Verpackungsrundschau 05/97

CONTAINER
Ein Konzept kommt in Form
Roth präsentiert IBCs der neuen Generation
Von den Anfängen bis heute sind 50 Jahre vergangen, hier das Werk in Budenau
Die Chemische Industrie hat die
Maßstäbe der Verpackungslogistik
neu definiert.
Statt Chemikalien jeglicher Art in Großtankwagen
oder Fässern aus Stahl und
Kunststoff zu transportieren werden heute
IBCs (Intermediate Bulk Container) für die
Bewältigung dieser schwierigen Aufgaben
eingesetzt.
Weltweit entwickelt sich der IBC-Markt
mit ca. 25 Prozent Wachstum pro Jahr.
Alleine in Europa liegt der Jahresbedarf
der chemischen Industrie bei ca. 1,8 Mio.
Stück. Dementsprechend entwickelt sich
auch der IBC-Markt in den USA.Bei gleichbleibender
Entwicklung bedeutet das zukünftig
ein weltweites Gesamtpotential
von ca. 5 Mio. IBCs pro Jahr.
Die Roth-Gruppe, von der diese Zahlen
stammen, ist seit 30 Jahren Produzent industrieller
Lager- und Transportbehälter
und nutzt nun dieses Know-how für die
Herstellung von Intermediate Bulk Containern
der neuen Generation.
Eine der modernsten Produktionsstätten
für IBCs entsteht im Roth Werk Hanweiler.Das
Konzept der Gruppe basiert auf
einem Fullservice rund ums Produkt sowohl
in der chemischen als auch in der
LM-Industrie. Dabei sind die Container
modular aufgebaut; das bedeutet Palette,
Blase,Einfüllöffnung,Auslaufarmatur,Gitterkorb
mit Eckschonern und die Beschriftungstafeln.
Zunächst werden in Hanweiler
drei Grundvarianten produziert: Einwegbehälter,
Mehrwegbehälter und verstärkte
Mehrwegbehälter.
Das Gesamtkonzept basiert auf einer
konsequenten Ausrichtung zur Wiederaufbereitung.
Der problemlose Austausch
aller Kunststoff- und Metallelemente gewährleistet
einen Mehrwegeinsatz. Mit
dem Rückhol- und Wiederaufbereitungs-
system – Return-Ticket – verpflichten sich
die Roth Werke gegenüber Ihren Kunden
jeden Mehrweg-IBC in Europa nach einem
Lebenszyklus kostenlos abzuholen und
nach neuesten ökologischen Erkenntnissen
zu rekonditionieren.
Mehrwegcontainer 1000l mit Holzpalette; Grundkonzept
Gitterkorb mit offenen Stabprofilen
Die Containerfamilie unterscheidet
sich in drei Varianten: Dem Einwegbehälter,
dem Mehrwegbehälter mit und ohne
Gefahrgutzulassung und dem verstärkten
Mehrwegbehälter. Außer dem verstärkten
Mehrwegbehälter, sind die Container in
500... 800...1000 und 1250 Liter verfügbar.
Diese unterschiedlichen Füllmengen
führen zu variablen Containerhöhen. Die
Grundfläche der Container bleibt aber immer
konstant 1000 ´1200 mm und gewährleistet
so die Stapelfähigkeit der Container
sowie die Kompatibilität zu allen
gängigen Staplern, Hubwagen und Geschirren.
Die Einfüllöffnungen der Container
sind mit verschiedenen Schraubkappen
versehen, die in den Größen Nennweite
150 bis Nennweite 400 variieren.
Alle üblichen Befüll- und Entnahmesy-
steme sind möglich, wie z.B. Cam-Lock,
Micromatic-Ventil, etc. Die Innenblase ist
so konzipiert, daß Vertikalversteifungssikken
eine formschlüssige Verbindung mit
dem Gitterkorb eingehen. Eine neuartige
Bodenauslaufgeometrie der Roth-Container
ermöglicht die Restentleerung.
Zusätzlich sind alle Roth-Container
serienmäßig mit 2 ´ R2“-Öffnungen für die
Oben-Entnahme ausgerüstet.
Mit einem einheitlichen Dichtungskonzept
für alle Standardflüssigkeiten entsprechen
die Auslaufarmaturen sämtlichen
Viskositätsbereichen und Anwendungsgebieten.
Das Hebelprinzip der
Armatur gewährleistet eine doppelte
Sicherheit, dank der ergonomischen Ausführung
des Griffes und der natürlichen
Hebelbewegung für die Entleerung.Schon
bei 75 Grad Neigung erzielt man eine
100%ige Entleerung. Serienmäßig verfügen
alle Armaturen über einen integrierten
Sicherungssplint als Originalitätsverschluß,
der bei erstmaligem Öffnen
herausspringt. Die Beschriftungstafeln
sind modular aufgebaut und können jeder
kundenspezifischen Beschriftungsform
oder Erfassungseinheit angepaßt
werden. Zusätzlich ist jeder Container mit
einer weiteren Beschriftungstafel ausgestattet,
die Seriennummer, Zulassungsnummer
und das Roth-Return-Ticket
enthält. Dieser Rücknahmesystemschein
ist in einem fest integrierten Schubfach
untergebracht und so jederzeit greifbar.
Außerdem bietet die Beschriftungstafel
Platz für eine Kennung zur elektronischen
Erfassung. ❐
Roth-Container-Systeme
Der konsolidierte Umsatz der Gruppe
lag in 1996 bei 295 Mio. DM, die Netto-
Umsatzrendite lag bei 10 Prozent.
Mehr als 1000 Mitarbeiter werden
den Angaben nach 1997 ca. 365 Mio.
DM Planumsatz in der Gruppe erwirtschaften.
Der Bereich Container soll
davon 10 Prozent stellen.
Der Preis für die Roth-IBC wird ein
Marktpreis sein. Man will sich nicht im
Niedrigpreis-Segment etablieren, sondern
orientiert sich eher an dem Durchschnittspreis
von 240 DM pro 1000-1-
Gefahrgut-Container. Das Motto lautet
hierbei: „mehr für den gleichen Preis –
auch mehr Dienstleistung“.
14 Verpackungs-Rundschau 5/1997