Bestellung per Mausklick - Verpackungs-Rundschau
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32<br />
VR-Kongress<br />
<strong>Bestellung</strong> <strong>per</strong> <strong>Mausklick</strong><br />
„Verpackung wird im Internet zum eigenen Produkt“<br />
Online-Shopping ist im Kommen -<br />
E-Commerce in aller Munde. Ob<br />
Karstadt, Kaufhof oder Otto-Versand,<br />
alle bieten ihre Produkte zusätzlich<br />
zum Regal oder zum Katalog auch<br />
online an. Die <strong>Bestellung</strong> <strong>per</strong> <strong>Mausklick</strong><br />
ist bequem zu erledigen. Am<br />
Beispiel der neuen Quelle Einkaufs-<br />
Mall zeigt Prof. Frank Werner<br />
Weirauch, Vorstandsvorsitzender,<br />
Prof. Weirauch, trema inc., was<br />
dort schon möglich ist.<br />
„Der Quelle-Konzern legte Wert darauf,<br />
dass sich der Internet-Auftritt<br />
von den gedruckten Angeboten unterscheidet“,<br />
erklärte Weirauch, „es<br />
sollte keine Kopie der Printvorlage<br />
sein.“ Das Unternehmen ist neue<br />
Wege gegangen, die Zahlen sprechen<br />
für sich: Der Internet-Umsatz mit<br />
Endkunden wurde verdreifacht, der<br />
gesamte Online-Umsatz konnte so-<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 11/99<br />
gar auf 150 Millionen DM erhöht<br />
werden.<br />
„Easy-Shopping“<br />
Am Beispiel eines Blumenstraußes<br />
zeigt er, wie eine Online-<strong>Bestellung</strong><br />
funktioniert, „Sie geben nicht nur<br />
an, was die Blumen kosten dürfen,<br />
sondern können auch zwischen diversen<br />
Sträußen – wie zum Beispiel<br />
„Bayern“ in Blau-Weiß – auswählen.“<br />
Eine Grußkarte darf auch nicht<br />
fehlen: Textvorschläge – etwa für<br />
einen 95-jährigen Geburtstag – gibt’s<br />
gratis.<br />
Um in Zukunft weder Geburts- noch<br />
Hochzeitstage zu vergessen, führt<br />
das Versandhaus kostenlos eine<br />
„Geburtstagsliste“: „Sie lassen sich<br />
in eine Liste eintragen. Eine entsprechende<br />
Mail erreicht Sie auf<br />
dem PC oder auf ihrem Handy,<br />
wenn esso weit ist!“ Nicht schlecht,<br />
oder? „Die Zukunft liegt in der Tat<br />
im Zeitgewinn“, sagt der Vorstandsvorsitzende<br />
der Weirauch trema<br />
inc, „alles ist sofort und überall<br />
möglich.“ Einziges Manko sind die<br />
Lieferzeiten, „wenn ich online eine<br />
Tiefkühl-Pizza bestelle, darf diese<br />
nicht erst 48 Stunden später geliefert<br />
werden.“ Just in time sei gefragt.<br />
Zweites Beispiel: Klamotten. Quelle<br />
bietet nicht einfach nur – wie im<br />
Katalog – Röcke, Hosen, Blusen und<br />
Co. für jeden Anlass, sondern geht<br />
einen Schritt weiter: „Im Moment wird<br />
daran gearbeitet, so genannte Outfit-<br />
Empfehlungen zu erstellen. Damit<br />
jeder, egal ob er zum Botticelli-Freiluft-Konzert<br />
geht oder ein Formel-1-<br />
Rennen besucht, von Kopf bis Fuß<br />
Foto: Quelle
Stellenmarkt<br />
der Branchen<br />
Druck – Papier –<br />
Verpackung<br />
Jetzt auch im Internet.<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
mit<br />
einem<br />
Klick<br />
http://<br />
www.verpackungsrundschau.de<br />
angemessen gekleidet ist.“ Hat sich<br />
die Kundin eine Bluse ausgesucht,<br />
reicht ein „Klick“ und sie erfährt zusätzlich<br />
Wissenswertes über den<br />
Stoff Viskose. Oder sie klickt<br />
kurzerhand zu den Accessoire-Empfehlungen.<br />
Von den anderen Anbietern unterscheidet<br />
sich Quelle dadurch, dass<br />
der Kaufwunsch sieben Tage lang<br />
gespeichert werden kann. Weirauch:<br />
„Wie im klassischen Kaufhaus<br />
können sie den Kaufwunsch reservieren.“<br />
Viel Watt für wenig Mäuse?<br />
Drittes Besipiel: Sohnemann wünscht<br />
sich zu Weihnachten eine neue<br />
Stereo-Anlage. In der „Einkaufsmall“<br />
gibt es jede Menge Minianlagen. Weirauch:<br />
„Um jedoch nicht stundenlang<br />
Produkte zu vergleichen, kann der<br />
Kunde seine Wünsche entweder<br />
über den Preis, die Wattzahl oder die<br />
Marke präzisieren. Sofort werden<br />
alle Anlagen gezeigt, die meinen<br />
Wunschvorstellungen entsprechen.“<br />
Was bedeutet das für die Verpackung?<br />
„Breaking the rules – ist das<br />
Stichwort. Es sind oft Kleinigkeiten,<br />
die auf den ersten Blick fremd sind,<br />
auf den Zweiten aber passen.“ Am<br />
Beispiel der Diebels-Flasche zeigte<br />
er, dass zunächst das Etikett mit<br />
der Internet-Adresse der Brauerei<br />
„stört“, dann aber „wirkt“.<br />
Weirauch: „Verpackung wird, wie<br />
es auch kürzlich auf der Anuga<br />
das Beispiel der <strong>Verpackungs</strong>kartons<br />
für Rotkäppchensaft gezeigt<br />
hat, zum eigenen Produkt, auch im<br />
Internet.“ ■<br />
P.S.: Weirauch forderte die Branche<br />
vehement auf, so weit zu kommen, dass die<br />
richtige Verpackung einen Klick neben dem<br />
Produkt wählbar ist.<br />
Prof. Frank Werner<br />
Weirauch, Vorstandsvorsitzender,<br />
trema inc.<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 11/99 33
VR-Kongress<br />
Visionen für das Marken- und Packungsdesign<br />
von Lebensmitteln<br />
Koexistenz von Trend und Gegentrend: Functional Food und Bauernbrot<br />
Dr. Thomas Stalder<br />
(Managing Partner<br />
COO, Coleman<br />
Schmidlin &<br />
Partner, Basel).<br />
34<br />
Die Zukunft präzise vorhersagen<br />
kann niemand. Basierend auf<br />
dem heutigen Wissens- und Erfahrungsstand<br />
können aber gewisse Extrapolationen<br />
für die nahe Zukunft<br />
gemacht werden. Dr. Thomas Stalder<br />
erörterte in seinem Vortrag, welchen<br />
Einfluss E-Commerce, Functional<br />
Food, die Überalterung der Bevölkerung<br />
sowie die Globalisierung der<br />
Marken auf die Lebensmittelverpackungen<br />
der Zukunft haben werden.<br />
Gibt es eines Tages intelligente<br />
Verpackungen? Das Internet hat in<br />
letzter Zeit eine unglaubliche E-Commerce-Euphorie<br />
verursacht. Stalder:<br />
„Die weitere Verbreitung des E-Commerce<br />
wird zu einer Globalisierung<br />
des Angebots führen. Nahrungsmittel<br />
werden keinen emotionalen Bezug<br />
mehr zu einer lokalen Kultur haben.“<br />
Als „New Yorkisierung“ bezeichnet er<br />
ein breites Angebot an verschiedensten<br />
Nahrungsmitteln mit verschiedensten<br />
ethnologischen bzw. kulturellen<br />
Wurzeln. „Die verschiedensten<br />
Bevölkerungsgruppen werden sich<br />
aus diesem Angebot diejenige Nahrung<br />
besorgen, die ihnen gerade zusagt,<br />
ohne auf die eigenen kulturellen<br />
Wurzeln viel Rücksicht zu nehmen“,<br />
erklärte Stalder.<br />
Was heißt das für das <strong>Verpackungs</strong>design?<br />
„Die Verpackungen müssen<br />
in noch höherem Maße logistischen<br />
Anforderungen genügen. Ihre Schutz-<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 11/99<br />
funktion wird an Bedeutung gewinnen.“<br />
Stalder kann sich sogar<br />
vorstellen, dass Verpackungen tendenziell<br />
als Versandeinheit konzipiert<br />
werden. Die Packungen werden reduzierten<br />
Text in der Global- und<br />
Internet-Sprache Englisch aufweisen.<br />
Denn: Informationen zu den einzelnen<br />
Produkten sind auf der Internet-<br />
Site der Händler oder Hersteller<br />
abrufbar.<br />
Intelligente Packungen<br />
„Die Verpackung der Zukunft wird<br />
kommunizieren“, ist sich Stalder<br />
sicher, „sie wird auf einem auf<br />
dem Einkaufswagen befestigten Bildschirm<br />
nicht nur den Preis angeben,<br />
sondern dem Konsumenten vertiefte<br />
Produktinformationen und emotionale<br />
Produkt-Welten vermitteln können.“<br />
Vielleicht wird sie den Konsumenten<br />
aber auch anblinken oder<br />
ansprechen und ihm mitteilen: „Kauf<br />
mich!“ oder „Sonderangebot!“ Technisch<br />
möglich wird dies durch Mikrochips:<br />
Jede Verpackung werde einen<br />
Chip und eine Spule bzw. einen<br />
Transponder besitzen, so der Designer.<br />
Allen, die sich heutzutage über<br />
lange Schlangen in den Su<strong>per</strong>märkten<br />
ärgern, machte Stalder Mut: „Die<br />
intelligente Verpackung wird Registrierkassen<br />
und das mühsame Anstehen<br />
überflüssig machen. Sobald<br />
der Einkaufswagen eine Kassenschleuse<br />
durchfährt, funken alle im<br />
Einkaufswagen liegenden Waren ihre<br />
Daten an den Kassen-Computer und<br />
der Totalpreis wird ausgespuckt.<br />
Der Kunde bezahlt mit seiner Kreditkarte<br />
und die Ausgangspforte öffnet<br />
sich!“<br />
Doch nicht genug: Die Pizza signalisiert<br />
dem Ofen die Garzeit, ohne<br />
menschliches zutun. Stalder: „Auf<br />
solche Art und Weise wird der Convenience-Aspekt<br />
des Fertiggerichts<br />
auf die Spitze getrieben!“<br />
Glücksgefühle aus dem<br />
Becher<br />
Functional Food wird in Zukunft neben<br />
dem Nährwert noch ausgewählte<br />
Gesundheitsfaktoren enthalten.<br />
Solche Produkte stärken die athletische<br />
Ausdauer, verändern Stimmungen<br />
und bieten Krebsprävention.<br />
„Die bittere Medizin weicht dem lustvollen,<br />
gesunden Essen, und die<br />
Pharma- und die Nahrungsmittelindustrie<br />
rücken zusammen. Wir stehen<br />
heute erst am Anfang dieser Entwicklung“,<br />
sagt Stalder. Das <strong>Verpackungs</strong>design<br />
muss zwar infolgedessen<br />
dem erhöhten Informationsbedarf<br />
gerecht werden, darf aber<br />
gleichzeitig nicht zu „pharmazeutisch“<br />
daherkommen, sondern soll<br />
Lebensfreude kommunizieren.
Promiskuitiver Konsument<br />
Auf den gesättigten Märkten von heute ist eine Fülle<br />
von Produkten und Marken zu finden. Ein Umfeld<br />
insgesamt, das dem Preiskampf Tür und Tor öffnet.<br />
Stalder: „Umso wichtiger wird die Stärke einer Marke<br />
und deren emotionales Profil.“<br />
Nur wenn eine Marke beim Konsumenten „emotional<br />
gut verankert ist, hat sie eine Chance, nicht sofort<br />
wieder vergessen zu werden und den in gesättigten<br />
Märkten in Bezug auf Marken tendenziell promiskuitiven<br />
Konsumenten stärker an sich zu binden.“ Für<br />
das <strong>Verpackungs</strong>design heißt dies, dass der Emotionalität<br />
und der spitzen Profilierung der Marken<strong>per</strong>sönlichkeit<br />
eine immer größere Bedeutung zukommen.<br />
Durch die beschleunigte Überalterung der Bevölkerung<br />
werden vermehrt Produkte für ältere Leute entstehen.<br />
„Ich glaube allerdings nicht, dass diese Produkte alt<br />
aussehen werden – ganz im Gegenteil. Der Jugendlichkeitswahn<br />
wird sich fortsetzen, und die älteren<br />
Leute wollen sich tendenziell laufend an den Konsumvorstellungen<br />
der Jugendlichen orientieren. Marken, die<br />
bei den Jungen ,in’ sind, gewinnen auch bei den<br />
Älteren nach und nach an Akzeptanz – oft zum Leidwesen<br />
einer Kultmarke, die damit ihre ,Coolness’ verliert“,<br />
befürchtet er.<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 11/99 35
Zeitgemäß modernes<br />
Design neben<br />
„retrodesignten“<br />
Produkten.<br />
36<br />
VR-Kongress<br />
Alpkäse und duftende<br />
Räucherwurst<br />
Trends kreierten immer einen Gegentrend.<br />
„So ist es voraussehbar, dass<br />
die zunehmende Funktionalisierung<br />
und Technisierung der Nahrungsmittel<br />
von einer Gegenbewegung begleitet<br />
sein wird, die gerade das Ursprüngliche,<br />
Natürliche oder Traditionelle,<br />
Alt-hergebrachte der Lebensmittel<br />
zum Produkt-Wesenskern<br />
erklären wird“, meinte Stalder. Solche<br />
Produkte müssten ihren Charakter,<br />
so z.B. ofenfrisches Bauernbrot,<br />
dem Konsumenten auch glaubwürdig<br />
mitteilen. Stalder erwartet daher ein<br />
Nebeneinander von Lebensmittelverpackungen<br />
in modernem Design als<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 11/99<br />
Fotos: Coleman Schmidlin & Partner<br />
auch klar zeitgemäße Retro-Packungen<br />
mit Designzitaten aus der Zeit<br />
unserer Väter und Großväter.<br />
Globalisierung und Umbrella-<br />
Brands<br />
Ein ganz wichtiger Trend ist Stalder<br />
zufolge die Globalisierung der Marken.<br />
Verschiedenste Faktoren führten<br />
dazu, dass die großen Konsumgüterkonzerne,<br />
darunter auch die Lebensmittelhersteller,<br />
versuchten, ihr<br />
Marken- und Produktportfolio international<br />
zu harmonisieren. Als Beispiel<br />
nannte er Unilever. Der Konzern<br />
beabsichtigt, in den kommenden<br />
Jahren das Markenportfolio von derzeit<br />
etwa 1600 Marken weltweit<br />
auf 600 „globale“ Marken hinunterzuschrauben.<br />
„Beweggründe dazu<br />
sind im Wesentlichen erzielbare<br />
Synergien aufseiten der Produktion<br />
und Logistik als auch der Kommunikation,<br />
die Stärkung der verbleibenden<br />
Marken und damit der Zugang<br />
zu den wichtigen Handelskanälen.<br />
Hinzu kommt, dass Neuprodukte unter<br />
starken Dachmarken einfacher<br />
lanciert werden können.“<br />
Der Mix macht’s<br />
Der Designer ist sich sicher, dass <strong>Verpackungs</strong>design<br />
in Zukunft an Wichtigkeit<br />
im Marketing-Mix gewinnen<br />
wird. Die immer höheren Werbekosten<br />
auf der einen Seite als auch<br />
die immer schmäleren Margen, die<br />
den Herstellern von den Handelskanälen<br />
zugestanden werden, zwingen<br />
die Produzenten dazu, mit<br />
möglichst kleinem finanziellem Ein-<br />
satz und geringstem Streuverlust –<br />
Verpackung hat die kleinsten Kontaktkosten<br />
überhaupt – <strong>per</strong>manent<br />
mit dem relevanten Konsumenten<br />
zu kommunizieren.<br />
Es geht also darum, sich im durch die<br />
Produktpositionierung definierten,<br />
relevanten Konkurrenzumfeld möglichst<br />
positiv über das Design zu<br />
profilieren, so der abschließende<br />
Wunsch von Dr. Stalder. ■<br />
„Gerade das Management sollte ein<br />
bisschen mehr Augenmerk auf die<br />
Verpackung und damit auf das<br />
Design legen, als bisher.“<br />
http://www.verpackungsrundschau.de<br />
Kostenlose<br />
Recherche<br />
zum Thema<br />
Verpackung<br />
im Online-<br />
Archiv der<br />
R
Dr. Anne Grünhagen,<br />
Process Manager<br />
Idea Generation,<br />
Bahlsen KG Hannover.<br />
1904 geboren und<br />
heute noch das<br />
Markenzeichen.<br />
„Die TET-Evolution“<br />
Trends-Sammeln für den Erfolg im Regal<br />
Die Referentin ging zunächst einmal<br />
zurück an die Wurzeln des<br />
seit je her innovativen Unternehmens<br />
Bahlsen KG. Und wie so oft stand der<br />
Zufall Pate, als Hermann Bahlsen<br />
1904 für eine in Amerika gekaufte<br />
patentierte Verpackung ein neues<br />
Markenlogo suchte, das auf der<br />
Packung kommunizieren kann. Er<br />
wollte etwas Anderes verwenden,<br />
als die bei allen hannoverschen<br />
Firmen üblichen Niedersachsen-<br />
Rösser. Zusammen mit einem ebenfalls<br />
Ägypten-begeisterten Freund<br />
kam man auf eine Hieroglyphe, die<br />
dauernd/ewig bedeutet. Damit war<br />
das TET-Zeichen geboren, gleichzeitig<br />
bis heute das Unternehmenslogo.<br />
Zusammen mit dem bekannten<br />
Schriftzug des Unternehmensgründers<br />
bis heute ein ganz starkes<br />
Fotos: Bahlsen KG<br />
strategisches Element. Und auch<br />
diese alte Verpackung schützt die<br />
enthaltenen Kekse gegen alle möglichen<br />
Umwelteinflüsse wie Feuchtigkeit,<br />
Staub oder Luft, weil die Produkte<br />
in Wachspapier eingeschlagen<br />
waren.<br />
Bahlsen kam damit in ein völlig neues<br />
Marktsegment, weil die Produkte<br />
plötzlich mitnehmbar waren. Vorher<br />
wurden Kekse aus großen Verpackungen<br />
verkauft. Abgeleitet daraus<br />
ergab sich die Leibniz-Verpackung,<br />
nur dass hier dann ein<br />
Stoßschutz integriert war. Die so genannte<br />
GAR-Verpackung, die 1968<br />
im deutschen Markt eingeführt<br />
wurde: Synonym für die Kategorie<br />
Butterkekse wurde Wellelastik,<br />
Pergamin und PP-Folie.<br />
Munching und Snacking<br />
Wiederum Trendsetter wurde das<br />
Unternehmen, als sich der Trend<br />
zum Miniaturisieren abzeichnete.<br />
Dr. A. Grünhagen führte hier die<br />
Leibniz Minis an, weil der Konsument<br />
überall und immer etwas<br />
Kleines zu essen dabei haben wollte.<br />
Mit den Minis war die Adaption in<br />
den Süßwarenbereich gelungen, was<br />
vorher schon für Snacks bei Lebensmitteln<br />
zu beobachten war.<br />
Das süße Snacken in der Freizeit<br />
wurde so etabliert.<br />
Wiederverschließbarkeit ist ein zentrales<br />
Thema, vor allen Dingen bei den heutigen<br />
Verzehrgewohnheiten.<br />
Bahlsen greift die Trends auf, die den<br />
Anforderungen des Verbrauchers<br />
und des Handels entsprechen. Für<br />
die „Process Manager(in) Idea Generation“<br />
ist das easy opening „ein<br />
ganz, ganz wesentlicher Aspekt“.<br />
Dazu käme, dass der Verbraucher<br />
immer mobiler geworden ist und dass<br />
sich seine Verzehrgewohnheiten<br />
verändern, sodass Wiederverschließbarkeit<br />
ganz wichtig wurde. Dafür<br />
zeigte sie die Beispiele Crossini, Pick<br />
Up! und die Zoo-Verpackungen. Alle<br />
Produkte spiegeln die veränderten<br />
Gewohnheiten des Verbrauchers<br />
wieder, „darauf müssen wir mit<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 11/99 37
VR-Kongress<br />
den Verpackungen antworten“, so<br />
Dr. Grünhagen.<br />
In Bezug auf den Handel erwähnte<br />
sie eine deckungsgleiche Philosophie,<br />
für jeden Kunden, für jeden<br />
Artikel, für jede Gelegenheit eine<br />
optimale <strong>Verpackungs</strong>einheit. Von<br />
der 300-g-Packung, klassisch 6 × 50 g<br />
als Vorratspackung bis zur 4 × 25 g-<br />
Packung für die Hosentasche als<br />
Snackpacks. Mit entsprechend hoher<br />
Rotation für den Handel muss eine<br />
starke, gut wiedererkennbare Marke<br />
her, die an jedem Ort richtig präsentiert<br />
werden kann. So wie Pick Up!<br />
zum Beispiel jetzt an Tankstellen<br />
angeboten wird.<br />
Am Anfang einer jeden Ideenfindung<br />
steht das „Trend scouting“ rund um<br />
den Globus. Zum Beispiel in einem<br />
Land wie Japan, wo man gerne<br />
schenkt, Single-wrapped-Produkte in<br />
Pick up, der neue Schokoriegel von Bahlsen,<br />
weder verwandt noch verschwägert mit den<br />
mobilen Pick up’s.<br />
38<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 11/99<br />
außergewöhnlichen Materialien. Sie<br />
erwähnte beschichtetes Material in<br />
Schilfpapieroptik und -haptik. Dieses<br />
Material soll Spaß beim Anfassen<br />
machen. Dr. Grünhagen kann sich<br />
aber auch Duftsäulen am POS oder<br />
Duft auf Kartonagen vorstellen.<br />
Schließlich habe auch Schokolade<br />
einen Duft, der Appetit macht. Nicht<br />
nur das Auge kauft mit!<br />
Frankreich führte sie als Beispiel für<br />
Frische an. Stark ausgebaute Kühlregale<br />
und entsprechende Portionspackungen<br />
suggerieren Frische.<br />
Auch Faltschachteln mit der entsprechenden<br />
Verzehrtem<strong>per</strong>atur und<br />
Thermoanzeige können dem Kunden<br />
eine Illusion verkaufen.<br />
Ökologisch korrekte<br />
Materialien<br />
Ausdrücklich betonte sie ihren<br />
Wunsch ökologisch korrekte Materialien<br />
zu verwenden. Sie erwähnte abbaubare<br />
Folien und Kunststoffe auf<br />
Stärkebasis, wie sie für Shampoo<br />
schon eingesetzt wurden. Trotzdem<br />
würde sie eine komplette Luft-,<br />
Feuchtigkeits- und Aromadichte verlangen.<br />
Da dies ein Visionen-Kongress<br />
war, wollte sie diesen kleinen<br />
Wunschtraum doch wenigstens einmal<br />
erwähnt haben.<br />
Ihre weltweiten Trends beinhalteten<br />
natürlich auch E-Commerce, bei ei-<br />
ner weltweiten Präsenz im Internet,<br />
vor allen Dingen weil Bahlsen eine<br />
Marke verkauft, sieht sie starke<br />
Auswirkungen auf das <strong>Verpackungs</strong>layout.<br />
Mercino, ein Orangenkeks,<br />
gibt zum Beispiel Reisetipps für Spanien,<br />
weil dort spanische Orangen<br />
drin stecken. Eines weiß Dr. Grünhagen<br />
über das Verbraucherverhalten<br />
ganz genau: Bedürfnisse und<br />
Akzeptanzen wechseln ständig.<br />
Dafür sucht sie <strong>per</strong>manent neue<br />
Materialien und neue Verfahren.<br />
Kreative Workshops mit externen<br />
Agenturen, Kreativen oder Lieferanten<br />
und auch branchenfremden<br />
Köpfen runden ihre Ideenfindungsprozesse<br />
ab. ■<br />
Selbstfettendes System<br />
AUSGEPACKT<br />
Ob sich künftig die eleganten Verpackungen für<br />
Damenstrumpfhosen den Auftritt mit einem jener<br />
Einschlagpapiere teilen müssen, in denen<br />
uns der Metzger das halbe Pfund Aufschnitt überreicht,<br />
bewegt im Allgäu die Damenwelt. Eine<br />
Firma hat dort die selbstcremende Strumpfhose<br />
kreiert. Das Wäschestück soll künftig dem Damenbein<br />
nicht nur – wie bisher – glänzenden Anmut<br />
verleihen, sondern die oftmals gestressten<br />
Gehwerkzeuge während des Schreitens auch<br />
eincremen. Dieser integrierte Cremespender ist<br />
in der Technik längst als selbstschmierendes<br />
System bekannt.<br />
Man schlägt in diesem Falle mehrere Fliegen mit<br />
einer Klappe: Denn zum einen kommen die schönen<br />
Beine noch glänzender zur Geltung, zum anderen<br />
bekommen Sofas, Couches und Polstersessel<br />
genügend von dem Segen mit, um in kürzester<br />
Zeit neue Bezüge verdient zu haben. Polsterer<br />
können mit einer nicht abreißenden<br />
Auftragswelle rechnen und schließlich bescheren<br />
die sesselgecremten Hosen der Herren den<br />
chemischen Reinigungen eine Dauerkonjunktur.<br />
Und, ganz wichtig für die <strong>Verpackungs</strong>branche:<br />
Die Hüllen fürs Beinkleid benötigen jetzt richtige,<br />
cremeresistente Verpackungen.<br />
So schafft man was der Regierung so schwer fällt:<br />
Arbeitsplätze. Bravo! ty ■
Die Zukunft der Getränke-<br />
und Lebensmittelverpackung<br />
Verschlungene Pfade zum Lunabier<br />
Moderator Dr. Herbert Hoffmann,<br />
stellv. Geschäftsführer, Coca-<br />
Cola GmbH, fragte zur Eröffnung<br />
dieses Themengebietes zunächst<br />
mal, welcher Belzebub den Veranstalter<br />
reitet, elektronisches Einkaufen<br />
und Getränkeverpackungen<br />
auf die Agenda des gleichen Kongresses<br />
zu setzen. Dann habe er sich<br />
aber überlegt, was beide Themen eigentlich<br />
gemeinsam haben. Deutschland<br />
sei für beides, fürs elektronische<br />
Einkaufen wie auch für den Getränkemarkt,<br />
ein Entwicklungsland. Vor<br />
dem Hintergrund des ersten Veranstaltungstages,<br />
E-Commerce, sollte<br />
man sich vielleicht noch einmal vor<br />
Augen halten, wie der deutsche Getränkemarkt<br />
ausschaut.<br />
Zum Beispiel Erfrischungsgetränke<br />
und Bier: da werden heute 80 Prozent<br />
in Mehrweg verkauft, bei Mineralwasser<br />
liegt der gleiche Wert<br />
noch über 90. Für den Einkauf zuhause<br />
geht bei weitem der größte<br />
Prozentsatz des Einkaufsvolumen<br />
über Kisten. Der durchschnittliche<br />
deutsche Konsument geht im Monat<br />
20 mal einkaufen und Hoffmann<br />
weiß von Coca-Cola-Produkten, dass<br />
von diesen 20 mal, 2 mal seine Produkte<br />
gekauft werden. Im Wesent-<br />
lichen wird dies für Bier und Wasser<br />
nicht deutlich anders sein. Das größte<br />
Volumen ginge über Vater, der<br />
am Samstag die Bierkiste, die Wasserkiste<br />
und „wenn wir Glück haben<br />
die Coca-Cola-Kiste“ in den Kofferraum<br />
packt, zum Getränkemarkt<br />
oder zum Su<strong>per</strong>markt fährt und mit<br />
vollen Flaschen, mit vollen Kisten<br />
heimkommt. „Ich glaube in der normalen<br />
Sprachregelung wird man so<br />
was nicht Einkaufen nennen, sondern<br />
austauschen.“ Ob die Kiste 15 Liter<br />
habe, oder 8,4 Liter sei relativ unwichtig,<br />
„die Kiste wird ausgetrunken<br />
und damit ist die wöchentliche<br />
Getränkeversorgung erledigt“. In<br />
den Jahren ’93 bis ’98 sei der Erfrischungsgetränkemarkt<br />
im Mehrwegbereich<br />
wie im Einwegbereich jeweils<br />
10 Millionen Hektoliter gewachsen.<br />
Bei Mehrweg mache dies 7,8 Prozent<br />
aus und bei Einweg 21,22 Prozent.<br />
Das heißt: „Die Gewinner über die<br />
letzten Jahre sind nicht mehr die traditionellen<br />
Gebinde, es geht in eine<br />
neue Richtung. Die Industrie müsse<br />
reagieren und unser Ziel kann nur<br />
sein, dem Verbraucher das anzubieten,<br />
was er möchte.“<br />
Dr. Hoffmann war gespannt, wie die<br />
folgenden Referenten der Geträn-<br />
Fotos: VR<br />
Karl-Heinz Achhammer,<br />
Leiter Produktentwicklung,<br />
Krones AG (links).<br />
Dr. Herbert Hoffmann,<br />
stellv. Geschäftsführer,<br />
Coca-Cola GmbH.<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 11/99 39
VR-Kongress<br />
Die Charts zeigen die Packungswelt rund um ein Getränke sowie Kreislaufsysteme<br />
für Kunststoffflaschen.<br />
40<br />
keindustrie und aus dem Bereich<br />
Molkereiprodukte „den gordischen<br />
Knoten der Schizophrenie zerschlagen<br />
werden, wo mir sprachlich verwandte<br />
Interessenvertreter (bayerische)<br />
gut damit klarkommen, dass<br />
sie auf der einen Seite gegen Einweg<br />
sind, weil sie im Getränke- und<br />
Bierbereich Unternehmen schützen<br />
müssen und weil die gleichen pro Einweg<br />
sind, wenn es um Molkereiprodukte<br />
geht, weil man eben festgestellt<br />
hat, dass die Kühe zwar in<br />
Bayern grasen, aber die Konsumenten<br />
in Hamburg sind.“<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 11/99<br />
Charts: Krones<br />
Den Schleier lüften<br />
Karl-Heinz Achhammer, Krones AG,<br />
nahm einen umfassenden Einstieg<br />
in das Thema vor, vor allen Dingen<br />
gestützt auf sozio-demographische<br />
Zusammenhänge. Die Weltbevölkerung<br />
könnte im Jahr 2049 bei<br />
11,4 Milliarden Menschen liegen.<br />
In seinem Aufgabenfeld sieht er<br />
die Herausforderungen in der Biound<br />
der Gentechnologie, in der Informationstechnologie/E-Commerce<br />
und der Nanotechnologie. Barrierewirkungen<br />
und die Mikrotechnologie<br />
spielen in die Richtung intelligenter<br />
Verpackungen. Er glaubt<br />
nicht, das Glas verschwindet. „Wir<br />
werden zumindest lokal merken,<br />
dass wir Verpackungen aus Glas<br />
weiterhin haben werden. <strong>Verpackungs</strong>arten,<br />
die für Krones eine<br />
große und tragende Rolle bringen<br />
werden, entsprechen zum Beispiel<br />
den Produkten für die Fitness- und<br />
Gesundheitswelle und werden ein<br />
<strong>Verpackungs</strong>mix sein.<br />
Verpackungen werden immer in einem<br />
Spannungsfeld zwischen Verbraucher,<br />
Politik, Handel, Industrie,<br />
Umwelt, Europa und den verschiedenen<br />
<strong>Verpackungs</strong>materialien stehen.<br />
Kunststoff wird noch immer auch unter<br />
Plastik abgelegt und in der öffentlichen<br />
Meinung nicht positiv besetzt.<br />
Ebenso ginge Glas, wenn man an die<br />
Produkthaftung denkt, nicht immer<br />
in die positive Richtung. Auch eine<br />
Kartonverpackung wird es noch geben<br />
und natürlich Metall.<br />
„Ein Packungsmix wird uns nach wie<br />
vor erhalten bleiben, aber mit einer<br />
gewissen Intelligenz!“<br />
Unter bestimmten Tem<strong>per</strong>aturbeeinflussungen<br />
werden auf Packmitteln<br />
Hinweise zu lesen sein und generell<br />
müssten die Packungen zum Trinkglas<br />
werden. „In etwa zehn Jahren,<br />
werden wir möglicherweise auf<br />
Grund der Speicherkapazitäten so<br />
intelligente Verpackung kreieren<br />
können, dass wir uns mit ihnen unterhalten<br />
können“. Die Vorläufer<br />
zeigte Achhammer schon, ein Transponder-Label,<br />
in erster Linie als<br />
Diebstahlsicherung gedacht aber<br />
auch mit Infos für den Scanner an der<br />
Kasse. Interne Registrierung in den<br />
einzelnen Märkten, damit verknüpft<br />
die interne Logistik und weitere Botschaften<br />
für Handel und Verbraucher.<br />
Denken in Kreisläufen<br />
Achhammer präsentierte in Gravenbruch<br />
ein Kreislaufsystem für Kunststoffflaschen.<br />
Von der Anlieferung<br />
über die Entpalettierung über das<br />
Auspacken des Materials sofort in<br />
eine Trocknungsmühle. Hier wird<br />
das ganze zerschnippelt und schon<br />
gesichtet, das heißt, getrennt in<br />
Verschlüsse und Etiketten, um diese<br />
Fraktionen abzuscheiden und gepresst<br />
in Ballen zum Recycler oder<br />
Aufbereiter zu geben. Bei der Anlieferung<br />
der umgekehrte Weg. Als<br />
Vorformling angeliefert, rein in eine<br />
Flaschenblasmaschine, diese Flasche<br />
wird dann dem Füller zur Verfügung<br />
gestellt, wird verschlossen,<br />
kontrolliert und etikettiert, sprich<br />
ausgestattet, dem Einpacker und<br />
dann wieder der Logistik zur Verfügung<br />
gestellt. In solchen Anlagen<br />
wird selbstverständlich auch modernere<br />
Technik mit noch mehr Robotik<br />
Einzug halten. Nur müsste man<br />
diese „Robis“ auch etwas intelligenter<br />
machen. So sind an diesen Robotern<br />
Kameras angebracht, die<br />
Dinge selbst erkennen und auch<br />
gewisse Folgeentscheidungen treffen.<br />
Das heißt, „wir kriegen<br />
in den nächsten fünf Jahren die wirklich<br />
intelligente Maschine“. Diese<br />
Maschinenkomponenten sieht Achhammer<br />
aber nicht nur bezogen auf<br />
den <strong>Verpackungs</strong>teil, sondern auch<br />
in den wirklichen Abfüllprozess, wo<br />
die Verknüpfung und die Kommunikation<br />
untereinander ablaufen muss.<br />
Die gleiche Intelligenz, die man in<br />
und unter den Maschinen einsetzt,<br />
müsse es aber auch in der Kreislaufwirtschaft<br />
geben.<br />
„Wir haben heute einen Wahnsinnsdruck<br />
und das ist die Kostenreduzierung,<br />
wir müssen heute auf Preise<br />
schauen, was das Sortieren zum<br />
Beispiel betrifft. Wenn ich heute im<br />
Vorfeld solche Flaschen sortieren<br />
muss und für das Kilogramm Kunststoff<br />
beispielsweise 30 Pfennig bezahlen,<br />
nur für das sortieren, dann<br />
kann ich sagen, dass ist mit Sicher
Das Podium des Getränke- und Lebensmittelblockes.<br />
heit nicht der richtige Weg und so<br />
werden wir solche Kreisläufe auch<br />
nicht ans Laufen kriegen“, so Achhammer.<br />
Unter Kosteneinsparung<br />
müsse man auch die Materialseite<br />
für die Behältnisse betrachten.<br />
Das Produkt Bier in einer leichten<br />
Kunststoffflasche muss bestimmte<br />
Forderungen erfüllen. Diese Forderungen<br />
sind ganz klar: Nach Möglichkeit<br />
der Glasflasche so nah wie<br />
möglich zu kommen. Und dann geht<br />
es schlichtweg um Barriereeigenschaften.<br />
In der Vergangenheit ist<br />
man verschiedene Wege gegangen:<br />
Stellenmarkt<br />
der Branchen<br />
Druck – Papier –<br />
Verpackung<br />
Jetzt auch im Internet.<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
mit<br />
einem<br />
Klick<br />
http://<br />
www.verpackungsrundschau.de<br />
einmal durch Materialanhäufung,<br />
das heißt, großes Gewicht in die<br />
jeweilige Flasche bauen, um Barriereerhöhung<br />
zu bekommen. Der nächste<br />
Schritt war dann die Multilayertechnologie,<br />
das heißt, verschiedene<br />
Schichten in eine Wandung zu bringen,<br />
um die Barriereerhöhung zu<br />
bekommen. Dazu kommen diverse<br />
Beschichtungsverfahren.<br />
Lunabier und Lunawasser<br />
Zum Schluss seines Vortrages wurde<br />
Karl-Heinz Achhammer noch einmal<br />
ganz visionär: Vielleicht macht es<br />
die Zunahme der Erdbevölkerung<br />
ja nötig, CO 2 aus der Atmosphäre<br />
zu holen, um Getränke damit zu<br />
beaufschlagen. Oder es gibt Bakterienstämme,<br />
die ein Produkt in<br />
der Verpackung sterilisieren können.<br />
Ein großes Tätigkeitsfeld für die<br />
Getränkebranche könnte auch die<br />
Aufbereitung von ganz normalem<br />
Trinkwasser werden.<br />
Als Ingenieur ist Achhammer Optimist,<br />
„die Wissenschaftler haben<br />
schon so manches vorbereitet, was<br />
wir dann einfach umgesetzt haben.<br />
Wenn wir uns im Jahr 2049 vielleicht<br />
nur noch mit alles enthaltenden<br />
Tabletten ernähren werden, dann<br />
hat Krones vielleicht eine All-Sterilpack-Anlage<br />
auf dem Mond.“ Ein<br />
Android könne sich da mit Lunabier<br />
und Lunawasser, eventuell mit<br />
Bügelverschluss, eindecken. Ein<br />
klares Statement zum Schluss: Verpackung<br />
ist eine Herausforderung<br />
mit Perspektive! Karl-Heinz Achhammer<br />
setzte ein deutliches Ausrufezeichen.<br />
■<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 11/99 41
VR-Kongress<br />
„Verpackungen zwischen gestern, heute und morgen“<br />
Produkte von Humana im Jahr 2049 verpackt<br />
Dr. Wolfgang von<br />
Wiese, Humana<br />
Milchunion Unternehmensgruppe.<br />
42<br />
Foto: VR<br />
Zukunftsvisionen, die bereits<br />
teilweise Wirklichkeit werden,<br />
heißen intelligente Verpackungen,<br />
die mit ihrer Umgebung „kommunizieren“.<br />
Hierbei gehen die Kommunikationsformen<br />
über die visuellen<br />
Faktoren Schrift, Farbe und Bild<br />
hinaus.<br />
„Ein Vergleich heutiger Verpackungen<br />
mit Lebensmittel-Verpackungen<br />
vor 50 Jahren macht Unterschiede im<br />
Material und Qualitätsverbesserungen<br />
ebenso augenfällig, wie Veränderungen<br />
im Design“, sagte von Wiese.<br />
Der erste Getränkekarton, der 1929<br />
patentiert wurde, war ein Becher aus<br />
paraffiniertem Karton, der oben verschlossen<br />
wurde. Heute hat der<br />
aseptisch abgefüllte Verbundkarton<br />
die unterschiedlichsten Formen und<br />
ist oftmals wiederverschließbar.<br />
Er sieht einen generellen Trend zur<br />
weiteren Materialeinsparung und zu<br />
neuen Packstoffen, insbesondere<br />
durch vielfältige Werkstoff-Kombinationen.<br />
In Zukunft kann er sich vielfältige<br />
Funktionen für Verpackungen vorstellen<br />
– vor allem im Hinblick auf<br />
Convenience und Multifunktionalität:<br />
„Selbstkühlende oder selbstwärmende<br />
Verpackungen für Getränke könnten<br />
zum Beispiel im Unterwegs-Markt<br />
neue Absatzpotenziale erschließen.<br />
Auch hitzebeständige bzw. mikrowellengeeignete<br />
Verpackungen haben<br />
vermehrt Zukunft.“<br />
Von Wiese: „Wir wissen, dass der erste<br />
Eindruck, den eine Verpackung<br />
auf den Verbraucher macht, sehr<br />
wesentlich seine Kaufentscheidung<br />
beeinflusst. Ein Produkt, das den<br />
Ansprüchen des Verbrauchers gerecht<br />
wird und durch Werbung sein<br />
Interesse weckt, wird dennoch keinen<br />
Erfolg haben, wenn seine Verpackung<br />
nicht den Ansprüchen des<br />
Verbrauchers genügt.“ Verpackung<br />
avanciert so zum Differenzierungsmerkmal.<br />
Markenauftritt, Werbung und Verkaufsförderung<br />
über die Verpackung<br />
– beispielsweise durch On-Pack-Pro-<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 11/99<br />
motion – machen die Verpackung<br />
zum Mittel der Kundenansprache am<br />
Point-of-Sale. Von Wiese: „Hier fallen<br />
mehr als 60 Prozent der Kaufentscheidungen!“<br />
Zeitmangel und die<br />
heutige Komplexität von Lebensmitteln<br />
haben zur Folge, dass das<br />
Verkaufs<strong>per</strong>sonal in Zukunft immer<br />
weniger berät. Aufgabe der Verpackung<br />
sei es, über spezielle Lebensmitteleigenschaften,<br />
Zutaten<br />
oder Nährwerte zu informieren.<br />
„Bei der Textgestaltung auf der Verpackung<br />
wird man vermehrt auf den<br />
kulturhistorisch bedingten ,Individuell-Europäisch-Nationalen-Eigengeschmack’<br />
in Form von speziellen<br />
Farben – zum Beispiel Blau für den<br />
Norden Europas und rot für den<br />
Süden – hinweisen und durch Mehrsprachigkeit<br />
die regionale Herkunft<br />
und Bedeutung des Lebensmittels<br />
hervorheben wollen“. Verpackung<br />
als Informations-Instrument und Orientierungspunkt<br />
bei der Kaufentscheidung.<br />
Milchverpackungen der<br />
Zukunft<br />
Was wird sich in Zukunft ändern?<br />
„Aus unserer Sicht lässt sich aus den<br />
sich wandelnden gesellschaftlichen<br />
Ansprüchen an Verpackungen Folgendes<br />
ableiten: Die Menge der<br />
<strong>Verpackungs</strong>einheiten wird zunehmen.<br />
Bei der Formgestaltung der<br />
Einzelgebinde wird man vermehrt<br />
die Möglichkeiten des Zusammenführens<br />
von Pack- und Ladeeinheiten<br />
durch Palettierung sowie durch Robotereinrichtungen<br />
berücksichtigen.“<br />
Und weiter: „Der wachsende Anteil<br />
älterer Mitbürger und die steigende<br />
Zahl der Single-Haushalte werden<br />
die Nachfrage nach conveniencegerechten<br />
Produkten in kleinen und<br />
verbrauchergerechten Verpackungen<br />
verstärken. Dazu gehören z.B.<br />
auch die Getränkeverpackungen,<br />
die einen verbraucherfreundlichen<br />
Ausgießer oder eingebettete Trinkhalme<br />
haben.“<br />
Conveniencegerecht sind auch Becher,<br />
bei denen der Löffel gleich mitgeliefert<br />
wird oder aber auch fix und<br />
fertig zubereitete diätetische Lebensmittel<br />
in flüssiger Form, wie sie bisher<br />
in Deutschland fast nur in Kliniken<br />
anzutreffen sind. Als weiteren<br />
Trend sieht er, dass „parallel zur<br />
stärkeren Nachfrage nach Portionspackungen<br />
bei Grundnahrungsmitteln<br />
mehr Großgebinde angeboten<br />
werden.“<br />
Darüber hinaus verstärkt das Motto<br />
„Freude am Lebensmittel-Konsum“<br />
die Ansprüche des Verbrauchers an<br />
das <strong>Verpackungs</strong>design, „die Optik<br />
wird immer bedeutender. Der Faktor<br />
Image-Transfer lässt Verpackungen<br />
optisch und materiell aufwändiger<br />
werden. Beispielhaft seien hier Metalleffekte,<br />
Prägungen und Holografien<br />
genannt, die dem jeweiligen<br />
Zeitgeist der Mode folgen.“<br />
Umweltverträglichkeit der Verpackung<br />
sei heutzutage häufig kein hinreichender<br />
Imagebonus mehr, mit<br />
dem ein Lebensmittel erfolgreich am<br />
Markt positioniert werden könne<br />
oder sich differenziere. Von Wiese:<br />
„Aber Umweltverträglichkeit der Verpackung,<br />
sprich Ökologie, ist eine<br />
notwendige Bedingung, damit ein<br />
Produkt vom Verbraucher akzeptiert<br />
wird.“ Neben der Recyclingfähigkeit<br />
von Materialien wird bei der Humana<br />
Milchunion auch die Frage nach<br />
kompostierbaren Lebensmittel-Verpackungen<br />
aus nachwachsenden<br />
Rohstoffen, wie zum Beispiel aus<br />
Hanf- oder Reisstärke, in Zukunft<br />
eine zunehmende Rolle spielen.<br />
Wird es Form- und Materialfreiheit für<br />
die Verpackung geben? „Die Freiheit<br />
in der Gestaltung von Verpackungen<br />
findet ihre Grenzen in den jeweils geltenden<br />
legislativen, ökonomischen<br />
und ökologischen Rahmenbedingungen.<br />
Allerdings gibt es noch rechtlichen<br />
Handlungsbedarf für die Freigabe<br />
der Zulassung kleinerer Einzelgebinde<br />
zur Anpassung an die Bedürfnisse<br />
des europäischen Marktes“,<br />
so dieser Referent.
Der Milchmarkt und neue Segmente<br />
Die deutsche Milchindustrie ist mit einem Umsatzanteil<br />
von rund 16,4 Prozent die umsatzstärkste Branche der<br />
Ernährungsindustrie. Die Märkte sind geprägt von der<br />
Europäisierung und Globalisierung. Spürbar ist der Trend<br />
zu weiteren Fusionen: Im Jahr 1998 nahm so die Zahl der<br />
selbstständigen Milchverarbeiter in Deutschland von etwa<br />
195 auf 165 ab, weitere Zusammenschlüsse werden erwartet.<br />
Einerseits stiegen Milchverarbeiter aus Nachbarländern<br />
in deutsche Unternehmen ein, andererseits investiere die<br />
deutsche Milchindustrie auch im Ausland. Bei einem<br />
Gesamtumsatz der deutschen Milchindustrie von knapp<br />
38 Milliarden DM im Jahr 1998 wurden etwa 7,8 Milliarden<br />
DM oder rund ein Fünftel des Branchenumsatzes im<br />
Außenhandel erwirtschaftet.<br />
Von Wiese: „Ein Kernpunkt unserer Strategien, mit denen<br />
den neuen Herausforderungen begegnet werden soll, ist<br />
die Erschließung neuer Segmente. Ich nenne hier speziell<br />
den Bereich der value-added-products – Milchgetränke<br />
oder Milcherzeugnisse mit zielgruppenspezifischen<br />
Zusätzen. Zum Beispiel Kindermilch, angereichert mit<br />
Vitaminen und Mineralstoffen. Oder Vitamin-angereicherte<br />
Produkte speziell für Senioren und Fitness-Milch- oder<br />
Molkegetränke für sportlich Aktive.“<br />
Innovationshemmend wirkten aber hier noch einzelstaatliche<br />
Kennzeichnungsregelungen innerhalb der EU.<br />
„Den Weg der Milchgetränke in die Zukunft sehen wir in einem<br />
wachsenden Anteil von Konzentraten, Tabs bzw.<br />
hochlöslichen Pulvererzeugnissen“, sagte er, „Kondensmilch<br />
in Tab-Form würde dem Verbraucher Convenience<br />
pur bieten, weniger Gewicht und Volumen beim Einkaufen.“<br />
Auch Säuglingsnahrungen kann er sich in Tab-Form<br />
vorstellen: „Tabs einfach in die Flasche geben, Wasser<br />
hinzufügen und fertig. Umständliches Abmessen des<br />
Pulvers entfällt“.<br />
Eine andere Variante wäre, die Säuglingsnahrungen vermehrt<br />
in flüssiger Form dem Verbraucher anzubieten, wie<br />
es schon lange in Skandinavien gemacht wird, „mit einer<br />
,Flaschen-Verpackung’ könnte man dann die trinkfertige<br />
Nahrung direkt in der Mikrowelle erhitzen“.<br />
Leider schränke das bestehende Säuglingsnahrungs-Werbegesetz<br />
auch hier Marketing-Aktivitäten stark ein. Allerdings<br />
keine Vision mehr sei die Möglichkeit, über gen-<br />
Analog zu Waschmitteln: Lebensmittel in Tab-Form.<br />
Foto: Humana<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 11/99 43
VR-Kongress<br />
technisch veränderte Tiere zukünftig<br />
Milch zu erzeugen, die von ihrer Zusammensetzung<br />
her der Muttermilch<br />
gleichwertig sei.<br />
Verpackung für alle Sinne?<br />
„Prinzipiell ist nichts unmöglich. Was<br />
der Markt verlangt und kann mit<br />
der heutigen <strong>Verpackungs</strong>technik<br />
verwirklicht werden.“ Technische<br />
Möglichkeiten im <strong>Verpackungs</strong>markt<br />
seien noch lange nicht ausgeschöpft.<br />
„Zukunftsvisionen, die bereits teilweise<br />
Wirklichkeit werden, sind intelligente<br />
Verpackungen, die mit ihrer<br />
Umgebung kommunizieren. Hierbei<br />
gehen die Kommunikationsformen<br />
über die visuellen Faktoren Schrift,<br />
Farbe und Bild hinaus.“ Zusatzinformationen<br />
würden beispielsweise<br />
durch Biosensoren gegeben, die die<br />
Tem<strong>per</strong>atur oder den Vitamingehalt<br />
eines Produktes messen und anzeigen<br />
könnten.<br />
„So wie es bereits sprechende oder<br />
musikspendende Glückwunschkarten<br />
gibt, so kann man auch beispielsweise<br />
Lebensmittel-Großgebinde auf<br />
analoge Weise zum Sprechen bringen;<br />
eine Ansprache des Kunden<br />
ohne den menschlichen Verkäufer ist<br />
somit möglich.“ Von Wiese kann sich<br />
auch duftende Verpackungen vorstellen,<br />
beispielsweise eine Milch mit Vanillegeschmack,<br />
deren Verpackung<br />
den Duft von Vanille verströmt.<br />
„Einer unserer Produktionsschwerpunkte<br />
liegt bei haltbarer Milch, also<br />
bei UHT-Milch und flüssigen Säuglings-<br />
und Kleinkindernahrungen,<br />
das heißt, wir bei Humana füllen<br />
hauptsächlich aseptisch in Weichpackungen<br />
ab.“ Mithilfe dieser Abfülltechnik<br />
würden solche Lebensmittel<br />
mikrobiologisch sicher und<br />
schonend abgefüllt und anschließend<br />
verpackt.<br />
Wo liegt die Zukunft der Abfülltechnik,<br />
mehr Geschwindigkeit odermehr<br />
Flexibilität? „Flexibilität, Schnelligkeit<br />
und Produktsicherheit im Sinne<br />
des HACCP-Konzeptes sind für uns<br />
keine Fragen des Entweder – Oder“,<br />
so von Wiese, „Der Markt verlangt in<br />
allen drei Bereichen kontinuierliche<br />
Verbesserungen für die Herstellung<br />
individueller Massenprodukte. ■<br />
44<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 11/99<br />
Dr. Gerd Bender,<br />
Leiter Produktion<br />
Karlsberg-Brauerei.<br />
Bierverpackung der Zukunft<br />
PET für Bier in der Praxis<br />
Bier und die Kunststoffflasche, das<br />
ist sicherlich für viele Brauer ein<br />
Reizthema, vielleicht auch ein Ärgerthema,<br />
aber auf der anderen Seite<br />
auch eine große Herausforderung für<br />
uns, so eröffnete Dr. Gerd Bender.<br />
Bei rückläufigem Bierkonsum und<br />
im angekündigten Konzentrationsprozess<br />
will das Unternehmen als<br />
Anbieter von Trend- und Szenegetränken<br />
weiter hervortreten.<br />
Eine Neuheit im bierbetonten Sortiment<br />
bilden die drei Longdrinks,<br />
wovon Bender ein Dekor mitbrachte.<br />
Eine Glasflasche, weiß mit einem<br />
Sleeve, als Einwegflasche. Noch<br />
aber ist das Karlsberg-Urpils die regionale<br />
Leitmarke im breitem Sortiment.<br />
Das interessanteste Produkt<br />
sei sicherlich die 0,5-Liter-Multilayer-<br />
Flasche für das Dekor Karlsbräu,<br />
ein Gebinde mit Nylons<strong>per</strong>rschichtund<br />
Schraubverschlussmündung. Die<br />
Form ist der bekannten Langhalsflasche<br />
angenähert. Die CO2-Verluste seien im Vergleich zu PET-Monolayer<br />
deutlich geringer. Diese Flasche hat<br />
ein Gewicht von 32,5 Gramm und<br />
einen Nylonanteil von zwölf Prozent.<br />
Foto: VR<br />
Dies führe dazu, dass der CO 2-Verlust<br />
sehr gering sei, man komme<br />
nach fünf bis sechs Monaten auf Werte<br />
von 0,5 bis 0,8 Gramm pro Liter.<br />
Die Sauerstoffaufnahme bewege sich<br />
im Rahmen der für guten Multilayer-<br />
Flaschen bekannten Größenordnungen.<br />
So das sich bei dieser Flasche,<br />
eine Lebensdauer des Bieres von<br />
5 bis 5 1/ 2 Monaten ergibt.<br />
Aktive S<strong>per</strong>rschichten<br />
Und weiter: „Bei aller Euphorie gibt’s<br />
natürlich zwei große Problempunkte.<br />
Das sind A die Sauerstoff<strong>per</strong>meation,<br />
die uns einfach den Lebenszyklus,<br />
dieses Produkts deutlich begrenzt<br />
und zum anderen der Preis.<br />
Die Multilayer-Flasche ist nicht die<br />
preiswerteste, aber es ist im Moment<br />
die einzig wirklich verfügbare Flasche.<br />
Ziel muss es daher sein, die<br />
Ozonbarriere zu verbessern und<br />
gleichzeitig den Preis der Flasche<br />
zu verringern“. Einige Ansätze hierzu<br />
wären die aktive S<strong>per</strong>rschicht, eine<br />
Multilayer-Flasche, in der ein reduzierendes<br />
Material in die mittlere Lage<br />
eingearbeitet ist oder zweitens das<br />
innere Coating sowie das chemische<br />
Coating von außen. Des Weiteren<br />
könnte sich Dr. Bender Sleeves mit<br />
reduzierenden Materialien vorstellen.<br />
Das zweite neue PET-Gebinde von<br />
Karlsberg ist eine grüne 0,33-Liter-<br />
Multilayer-Flasche mit Kronenkorken.<br />
Je nach Erfolg und Nachfrage, ist<br />
an eine Einführung im deutschen<br />
Lebensmitteleinzelhandel ab Mitte<br />
nächsten Jahres gedacht. Dann<br />
würde der Preis dieses Gebindes,<br />
sofern sich nichts Gravierendes<br />
ändert, 30 bis 40 Prozent über<br />
dem der vergleichbaren Glasflasche<br />
liegen.<br />
Selbstverständlich sei neben der<br />
Einweg-Kunststoffflasche auch ein<br />
Mehrwegsystem zumindestens für<br />
Deutschland ein Thema. Eine Entscheidung<br />
hierzu sei aber noch nicht<br />
gefallen, aber es gebe Tendenzen<br />
dazu. ■