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Meßgerat „Ohr"<br />
Alle zitierten Arbeiten sind unter www.<strong>SHACKMAN</strong>.<strong>de</strong> erhältlich<br />
Es kann nicht genug darauf hingewiesen<br />
wer<strong>de</strong>n, mit welcher Perfektion dieses naturliche<br />
Meßgerat arbeitet Im Gegensatz<br />
zu an<strong>de</strong>ren Meßgeraten nimmt das Gehör<br />
die verschie<strong>de</strong>nsten Messungen gleichzeitig<br />
vor und kann so auch kleinste Unterschie<strong>de</strong><br />
in kurzer Zeit feststellen Da das Gehör ein<br />
intelligentes Meßgerat ist, und über große<br />
Horerfahrung verfugt (da es ja täglich im<br />
Einsatz ist), können diese Unterschie<strong>de</strong> in<br />
<strong>de</strong>n meisten Fallen sofort bewertet wer<strong>de</strong>n<br />
Die Natürlichkeit <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rgabe und die<br />
Räumlichkeit umschreiben dabei alle Wie<strong>de</strong>rgabeeigenschaften<br />
<strong>de</strong>r Lautsprecherbox<br />
Eine unnatürliche Wie<strong>de</strong>rgabe wird vom<br />
Gehör nicht akzeptiert, selbst wenn alle<br />
Meßwerte keine Fehlerquellen zeigen<br />
Wenn das Gehör eine Unnaturlichkeit registriert,<br />
ist die Ursache dafür natürlich in<br />
vielen Fallen meßbar, <strong>de</strong>n Klang eines<br />
Lautsprechers nach Meßdaten zu beurteilen,<br />
ist dagegen nie möglich Ein gutes Beispiel<br />
dafür ist die „Ent<strong>de</strong>ckung" <strong>de</strong>r TIM<br />
Verzerrungen in Hifi Verstarkern Einige<br />
Verstarker mit hervorragend niedrigen harmonischen<br />
Verzerrungen (K2, k3) klangen<br />
im Betrieb mit Musiksignalen recht eigenartig<br />
Erst TIM Messungen (transiente Intermodulation),<br />
bei <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>m Verstarker gleichzeitig<br />
mehrere Signale verschie<strong>de</strong>ner Frequenzen<br />
zugeführt wer<strong>de</strong>n, zeigen die Ursache<br />
für <strong>de</strong>n eigenartigen Klang Es entstehen<br />
dabei im Verstarker einige neue Signale<br />
an<strong>de</strong>rer Frequenzen, die in einem bestimmten<br />
Verhältnis zu <strong>de</strong>n Frequenzen <strong>de</strong>s Eingangssignals<br />
liegen Da es sich in diesem<br />
Fall nicht um Signale han<strong>de</strong>lt, <strong>de</strong>ren Frequenz<br />
ein vielfaches <strong>de</strong>r Frequenz <strong>de</strong>r Eingangssignale<br />
ist (harmonische Verzerrungen),<br />
klingen Verstarker mit ausgeprägten<br />
TIM Verzerrungen beson<strong>de</strong>rs eigenartig<br />
Harmonische Verzerrungen wer<strong>de</strong>n vom<br />
Gehör eher akzeptiert, da auch die Oberwellen<br />
vieler Musikinstrumente die vielfache<br />
Frequenz <strong>de</strong>r Grundschwingung haben<br />
Dieses Problem ist glücklicherweise bei guten<br />
Verstarkern vom Tisch, aber damit lei<strong>de</strong>r<br />
noch nicht aus <strong>de</strong>r Welt Auch Lautsprecher<br />
haben mit diesen Verzerrungen<br />
einige Probleme, spätestens, wenn eine<br />
Membran, die sich bereits in <strong>de</strong>r Frequenz<br />
eines Tones bewegt, einen weiteren Ton abstrahlen<br />
soll Die entstehen<strong>de</strong>n Verzerrungen,<br />
die einen ähnlich unnatürlichen Klang<br />
verursachen können, waren für P W<br />
Klipsch bereits 1969 Anlaß für entsprechen<strong>de</strong><br />
Messungen Die Fotos <strong>de</strong>r Spektralanalyse<br />
zeigen in dieser Hinsicht Erschrecken<strong>de</strong>s<br />
wie Erfreuliches, die Qualität<br />
guter Hornsysteme ebenso wie die Hilflosigkeit<br />
eines Ionen-Hochtoners Bei<strong>de</strong> Ergebnisse<br />
sind leicht verstandlich Die erzeugten<br />
Verzerrungen sind eine Folge <strong>de</strong>r<br />
Membranbewegung Je kleiner die Flache<br />
eines Strahlers ist, um so großer muß die<br />
Bewegung wer<strong>de</strong>n, um <strong>de</strong>n gleichen Schalldruck<br />
zu erzeugen Die winzige Membran<br />
<strong>de</strong>s Ionen-Hochtoners (die Grenzschicht<br />
zwischen ionisierter und nicht ionisierter<br />
Luft) hat dabei mit 0,25 mm Durchmesser<br />
nur 1/100 <strong>de</strong>r Flache eines 25 mm Kalottenhochtoners,<br />
und damit auch die größeren<br />
Schwierigkeiten Bei <strong>de</strong>n Hornsystemen<br />
ist die Membranbewegung bekanntlich sehr<br />
gering, da die Membranflache (Hornmundflache)<br />
sehr groß ist<br />
Bei Membranlautsprecherchassis sind die<br />
Verzerrungswerte sehr unterschiedlich, da<br />
auch die Nichthneantat <strong>de</strong>s Antriebs und<br />
<strong>de</strong>r Membranaufhangung eine wesentliche<br />
Rolle spielen Bei exotischen Wandler Systemen<br />
mit sehr kleiner effektiver Membranflache<br />
wird es nicht möglich sein, diese<br />
Verzerrungen auf unhorbare Werte zu reduzieren<br />
Aber auch diese TIM Messungen können<br />
immer nur eine Hilfe sein, wenn nach <strong>de</strong>r<br />
Ursache für einen unnaturlichen Klang gesucht<br />
wird Gute Meßwerte be<strong>de</strong>uten noch<br />
lange keinen guten Klang Bei einem solchen<br />
Hornlautsprecher mit geringen Verzerrungen<br />
konnte zum Beispiel durch eine<br />
schlechte Hornkonstruktion die Anpassung<br />
an die Luft gestört sein In diesem Fall<br />
kommt es zu Reflektionen <strong>de</strong>r Schallenergie<br />
an <strong>de</strong>r Hornoffnungsflache Ein Teil <strong>de</strong>r<br />
Schallenergie wird dabei in das Hörn zurück<br />
reflektiert Die Folge ist ein , verbogener"<br />
Schalldruckfrequenzgang und gestörtes<br />
Impulsverhalten Der Pfeil in Bild 2<br />
markiert eine solche Reflektion, die im<br />
Hörn zurücklauft<br />
<strong>Copyright</strong> <strong>SHACKMAN</strong>.<strong>de</strong><br />
Intermodulationsverzerrungen AMD (Amplitu<strong>de</strong><br />
Modulation Distortion) und FMD (Frequency<br />
Modulation Distortion)<br />
oben Hochtonhorn sehr guter Qualltat<br />
unten Ionenhochtoner<br />
Eingangssignale /, = 5000 Hz<br />
/2 = 12500 Hz<br />
13<br />
Intermodulationsverzerrungen AMD und FMD<br />
bei verschie<strong>de</strong>rfUn Chassis<br />
oben Mitteltonhorn<br />
unten Membranmitteltoner<br />
Eingangssignale, = 540 Hz, f2 = 4400 Hz<br />
mit 100 dB Schalldruck für /, und 92 dB<br />
Schalldruck für J\ Das Hörn zeigt nur geringe<br />
Verzerrungen, die Seitenban<strong>de</strong>r /> ± /,,<br />
dagegen zeigt das durchschnittliche Membranchassis<br />
eine ganze Reihe neuer Frequenzen,<br />
2Uh+Uh±2U 2h, 2/2±/„ J/,<br />
Intermodulationsverzerrungen AMD und<br />
FMD<br />
oben sehr gutes Baßhorn<br />
unten Membranchassis mit 25 cm 0<br />
Der Schalldruck <strong>de</strong>s Baßhorns betragt dabei<br />
100 dB, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Membranchassis 90 dB<br />
/,=50 Hz, J'2 = 300 Hz, horizontale Teilung<br />
50 Hz pro Teilstrich, vertikale Teilung 10 dB<br />
pro Teilstrich