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Erinnerungen eines ETA-Arbeiters - Museums-Gesellschaft Grenchen

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Holzmagazin (jetzt Feuerwehrmagazin) bei der Fabrik Obrecht, bei der Einmündung der<br />

Bergstrasse und als Oberste die Laterne bei der Fabrik Baumgartner (früher Fabriggli<br />

genannt). Ferner waren noch Laternen an der oberen Mühle, südlich der Oele nordwärts<br />

gegen die Studen, oberhalb des Hauses Stüdi angebracht. Das waren so ziemlich alle<br />

Laternen. Diese haben ein ganz anderes Bild beleuchtet als die jetzigen. Da gab es hoch kein<br />

Trottoir. Noch ziemlich armselig an Gebäuden stand die Kirchstrasse da. So waren an der<br />

östlichen Seite aufwärts nach der Kirche nur 4 Häuser anzutreffen und auf der westlichen Seite<br />

etwa 10 Häuser ziemlich weit auseinander gelegen. Die Däderizstrasse war noch unbebaut.<br />

Mit dem Stand der Strassen war es noch einfach, nur die Dorfstrassen waren etwas gepflegt,<br />

das heisst sie wurden alle Jahre mit Grien beschottert. Das Indenbodendrücken wurde von<br />

den Fuhrwerken besorgt. Die Nebenwege wie z.B. das Däderiz waren Feldwege mit tiefen<br />

Geleisefurchen. So bin ich oftmals mit meinem Vater den Laternen nachgegangen und habe<br />

das alte Dorfbild noch in sehr guter Erinnerung.<br />

Mit der Entwicklung der Industrie veränderte sich das Bild. Aus dem Dorf wurde eine Stadt mit<br />

Asphaltstrassen und Trottoirs. Die Strassenlampen sind schon längst verschwunden und an<br />

deren Stelle sind die elektrischen Lampen getreten und beträchtlich an Zahl vermehrt worden.<br />

Auch braucht es keinen Anzünder mehr. Fast ein Vierteljahrhurndert hat mein Vater und mein<br />

Grossvater die alten Laternen angezündet und gelöscht. Der Vater hatte immer die Tour die<br />

Kirchstrasse hinauf bis in die Schmelzi. Das Mitteldorf wurde vom Grossvater besorgt.<br />

Das neue Kirchengeläute<br />

Im Jahre 1890 erhielt die katholische Kirche, welche zur selben Zeit die einzige Kirche von<br />

<strong>Grenchen</strong> war, ein neues Kirchengeläute. Die alten Glocken, drei an der Zahl, waren mit<br />

Inschriften verziert und es waren dabei Namen von alten Grenchnern genannt, welche an der<br />

Spitze der Gemeinde gestanden hatten. Die grosse Glocke war gespalten und tönte nur noch<br />

wie ein altes Kessi. Das war der Hauptanlass, wieso die Anschaffung <strong>eines</strong> neuen<br />

Glockenspiels beschlossen worden war. Die alten Glocken waren in Langenthal gegossen<br />

worden. Sie hatten manchen Sturm erlebt wie der Einfall der Franzosen im Jahre 1798 etc. Im<br />

Jahre 1807 wurden sie in die neuerbaute Kirche platziert und versahen ihren Dienst bis die<br />

grosse Glocke einen Sprung bekam und ersetzt werden musste. Das neue Geläute bestand<br />

nun aus 4 Glocken. Auch diese Glocken waren mit Inschriften verziert. Auf der grossen Glocke<br />

stand: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen, die <strong>eines</strong> guten Willens sind. Auf<br />

der zweitgrössten, der sog. Betglocke: Gegrüsst seist du Maria, der Herr ist mit dir! Auf der<br />

dritten: Der gerechten Seelen sind in Gotteshand, nicht trifft sie der Todesstachel und endlich<br />

auf der kleinsten: Heilig, heilig ist Gott der Herrscharen. Auf allen vieren unten am Rande:

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