25.10.2012 Aufrufe

Copyright SHACKMAN.de - 70

Copyright SHACKMAN.de - 70

Copyright SHACKMAN.de - 70

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

24<br />

Alle zitierten Arbeiten sind unter www.<strong>SHACKMAN</strong>.<strong>de</strong> erhältlich<br />

von solchen „echten" TL Gehäusen, und<br />

auch die haben es nicht leicht, da die TL<br />

noch an<strong>de</strong>re Eigenarten aufweist. Bei bestimmten<br />

höheren Frequenzen zeigt eine<br />

solche Leitung ebenfalls Resonanzerscheinungen.<br />

Gleichzeitig wer<strong>de</strong>n sie Wellenlängen<br />

dieser Frequenzen kleiner. Die Frequenz<br />

<strong>de</strong>ren Wellenlänge gleich <strong>de</strong>r Rohrlänge<br />

ist, wird einmal von <strong>de</strong>r Membranvor<strong>de</strong>rseite<br />

und einmal von <strong>de</strong>r Membranrückseite<br />

, also gegenphasig, abgestrahlt. Ist<br />

die Rohrlänge gleich <strong>de</strong>r Wellenlänge, wird<br />

<strong>de</strong>r Schall auch an <strong>de</strong>r TL Öffnung gegenphasig<br />

abgestrahlt und hebt <strong>de</strong>n, von <strong>de</strong>r<br />

Vor<strong>de</strong>rseite, abgestrahlten Schallanteil vollständig<br />

auf.<br />

Diese Frequenzen müssen im Gehäuse<br />

absorbiert wer<strong>de</strong>n. Durch Reibung an<br />

einem Dämpfungsmaterial (realer mechanischer<br />

Wi<strong>de</strong>rstand), kann einer Schallwelle<br />

Energie entzogen wer<strong>de</strong>n. Damit ein Reibungswi<strong>de</strong>rstand<br />

wirksam wer<strong>de</strong>n kann,<br />

muß allerdings erst einmal eine Bewegung<br />

da sein. Was bewegt sich <strong>de</strong>nn jetzt im TL<br />

Gehäuse? Natürlich Luft, aber wo?<br />

Momentdarstellung von Schallausschlag £,<br />

Schalldruck p und Schallschnelle v in einer<br />

ebenen fortschreiten<strong>de</strong>n Welle<br />

Räumliche Verteilung von Schalldruck und<br />

Schallschnelle in einer stehen<strong>de</strong>n Welle bei<br />

totaler Schallreflexion an einer schallharten<br />

Wand (schematisiert)<br />

Eine Schallwelle „unterwegs" (a) und vor<br />

einer schallharten Wand (b).<br />

An <strong>de</strong>r Wand sind Druck- und Schnellemaxima<br />

um eine viertel Wellenlänge gegeneinan<strong>de</strong>r<br />

verschoben, die Welle „steht". Im<br />

Inneren eines TL Gehäuses bil<strong>de</strong>n sich solche<br />

stehen<strong>de</strong>n Wellen, da auch die Lautsprechermembran<br />

eine schallharte Wand<br />

ist. Damit läßt sich die Lage <strong>de</strong>r Schnellemaxima<br />

für je<strong>de</strong> Frequenz ermitteln. Die<br />

Bereiche maximaler Schnelle sind gleichzeitig<br />

die Bereiche in <strong>de</strong>nen das Dämpfungsmaterial<br />

diese Frequenz am besten absorbiert.<br />

Größte Schnelle = größte Reibung =<br />

maximale Absorbierung<br />

Auch bei noch so überlegter Anordnung<br />

<strong>de</strong>s Dämpfungsmaterials in <strong>de</strong>r TL wird<br />

grundsätzlich auch etwas Schallenergie <strong>de</strong>r<br />

tiefsten Frequenz absorbiert. Gleichzeitig<br />

än<strong>de</strong>rt sich innerhalb dieses Materials die<br />

Schallgeschwindigkeit. Sie verringert sich<br />

um bis zu 50%. Damit än<strong>de</strong>rt sich praktisch<br />

die Länge <strong>de</strong>r Leitung und die berechnete<br />

Resonanzfrequenz.<br />

Stellt man nach <strong>de</strong>r Fertigstellung eines TL-<br />

Gehäuses fest, daß die Bedämpfung nicht<br />

stimmt, so ist jetzt mit Sicherheit die<br />

Resonanzfrequenz falsch; das aber heißt<br />

Anbauen o<strong>de</strong>r Absägen.<br />

Ein weiterer Effekt macht die Sache noch<br />

etwas komplizierter. Ein Teil <strong>de</strong>s Dämpfungsmaterials<br />

schwingt in Phase mit <strong>de</strong>r<br />

Lautsprechermembran mit. Dadurch erhöht<br />

sich die schwingen<strong>de</strong> Masse <strong>de</strong>s Lautsprechersystems.<br />

Auch die Luftmasse in <strong>de</strong>r TL<br />

schwingt zum Teil mit. Als Ergebnis verringert<br />

sich die Resonanzfrequenz <strong>de</strong>s eingebauten<br />

Lautsprechersystems um einen bestimmten<br />

Betrag.<br />

Typischer Transmissionline Lautsprecher<br />

a) Ddmpfungsmaterial<br />

(langfaserige Naturwolle, B. A. F.)<br />

c) Tiefpassfilter absorbieren hohe Frequenzen<br />

(Naturwolle, B. A. F.)<br />

d) lange Nägel zur Befestigung <strong>de</strong>s<br />

Dämpfungsmaterials<br />

Mischformen<br />

Ob die Konstruktion (b) jetzt noch ein Baßreflexgehäuse<br />

o<strong>de</strong>r schon eine Transmission-Line<br />

ist, läßt sich schwer sagen.<br />

Auf je<strong>de</strong>n Fall läßt sich hier die Resonanzfrequenz<br />

<strong>de</strong>s Lautsprechersystems und damit<br />

<strong>de</strong>r Q-Faktor beeinflussen, wie es bei<br />

einem Baßreflexgehäuse <strong>de</strong>r Fall ist. Gleichzeitig<br />

zeigt <strong>de</strong>r Tunnel Transmission-Line<br />

Effekte im Bereich <strong>de</strong>r sehr tiefen Frequenzen,<br />

weil er sehr lang ist. Grundsätzlich<br />

zeigt je<strong>de</strong>r Reflextunnel diese Effekte. Da<br />

<strong>de</strong>r Tunnel aber normalerweise sehr viel<br />

kürzer ist, verfärben diese Effekte meistens<br />

<strong>de</strong>n Klang im Mitteltonbereich. Eigenartigerweise<br />

ist diese Verfärbung bei einigen<br />

Lautsprechern hörbar, bei an<strong>de</strong>ren nicht.<br />

Woran liegt das?<br />

Das Luftvolumen vor <strong>de</strong>m Reflextunnel ist<br />

eine Parallelkapazität.<br />

Spannung U Kon<strong>de</strong>nsator<br />

Spannung U<br />

<strong>Copyright</strong> <strong>SHACKMAN</strong>.<strong>de</strong><br />

Luftvolumen<br />

V<br />

Ähnlich wie in <strong>de</strong>r Schaltung oben <strong>de</strong>r<br />

Wi<strong>de</strong>rstand <strong>de</strong>s Kon<strong>de</strong>nsators zu hohen<br />

Frequenzen immer kleiner wird und damit<br />

die hochfrequenten Anteile einer angelegten<br />

Spanung über <strong>de</strong>n Kon<strong>de</strong>nsator abfließen,<br />

bevor die <strong>de</strong>n Wirkwi<strong>de</strong>rstand erreichen,<br />

arbeitet die akustische Parallelkapazität.<br />

Die Luft ist durch ihre Komprimierbarkeit<br />

in <strong>de</strong>r Lage akustische Energie zu<br />

speichern, ebenso wie ein Kon<strong>de</strong>nsator<br />

elektrische Energie speichert. Der Umfang<br />

in <strong>de</strong>m ein Luftvolumen Energie speichern<br />

kann, ist von <strong>de</strong>r Größe <strong>de</strong>s Volumens und<br />

<strong>de</strong>r Frequenz abhängig. Aus diesem Grund<br />

müssen kleine Baßreflexgehäuse grundsätzlich<br />

mit Dämpfungsmaterial versehen wer<strong>de</strong>n,<br />

große nur soweit sie parallel Wän<strong>de</strong><br />

haben (Stehwellenbildung). Gleichzeitig sollte<br />

<strong>de</strong>r Tunnel möglichst kurz o<strong>de</strong>r noch<br />

besser gar nicht da sein (Passiv Strahler),<br />

um eine Anregung <strong>de</strong>r Rohrresonanz zu<br />

vermei<strong>de</strong>n.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!