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Verbin<strong>de</strong>t man die Anschlußklemmen eines<br />

Lautsprechers elektrisch leitend, so läßt<br />

sich die Membran <strong>de</strong>utlich schwerer aus<br />

ihrer Ruhelage bringen und kehrt langsamer<br />

zurück. Dieser Effekt ist beson<strong>de</strong>rs bei<br />

großen Baßlautsprechern sehr gut spürbar.<br />

Diese Bedämpfung ist abhängig von <strong>de</strong>r<br />

Länge <strong>de</strong>s Schwingspulendrahtes 1 und <strong>de</strong>r<br />

Stärke <strong>de</strong>s Magnetfel<strong>de</strong>s B. Das Produkt<br />

bei<strong>de</strong>r Werte ergibt <strong>de</strong>s „Kraftfaktor" <strong>de</strong>s<br />

Antriebes.<br />

Das Ergebnis dieses Effektes will auf <strong>de</strong>n<br />

ersten Blick nicht so recht einleuchten. Je<br />

stärker <strong>de</strong>r Antrieb eines Lautsprechers ist,<br />

um so weniger Schalldruck wird er bei seiner<br />

Resonanzfrequenz erzeugen.<br />

Auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite muß <strong>de</strong>r Antrieb<br />

stark genug sein, um die, mit steigen<strong>de</strong>r<br />

Frequenz ebenfalls steigen<strong>de</strong>n Trägheitskräfte<br />

<strong>de</strong>r Membranmasse zu überwin<strong>de</strong>n.<br />

Baut man einen Lautsprecher in ein Gehäuse<br />

ein, so steigt die Resonanzfrequenz an,<br />

damit wer<strong>de</strong>n aber auch die Trägheits- und<br />

Elastizitätskräfte größer, <strong>de</strong>r Antrieb kann<br />

die Schwingung nicht so gut bedampfen<br />

und <strong>de</strong>r Q-Faktor wird größer. Und zwar<br />

gilt:<br />

Fs/fc = Qts/Q.o<br />

Alle zitierten Arbeiten sind unter www.<strong>SHACKMAN</strong>.<strong>de</strong> erhältlich<br />

fs Freiluftresonanzfrequenz<br />

Fc Einbauresonanzfrequenz<br />

Qts Freiluft Q-Faktor<br />

Qtc Einbau Q-Faktor<br />

Damit lassen sich für je<strong>de</strong>n Lautsprecher in<br />

je<strong>de</strong>m geschlossenen Gehäuse die Resonanzfrequenz<br />

und <strong>de</strong>r erzeugte Schalldruck<br />

ermitteln.<br />

Hat <strong>de</strong>r Q-Faktor <strong>de</strong>s eingebauten Lautsprechers<br />

einen Wert von 1, so be<strong>de</strong>utet<br />

das, daß bis hinab zur Resonanzfrequenz<br />

linear Schalldruck erzeugt wird. Eine Verkleinerung<br />

<strong>de</strong>s Gehäusevolumens führt zu<br />

einer Baßüberhöhung, sowie <strong>de</strong>utlich hörbarem<br />

unkontrollierten Schwingen <strong>de</strong>r<br />

Membran, da <strong>de</strong>r Antrieb mit <strong>de</strong>n entstehen<strong>de</strong>n<br />

Kräften nicht mehr fertig wird. Eine<br />

Vergrößerung <strong>de</strong>s Gehäusevolumens führt<br />

zu einem verbesserten Ausschwingverhalten,<br />

bei einem leichten Schalldruckverlust.<br />

Hier trennen sich Lautsprecher mit starken<br />

Antrieben in großen Gehäusen von <strong>de</strong>nen,<br />

die mit unterdimensionierten Magneten in<br />

recht kleinen Gehäusen zwar laute, aber<br />

hoffnungslos unsaubere Baßwie<strong>de</strong>rgabe erzielen.<br />

Dünne Lautsprecherkabel und an<strong>de</strong>re<br />

Ohmsche Wi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Zuleitung<br />

gehören ebenfalls hierher, da sie unter<br />

an<strong>de</strong>rem auch <strong>de</strong>n Q-Faktor verän<strong>de</strong>rn.<br />

Darüberhinaus wirken diese Wi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong><br />

als Spannungsteiler und reduzieren die Leistung<br />

<strong>de</strong>s Lautsprechers im oberen Frequenzbereich.<br />

Bei 4 Ohm Lautsprechern<br />

können sie praktisch <strong>de</strong>n Magneten halbieren,<br />

ein trauriges Bild, zumin<strong>de</strong>st für die<br />

Ohren.<br />

Magnet ausreichend dimensioniert<br />

Beispiel: Gutes Kabel und geringer Wi<strong>de</strong>rstand <strong>de</strong>r Weiche<br />

Bei schlechtem Kabel und hohem Wi<strong>de</strong>rstand <strong>de</strong>r Weiche<br />

großer Magnet<br />

mittlerer Magnet<br />

kleiner Magnet<br />

Magnet 3 ist zu klein, <strong>de</strong>r Lautsprecher überschwingt<br />

Einfluß <strong>de</strong>s Antriebes auf <strong>de</strong>n Schalldruckverlauf eines Lautsprechers.<br />

Unter Einbeziehung aller Wi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong> (z.<br />

B. Frequenzweiche) sollte ein Gehäusevolumen<br />

so dimensioniert sein, daß sich ein<br />

Q-Faktor von 0,6 bis 0,9 ergibt. Will man<br />

einen hohen Wirkungsgrad bis zu sehr tiefen<br />

Frequenzen aufrechterhalten, wer<strong>de</strong>n<br />

die benötigten Gehäuse sehr groß.<br />

Bassreflex-Prinzip<br />

Mit <strong>de</strong>m Baßreflexprinzip wird auch die<br />

von <strong>de</strong>r Membranrückseite abgestrahlte<br />

Schallenergie genutzt. Theoretisch ergibt<br />

sich so die doppelte Leistungsfähigkeit, also<br />

ein Gewinn von 3 dB bei gleicher Gehäusegröße,<br />

o<strong>de</strong>r die halbe Gehäusegröße bei<br />

gleicher Leistung.<br />

Die Grundi<strong>de</strong>e ist einfach. Da die Luft im<br />

Gehäuse eine bestimmt Fe<strong>de</strong>rsteife hat,<br />

wird sie, mit einer Masse verbun<strong>de</strong>n,<br />

schwingen. Eine solche Masse kann auch<br />

eine Luftmasse sein, die Resonanzfrequenz<br />

ist abhängig von <strong>de</strong>r Größe dieser Masse.<br />

Eine interessante Erscheinung zwingt hier<br />

allerdings dazu, das Medium Luft etwas<br />

genauer zu betrachten.<br />

Baut man einen Lautsprecher in ein geschlossenes<br />

Gehäuse ein, so steigt <strong>de</strong>ssen<br />

Resonanzfrequenz. Versieht man das Gehäuse<br />

jetzt mit einem Tunnel, so daß diese<br />

Kombination eine ähnliche Resonanzfre-<br />

Fe<strong>de</strong>rsteife <strong>de</strong>r Luft<br />

<strong>Copyright</strong> <strong>SHACKMAN</strong>.<strong>de</strong><br />

quenz hat, so müßte doch die Nachgiebigkeit<br />

<strong>de</strong>r Luft im Gehäuse größer wer<strong>de</strong>n, da<br />

die Luft aus <strong>de</strong>m Tunnel austreten kann.<br />

Luftmasse<br />

im Tunnel<br />

Membranmasse<br />

Eigenartigerweise behält aber <strong>de</strong>r Lautsprecher<br />

seine höhere Resonanzfrequenz<br />

bei. Offensichtlich kann die Luft doch nicht<br />

so wie sie will. Ursache eines solchen Verhaltens<br />

ist meistens die Existenz von Wi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong>n.<br />

In diesem Fall müßte ein solcher Wi<strong>de</strong>rstand<br />

die Luft daran hin<strong>de</strong>rn, durch <strong>de</strong>n Tunnel<br />

aus- o<strong>de</strong>r einzutreten. Da man bei sehr

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