01.11.2013 Aufrufe

Die gesetzliche Krankenversicherung vor Reformen – Finanzierung ...

Die gesetzliche Krankenversicherung vor Reformen – Finanzierung ...

Die gesetzliche Krankenversicherung vor Reformen – Finanzierung ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Leben Opfer eines Behandlungsfehlers gewesen zu sein, die wenigsten leiten jedoch<br />

weitergehende Schritte ein, um diesen Verdacht zu klären. Überträgt man amerikanische<br />

Untersuchungsergebnisse zur Häufigkeit und den Folgen von unerwünschten Ereignissen<br />

in der Medizin (adverse events) auf Deutschland, so sterben zwischen 31.000 und<br />

83.000 Menschen an den Folgen medizinischer Behandlungen in Krankenhäusern.<br />

Selbst wenn man berücksichtigt, dass nur etwa die Hälfte der in Studien festgestellten<br />

unerwünschten Ereignisse als vermeidbar klassifiziert werden, sterben wahrscheinlich<br />

mehr Menschen in Deutschland an den Folgen von Behandlungsfehlern als beispielsweise<br />

bei Verkehrsunfällen oder an Brustkrebs.<br />

18. Vor dem Hintergrund dieser Größenordnungen fordert der Rat eine Neuorientierung<br />

im Umgang mit medizinischen Fehlern mit dem Ziel, ein <strong>vor</strong>beugendes Fehlermanagement<br />

zu einem Qualitätsmerkmal der Medizin zu erheben. Hierzu erscheinen <strong>vor</strong> allem<br />

folgende Schritte bzw. Veränderungen erforderlich:<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

Es muss eine neue ‚Fehlerkultur‘ etabliert werden, deren Hauptmerkmal die Abkehr<br />

von der Suche nach einem ‚Schuldigen‘ und dessen Bestrafung, sondern vielmehr<br />

ein Lernen aus Fehlern sein soll.<br />

Dem Vorbild anderer Länder folgend könnte ein nationaler Kooperationsprozess<br />

Maßnahmen zur Verbesserung der Patientensicherheit auf den Weg bringen. Dazu<br />

wird ein zwölf Punkte umfassender ‚Arbeitskatalog‘ <strong>vor</strong>gelegt.<br />

Beschwerden und Klagen von Patienten sollten als wichtige Informationsquellen<br />

über mögliche Schwachstellen oder Fehlerquellen in der Versorgung angesehen<br />

und bundesweit ein angemessenes Beschwerdemanagement aufgebaut werden.<br />

Wenn Patienten (oder ihre Angehörigen) einen Behandlungsfehler vermuten, sollten<br />

ihnen transparente, bundesweit in Struktur, Kompetenz und Unabhängigkeit<br />

vergleichbare Wege zur außergerichtlichen Klärung des Sachverhaltes offen stehen.<br />

1.5 Sicherung der Qualität in Prävention und Rehabilitation<br />

19. Kinder und Jugendliche bilden eine zentrale Zielgruppe für Strategien zur Gesundheitsförderung<br />

und Primärprävention. Zur Umsetzung der Gesundheitsförderung für<br />

Kinder und Jugendliche bietet sich <strong>vor</strong> allem der Setting-Ansatz der Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) an. Der Rat analysiert Möglichkeiten zur Umsetzung der Gesund-<br />

40

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!