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Untitled - AG Rötenberg

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phantasievoll und engagiert anzuwenden, anstatt in Routinen zu erstarren (Oelschlägel<br />

2001a, 658).<br />

Gemeinwesenökonomie:<br />

Da die GWA lange Zeit die Ökonomie vernachlässigte und es bisweilen immer noch<br />

tut, erheben sich laut Oelschlägel zu Recht kritische Stimmen, die ein Umdenken fordern.<br />

Bedingt durch die gesellschaftlichen und sozialen Entwicklungen geraten die Kommunen<br />

zunehmend unter Handlungsdruck. Erfahrungen aus GWA-Projekten zeigen, dass<br />

Menschen, die aus dem Arbeitsleben herausfallen, immer öfter auf ihr Quartier bzw.<br />

auf ihre Lebenswelt verwiesen werden. Das Gemeinwesen wird zur Ressource der<br />

Existenzsicherung in Form von sozialen Netzen oder informellen Kreditsystemen und<br />

zur Ressource der Teilhabemöglichkeiten am gesellschaftlichen Leben. Zugleich<br />

wächst gerade in armen Stadtteilen der Bedarf an Arbeit in Bereichen der Infrastruktur<br />

sowie der sozialen Dienstleistung vor allem in Form von Kinderbetreuung, Alters- und<br />

Krankenversorgung (vgl. Oelschlägel 2001a, 658). Gemeinwesenökonomie verknüpft<br />

praktisch den örtlichen Bedarf mit den Ressourcen des Gemeinwesens. Inzwischen<br />

gibt es auch international eine Vielzahl dieser basisökonomischen Ansätze, „denen<br />

gemeinsam ist, dass sie, aus der Not geboren, von der Nutzung der Arbeits- und Gestaltungskraft<br />

der Menschen in den Gemeinwesen als der entscheidenden und oft einzigen<br />

sozialproduktiven Ressource ausgehen und Grundbedürfnisse in den Nahräumen<br />

decken (Elsen 1997 zit. in Oelschlägel 2001a, 658).<br />

1.2.4 Saatgut: GWA<br />

Abschließend möchte ich auf die Ausgangsfrage dieses Kapitels zurückkommen, nämlich<br />

ob GWA im Heute immer noch mit den „wilden Zeiten“ von früher – die flächendeckend<br />

wohl nie so wild warenF<br />

F- verglichen werden kann. In der Literatur findet sich für<br />

30<br />

31<br />

die momentane Entwicklung von GWA häufig die Metapher „die Saat geht aufF<br />

F“. Lüttringhaus<br />

spricht dagegen eher von einer neuen Züchtung, „ein Mix aus verschiedenen<br />

Strängen – und einer davon ist wohl oft die Gemeinwesenarbeit“ (Lüttringhaus<br />

2004,17). Des Weiteren merkt sie an, dass das Saatgut GWA nicht selbstverständlich<br />

in verschiedenen Feldern Sozialer Arbeit aufgegangen ist, sondern dass die Kerngedanken<br />

von Gemeinwesenarbeit großteils über PersonenF<br />

F gesät<br />

32<br />

wurden.<br />

30 vgl. Krebs 2004<br />

31 vgl. Gillich u.a. 2004a<br />

32 Zu nennen sind hier Heinz Ries, C.W. Müller, Dieter Oelschlägel und Wolfgang Hinte für die<br />

Bereiche des Quartiersmanagement sowie der Jugendhilfe (vgl. Lüttringhaus 2004,17).<br />

27

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