Untitled - AG Rötenberg
Untitled - AG Rötenberg
Untitled - AG Rötenberg
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
71<br />
4.3.2 Selbstorganisation: „des kriega mr scho na, au ohne StützF<br />
F“<br />
Die Nähgruppe ist ein Angebot des Bewohnertreffs <strong>Rötenberg</strong>, dessen Förderung über<br />
72<br />
LOSF<br />
F, Ende des Jahres ausläuft. Der Bewohnertreff wurde zusammen mit den Bewohnerinnen<br />
(und Bewohnern) des <strong>Rötenberg</strong>s aufgebaut. Elsa erzählt: „[…] ja und vor<br />
zwoi Johr hammer no dui gschicht a´gfanga. Da hemmer da henne alles dapeziert, und<br />
73<br />
grichtetF<br />
F“ (Elsa, 31-32). Als im weiteren Verlauf des Gesprächs LOS und das Ende<br />
der Finanzierung zum Thema wird, sagt Elsa: „au wenn´s uns nachher nemme [… ]<br />
sponsert wird, dass mers eifach selber weiterbetreibe kennet. Des wär uns scho recht.<br />
74<br />
Aber i denk au, dass mr da a Chance hend, äh das des irgendwie weitergohtF<br />
F“ (Elsa,<br />
45-46). Elsa wirkt sehr zuversichtlich, als sie dies erzählt. Sie glaubt an die Gruppe und<br />
kann sich gut vorstellen, den Bewohnertreff auch ohne Finanzierung über LOS aufrechterhalten<br />
zu können. Schließlich sind sie immer zusammen und haben viel Spaß<br />
miteinander: „Emmer zamma, also Mittwochs beim Nähe, und au so sen mir immer<br />
75<br />
zammaF<br />
F […] viemal in der Woch treffe mr uns, no demmer bastle, oder fahre mr wo<br />
na, ja also aregungen hemmer immer gnug, und´s macht richtig Spaß“ (Elsa, 36-37).<br />
Auch Silvia ist froh, dass es das Angebot des Nähtreffs gibt: „mir gfällts halt dahanna,<br />
ja aber i be gern dahann, beim Nähkurs, aber au so. Des isch so gut, dass mir au dahanna<br />
was hend. Weil sonscht hockt ma halt immer me uff der Stroß, und au mal andre<br />
leut, um uns rumF<br />
F […]“ (Silvana, 21-24). Die Atmosphäre des Nähtreffs wirkt sehr<br />
76<br />
vertraut und „heimelig“. Blandine wohnt im gleichen Haus und „kommt gschwend runder,<br />
wenn sie Zeit hatF<br />
F“ erzählt Elsa. Auch Caroline, die nicht mehr auf dem Röten-<br />
77<br />
berg wohnt, kommt regelmäßig zur Nähgruppe. Elsa erzählt wertschätzend, was Caroline<br />
schon alles gemacht hat, obwohl sie gar keine Ahnung vom nähen hatte. „Aber sie<br />
78<br />
hot scho tolle sache gmacht, seit herF<br />
F“ (Elsa, 56). Anhand dieser Aussage von Elsa<br />
71 Übersetzung: „Das bekommen wir schon hin, auch ohne Unterstützung“ (Elsa, 46)<br />
72 Mit dem Programm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend<br />
(BMFSFJ) können bis zum Jahr 2007 Mikroprojekte in den Gebieten „Die Soziale Stadt“ gefördert<br />
werden. LOS – Lokales Kapital für soziale Zwecke wird aus dem Europäischen Sozialfonds<br />
(ESF) gefördert (vgl. Konzeption 2006, 15)<br />
73 Übersetzung: „Ja und vor zwei Jahren haben wir die Geschichte hier angefangen. Da haben<br />
wir hier drin alles tapeziert und gerichet“<br />
74 Übersetzung: „Auch wenn wir später nicht mehr finanziert werden, dass wir es einfach selber<br />
weitermachen können. Das wäre uns schon recht“.<br />
75 Übersetzung: „Ja, wir sind immer zusammen, also Mittwochs beim Nähen, und auch so sind<br />
wir immer zusammen […] viermal in der Woche treffen wir uns, dann basteln wir was, oder fahren<br />
irgendwo hin, ja, also Anregungen haben wir genügend, uns macht das richtig Spaß“<br />
76 Übersetzung: „Mir gefällts halt hier. Ja, aber ich bin gerne hier, beim Nähkurs, aber auch so.<br />
Das ist schon gut, dass wir hier auch was haben. Weil sonst sitzen wir halt immer mehr auf der<br />
Straße rum, und auch mal andere Leute um uns rum“<br />
77 Übersetzung: „[…] kommt kurz runter, wenn sie Zeit hat.<br />
78 Übersetzung: „Aber sie hat schon tolle Sachen gemacht, seit sie hier ist“<br />
86