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Verpackungsrundschau 05/97

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GETRÄNKE<br />

wird, Bereiche also, für welche Kartonverpackungen technisch<br />

nicht geeignet sind.<br />

In der Wirtschaftspresse wurde unlängst über beachtliche technische Verbesserung<br />

bei Weißblechdosen berichtet. Hier sollen Sie vor allem durch eine beachtliche<br />

Reduzierung des Materialeinsatzes glänzen.<br />

Die Entscheidung für oder gegen Aluminium müssen die Kunden<br />

von ihrem Marketinganspruch und von der Kostenseite her selber<br />

treffen. Kostenmäßig sehen wir gewisse Vorteile bei Weißblech<br />

weil man sich auf die Preisentwicklung bei Aluminium derzeit nur<br />

schwer einstellen kann.Dazu kommt,daß die technische Entwicklung<br />

bei Weißblech noch nicht ausgereitzt ist. Das Potential zur<br />

Gewichtsreduzierung ist hier im Augenblick deutlich zu erkennen.<br />

Eine Gewichtsgleichheit jedoch wird es aber nicht geben,denn<br />

Weißblech ist vom Ansatz her dreimal so schwer wie Aluminium.<br />

Die Techniker haben also schon hart zu kämpfen, wenn sie nur in<br />

die Nähe des Gewichtes einer Aluminiumdose kommen wollen.<br />

Daß die Weißblechdose nur mehr ein Drittel der Dicke einer<br />

Aluminiumdose hätte,ist schlichtweg nicht vorstellbar.Aber eine<br />

Weißblechdose ist heute wesentlich dünner als eine Aluminiumdose.<br />

Nicht etwa leichter, nur dünner.<br />

Das setzt voraus, daß nur Getränke abgefüllt werden können, deren Innendruck<br />

die Dose stabilisiert.<br />

Im Grundsatz ja, aber es gibt nun Abhilfe. Hatten wir früher keine<br />

Chance ein Produkt ohne Kohlensäure in die Dose abzufüllen, so<br />

ermöglicht heute der Einsatz von flüssigem Stickstoff eine in sich<br />

stabile Packungseinheit. Von daher sehen wir noch wesentliche<br />

Wachstumsraten bei Milch- und Kaffeegetränken.<br />

Damit haben Sie natürlich gewisse Preisvorteile.<br />

Preisvorteile sicher, aber wo liegt der Nutzen, wenn die Preise bei<br />

Aluminium um 20 bis 30 Prozent schwanken? Damit kann man<br />

nur schwer Geschäfte machen, denn sowohl für den Verbraucher<br />

wie unseren Kunden ist Dose gleich Dose. Und darum sieht er<br />

nicht ein, warum er beispielsweise für eine Alu-Dose wesentlich<br />

mehr bezahlen soll als für eine aus Weißblech.<br />

Der Wettbewerb Glas/Dose spielt sich nicht allein bei den<br />

Kosten des Verpackungsmittels ab, sondern auch bei den<br />

Systemkosten, die bei der Dose eben wirklich günstiger sind: Die<br />

Investitionskosten für eine Abfüllanlage sind niedriger, die<br />

Waschanlage entfällt,und wegen des engen Flaschenhalses ist es<br />

schwieriger dadurch aufwendiger und letztlich teurer eine Flasche<br />

statt eine Dose zu befüllen.<br />

Die Systemkosten hängen aber auch vom Gewicht ab. Man<br />

kann doppelt soviel Bier in Dosen auf den LKW laden als in Glasflaschen.<br />

Wenn Sie einen Euro-Truck nehmen, dann lädt der<br />

22000 Liter Dosenbier aber nur 11000 Liter in Mehrweg-Glasflaschen.<br />

Damit werden Bier und Soft Drinks sehr transportfreundlich.<br />

Dies wiederum erleichtert es den großen Brauereien Expansionsstrategien<br />

zu entwickeln und durchzuführen.Im übrigen<br />

hat eine Studie des Deutschen Handelsinstituts GmbH (DHI)<br />

schon im März 1994 aufgezeigt, daß in Dosen abgefüllte Getränke<br />

erhebliche Kostenersparnisse von der Abfüllung über den Transport<br />

bis hin zum Verkaufsregal des Einzelhändlers bieten. Dabei<br />

wurden übrigens in 50 deutschen Handelstypen alleine 16 verschiedene<br />

Mehrweg-Bierflaschentypen gezählt. Auch bei den<br />

Distributionskosten im Handel schneiden Dosen eindeutig<br />

besser ab als Einweg- oder Mehrwegflaschen.<br />

Nicht nur ist Dosenbier billiger zu transportieren, sondern<br />

es passen auch erheblich mehr Dosen auf eine Lieferantenpalette.<br />

Und letztlich nehmen Getränke in Dosen weniger Platz<br />

(Regalflächen bzw. Raum für Sonderplazierungen) im Supermarkt<br />

ein. ☞<br />

Verpackungs-Rundschau 5/19<strong>97</strong> 47

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