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Die gesetzliche Krankenversicherung vor Reformen – Finanzierung ...

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zieren der versicherungspflichtig beschäftigte Arbeitnehmer und sein Arbeitgeber im<br />

allgemeinen zur Hälfte 11 .<br />

51. Wie Abbildung 5 illustriert, wuchsen die sonstigen Einnahmen 12 von 1980 bis 2000<br />

nur geringfügig, so dass die <strong>Finanzierung</strong> der GKV mit zunehmendem Gewicht aus<br />

Beiträgen erfolgte. Der Anteil der sonstigen Einnahmen an den Gesamteinnahmen sank<br />

im Beobachtungszeitraum von 5,6 % auf knapp 2,9 % ab (siehe auch Tabelle A1 im<br />

Anhang zu Kapitel 2). Der abnehmende Anteil der sonstigen Einnahmen geht teilweise<br />

darauf zurück, dass die Einnahmen aus Beiträgen der Mitglieder nicht nur infolge des<br />

allgemeinen Wachstums der beitragspflichtigen Einnahmen, sondern auch durch Anhebungen<br />

des Beitragssatzes anstiegen. So nahm der durchschnittliche Beitragssatz von<br />

11,38 % im Jahre 1980 auf zwischenzeitlich über 14 % zu.<br />

<strong>Die</strong> Wachstumsrate der sonstigen Einnahmen betrug von 1980 bis 2000 nur 29,0 %.<br />

<strong>Die</strong>se Wachstumsrate blieb weit hinter der Steigerungsrate der Beiträge mit 156 % zurück.<br />

Eine Fortschreibung der sonstigen Einnahmen des Ausgangsjahres 1980 mit dem<br />

Preisindex der privaten Lebenshaltung liefert für das Jahr 2000 immerhin eine Wachstumsrate<br />

von 60,6 % und damit fiktive Mehreinnahmen von 1,56 Mrd. DM. Das<br />

Wachstum der sonstigen Einnahmen lag mit Ausnahme der Jahre 1981 und 1995 immer<br />

unterhalb dieses fortgeschriebenen bzw. preisbereinigten Verlaufes und erreichte zwischen<br />

1985 und 1990 nicht einmal das Ausgangsniveau von 1980. Unter der Hypothese,<br />

dass das Wachstum der sonstigen Einnahmen dem der Beiträge entsprochen hätte, errechnen<br />

sich sogar fiktive Mehreinnahmen von ca. 6,5 Mrd. DM für die GKV. Unabhängig<br />

von der Bemessungsgrundlage der Beiträge bildet das schwache Wachstum der<br />

sonstigen Einnahmen bereits eine Determinante der <strong>Finanzierung</strong>sprobleme.<br />

11 Dabei bleibt offen, wer die ökonomische Last im Sinne der Inzidenz letztlich trägt, d. h. ob und<br />

inwieweit es dem Arbeitgeber gelingt, seinen Beitragsanteil über den Marktpreis auf die Konsumenten<br />

zu über- oder im Rahmen von Lohnverhandlungen rückzuwälzen.<br />

12 Zu den sonstigen Einnahmen gehören neben Kapitalerträgen u. a. Einnahmen bei Vereinigung,<br />

Auflösung und Schließung von Krankenkassen, Verzugszinsen und Erstattungen für Arznei- und<br />

Verbandmittel sowie Heilmittel (Bundesversicherungsanstalt für Angestellte 2001).<br />

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