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Bestellung per Mausklick - Verpackungs-Rundschau

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VR-Kongress<br />

„Verpackungen zwischen gestern, heute und morgen“<br />

Produkte von Humana im Jahr 2049 verpackt<br />

Dr. Wolfgang von<br />

Wiese, Humana<br />

Milchunion Unternehmensgruppe.<br />

42<br />

Foto: VR<br />

Zukunftsvisionen, die bereits<br />

teilweise Wirklichkeit werden,<br />

heißen intelligente Verpackungen,<br />

die mit ihrer Umgebung „kommunizieren“.<br />

Hierbei gehen die Kommunikationsformen<br />

über die visuellen<br />

Faktoren Schrift, Farbe und Bild<br />

hinaus.<br />

„Ein Vergleich heutiger Verpackungen<br />

mit Lebensmittel-Verpackungen<br />

vor 50 Jahren macht Unterschiede im<br />

Material und Qualitätsverbesserungen<br />

ebenso augenfällig, wie Veränderungen<br />

im Design“, sagte von Wiese.<br />

Der erste Getränkekarton, der 1929<br />

patentiert wurde, war ein Becher aus<br />

paraffiniertem Karton, der oben verschlossen<br />

wurde. Heute hat der<br />

aseptisch abgefüllte Verbundkarton<br />

die unterschiedlichsten Formen und<br />

ist oftmals wiederverschließbar.<br />

Er sieht einen generellen Trend zur<br />

weiteren Materialeinsparung und zu<br />

neuen Packstoffen, insbesondere<br />

durch vielfältige Werkstoff-Kombinationen.<br />

In Zukunft kann er sich vielfältige<br />

Funktionen für Verpackungen vorstellen<br />

– vor allem im Hinblick auf<br />

Convenience und Multifunktionalität:<br />

„Selbstkühlende oder selbstwärmende<br />

Verpackungen für Getränke könnten<br />

zum Beispiel im Unterwegs-Markt<br />

neue Absatzpotenziale erschließen.<br />

Auch hitzebeständige bzw. mikrowellengeeignete<br />

Verpackungen haben<br />

vermehrt Zukunft.“<br />

Von Wiese: „Wir wissen, dass der erste<br />

Eindruck, den eine Verpackung<br />

auf den Verbraucher macht, sehr<br />

wesentlich seine Kaufentscheidung<br />

beeinflusst. Ein Produkt, das den<br />

Ansprüchen des Verbrauchers gerecht<br />

wird und durch Werbung sein<br />

Interesse weckt, wird dennoch keinen<br />

Erfolg haben, wenn seine Verpackung<br />

nicht den Ansprüchen des<br />

Verbrauchers genügt.“ Verpackung<br />

avanciert so zum Differenzierungsmerkmal.<br />

Markenauftritt, Werbung und Verkaufsförderung<br />

über die Verpackung<br />

– beispielsweise durch On-Pack-Pro-<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 11/99<br />

motion – machen die Verpackung<br />

zum Mittel der Kundenansprache am<br />

Point-of-Sale. Von Wiese: „Hier fallen<br />

mehr als 60 Prozent der Kaufentscheidungen!“<br />

Zeitmangel und die<br />

heutige Komplexität von Lebensmitteln<br />

haben zur Folge, dass das<br />

Verkaufs<strong>per</strong>sonal in Zukunft immer<br />

weniger berät. Aufgabe der Verpackung<br />

sei es, über spezielle Lebensmitteleigenschaften,<br />

Zutaten<br />

oder Nährwerte zu informieren.<br />

„Bei der Textgestaltung auf der Verpackung<br />

wird man vermehrt auf den<br />

kulturhistorisch bedingten ,Individuell-Europäisch-Nationalen-Eigengeschmack’<br />

in Form von speziellen<br />

Farben – zum Beispiel Blau für den<br />

Norden Europas und rot für den<br />

Süden – hinweisen und durch Mehrsprachigkeit<br />

die regionale Herkunft<br />

und Bedeutung des Lebensmittels<br />

hervorheben wollen“. Verpackung<br />

als Informations-Instrument und Orientierungspunkt<br />

bei der Kaufentscheidung.<br />

Milchverpackungen der<br />

Zukunft<br />

Was wird sich in Zukunft ändern?<br />

„Aus unserer Sicht lässt sich aus den<br />

sich wandelnden gesellschaftlichen<br />

Ansprüchen an Verpackungen Folgendes<br />

ableiten: Die Menge der<br />

<strong>Verpackungs</strong>einheiten wird zunehmen.<br />

Bei der Formgestaltung der<br />

Einzelgebinde wird man vermehrt<br />

die Möglichkeiten des Zusammenführens<br />

von Pack- und Ladeeinheiten<br />

durch Palettierung sowie durch Robotereinrichtungen<br />

berücksichtigen.“<br />

Und weiter: „Der wachsende Anteil<br />

älterer Mitbürger und die steigende<br />

Zahl der Single-Haushalte werden<br />

die Nachfrage nach conveniencegerechten<br />

Produkten in kleinen und<br />

verbrauchergerechten Verpackungen<br />

verstärken. Dazu gehören z.B.<br />

auch die Getränkeverpackungen,<br />

die einen verbraucherfreundlichen<br />

Ausgießer oder eingebettete Trinkhalme<br />

haben.“<br />

Conveniencegerecht sind auch Becher,<br />

bei denen der Löffel gleich mitgeliefert<br />

wird oder aber auch fix und<br />

fertig zubereitete diätetische Lebensmittel<br />

in flüssiger Form, wie sie bisher<br />

in Deutschland fast nur in Kliniken<br />

anzutreffen sind. Als weiteren<br />

Trend sieht er, dass „parallel zur<br />

stärkeren Nachfrage nach Portionspackungen<br />

bei Grundnahrungsmitteln<br />

mehr Großgebinde angeboten<br />

werden.“<br />

Darüber hinaus verstärkt das Motto<br />

„Freude am Lebensmittel-Konsum“<br />

die Ansprüche des Verbrauchers an<br />

das <strong>Verpackungs</strong>design, „die Optik<br />

wird immer bedeutender. Der Faktor<br />

Image-Transfer lässt Verpackungen<br />

optisch und materiell aufwändiger<br />

werden. Beispielhaft seien hier Metalleffekte,<br />

Prägungen und Holografien<br />

genannt, die dem jeweiligen<br />

Zeitgeist der Mode folgen.“<br />

Umweltverträglichkeit der Verpackung<br />

sei heutzutage häufig kein hinreichender<br />

Imagebonus mehr, mit<br />

dem ein Lebensmittel erfolgreich am<br />

Markt positioniert werden könne<br />

oder sich differenziere. Von Wiese:<br />

„Aber Umweltverträglichkeit der Verpackung,<br />

sprich Ökologie, ist eine<br />

notwendige Bedingung, damit ein<br />

Produkt vom Verbraucher akzeptiert<br />

wird.“ Neben der Recyclingfähigkeit<br />

von Materialien wird bei der Humana<br />

Milchunion auch die Frage nach<br />

kompostierbaren Lebensmittel-Verpackungen<br />

aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen, wie zum Beispiel aus<br />

Hanf- oder Reisstärke, in Zukunft<br />

eine zunehmende Rolle spielen.<br />

Wird es Form- und Materialfreiheit für<br />

die Verpackung geben? „Die Freiheit<br />

in der Gestaltung von Verpackungen<br />

findet ihre Grenzen in den jeweils geltenden<br />

legislativen, ökonomischen<br />

und ökologischen Rahmenbedingungen.<br />

Allerdings gibt es noch rechtlichen<br />

Handlungsbedarf für die Freigabe<br />

der Zulassung kleinerer Einzelgebinde<br />

zur Anpassung an die Bedürfnisse<br />

des europäischen Marktes“,<br />

so dieser Referent.

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