalette<br />

und die Kapazität<br />

für Tragetaschen aus Papier<br />

und Kunststoff. Er beschäftigt<br />

550 Mitarbeiter und<br />

erwartet 19<strong>97</strong> einen Umsatz<br />

von ca.130 Mio. DM. ❐<br />

Faltschachtelwerk<br />

übernommen<br />

Die Mayr-Melnhof Karton AG<br />

hat das Faltschachtelwerk der<br />

R.J. Reynolds International in<br />

Trier übernommen (in VR<br />

3/<strong>97</strong> kurz berichtet). Es verfügt<br />

über eine Verabeitungskapazität<br />

von 30000 t Karton pro<br />

Jahr und beschäftigt rund 200<br />

AUS DER WIRTSCHAFT<br />

Mitarbeiter. Das Trierer Werk<br />

bleibt Haupt-Verpackungslieferant<br />

des Zigarettenherstellers,<br />

dessen Gesamtbedarf an<br />

Zigarettenverpackungen bei<br />

über 10 Mrd. Stück pro Jahr<br />

liegt. Schwerpunkt der Zusammenarbeit<br />

zwischen dem Verpackungsunternehmen<br />

und<br />

dem Zigarettenhersteller wird<br />

die gemeinsame Expansion<br />

nach Osteuropa sein. Im<br />

Herbst 19<strong>97</strong> geht in Krakau<br />

(Polen) die erste Tiefdrucklinie<br />

mit einer Kapazität von einer<br />

Mrd. Zigarettenverpackungen/<br />

Jahr in Betrieb. ❐<br />

Gewinnverdoppelung<br />

Der Hersteller von Getränkeund<br />

Verpackungsmaschinen,<br />

Krones AG, Neutraubling, hat<br />

im Geschäftsjahr 1996 mit<br />

einem Umsatz von 1,63 Mrd.<br />

DM (+3,3%) sein Planziel er-<br />

reicht.DerKonzernjahresüberschuß hat sich gegenüber dem<br />

Vorjahr von 13,2 auf 26,6 Mio.<br />

DM verdoppelt. Wesentlicher<br />

Grund für die Gewinnerhöhung<br />

war eine Verbesserung<br />

der Lage in Brasilien, wo im<br />

Vorjahr ein operativer Verlust<br />

von 55 Mio.DM hingenommen<br />

werden mußte. ❐<br />

Wellpappenunternehmen<br />

gekauft<br />

AssiDomän, schwedischer<br />

Forst- und Holzwirtschaftskonzern<br />

und Hersteller von<br />

Verpackungspapieren, Verpakkungen<br />

und Schnittholz, hat<br />

einen Vertrag über den Erwerb<br />

des tschechischen Wellpappeunternehmens<br />

Empack abgeschlosssen,<br />

einem Bogenverarbeiter,<br />

der aus fertigen<br />

Wellpappebögen Verpackungen<br />

herstellt. Das Liefervolumen<br />

erreichte 1996 fünf Mio.<br />

m 2 . Die Übernahme ist eine<br />

Ergänzung zu der Wellpappen-<br />

fabrik, die das schwedische<br />

Unternehmen im Westen des<br />

Landes errichten wird und die<br />

im Sommer 1998 fertiggestellt<br />

sein soll. Die Kapazität soll 70<br />

Mio. m 2 jährlich betragen. Der<br />

Wellpappebereich von Assi<br />

Domän Packaging hatte 1996<br />

einen Umsatz von ca. 7,6 Mrd.<br />

skr (ca.1,7 Mrd. DM). ❐<br />

Erste Zahlen nach<br />

Fusion<br />

Der finnische Forst- und Papierkonzern<br />

Enso Oy, Helsinki,<br />

der seine offizielle Geschäftstätigkeit<br />

am 1. Mai 1996, nachdem<br />

die Genehmigung zur<br />

Fusion von Enso-Gutzeit und<br />

Veitsiluoto erteilt wurde, aufgenommen<br />

hat,hat in der Periode<br />

vom 1. Mai bis 31. Dez.1996<br />

einen Umsatz von 16,83 Mrd.<br />

Fmk (ca. 5,61 Mrd. DM) und einen<br />

Betriebsgewinn von 1,49<br />

Mrd. Fmk (ca. 0,489 Mrd. DM)<br />

zu verzeichnen. Die konsolidierten<br />

Umsatzzahlen des Unternehmens<br />

betrugen 26,66<br />

Mrd.Fmk (ca.8,89 Mrd.DM) für<br />

1996, was einem Minus von 8,4<br />

Prozent gegenüber dem Vorjahr<br />

entspricht. Der Rückgang<br />

ist hauptsächlich auf die gefallenen<br />

Preise für Schnittholz,<br />

Marktzellstoff und Feinpapier<br />

zurückzuführen. ❐<br />

IMA-Ergebnisse<br />

Im Jahr 1996 belief sich der<br />

Umsatz von IMA, dem italienischen<br />

Hersteller von Verpakkungsmaschinen<br />

für Tee und<br />

Pharmazeutika, auf 377,6 Mrd.<br />

Lit, was einem Zuwachs von<br />

17,5 Prozent gegenüber dem<br />

Jahr 1995 (321,5 Mrd. Lit) entspricht.<br />

Der Nettogewinn für<br />

das Jahr 1996 betrug 7,5 Mrd.<br />

Lit und war damit erheblich<br />

niedriger als im Vorjahr (1995:<br />

20,4 Mrd. Lit). Der Betriebsgewinn<br />

im Jahr 1996 war 21,1 Mrd.<br />

Lit im Vergleich zu 35 Mrd. Lit<br />

im Vorjahr. Die gleiche Dividende<br />

wie im Jahr 1995 – nämlich<br />

200 Lit pro Aktie – wird<br />

den Aktionären zur Ausschüttung<br />

vorgeschlagen.<br />

Gemäß Auskünften aus dem<br />

Hause IMA ist der verminderte<br />

Nettogewinn zum Teil auf außerordentliche<br />

Aufwendungen<br />

(4,4 Mrd. Lit im Jahr 1996) zurückzuführen.<br />

Der Hauptgrund<br />

besteht jedoch darin, daß die<br />

Lira gegenüber der Deutschen<br />

Mark aufgewertet wurde: 60<br />

Prozent des IMA-Geschäfts<br />

werden in DM abgewickelt.<br />

Viele Aufträge sind in der Zeit<br />

eingeholt worden, als die Lira<br />

schwach war.Die entsprechenden<br />

Zahlungen gingen dann<br />

nach einer beträchtlichen Aufwertung<br />

der Lira ein. Eine<br />

weitere Ursache des niedrigeren<br />

Gewinns im Jahr 1996<br />

war der „Fehleinkauf“ von zwei<br />

Unternehmen im Laufe des<br />

Jahres 1995: Bma und Tema.<br />

Bma, ein Hersteller von Endverpackungsmaschinen<br />

aus<br />

der Bologna-Gegend, steht inzwischen<br />

wieder zum Verkauf<br />

an, während Tema (mit Sitz in<br />

Piacenza) umstrukturiert worden<br />

ist, um das Unternehmen<br />

wieder in die Gewinnzone zu<br />

bringen. IMA legte Wert auf die<br />

Feststellung, daß diese Probleme<br />

lediglich auf das erste<br />

Halbjahr 1996 Auswirkungen<br />

hatten und daß im zweiten<br />

Halbjahr eine deutliche Erholung<br />

einsetzte, die einem verstärkten<br />

Auftragseingang und<br />

konkret ergriffenen Maßnahmen<br />

wie die Umsetzung eines<br />

Kostensenkungsprogramms<br />

zu verdanken sei. Die Aussichten<br />

für das Jahr 19<strong>97</strong> seien also<br />

sehr positiv. ❐<br />

Glas zu PET<br />

Nach einer nicht dementierten<br />

Meldung des Les-Echos-<br />

Newsletters Emballage Industries,<br />

Paris, will die Pernod-<br />

Ricard-Tochter Orangina ihr<br />

gleichnamiges Erfrischungsgetränk<br />

zukünftig statt in der<br />

bisherigen Glas- in PET-Kunststoffflaschen<br />

vertreiben. J. S.<br />

Erhöhter Gewinn<br />

340 Mio. FF will die Pariser<br />

Glasgruppe Saint-Gobain in<br />

die Errichtung einer neuen<br />

Glaspackmittel-Einheit für ihre<br />

zu 75% kontrollierte spanische<br />

Tochter Cristaleria Espa-<br />

52 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>


gnola in Montblanch (Taragona)<br />

investieren und damit deren<br />

Produktionskapazität um<br />

10% ausbauen. Die Inbetriebnahme<br />

ist für 1998 vorgesehen.<br />

Der letztjährige Umsatz von<br />

Cristaleria ist um 2% auf<br />

3,7 Mrd. FF, der Bruttogewinn<br />

um 3,3% auf 680 Mio. FF<br />

gestiegen; das Nettoergebnis<br />

verringerte sich dagegen restrukturierungs-<br />

und steuerbedingt<br />

um 11% auf 526 Mio. FF.<br />

Die viertgrößte Saint-Gobain-<br />

Tochter will auch über Firmenzukäufe<br />

expandieren.<br />

Den Geschäftsbereich Tischgläser<br />

wird der Pariser Konzern<br />

an die in Parma ansässige<br />

italienische Gruppe Bormioli-<br />

Rocco-Gruppe veräußern. Er<br />

besteht aus den drei Gesellschaften<br />

Ruhr Kristallglas in<br />

Deutschland, Les Verreries de<br />

Saint-Gobain in Frankreich und<br />

Crivisa in Spanien. Der Umsatz<br />

1996 betrug 777 Mio. FF.<br />

Saint-Gobain konnte im<br />

vergangenen Jahr den Netto-<br />

Gruppengewinn auf 4,32 Mrd.<br />

FF erhöhen (Vorjahr: 4,21 Mrd.).<br />

der Betriebsgewinn stieg um<br />

1,6 auf 9,4 Mrd. FF. Enthalten<br />

ist darin ein a.o. Betrag von<br />

1,2 Mrd. FF für Umstrukturierungen.<br />

Der Konzernumsatz<br />

kletterte im vergangenen Jahr<br />

von 70,31 auf 91,35 Mrd. FF. J.S.<br />

Verkauf dementiert<br />

Nicht verkaufen will die<br />

Pariser Danone-Lebensmittelgruppe<br />

fürs erste offenbar ihre<br />

in der Firma BSN Emballage<br />

zusammengefaßten Packmittelaktivitäten.<br />

Gerüchte über<br />

eventuelle Trennungsabsichten<br />

hatten den Aktienkurs des<br />

Unternehmens mehrere Wochen<br />

lang in die Höhe getrieben.<br />

BSN-Emballage ist<br />

mit 6,3 Mrd. FF Umsatz hinter<br />

Saint-Gobain Emballage zweitgrößter<br />

europäischer Glaspackmittelfabrikant<br />

und wird<br />

von Analysten auf einen Wert<br />

zwischen 7 und 8 Mrd. FF geschätzt.<br />

Als potentieller Kaufinteressent<br />

gilt nach wie vor<br />

der US-Marktführer Owens<br />

Illinois, der für 2,3 Mrd. FF die<br />

italienische Firma Alvir übernommen<br />

hat.<br />

Danone-Chef Franck Riboud<br />

bestätigte zwar, daß der<br />

Verpackungssektor angesichts<br />

eines von der Gruppe im<br />

Lebensmittelbereich erzielten<br />

Umsatzes von 93%„nicht mehr<br />

zu den strategischen Aktivitäten<br />

gehört“, machte aber klar,<br />

daß momentan angesichts der<br />

guten Rentabilität von BSN<br />

Emballage und des günstigen<br />

Zinsniveaus an einem Verkauf<br />

kein Interesse bestehe. J.S.<br />

Produktion eingestellt<br />

Ihre Vollpappe-Produktion im<br />

Werk Corbehem bei Douais im<br />

Pas-de-Calais mit einer Jahreskapazität<br />

von 70000 Tonnen<br />

hat die Frankreich-Tochter des<br />

schwedischen Papierkonzerns<br />

Stora mit Sitz in Puteaux bei<br />

Paris wegen „stark defizitärer<br />

Entwicklung“ eingestellt. Verkauft<br />

werden konnten 1996<br />

nur 54000 Tonnen. Außer den<br />

„Überkapazitäten in Europa<br />

und dem Preiswettbewerb“<br />

machte Stora auch eine Differenz<br />

bei der lokalen Gewerbesteuer<br />

von 40 Mio. FF zwischen<br />

ihrer deutschen und der französischen<br />

Tochter für den<br />

Entschluß als Gründe geltend.<br />

Betroffen von der Maßnahme<br />

sind 180 Arbeitsplätze. Die<br />

Stora-Gruppe mußte im letzten<br />

Jahr einen Nettogewinnrückgang<br />

um 70% auf 2,3 Mrd.<br />

Schwedenkronen und Umsatzverminderungen<br />

um 21% auf<br />

45,1 Mrd. Kronen hinnehmen.<br />

J.S.<br />

Rote Zahlen<br />

Rote Zahlen meldet die Frankreichtochter<br />

der kanadischen<br />

Cascades-Gruppe, Cascades<br />

S.A., Bagnolet, für das letzte<br />

Geschäftsjahr. Der Hersteller<br />

von Karton und Wellpappenrohpapieren<br />

gab Nettoverluste<br />

von 11,7 Mio. FF an, nachdem<br />

das Vorjahr mit einem<br />

Plus von 1<strong>05</strong>,3 Mio. FF abgeschlossen<br />

hatte. Der Umsatz<br />

verringerte sich von 1,57 auf<br />

1,42 Mrd. FF. Die rückläufige<br />

Entwicklung erklärt sich nach<br />

Angaben des Unternehmens<br />

im wesentlichen durch die im<br />

AUS DER WIRTSCHAFT<br />

Schnitt um 9% im vergangenen<br />

Jahr gefallenen Marktpreise.<br />

J.S<br />

.<br />

KNP BT diskutiert<br />

mit Tenneco<br />

Bezüglich des Verkaufs seiner<br />

weltweiten Kunststoffverpakkungsaktivitäten<br />

steht NV<br />

Koninklijke KNP BT exklusiv<br />

mit der amerikanischen Verpackungsgruppe<br />

Tenneco Pakkaging<br />

(flexible und Schutzverpackung)<br />

in Verhandlung,<br />

einer 100%igen Tochtergesellschaft<br />

der Tenneco, Inc. Man<br />

erwartet in Kürze eine Einigung.<br />

Tenneco Packaging ist ein<br />

in Evanston (nahe Chicago,Ill.,<br />

USA) ansässiger Verpackungshersteller<br />

mit 20000 Beschäftigten<br />

und einem Umsatz von<br />

4 Mrd. US$. Das Unternehmen<br />

verfügt über Produktionsstätten<br />

in den Vereinigten Staaten,<br />

Kanada, Deutschland, Großbritannien,<br />

der Schweiz, Spanien,<br />

Rumänien, Ungarn, China,<br />

Japan und Israel. KNP BT<br />

Flexible & Protective Packaging<br />

beschäftigt ca. 3000 Personen<br />

und realisiert Nettoumsatzerlöse<br />

in Höhe von ca.<br />

1 Mrd. hfl (560 Mio. US$). ❐<br />

Engagement in<br />

Osteuropa verstärkt<br />

Die Empac Verpackungs-GmbH<br />

in Emsdetten,mit einem Marktanteil<br />

von rund 30 Prozent<br />

nach eigenen Angaben größter<br />

Hersteller flexibler Schüttgutbehälter<br />

in Deutschland und<br />

zur Nordenia AG gehörend,hat<br />

ihr Engagement in Osteuropa<br />

nochmals verstärkt. Begünstigt<br />

durch eine anhaltend positive<br />

Nachfrageentwicklung wurde<br />

zur Kapazitätserweiterung in<br />

Polen die Firma Starpac mit einer<br />

Mehrheitsbeteiligung von<br />

75,5 Prozent gegründet; im<br />

November wurde die Produktion<br />

mit zunächst 20 Beschäftigten<br />

aufgenommen.<br />

Der im Werk installierte<br />

Maschinenpark hat im geplanten<br />

2-Schicht-Betrieb eine Jahreskapazität<br />

von 240 000 Einheiten.<br />

Nach einer Anlaufpha-<br />

se soll diese Kapazität bereits<br />

ab April 19<strong>97</strong> voll genutzt werden.<br />

Die Zahl der im Werk beschäftigten<br />

Mitarbeiter soll in<br />

den nächsten Monaten schrittweise<br />

auf über 50 ansteigen.<br />

Dabei sollen in Polen überwiegend<br />

Behälter mit besonders<br />

lohnkostenintensiven Nähvorgängen<br />

hergestellt werden. ❐<br />

Wieder aufwärts<br />

Ein Jahr nach seiner Übernahme<br />

durch die amerikanische<br />

Dover-Gruppe meldet der führende<br />

französische Hersteller<br />

von Tintenstrahl-Codier- und<br />

-Markiermaschinen Imaje für<br />

1996 einen Nettogewinnanstieg<br />

um 23% auf 206 Mio. FF;<br />

der konsolidierte Umsatz erreichte<br />

902 Mio. FF (+ 8,5%),<br />

der Cash-flow erhöhte sich um<br />

23,6% auf 220 Mio. FF. Rund<br />

80% der Produktion wurden<br />

in 99 verschiedene Länder<br />

exportiert, 59% davon nach<br />

Europa,Afrika und in den Mittleren<br />

Osten, 25% nach Asien<br />

und 16% nach Amerika. Imaje<br />

feierte im April sein 15jähriges<br />

Bestehen. Die amerikanische<br />

Mutter Dover betreibt derzeit<br />

weltweit 53 Industriestandorte<br />

und kam 1995 auf 3,7 Mrd. Dollar<br />

Umsatz. J.S.<br />

Vermögenswerte<br />

übernommen<br />

Am 30.12.1996 hat die AVI-<br />

GmbH Kunststoff-Verpackungen,<br />

Scheden – eine 100prozentige<br />

Tochtergesellschaft<br />

der Haendler & Natermann<br />

GmbH, Hann. Münden – die<br />

Vermögenswerte der Thermoformabteilung<br />

der Franconia<br />

Verpackung GmbH & Co. KG,<br />

Karlstadt/Main übernommen.<br />

Die Produktion wird am bisherigen<br />

Standort fortgeführt werden.<br />

Die Aktivitäten von Franconia<br />

Thermoforming ergänzen<br />

das Produktionsprogramm<br />

der AVI-GmbH.<br />

Die beiden Werke in Scheden<br />

und Karlstadt werden unter<br />

dem gemeinsamen Namen<br />

AVI-GmbH Kunststoff-Verpakkungen<br />

auftreten. ❐<br />

Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong> 53


CONTENTS<br />

In this issue ...<br />

Achema celebrates 25. anniversary<br />

– From June 9. to 14.19<strong>97</strong>, Achema will be<br />

taking place in Frankfurt for the 25th<br />

time. Packaging technology for the<br />

chemical-pharmaceutical industry has<br />

become an established part of the<br />

programme exhibited. The organisers<br />

expect a quarter of a million visitors.<br />

Previews start on page 34<br />

Title story – In our title story we take<br />

a look at the respected machine manufacturer<br />

Uhlmann Pac-Systeme in Laupheim.<br />

A striking feature of the company environment<br />

is the large number of works<br />

of art that can be found there, even<br />

in the machine assembly building. This<br />

is the atmosphere in which innovative<br />

packaging lines are created for the<br />

global pharmaceutical packaging market,<br />

e.g. tablet blister lines or cartoning<br />

equipment. Page 10<br />

Impulses for the beverage market –<br />

In spite of the euphoria for plastics,<br />

glass will remain a significant packaging<br />

material.This is indicated by the special<br />

designs, shapes and colours found for<br />

example in the mineral water market as<br />

well as for beer and wine bottles.<br />

Page 12<br />

Advanced version of an established<br />

concept – Roth-Container-Systeme takes<br />

advantage of the in-depth knowhow<br />

it has developed over a period of<br />

many years to produce the Intermediate<br />

Bulk Containers that are used for many<br />

purposes in the chemical industry. Here<br />

we present information about the latest<br />

generation of IBCs. Page 14<br />

The future of beer in PET bottles –<br />

A forecast by the Sidel Group about<br />

sales of their bottle blow moulding<br />

machines and extruders for beer bottling<br />

applications. It appears to be undeniable<br />

that PET bottles are making inroads<br />

here too. Page 16<br />

Greater convenience with innovative<br />

hinge closures – Lesieur and<br />

Bericap, two of the most prominent<br />

manufacturers of closure systems, have<br />

had a reputation for innovative closures<br />

for years now. With reference to examples<br />

in France and America, this article<br />

reports on some new developments<br />

which demonstrate that there is still<br />

plenty of room for further improvement.<br />

Page 18<br />

Ipack-Ima <strong>97</strong> reviewed – 1996, the<br />

year of growth for Italian machinery makers,<br />

was followed by Ipack-Ima <strong>97</strong>,<br />

which attracted many visitors. Apart<br />

from the many machines, which are a<br />

tough competition for German packaging<br />

machinery manufacturers, there<br />

are other similarities between Germany<br />

and Italy. The local market is stagnating,<br />

growth is only achieved by exporting.<br />

Page 20<br />

Sweet, but difficult – Special machine<br />

manufacturer H. Paal KG can<br />

supply a wide range of different solutions<br />

for packaging sugar. Paal is also<br />

tackling the problem of packaging this<br />

product in regions where air humidity<br />

levels are high. Tailor-made equipment<br />

makes sure that customers’ requirements<br />

are satisfied. Page 26<br />

Protop and Barex against glass<br />

and PET – Velox has recently started to<br />

market a synthetic resin material that is<br />

already being used with great success<br />

by two leading orange juice producers:<br />

Joker and Pampryl. French bottlers of<br />

fruit juices are switching to new barrier<br />

plastics. Page 28<br />

Fully automatic packaging of chocolate<br />

bars – Case history of a machine<br />

featuring new packaging technology. It<br />

can pack five different thicknesses of<br />

chocolate bars as well as three different<br />

types of cartons, currently with a capacity<br />

of 165 bars/min. By optimising all<br />

systems, capacity can be expanded to<br />

180 bars/min. Page 38<br />

New beer filler – KHS, who have just<br />

named Dipl.-Ing. Klaus Beisse as their<br />

new CEO, have installed a bottle filling<br />

line for single-use bottles with a capacity<br />

of 64,000 bottles per hour with the<br />

brewery Central de Cerevejas in Lisbon/<br />

Portugal.<br />

Bottles filled on this line will be<br />

mainly destined for export. Page 40<br />

Questions to the glass industry –<br />

The second part of the interview between<br />

VR writer Willy Tyroler and Klaus<br />

Peter Rambow deals with innovative returnable<br />

products, which have been developed<br />

to help glass containers to<br />

maintain their leading position in the<br />

beverages bottling field. Page 42<br />

An impressive success story – The<br />

conveyor equipment specialist GEBO<br />

Industries is considered one of the<br />

shooting stars on the Paris Stock Exchange<br />

because of the annual growth<br />

rates of 25 to 30 per cent it has been<br />

reporting.<br />

Worldwide activities and export business<br />

that accounts for 84 per cent of<br />

sales suggest that a convincing market<br />

performance can be expected in future<br />

too. Page 44<br />

Beverage packaging – Dr. Walter<br />

Sprenger and Othmar von Diemar from<br />

Schmalbach-Lubeca AG comment on<br />

the use of cans for drinks and respond to<br />

criticism by producers of returnable<br />

containers. Page 46<br />

Technical-scientific forum – Dr.-Ing.<br />

Bernhard Klumpp, head of the Fraunhofer<br />

Institute for production technology<br />

and automation in Stuttgart, calls for<br />

more flexibility of drive components in<br />

packaging machines.<br />

The combined use of servomotors<br />

and microprocessors can substitute<br />

mechanically coupled drive systems<br />

with more flexible drive concepts offering<br />

a higher capacity. In addition, the<br />

forum presents new biopolymers out of<br />

extruded grain and a calculation for the<br />

exact positioning of shock-diminishing<br />

packaging cushions. Page 62 ff<br />

54 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>


Dr. Utz Claassen (33) hat am<br />

1. April 19<strong>97</strong> den Vorsitz im<br />

Vorstand der Sartorius AG,<br />

Göttingen, übernommen. Für<br />

die Sparten Wägetechnik und<br />

Gleitlager zeichnet nach wie<br />

vor Dr. Holger Schmeißer<br />

verantwortlich. Die gesamte<br />

Separationstechnik wird von<br />

Prof. Dr. Massoud Karbachsch<br />

geleitet, der damit<br />

auch die Vertriebsaufgaben<br />

des bereits Ende Februar<br />

ausgeschiedenen Bodo Fanz<br />

übernahm. Der langjährige<br />

Finanzchef und Vorstandssprecher<br />

Dr. Klaus Laleike<br />

wird wegen Erreichens der<br />

Altersgrenze in den Ruhestand<br />

gehen. ❐<br />

Rudolf Ruoff (58), konnte<br />

sein 20jähriges Dienstjubiläum<br />

bei der Steiff-Fördertechnik<br />

GmbH, Giengen feiern. In<br />

der Steiff-Gruppe ist Ruoff seit<br />

über vier Jahrzehnten tätig. ❐<br />

Lex Bomgaars übernimmt<br />

mit seiner Beförderung zum<br />

Vertriebsleiter, Mitteleuropa,<br />

Verantwortung für diese von<br />

Samuel Jones neu geschaffene<br />

Lex Bomgaars<br />

Schlüsselposition in Europa.<br />

Von Holland aus leitet er<br />

den Verkauf sowohl der Taktik-<br />

Haftrollenprodukte von Samuel<br />

Jones als auch die von der<br />

Schwestergesellschaft Panoval<br />

Label of Switzerland entwickelten<br />

Produkte. ❐<br />

Clemens Stroetmann,ehemaliger<br />

Staatssekretär im Bundesministerium<br />

für Umwelt,<br />

Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />

ist seit Jahresbeginn<br />

neuer Geschäftsführer der Stiftung<br />

Initiative Mehrweg. Mit<br />

C. Stroetman hat die Stiftung<br />

einen kompetenten Mitstreiter<br />

bei der Förderung und Verbreitung<br />

von Mehrweg gewonnen.<br />

Stroetmann: „Mehrwegsysteme<br />

tragen in diesem<br />

Fall nicht nur zur Schonung<br />

Clemens Stroetmann<br />

natürlicher Ressourcen bei,sie<br />

leisten auch einen Beitrag zur<br />

Förderung und zum Erhalt<br />

mittelständischer Strukturen.<br />

Mein Anliegen ist es, den<br />

Mehrweggedanken nicht nur<br />

über den Getränkebereich hinaus<br />

zu tragen, sondern dieser<br />

Idee der Langlebigkeit und<br />

Nützlichkeit auch auf internationaler<br />

Ebene zum Durchbruch<br />

zu verhelfen“.<br />

Vorstand und Geschäftsführung<br />

der Stiftung Initiative<br />

Mehrweg sprachen dem<br />

scheidenden Geschäftsführer<br />

Dr. Lindemann ihren Dank für<br />

seine dreijährige fachkundige<br />

Führung aus. ❐<br />

Ulrich Mauser, 53, scheidet<br />

mit Wirkung zum 15. Mai 19<strong>97</strong><br />

wegen unterschiedlicher Auffassungen<br />

zur internationalen<br />

Vertriebspolitik aus dem Vorstand<br />

der Heidelberger Druckmaschinen<br />

AG aus. U. Mauser<br />

gehört dem Unternehmen seit<br />

1986 an. Das Vorstandsressort<br />

Marketing wird nach dem Ausscheiden<br />

von U. Mauser bis zur<br />

Neubesetzung von dem Vorstandsvorsitzenden<br />

Hartmut<br />

Mehdorn geleitet. ❐<br />

Dipl.-Vw. Hermann Schug,<br />

Mitglied der Geschäftsleitung<br />

der MAN Roland Druckmaschinen<br />

AG, verstarb am 3.<br />

April 19<strong>97</strong> überraschend im<br />

Alter von 61 Jahren. ❐<br />

Herbert Behrend, langjährig<br />

als Ausbildungsberater für den<br />

werblichen Bereich der Industrie-<br />

und Handelskammer zu<br />

Kiel, Zweigstelle Elmshorn,<br />

tätig, wurde im Rahmen der<br />

letzten ÜAZ-Tagung, Elmshorn,<br />

in den Ruhestand verabschiedet.<br />

Als sein Nachfolger<br />

wurde Claus Thomsen vorgestellt.<br />

❐<br />

Dipl.-Ing. Richard Neumann,<br />

Vertreter der Geschäftsführung<br />

der Firma Windmöller & Hölscher,<br />

Lengerich/Westfalen,<br />

PERSONALIEN<br />

geht mit Erreichen des 65. Lebensjahres<br />

in den Ruhestand.<br />

Neben seiner beruflichen<br />

Tätigkeit bei Windmöller &<br />

Hölscher engagierte sich R.<br />

Neumann aktiv in den verschiedensten<br />

Gremien, insbesondere<br />

zirka 35 Jahre in der<br />

Forschungsgesellschaft Druckmaschinen.<br />

Sein umfangrei-<br />

Richard Neumann<br />

ches Wissen über Drucktechnologie,<br />

aber auch die einschlägige<br />

Zulieferindustrie<br />

und weltweite Trends in der<br />

Verpackungsbranche machten<br />

ihn zum gefragten Referenten<br />

und Autor. ❐<br />

Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong> 55


LESERBRIEF<br />

Neuer Standort – Neue Wege<br />

Leserbrief zum Interview in VR 3/<strong>97</strong>, Einweihung FhILV in Freising:<br />

In einem Interview aus Anlaß der Eröffnung<br />

des Neubaues des FhG-Instituts<br />

für Lebensmitteltechnologie und Verpakkung<br />

in Freising sind einige Passagen enthalten,<br />

die vom Führungsstil in dem von<br />

mir aufgebauten Institut einen falschen<br />

Eindruck erwecken. Zudem finde ich die<br />

abwertende Äußerung, daß das ILV „ein<br />

wissenschaftlicher Vasall von Gemeinschaftsforschungsfunktionären<br />

gewesen<br />

sei“ als unangemessen. Dies gilt auch für<br />

die beiden letzten Sätze des Interviews:<br />

„Mit Bezug auf die vorwettbewerbliche<br />

Gemeinschaftsforschung im Lebensmittel-<br />

und Verpackungsbereich suchen wir in<br />

der Tat nach einer, neuen Identität, die<br />

sich an den tatsächlichen Bedürfnissen<br />

der Wirtschaft, namentlich der kleinen und<br />

mittleren Unternehmen, orientiert. Die<br />

Bildung von auf Zeit angelegten Firmenkonsortien<br />

mit klar definierten Zielen und<br />

Meilensteinen erscheint uns hier erfolgsträchtiger<br />

als bisher übliche Modelle.“<br />

In den 34 Jahren, in welchen sich das<br />

ILV, mit Hilfe hochqualifizierter hochmotivierter<br />

Mitarbeiter zu einer Solidargemeinschaft<br />

von internationaler Reputation<br />

entwickelt hat, bildete neben seinen<br />

kreativen Forschungsleistungen ein ausgeklügelter<br />

Wissenstranfer von der Wissenschaft<br />

zur Praxis – und umgekehrt –<br />

dessen Grundlage. Wie die Fakten belegen,<br />

haben wir dadurch den in unseren<br />

Tätigkeitsfeldern so dominierenden mittelständischen<br />

Unternehmen ohne unzumutbare<br />

finanzielle Lasten den Weg zur<br />

Wissenschaft und damit zu einer verbesserten<br />

Wettbewerbsfähigkeit geebnet.Deshalb<br />

ist die Gemeinschaftsforschung nicht tot,<br />

vielmehr in diesem Fall Zeichen einer<br />

flexiblen Geisteshaltung. Auf diese Weise<br />

eine volkswirtschaftlich wichtige Industriegruppe<br />

besser am Fortschritt teilhaben<br />

zu lassen,erschien jedenfalls der Bundesregierung<br />

1<strong>97</strong>3 so wichtig, daß sie dem<br />

ILV durch Kabinettsbeschluß einen Sonderstatus<br />

einräumte. Damit nicht genug:<br />

da die gebietsüberschreitende und die<br />

wissenschaftlich interdisziplinäre Kooperation<br />

vielfach auch eine Schwachstelle in<br />

Großbetrieben vorstellte, haben wir von<br />

Anfang an auch hierauf einen Schwerpunkt<br />

verlegt und dadurch deren Möglichkeiten<br />

ergänzt. Jedenfalls haben wir uns<br />

bemüht, mit unserer Auffassung von Gemeinschaftsforschung<br />

im engen Einvernehmen<br />

mit den betreuten Industriegruppen<br />

jeweils diejenigen Probleme und<br />

Trends herauszuschälen, welche die Interessen<br />

möglichst vieler Mitgliedsbetriebe<br />

betrafen und haben dies durch trouble<br />

shooting und andere Serviceleistungen<br />

abgerundet. Dies schaffte Vertrauen und<br />

verständnisvollen Respekt.<br />

Deshalb möchte ich glauben, daß wir<br />

in all den Jahren bereits erreicht haben,<br />

was Herr Dr. Holley in den letzten beiden<br />

Sätzen des Interviews als seine zukünftige<br />

Zielsetzung darstellt. Dabei mußten natürlich<br />

auch wir uns immer den Erfordernissen<br />

anpassen. Den Unterschied sehe<br />

ich nicht im Ausmaß des Kräfteeinsatzes,<br />

sondern in zu unterschiedlichen Wertvorstellungen:<br />

Die offensichtlichen Erfolge<br />

des früheren Instituts wurden dadurch erzielt,<br />

daß seine Mitarbeiter einer gemeinsamen<br />

Idee gedient haben. Damit hat es sich<br />

finanziell auch über Wasser gehalten, jedoch<br />

war das Anspruchsdenken damals<br />

nicht so ungezügelt wie heutzutage. Angestrebt<br />

wurde primär ein ausgewogenes<br />

Gleichgewicht zwischen Grundlagenforschung<br />

und praktischer Effizienz. Erstere<br />

bildet die Voraussetzung für die Technik<br />

von morgen und bestimmt außerdem das<br />

Ansehen eines Instituts- auch für Nachwuchs.<br />

Die FhG trägt dem weitblickenderweise<br />

durch einen erfolgsabhängigen Zuschuß<br />

Rechnung. Ausgesprochene verfahrens-<br />

bzw. fertigungstechnische Entwicklungen<br />

betrieben wir dagegen nie, weil<br />

aufbauend auf unseren Vorleistungen die<br />

Betriebe dies selbst meist besser konnten<br />

und diese auch für sich behalten wollten.<br />

Erfahrungsgemäß erachteten wir beispielsweise<br />

die Weiterentwicklung aussagekräftiger<br />

betrieblicher Prüfverfahren<br />

für vordringlicher. Die Genugtuung, durch<br />

konsequente Gemeinschaftsforschung<br />

mit einschlägigen fortschrittlichen Betrieben<br />

an deren wirtschaftlichem Vorsprung<br />

mitzuhelfen, und zwar auf der Grundlage<br />

großer Freiheiten für verantwortungsbewußte<br />

Forscher – generell der Pflege zwischenmenschlicher<br />

Beziehungen – war für<br />

uns immer wertbestimmend. Mag man<br />

heute auch über unser soziales Engagement<br />

anders denken, für die Zukunft wird<br />

unsere Haltung mit Sicherheit nicht vergeblich<br />

gewesen sein.<br />

Aus dieser Einsicht heraus wünsche ich<br />

dem neuen Institut auf seinem Lebensweg<br />

viel Glück!<br />

Prof. Dr. habil. Dr.h.c. Rudolf Heiss,<br />

München<br />

Im Zusammenhang mit diesem Leserbrief wurde<br />

bekannt, daß Prof. Dr. Rudolf Heiss, langjähriger<br />

Leiter des ILV, u.a. für seine wissenschaftlichen<br />

Pionierleistungen auf dem Gebiet des Qualitätser-<br />

halts verpackter Lebensmittel mit dem Nicholas<br />

Appert Award 19<strong>97</strong> ausgezeichnet wird. Der Preis<br />

gilt weltweit als eine Art Mininobelpreis und wird<br />

von dem Institute of Food Technologists, Chicago,<br />

jährlich vergeben. IFT hat 24000 Mitglieder, existiert<br />

seit 50 Jahren und zeichnet nun nach 46<br />

Verleihungen innerhalb der USA zum ersten Mal<br />

einen deutschen Wissenschaftler aus. ❐<br />

DuPont Award<br />

Zur Beteiligung am internationalen<br />

Wettbewerb „Innovationen in der Lebensmittelverarbeitung<br />

und Verpakkung“<br />

lädt DuPont ein. Prämiert werden<br />

herausragende Innovationen oder<br />

Produkt-Neu- bzw. -Weiterentwicklungen<br />

in den beiden Kategorien Food<br />

und Non food, die durch den Einsatz<br />

von Kunststoffen ermöglicht oder verbessert<br />

werden. Teilnehmen können<br />

Einzelpersonen oder Teams. Zugelassen<br />

sind Beiträge aus dem gesamten<br />

Bereich der Verpackungstechnologie.<br />

Eingeschlossen sind die Versorgung<br />

mit Verpackungsrohstoffen und deren<br />

Verarbeitung, die Herstellung von Verpackungen<br />

und das Verpacken selbst,<br />

das Design und auch die Lagerung,<br />

Marketingkonzepte für die verpackte<br />

Ware sowie das Recycling. Die Kommerzialisierung<br />

der eingereichten Entwicklungen,<br />

ihre erstmalige Vermarktung<br />

oder ihre Einführung in einen<br />

Testmarkt müssen zwischen dem 1. Januar<br />

1995 und dem 31. Mai 19<strong>97</strong> erfolgt<br />

sein. Für Produkte, die in geringer<br />

Stückzahl hergestellt werden, wie Maschinen,<br />

müssen in diesem Zeitraum<br />

Bestellungen eingegangen sein.<br />

Schlußtermin für alle Einreichungen<br />

ist der 31. Mai 19<strong>97</strong>. Die Jury tagt<br />

vom 23.bis 25.Juli.Die Einsender erhalten<br />

im September 19<strong>97</strong> Nachricht über<br />

die Bewertung ihrer Produkte. Die Bekanntgabe<br />

in der Öffentlichkeit sowie<br />

die Übergabe der Preise findet auf dem<br />

Treffen der National Food Processors<br />

Association in Chicago, IL/USA, am<br />

29. Oktober 19<strong>97</strong> statt.<br />

Weitere Auskünfte über Teilnahmebedingungen<br />

sowie alle notwendigen<br />

Unterlagen für die Anmeldung sind erhältlich<br />

bei: Du Pont de Nemours<br />

(Deutschland) GmbH, D-61343 Bad<br />

Homburg, Telefon 0 6172/87-2790,<br />

Telefax 0 6172/87-2930.<br />

56 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>


Artwork Systems<br />

N.V. auf der Imprinta<br />

Das Unternehmen entwickelt<br />

professionelle Pre-Press-Software<br />

für die Etiketten- und Verpackungsindustrie<br />

sowie für<br />

den High-end-Reprobereich.<br />

Die ArtPro-Software wird auf<br />

dem Macintosh eingesetzt.<br />

Weltweit sind über 2000 Softwarepakete<br />

installiert. Diese<br />

Erfolge haben Artwork Systems<br />

bewegt an die Börse zu gehen.<br />

Seit Dezember 1996 wird das<br />

Unternehmen an der EASDAQ<br />

notiert. Für den deutschsprachigen<br />

Markt hat die PIC GmbH<br />

aus Freiburg (Imprinta, Halle<br />

4, Stand E21) den Vertrieb sowie<br />

Betreuung dieser Produktionssoftware<br />

übernommen.<br />

In Deutschland, Österreich<br />

und der Schweiz sind über<br />

250 ArtPro-Softwarepakete im<br />

Einsatz.<br />

ArtPro kombiniert die Funktionalität<br />

und Produktivität<br />

von „High-end-Systemen“ mit<br />

der Bedienerfreundlichkeit der<br />

Macintosh-Plattform in der<br />

PostScript-Welt. Auf der Imprinta<br />

19<strong>97</strong> wir die neue ArtPro<br />

Version 3.5 vorgestellt sowie<br />

ein Ausblick auf die ArtPro Version<br />

4.0 gegeben. Außerdem<br />

wird der PowerStepper, die<br />

Gesamtformausgabe auf Film,<br />

Computer-to-Plate oder für<br />

die Gravur gezeigt. Als weiteres<br />

Highlight wird das Softwarepaket<br />

ArtPro-Repro vorgestellt.<br />

ArtPro-MultiDrozessor Version<br />

– rechenintensive Arbeiten<br />

werden auf mehrere Prozessoren<br />

verteilt, um die Leistung<br />

und Produktivität deutlich<br />

zu steigern.<br />

ArtPro Version 4.0 – eine<br />

Vorschau gibt Einblick in die<br />

Server-Funktionalitäten. Hierbei<br />

wird es möglich sein, rechenintensive<br />

Arbeiten an den<br />

Server zu übertragen. Hierzu<br />

gehören PostScript-Import,<br />

automatische Überfüllungen,<br />

Exportfunktionen und Gravurdatenberechnungen.<br />

ArtPro Repro – wird zum<br />

ersten Mal im deutschsprachigen<br />

Raum vorgestellt wird.<br />

Diese High-end-Software bietet<br />

Bildverarbeitung u.a. Softmasking<br />

und Transparenz-Ef-<br />

fekte zwischen Bild und Bild<br />

und/oder Bild und Strich.<br />

Dieses Produkt ist mehr als<br />

eine Alternative zu klassischen<br />

High-end-Systemen.<br />

PowerWarp – dieses Zusatzmodul<br />

erlaubt Gitternetzorientierte<br />

Verzerrung von Strich-,<br />

Verlaufs- und Bilddaten für Anwendungsbereiche,<br />

in denen<br />

das Druckbild durch nachträgliche<br />

Bearbeitung dreidimensional<br />

verformt wird, wie z.B.<br />

tiefgezogene Blechdosen. ❐<br />

Deutscher Verpakkungswettbewerb<br />

Gemäß der Kooperation zwischen<br />

dem Berliner Institut<br />

und der RG Verpackung im Rationalisierungskuratorium<br />

der<br />

Deutschen Wirtschaft (RKW)<br />

übernahm das DVI im Vorjahr<br />

vom bisherigen Ausrichter<br />

erstmalig die Organisation<br />

und Veranstaltung des branchenübergreifenden,bedeutendsten<br />

nationalen Wettbewerbs,<br />

dessen Preisträger auf<br />

der Düsseldorfer interpack ‘96<br />

vorgestellt wurden. Der neue<br />

Rhythmus so DVI-Geschäftsführer<br />

Marcus Thiele, werde<br />

gewählt, um den von Seiten<br />

der Verpackungsindustrie vielfach<br />

geäußerten Wunsch nach<br />

Angleichung an internationale<br />

Standards zu entsprechen.<br />

Der 1996 gründlich überarbeitete<br />

und ausgeweitete<br />

Wettbewerb unterscheidet erneut<br />

nach sechs Kategorien:<br />

„Maschinenkonzepte“ und „Neu<br />

gegen alt“ ergänzten bereits<br />

im Vorjahr die Qualifikationssparten<br />

„Displays“, „Verkaufsverpackungen“,„Transportverpackungen“<br />

sowie „Prototypen“.<br />

An letzterer Kategorie<br />

können sich Studenten und<br />

Schüler mit ihren Arbeiten<br />

ebenfalls beteiligen.<br />

Alle Preisträger werden anläßlich<br />

der Nürnberger Fach-<br />

Pack ‘<strong>97</strong> im Rahmen der Eröffnungsveranstaltunggewürdigt,<br />

die prämiierten Exponate<br />

für die Dauer der Messe auf<br />

einer Sonderfläche ausgestellt.<br />

Vormerkungen für den Versand<br />

der Ausschreibungsunterlagen<br />

nimmt das DVI unter folgender<br />

Adresse entgegen: Deutsches<br />

Verpackungsinstitut e.V., Geschäftsstelle<br />

Berlin, Gustav-<br />

Meyer-Allee 25, 13355 Berlin.<br />

Tel. 030/4 63 07-401, Fax 030/<br />

4 63 07-400. ❐<br />

FH Stuttgart<br />

Im SS <strong>97</strong> wird unter „tf“ (Technisches<br />

Forum) in der FH-<br />

Stuttgart Hochschule für Druck<br />

kostenlos Interessantes angeboten.<br />

Am Montag, 09.06.<strong>97</strong>,<br />

19.15 Uhr Raum 023 wird zum<br />

Thema Qualitätsmanagement<br />

bei Faltschachteln für die Lebensmittelindustrie<br />

H.D. Heger,<br />

Leiter Qualitätssicherung<br />

der Carl Edelmann GmbH &<br />

Co KG, Heidenheim/Brenz, ein<br />

Referat halten.<br />

Prof. Dipl.-Ing. Manfred<br />

Lütkemeyer Organisation und<br />

Leitung „tf“ (Technisches Forum)<br />

Telefon 0711/6852-826.<br />

Aktuelles über das „tf“-Programm<br />

im Internet:http://www.<br />

fhd-Stuttgart.de/dt/tf/tf.html ❐<br />

Umsatzziele übertroffen<br />

Mit einem Netz von 23 internationalen<br />

Lizenznehmern,<br />

konnte Fix-a-Form International<br />

den weltweiten Umsatz<br />

1994/95 um 24 Prozent steigern;<br />

1995/96 stieg der Umsatz<br />

ebenfalls deutlich, und das<br />

Wachstumsniveau wurde jetzt<br />

von dem Unternehmen auf 13<br />

Prozent gegenüber dem Vorjahr<br />

beziffert.<br />

Die sich rasch entwickelnden<br />

Märkte in Südamerika und<br />

Asien wurden als Gebiete des<br />

größten Wachstumspotentials<br />

hervorgehoben. Multinationale<br />

Kunden der agrochemischen<br />

Industrie dominieren<br />

das Geschäft in Brasilien und<br />

Indien; der Umsatz in Japan<br />

steigt in gleichem Maße.<br />

Etiforma in Portugal kam<br />

als letztes zum Fix-a-Form-<br />

International-Netz dazu, der<br />

neue Lizenznehmer erreichte<br />

bereits bedeutende Ergebnisse.<br />

Die neueste Ernennung<br />

ist Swiss Print in Argentinien.<br />

Neben weiterer Expansion in<br />

MÄRKTE<br />

Westeuropa, Osteuropa und<br />

Südamerika konzentriert sich<br />

das Unternehmen auf den<br />

Mittleren Osten und China.<br />

In einem Kommentar zu<br />

den zuletzt veröffentlichten<br />

Zahlen erläuterte Managing<br />

Director Keith Fowler u.a.:<br />

Innovative Lösungen Foto: Fix-a-<br />

Form International/Pago<br />

„Das Fix-a-Form-Konzept bleibt<br />

weiterhin erfolgreich, wir freuen<br />

uns über den steigenden<br />

Umsatz in so vielen neuen<br />

geographischen Gebieten. Die<br />

Geschäfte laufen gut,das kommende<br />

Jahr wird sicher ebenso<br />

gute Ergebnisse liefern. Strenge<br />

Richtlinien diktieren jetzt<br />

den Qualitäts- und Sicherheitsstandard<br />

von Merkblättern<br />

für Pharmazeutika, den<br />

die Fix-a-Form-Produkte in jedem<br />

Land erfüllen müssen.<br />

Die neuesten Entwicklungen<br />

für Fix-a-Form-International<br />

umfassen Möglichkeiten<br />

für den Einsatz von Hologrammen<br />

und Duftwässern für<br />

Sicherheit und Werbewirksamkeit.<br />

Deutscher Lizenznehmer<br />

ist die Firma Pago, Aichtal mit<br />

dem Produkt Pago-media. ❐<br />

Erweiterte<br />

Glasfarbenpalette<br />

Ihre erweiterte Glasfarbenpalette,<br />

die künftig neun Farben<br />

aus Eigenproduktion umfassen<br />

wird, präsentiert die<br />

Vetropack-Gruppe. Die neun<br />

Farben setzen sich aus den<br />

drei Standardtönen Weiß,<br />

Braun und Grün sowie den<br />

sechs Spezialfarben zusam-<br />

Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong> 57


MÄRKTE<br />

men: „Primeur“, das Weißglas<br />

mit einem Hauch von<br />

Grün; „Vetrogrün“ ein kräftiges,<br />

leuchtendes Grün; „Feuille-Morte“,<br />

die klassische Mischung<br />

aus Grün und Braun;<br />

„Cuvee“, der edle dunkle Teint<br />

auf Grünbasis mit schwarzem<br />

Schimmer; „Olive“, der Name<br />

sagt alles, sowie „BlancBlanc“,<br />

das Weiß für Spezialfälle.<br />

Dieses Farbangebot ist ein<br />

wesentlicher Bestandteil der<br />

Firmen-Strategie, sich als<br />

europäischer Spezialist für<br />

die „maßgeschneiderte Serienfertigung“<br />

von Glasverpakkungen<br />

zu positionieren. Die<br />

Strategie umfaßt nicht nur das<br />

individuelle Design der Glasverpackungen,<br />

sondern auch<br />

die entsprechend den Kundenbedürfnissen<br />

gestalteten<br />

Dienstleistungen für Produktion,<br />

Lieferservice und After<br />

Sales Support. ❐<br />

HPV-Jahrestagung<br />

19<strong>97</strong><br />

Internationalisierung der<br />

Märkte und Währungsunion<br />

stehen im Mittelpunkt der<br />

HPV-Tagung, die vom 8. bis<br />

9. Juni in Gütersloh stattfindet.<br />

Lage und Entwicklungsperspektiven<br />

der deutschen Industrie“<br />

werden von BDl-Präsident<br />

Dr. Hans-Olaf Henkel<br />

ausgeleuchtet, über die „Wirtschafts-<br />

und Mittelstandspolitik<br />

der Bundesregierung<br />

unter besonderer Berücksichtigung<br />

der Währungsunion“<br />

referiert der Mittelstandsbeauftragte<br />

der Bundesregierung,<br />

der Parlamentarische<br />

Staatssekretär Dr. Heinrich L.<br />

Kolb, und über „Chancen und<br />

Risiken für Papier- und Pappewaren<br />

am Beispiel der Faltschachtelindustrie“<br />

hält der<br />

Vorsitzende des FFI, Herr Gerhard<br />

Kisel, einen Vortrag. ❐<br />

200 Jahre Züchner<br />

Verpackungen<br />

„200 Jahre Züchner Verpackungen<br />

in Seesen sind für unser<br />

Unternehmen nach erfolgreich<br />

abgeschlossenen Restrukturierungsmaßnahmen<br />

Anlaß,<br />

mit Stolz und neuem Selbstbewußtsein<br />

in die Zukunft zu<br />

schauen. Wir haben unser Erfahrungspotential<br />

in optimierte<br />

Produktionsabläufe und<br />

technische Innovationen umgesetzt“,<br />

so Gerhard Völkner,<br />

Geschäftsführer CarnaudMetalbox/Züchner<br />

Verpackungen,<br />

anläßlich der Unternehmensgründung<br />

vor 200 Jahren – am<br />

18. März 17<strong>97</strong>. In der Tat präsentiert<br />

sich das Unternehmen im<br />

Jubiläumsjahr in bester Verfassung.<br />

Die unter erheblichem<br />

Kapitaleinsatz des neuen<br />

CMB-Eigners Crown Cork &<br />

Seal vollzogenen unternehmensstrategischenMaßnahmen<br />

haben Züchner wieder in<br />

die Gewinnzone gebracht.<br />

Die Herstellung der Züchner-Nahrungsmitteldosenkonzentriert<br />

sich heute auf den<br />

Hauptsitz Seesen sowie die<br />

Standorte Lübeck,Weiding und<br />

Magdeburg.<br />

1996 und 19<strong>97</strong> wurden bzw.<br />

werden in die Produktion,<br />

Forschung und Entwicklung<br />

so-wie in den Kundenservice<br />

30 Mio. DM investiert. Der<br />

Zielumsatz 19<strong>97</strong> liegt bei 275<br />

Mio. DM.<br />

In Seesen wird noch 19<strong>97</strong><br />

eine,wie es heißt,weltweit einzigartige<br />

High-Speed-Linie zur<br />

Dosenfertigung ihre Produktion<br />

aufnehmen. Damit setzt<br />

man deutliche Zeichen für den<br />

Standort Deutschland und<br />

das künftig noch verstärkte<br />

Engagement für den deutschen<br />

Food-Markt. ❐<br />

300 Millionen<br />

Pumpen pro Jahr<br />

Die Calmar-Albert GmbH<br />

Produktionsanlage in Hemer,<br />

Deutschland, besteht aus<br />

zwei Werken auf einer Gesamtfläche<br />

von 13 000 m 2 . In Hemer<br />

kann man mit einer Kapazität<br />

von jährlich über 300 Millionen<br />

Pumpen aller Art (Sprühpumpen,<br />

Dosierer, Trigger<br />

Sprayers) für verschiedene<br />

Branchen herstellen, zum Beispiel<br />

für die Kosmetik-, Pharma-,<br />

Parfüm- und Reinigungs-<br />

mittelindustrien. Beschäftigt<br />

werden 320 Mitarbeiter, und<br />

man erwirtschaftet einen Jahresumsatz<br />

von über 80 Mio.<br />

DM.<br />

Die Produktionsanlage wurde<br />

im April im Rahmen einer<br />

Einweihungsfeier offiziell ihrer<br />

Bestimmung übergeben. ❐<br />

Jagenberg-Gruppe<br />

auf der CMM<br />

Mit einer Standfläche von<br />

650 m 2 wird die Jagenberg-<br />

Gruppe auch auf der diesjährigen<br />

CMM in Chicago wieder<br />

zu den größten Ausstellern<br />

gehören. Auf dem Jagenberg-<br />

Stand werden die Gruppenunternehmen<br />

Kampf, Lemo und<br />

Bachofen & Meier neue und<br />

verbesserte Anlagen aus ihrem<br />

Produktprogramm vorstellen.<br />

Kampf wird z.B. ein Exemplar<br />

seiner Rollenschneid- und<br />

Wickelmaschine „Conslit“ zeigen.<br />

Lemo, ebenfalls in Enfield/Connecticut<br />

ansässiger<br />

Spezialist für Beutel- und Flexodruckmaschinen,<br />

wird eine<br />

nahezu 20 Meter lange servogetriebene<br />

Anlage zur Fertigung<br />

von Hemdchen-Tragetaschen<br />

mit integriertem<br />

Mehrfarben-Inline-Druckwerk<br />

zeigen. Last, not least stellt<br />

Bachofen & Meier ein Düsenauftragwerk<br />

zur Beschichtung<br />

von Papier aus. Darüber hinaus<br />

können sich interessierte<br />

Besucher über neueste Entwicklungen<br />

bei Faltschachtelklebemaschinen<br />

der Jagenberg<br />

Diana informieren.<br />

Unter anderem hat das Unternehmen<br />

kürzlich eine neue<br />

preisgünstige Faltschachtelmaschine<br />

für kleine und mittlere<br />

Auftragsgrößen mit dem<br />

Namen Eco 78-1 auf den Markt<br />

gebracht. ❐<br />

Arpass rechnet ab<br />

Einen wichtigen Meilenstein<br />

auf dem Weg in Richtung Industriestandard<br />

hat Arpass<br />

kürzlich passiert: Der Geschäftsbereich<br />

Pharma der<br />

Firma Hoffmann-La Roche in<br />

Deutschland hat sich für Ar-<br />

pass als Packmittel-Spezifikationssystem<br />

entschieden.<br />

Das System wurde im<br />

Herbst 1996 ausgeliefert und<br />

installiert. Als Datenbanksystem<br />

wird Oracle 7 auf einer<br />

HP 9000 eingesetzt. Nach einigen<br />

Anpassungen und Modifikationen<br />

während der Testphase,<br />

die von Hoffmann-La<br />

Roche weitgehend selbständig<br />

vorgenommen werden konnten,<br />

geht es nun in den Echtbetrieb.<br />

Arpass verwaltet Packmittel-<br />

und Artikeldaten.Was liegt<br />

da näher, als diese Daten auch<br />

für die Lizenzentgeltabrechnungen<br />

für das DSD („Der<br />

grüne Punkt“) zu nutzen?!<br />

Mit der Entwicklung eines<br />

entsprechenden Zusatzmoduls<br />

wird in Kürze begonnen.<br />

Eine erste Pilotinstallation ist<br />

für das 3. Quartal 19<strong>97</strong> vorgesehen,das<br />

fertige Produkt wird<br />

voraussichtlich im 4. Quartal<br />

19<strong>97</strong> lieferbar sein.<br />

Das DSD-Abrechnungsmodul<br />

wird als konfigurierbare<br />

Busineß-Software sowohl auf<br />

der Arpass-Datenbank, als auch<br />

auf vorhandenen „Fremd“-Datenbanken<br />

aufsetzen können,<br />

und auch als eigenständiges<br />

System arbeiten können. ❐<br />

Eurostar für<br />

„Campina-Flasche“<br />

Die Kunststoff-Mehrwegflasche<br />

der Campina Melkunie, ist mit<br />

dem „Eurostar for Packaging<br />

96“ ausgezeichnet worden. Die<br />

Leichtflasche besteht aus<br />

Makrolon, dem Polycarbonat<br />

der Bayer AG, und wird von<br />

der österreichischen Firma<br />

Greiner & Söhne, Kremsmünster,<br />

im Spritzstreck-Blasverfahren<br />

hergestellt. Die Preisvergabe<br />

fand am 6. Februar<br />

auf der Hispack ‘<strong>97</strong> statt. Für<br />

Bayer nahm Dr. Sabine Ohst,<br />

Branchenmanagerin Verpakkung<br />

und Medizintechnik im<br />

Geschäftsbereich Kunststoffe,<br />

die Auszeichnung entgegen.<br />

Die rechteckige Leichtflasche<br />

war bereits beim 19. Deutschen<br />

Verpackungswettbewerb im<br />

Mai 1996 erstmals prämiert<br />

worden. ❐<br />

58 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>


DORLYL<br />

Transparentes Kleid<br />

Leuchtender, transparenter,<br />

bruchsicherer – und um rund<br />

die Hälfte billiger als die „Konkurrenz“<br />

aus Polycarbonat sei<br />

Frische soll der Ballon ausstrahlen<br />

und enthalten Bild: ATO<br />

ihre neue „Bonbonne d’Eau“,<br />

sagt die Herstellerfirma Dorlyl,<br />

eine gemeinsame Tochter von<br />

Elf Atochem und Shell Chemie.<br />

Die in Deutschland noch<br />

wenig verbreiteten Mineraloder<br />

Tafelwasserballons werden<br />

in Frankreich von gut einem<br />

Dutzend Firmen vertrieben.<br />

Den nötigen Druck erhalten<br />

sie von unten aus einem<br />

Kühlaggregat,mit dem die Flaschen<br />

verbunden sind. Die ersten<br />

PVC-Ballons hat Dorlyl<br />

schon 1992 für den brasiliani-<br />

schen Markt entwickelt.Für die<br />

neue Variante wurde die PVC-<br />

Formel sozusagen aufpoliert,<br />

um den Wasserspender als<br />

Blickfang noch anziehender<br />

und appetitlicher zu machen.<br />

Hinein gehen jeweils 19 bis<br />

20 Liter. Den Ballon gibt es in<br />

zwei Ausführungen: als 950 g<br />

schweres Pfandmodell mit bis<br />

zu 100 Umläufen und entsprechend<br />

robusten mechanischen<br />

Eigenschaften (ein Plumps<br />

aus 1,50 m Höhe und randvoll<br />

läßt den Ballon schlicht unbeeindruckt),<br />

und als Einwegversion<br />

von 650g.<br />

Die 1964 von Shell und<br />

Elf Atochem gegründete Jointventure-Firma<br />

war seinerzeit<br />

der Wegbereiter der Kunststoffflaschen<br />

aus PVC. Sie wurde<br />

erstmals von der Lesieur-<br />

Gruppe eingesetzt, die eines<br />

ihrer Speiseöle darin abfüllte,<br />

– damals für den gesamten<br />

Sektor der Flüssiglebensmittelverpackungen<br />

eine kleine<br />

Revolution. Dorlyl hat bisher<br />

für die verschiedensten<br />

Einsatzzwecke über 20000<br />

diverse PVC-Varianten entwickelt,<br />

ist heute den Angaben<br />

nach weltweit führender Fabrikant<br />

in dem Bereich und<br />

zugleich größter Exporteur<br />

von PVC-Verbunden für Hohlkörperpackmittel.<br />

J. S.<br />

PAGO<br />

Etikettensoftware<br />

Für die Etikettensoftware Pagowin<br />

(erhältlich für Windows<br />

ab 3.1, Windows 95 und Windows<br />

NT ab 3.51) steht neuerdings<br />

ein Zusatzmodul zur Verfügung,<br />

mit dem menügeführt<br />

und auf einfache Weise, EAN-<br />

128-Strichcodes erstellt werden<br />

können.<br />

Der Programmteil Pagowin-<br />

EAN-128 gewährleistet ein<br />

korrektes und einfaches Gestalten,<br />

d. h. es wird das Er-<br />

Komfortables EAN-<br />

128-Gestaltungsprogramm<br />

stellen oder Drucken eines<br />

falschen EANCodes verhindert.<br />

Alle speziellen Kombinationen<br />

im Code EAN 128 können selbständig<br />

und nach Kundenwunsch<br />

erstellt werden, sei es<br />

für die Handelseinheit (Tray)<br />

RUNDSCHAU<br />

oder für die Liefereinheit (Palette).Sämtliche<br />

genormte Datenbezeichner<br />

(DB) mit einer<br />

Beschreibung des Dateninhaltes<br />

und den möglichen Formaten,<br />

sind in einer Liste hinterlegt<br />

und können einfach ausgewählt<br />

und EAN-konform<br />

kombiniert werden. Wird z.B.<br />

das Mindesthaltbarkeitsdatum<br />

mit dem DB 15 gewählt,<br />

schreibt das Programm automatisch,genau<br />

nach den EAN-<br />

Vorschriften, eine sechsstellige<br />

Ziffer vor. Da alle genormten<br />

DB in diesem Programm<br />

enthalten sind,können sämtliche<br />

Möglichkeiten des Codes<br />

EAN 128 ausgeschöpft und angewendet<br />

werden. ❐<br />

Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong> 59


RUNDSCHAU<br />

BVM BRUNNER GMBH<br />

Vollautomatisches Verpacken von Retouren<br />

Der in Reutlingen ansässige<br />

Verpackungsmaschinenhersteller<br />

BVM hat zusammen<br />

mit der Firma Ackermann in<br />

der Schweiz, den Einstieg mit<br />

einer Verpackungsanlage zum<br />

Verpacken von Retouren im<br />

Bereich Legewaren, gefunden.<br />

Nachdem auf der interpack 96<br />

in Düsseldorf das Konzept<br />

präsentiert wurde, begannen<br />

die Verhandlungen mit einigen<br />

in Deutschland ansässigen<br />

Textilversandhäusern. Der Lieferumfang<br />

umfaßt das vollautomatische<br />

Verpacken sowie<br />

das artikelbezogene Etikettieren<br />

der Textilretouren.<br />

Der Vorteil des Verpakkungsvorgangs<br />

gegenüber den<br />

seitherigen Lösungen wie<br />

Winkelschweißer oder vorgefertigte<br />

Polybeutel liegt darin,<br />

daß die in Linie arbeitende<br />

Verpackungsanlage alle, chaotisch<br />

im Wechsel, ankommenden<br />

Formate verpacken kann.<br />

Die einzelnen Artikel müssen<br />

nicht vorsortiert werden. Zusammen<br />

mit der Firma<br />

Schwab in Hanau, wurde das<br />

Konzept dann weiterentwikkelt.<br />

„Gruppenarbeit erzielt ein<br />

Höchstmaß an Produktivität,<br />

wenn man die Kreativität<br />

des einzelnen damit fördert“,<br />

dies war der Leitgedanke<br />

eines Planungsteams dort.<br />

Um diese Arbeitsschritte<br />

gruppenarbeitsfähig zu gestalten,<br />

wurde eine entsprechende<br />

Förderanlage mit multi-<br />

funktionalen Arbeitsplätzen<br />

konzipiert.<br />

Die Bedienperson der Verpackungsanlage<br />

hat nun lediglich<br />

die Aufgabe, den zu verpackenden<br />

Artikel auf das Einlauftransportband<br />

der Verpakkungsanlage<br />

aufzulegen und<br />

ein beigefügtes Etikett an die<br />

Etikettiereinrichtung zu übergeben.<br />

Über Lichtvorhänge in Querund<br />

Längsrichtung wird die<br />

Die Maschinen arbeiten so, wie sie von der Bedienperson gefüttert wird –<br />

hier fertig verpackte Textilien<br />

Produktkontur abgetastet.Diese<br />

Produkterkennung und<br />

das spezielle dauerbeheizte<br />

Schweißsystem von BVM ermöglichen<br />

das vollautomatische<br />

Einschweißen der Produkte<br />

in einen engen Folienbeutel<br />

wie es seither lediglich<br />

mit einem Winkelschweißer<br />

möglich war. Das Etikett wird<br />

außen auf dem Folienbeutel<br />

an einer definierten Position<br />

aufgebracht. Ein wiedereinlagerungsfähiger,versandfertiger<br />

Artikel wird in die Kommissionierlinien<br />

zurückgeführt.<br />

Verarbeitet werden können,<br />

auf der Anlage: Textilien mit<br />

der minimalen Größe von ca.<br />

150 ´ 150 mm bis zu einer<br />

maximalen Größe von 500 ´<br />

650 mm. Die Höhe der zu<br />

verpackenden Textilien kann<br />

zwischen 10 mm und 150 mm<br />

liegen. Die effektive Leistung<br />

der Anlage liegt bei 650 – 700<br />

Paketen pro Stunde netto bei<br />

dem im Textilversandhandel<br />

üblichen Retourenmix. ❐<br />

NICHIMEN EUROPE<br />

BOPA-Folien jetzt auch in Europa<br />

Im Coextrusionsverfahren hergestellte,<br />

biaxial gereckte<br />

Flachfolien aus Polyamid<br />

(BOPA-Folien) sind jetzt auch<br />

aus europäischer Produktion<br />

verfügbar. Hersteller ist Biaxis<br />

Oy, Lahti/Finnland.<br />

Auf einer Dreischicht-Coextrusionsanlage<br />

fertigt das<br />

Unternehmen transparente<br />

Flachfolien von 12 µm bis 25<br />

µm Dicke. Für 19<strong>97</strong> ist – weltweit<br />

erstmals – die Produktion<br />

von nur 10 µm dünnen Folien<br />

geplant. Vertrieben werden<br />

diese Folien von Nichimen Europe<br />

plc.<br />

Coextrudierte, biaxial gereckte<br />

Flachfolien zeichnen<br />

sich durch Gleichmäßigkeit,<br />

STAINLESS STEEL COATINGS<br />

Edelstahl-Beschichtungen<br />

Über eine komplette Familie<br />

von Edelstahl-Schutzbeschichtungen,<br />

die sich durch ihre<br />

Widerstandsfähigkeit gegen<br />

Korrosion, Witterungseinflüssen,<br />

Abrasion und Chemikalien<br />

auszeichnet, verfügt die<br />

Stainless Steel Coatings, Inc.<br />

in Littleton, Massachusetts.<br />

Hauptmerkmal der Beschichtungen<br />

ist reines Edelstahl-<br />

Schwimmpigment 316L, das<br />

eine starre Barriere gegen<br />

Korrosion, Witterungseinflüsse,<br />

Abrasion und Chemikalien<br />

bildet. Sie sind USDA-genehmigt<br />

und können somit auf<br />

fast allen Grundmaterialien<br />

Funktionalität und ausgeglichene<br />

mechanische Eigenschaften<br />

aus. Sie schützen den<br />

Verpackungsinhalt vor mechanischer<br />

Beschädigung und<br />

präsentieren ihn auf ansprechende<br />

Weise. Die Folien<br />

eignen sich sowohl für das<br />

Frontal- oder Zwischenlagenbedrucken<br />

als auch zum Metallisieren.<br />

Außerdem lassen<br />

sie sich problemlos kaschieren<br />

und beschichten. Damit empfehlen<br />

sie sich besonders als<br />

Verpackung für hochwertige<br />

Produkte. Dank einer optimalen<br />

Maschinengängigkeit erlauben<br />

die BOPA-Folien hohe<br />

Verarbeitungsgeschwindigkeiten.<br />

❐<br />

oder vorher angestrichenen<br />

Flächen verwendet werden.<br />

Erhältlich zum Lackieren,<br />

Streichen oder in Aerosoldosen<br />

halten die Produkte in<br />

ihrer Zusammensetzung auf<br />

der Basis von Polyurethan,<br />

Epoxidharz, Silikonalkyd und<br />

Vinyl Temperaturen bis zu<br />

Bild: IHT GmbH<br />

120 °C und über 1000 Stunden<br />

im Salznebelkammertest ohne<br />

negative Auswirkungen aus.<br />

Steel-IT-Beschichtungen werden<br />

in Viertelgallonen, Gallonen,<br />

Großgebinden und Aerosoldosen<br />

geliefert; sie sind<br />

als Paket mit den kompatiblen<br />

Grundierungen erhältlich. ❐<br />

60 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>


BLUHM SYSTEME<br />

Der intelligente Druck/Spender...<br />

Cimjet 300 ist ein kompaktes,<br />

robustes und zuverlässiges<br />

Druck-Spendesystem. Es<br />

zeichnet sich durch einfache<br />

Bedienung und Integrationsfähigkeit<br />

in bezug auf die<br />

Die Intelligenz ist bereits im Drucker<br />

eingebaut Bild: Bluhm Systeme<br />

Kommunikation mit der Produktionssteuerung<br />

aus. Das<br />

Gerät ist mit einer zentralen<br />

Schnittstelle ausgerüstet, so<br />

daß sämtliche Statusinformationen<br />

direkt abgefragt wer-<br />

OSTMA<br />

Worldstar für Multipacksystem<br />

Auf dem Combi-Packer-System<br />

(OCP) zur Online-Herstellung<br />

von Multipacks, gesteuert<br />

von Atlas-Copco-<br />

Steuermodulen läßt sich eine<br />

Vielzahl primärverpackter Produkte,<br />

wie zum Beispiel<br />

Schlauchbeutel, Flow-Packs,<br />

Blister,Schokoladen oder Falt-<br />

Auf der OCP hergestellte Multipacks<br />

Bild: Ostma<br />

schachteln, mit Geschwindigkeiten<br />

von über 1000 Takten<br />

pro Minute in Schachteln,<br />

Trays oder andere Behältnisse<br />

wirtschaftlich abpacken. Der<br />

wirtschaftliche Einsatz des im<br />

Vorjahr mit dem Deutschen<br />

den können. Eine SPS-Signalschnittstelle<br />

sowie freie<br />

Steckplätze für Zusatzoptionen<br />

(z.B. Barcode Verifier) gehören<br />

ebenso zur Standardausrüstung.<br />

Ein integrierter<br />

Rechner ermöglicht den Standalone-Betrieb<br />

ohne den zusätzlichen<br />

Einsatz eines PCs.<br />

Datentransfer-, Konfigurationsund<br />

Diagnosefunktionen sind<br />

über die fest installierte Folientastatur<br />

mit Display abrufbar.<br />

Mehrere Systeme können<br />

miteinander vernetzt werden.<br />

Außerdem enthält das System<br />

eine Real-Time-Funktion und<br />

die Möglichkeit, ein Mindesthaltbarkeitsdatum<br />

zu errechnen.<br />

Im Cimjet 300 werden ein<br />

Thermo-/Thermotransferdrukker<br />

mit einem vollautomatischen<br />

Etikettenspender kombiniert.Spendegeschwindigkeiten<br />

bis zu 120 Etiketten pro<br />

Minute sind je nach Etikettengröße<br />

erreichbar, die Auflösung<br />

beträgt 300 dpi. ❐<br />

Verpackungspreis für Maschinenkonzepte<br />

1996 ausgezeichneten<br />

und jetzt sogar mit dem<br />

internationalen Worldstar bedachten<br />

OCP-Systems ist nicht<br />

allein auf die damit zu erzielenden<br />

hohen Ausbringungsraten<br />

zurückzuführen. Von besonderem<br />

Vorteil sind, und<br />

das dürfte auch der Grund für<br />

den inzwischen großen Markterfolg<br />

des Systems sein, die<br />

schnelle und einfache Umstellbarkeit<br />

auf andere Produkte<br />

sowie die Möglichkeit der<br />

Variation bei den herzustellenden<br />

Endverpackungen hinsichtlich<br />

Größe, Inhalt und Dekor<br />

lediglich durch Etikettenrollenwechsel<br />

und Programmanwahl.Damit<br />

ist ein Abpacker<br />

beziehungsweise Produzent in<br />

der Lage,auf aktuelle Marktgegebenheiten<br />

schnell zu reagieren<br />

und sich so ohne zusätzliche<br />

Kosten Wettbewerbsvorteile<br />

zu schaffen. ❐<br />

Für Kanten, die nicht nur vor<br />

Beschädigung, sondern speziell<br />

auch vor Nässe geschützt<br />

werden müssen, empfiehlt<br />

sich ein besonderer Schutz.<br />

Das Unternehmen Kemapack<br />

entwickelte eigens für diesen<br />

Anwendungsfall die bewährten<br />

Kantenschutzwinkel weiter.<br />

Der neue Aquatec-Kantenschutzwinkel<br />

sorgt durch eine<br />

RUNDSCHAU<br />

KEMAPACK GMBH<br />

Feuchtigkeitsbeständig schützen<br />

EASYPACK<br />

Papierpolstermaterial<br />

Die Easypack GmbH, Soest<br />

präsentierte auf der internationalen<br />

Fachmesse Logistik<br />

19<strong>97</strong> „LOG“ in Essen ein vielseitig<br />

einsetzbares Polsterver-<br />

packungsmaterial aus 100 Prozent<br />

recyceltem Sack-Kraftpapier<br />

mit geringem Eigengewicht<br />

und stabilen Schutzpolsterprofilen.<br />

Das ungebleichte biologisch<br />

abbaubare Papier wird durch<br />

hauchdünne, wasserabweisendePolyethylen-Beschichtung<br />

auf der kritischen Außenseite<br />

für Schutz vor Feuchtigkeit:<br />

Die Kanten werden so vor<br />

Spritz- und Regenwasser geschützt<br />

und weichen nicht<br />

mehr auf. Daneben erhöht<br />

man auch zusätzlich die Stabilität<br />

der einzelnen Packstücke<br />

auf der Palette. Ebenso eignet<br />

sich der Winkel zur Stabilisierung<br />

der Karton-Innenseiten,<br />

um so die Stapellastfähigkeit<br />

zu steigern. Aquatec besteht<br />

aus Recycling-Papierbahnen,<br />

die ausschließlich mit umweltfreundlichen,<br />

wasserlöslichen<br />

Klebern auf Stärkebasis verleimt<br />

werden. Deshalb können<br />

sie problemlos als Altpappe<br />

entsorgt (RESY) bzw. wiederverwendet<br />

werden. Aquatec ist<br />

in Stärken von 2 mm bis 6 mm<br />

in jeder gewünschten Länge<br />

sowie in Standardabmessungen<br />

erhältlich. ❐<br />

ein spezielles maschinelles Verfahren<br />

in ein federndes Schutzpolster<br />

für die unterschiedlichsten<br />

Anwendungsbereiche<br />

umgewandelt. Dieses Polster-<br />

material sorgt für einen Rundumschutz<br />

der verpackten Ware<br />

während des gesamten Transports<br />

und wird nicht wie z.B.<br />

bei Schüttgut durch Transportbeschleunigungsamplituden<br />

umverteilt. ❐<br />

Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong> 61


Dr.-Ing. Bernhard Klumpp ist Leiter<br />

der Abteilung Handhabungstechnik<br />

des Fraunhofer Instituts für Produktionstechnik<br />

und Automatisierung in<br />

Stuttgart<br />

Forum<br />

Wissenschaft<br />

Technisch-Wissenschaftliche Beilage · 48 · 19<strong>97</strong> · N°3<br />

Flexible Antriebssysteme -<br />

Der Einsatz der Servotechnik eröffnet neue Möglichkeiten in der Verpackungsmaschinentechnik<br />

Bislang kommen im Verpackungsmaschinenbau<br />

fast ausschließlich traditionelle<br />

Antriebskonzepte mit mechanisch starr<br />

gekoppelten Einheiten zum Einsatz. Dadurch<br />

bedingt verursachen die bei Formatoder<br />

Produktumsattlungen notwendigen<br />

Einstellarbeiten erhebliche Umrüstzeiten.<br />

Die Reaktion auf schwankende Prozeßparameter,<br />

wie beispielsweise unterschiedliche<br />

Feuchtigkeit des Kartonmaterials, ist<br />

schwierig. Um Stör- oder Blockadesituationen<br />

sicher beherrschen zu können, muß die<br />

mechanische Konstruktion für ein Vielfaches<br />

der im Normalbetrieb auftretenden<br />

Kräfte bemessen werden. Das wirkt sich<br />

natürlich entsprechend verteuernd auf die<br />

Maschine aus. Der anhaltende Preisdruck<br />

stellt jedoch mittelfristig für diese gut eingeführte<br />

Branche die Fertigung am Standort<br />

Seite 62<br />

Verpackungs-Rundschau 5/<strong>97</strong><br />

FLEXIBILITÄT IST GEFRAGT<br />

Deutschland in Frage und erfordert die<br />

Entwicklung innovativer Maschinenkonzepte.<br />

Verpackungsmaschinenhersteller müssen<br />

sich ständig den Anforderungen des<br />

Marktes anpassen, um weiterhin wettbewerbsfähig<br />

zu bleiben. Eine Verlagerung<br />

vom Verkäufermarkt hin zum Käufermarkt<br />

hat in den letzten Jahren dazu geführt, daß<br />

bei den Produkten die Typen- und Variantenvielfalt<br />

bei gleichzeitig abnehmenden<br />

Losgrößen gestiegen ist. Parallel dazu<br />

haben sich die Produktlebenszeiten enorm<br />

verkürzt.<br />

Der Einsatz neuer Verpackungsmaterialien<br />

und neuer Verpackungsprozesse<br />

bietet zum einen viele innovative Möglichkeiten<br />

und ist damit der Produktdifferenzierung<br />

förderlich zum anderen erschwert<br />

dies die Arbeit der Verpackungsindustrie<br />

enorm.<br />

Alles in allem ergibt sich daraus für<br />

die Verpackungsmaschinen die Forderung<br />

nach größerer Flexibilität bezüglich des<br />

Packgutes und dessen Format. Eine schnelle<br />

und unkomplizierte Umrüstung auf wechselnde<br />

Produktformate erhöht die Produktivität<br />

und damit die Wirtschaftlichkeit<br />

der Anlage.<br />

Die wichtigste Anforderung an ein neues<br />

Maschinenkonzept ist die Auflösung der<br />

starren Verbindungen unter den einzelnen<br />

Funktionseinheiten und die Entkoppelung<br />

der Bewegungsabläufe vom Zentralantrieb.<br />

Jede Funktionseinheit erhält ihren eigenen<br />

Servoantrieb, der über ein intelligentes<br />

Bussystem mit den anderen Einheiten elektronisch<br />

vernetzt ist. Bezüglich Antrieb,<br />

Steuerung und Regelung sind die Funktionseinheiten<br />

autonom.<br />

Durch den kombinierten Einsatz von Servomotoren<br />

und Mikroprozessoren lassen<br />

sich konventionelle Antriebssysteme, die<br />

bisher mechanisch starr gekoppelt waren,<br />

durch leistungsfähigere und vor allem flexiblere<br />

Antriebskonzepte ersetzen. Servomotoren<br />

zeichnen sich durch eine hohe Dynamik<br />

und Wartungsfreiheit aus und werden<br />

inzwischen in einem großen Leistungsbereich<br />

angeboten, der sich von einigen<br />

wenigen Watt bis weit über 100 kW<br />

erstreckt. Die Dynamik der Servomotoren<br />

erreicht sogar teilweise Werte, die sich bisher<br />

nur mit hydraulischen Servoventilen<br />

realisieren ließen. Fahrprofile wie Abbremsen<br />

bis zum Stillstand ohne Überschwingen<br />

und Wiederbeschleunigen können im Takt<br />

von 600 bis 800 Hüben pro Minute gefahren<br />

werden. Wesentlicher Vorteil der Servomotoren<br />

gegenüber konventionellen Antrieben<br />

ist das Vorhandensein digitaler<br />

Schnittstellen, die eine Anbindung an Industrierechner<br />

und Mikroprozessorsysteme<br />

ermöglichen.<br />

Die rasche Entwicklung der Servotechnik<br />

hat bei den Motoren zu immer kleineren<br />

mechanischen Zeitkonstanten und damit<br />

zu einer Präzision bei der Kopplung elektrischer<br />

Antriebe geführt, die einen Einsatz<br />

der mechanischen Kopplung erst möglich<br />

macht.<br />

Auch die anfangs unerschwinglichen<br />

Kosten der Servomotoren sind im Laufe<br />

der Entwicklung der Servotechnik soweit<br />

gesunken, daß aus heutiger Sicht Servomotoren<br />

in der Verpackungstechnik technisch<br />

und wirtschaftlich sinnvoll eingeführt<br />

werden können.


Technisch-Wissenschaftliche Beilage · 48 · 19<strong>97</strong> · N°5<br />

NEUARTIGE BIOPOLYMERE AUS<br />

EXTRUDIERTEM GETREIDE<br />

Eine der Arbeitsrichtungen der IGV Institut<br />

für Getreideverarbeitung GmbH ist die Entwicklung<br />

verschiedener Materialien mittels<br />

Konversion durch Extrusion biopolymerer<br />

Rohstoffe. Diese Werkstoffe und Additive<br />

sind für die Verarbeitung in verschiedenen<br />

Industriebereichen geeignet. Im Vordergrund<br />

der Entwicklungen stehen ökologische<br />

Aspekte aber auch die Orientierung auf<br />

kostengünstige Rohstoffe.<br />

Die Entwicklung neuartiger Materialien auf<br />

der Basis von Biopolymeren ist national und<br />

international ein Forschungsschwerpunkt.<br />

Eine wesentliche Eigenschaft, nämlich die<br />

biologische Abbaubarkeit der Materialien,<br />

konnte bei den meisten anderen Werkstoffentwicklungen<br />

nicht erreicht werden. Mit<br />

dieser Eigenschaft ist den Biopolymeren eine<br />

ökologisch unbedenkliche Entsorgungsmöglichkeit<br />

gegeben.<br />

Im Institut für Getreideverarbeitung<br />

(IGV) GmbH werden auf dieser Rohstoffbasis<br />

verschiedene Werkstoffentwicklungen<br />

durchgeführt, die zu thermoplastischen<br />

Rohstoffen für die kunststoffverarbeitende<br />

Industrie, zu Dämmstoffen oder zu Additiven<br />

für Anwendungen in verschiedenen<br />

Industriebereichen (z.B. Papier- und Pappeherstellung)<br />

führen. Sie beruhen auf Erfahrungen<br />

bei der Verarbeitung landwirtschaftlicher<br />

Rohstoffe im Food-Bereich. Dabei<br />

ist es gelungen, mit nur geringfügig modifizierter<br />

Technik das bestehende Know-how<br />

für den Nonfood-Bereich anzuwenden.<br />

Nachwachsender Rohstoff<br />

Getreide<br />

Rohstoffverknappung, ökologische Ausgewogenheit<br />

hinsichtlich der Kohlendioxidbilanz<br />

und abfallwirtschaftliche Aspekte erfordern<br />

neue Werkstoffe. Bei Betrachtung der<br />

landwirtschaftlichen Rohstoffe weisen die<br />

stärkereichen Erntegüter eine Vielzahl von<br />

Eigenschaften auf, die sie für die Verarbeitung<br />

im technischen Bereich prädestinieren.<br />

Die Kartoffel und das Getreide sind seit<br />

Beginn der Industrialisierung ein fester<br />

Bestandteil der Rohstoffpalette für verschiedene<br />

Industriebereiche.<br />

Aus unserer Sicht besitzt das Getreide<br />

Eigenschaften, die eine vorteilhafte stoff-<br />

U. Lehrack; Bergholz-Rehbrücke<br />

liche Nutzung ermöglichen. Getreide ist<br />

eine natürliche Ressource, bei der sich die<br />

Inhaltsstoffzusammensetzung von Jahr zu<br />

Jahr nur unwesentlich ändert. Die Zusammensetzung<br />

wie auch die Qualität der Inhaltsstoffe<br />

sind für Konversionsprozesse<br />

wie z.B. durch Extrusion recht günstig. Die<br />

Lagerfähigkeit ist bei Aufrechterhaltung der<br />

Funktionalität der Inhaltstoffe gegenüber<br />

anderen landwirtschaftlichen Erntegütern,<br />

wie Kartoffeln oder Zuckerrüben, sehr gut.<br />

Für die technische Nutzung von Getreide<br />

stehen aus dem Bereich der anwendungsorientierten<br />

Forschung erst einige Insellösungen<br />

ohne durchgängige technologische<br />

Organisation zur Verfügung, die für die<br />

gewerbliche Nutzung noch zu einseitig und<br />

damit hinsichtlich der Marktvariabilität zu<br />

riskant sind. Die im Institut für Getreideverarbeitung<br />

verfolgte Kombination mehrerer<br />

alternativer Produktionsrichtungen mit der<br />

gleichen technischen Ausrüstung eröffnet im<br />

Nonfood-Bereich neue anwendungsfreundliche<br />

Möglichkeiten. Die Komplettierung<br />

durch ein betriebsgerechtes Kontrollverfahren<br />

trägt zusätzlich den aktuellen und den<br />

zukünftigen Anforderungen an die Werkstoffbranche<br />

Rechnung.<br />

Extrusion für Nonfood-<br />

Applikationen<br />

Die Extrusionstechnologie stammt ursprünglich<br />

aus der Kunststoffindustrie und<br />

wird seit rund 50 Jahren auch für andere<br />

Industriezweige genutzt. Neben dem wohl<br />

bekanntesten Erzeugnis, den Erdnußflips,<br />

hat sich die Extrusion in verschiedenen<br />

Bereichen der Lebensmittel- und Futtermittelherstellung<br />

einen bedeutenden Marktanteil<br />

gesichert. Sie wird beispielsweise als<br />

Alternative zu konventionellen Texturierungsprozessen<br />

und als Möglichkeit der<br />

hydrothermischen Behandlung eingesetzt.<br />

Auch kann der Extruder als Reaktionskammer<br />

für die thermo-mechanische Konversion<br />

dienen.<br />

Als Stärketräger sind für die Extrusion<br />

die Getreidepflanzen von vorrangiger Bedeutung.<br />

Von Vorteil für die im IGV durchgeführten<br />

Entwicklungsarbeiten, die sowohl Verfahren<br />

als auch Produkte betreffen, erweist<br />

sich die Palette der zur Verfügung stehenden<br />

Extruder. Die Kapazität der Extruder bewegt<br />

sich zwischen 50g/min bei Laborextrudern<br />

und 1000 kg/h bei Industrieextrudern.<br />

Die Arbeiten auf dem Gebiet der Nonfood-<br />

Applikationen, bei denen diese Extrusion<br />

angewendet wird, können in folgende<br />

Grundrichtungen unterteilt werden:<br />

● Plastifizierung von Getreideprodukten zu<br />

kompakten Granulaten für die thermoplastische<br />

Weiterverarbeitung<br />

● Plastifizierung und Aufschäumen von<br />

Getreideprodukten zu porösen Materialien<br />

geringer Dichte<br />

● Thermo-mechanische bzw. chemische<br />

Modifizierung von Getreideprodukten<br />

● Extrusion von anderen landwirtschaftlichen<br />

Rohstoffen als Getreide<br />

Im Gegensatz zu den vielfältigen Entwicklungen<br />

auf dem Gebiet der biologisch abbaubaren<br />

Werkstoffe, bei denen reine bzw.<br />

modifizierte Stärken als Ausgangsmaterial<br />

eingesetzt werden, verfolgt das Institut den<br />

Arbeitsgrundsatz, die stärkereichen Rohstoffe<br />

wie z. B. Getreide möglichst vollständig<br />

zu nutzen. Rohstoffe sind dementsprechend<br />

Schrote bzw. mühlentechnisch<br />

fraktionierte Mahlprodukte. Auf diese<br />

Weise werden:<br />

● die Rohstoffpreise und damit die Gesamtkosten<br />

reduziert und<br />

● der Energieeintrag in das Ausgangsmaterial<br />

und die Produkte verringert.<br />

Gleichzeitig können neben der Stärke<br />

andere Bestandteile der Rohstoffe als Modifikatoren<br />

genutzt werden.<br />

Aus den verschiedenen Entwicklungsarbeiten<br />

werden im folgenden Projekte beschrieben,<br />

deren industrielle Applikation<br />

schon realisiert bzw. in Vorbereitung ist.<br />

Thermoplastisches Granulat<br />

Unter dem Arbeitsnamen „GETREX“ wurde<br />

ein biologisch abbaubares Material entwickelt,<br />

das in seiner ersten Applikationsform<br />

mit Hilfe der Spritzgußtechnik verarbeitet<br />

werden kann. Als wesentliche Eigenschaften<br />

des Materials, insbesondere für<br />

die Spritzgußverarbeitung gelten folgende<br />

Parameter:<br />

● Anwendungsform: Granulat<br />

● Farbe: honigfarben bis braun, einfärbbar,<br />

beschichtbar, lackierbar<br />

● Schüttdichte: 0,8 g/cm 3<br />

Verpackungs-Rundschau 5/<strong>97</strong><br />

Seite 63


● Dichte: 1,4 g/cm 3<br />

● physikalische Eigenschaften:<br />

hart-elastisch bis gummiartig<br />

● Stabilität: stabil gegenüber Luftfeuchtigkeit,<br />

bei Wasserkontakt quellend<br />

● Schmelzverhalten: unter Scherbelastung<br />

bei ca. 140 °C fließfähig<br />

● Anwendungsgebiete: technische Formteile<br />

und Bedarfsgegenstände mit kurzer<br />

Lebensdauer, mit Beschichtung für Lebensmittel<br />

zugelassen<br />

● Umweltverträglichkeit: Ökologisch unbedenklich<br />

entsorgbar, kompostierbar<br />

Die Ermittlung der für eine Eignung als<br />

Verpackungsmaterial relevanten Parameter<br />

erfolgte noch nicht.<br />

Ziel der Materialentwicklung war es, aufbauend<br />

auf einer erprobten Verfahrensweise<br />

zur hydrothermischen Konversion des Roggenmehls,<br />

mit Hilfe der konventionellen<br />

Kunststofftechnik einen preiswerten Rohstoff<br />

für eine weitere Verarbeitung bereitzustellen.<br />

Die Spritzgußeignung der Materialien<br />

wurde zunächst im IGV durch Herstellen<br />

von Probekörpern mit einer Spritzgußmaschine<br />

vom Typ KuASY 100/25 erprobt.<br />

Danach folgte die Erprobung bei Industriepartnern.<br />

Durch einen kunststoffverarbeitenden<br />

Betrieb (Motzener Kunststoff- und<br />

Gummiverarbeitung GmbH) wurden mit<br />

einer weitestgehend den Materialeigenschaften<br />

angepaßten Spritzgußtechnologie als<br />

eine erste Produktserie Teile für ein „Wegwerfgeschirr“<br />

(Teller, Schüsseln, Gabeln,<br />

Spieße, Messer) für den Fastfood-Bereich<br />

hergestellt (Abbildung 1). Daneben wurde<br />

das Material für die Herstellung verschiedener<br />

technischer Formteile erprobt. Anläßlich<br />

der Bundesgartenschau 1995 in Cottbus<br />

wurden die Erzeugnisse in großen Stückzahlen<br />

an verschiedenen Imbißständen vorgestellt<br />

und getestet. Nach dem sortierten<br />

Erfassen der benutzten Teile erfolgte die<br />

Entsorgung zusammen mit anderen biologisch<br />

abbaubaren Materialien in einer industriellen<br />

Kompostierungsanlage.<br />

Das Verhalten des Materials im Produktzyklus<br />

(Herstellung/Kompostierung) dokumentiert<br />

die Funktionalität und die grundsätzliche<br />

Verarbeitungseignung des Granulates,<br />

so daß auch die wesentlich komplizierteren<br />

Anwendungen im Verpackungsbereich<br />

sowie die Verarbeitungsmöglichkeiten auf<br />

Duroplastmaschinen in weiteren Tests berücksichtigt<br />

werden sollen.<br />

In einer Weiterentwicklung des Materials<br />

sollen die Fließeigenschaften des gelatinierten<br />

Roggenmehles beim anschließenden For-<br />

Seite 64<br />

Verpackungs-Rundschau 5/<strong>97</strong><br />

Technisch-Wissenschaftliche Beilage · 48 · 19<strong>97</strong> · N°5<br />

mungsprozeß sowie die resultierenden<br />

Materialeigenschaften beeinflußt werden.<br />

Die Schwerpunkte der Optimierung für die<br />

technische Anwendung von GETREX sind<br />

seitens des Materials Festigkeit, Elastizität<br />

und Wasseraufnahme und seitens der Verarbeitbarkeit<br />

Fließ- und Schmelzverhalten<br />

sowie Homogenität beim kontinuierlichen<br />

Spritzguß.<br />

Mit Beginn der nationalen und internationalen<br />

Bearbeitung der Nutzung von Biopolymeren<br />

für technische Anwendungen kamen<br />

verschiedene biologisch abbaubare thermoplastisch<br />

verformbare Materialien auf den<br />

Markt. Bisher ist es jedoch noch nicht gelungen,<br />

ein Material zu entwickeln, das bei ähn-<br />

licher Funktionalität, wie sie konventionelle<br />

Kunststoffe aufweisen, dem Preisniveau dieser<br />

Materialien entspricht. GETREX ist in<br />

der jetzigen Zusammensetzung auch teurer<br />

als Massenkunststoffe auf petrochemischer<br />

Rohstoffbasis, verglichen mit anderen Bio-<br />

Kunststoffen liegt es jedoch in einem günstigeren<br />

Bereich. Trotz dieser positiven Ausgangsposition<br />

ist es ein wesentliches Ziel der<br />

weiteren Entwicklungsarbeiten, die Herstellung<br />

von GETREX hinsichtlich der Rezeptur<br />

und der Produktion kostengünstiger zu<br />

gestalten.<br />

Das Material wird durch die IGV GmbH<br />

hergestellt und vertrieben.<br />

Füllstoffe<br />

Loose-fill Verpackungspolster aus Kunststoff<br />

werden als Schaumstoffe zur Direktumschäumung<br />

bzw. als vorgefertigte Form-<br />

teile oder als schüttbare Füll- und Polstermaterialien<br />

angewendet. Bei den schüttbaren<br />

Materialien (Loose-fill, Fillings) soll die geometrische<br />

Form bewirken, daß sich die einzelnen<br />

Teile ineinander verkeilen, aber bei<br />

Belastung ausweichen. Das Material selbst<br />

ist elastisch, und die Ausgangsmaterialien<br />

sind meist Polysterol, Polyethylen oder Polypropylen.<br />

Die Kurzlebigkeit von Verpackungsmaterialien<br />

und die damit verbundenen Entsorgungsprobleme<br />

(Müllvolumen) machen Biopolymere<br />

und zu einem hohen Grad bioabbaubare<br />

Verpackungsmaterialien zur interessanten<br />

Alternative zu den konventionellen<br />

Werkstoffen. Das Ziel besteht darin, insbe-<br />

Abbildung 1: Beispiele für die Verarbeitung des thermoplastischen Materials GETREX<br />

sondere Produkte auf Polystyrolbasis z. B.<br />

Styropor-Chips) durch Alternativmaterialien<br />

zu substituieren.<br />

In den letzten Jahren wurde national wie<br />

international die Entwicklungsarbeit auf diesem<br />

Gebiet intensiviert und eine Vielzahl<br />

von Materialien als Rohstoff für Verpakkungsmaterialien<br />

ausgewiesen. Ebenso vielfältig<br />

sind die Produkte, die auf den Markt<br />

gebracht wurden.<br />

Die Gebrauchswerteigenschaften dieser<br />

Produkte unterscheiden sich vielfach deutlich<br />

von konventionellen Materialien. Besonders<br />

einschränkend wirken sich eine große<br />

Klimaabhängigkeit, eine gegenüber dem<br />

Vergleichsprodukt Styropor erhöhte Dichte<br />

sowie erhöhte Rohstoff- und Herstellungskosten<br />

und damit ein teilweise nicht konkurrenzfähiger<br />

Preis auf die Marktfähigkeit aus.<br />

Die Naturprodukte sind im wesentlichen<br />

durch geringe Bruchfestigkeit, hohen Abrieb


und Empfindlichkeit gegen klimatische Veränderungen<br />

gekennzeichnet.<br />

Daher ist z. B. „Flupis“, ein Produkt der<br />

Fa. PSP Papierschaum Priehs mit hoher<br />

Resistenz gegenüber Feuchte, eine interessante<br />

Entwicklung, die sich auch am Markt<br />

behauptet. In diesem Erzeugnis wird Stärke<br />

zusammen mit Altpapier ohne Verwendung<br />

von chemischen Treibmitteln mittels Extrusion<br />

verschäumt.<br />

Unsere Recherchen zeigen, daß neben<br />

den funktionellen Eigenschaften die Produktpreise<br />

als wesentliches Merkmal über<br />

die Akzeptanz der Alternativprodukte entscheiden.<br />

Die Preise für konventionelle, aus petrochemischen<br />

Erzeugnissen hergestellte Produkte<br />

sind in Abhängigkeit von Anwendungsfall,<br />

Losgröße, Abnahmemodus etc.<br />

stark schwankend. Als Vergleichspreis für<br />

Styropor-Chips wird von ca. 20,00 DM/m 3<br />

ausgegangen. Recycling-Styropor-Produkte<br />

werden auch unter 20,00 DM/m 3 angeboten.<br />

Die alternativen Füllstoffe liegen bei den<br />

recherchierten Anbietern oft darüber.<br />

Eine Entwicklung des IGV auf diesem<br />

Gebiet basiert ebenfalls auf Getreidemahlprodukten<br />

aus Roggen, wodurch man sich<br />

von Anfang an auf möglichst geringe Materialkosten<br />

orientierte.<br />

Ein weiteres Ziel war die Ausbildung<br />

einer hohen Resistenz gegenüber der Luftfeuchtigkeit.<br />

Von anderen Entwicklungen<br />

auf diesem Gebiet unterscheiden sich die<br />

Arbeiten durch:<br />

● Verarbeitung kostengünstiger Basisrohstoffe<br />

(z. B. Einsatz von mühlentechnisch<br />

fraktionierten Roggenmahlprodukten anstelle<br />

von Stärke) mittels Doppelschnekkenextrusion<br />

● Auswahl und Zusatz kostengünstiger<br />

Additive, wie beispielsweise Rest- oder<br />

Abfallstoffe aus Landwirtschaft und Industrie<br />

(z. B. Lignin, Holz, Cellulosefasern)<br />

sowie von mineralischen Komponenten<br />

In diesem Fall wurde die Heißextrusionstechnik<br />

eingesetzt, die zu expandierten,<br />

besonders leichten Extrudaten führt. Auch<br />

hier ist wieder die Stärke der wesentliche<br />

Inhaltsstoff, der die Expansion ermöglicht.<br />

Andere getreideeigene Inhaltsstoffe, hauptsächlich<br />

Proteine und Hemicellulosen wie<br />

Pentosane, wirken sich auf die Festigkeit und<br />

das Hydratationsverhalten der Extrudate<br />

aus.<br />

Der Expansionsgrad der Extrudate, der<br />

das spezifische Volumen und damit Roh-<br />

Technisch-Wissenschaftliche Beilage · 48 · 19<strong>97</strong> · N°5<br />

stoffeinsatz und Kosten für den Füllstoff<br />

mitbestimmt, wird sowohl durch die Basisrohstoffe<br />

und Additive als auch durch<br />

die Geometrie der verwendeten Extruderschnecken<br />

sowie Form und Art der Austrittsöffnung<br />

(Düse, Matrize) beeinflußt.<br />

Um einen Produktpreis, der mit dem<br />

Preis konventioneller Füllstoffe konkurrieren<br />

kann, zu erzielen, ist ein minimaler Rohstoffeinsatz<br />

eine Voraussetzung. Für das<br />

Schüttvolumen bedeutet das einen Wert<br />

kleiner 0,02 g/cm 3 .<br />

Die Arbeiten führten zu folgenden grundsätzlichen<br />

Ergebnissen:<br />

● Es ist möglich, auf Basis von Getreideprodukten<br />

mittels Doppelschneckenextrusion<br />

stark expandierte Granulate mit geringem<br />

Schüttgewicht herzustellen, die als Füllkörper<br />

verwendet werden können. Diese<br />

Aussage gilt zunächst für eine Technikumsanlage<br />

mit einer Kapazität von 50 bis<br />

100 kg/h (APV 50 Extruder).<br />

● Mineralische Zusätze erhöhen die Festigkeit<br />

und verbessern damit die Funktionalität<br />

(geringer Abrieb, geringe Stauchung).<br />

Gleichzeitig ist dieser Zusatz für das Erzielen<br />

einer erhöhten Feuchteresistenz verantwortlich.<br />

Das Schüttvolumen wird<br />

negativ beeinflußt.<br />

● Der Zusatz biopolymerer Fasern hat auf<br />

die funktionellen Eigenschaften Festigkeit,<br />

Elastizität und Hydratationsverhalten<br />

positiven Einfluß. Höhere Zusätze beeinflussen<br />

das Schüttvolumen negativ.<br />

● Der Einsatz unterschiedlicher Form- und<br />

Schneidaggregate bzw. -technologien<br />

führt zu verschiedenen Granulatformen.<br />

Diese variieren hinsichtlich Schüttvolumen<br />

unwesentlich.<br />

Sie können bei ihrer Anwendung zu differenzierten<br />

Effekten führen (z. B. Polsterung<br />

flächiger Körper, Raumfüllung zwischen<br />

verschieden geformten zu verpakkenden<br />

Gegenständen).<br />

Die Konsequenz für die Umsetzung der<br />

Ergebnisse besteht darin, daß eine industrielle<br />

Produktion und Vermarktung nur<br />

effektiv ist, wenn dieses Produkt ein „Zweitoder<br />

Drittprodukt“ für ein Unternehmen<br />

darstellt (z. B. Mühle, Extruderbetrieb, Verarbeiter<br />

nachwachsender Rohstoffe). Damit<br />

können die neben den Materialkosten<br />

anfallenden Produktionskosten minimiert<br />

werden.<br />

Obwohl die Marktentwicklung von<br />

Loose-fill-Produkten als degressiv einzuschätzen<br />

ist – gesucht werden intelligentere<br />

Lösungen, als die gesamte Ummantelung<br />

eines zu transportierenden bzw. zu schützenden<br />

Gegenstandes mit einem Füllstoff –<br />

bleibt dieses Gebiet eine interessante<br />

Anwendungsmöglichkeit für nachwachsende<br />

Rohstoffe.<br />

Dämmstoffe auch als<br />

Verpackung anzuwenden<br />

Eine weitere Anwendung der Extrusion von<br />

Getreide ist die Herstellung von porösen<br />

aber mechanisch wesentlich festeren Extrudaten<br />

durch Kochextrusion auf Doppelschneckenextrudern.<br />

Diese Entwicklungsrichtung<br />

zielt auf Anwendungen im Baubereich<br />

(Dämmung für Wärme, Trittschall,<br />

akustischen Schall). Jedoch auch Anwendungen<br />

im Bereich Verpackung/Transport<br />

sind möglich, beispielsweise als Füllstoffe<br />

für den Transport gefährlicher Flüssigkeiten.<br />

Hierbei werden Eigenschaften, wie großes<br />

und schnelles Aufsaugvermögen bei hoher<br />

Formstabilität im feuchten Zustand, notwendig.<br />

Durch Kombination von Getreideprodukten<br />

mit mineralischen Komponenten<br />

können eine homogene Struktur, ein für<br />

niedrige Schüttdichten notwendiger hoher<br />

Expansionsgrad sowie Festigkeit der Extrudate<br />

erzielt werden. Die auf diesem Gebiet<br />

der amylokeramischen Werkstoffe am weitesten<br />

fortgeschrittene Entwicklung ist CERA-<br />

LITH, ein Granulat, das als Wärmedämmstoff<br />

für den Hausbau und die Haussanierung<br />

eingesetzt werden kann.<br />

Modifizierung<br />

von Getreidemehlen<br />

Für die Modifizierung von Getreidemehlen<br />

wird die Extrudertechnik zum hydrothermischen<br />

und mechanischen Aufschluß von<br />

Roggenmehlen genutzt. Eine gleichfalls im<br />

Extruder durchgeführte Kationisierung des<br />

Roggenmehls führt zu modifizierten Mehlen<br />

mit unterschiedlichen Substitutionsgraden.<br />

Ein Ziel dieser Entwicklungsrichtungen ist<br />

die Substitution von nativen und modifizierten<br />

Stärken, die für die Herstellung von<br />

Papier und Pappen eingesetzt werden.<br />

Der Vorteil der Kationisierung im Extruder<br />

besteht in gegenüber der Trockenkationisierung<br />

höheren Ausbeuteraten bei gleichen<br />

Substitutionsgraden sowie in einer<br />

geringeren Viskosität der daraus hergestellten<br />

Suspensionen. Erste Ergebnisse bestätigen<br />

die prinzipielle Eignung der Präparate.<br />

Die Anwendung erscheint insbesondere für<br />

die Herstellung von Recyclingpapier bzw.<br />

von verschiedenen Pappen sinnvoll.<br />

Verpackungs-Rundschau 5/<strong>97</strong><br />

Seite 65


Natürliche Schutzkomponenten<br />

für biopolymere<br />

Werkstoffe<br />

Die Entwicklung von biopolymeren bzw.<br />

biopolymerhaltigen Werkstoffen stellt neue<br />

Anforderungen an den Schutz des Produzenten<br />

und Verbrauchers. Die hier vorgestellten<br />

Beispiele für Entwicklungsrichtungen sind<br />

neben dem Erzielen einer optimalen Funktionalität<br />

auf eine ökölogisch gesunde<br />

Zusammensetzung orientiert. Das heißt, daß<br />

sie ohne den Zusatz synthetischer Schutzkomponenten<br />

hergestellt werden. Nur damit<br />

kann ein wesentlicher Punkt der ökologischen<br />

Argumentation bei der Vermarktung<br />

aufrechterhalten werden.<br />

Vorausschauend für weitere Entwicklungen<br />

auf Basis der Extrusionstechnik wird<br />

parallel zur Materialentwicklung geprüft,<br />

welchen Schutz natürliche Substanzen in<br />

entsprechenden Produkten gegenüber möglichen<br />

Kontaminationen aufbauen können.<br />

Dabei bietet sich der Einsatz von Extrakten<br />

aus Heil- und Gewürzpflanzen an, die traditionell<br />

zum Konservieren von Lebensmitteln<br />

und Vorräten genutzt werden. Ein bekanntes<br />

Beispiel sind die Pyrethroide, Extrakte<br />

aus Chrysanthemenarten, die in Pflanzenschutzmitteln<br />

und zur Konservierung z. B.<br />

von Teppichen eingesetzt werden.<br />

Die im IGV durchgeführten Arbeiten zur<br />

Bewertung verschiedener Extrakte und die<br />

Entwicklung neuer Untersuchungsmethoden<br />

sind kombiniert mit Untersuchungen<br />

zum Verhalten der Präparate bei der Extrusion<br />

sowie dem Nachweis der Langzeitwirkung.<br />

Diese Problematik ist natürlich nicht<br />

nur für das Gebiet der Extrusion relevant.<br />

Sie gilt für alle Bereiche, in denen biopolymere<br />

Rohstoffe zu Werkstoffen verarbeitet<br />

werden und der ökölogische Aspekt bei der<br />

Verarbeitung, Nutzung und Entsorgung dieser<br />

Stoffe von Vorteil für das Produkt und<br />

seine Akzeptanz beim Verbraucher ist.<br />

Seite 66<br />

Autor<br />

Dipl.-Ing. Uwe Lehrack<br />

IGV Institut für Getreideverarbeitung<br />

GmbH, Chemnitz-Zwickau<br />

Verpackungs-Rundschau 5/<strong>97</strong><br />

Technisch-Wissenschaftliche Beilage · 48 · 19<strong>97</strong> · N°5<br />

LITERATUR<br />

Verpacken von Tomaten unter<br />

modifizierter Atmosphäre; Einstellen<br />

von Gas und Feuchte<br />

(Orig.: Modified Atmosphere Packaging of<br />

Tomatoes; Controlling Gas and Humidity)<br />

R.G. Evelo, J. Horst: Packaging Technology<br />

and Science 9 (1996), S. 265 – 273<br />

Bei schnell verderblichen Produkten hat die<br />

Verpackung hauptsächlich die Funktion,<br />

den Verderb zu verlangsamen und damit<br />

die Zeitspanne der Verzehrsfähigkeit zu verlängern.<br />

In Verpackungen mit modifizierter<br />

Atmosphäre (MAP) wird dies durch<br />

eine Veränderung der produktumgebenden<br />

Atmosphäre bewirkt.<br />

Die wesentlichen Faktoren, Sauerstoff-<br />

Konzentration und Kohlendioxid-Konzentration<br />

werden mit Hilfe eines MA-Modells<br />

berechnet, die relative Feuchte mit Hilfe<br />

eines MF- (Modifizierte Feuchte) Modells.<br />

Beide Modelle lassen sich getrennt entwikkeln,<br />

die Kombination beider ergibt eine<br />

genaue Beschreibung der Packungsatmosphäre.<br />

Die Ergebnisse der Modellierungen<br />

stimmen gut mit experimentellen Ergebnissen<br />

überein.<br />

Barriereschichten für Verpackungsmaterialien<br />

S. Amberg-Schwab, M. Hoffmann, H. Bader:<br />

Kunststoffe 86 (1996) Nr.5, S. 660 – 664<br />

Anorganisch-organische Hybridpolymere<br />

bieten eine Kombination von Barrierefunktionen<br />

hinsichtlich Sauerstoff-, Wasserdampf-<br />

und Aromastoffpermeation. Sie werden<br />

über den Sol-Gel-Prozeß synthetisiert<br />

und können als transparente Schicht mittels<br />

herkömmlicher Lack- und Applikationstechniken<br />

aufgetragen werden. Durch anschließende<br />

thermisch- bzw. UV-induzierte Polymerisation<br />

der organofunktionellen Gruppen<br />

wird das organische Netzwerk gezielt<br />

aufgebaut. Diese Schichten haften auf einer<br />

großen Anzahl von Trägern sehr gut und<br />

können auch für eine Erhöhung der Abriebund<br />

Feuchtebeständigkeit sorgen.<br />

Derart beschichtete Materialien leisten<br />

einen Beitrag zur Verpackungsvermeidung<br />

wie auch zur besseren stofflichen Verwertbarkeit<br />

durch Reduzierung der Materialvielfalt.<br />

Modifizierung von Polyethylenpulver<br />

im Plasma<br />

K. Rieß, P. Lühe, Z. Funke, S. Marinow:<br />

JOT (19<strong>97</strong>) Nr. 3, S. 56 – 60<br />

Zur Verbesserung der Haftungs- und Benetzungseigenschaften<br />

von Polyethylen werden<br />

meist chemische Verfahren, mechanisches<br />

Aufrauhen oder thermische Verfahren mit<br />

Gasflammen eingesetzt. Ein umweltfreundlicheres<br />

Verfahren ist die Niederdruckplasma-<br />

Technik.<br />

Durch Plasmapolymerisation mit Acrylsäure<br />

werden die Oberflächeneigenschaften<br />

von pulverförmigem LDPE durch den Einbau<br />

sauerstoffhaltiger Gruppen verändert.<br />

Dadurch werden die Haftung und Benetzung<br />

des PE-Pulvers signifikant verbessert.<br />

Der Einbau der polaren Gruppen und damit<br />

die Einstellung der gewünschten Oberflächeneigenschaften<br />

kann gezielt durch die<br />

Variation der Prozeßparameter gesteuert<br />

werden.<br />

Die Grundeigenschaften des PE-Pulvers,<br />

wie Schmelz- und Kristallisationsverhalten,<br />

werden durch die Plasmapolymerisation<br />

nicht verändert.<br />

Bestimmung von kurzkettigen Fettsäuren<br />

in Papier und Karton mit der<br />

Hochdruckflüssigchromatographie<br />

G. Knezevic, G. Ziegleder: Das Papier 50<br />

(1996) Nr. 9, S. 491 – 492<br />

In Karton oder Papier können kurzkettige<br />

Fettsäuren einen muffigen Fehlgeruch verursachen.<br />

Derartige Fettsäuren entstehen<br />

durch die mikrobiologische Gärung im<br />

Kreislaufwasser der Papierfabrik und haften<br />

an den Produkten. Zur analytischen Kontrolle<br />

auf Geruchsintensität von Karton sind<br />

geeignete Methoden erforderlich.<br />

Die kurzkettigen Fettsäuren lassen sich<br />

mit Diethylether aus dem Karton extrahieren,<br />

durch Festphasenextraktion reinigen,<br />

aufkonzentrieren und anschließend mit<br />

Hochdruckflüssigchromatographie analysieren.<br />

Die Methode stellt ein schnelles und<br />

einfaches Analysenverfahren dar, mit dem<br />

die sensorisch aktiven Fettsäuren im Karton<br />

spezifisch erfaßt werden.<br />

Durch die Anreicherung der Fettsäuren<br />

mit Hilfe der Festphasen-Extraktion läßt<br />

sich eine Nachweisgrenze erzielen, die mit<br />

der Kapillar-Gaschromatographie vergleichbar<br />

ist.


Zur genauen Auslegung von stoßdämpfenden<br />

Verpackungspolstern wird in der verpackenden<br />

Industrie das sogenannte Polsterdiagramm<br />

herangezogen. Dieses Diagramm<br />

wird üblicherweise unter großem experimentellem<br />

Aufwand erstellt. Durch eine<br />

neue Berechnungsmethode läßt sich dieser<br />

Arbeitsschritt erheblich vereinfachen.<br />

Zum Schutz von Stückgütern aller Art<br />

werden stoßdämpfende Verpackungspolster<br />

eingesetzt. Diese können in ihrer Form an<br />

das zu verpackende Stückgut angepaßt werden,<br />

so daß sich die Form an der Gutoberfläche,<br />

aber auch an den dadurch erreichten<br />

Polstereigenschaften orientiert. Die Abmessungen<br />

der Verpackungspolster, also die<br />

Form, können an erwartete Stoßbelastungen<br />

angepaßt werden. Dabei werden die Gut-<br />

masse, Fallhöhe, Polsterdicke und -fläche,<br />

sowie die beim Stoß auftretende maximale<br />

Bremsbeschleunigung berücksichtigt. In der<br />

verpackenden Industrie ist das Polsterdiagramm<br />

ein wichtiges Hilfsmittel zur Auslegung<br />

von stoßdämpfenden Verpackungspolstern.<br />

Es zeigt die beim Aufprall auftretende<br />

maximale Bremsbeschleunigung in Abhängigkeit<br />

der auf die Polsterfläche bezogenen<br />

Gutmasse. In diesem Diagramm ist eine<br />

Kurvenschar eingetragen, wobei der Scharparameter<br />

das Verhältnis von Fallhöhe zu<br />

Polsterdicke ist. Mit Hilfe des Diagramms<br />

kann auf einfache Weise die für ein Polster<br />

erforderliche Fläche und Dicke bestimmt<br />

Technisch-Wissenschaftliche Beilage · 48 · 19<strong>97</strong> · N°5<br />

BERECHNUNG VON<br />

POLSTERDIAGRAMMEN<br />

Th. Ansorge, K. Nendel; Chemnitz-Zwickau<br />

Abbildung 1: Modellierte Anordnung von Fallmasse und Testkörper<br />

werden, um eine bestimmte maximale Belastung<br />

für ein Gut zuzulassen. Hinweise auf<br />

die genaue Vorgehensweise zur Berechnung<br />

finden sich in [1, 2, 3]. Da das Polsterdiagramm<br />

durch einfache und effektive<br />

Anwendbarkeit ein wichtiges Hilfsmittel<br />

geworden ist, gibt es Versuche, dieses zu<br />

berechnen, statt es experimentell unter großem<br />

Aufwand zu bestimmen. So gibt beispielsweise<br />

Burgess in [4, 5] eine Möglichkeit<br />

an, aus nur einem Stoßabsorptionsversuch<br />

die Werte vieler anderer Versuche zu<br />

ermitteln. Diese Methoden beruhen jedoch<br />

nicht auf einer physikalischen Modellierung<br />

des Stoßvorganges.<br />

Im folgenden Beitrag soll gezeigt werden,<br />

wie das Polsterdiagramm eines Materials<br />

unter Anwendung eines physikalischen<br />

Modells berechnet werden kann. Dieses<br />

Modell verwendet Parameter, die vom jeweiligen<br />

Material abhängig sind und durch<br />

einen Versuch bestimmt werden. Damit<br />

können dann anschließend im Rahmen der<br />

Gültigkeit des Modells beliebige Stoßbelastungen<br />

simuliert werden. Die zur Erstellung<br />

des Polsterdiagramms nötige Anzahl an<br />

Versuchen kann so um eine beträchtliche<br />

Anzahl gesenkt werden.<br />

Aus dem physikalischen<br />

Modell resultiert die Formel<br />

Grundlage für die rechnerische Erstellung<br />

eines Polsterdiagramms ist die Modellierung<br />

des Stoßvorganges. Das Modell wird dann<br />

zur Ermittlung der Materialkennwerte mit<br />

den experimentell gewonnenen Daten eines<br />

Stoßversuches „gefüttert“. Die resultierende<br />

Formel ermöglicht es, jede auftretende Belastung<br />

zu berechnen.<br />

Zunächst soll der Stoßvorgang durch<br />

die in DIN 4651 beschriebene Anordnung<br />

modelliert werden. Es fällt dabei eine Fallmasse<br />

mit ebener Oberfläche aus gegebener<br />

Fallhöhe auf einen quaderförmigen Testkörper<br />

herab. Dabei stellt die Fallmasse das zu<br />

schützende Gut dar und der Testkörper das<br />

Verpackungspolster. Abbildung 1 zeigt die<br />

Anordnung von Fallmasse und Testkörper.<br />

In der Abbildung ist die Bewegungskoordinate<br />

e(t) eingetragen, die die Bewegung des<br />

Fallhammers ab dem Aufschlag bezeichnet.<br />

Es gilt der<br />

Energieerhaltungssatz<br />

Der Ansatz zur Berechnung beruht darauf,<br />

daß während des Stoßvorganges die Summe<br />

aller auftretenden Energien gleich der<br />

Anfangsenergie sein muß:<br />

Ekin + Epot + EForm = E0 (Gl. 1)<br />

Es treten dabei die kinetische Energie Ekin ,<br />

die potentielle Energie Epot und die zur Verformung<br />

des Polsterkörpers notwendige<br />

Energie EForm auf. Gleichung 1 setzt voraus,<br />

daß die Energieänderung während des Stoßes<br />

durch Gleichgewichtszustände verläuft.<br />

Voraussetzung dafür ist, daß die Fortpflanzungsgeschwindigkeit<br />

einer Druckstörung<br />

in dem Material (Schallgeschwindigkeit) so<br />

groß ist, daß die Zeitspanne zum Erreichen<br />

eines Gleichgewichtszustandes als klein<br />

gegenüber der Stoßdauer anzusehen ist.<br />

Als Ansatz für die kinetische und potentielle<br />

Energie wird 1/2·m·v2 bzw. m·g·e eingesetzt,<br />

für die Verformungsenergie wird<br />

ºs·e de benutzt. Die Größe s stellt dabei die<br />

im Polster herrschende Druckspannung dar.<br />

Unter Verwendung dieser Ansätze ergibt<br />

sich aus folgender Differentialgleichung:<br />

k2 · ¨ε(t) + k3 · s(t) · k1 = 0 (Gl. 2)<br />

m · l 2<br />

k1 = m·g·l0 k2 = 0 k3 =A0 ·l0 (Gl. 3)<br />

4<br />

in den Konstanten k1 , k2 und k3 sind dabei<br />

die geometrischen Verhältnisse abgebildet.<br />

Es sind darin m die Fallmasse, g die Erdbeschleunigung,<br />

A0 und l0 Fläche und Länge<br />

des Testkörpers. Gleichung 2 stellt die<br />

Energieerhaltungsbedingung für Spannung<br />

und Dehnung dar. Sie ist vom Material<br />

unabhängig und beinhaltet die geometrischen<br />

Verhältnisse des Stoßvorganges. Da<br />

Verpackungs-Rundschau 5/<strong>97</strong><br />

Seite 67


die Differentialgleichung zwei Unbekannte<br />

(Spannung und Dehnung) aufweist, wird<br />

eine zweite Gleichung zur Bildung und<br />

Lösung eines Differentialgleichungssystems<br />

benötigt. Sie wird durch den Ansatz eines<br />

Materialgesetzes gewonnen.<br />

Materialverhalten zwischen<br />

Dehnung und Spannung<br />

Das Materialgesetz gibt den Zusammenhang<br />

zwischen der Dehnung eines Materials und<br />

der daraus resultierenden Spannung wieder.<br />

Aus der Viskoelastizitätstheorie sind verschiedene<br />

Materialgesetze bekannt [6, 7].<br />

Zu den einfachsten gehören das Kelvin- und<br />

das Maxwellmodell. Das Kelvinmodell beruht<br />

auf einer Parallelschaltung einer elastischen<br />

Feder und eines viskosen Dämpfers,<br />

das Maxwellmodell auf einer Reihenschaltung<br />

dieser Elemente.<br />

Kelvinmodell:<br />

Seite 68<br />

s(t) = E · e(t) + h · ˙e(t) (Gl. 4)<br />

Maxwellmodell:<br />

h<br />

s(t) + · ˙σ(t) = h · ˙e(t) (Gl. 5)<br />

E<br />

Dabei ist E der E-Modul des Materials, und<br />

h die Viskosität.<br />

Aus Gleichung 2 und Gleichung 4 oder<br />

Gleichung 5 läßt sich ein System aus zwei<br />

Differentialgleichungen mit zwei unbekannten<br />

Funktionen zusammenstellen. Dieses ist<br />

dann für e und s lösbar; e beschreibt den<br />

zeitlichen Verlauf der Verformung, s den<br />

der Spannung. Bildet man die zweite Ableitung<br />

des Stauchungsverlaufes, erhält man<br />

den Verlauf der Bremsbeschleunigung über<br />

der Zeit:<br />

a(t, h, E) = l0 ·ë(t, h, E) (Gl. 6)<br />

In Gleichung 6 sind die beiden Materialparameter<br />

E und h aus dem Materialgesetz unbekannt.<br />

Sie müssen durch einen Stoßversuch<br />

ermittelt werden. Sind die Parameter bestimmt,<br />

kann das Verhalten des Testkörpers<br />

bei beliebiger Belastung berechnet werden.<br />

Anpassung der<br />

Modellparameter<br />

Im folgenden soll als Beispiel für das Verfahren<br />

das Polsterdiagramm für ein biologisch<br />

abbaubares Polstermaterial auf Basis von<br />

Getreidekleie berechnet und mit dem experimentell<br />

bestimmten verglichen werden. Es<br />

wurde dazu das Differentialgleichungssystem<br />

aus dem Energieerhaltungsansatz und<br />

dem Kelvinmodell benutzt. Die Lösung e(t)<br />

Verpackungs-Rundschau 5/<strong>97</strong><br />

Technisch-Wissenschaftliche Beilage · 48 · 19<strong>97</strong> · N°5<br />

der Differentialgleichung beinhaltet die beiden<br />

Parameter E und h des Kelvinmodells.<br />

Die Bestimmung dieser beiden Parameter<br />

erfolgt mit Hilfe der Methode der kleinsten<br />

Fehlerquadrate. Nach dieser Methode wird<br />

das folgende Gleichungssystem aufgestellt:<br />

Es sind die gültigen Werte für einen konkreten<br />

Versuch einzusetzen, so daß das Gleichungssystem<br />

numerisch gelöst werden<br />

Sto§faktor / [g]<br />

<br />

E<br />

<br />

h<br />

[(a mess – a(E, h)) 2 ]<br />

[(a mess – a(E, h)) 2 ]<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

0<br />

= (Gl. 7)<br />

0<br />

kann. Die Lösung dieses Gleichungssystemes<br />

ergibt die Werte für E und h, die in das<br />

Kelvinmodell einzusetzen sind. Man kann<br />

dazu auf Programme wie Maple oder Mathematica<br />

zurückgreifen. Als Ergebnis erhält<br />

man eine Funktion, die den Verlauf der<br />

Stauchung des Polsterkörpers während des<br />

gesamten Stoßvorganges beschreibt. Darin<br />

können die gewünschten Werte für die Fallhöhe,<br />

die Gutmasse und die Polsterkörperdimensionen<br />

eingesetzt werden. Aus dem<br />

Funktionsverlauf kann dann einfach das<br />

Maximum der Bremsbeschleunigung bestimmt<br />

werden. Indem nun verschiedene<br />

Werte eingesetzt werden, kann so das Polsterdiagramm<br />

berechnet werden.<br />

Gute Übereinstimmung<br />

Für das gewählte Material wurden Parameter<br />

des Kelvinmodelles numerisch bestimmt<br />

und benutzt, um das Polsterdiagramm zu<br />

berechnen. Abbildung 2 zeigt den Vergleich<br />

von berechnetem und gemessenem Polster-<br />

diagramm. Die Werte stimmen sehr gut<br />

überein, lediglich bei hohen Belastungen fallen<br />

die berechneten Werte zu niedrig aus.<br />

Der Grund liegt in der vereinbarten Vereinfachung,<br />

die Parameter E und h des Kelvinmodelles<br />

seien konstant.<br />

Bei hohen Belastungen jedoch werden<br />

die Polsterkörper beim Aufschlag so stark<br />

gestaucht, daß diese Annahme nicht mehr<br />

gilt. Es muß also ein Materialmodell gefunden<br />

werden, das diesen Effekt berücksichtigt.<br />

Eine Reihe von Möglichkeiten zur<br />

Modifizierung des Materialmodells sind<br />

denkbar. So können beispielsweise die Grö-<br />

500 mm, berechnet 750 mm, berechnet<br />

1250 mm, berechnet 500 mm, gemessen<br />

750 mm, gemessen 1250 mm, gemessen<br />

5 10 15 20 25<br />

Statische FlŠchenbelastung / [kN/m×]<br />

Abbildung 2: Vergleich von berechnetem und gemessenem Polsterdiagramm<br />

ßen h und E als nicht konstant angenommen<br />

werden oder einer linearen Abhängigkeit<br />

unterworfen werden. Desweiteren sind<br />

auch Kombinationen vorhandener Modelle<br />

vorstellbar.<br />

Das Ergebnis zeigt, daß es mit dem vorgestellten<br />

physikalischen Ansatz prinzipiell<br />

möglich ist, Stoßvorgänge, wie sie bei der<br />

Verpackungsprüfung auftreten, zu simulieren.<br />

Es wird damit die Berechnung von interpolierten<br />

Werten möglich und die Anzahl an<br />

Werten, die zur Vervollständigung des Polsterdiagramms<br />

notwendig sind, minimiert.<br />

Dadurch werden der experimentelle Aufwand<br />

und damit die Kosten für die Erstellung<br />

eines Polsterdiagramms auf ein Minimum<br />

reduziert.<br />

Bei der Berechnung ist von Bedeutung,<br />

welches Modell zur Beschreibung des Materialverhaltens<br />

gewählt wird. Ziel weiterer<br />

Untersuchungen muß es daher sein, geeignete<br />

Materialmodelle zu finden, die es erlauben,<br />

die bei hohen Verformungen auftretenden<br />

Effekte möglichst gut zu simulieren.


Literatur<br />

1 DIN ISO 4651<br />

Bestimmung der Stoßabsorption, Ausgabe<br />

November 1986<br />

2 G. Reif, J. Penzkofer, R. Heiss<br />

Untersuchungen über die Wirkungsweise<br />

von Polsterstoffen<br />

Verpackungs-Rundschau 2 (1<strong>97</strong>5),<br />

S. 9–17<br />

3 D. Berndt<br />

Arbeitsmappe für den Verpackungspraktiker<br />

Neue Verpackung 3 (1981), S.<br />

311–312<br />

4 G. Burgess<br />

Consolidation of Cushion Curves<br />

Packaging Technology and Science 3<br />

(1990), S. 189–194<br />

5 G. Burgess<br />

Generation of Cushion Curves from<br />

one Shock Pulse<br />

Packaging Technology and Science 7<br />

(1994), S. 169–173<br />

Autoren<br />

Dipl.-Ing. Thomas Ansorge<br />

Institut für Allgemeinen Maschinenbau<br />

und Kunststofftechnik an der Technischen<br />

Universität Chemnitz-Zwickau<br />

Prof. Dr.-Ing. Klaus Nendel<br />

Institut für Allgemeinen Maschinenbau<br />

und Kunststofftechnik, Lehrstuhl für<br />

Fördertechnik, Technische Universität<br />

Chemnitz-Zwickau<br />

Technisch-Wissenschaftliche Beilage · 48 · 19<strong>97</strong> · N°5<br />

LITERATUR<br />

Funktionieren funktionelle Barrieren?<br />

(Orig.: Do Functional Barriers Function?)<br />

L.L. Katan: Packaging Technology and<br />

Science 9 (1996), S. 289 – 296<br />

Die direkte Wiederaufbereitung von lebensmittelgeeigneten<br />

Verpackungs-Kunststoffen<br />

für die Anwendung in neuen Lebensmittelverpackungen<br />

ist aus gesundheitlicher Sicht<br />

problematisch. Verunreinigungen während<br />

des ersten Gebrauchszykluses und dem<br />

anschließenden Recycling können während<br />

des zweiten Einsatzes in das Lebensmittel<br />

migrieren.<br />

Die Eigenschaft von Aluminium oder<br />

SiO x als funktionelle Barriere ist unumstritten.<br />

Aus technologischen und regulativen<br />

Gründen sollten allerdings das Barrierematerial<br />

und das recyclierte Material aus der<br />

gleichen Substanz bestehen. Auf dem Gebiet<br />

der Verpackungs-Kunststoffe laufen diesbezüglich<br />

derzeit erhebliche Entwicklungsbemühungen.<br />

In der theoretischen Studie wird gezeigt,<br />

daß sich eine derartige Schicht aus Neukunststoff<br />

eher wie ein Schwamm, nicht wie<br />

eine Barriere verhält. Außerdem setzt der<br />

Migrationsprozeß schon während der Herstellung<br />

der Verpackung ein, und nicht erst<br />

beim Befüllen mit dem Lebensmittel – wie in<br />

der Gesetzgebung theoretisch angenommen.<br />

Da nur in wenigen praktischen Fällen die<br />

virgine Schicht einen ausreichenden Puffer<br />

darstellt, empfiehlt der Autor, das Konzept<br />

der funktionellen Barrieren aus Kunststoff<br />

einer grundlegenden Überprüfung zu unterziehen.<br />

Zweidimensionale Erfassung der<br />

Oberflächenstruktur von Papier im<br />

Hinblick auf seine Bedruckbarkeit<br />

C. Neß, L. Göttsching: Das Papier (19<strong>97</strong>)<br />

Nr. 3, S. 107–117<br />

Das nach dem Prinzip der dynamischen<br />

Fokussierung arbeitende optische Tastergerät<br />

Microfocus dient der zweidimensionalen<br />

Erfassung, Darstellung und Kennzeichnung<br />

der Oberflächentopographie. Obwohl nicht<br />

speziell für Untersuchungen von Papier,<br />

Pappe und Karton entwickelt, bietet dieses<br />

Gerät neue Möglichkeiten der Papieranalytik.<br />

Vergleichsmessungen mit praxisüblichen<br />

Luftstrom- und Tastnadel-Glättemeßgeräten<br />

zeigten, daß die mit Microfocus erfaßten<br />

normierten Rauheitsmaßzahlen bei einem<br />

breiten Qualitätsspektrum der Papiere mit<br />

den Ergebnissen anderer Meßgeräte in<br />

hohem Maße korrelieren. Innerhalb einer<br />

Produktgruppe ist der Zusammenhang zwischen<br />

Microfocus und PPS-Gerät statistisch<br />

nicht gesichert. Zwischen den anderen Luftstrommeßgeräten<br />

sowie dem Hommel-<br />

Tester liegt eine schwache Korrelation vor.<br />

Eine modifizierte Auswertung der Gradientenmatrix<br />

erlaubt die Differenzierung<br />

zwischen Rauheitsschwankungen in z- und<br />

x-, y-Richtung sowie die Bestimmung der<br />

Vorzugsrichtung der Oberflächentopographie<br />

von Papier. Microfocus bietet die Möglichkeit,<br />

aus dem Histogramm der Gradientenverteilung<br />

Waagrechtmaße abzuleiten.<br />

Zwischen diesen Waagrechtmaßen der<br />

Oberflächenstruktur und der Qualität der<br />

Druckbildwiedergabe besteht ein signifikanter<br />

Zusammenhang. Kein Zuammenhang<br />

besteht hingegen zwischen der Qualität der<br />

Druckbildwiedergabe und den Rauheitsschwankungen<br />

in z-Richtung (Senkrechtmaße).<br />

Verpackungen aus Metallocen-PP<br />

R. Kunzer, G. Wieners: Kunststoffe 86<br />

(1996) Nr. 5, S. 666 – 670<br />

Die Anwendung von Ziegler-Natta-Katalysatoren<br />

bei der Propylen-Synthese führt zu<br />

Produkten mit breiter Molekulargewichtsverteilung<br />

und uneinheitlicher räumlicher<br />

Struktur. Die Einführung von Metallocen-<br />

Katalysatoren eröffnet der Synthese von<br />

Polyolefinen neue Wege. Dank der chemisch<br />

definierten Struktur der katalytisch wirksamen<br />

Zentren dieser Katalysatortypen gelingt<br />

es, im Polymerisationsreaktor zu jeder Zeit<br />

völlig gleichartig gebaute PP-Moleküle zu<br />

erzeugen.<br />

Metallocen-PP-Produkte zeichnen sich<br />

durch eine ausgezeichnete Kombination von<br />

Fließfähigkeit und Schlagunempfindlichkeit<br />

aus und sind daher für das Dünnwandspritzgießen<br />

von Fertigteilen geeignet.<br />

Geschmacksneutralität und niedrigste Globalmigrationswerte<br />

prädestinieren diese<br />

maßgeschneiderten Werkstoffe für den Einsatz<br />

als Lebensmittelverpackung. Dank der<br />

guten Wärmeformbeständigkeit eignet sich<br />

das Material auch für die Heißdampfsterilisierung<br />

und Warmabfüllung.<br />

Verpackungs-Rundschau 5/<strong>97</strong><br />

Seite 69


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86 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>

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