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Teil 3 (0,8 MB) - Verpackungs-Rundschau

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VERPACKUNGSDRUCK<br />

Digitale Direktantriebe<br />

Digitalantriebe von Aradex treiben die Novoflex an<br />

Früher bezeichnete man den Flexodruck<br />

häufig als die noblere Variante<br />

des Kartoffeldrucks. Die zu bedruckenden<br />

Güter waren häufig Verpackungen<br />

mit geringen Anforderungen an die<br />

Druckqualität, so zum Beispiel Zementsäcke.<br />

Kontinuierlich wurde der<br />

Flexodruck in den letzten Jahrzehnten<br />

hinsichtlich der Druckqualität verbessert,<br />

ohne dabei seine traditionellen<br />

Vorteile wie die geringen Kosten aufzugeben.<br />

Nicht ohne Grund halten Fachleute<br />

den Flexodruck für das wichtigste<br />

Druckverfahren der Zukunft.<br />

Windmöller & Hölscher befindet sich<br />

mit der Novoflex an der Spitze der Entwicklung<br />

und dringt nun mit dem Flexodruck<br />

stark in Anwendungsbereiche vor,<br />

die bisher dem präziseren aber teureren<br />

Tiefdruckverfahren vorbehalten war. Möglich<br />

war diese technologische Zäsur durch<br />

digitale Direktantriebe des Lorcher Antriebsspezialisten<br />

Aradex. Um die Anforderungen<br />

der Novoflex erfüllen zu können,<br />

mußten zum <strong>Teil</strong> neue Wege beschritten<br />

werden.<br />

Traditionell werden die Farbwerke mittels<br />

einer mechanischen Königswelle<br />

synchronisiert. Auch im Zeitalter der elektronischen<br />

Königswellen mit digitalen<br />

Direktantrieben dominierten dennoch die<br />

mechanischen Lösungen den Bereich<br />

hoher Präzision bei dem gleichzeitig stark<br />

schwankenden Drehmomentbedarf des<br />

Flexodrucks. Der Flexodruck stellt an eine<br />

elektronische Königswelle bei gleicher<br />

Genauigkeit deutlich höhere Anforderungen<br />

als Offset- oder Tiefdruck. Aus antriebstechnischer<br />

Sicht ist der Flexodruck<br />

die Königsdisziplin der Druckverfahren, so<br />

Aradex.<br />

Hohe Anforderungen<br />

Die Formatzylinder mit hohen Fremdträgheitsmomenten<br />

müssen schwingungsfrei<br />

mit beliebigen Geschwindigkeiten bewegt<br />

werden. Hohe und schnell veränderliche<br />

Fremdkräfte entstehen beim „Auflaufen“<br />

der Klischeekante auf den Gegendruckzylinder.<br />

Je nach Material und Druckgeschwindigkeit<br />

kann sich das Drehmoment<br />

sprungartig um etwa 50 Prozent des Nennmoments<br />

des Motors ändern. Gleichzeitig<br />

lag die Meßlatte für die gewünschte Genauigkeit<br />

hoch: Die Positionsabweichung<br />

eines Farbwerks sollte auch bei voller<br />

Geschwindigkeit (300 m/min) um weniger<br />

als 25µm abweichen. Eine extreme Anforderung<br />

an die Güte der Antriebsregelung.<br />

Das von Aradex entwickelte und bereits<br />

1993 mit dem Innovationspreis des<br />

Landes Baden-Württemberg ausgezeichnete<br />

Antriebsmanagement Vecto-IDM<br />

erreichte in der neuesten Version (Release<br />

5) die geforderten Daten.<br />

Vollflächige Klischees, breite Bahnen<br />

und hohe Druckgeschwindigkeiten fordern<br />

ihren Tribut, insbesondere auch bei<br />

der Antriebsleistung. Hohe Antriebsleistungen<br />

so schnell und feinfühlig als<br />

Drehmoment der Motoren umzusetzen,<br />

ist die Aufgabe der hochdynamischen<br />

Antriebsverstärker neuester Bauart: Vec-<br />

VD600<br />

Fotos (2):<br />

todrive VD600, welche Motorleistungen<br />

bis 100 kW abdecken. Mit der elektronischen<br />

Königswelle bei der W&H Novoflex<br />

wird nicht nur die gewünschte Flexibilisierung<br />

im Vergleich zu einer mechanischen<br />

Achskopplung erreicht. Es gelang auch,<br />

die Druckgenauigkeit deutlich zu steigern.<br />

Dies wirft ein gänzlich neues Licht auf die<br />

alte Frage: „Mechanik oder Elektronik?“.<br />

Im Vergleich zu den bisher mechanisch<br />

gekoppelten Lösungen sehen die Antriebsspezialisten<br />

bei der mit Vecto-IDM<br />

betriebenen Variante folgende Vorteile:<br />

❐ Deutlich kürzere Rüstzeiten, um bei<br />

kleineren Losgrößen wirtschaftlich produzieren<br />

zu können,<br />

❐ schnelle Formatumstellung und stufenlose<br />

Formate,<br />

❐ Materialeinsparungen durch stufenlose<br />

Formatwahl,<br />

❐ höhere Druckqualität,<br />

❐ bessere Verarbeitbarkeit von empfindlichen<br />

Materialien, z.B. sehr dünnen Folien.<br />

Ausblick<br />

Novoflex<br />

Von Werkzeugmaschinen ist das Verfahren<br />

bekannt, mechanische Fertigungstoleranzen<br />

der Linear-Achsen durch eine elektronische<br />

Kompensation mittels der CNC-<br />

Steuerung auszugleichen. Prinzipiell sind<br />

solche Verfahren auch bei Druckmaschinen<br />

und Finishing-Anlagen möglich. Die<br />

bei Druck- und anderen<br />

Bahnverarbeitungsmaschinen hohen<br />

Trägheitsmomente der rotierenden Zylinder<br />

stellen jedoch erheblich höhere<br />

Anforderungen an die Güte und die Steifigkeit<br />

der Antriebsregelung wenn es darum<br />

geht, Fremdkräfte auszuregeln und<br />

Kompensationskurven zu fahren. Erste<br />

Versuche bewiesen bereits, daß die Antriebe<br />

Vectodrive VD600 auch hier Maßstäbe<br />

setzen. Es sind also weitere interessante<br />

Entwicklungen und Verbesserungen<br />

zu erwarten. ❐<br />

56 <strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 5/1999


VERPACKUNGSDRUCK<br />

Gesicht für Papier<br />

Maria Soell: Ein Veredeler positioniert sich<br />

Es ist der VR-Redaktion immer ein Vergnügen,<br />

direkt vor Ort mit den diversen<br />

Unternehmen unserer Branche zu sprechen.<br />

Ein ganz besonderes Vergnügen<br />

ist es aber dann, wenn ein junges Team<br />

den Mut und das Geschick hat, ein<br />

trudelndes Unternehmen zu übernehmen,<br />

klar einzuschätzen und erfolgreich<br />

auf Kurs zu bringen.<br />

Das geringste Hindernis war dabei<br />

wohl die räumliche Zuordnung,<br />

denn Marco Billeter und Kristin<br />

Lindauer haben nicht nur einen großen<br />

Schweizer Pharmakonzern verlassen, sondern<br />

sind auch für die Maria Soell aus<br />

Basel an den südlichen Fuß des Vogelsberges<br />

in Hessen gezogen. Hier blies der<br />

ehemaligen Papierfabrik Maria Soell lange<br />

ein kalter Wind entgegen, bis Marco Billeter<br />

als Geschäftsführer und seine Frau,<br />

Kristin Lindauer, Leiterin Export im Unternehmen,<br />

im Sommer 1998 das Unternehmen<br />

aus dem Konkurs übernahm.<br />

Da muß die Frage erlaubt sein, warum<br />

ein junges Paar sich eine solche Verantwortung<br />

an`s Bein bindet? Und Billeter<br />

analysiert ganz nüchtern: „Wegen des<br />

Geldes macht man so einen Schritt nicht,<br />

wir haben vorher das Doppelte verdient.<br />

Aber der Reiz, diese Aufgabe anzugehen,<br />

mit Produkten, mit denen wir uns identifizieren<br />

können, mit Ideen, wie dieses Unternehmen<br />

besser geführt werden kann,<br />

das war ausschlaggebend! Die Kundenstruktur<br />

war gesund, von den langjährigen<br />

Kunden waren nur wenige verlorengegangen.<br />

Wir hatten also eine gesunde Basis,<br />

der Betrieb funktionierte, nur brauchten<br />

die Mitarbeiter zum ersten Mal eine echte<br />

Führung!“<br />

Und schließlich gab es da noch den<br />

Brancheninsider, den Billeter um Rat fragen<br />

konnte: Schauen Sie sich nicht den<br />

größten und nicht den kleinsten Kunden<br />

an, fragen Sie den fünftgrößten Kunden,<br />

wo es bei der Maria Soell hakt!” Gesagt,<br />

getan und so kam es letztendlich zu einem<br />

„neuen Gesicht“ in Nidda-Eichelsdorf.<br />

Das Programm<br />

Das Unternehmen ist ein Papierveredeler,<br />

schon bei der Gründung 1922 wurden<br />

Bonboneinwickler, bedrucktes Wachspapier,<br />

hergestellt. Heute ist das MS-Team<br />

auf flexible Verpackungen und silikonbeschichtete<br />

Trennpapiere spezialisiert.<br />

Sprich, flexible Verbundmaterialien sowie<br />

Papiere mit Kunststoff-, Wachs- und Silikonbeschichtungen.<br />

90 Mitarbeiter erwirtschafteten<br />

so in 1998 ca. 30 Mio. DM Umsatz,<br />

davon sieht Billeter zwei Drittel im<br />

Bereich Flexpack und den Rest mit Silikonpapieren<br />

erzielt.<br />

Die Silikonpapiere haben größtenteils<br />

andere technische Einsatzgebiete, werden<br />

aber auch in der Verpackung zum Beispiel<br />

für Etiketten oder Klebebänder verwendet.<br />

Unsere flexiblen <strong>Verpackungs</strong>materialien<br />

leben sprichwörtlich von unserer Flexibilität<br />

und unserem hochwertigen Druck,<br />

sagt Billeter. Und weiter: Andere Veredeler<br />

brauchen mehr Laufmeter, um auf ihre<br />

Kosten zu kommen. Bei Maria Soell gehen<br />

die Auftragsgrößen von 10 000 Laufmeter<br />

über 500 000 bis zu einer Millionen Laufmeter,<br />

je nach Verbund und Veredelungsgrad.<br />

Der Maschinenpark umfaßt zwei Kaschiermaschinen,<br />

zwei Extruder, eine<br />

Silikonisierung mit einer Farbe inline,<br />

zwei Tiefdruckmaschinen (5- und 8-Farben)<br />

sowie diverse Rollenschneider. Die<br />

Produkte gehen zu über 50 Prozent in die<br />

Lebensmittelindustrie (Suppen, Gewürze,<br />

Süßwaren), 25 Prozent für Hygiene, Pharma,<br />

Haushalt und der Rest wird an Weiterverarbeiter<br />

geliefert.<br />

Erfahrungstransfer<br />

Kristin Lindauer und Marco Billeter kennen<br />

alle Prozesse, die in großen Unternehmen<br />

ablaufen aus ihrer Schweizer Zeit<br />

und wissen daher, wie der Kunde denkt<br />

und wie er arbeitet. K. Lindauer bringt es<br />

auf den Punkt: Service, Service, Service.<br />

Oder, sehr schnell ein Muster erstellen<br />

und schnell an den Kunden liefern. Nur<br />

mit Service könne man Kunden gewinnen,<br />

ein ordentliches Produkt mit einem guten<br />

Preis herstellen könnten viele, aber in der<br />

Service-Qualität und Flexibilität gibt es<br />

gewaltige Unterschiede.<br />

Als Beispiel nennt Lindauer einen renommierten<br />

Pharmazeuten, der gewonnen<br />

wurde, weil man an einem Tag ein<br />

Problem in Spanien lösen konnte. Oder<br />

zwei deutsche Lebensmittelproduzenten,<br />

die man mit Packstoffen auch für den<br />

Export beliefert. Man spricht eine gemeinsame<br />

Sprache, kennt sich mit Abläufen<br />

in Konzernen aus und verfügt dennoch<br />

über die Flexibilität und Überschaubarkeit<br />

eines Mittelständlers.<br />

Planung<br />

Attraktive Verpackungen<br />

regen die Kauflust an<br />

Fotos: MS<br />

Als mittelfristiges Ziel sieht es die Geschäftsführung<br />

an, die zehn bis zwanzig<br />

Prozent der Kunden verstärkt zu gewinnen,<br />

die wirklich individuelle neue Verbundlösungen<br />

haben wollen. Hier kommen<br />

sehr oft Auslandskunden mit spezifischen<br />

Vorstellungen. Langfristig will sich<br />

Maria Soell ein Image als innovativer Spezialist<br />

für flexible Lösungen aufbauen.<br />

Die Prozeßoptimierung (= Organisation,<br />

Qualitätssicherung, Marketing) gilt als<br />

abgeschlossen. Die strategische Ausrichtung<br />

ist ihrem Zeitplan voraus, aber endgültig<br />

wird man sich bis zum Sommer Zeit<br />

lassen. Bis dahin wird zum Beispiel erwogen,<br />

ob man sich auch im Flexodruck<br />

engagiert. Und in fünf Jahren? „Vielleicht<br />

eine Verdoppelung des Umsatzes“, so Billeter.<br />

Die gesamte Präsentation bei Maria<br />

Soell ist professionell und sehr engagiert.<br />

Um den Willen und die Denke des Unternehmers<br />

Marco Billeter zu verdeutlichen,<br />

abschließend ein kleines aber vielsagendes<br />

Beispiel aus den Anfängen im neuen<br />

Unternehmen: An seinem ersten Arbeitstag<br />

hatte sich der neue Chef selber zur<br />

Nachtschicht eingeteilt. Er wollte damit<br />

zeigen, daß er nicht nur sein Geld in die<br />

Firma gesteckt hat, sondern auch hier arbeiten<br />

will! Norbert Sauermann<br />

58 <strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 5/1999


VERPACKUNGSDRUCK<br />

Der serilor Combi wurde erstmals<br />

auf der Fespa in Lyon 1996 vorgestellt.<br />

Damit war der erste Schritt zur<br />

Verwirklichung einer Idee gemacht, die<br />

nun Wirklichkeit geworden ist: der Rakel,<br />

der im allgemeinen das schwächste Glied<br />

Fotos: Fimor<br />

Ein Blick auf die 78-jährige Firmengeschichte<br />

zeigt, daß die Cosack<br />

Druck & Verpackung GmbH & Co KG immer<br />

bestrebt ist die Entwicklung individueller<br />

<strong>Verpackungs</strong>lösungen nach den Erfordernissen<br />

des Marktes zu optimieren.<br />

Deshalb ist das Unternehmen bis heute<br />

jung geblieben und bietet von der unbedruckten<br />

Kartonage bis hin zu Qualitätsfaltschachtel<br />

progressive, auf das Produkt<br />

des Kunden zugeschnittene Problemlösungen<br />

an.<br />

Um allen Ansprüchen gerecht zu werden,<br />

ist seit dem Jahr 1992 das Qualitätsmanagement<br />

nach DIN EN ISO 9001<br />

eingeführt. Dies spiegelt sich natürlich in<br />

den Produkten wider, die das Unternehmen<br />

mit an die Spitze der Branche gebracht<br />

haben.<br />

Umwelt<br />

Trotzdem ruht man sich nicht auf den Lorbeeren<br />

aus und legt im Hause speziellen<br />

Wert darauf, Verpackungen zu entwickeln,<br />

die zur Umweltverträglichkeit beitragen.<br />

„Stargast“ Combi<br />

im Siebdruck war, wird jetzt zu einem genau<br />

kalkulierbaren und vorhersehbaren<br />

Hilfsmittel.<br />

Drei Jahre später ist Fimor stolz, das<br />

endgültige Produkt vorstellen zu können,<br />

das nicht nur feinere Linien (bis zu<br />

Gut in Form<br />

Deshalb wurde ebenfalls das Umweltmanagementsystem<br />

nach DIN EN ISO 14001<br />

im Oktober 1998 zertifiziert; mit einem<br />

Programm, das Verbesserungen in den<br />

Bereichen Energie, Gewässerschutz und<br />

Abfallwirtschaft vorsieht.<br />

Geplant sind zum Beispiel Maßnahmen<br />

zur Senkung des Abfallaufkommens<br />

sowie die Verringerung des Gefährdungs-<br />

v.l.n.r.<br />

Heino Künkenrenken<br />

(Geschäftsführer),<br />

Günter Wolf<br />

(Qulitäts-/Umweltmanagement),<br />

Peter Klinkowski<br />

(Umweltbeauftragter<br />

und Betriebsleiter<br />

Druck),<br />

Peter Kleine-Cosack<br />

(Geschäftsführer)<br />

300 dpi) druckt, sondern die Druckgeschwindigkeit<br />

um mehr als das Doppelte<br />

erhöht (gesetzt den Fall alle anderen Variablen<br />

folgen).<br />

Um den combi in Serienproduktion<br />

herstellen zu können, hat Fimor einige Investitionen<br />

getätigt:<br />

❐ in eine brandneue Produktionsstätte<br />

in Le Mans, Frankreich, mit Spezialausrüstungen<br />

für Montage und Spritzguß;<br />

❐ in drei Jahre Forschung und Entwicklung<br />

(Investitionen von 600 000 Euro);<br />

❐ in Hunderte von Tests im Labor und in<br />

verschiedenen Siebdruckbereichen.<br />

Neben diesem Produkt wird das Unternehmen<br />

auf der Fespa (München, 2.-6.<br />

Juni ‘99, Stand A2/102) zeigen;<br />

❐ eine neu entwickelte Formel für spezielle<br />

Anwendungen mit herkömmlichem<br />

Rakelgummi;<br />

❐ Rakelmaterial und Profile mit neuen,<br />

sehr eng gehaltenen Herstellungstoleranzen;<br />

❐ ein neues <strong>Verpackungs</strong>material und<br />

eine individuelle Markierung für die komplette<br />

Produktionstransparenz.<br />

Außerdem wird die neue Version des<br />

Qualitätskontrollsystems serilor Log Kit<br />

von seinem Erfinder Joël Garnaud auf dem<br />

Fimor-Stand vorgestellt. ❐<br />

potentials durch verschiedenste Chemikalien.<br />

Die Unternehmensleitung hofft, daß<br />

diesem guten Beispiel weitere Unternehmen<br />

der Branche folgen werden.<br />

Die Firma Cosack und ihre Mitarbeiter<br />

sehen sich als Dienstleister der Branche,<br />

die ihren Kunden im In- und Ausland als<br />

kompetenter Partner für <strong>Verpackungs</strong>lösungen<br />

zur Seite steht. ❐<br />

60 <strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 5/1999


Die Läser AG ist eine mittelständische<br />

Offsetdruckerei mit Sitz in Gontenschwil<br />

(CH). Sie eroberte mit kreativen<br />

Ideen und zuverlässiger Stanztechnik den<br />

heimischen Etikettenmarkt und machte<br />

auch international auf sich aufmerksam.<br />

1952 gegründet, setzte man bald auf Etiketten<br />

und fand in der Blumer-Technik, die<br />

richtige Ergänzung. Ein Stanztiegel, der<br />

auch heute noch einsatzfähig ist, stand<br />

am Beginn einer nun schon über 40 Jahre<br />

andauernden und für beide Seiten fruchtbaren<br />

Zusammenarbeit.<br />

Spezialitäten und mehr<br />

Dem Slogan der Gotenschwiler entspricht<br />

das Programm: aufwendige und ausgefallene<br />

Akzidenzen, Verarbeitung von Kunststoff,<br />

Aluminium und Verbundmaterial,<br />

Kartonagen, Werbe- und Ausstellungsdisplays,<br />

Verpackungen und natürlich Etiketten.<br />

Etiketten in jeder nur denkbaren<br />

Form und Ausstattung: einfarbig, einfach,<br />

lackiert, bronziert, geprägt, aus Papier,<br />

Karton, Metallfolie und und und...<br />

Wichtigstes „Standbein“ sind dabei die<br />

Über 40 Jahre<br />

Naßetiketten. Vom Entwurf durch freie<br />

Mitarbeiter über Satz und Druck bis hin<br />

zur Endkonfektionierung erfolgt alles aus<br />

einer Hand. Ein motiviertes Spezialistenteam<br />

und zuverlässige Technik füllen das<br />

Unternehmen mit Leben. Dazu zählen in<br />

der Weiterverarbeitung neben Schneidstraßen<br />

mit vollautomatischer Beschikkung<br />

und Abfallentsorgung auch die<br />

Blumer-Maschinen. Die beiden Hochleistungs-Durchstoß-Stanzautomaten<br />

Atlas<br />

110. Sie schneiden die Etikettenstreifen<br />

quer, stanzen, separieren und bandieren<br />

die fertigen Etikettenstapel inline. Eine<br />

Brückenstanze MCB 3.1 CNC stanzt computergesteuert<br />

beliebige Formen aus<br />

Papier, Kunststoff, Textilien und Alufolie.<br />

Seit 1995 ist auch eine Gegendruckstanze<br />

DG-18.M in Betrieb, hauptsächlich<br />

für die Verarbeitung von problematischen<br />

Materialien, die eine sehr große Schnittgenauigkeit<br />

erfordern: Kunststoff oder geprägtes<br />

Papier. Läser erreicht damit 10 bis<br />

12 Pakete à 10 000 Etiketten pro Minute.<br />

Abgerundet wird das Blumer-Programm<br />

durch diverse Solobandiergeräte und den<br />

bereits erwähnten Stanztiegel. ❐<br />

ETIKETTIEREN<br />

AUSGEPACKT<br />

Die Etikette und das<br />

Etikett<br />

Der kleine Brockhaus definiert<br />

Etikette, als die herkömmlich geregelten<br />

Umgangsformen. Wären diese<br />

wünschenswerter Weise genetisch<br />

verankert, könnte man sich<br />

sorglos im Trubel der Gesellschaft<br />

verlieren, ohne mit dem „Knigge“<br />

unterm Arm das Rümpfen etikettegeadelter<br />

Mitmenschen-Nasen vermeiden<br />

zu müssen. Ist man erst dahin<br />

gelangt, wird einem schnell das<br />

Etikett des Partylöwen angeklebt.<br />

Besonders die Österreicher sind<br />

Weltmeister im „Small talk“ der dort<br />

„Schmäh“ heißt. Nun kleben einem<br />

unsere Nachbarn kein Etikett an,<br />

weil es dort „Wapperl” heißt. Und<br />

ein G’wappelter ist einer, der mit<br />

allen Etiketten beklebt ist. Dahin<br />

werden wir Deutsche es nie bringen.<br />

Ein Etikettierter – das ginge<br />

nicht. Schade! wt<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 5/1999 63


Etikettierer für zylindrische<br />

Produkte<br />

Beim Accraply-Etikettierer mit<br />

der Typbezeichnung 350MW<br />

handelt es sich um ein freistehendes,<br />

automatisches System<br />

für selbstklebende Etiketten,<br />

das leere Squeezer-Tuben<br />

mit genau positionierten<br />

gereckten und nicht gereckten<br />

sowie teilflächigen und vollflächigen<br />

Etiketten versehen<br />

soll. Es verfügt über ein ereignisgesteuertes,mikroprozessorkontrolliertes<br />

Logiksystem,<br />

einen berührungslosen Hochleistungssensor<br />

für durchsichtige<br />

Etiketten und eine Vorschubstation<br />

für sechs Positionen<br />

mit senkrecht gerillten<br />

Stützrollen.<br />

Das ereignisgesteuerte, mikroprozessorkontrollierteLogiksystem<br />

des 350MW sorgt<br />

für die sichere, systematische<br />

Durchführung des Etikettiervorgangs.<br />

Jeder Schritt des<br />

Produktverarbeitungs- und<br />

ETIKETTIEREN<br />

Etikettierungszyklus muß ordnungsgemäß<br />

abgeschlossen<br />

werden, bevor der nächste<br />

Schritt im Zyklus freigegeben<br />

wird.<br />

Der berührungslose Hochleistungssensor<br />

des 350MW<br />

erkennt Etiketten, die transparent<br />

oder nur schwer zu erkennen<br />

sind. Dieser Sensor für<br />

durchsichtige Etiketten macht<br />

vorbedruckte Druckmarken dadurch<br />

überflüssig, daß er<br />

den Kapazitanzunterschied<br />

zwischen der Etikette und<br />

dem Trägermaterial erkennt.<br />

Er funktioniert darüber hinaus<br />

gut mit Folien- und Papiermaterialien,<br />

unabhängig davon,<br />

ob sie bedruckt oder<br />

transparent sind.<br />

Die Vorschubstation des<br />

Etikettierers enthält u.a. sechs<br />

senkrecht gerillte Rollen, die<br />

das Produkt während der Etikettierung<br />

unterstützen. Mit<br />

diesem Verfahren werden Etikettenschieflagen<br />

auf zylindrischen<br />

Produkten fast vollständig<br />

vermieden, weil beim An-<br />

bringen der Etiketten von den<br />

Seiten des Produktes und<br />

nicht von den Enden – die<br />

nicht immer senkrecht zu den<br />

Seiten stehen – ausgegangen<br />

wird. Etiketten können nach<br />

bestehenden Druckmotiven<br />

ausgerichtet oder statt dessen<br />

um das gesamte Produkt<br />

appliziert werden. Unterschiedliche<br />

Tubenformen und<br />

-konstruktionen können verarbeitet<br />

werden, während für<br />

Produktumstellungen keine<br />

Werkzeuge erforderlich sind. ❐<br />

Ink-jet-Technologie<br />

Seit der Fertigstellung des<br />

neuen, rund 2000 m 2 großen<br />

Werkes verfügt der britische<br />

Hersteller Xaar über modernste<br />

Einrichtungen für die<br />

Konstruktion, Herstellung und<br />

Entwicklung von Ink-jet-Technologie<br />

und -Produkten. „Viele<br />

Anlagen wurden genau entsprechend<br />

unseren Anforderungen<br />

gebaut und gehören<br />

zu den modernsten Systemen,<br />

die heute eingesetzt werden“,<br />

sagt Chief Executive Graham<br />

Wylie.“<br />

Xaar ist nach eigenen Angaben<br />

einer der weltweit führenden<br />

Lieferanten für mehrdüsige<br />

und Drop-on-demand-<br />

Druckköpfe sowie Tinten. Die<br />

Ink-jet-Technologie von Xaar<br />

läßt sich sowohl für binäre als<br />

auch qualitativ hochwertige<br />

Grauskala-Druckprodukte einsetzen.<br />

❐<br />

Kompakt<br />

Durch die kompakte Bauweise<br />

eines neuen Etikettendruckers<br />

Foto: Dalektron<br />

von Dalektron ist das Bedrucken<br />

von Etiketten auch an<br />

Arbeitsplätzen mit geringer<br />

Stellfläche möglich. Das Besondere<br />

an diesem Thermotransferdrucker<br />

ist seine modulare<br />

Bauweise. Es besteht<br />

jederzeit die Möglichkeit den<br />

Etikettendrucker am Standort<br />

umzurüsten oder zu erweitern<br />

und preisgünstig an neue<br />

Anforderungen anzupassen.<br />

Die Bedienungselemente sind<br />

farbig abgesetzt, das Einlegen<br />

der Etiketten und Farbbänder<br />

wird mit leicht verständlichen<br />

Schaubildern erklärt.<br />

Der Drucker ist über eine<br />

Windows-Etikettendrucksoftware<br />

ansteuerbar oder läßt<br />

sich direkt programmieren.<br />

Außerdem ist ein Windows-<br />

Druckertreiber lieferbar. ❐<br />

Sicherheits-JV<br />

Sicherheitsfolien sind ein<br />

wichtiges Element zur Erhöhung<br />

der Fälschungssicherheit<br />

von Banknoten, von Marken-<br />

und Konsumgütern und<br />

zur Bekämpfung von Fälschungen<br />

und Produktpiraterie.<br />

Hueck Folien und Papierfabrik<br />

Louisenthal arbeiten seit über<br />

einem Jahrzehnt bei der Herstellung<br />

von Sicherheitselementen<br />

für Banknoten zusammen.<br />

Die Gründung des Joint-<br />

Ventures, in dem von beiden<br />

Partnerfirmen optisch variable<br />

Folien erzeugt werden, ist ein<br />

logischer Schritt in der Fortsetzung<br />

der engen Zusammenarbeit.<br />

HSF – High Security Films<br />

wird neuartige optisch variable<br />

Sicherheitsfolien und Hologrammfolien<br />

produzieren,<br />

64 <strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 5/1999


durch den Einsatz modernster<br />

Veredelungstechnik unabhängig<br />

in der Auswahl der Hologramm-Origination-Technik.<br />

Hueck Folien steuert Kontakte<br />

zu allen wichtigen Anbietern<br />

von leistungsfähigen Hologramm-Mastertechnologien<br />

bei und wird innovative Folienspezialitäten<br />

aus der Fertigung<br />

von HSF als Elemente für<br />

flexible Packstoffe und technische<br />

Folien einsetzen.<br />

Hueck Folien ist ein weltweit<br />

agierendes Unternehmen,<br />

das im deutschen Stammhaus<br />

sowie an europäischen und<br />

US-amerikanischen Standorten<br />

flexible Packstoffe für Lebensmittel<br />

und pharmazeutische<br />

Produkte herstellt. Papierfabrik<br />

Louisenthal ist eine<br />

100%ige Tochter von Giesecke<br />

+ Devrient, einem internationalen<br />

Unternehmen auf dem<br />

Gebiet von Banknoten- und Sicherheitsdruck,<br />

der Herstellung<br />

von Banknotenpapieren<br />

sowie Karten, Systemen und<br />

Komponenten für den elektronischen<br />

Zahlungsverkehr. ❐<br />

Intelligente<br />

Etiketten<br />

Zebra, führender Anbieter von<br />

Barcode-Druckern, präsentierte<br />

jetzt den 140XiII-Drucker<br />

aus der Performance-Line-<br />

Serie, der für die Codierung<br />

von „intelligenten Etiketten“<br />

modifiziert wurde, die mit<br />

Tag-It-Transpondern von Texas<br />

Instruments ausgestattet und<br />

mit qualitativ hochwertigen<br />

Thermotransfer-Barcodes bedruckt<br />

sind.<br />

Unter „intelligenten Etiketten“<br />

versteht man Etiketten,<br />

Karten oder Schilder, die mit<br />

RFlD-Transpondern, Barcodes<br />

und einem Text versehen sind,<br />

der von Menschen gelesen<br />

werden kann. Bei vielen Anwendungen<br />

mit intelligenten<br />

Etiketten ist es notwendig, auf<br />

Abruf gleichzeitig zu drucken<br />

und den Transponder zu kodieren.<br />

Der Tag-It von Texas<br />

Instruments ist ein extrem<br />

flacher 13,65 MHz-Transponder,<br />

der aus einem Schreib-/<br />

Lesespeicher und einem Ra-<br />

ETIKETTIEREN<br />

dioempfängerchip besteht und<br />

an eine gedruckte Ringantenne<br />

angeschlossen ist. Mit einer<br />

Größe von etwa 5 × 7,5 cm<br />

paßt er unter ein Etikett. Die<br />

Codierung des Transponders<br />

erfolgt ähnlich der Programmierung<br />

von Barcodes über<br />

die Programmiersprache ZPL<br />

von Zebra.<br />

Die RFID-Technologie<br />

(Funkfrequenzkennzeichnung)<br />

ist geeignet für viele wichtige<br />

Anwendungsbereiche, wie<br />

wiederverwendbare Behälter,<br />

das Lieferkettenmanagement<br />

und die Wegeermittlung von<br />

Paketen oder Gepäckstücken.<br />

RFID dient dabei als Ergänzung<br />

der Barcodes, da die<br />

Möglichkeit besteht, die in<br />

den Transpondern gespeicherten<br />

Daten zu verändern und<br />

das Sichtlinienlesen nicht<br />

mehr erforderlich ist. Um einen<br />

breiteren Markt für die<br />

Kombination Barcode/RFID<br />

zu eröffnen, ist Zebra eine<br />

strategische Allianze mit<br />

Symbol Technologies (Lesegeräte)<br />

und dem Unternehmensbereich<br />

Tiris von Texas<br />

Instruments (RFID-Transponder)<br />

eingegangen. Man ist somit<br />

in der Lage, RFlD-Komplettlösungen<br />

anzubieten, die<br />

über gemeinsame Händler<br />

und Systemintegratoren vertrieben<br />

werden. ❐<br />

Sicherungselemente<br />

neu und klein<br />

Als neue Generation elektromagnetischerSicherungselemente<br />

stellt Meto GmbH,<br />

Hirschhorn „SecureSpot“ und<br />

„SecureFlex“ vor. „SecureSpot“<br />

ist ein hauchdünner Metallstreifen<br />

von 32mm Länge, der<br />

als Spezialetikett getarnt zur<br />

industriellen Hochgeschwindigkeits-Warensicherung<br />

von<br />

Produkten oder Verpackungen<br />

verwendet werden kann. Mit<br />

„SecureFlex“ steht der Metallstreifen<br />

ohne Trägermaterial<br />

als kilometerlange Endlosware<br />

auf Rollen für die Quellensicherung<br />

zur Verfügung. Aufgrund<br />

seiner geringen Größe<br />

lasse sich „SecureFlex“ problemlos<br />

in nahezu jedes Pro-<br />

Foto: Meto<br />

dukt oder dessen Verpackung<br />

integrieren. „Die Sicherungselemente<br />

unterstützen somit<br />

auch die Anforderungen der<br />

europäischen <strong>Verpackungs</strong>richtlinie,<br />

die unter anderem<br />

eine weitgehende Reduzierung<br />

und Vermeidung von Verpackungen<br />

vorschreibt“, sagt<br />

der Hersteller. ❐<br />

Öl-Etikettierung<br />

Die Einführung des Selbstklebeetikettiersystems<br />

von Harland<br />

Machine Systems half<br />

Plysu Ltd. bei der fehlerfreien<br />

Fertigung für Castrol Öl. Plysu<br />

stellt Blasformbehälter für den<br />

Automotiv-, Agrarchemie- und<br />

Handelsbereich her. Neue Designs<br />

haben sowohl die Behälterstelle<br />

als auch die Etikettiermaschinenhersteller<br />

vor<br />

immer schwierigere Aufgaben<br />

gestellt. Über Jahre hinweg<br />

Foto: Plysu<br />

haben Plysu und harland eng<br />

zusammengearbeitet.<br />

Die Produktionslinie für<br />

den Castrol 5 Liter Container<br />

läuft ununterbrochen, und<br />

mehrere tausend Einheiten<br />

werden hier pro Woche produziert.<br />

Die Kanister werden extrudiert,<br />

geformt, in Form geschnitten,<br />

gekühlt und etikettiert,<br />

bevor sie auf Dichtigkeit<br />

geprüft werden. Die Kanister<br />

werden dann gewogen und<br />

automatisch ausgeschleust,<br />

wenn sie zuviel oder zuwenig<br />

wiegen. Durch immer komplexere<br />

Formen der Behälter<br />

fällt der Ausrichtung eine<br />

stetig wachsende Rolle u. Die<br />

„Harland Sirius“ Maschinen<br />

sind mit Einheiten zur exakten<br />

Ausrichtung der Behälter ausgestattet.<br />

Ohne dies ist eine<br />

korrekte Aufbringung der Etiketten<br />

nicht möglich. Anhand<br />

der Kanisteröffnung wird die<br />

Ausrichtung des Produktes erkannt<br />

und auf der „Harland<br />

Sirius“ automatisch in die<br />

richtige Lage gedreht. Da die<br />

präzise Etikettierung von entscheidender<br />

Bedeutung ist,<br />

rüstete Harland die Maschine<br />

mit speziellen Sensoren aus,<br />

die eine Einkerbung am Kanister<br />

als Referenz für die Etikettierung<br />

erkennen. Die Maschinen<br />

lassen sich auch sehr<br />

einfach in bestehende Linien<br />

einfügen, die nahezu alle rund<br />

um die Uhr laufen und äußerst<br />

geringe Stillstandszeiten aufweisen.<br />

❐<br />

66 <strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 5/1999


METPACK<br />

Mut zur Öffnung<br />

Metpack ’99 vom 4. – 8. Mai in Essen<br />

Hinter verborgenen Mauern gedeiht<br />

so manches Blümchen, jedoch was<br />

nützt das schönste Blümchen, wenn<br />

man es nicht sehen kann, wenn man es<br />

nicht haben kann. Als ausgesprochene<br />

Schaubühnen gelten im Land des Exportweltmeisters<br />

und Erfinder der<br />

Messe die zahlreichen Fachmessen,<br />

zu denen sich auch die Metpack ’99<br />

zählen darf.<br />

Weltweit wachsen Verpackungen<br />

mit dem Konsumbedürfnis der<br />

Verbraucher in sogenannten<br />

Schwellenländern. Sehr schnell sind hier<br />

Konservendosen für zubereitete Nahrungsmittel<br />

verfügbar. Metallverpackungen<br />

stehen immer mit am Anfang einer<br />

Entwicklung des Konsumgütermarktes.<br />

Gleiches gilt für den weltweit boomenden<br />

Getränkemarkt. Zusammen mit dem<br />

Ernährungsbereich und der Zigarette stehen<br />

dieses Segmente auf der „watch-list“<br />

aller großen, „global player“, aller Weltkonzerne<br />

mit starken <strong>Verpackungs</strong>aktivitäten.<br />

Die Getränkedose gehört mit dazu,<br />

wenn die Experten ein exorbitantes<br />

Wachstum für kohlensäurehaltige Getränke<br />

vorhersagen.<br />

Bezogen auf einen Zeitraum von 1996<br />

bis zum Jahr 2006 gibt es Schätzungen<br />

von weltweit 60 Prozent Wachstum bei abgefülltem<br />

Wasser, über 40 Prozent bei<br />

Bier und über 30 Prozent bei anderen Erfrischungsgetränken<br />

mit CO 2 . Im Soft-<br />

Drink-Bereich gibt es natürlich starke<br />

Konkurrenz durch die PET-Flasche, die<br />

noch dazu immer stärker in den Biermarkt<br />

Metpack 99 in Kürze<br />

Messedauer 4. - 8. Mai 1999<br />

Öffnungszeiten: (4. 5. - 7. 5. 1999) 9.00 Uhr - 18.00 Uhr,<br />

(8. 5. 1999) 9.00 Uhr - 16.00 Uhr<br />

Eintrittspreise:<br />

Tageskarte 30,– DM<br />

2-Tages-Karte 55,– DM<br />

Dauerkarte 85,– DM<br />

(Das Metpack-Ticket berechtigt<br />

Sie zum freien Eintritt in den<br />

sehr schönen Gruga-Park.)<br />

Katalogpreis: 15,– DM; CD-ROM 15,– DM<br />

Paket: Katalog und CD-ROM 25,– DM<br />

will. Rund 40 Prozent der Soft Drinks<br />

weltweit kommen in Kunststoffen auf<br />

den Markt. In Europa konnten die Getränkedosen<br />

jedenfalls über ein Wachstum<br />

in den letzten Jahren nicht klagen.<br />

Von 1992 bis 1997 wurde bei den abgefüllten<br />

Dosen eine Steigerung von<br />

24, 7 Mrd. auf 32,3 Mrd. hingelegt, allerdings<br />

in den letzten drei Jahren etwas<br />

verlangsamt.<br />

Mehr als Getränke<br />

Die Metalle brauchen sich hinter den<br />

Kunststoffen nicht zu verstecken, denn im<br />

Dosensegment steckt weit mehr als nur<br />

Getränke. Angefangen vom großen Stahlfaß<br />

über die Konservendose bis hin zu<br />

den Spezialitäten wie Aerosoldose,<br />

Schmuckdosen, Pet-Food oder Metallbehälter<br />

für technische Produkte, nicht zu<br />

vergessen die Metallverschlüsse in all<br />

ihren Varianten.<br />

Weltweit liegt der Verbrauch von Weißblechverpackungen<br />

bei 16 Millionen Tonnen,<br />

zwar seit Jahren stabil, aber wenn<br />

man die erheblichen Dickenreduzierungen<br />

einrechnet, dann ergibt sich doch ein<br />

konstantes Wachstum bei der verkauften<br />

Fläche.<br />

Die Aerosoldose meldet aus Europa<br />

ein kontinuierliches Wachstum, daß in<br />

1997 über 4,3 Mrd. Einheiten erreichte.<br />

50 Prozent davon im Personal-Care-Bereich,<br />

gefolgt von Haushaltsprodukten.<br />

Dabei erreicht der Weißblechanteil ca. 70<br />

Prozent. Europa, USA und Japan repräsentieren<br />

80 Prozent der geschätzten welt-<br />

weiten 10 Mrd. Einheiten in 1997. 80 Prozent<br />

werden aus Stahl gefertigt.<br />

Heutzutage wird das Geschäft von den<br />

sogenannten „global playern“ beherrscht,<br />

die aber ihrerseits oft genug konkurrierende<br />

Systeme haben. Also Glas, Aluminium,<br />

Weißblech und Kunststoff, starre Behälter<br />

und flexible Verpackungen. Gerade wieder<br />

wollten zwei große europäische Verpakkungskonzerne,<br />

mit einem <strong>Verpackungs</strong>umsatz<br />

von ca. 10,5 Mrd. DM fusionieren.<br />

Dieser Deal ist nun gescheitert (siehe<br />

auch S. 140 dieser Ausgabe). Zur interpack/Metpack<br />

´96 hat es bekanntlich einen<br />

großen <strong>Verpackungs</strong>merger gegeben.<br />

Die Schwierigkeiten fangen aber erst<br />

an, wenn diese „Tanker“ weltweit auf die<br />

sich dauernd ändernden Marktbedingungen<br />

reagieren müssen. Dann müssen<br />

sie nämlich kleine, flexible Schnellboote<br />

sein, die in jedem Land, in jeder Region<br />

ein maßgeschneiderte Produkt auf den<br />

Markt bringen sollten. Und genau hier<br />

liegt die Chance für jeden Packstoff und<br />

jedes Packmittel, das sich Formen läßt:<br />

In Europa auch verdeutlicht durch das<br />

IZW, daß aufsehenerregende Studien in<br />

Auftrag geben ließ. Dann sieht eben eine<br />

Fischdose aus wie ein stilisierter Fisch<br />

oder ein Marmeladenbehältnis wie eine<br />

Erdbeere. Auch eine wiederverschließbare<br />

Getränkedose ist angedacht und viele Beispiele<br />

mehr, wie der Kosmetikbereich, der<br />

lange von Metallverpackungen (außerhalb<br />

der Aerosoldose) nicht genug beackert<br />

wurde.<br />

Jedes Produkt, jeder Abfüller sucht eine<br />

wenn möglich individuelle Packmittelgestaltung,<br />

die der Fantasie seiner Zielgruppe<br />

Platz gibt. Die Metallverpackung gehört<br />

dazu! Was kann ihr besseres passieren,<br />

als eine internationale Schaubühne – die<br />

Metpack ’99 in Essen! ns<br />

68 <strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 5/1999


LTG Mailänder<br />

METPACK<br />

Das Unternehmen stellt einen<br />

neu entwickelten Hochgeschwindigkeits-Doppelboxfeeder<br />

aus, der für Geschwin-<br />

3-Farben Druck- und Lackierlinie<br />

Foto: LTG<br />

digkeiten von 8000 Tafeln/h<br />

und mehr ausgelegt ist. Dieser<br />

Doppelboxfeeder kann sowohl<br />

vor Druckmaschinen als<br />

auch vor Lackiermaschinen<br />

installiert werden und ermöglicht<br />

einen Nonstopbetrieb<br />

der Linie, da zwischen den<br />

beiden Boxen des Zuführapparates<br />

ohne Tafellücke umgeschaltet<br />

werden kann.<br />

Aufgrund seiner Konstruktionsweise<br />

entsteht während<br />

des gesamten Abstapel- und<br />

Transportprozesses kein<br />

Schlupf zwischen der Tafel<br />

selbst und anderen Tafeln,<br />

Oberflächen oder Transportbändern.<br />

Dies ermöglicht einen<br />

praktisch beschädigungsfreien<br />

Transport und die Verarbeitung<br />

von Scroll-Tafeln.<br />

Die neue Tafelzuführeinrichtung<br />

ist standardmäßig mit<br />

automatischer Formateinstellung<br />

(CNC) ausgerüstet und ist<br />

für Weißblech- und Schwarzblechtafeln<br />

genauso gut geeignet,<br />

wie auch für Aluminiumbleche.<br />

Die Anlage wird<br />

bereits auf den nächsten Job<br />

vorbereitet, während der alte<br />

Job noch läuft.<br />

Die auf zukünftige Anforderungen<br />

ausgerichtete Auslegung<br />

der Anlage, auch Bleche<br />

< 0,12 mm bei Tafelgrößen<br />

von max. 1000 × 1200 mm zu<br />

verarbeiten zusammen mit der<br />

Leistungssteigerung (ca. 10%)<br />

der Gesamtlinie durch den<br />

Nonstopbetrieb, stellen eine<br />

Investition in die Zukunft mit<br />

schnellem Pay-back sowohl für<br />

neue Linien als auch für<br />

Nachrüstungen bei vorhandenen<br />

Anlagen dar.<br />

Durch jahrzehntelange Tätigkeit<br />

in der Metallverpackungsindustrie<br />

hat die LTG-Gruppe<br />

ein breites Wissen im ge-<br />

samten Metal-Decorating<br />

Bereich gesammelt. Dieses<br />

Know-how beschränkt sich<br />

nicht nur auf Lackiertechnologie,<br />

Offsetdruck und Trocknung,<br />

sondern umfaßt auch<br />

die Druckvorstufe (Layout,<br />

Separation, Film- und Plattenherstellung<br />

und Archivierung)<br />

und das Zusammenspiel zwischen<br />

diesen Fachbereichen.<br />

Um dieses Wissen an Kunden<br />

weitergeben zu können, bietet<br />

die LTG Beratungsdienstleistungen<br />

an, die es den Anwendern<br />

der Maschinen und<br />

Anlagen ermöglichen, ihre<br />

Kunden durch verbesserte<br />

Qualität und reduzierte Kosten<br />

stärker an sich zu binden.<br />

LTG Print Consult wird auf<br />

der Metpack ein voll funktionsfähiges<br />

Druckvorstufen-<br />

Studio präsentieren.<br />

Halle 3-305<br />

Metallverpackungen<br />

im Internet<br />

Abfüller und andere an Metallverpackungen<br />

sowie an Flaschen-<br />

und Gläserverschlüssen<br />

interessierte können sich<br />

ab sofort im Internet über die<br />

betreffenden Hersteller und<br />

ihre <strong>Verpackungs</strong>produkte informieren.<br />

Die Fördergesellschaft<br />

Metallverpackungen<br />

(FGM) mbH veröffentlicht als<br />

neuen Service die Herstellerprogramme<br />

im Bereich Metallverpackungen<br />

und Verschlüssen<br />

unter der Domain<br />

www.metallverpackungen.de<br />

im Internet.<br />

Darüber hinaus sind unter<br />

der Homepage aktuelle Nachrichten<br />

aus Wirtschaft, Technik<br />

und Umweltpolitik, ein Verzeichnis<br />

über Schriften und<br />

Filme sowie Informationen<br />

über die Fördergesellschaft<br />

und den Verband Metallverpackungen<br />

abrufbar. ❐<br />

Metalldekor<br />

Das neue System M-Flex von<br />

Fusion Aetex UV Systems ist<br />

eigens dafür entwickelt worden,<br />

den Anforderungen der<br />

Metallveredler gerecht zu<br />

werden: es sorgt für eine<br />

schnelle und leistungsfähige<br />

Aushärtung von Offsetfarben<br />

und -lacken auf Blechdekorlinien.<br />

Das System M-Flex wird<br />

anläßlich der Metpack ‘99 in<br />

Essen/Deutschland zum er-<br />

sten Mal außerhalb der Vereinigten<br />

Staaten präsentiert.<br />

Es härtet Farben bei maximalenProduktionsgeschwindigkeiten<br />

zwischen den einzelnen<br />

Druckgängen sowie am Ende<br />

der Druckmaschine aus und<br />

dient als letzte Station für die<br />

Aushärtung von Überdrucklacken.<br />

Das platzsparende Lampenmodul<br />

verfügt über Lampen<br />

mit einer jeweiligen Nennleistung<br />

von 200 W/cm sowie<br />

über eine hochleistungsfähige<br />

Reflektoroptik und läßt sich<br />

problemlos in Metalldekor-<br />

Offsetdruckmaschinen ohne<br />

Anbaumaßnahmen oder zusätzliche<br />

Fördereinrichtungen<br />

integrieren. Wenn das System<br />

mit einer eigenen Förderanlage<br />

geliefert wird, kann es am<br />

Ende der Druckmaschine (für<br />

die Endaushärtung der Farbe)<br />

und nach der Beschichtungsstation<br />

(zur Aushärtung des<br />

Überdrucklacks) eingebaut<br />

werden.<br />

M-Flex zeichnet sich durch<br />

wassergekühlte Abdeckungen/<br />

Reflektoren, durch austauschbare<br />

Reflektoreneinlagen zur<br />

Optimierung der Leistungsfähigkeit<br />

sowie durch Schnellkupplungen<br />

zur Erleichterung<br />

der Wartung und Reinigung<br />

aus. Mit der richtigen Systemkonfiguration<br />

können Lampenmodulen<br />

bei einem zusätzlichen<br />

Aushärtungsbedarf reibungslos<br />

zwischen Druckwerken<br />

bewegt werden, wodurch<br />

eine flexible Anlage geschaffen<br />

wird. Halle 3/350<br />

Blechdekor im Offset<br />

Foto: Fusion<br />

70 <strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 5/1999


METPACK<br />

Der rechnerische Dreh<br />

Druckbildkontrolle auf runden Flächen<br />

In der Produktion von Verpackungen<br />

zählt längst mehr als nur der funktionale<br />

Aspekt. Täglich müssen sich Konsumenten<br />

zwischen einer Vielzahl von<br />

Produkten entscheiden, dabei ist der<br />

erste Eindruck oft entscheidend. Verpackungen<br />

transportieren Werbebotschaften<br />

und beeinflussen maßgeblich<br />

die Kaufentscheidung. Es ist darum<br />

nicht verwunderlich, daß bei der Herstellung<br />

auch im optischen Bereich<br />

strenge Qualitätsmaßstäbe gelten, die<br />

nur im Rahmen einer Automatisierung<br />

erfüllt werden können.<br />

Die 100%-ige Kontrolle von bedruckten<br />

runden Oberflächen, wie<br />

z.B. Dosendeckeln oder -unterteilen<br />

in schnell laufender Produktion<br />

war bisher problematisch. Die Inspektion<br />

durch ein industrielles Bildverarbeitungssystem<br />

basiert auf dem Referenzvergleich<br />

des Prüflings mit zuvor aufgenommenen<br />

und abgespeicherten Daten eines Gutmusters.<br />

Dazu müssen beide Bilder präzise<br />

„übereinandergelegt“ werden. Um also<br />

einen komplexen Druck auf einer runden<br />

Fläche detailliert kontrollieren zu können,<br />

wäre zunächst eine exakte rotatorische<br />

Ausrichtung des Prüflings unter der Kamera<br />

erforderlich.<br />

Bei den hohen Produktionsgeschwindigkeiten<br />

der industriellen Fertigung läßt<br />

sich dies jedoch mechanisch nicht realisieren.<br />

Oft bleibt nur die Möglichkeit,<br />

den Druck vor dem Ausstanzen und Formen<br />

auf dem Blech zu prüfen, wo der<br />

Winkel des Druckbildes konstant ist. Die<br />

Kontrolle auf Maßhaltigkeit und Oberflächenbeschädigung<br />

erfordert dann einen<br />

zweiten Prüfdurchgang, dabei können<br />

allerdings Verschiebungen des Druckbildmittelpunktes,<br />

die beispielsweise durch<br />

eine fehlerhafte Stanzung entstehen, nicht<br />

mehr erkannt werden. Selbst geringfügige<br />

Mängel sind jedoch in diesem Bereich für<br />

das ästhetische Empfinden des Konsumenten<br />

sehr störend und beeinträchtigen<br />

den Verkaufserfolg.<br />

Beiersdorf setzt auf Innovation<br />

Bei Beiersdorf in Hamburg entschied man<br />

sich darum für eine neue Methode zur<br />

automatisierten 100-%igen Endkontrolle<br />

von Cremedosen und setzte als erstes<br />

Unternehmen das OptiControl DDKS der<br />

Firma Tema Teubner & Mandewirth aus<br />

Schwelm ein. Die neue Bildverarbeitungssoftware<br />

macht jede mechanische Drehung<br />

der <strong>Teil</strong>e unnötig. Der Computer<br />

kann das Kamerabild so verarbeiten, wie<br />

er es braucht: durch eine rechnerische<br />

Drehung rotatorische präzise ausgerichtet.<br />

Für den Anwender selbst ist dies ein<br />

Vorgang im Hintergrund. Die Bildschirmanzeige<br />

bietet jedoch neben der farbig differenzierten<br />

Fehleranzeige und der Statistik<br />

auch die Lagedaten des Prüflings an.<br />

Der gesamte Kontrollvorgang wird permanent<br />

protokolliert und statistisch ausgewertet.<br />

Dadurch sind wertvolle Hinweise<br />

auf mögliche Fehlerursachen gegeben.<br />

Die Gestaltung der Hardware ist so variabel<br />

wie möglich und so fix wie nötig:<br />

Bei der Umrüstung auf einen anderen Produkttyp<br />

sind keine Eingriffe zur Justage<br />

erforderlich, obwohl sehr unterschiedliche<br />

Dosendeckel bzw. Dosenunterteile<br />

anfallen, die im Bereich von 42 mm bis<br />

113 mm Durchmesser und 4 mm bis<br />

45 mm Höhe liegen. Ein Lichtsystem aus<br />

acht einzeln schalt- und steuerbaren<br />

ringförmigen Leuchtstoffröhren in einem<br />

Diffusionssystem ermöglicht hierbei die<br />

optimale Ausleuchtung unterschiedlicher<br />

Prüflinge. Für Typen, die einmal im System<br />

erfaßt sind, erfolgt die optimale<br />

Einstellung bei jedem Wiederaufruf automatisch.<br />

Die Transportgeschwindigkeit liegt bei<br />

neun bis elf <strong>Teil</strong>en pro Sekunde, zu schnell<br />

für das menschliche Auge. Die CCD-Matrix-Vollbildkamera<br />

(progressive scan, s/w,<br />

asynchron reset) hingegen liefert ohne<br />

Ein Niveauverschluß wird mittig, rechnerisch<br />

positioniert – in die Null-Grad-Position gedreht<br />

Foto: Trema<br />

Zeitverlust bis zu 15 digitale, für die Kontrolle<br />

einzeln verwertbare Bilder pro<br />

Sekunde zur Verarbeitung an den Rechner.<br />

Dabei „schaut“ sie sehr genau hin:<br />

Jeder mm 2 wird von mindestens 80 Pixeln<br />

dargestellt. Die Kamerainstallation ist<br />

fix, Anpassungen an verschiedene Produkthöhen<br />

erfolgen systemgesteuert.<br />

Alle <strong>Teil</strong>e, die nicht 100%ig den vorab<br />

definierten Qualitätsmerkmalen entsprechen,<br />

werden vollautomatisch ausgeschleust.<br />

Das Abblasen fehlerhafter <strong>Teil</strong>e<br />

unterliegt ebenfalls einer Überprüfung.<br />

Der gesamte Kontrollprozeß kann zeitsparend<br />

mit wenigen Dateneingaben gesteuert<br />

werden. Der über dem Transportband<br />

schwenkbare Monitor ist dabei<br />

jederzeit bequem zugänglich.<br />

Die neue Software<br />

Die Qualitätsanalyse umfaßt sowohl die<br />

Maßhaltigkeit und Beschädigungsfreiheit<br />

der <strong>Teil</strong>e einschließlich des Rollrandes<br />

(Rundheitskontrolle) als auch die Qualität<br />

des Druckbildes hinsichtlich Position,<br />

Farbtreue und Fehlerfreiheit von Schrift<br />

und Grafik (Druckbildkontrolle) – all dies<br />

in Sekundenbruchteilen auf der Basis einer<br />

einzigen monochromen Kameraaufnahme<br />

und des dazugehörigen Referenzbildes.<br />

Seitlich sind die <strong>Teil</strong>e auf dem Transportband<br />

mit einem Schwankungsbereich<br />

bis zu 5 mm geführt, die rotatorische<br />

Ausrichtung dagegen ist völlig beliebig.<br />

Während des Inspektionsvorgangs bestimmt<br />

nun die Bildverarbeitungssoftware<br />

die Position, den Mittelpunkt und die<br />

Winkellage des Prüflings. Danach wird die<br />

Aufnahme rechnerisch in eine Null-Grad-<br />

Position gedreht, die den Vergleich mit<br />

dem Referenzbild ermöglicht. Die Auswertung<br />

erfolgt durch eine Grauwertanalyse,<br />

die in diesem Fall auch zur Bestimmung<br />

der Farbtreue geeignet ist. Falls erforderlich,<br />

kann das OptiControl DDKS jedoch<br />

ebenso mit einer Colour-Kamera ausgerüstet<br />

werden.<br />

So komplex die Aufgabenstellung auch<br />

sein mag, die Anwendung des Systems<br />

muß einfach bleiben und das Ergebnis<br />

zuverlässig sein. Nur so ergibt sich eine<br />

Steigerung der Qualität bei gleichzeitiger<br />

Senkung der Kosten. Das OptiControl<br />

DDKS von Tema leistet dazu in der Produktion<br />

von Beiersdorf täglich einen Beitrag.<br />

Metpack: Halle3/02<br />

72 <strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 5/1999


METPACK<br />

interMet<br />

Weißblech-Innovationen auf interpack und Metpack<br />

„Teaming up for innovation“ – unter<br />

diesem Motto präsentieren sich das<br />

Informations-Zentrum Weißblech e.V.<br />

(IZW) und die Rasselstein Hoesch<br />

GmbH (RHG), Deutschlands einziger<br />

Weißblechhersteller, auf der interpack<br />

in Düsseldorf (6.-12. Mai) und zur<br />

Metpack in Essen (4.-8. Mai).<br />

Im Mittelpunkt der Messebeteiligung<br />

stehen vor allem Produktneuheiten,<br />

die mit Kunden oder für Kunden entwickelt<br />

worden sind. So hat RHG gemeinsam<br />

mit einem großen Kunden einen neuen<br />

Dosendeckel aus folienbeschichtetem<br />

Weißblech entwickelt („Steel ’n Peel“). Das<br />

eingesetzte Material ist entweder verzinnt<br />

oder verchromt. Der leicht zu öffnende<br />

Deckel eignet sich für alle Weißblechverpackungen<br />

im Lebensmittelbereich.<br />

Erreicht wird die leichte Handhabung<br />

beim Öffnen durch die Siegeltechnik, die<br />

ein Öffnen durch „peelen“ ermöglicht. Im<br />

Gegensatz zu herkömmlichen Ringpull-<br />

Verschlüssen kann der neue Deckel mit<br />

geringer Kraft abgelöst werden. Auch<br />

scharfe Kanten im Bereich des Deckelrings<br />

werden vermieden. Der optimierte<br />

Produktionsprozeß des neuen Öffnungssystems<br />

spart darüber hinaus Material<br />

und Kosten.<br />

Getränkedose als High-Tech-Produkt<br />

Auch die Getränkedose steht im Fokus<br />

der Produktinnovation. Wurden auf der<br />

letzten interpack erste Verfahren des Verformens<br />

(Shapens) von zweiteiligen Getränkedosen<br />

vorgestellt, so ist die Technologie<br />

heute bereits auf dem Markt<br />

zu haben; ergänzt durch eine Technologie,<br />

die auch das Prägen ermöglicht.<br />

Ebenso voll im Gange<br />

ist der Prozeß der Gewichtsreduzierung<br />

bei Getränkedosen.<br />

In den letzten<br />

Jahren wurden auf diesem<br />

Gebiet durch die Anstrengungen<br />

von Weißblechherstellern<br />

und Canmakern<br />

beträchtliche Erfolge<br />

erzielt. So wiegt eine<br />

0,33-Liter-Stahlgetränkedose<br />

heute bereits 20<br />

Prozent weniger als noch<br />

vor 10 Jahren. Das ent-<br />

spricht laut IZW einer Materialersparnis<br />

von 33 500 Tonnen Weißblech. Immer<br />

dünnere Bleche werden eingesetzt. Ziel<br />

der Entwicklung ist eine Getränkedose,<br />

deren Rumpf nur noch 20 Gramm wiegt<br />

und damit nur so viel wie ein einfacher<br />

Brief.<br />

Rasselstein Hoesch geht noch einen<br />

Schritt weiter: Das Unternehmen bietet<br />

Canmakern und Getränkeabfüllern eine<br />

Produktidee für eine wiederverschließbare<br />

Getränkedose an. „Die Herausforderung<br />

bestand darin, ein Konzept zu finden,<br />

das die Verschließbarkeit und die Formbarkeit<br />

der Flasche mit den Vorteilen der<br />

Getränkedose kombiniert, nämlich Luftund<br />

Lichtundurchlässigkeit, Stoßfestigkeit<br />

und optimale Bedruckbarkeit“, erläutert<br />

Andreas Lankenfeld, Bereichsleiter<br />

Marketing. Das Besondere dabei ist, daß<br />

die wiederverschließbare Getränkedose<br />

(„Concept can“) sowohl als Flasche als<br />

auch als Dose abgefüllt werden könnte.<br />

Kleinere Getränkeabfüller müßten für diese<br />

neue <strong>Verpackungs</strong>variante nicht extra<br />

in eine Dosenabfüllanlage investieren –<br />

könnten aber dennoch ihr <strong>Verpackungs</strong>mix<br />

zukunftsorientiert erweitern.<br />

„RHG und das IZW wollen nun die beiden<br />

Messen nutzen, um die Akzeptanz<br />

einer solchen wiederverschließbaren<br />

Dose bei den Getränkeabfüllern zu erfragen“,<br />

erklärt Lankenfeld. „Wenn die Signale<br />

positiv sind und wir einen zuverlässigen<br />

Partner finden, mit dem wir das Pro-<br />

Weißblech<br />

ist mehrfach<br />

präsent<br />

Foto: IZW<br />

jekt realisieren können, dann sind wir<br />

bereit, das Konzept in einer Gemeinschaftsaktion<br />

zur industriellen Reife<br />

weiterzuentwickeln.“<br />

Neues Verfahren<br />

Auch mit dem Thema Prozeßoptimierung<br />

hat sich die Entwicklungsabteilung auseinandergesetzt.<br />

So ermöglicht ein von<br />

RHG patentiertes Verfahren eine erhebliche<br />

Vereinfachung der Dosenproduktion<br />

beim Canmaker. Dabei wird die diskontinuierliche<br />

Fertigung von der Tafel durch<br />

einen kontinuierlichen Prozeß ersetzt.<br />

Das Verfahren ist denkbar einfach. Zwei<br />

übereinandergeführte Weißblechbänder<br />

werden zu Schläuchen verschweißt. Anschließend<br />

werden die Schläuche aufgeweitet,<br />

abgeteilt und dann konventionell<br />

weiterverarbeitet. Eine flexible Erzeugung<br />

unterschiedlicher Dosendurchmesser und<br />

-höhen ist dabei möglich. Materialverluste<br />

werden minimiert.<br />

Durch den Einsatz von Lasertechnik<br />

kann die Schweißgeschwindigkeit erheblich<br />

gesteigert werden. Der kontinuierliche<br />

Schweißprozeß sorgt für eine hohe<br />

Qualität der Schweißnähte. Zusätzlich<br />

bieten die Laserschweißnähte<br />

ein hohes Verformungspotential<br />

(Shapen). Auch<br />

komplett neue Dosengeometrien<br />

sind mit dem neuen<br />

Produktionsverfahren<br />

möglich. Eine quadratische<br />

Dose oder eine Blockverpackung<br />

aus Weißblech?<br />

Alles ist denkbar ...<br />

interpack: Halle 3/D 03;<br />

Metpack: Halle 11/<br />

Stand 1101<br />

74 <strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 5/1999


METPACK<br />

Die Tiroler Lösung<br />

Normale Patentdeckeldosen für Farben und Lacke sind in der<br />

Regel nicht stapelbar. Sie bieten sich gegenseitig keinen<br />

Halt und würden beim Aufeinanderstellen verrutschen. Eine<br />

Innovation aus Kufstein/Tirol beendet dieses Handlingproblem.<br />

Das 1908 von Oskar Pirlo gegründete Familienunternehmen<br />

hat sich sukzessive auf die Produktion von runden Blechgebinden<br />

spezialisiert. Mit einem Umsatz von rund 240 Mio. ATS und 150<br />

Mitarbeitern gehört man zu den wenigen mittelständischen Unternehmen<br />

dieser Branche. Im Standardprogramm finden sich<br />

gezogene und 3-teilige Stülpdeckeldosen, Patentdeckel-, Falzdeckel-<br />

und Eindrückdeckeldosen sowie Rundflaschen. Das Produktprogramm<br />

Eimer, Hobbocks und Rundkannen<br />

von 2,5 bis 35 Liter deckt die 1979<br />

übernommene Tochter Gebrüder Reichsfeld<br />

GmbH + Co. mit Sitz in Korneuburg bei<br />

Wien ab. Daneben fertigt Pirlo Spezialentwicklungen<br />

wie seitlich zu öffnende Dosen<br />

(z.B. Schnupftabakdose) oder die Smart-<br />

Box für Audio-CD’s und CD-Rom’s.<br />

Pirlo verarbeitet zu rund 90 Prozent<br />

Weißblech und zehn Prozent Aluminium,<br />

letzteres ausschließlich für gezogene Dosen.<br />

Die Diffusionsdichtigkeit und Temperaturunempfindlichkeit,<br />

die Transportsicherheit<br />

auch für Gefahrengüter und der Lichtschutz<br />

empfindlicher Waren sind Pluspunkte,<br />

die für die Weißblechverpackungen<br />

sprechen. Hinzu kommt die 100%ige Recycelbarkeit<br />

und die Tatsache, daß Blechgebinde<br />

sich im Gegensatz zu anderen Materialien<br />

nicht statisch aufladen.<br />

Jüngstes Beispiel ist die Entwicklung der<br />

stapelbaren Dose vornehmlich für die Farben-<br />

und Lackindustrie. Im Vergleich zur<br />

herkömmlichen Dose ist der Durchmesser<br />

des Deckels bei der stapelbaren Dose etwas<br />

größer ausgelegt und ragt etwas über den<br />

Dosenrand hinaus. Dadurch kann der Boden<br />

einer zweiten Dose bündig aufgesetzt<br />

werden. In einem Stapel fixiert der Deckel<br />

der unteren Dose die obere Dose. Der breite<br />

Rand der üblichen Klemmdeckeldose<br />

verhinderte bislang eine gute Restentleerbarkeit.<br />

Der schmälerer Rand der neuen<br />

Dose verbessert auch dieses Problem. Der<br />

Lack läuft sehr gut ab und verklebt den<br />

Deckel nicht mehr. Der neue Deckel ist von<br />

vornherein stufig angelegt. Die Deckelform<br />

wird bei der Fertigung vom Stanzwerkzeug<br />

definiert und nicht wie bei der normalen Pa-<br />

Fotos: Pirlo<br />

tentdeckeldose die unterste Stufe nachträglich durch den Sickenprozeß<br />

verändert. Daher kann von einem besseren Deckelsitz und<br />

höherer Dichtheit ausgegangen werden. Der Rand des Dosenrings<br />

ist zur Verhinderung von Korrossion nach außen gerollt. Damit<br />

ist die Dose auch für wasserlösliche Lacke geeignet.<br />

Das Öffnen der Dose geschieht aufgrund des abgestuften<br />

Deckels etwas anders als bei der Patentdeckeldose. Der Hebelarm<br />

ist geringer, ein leichtes seitliches Hebeln genügt. Mit der<br />

Dichtfläche kommt man dabei nicht in Berührung. Selbst nach<br />

wiederholtem Öffnen und Schließen wird die Dichtfläche in ihrer<br />

Wirksamkeit nicht beeinträchtigt. Als Absprengdruck wurde ein<br />

Wert von mind. 1 bar angestrebt. interpack: Halle 5/A50-12<br />

76 <strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 5/1999

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