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Die gesetzliche Krankenversicherung vor Reformen – Finanzierung ...

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<strong>vor</strong>zubeugen, konzentrierten sich dabei nahezu ausschließlich auf die Ausgabenseite.<br />

<strong>Die</strong> Einnahmenseite als den anderen Teil des fiskalischen Problems behandelte der Gesetzgeber<br />

mehr als stiefmütterlich, denn er ergriff nicht nur keine unterstützenden Maßnahmen,<br />

sondern trug noch in vielfältiger Weise zu ihrer Destabilisierung bei (siehe<br />

auch unten unter 2.3.5.1).<br />

2.2.1.2 <strong>Die</strong> Wachstumslücke zwischen den beitragspflichtigen Einnahmen und<br />

dem Bruttoinlandsprodukt<br />

53. Wie bereits angedeutet lassen sich die beitragspflichtigen Einnahmen errechnen als:<br />

Summe der Einnahmen der GKV<br />

Beitragspflichtige Einnahmen = *100<br />

Durchschnittlicher allgemeiner Beitragssatz<br />

<strong>Die</strong> folgende empirische Untersuchung der beitragspflichtigen Einnahmen stützt sich<br />

nicht auf die Daten der amtlichen Statistik, sondern auf selbst ermittelte Werte. <strong>Die</strong><br />

Einbeziehung der Einnahmen von Rentnern in die Berechnung der beitragspflichtigen<br />

Einnahmen ab 1996 bedeutet einen Strukturbruch und macht eine Bereinigung bzw.<br />

Ergänzung der entsprechenden Zeitreihe erforderlich. <strong>Die</strong> Bereinigung der beitragspflichtigen<br />

Einnahmen ab 1970 erfolgte nach der obigen Formel durch Addition der<br />

Einnahmen der GKV von Pflichtmitgliedern, freiwilligen Mitgliedern und Rentnern<br />

sowie unter Berücksichtigung des jeweils geltenden durchschnittlichen allgemeinen<br />

Beitragssatzes (Wille, E. 2001). Auf diese Weise beinhalten die beitragspflichtigen Einnahmen<br />

nun vom Ausgangsjahr 1970 an auch die Einnahmen von Rentnern.<br />

54. Abbildung 6 zeigt für die alten Bundesländer einen Wachstumsvergleich der auf<br />

diese Weise ermittelten Einnahmen je Mitglied mit dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) je<br />

Erwerbstätigem und der Beitragsbemessungsgrenze. Das BIP bildet den Geldwert aller<br />

Waren und <strong>Die</strong>nstleistungen, die nach Abzug der Vorleistungen innerhalb der Volkswirtschaft<br />

in der Berichtsperiode produziert werden. Sofern die Entwicklung der im<br />

Gesundheitswesen produzierten Güter und <strong>Die</strong>nstleistungen und damit auch die Leistungen<br />

der GKV mit dem Wachstum der Güterproduktion in der gesamten Volkswirtschaft<br />

Schritt halten sollen, erscheint eine Wachstumsdifferenz zwischen dem BIP je<br />

Erwerbstätigem und den beitragspflichtigen Einnahmen je Mitglied bedenklich, denn<br />

sie impliziert, dass bei stabilen Beitragssätzen die Leistungen der GKV im Wachstum<br />

hinter der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung zurückbleiben.<br />

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