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Das Podium des Getränke- und Lebensmittelblockes. heit nicht der richtige Weg und so werden wir solche Kreisläufe auch nicht ans Laufen kriegen“, so Achhammer. Unter Kosteneinsparung müsse man auch die Materialseite für die Behältnisse betrachten. Das Produkt Bier in einer leichten Kunststoffflasche muss bestimmte Forderungen erfüllen. Diese Forderungen sind ganz klar: Nach Möglichkeit der Glasflasche so nah wie möglich zu kommen. Und dann geht es schlichtweg um Barriereeigenschaften. In der Vergangenheit ist man verschiedene Wege gegangen: Stellenmarkt der Branchen Druck – Papier – Verpackung Jetzt auch im Internet. Verpackungs- Rundschau mit einem Klick http:// www.verpackungsrundschau.de einmal durch Materialanhäufung, das heißt, großes Gewicht in die jeweilige Flasche bauen, um Barriereerhöhung zu bekommen. Der nächste Schritt war dann die Multilayertechnologie, das heißt, verschiedene Schichten in eine Wandung zu bringen, um die Barriereerhöhung zu bekommen. Dazu kommen diverse Beschichtungsverfahren. Lunabier und Lunawasser Zum Schluss seines Vortrages wurde Karl-Heinz Achhammer noch einmal ganz visionär: Vielleicht macht es die Zunahme der Erdbevölkerung ja nötig, CO 2 aus der Atmosphäre zu holen, um Getränke damit zu beaufschlagen. Oder es gibt Bakterienstämme, die ein Produkt in der Verpackung sterilisieren können. Ein großes Tätigkeitsfeld für die Getränkebranche könnte auch die Aufbereitung von ganz normalem Trinkwasser werden. Als Ingenieur ist Achhammer Optimist, „die Wissenschaftler haben schon so manches vorbereitet, was wir dann einfach umgesetzt haben. Wenn wir uns im Jahr 2049 vielleicht nur noch mit alles enthaltenden Tabletten ernähren werden, dann hat Krones vielleicht eine All-Sterilpack-Anlage auf dem Mond.“ Ein Android könne sich da mit Lunabier und Lunawasser, eventuell mit Bügelverschluss, eindecken. Ein klares Statement zum Schluss: Verpackung ist eine Herausforderung mit Perspektive! Karl-Heinz Achhammer setzte ein deutliches Ausrufezeichen. ■ Verpackungs-Rundschau 11/99 41
VR-Kongress „Verpackungen zwischen gestern, heute und morgen“ Produkte von Humana im Jahr 2049 verpackt Dr. Wolfgang von Wiese, Humana Milchunion Unternehmensgruppe. 42 Foto: VR Zukunftsvisionen, die bereits teilweise Wirklichkeit werden, heißen intelligente Verpackungen, die mit ihrer Umgebung „kommunizieren“. Hierbei gehen die Kommunikationsformen über die visuellen Faktoren Schrift, Farbe und Bild hinaus. „Ein Vergleich heutiger Verpackungen mit Lebensmittel-Verpackungen vor 50 Jahren macht Unterschiede im Material und Qualitätsverbesserungen ebenso augenfällig, wie Veränderungen im Design“, sagte von Wiese. Der erste Getränkekarton, der 1929 patentiert wurde, war ein Becher aus paraffiniertem Karton, der oben verschlossen wurde. Heute hat der aseptisch abgefüllte Verbundkarton die unterschiedlichsten Formen und ist oftmals wiederverschließbar. Er sieht einen generellen Trend zur weiteren Materialeinsparung und zu neuen Packstoffen, insbesondere durch vielfältige Werkstoff-Kombinationen. In Zukunft kann er sich vielfältige Funktionen für Verpackungen vorstellen – vor allem im Hinblick auf Convenience und Multifunktionalität: „Selbstkühlende oder selbstwärmende Verpackungen für Getränke könnten zum Beispiel im Unterwegs-Markt neue Absatzpotenziale erschließen. Auch hitzebeständige bzw. mikrowellengeeignete Verpackungen haben vermehrt Zukunft.“ Von Wiese: „Wir wissen, dass der erste Eindruck, den eine Verpackung auf den Verbraucher macht, sehr wesentlich seine Kaufentscheidung beeinflusst. Ein Produkt, das den Ansprüchen des Verbrauchers gerecht wird und durch Werbung sein Interesse weckt, wird dennoch keinen Erfolg haben, wenn seine Verpackung nicht den Ansprüchen des Verbrauchers genügt.“ Verpackung avanciert so zum Differenzierungsmerkmal. Markenauftritt, Werbung und Verkaufsförderung über die Verpackung – beispielsweise durch On-Pack-Pro- Verpackungs-Rundschau 11/99 motion – machen die Verpackung zum Mittel der Kundenansprache am Point-of-Sale. Von Wiese: „Hier fallen mehr als 60 Prozent der Kaufentscheidungen!“ Zeitmangel und die heutige Komplexität von Lebensmitteln haben zur Folge, dass das Verkaufspersonal in Zukunft immer weniger berät. Aufgabe der Verpackung sei es, über spezielle Lebensmitteleigenschaften, Zutaten oder Nährwerte zu informieren. „Bei der Textgestaltung auf der Verpackung wird man vermehrt auf den kulturhistorisch bedingten ,Individuell-Europäisch-Nationalen-Eigengeschmack’ in Form von speziellen Farben – zum Beispiel Blau für den Norden Europas und rot für den Süden – hinweisen und durch Mehrsprachigkeit die regionale Herkunft und Bedeutung des Lebensmittels hervorheben wollen“. Verpackung als Informations-Instrument und Orientierungspunkt bei der Kaufentscheidung. Milchverpackungen der Zukunft Was wird sich in Zukunft ändern? „Aus unserer Sicht lässt sich aus den sich wandelnden gesellschaftlichen Ansprüchen an Verpackungen Folgendes ableiten: Die Menge der Verpackungseinheiten wird zunehmen. Bei der Formgestaltung der Einzelgebinde wird man vermehrt die Möglichkeiten des Zusammenführens von Pack- und Ladeeinheiten durch Palettierung sowie durch Robotereinrichtungen berücksichtigen.“ Und weiter: „Der wachsende Anteil älterer Mitbürger und die steigende Zahl der Single-Haushalte werden die Nachfrage nach conveniencegerechten Produkten in kleinen und verbrauchergerechten Verpackungen verstärken. Dazu gehören z.B. auch die Getränkeverpackungen, die einen verbraucherfreundlichen Ausgießer oder eingebettete Trinkhalme haben.“ Conveniencegerecht sind auch Becher, bei denen der Löffel gleich mitgeliefert wird oder aber auch fix und fertig zubereitete diätetische Lebensmittel in flüssiger Form, wie sie bisher in Deutschland fast nur in Kliniken anzutreffen sind. Als weiteren Trend sieht er, dass „parallel zur stärkeren Nachfrage nach Portionspackungen bei Grundnahrungsmitteln mehr Großgebinde angeboten werden.“ Darüber hinaus verstärkt das Motto „Freude am Lebensmittel-Konsum“ die Ansprüche des Verbrauchers an das Verpackungsdesign, „die Optik wird immer bedeutender. Der Faktor Image-Transfer lässt Verpackungen optisch und materiell aufwändiger werden. Beispielhaft seien hier Metalleffekte, Prägungen und Holografien genannt, die dem jeweiligen Zeitgeist der Mode folgen.“ Umweltverträglichkeit der Verpackung sei heutzutage häufig kein hinreichender Imagebonus mehr, mit dem ein Lebensmittel erfolgreich am Markt positioniert werden könne oder sich differenziere. Von Wiese: „Aber Umweltverträglichkeit der Verpackung, sprich Ökologie, ist eine notwendige Bedingung, damit ein Produkt vom Verbraucher akzeptiert wird.“ Neben der Recyclingfähigkeit von Materialien wird bei der Humana Milchunion auch die Frage nach kompostierbaren Lebensmittel-Verpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen, wie zum Beispiel aus Hanf- oder Reisstärke, in Zukunft eine zunehmende Rolle spielen. Wird es Form- und Materialfreiheit für die Verpackung geben? „Die Freiheit in der Gestaltung von Verpackungen findet ihre Grenzen in den jeweils geltenden legislativen, ökonomischen und ökologischen Rahmenbedingungen. Allerdings gibt es noch rechtlichen Handlungsbedarf für die Freigabe der Zulassung kleinerer Einzelgebinde zur Anpassung an die Bedürfnisse des europäischen Marktes“, so dieser Referent.
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