Untitled - AG Rötenberg
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2.2.5 Leben im Stadtteil: „Also i hab uff´m Röteberg a schees Leba, des sag i“F<br />
Das Zusammenleben in der Nachbarschaft wird mit der Note von 2,4 bewertet. 60 Prozent<br />
der Bewohnerinnen bewerten es mit „sehr gut“ bis „gut“. Häufig haben die Bewohnerinnen<br />
jedoch wenig Kontakt zu einander, so das Forschungsinstitut Weeber +<br />
Partner. Die Leute sind nett und grüßen sich oder helfen einander auch einmal, aber<br />
nur sehr wenige sprechen von „Zusammenhalt“. Viele haben den Eindruck, dass<br />
„Deutsche und Ausländer voneinander getrennt werden“ und „wir dadurch nicht die<br />
Möglichkeit haben, uns zu integrieren“ (Weeber + Partner 2004, 46). „Mein Mann kann<br />
noch nicht gut deutsch…seine Kollegen sind fast alle Türken, unsere Nachbarn sind<br />
Türken und zu Hause sprechen wir auch türkisch. So hat er keine große Gelegenheit,<br />
sein Deutsch zu verbessern“ (Stadt Aalen 2005, 62f). Das Zusammenleben der einzelnen<br />
Bevölkerungsgruppen im Stadtteil wird von der Hälfte der Bewohnerinnen als<br />
„sehr gut“ bis „gut“ bewertet. Jedoch ist es eher ein Nebeneinander, als dass von einem<br />
Zusammenleben gesprochen werden kann, so Weeber + Partner. Die einzelnen<br />
Bevölkerungsgruppen haben kaum oder gar keinen Kontakt untereinander. Eine türkische<br />
Mutter beschreibt es so: „Alle Türken sind auf einem Haufen. Allgemein viele<br />
Ausländer. Das ist nichts für unsere Kinder, sie haben mit Deutsch Probleme“ (Weeber<br />
+ Partner 2004, 46). Probleme gibt es besonders in den Häusern, in denen Menschen<br />
mit Alkoholproblemen wohnen. Dies führt zu Konflikten, da die Bewohnerinnen sich<br />
bedroht und unsicher fühlen. Am meisten fühlen sie sich jedoch durch Lärm belästigt.<br />
Ein weiteres Problem, das zu Streit führt, ist der Müll um und in den Häusern und die<br />
Missachtung der Kehrwoche oder anderer Regeln im Haus.<br />
2.2.6 Identität: „Wenn Sie vom <strong>Rötenberg</strong> spricht, heißt es immer „mein <strong>Rötenberg</strong>“F<br />
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Zwei Drittel der Bewohnerinnen leben „gerne“ bis „sehr gerne“ auf dem <strong>Rötenberg</strong>, 17<br />
Prozent leben „teilweise gern“ und 15 Prozent „ungern“ bis „sehr ungern“ dort. Diese<br />
Ergebnisse des Institutes Weeber + Partner sind unabhängig von der Haushaltsform,<br />
erhoben, also ob die Befragten mit Kindern oder ohne leben. Der Anteil der allein Lebenden<br />
sowie der allein Erziehenden, die „gerne“ bis „sehr gerne“ auf dem <strong>Rötenberg</strong><br />
wohnen, ist überdurchschnittlich hoch. Unterschiede sind eher hinsichtlich des Alters<br />
der Bewohnerinnen festzumachen. In der Generation mittleren Alters (41-60 Jahre) ist<br />
64 Übersetzung: „Also ich habe auf dem <strong>Rötenberg</strong> ein schönes Leben, das sag ich“ (Silvana,<br />
209)<br />
65 Vgl. Stadt Aalen 2005, 49<br />
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