Verpackungsrundschau 05/97

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IPACK-IMA Ipack-Ima 97 im Rückblick Schaufenster der italienischen Verpackungsindustrie Von Roberto Frazzoli Die 1997er Auflage dieser italienischen Verpackungsmesse erhielt durch die Vorstellung einer erklecklichen Anzahl von Neuprodukten einen besonderen Reiz. 1996 war ein Wachstumsjahr für die italienische Maschinenbauindustrie; schwierigere Zeiten werden jedoch erwartet. Zum 17. Mal fand die Ipack-Ima kürzlich in Mailand statt. Über 1800 Aussteller (ein Drittel davon aus dem Ausland) zogen viele Besucher an. Laut Ucima schloß diese Branche das Jahr 1996 mit besseren Ergebnissen als erwartet ab. Im Vergleich zu 1995 stieg der Umsatz um 12 Prozent, während der Export um 13 Prozent zunahm. Zum ersten Mal in der Geschichte dieser Branche Überschritt der Handelsbilanzüberschuß die Marke von 3000 Mrd. Lit über 70 Prozent des Gesamtumsatzes 1996 von 4300 Mrd. Lit entspricht). Zwischen Januar und September 1996 importierte Italien Verpackungsmaschinen von Deutschland im Wert von 44 Mio. US$, d.h. 7 Prozent weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum. Im gleichen Zeitraum (Januar bis September 1996) erreichten die Ausfuhren von italienischen Verpackungsmaschinen nach Deutschland einen Wert von 140 Mio. US$,eine Zunahme von 12 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Jahres 1995. Im obengenannten Zeitraum ist der Handels- Inge dosiert direkt ins Auge Direkt aus der Dose zu trinken soll hygienischer werden mit Kunststoffschutz von Termofilm bilanzüberschuß zwischen Italien und Deutschland dadurch von 53 Mio. US$ auf 96 Mio. US$ gewachsen. „Die italienischen Hersteller von automatischen Verpackungsmaschinen blikken auf vier Jahre mit schnellem Wachstum und erheblich gestiegenen Zahlen beim Umsatz, Export und Handelsbilanzüberschuß zurück“, erklärte Gian Carlo Vaccari, Ucima-Präsident, anläßlich der Ipack-Ima 97. Laut Vaccari „war die Wachs- tumsrate viel höher als erwartet, wenn man die Tatsache berücksichtigt, daß das Jahr 1996 durch eine Aufwertung der Lira auf einen Kurs von ca.1000 gegenüber der Deutschen Mark gekennzeichnet war“.Vaccari wies darauf hin, daß das Wachstum vor allem auf ausgezeichnete Geschäfte in Märkten wie Indonesien, Rußland, Brasilien, Polen, Türkei, Thailand und Venezuela zurückzuführen sei. Darüber hinaus erklärte er,daß „das Jahr 1997 schwieriger als das Vorjahr wird“. G.C. Vaccari klagte über die großen Schwierigkeiten, die italienische Hersteller von Verpackungsmaschinen bei der Suche nach qualifizierten Ingenieuren und sonstigen Technikern (wie Mechanikern) erleben. Guido Corbella, Präsident des italienischen Verpackungsinstituts, betonte, daß lediglich der Bereich Verpackungsmaschinen Wachstumsraten aufweisen konnte – dank der hohen Exportquote. Andere Bereiche der italienischen Verpackungsindustrie verzeichneten jedoch kein Wachstum im Jahr 1996, weil sie ihren Umsatz größtenteils auf dem stagnierenden Inlandsmarkt erzielen. Gang über das Messegelände Amotek zeigte die neue PB142, eine automatische Beutelmaschine für Damenbinden und Slipeinlagen, die bereits auf der interpack vorgestellt wurde. Die Maschine 20 Verpackungs-Rundschau 5/1997
zeichnet sich vor allem durch eine höhere Leistung als das Vorgängermodell aus: bis zu 80 Packungen pro Minute. „Zur Zeit erzielt unsere Maschine einen höheren Ausstoß als die Anlagen unseres größten Konkurrenten, bei dem es sich um ein deutsches Unternehmen handelt“, unterstrich Alessandra Minelli, Marketing- und Serviceleiter der Firma. Bisher ist Bini & C auf dem deutschen Markt hauptsächlich mit seinen Produkten für den „traditionellen“ Obst- und Gemüsemarkt vertreten. Inzwischen forciert das Unternehmen aber auch sein neues Programm mit Displayschachteln und -behältern aus Karton („Bliss-Box“, „Duo- Box“, Displaytray). Auf der Ipack-Ima stellte Bini & C außerdem Ecopal aus: eine ausschließlich aus Karton bestehende Palette. Ecopal, die vor zwei Jahren eingeführt wurde, bietet gegenüber herkömmlichen Holzpaletten mehrere Vorteile; sie stellt zum Beispiel eine echte Einstofflösung dar (sowohl die Paletten als auch die Schachteln werden aus Karton hergestellt). Ecopal-Paletten sind für Ladungen mit einem Gesamtgewicht von bis zu 3700 kg ausgelegt. Cavanna (Prato Sesia, Novara) stellte sein inzwischen komplettes Programm von modularen elektronischen Maschinen vor. Cavanna gehört zu den wenigen italienischen Herstellern, die das Ziel der Entwicklung einer aus modularen Maschinen bestehenden Baureihe erreicht hat. Dafür ist eine völlige Umkonstruktion der bereits vorhandenen Maschinen erforderlich. „Genau das haben wir vor zwei Jahren getan“, erläutert Verkaufskoordinator Ivano Baraldo. „Gegenüber herkömmlichen Maschinen haben modulare Maschinen mehrere Vorteile. Vor allem haben sie weniger Teile, was sich in höherer Betriebssicherheit und einfacherer Wartung niederschlägt. Die neuen Anlagen haben 40 Prozent weniger Teile als die früheren Maschinen“. Durch seinen Vertreter Alpma hält man eine solide Position auf dem deutschen Markt. Da Alpma selbst Maschinenhersteller ist, kann das Unternehmen für Cavanna-Maschinen mit einem leistungsfähigen Kundendienst aufwarten. Fustiplast präsentierte eine verbesserte Ausführung des FX-Schüttgutbehälters. Dieser Behälter wird aus HD-Polyethylen mit hohem Molekulargewicht gefertigt, das gegen die meisten chemischen Produkte beständig ist. Die jetzt vorgestellten Verbesserungen waren u.a. ein neues Ventil, eine Metallpalette und BVT-Zertifizierung (Frankreich). Gamma Pack kündigte eine neue Verpackungsmaschine für lange Teigwaren (wie z.B. Spaghetti) an, die in einigen Monaten erscheinen wird. Das wesentliche Merkmal dieser neuen Maschine wird eine höhere Leistung von über 200 Stück pro Minute sein. Der Sitz von Gamma Pack ist in Riolo Terme (Ravenna); das Unternehmen hat sich auf vertikale und horizontale Kartoniermaschinen spezialisiert und arbeitet in Deutschland mit Vertretern zusammen. Inge zeigte eine neuartige Tropfampulle für ein aus zwei Komponenten bestehendes Augenmittel, die die beiden Komponenten getrennt hält, bis sie in das Auge des Patienten eingeträufelt werden. Inge ist innerhalb Italiens ziemlich bekannt, weil das Unternehmen viele preisgekrönte Verpackungen – insbesondere für die pharmazeutische Industrie – entwickelt hat.„Unsere Präsenz auf dem deutschen Markt ist noch gering“, erklärt Roberto Rizzo, Leiter Marketing und Exportverkauf, „weil unsere Produktion in großem Maße auf die Anforderungen der Kunden zugeschnitten ist. Der Erfolg unserer Verpackungen hängt deshalb häufig vom Erfolg eines bestimmten Produktes auf einem bestimmten Markt ab“. Von Kleben bis Hygiene Irplast stellte „Take away“ aus, die mit ei- Sasib-Ergebnisse Im Jahr 1996 betrugen die Umsätze dieser italienischen Gruppe, die ihre Aktivitäten schwerpunktmäßig bei Verpackungsmaschinen sowie bei Systemen für die Eisenbahnindustrie hat, 1.589,2 Mrd. Lit, was einem Zuwachs in Höhe von 7,4% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das Umsatzwachstum wäre sogar 12,9% gewesen, wenn die Lira im Laufe des Jahres 1996 nicht aufgewertet worden wäre. Die Umsätze von Sasib Tobacco (Maschinen für flexible Zigarettenverpackungen) stiegen um 51,5 Prozent, während Sasib Beverage (Abfüllmaschinen und -anlagen) die Umsatzzahlen um 25,2 Prozent erhöhte und Sasib Food (Anlagen für die Lebensmittelindustrie) den Umsatz um 6,7 Prozent verbesserte. Der Auftragseingang im Jahr 1996 betrug 1.298,1 Mrd.Lit,23,7 Prozent niedriger als im Vorjahr. Sasib führt diese Entwicklung auf eine Reihe von unterschiedlichen Faktoren zurück: 1) Niedrigere Investitionen überall in Europa mit Ausnahme vom UK; 2) Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in China und Südostasien; 3) In den Vereinigten Staaten: Eine Welle von Akquisitionen und Umstrukturierungen in der Backindustrie, die zu Verzögerungen bei den Investitionen führten; 4) Niedrigere Investitionen in der Getränkeindustrie, nach außerordentlich hohen Wachstumsraten in den Jahren 1994 und 1995. Das Betriebsergebnis im Jahr 1996 belief sich auf 58,8 Mrd. Lit, eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr von 12,1 Prozent. Der Gewinn vor Steuern betrug 69,6 Mrd. Lit, 15,1 Prozent niedriger als im Jahr 1995.Der Nettogewinn für das Jahr 1996 erreichte 40,4 Mrd. Lit (1995: 52,5 Mrd. Lit). IPACK-IMA nem „Oscar“ ausgezeichnete Lösung für Mehrstückpackungen. Diese Lösung verarbeitet ein besonderes Klebeband (von Irplast hergestellt) auf einer von Twin Pack gefertigten Spezialmaschine. Das Konzept besteht darin, die herkömmliche Kunststoff-Schrumpffolie durch ein Klebeband zu ersetzen, um zwei oder mehrere Gegenstände (wie z.B. Flaschen) miteinander zu verbinden.Vorteile sind u.a.ein attraktiveres Aussehen der Mehrstückpackungen. Das Klebeband läßt sich ohne Beschädigung von Etiketten oder sonstigen Druckflächen entfernen. RGD Packaging zeigte eine neue horizontale Schlauchbeutelmaschine für eine besondere Packungsart, die vornehmlich für Schokolade, Kekse und ähnliche Produkte eingesetzt wird. Es handelt sich dabei um einen Schlauchbeutel, der an beiden Enden einen Drehverschluß erhält. Obwohl er dadurch einer herkömmlichen Bonbonverpackung ähnlich sieht, ist er aber versiegelt. Ronchi Mario stellte eine neue Abfüllund Kappenaufsetzlinie vor, die mit elektronischen Durchflußmeßgeräten der Firma Endress + Hausser arbeitet. Die Ronchi-Gruppe gab außerdem die Gründung von zwei neuen Unternehmen bekannt: Verpackungs-Rundschau 5/1997 23
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