Verpackungsrundschau 05/97

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MESSEN/ACHEMA Verpackungsprozesse Komplette Verpackungsprozesse und Service sind die Hauptthemen, mit denen IMA an der Achema teilnimmt,wo sich das Unternehmen auf zwei Ständen mit zusammen rund 500 m 2 vorstellt. Dabei sollen folgende Maschinen im Betrieb vorgeführt werden: Tablettenpressung und Kapselabfüllung: Zu der jüngsten Generation der Tablettenpressen und der vollständigen Reihe der Kapselabfüllmaschinen in verschiedenen Leistungsklassen kommt eine Waage (Precisa) zur 100%igen Gewichtskontrolle der einzelnen gefüllten Kapseln.Die Maschine wird in Verbindung mit der kontinuierlich arbeitenden Kapselabfüllmaschine Matic 90E ausgestellt. Blistermaschinen: Als Antwort auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Märkte stellt man eine Serie von Blistermaschinen für PVC, PVDC, PP, Alu-Alu und Monoblister (PP-PP) in verschiedenen Leistungsklassen vor: C90/A91, eine Blistermaschine mit integriertem Kartonierer und mittlerer bis hoher Leistung (bis 400 Blister und 270 Schachteln/min); das jüngste Modell C80, eine modular aufgebaute Blistermaschine,die nach den Wünschen des Kunden zusammengesetzt werden kann (bis 330 Blister/min); TR 130, eine kompakte Blistermaschine (200 Blister/min) und TR100 eine preiswerte, vielseitig einsetzbare Maschine insbesondere für kleine Partien (bis 140 Blister/min). Aseptische Verpackung: Entsprechend den hohen Qualitätsanforderungen und den Richtlinien für aseptische Verpackung bietet IMA eine Flaschenwaschmaschine (Libra Hydra), einen Sterilisiertunnel (Libra Blue Galaxy) und die kontinuierlich arbeitende Maschine zum Aufbringen von Drehverschlüssen mit Isolator (Alu 400) an.Es werden auch ein in das Untergestell der Alu 400 integrierter Isolator und ein VHP-Generator, beides Erzeugnisse der englischen MDH, zu sehen sein. Als Ergebnis der Forschung und Zusammenarbeit mit Lameplast und C.O.C. Farmaceutici stellt IMA ein innovatives System zur Verpackung von kosmetischen und pharmazeutischen Produkten vor: die Monodosis aus Kunststoff. Neben der Anwendung für Augentropfen ist eine Vielzahl von weiteren Anwendungen von Monodosen denkbar: Aerosollösungen, Desinfektionslösungen, Ohren- und Nasentropfen, orale Impfstoffe,diagnostische Reagenzien,etc. Aus der Welt der Kosmetik sind zu nennen Hautseren, Haarprodukte, Cremes, Gele, Anti-Cellulitislösungen, etc. Und auch die Nahrungsmittelindustrie beginnt die Monodosis einzusetzen. Um interessierten Unternehmen den Weg zur Monodosis zu erleichtern,bieten IMA spA,Bologna (Hersteller von Verpackungsmaschinen), Lameplast, Modena (Hersteller von Monodosis-Verpackungen aus Kunststoff) und C.O.C Farmaceutici (Lohnverpacker für sterile Abfüllung) gemeinsam ihr Knowhow zur Entwicklung und Befüllung von Monodosen an. Am Stand kann die Abfüll- und Verschließmaschine SL 50 in Betrieb gesehen werden. Endverpackung: Hierzu zeigt man in Frankfurt die BFB 3771, eine kompakte Bündelmaschine, die sich bei einer Ausbringung von bis zu 40 Bündeln/min besonders für die pharmazeutische und die kosmetische Industrie eignet; außerdem die BFB 3728, ein horizontale Maschine zur Verpackung in Kartons mit Ausbringung von 12 bis 20 Kartons/min. ❐ IMA – Halle 3.1, Stand B2-E11 Lameplast – Halle 3.1, Stand E11 PMX-System Das Process-Work-Flow-Management-System PMX für die pharmazeutische, Kosmetik-, Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie wird mit neuem Gesicht und deutlich erweiterter Funktionalität vorgestellt. PMX wurde als offenes System insbesondere für alle produktionsnahen Bereiche der Prozeßindustrie konzipiert und umfaßt die Produktpalette, von der Lagerverwaltung über die Wiege- und Feinplanungsleitstände bis zu Batch Recordingund Management Information-Systemen (MIS). Inzwischen steht PMX objektorien- tiert, mit GUI und drei neuen Modulen zur Verfügung: dem Reinraum Monitoring-System (RRM), dem Produktdaten Management-Modul PDM und dem Prozeßdaten Batch-Archiv (PDB).Damit bietet man mit seiner PMX-Familie durchgängige Lösungen für die gesamte Work-Flow-Ebene unterhalb der zentralen Systeme (SAP/ SSA) an. Das System findet bereits Einsatz in der Pharmaindustrie bei Bayer, Leverkusen und Novartis, CH-Stein. ❐ Propack Data GmbH Halle 3, Stand D5-D6 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong> 27
Das Gegenstück von Pampryl GETRÄNKE Die eine der beiden „Neuen“ im Fruchtsaftregal, die des Marktführers Joker, ist von Kopf bis Fuß in ein signalstarkes helles Orange getaucht und zeigt dem Käufer damit schon von weitem an, was ihr zum grünen Schraubverschluß hin in sich verjüngenden Wellen geformter, augengefälliger Kunststoffkörper umschließt: Orangensaft. Die andere, die des Konkurrenten Pampryl, ist transparent, läßt den Inhalt also direkt erkennen, und sieht aus, als sei sie aus Glas. Auch sie ist mit einem in Grün gehaltenen Schraubdeckel versehen. Beide Flaschen bestehen aus neuen Kunstharz-Werkstoffen,deren Entwicklung die genannten Abfüller bei zwei europäischen Petrochemie-Giganten in Auftrag gegeben haben: „Botop“ für Joker stammt aus der Küche der Pariser Gruppe Elf Atochem, „Barex“ für die Pernod-Ricard-Tochter CSR-Pampryl wurde von British Petroleum zusammengemixt und ist diesseits des Kanals über die Hamburger Firma Velox erhältlich. Glaubt man den Fruchtsaftvermarktern, haben beide mit den neuen Packstoffen das große Los gezogen. Die 1994 von Joker in der Botop-Flasche lancierte Marke Pulpéa liegt mittlerweile schon bei 10 Prozent Anteil am Gruppenumsatz und dürfte, wenn der Erfolg anhält, bis zum Jahr 2000 auf 25 Prozent kommen. Pampryl meldet für seine Barex-verpackten „reinen Fruchtsäfte“ im vergangenen Jahr einen Mengenzuwachs von 30 Prozent und einen Wertanstieg um 43 Prozent; gut die Hälfte der Flaschen, die über die Kassentische des Handels gehen, entfielen auf Wiederkäufer. Gegen Glas und PET Französische Fruchtsaftabfüller schwenken auf neue Barrierekunststoffe um Seit etwa drei Jahren ist der Getränkeverpackungsmarkt für Wässer, Frucht- und Gemüsesäfte in Frankreich in vollem Umbruch. Die bisher auf PVC eingeschworenen Wasserabfüller laufen in breiter Front zum PET über. Letzte Beispiele: die Perrier- bzw. Nestlé-Marken Vittel und Contrex, Evian von Danone in der nach Leerung zusammendrückbaren Variante gibt es jetzt schon als 2-Liter-Flasche, und auch kleinere Firmen wie Aix-les-Bains haben auf das leichtere, brillantere und individuell zu gestaltende neue Material umgestellt. Die Marktanteile sollen dadurch um 0,1 bis 2,3 Prozent gestiegen sein. Perrier-Vittel hat für die Umrüstung seiner beiden Abfülleinheiten 600 Mio. FF investiert. Bislang allerdings kommen auf 210000 t PVC- erst 90000 PET-Wasserflaschen; das Match der neuen Stoffe gegen den Ranglistenersten ist also längst noch nicht gewonnen,zumal hier auch der Preis eine gewichtige Rolle spielt. Beide Werkstoffe konnten zudem die Frucht- und Gemüsesaftindustrie bis jetzt nicht überzeugen. Ihre Sauerstoff- und Lichtdurchlässigkeit, die sie für Wasser so attraktiv macht, erweist sich bei Fruchtderivaten als ausgesprochenes Hindernis. Weder PVC noch PET kommen in Sachen Konservierungsdauer und Sicherung des organoleptischen Profils an die traditio- nelle Glas- und erst recht nicht die beschichtete Kartonverpackung heran. Glas aber ist schwer und zerbrechlich, und in Karton abgefüllte Säfte sind auch als Marken in den breit gestaffelten Brick-Regalmauern vom Kunden kaum noch zu unterscheiden (ähnliches gilt für Trinkmilch,wo die Kunststoffflasche deshalb wieder fröhlichste Urständ feiert, zumindest in Frankreich). Die Marketing-Strategen der Branche sannen daher schon seit rund fünf Jah- ren auf neue Lösungen. So versuchte die zur Schweppes-Gruppe gehörende Firma Oasis, ihre Säfte durch die Beimischung eines speziellen, UV-Strahlen abweisenden Moleküls zum PET-Harz gegen die Negativwirkung des Lichtes zu schützen. Der Flascheninhalt wird hier anschließend 30 Sekunden lang auf 95 Grad erhitzt, also schnell-pasteurisiert, und danach rasch wieder auf 20 Grad heruntergekühlt. So zumindest war es gedacht, aber irgendwie scheinen die Versuche noch nicht zufriedenstellend genug verlaufen zu sein. Ein Schweppes-Sprecher in Paris erklärte auf Nachfrage, man sehe sich „momentan nicht in der Lage, über das Anti-UV-Effekt- Projekt zu kommunizieren“. Gut möglich aber, daß das ganze einfach abgeblasen wurde, – spätestens, seit Pampryl mit Barex einen Werkstoff präsentiert hat, der die Vorteile von Glas und Karton in einem einzigen Material vereint. Die Entwicklungszeit betrug fünf Jahre, Kostenpunkt: 50 Mio. FF. Die durchsichtige Kunststoffflasche mit der mechanischen Widerstandsfähigkeit von Glas, aber nur ganzen 40 g Gewicht pro Liter (gegenüber dem Zehnfachen bei Glas) „wehrt Sauerstoff zehnmal besser ab als PET, ist chemisch absolut inert und ermöglicht eine Mindesthaltbarkeit von zwölf Monaten“ (Pampryl-Text). Sie ist in hohem Maße schockresistent, von daher auch einfacher zu lagern und zu bewegen, und bezüglich des individuellen Stylings sind ihr praktisch keine Grenzen gesetzt.Die Pernod-Tochter hat eine Form gewählt, die oben und am Fuß rund und in der Mitte rechteckig ist, wodurch die Griffsicherheit erhöht wurde. Unlängst erst hat Pampryl-Chef Alain Chamla in der Presse ein hohes Lied auf den neuen Werkstoff angestimmt. Er werde auf Dauer die Glasflasche vom Verpakkungsmarkt verdrängen, ist er überzeugt. Die hinter Joker, Tropicana, Cidou und Rea viertgrößte französische Fruchtsaftmarke hat ihren über Jahre hin unaufhaltsam scheinenden Marktniedergang dank Barex offenbar stoppen können und rangiert momentan wieder bei 3,2 Prozent Marktanteil im Wert. Die frisch geliftete Kinderlimonade „Banga“ präsentiert sich ebenfalls im Barex-Kleid. In welcher Verpackung das Unternehmen seinen neuen, leicht alkoholhaltigen „Celtic Dagan Cider“ nach britischem Vorbild auf den Markt bringen wird,ist indes momentan noch of- 28 Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong>
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