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von solchen „echten" TL Gehäusen, und<br />
auch die haben es nicht leicht, da die TL<br />
noch an<strong>de</strong>re Eigenarten aufweist. Bei bestimmten<br />
höheren Frequenzen zeigt eine<br />
solche Leitung ebenfalls Resonanzerscheinungen.<br />
Gleichzeitig wer<strong>de</strong>n sie Wellenlängen<br />
dieser Frequenzen kleiner. Die Frequenz<br />
<strong>de</strong>ren Wellenlänge gleich <strong>de</strong>r Rohrlänge<br />
ist, wird einmal von <strong>de</strong>r Membranvor<strong>de</strong>rseite<br />
und einmal von <strong>de</strong>r Membranrückseite<br />
, also gegenphasig, abgestrahlt. Ist<br />
die Rohrlänge gleich <strong>de</strong>r Wellenlänge, wird<br />
<strong>de</strong>r Schall auch an <strong>de</strong>r TL Öffnung gegenphasig<br />
abgestrahlt und hebt <strong>de</strong>n, von <strong>de</strong>r<br />
Vor<strong>de</strong>rseite, abgestrahlten Schallanteil vollständig<br />
auf.<br />
Diese Frequenzen müssen im Gehäuse<br />
absorbiert wer<strong>de</strong>n. Durch Reibung an<br />
einem Dämpfungsmaterial (realer mechanischer<br />
Wi<strong>de</strong>rstand), kann einer Schallwelle<br />
Energie entzogen wer<strong>de</strong>n. Damit ein Reibungswi<strong>de</strong>rstand<br />
wirksam wer<strong>de</strong>n kann,<br />
muß allerdings erst einmal eine Bewegung<br />
da sein. Was bewegt sich <strong>de</strong>nn jetzt im TL<br />
Gehäuse? Natürlich Luft, aber wo?<br />
Momentdarstellung von Schallausschlag £,<br />
Schalldruck p und Schallschnelle v in einer<br />
ebenen fortschreiten<strong>de</strong>n Welle<br />
Räumliche Verteilung von Schalldruck und<br />
Schallschnelle in einer stehen<strong>de</strong>n Welle bei<br />
totaler Schallreflexion an einer schallharten<br />
Wand (schematisiert)<br />
Eine Schallwelle „unterwegs" (a) und vor<br />
einer schallharten Wand (b).<br />
An <strong>de</strong>r Wand sind Druck- und Schnellemaxima<br />
um eine viertel Wellenlänge gegeneinan<strong>de</strong>r<br />
verschoben, die Welle „steht". Im<br />
Inneren eines TL Gehäuses bil<strong>de</strong>n sich solche<br />
stehen<strong>de</strong>n Wellen, da auch die Lautsprechermembran<br />
eine schallharte Wand<br />
ist. Damit läßt sich die Lage <strong>de</strong>r Schnellemaxima<br />
für je<strong>de</strong> Frequenz ermitteln. Die<br />
Bereiche maximaler Schnelle sind gleichzeitig<br />
die Bereiche in <strong>de</strong>nen das Dämpfungsmaterial<br />
diese Frequenz am besten absorbiert.<br />
Größte Schnelle = größte Reibung =<br />
maximale Absorbierung<br />
Auch bei noch so überlegter Anordnung<br />
<strong>de</strong>s Dämpfungsmaterials in <strong>de</strong>r TL wird<br />
grundsätzlich auch etwas Schallenergie <strong>de</strong>r<br />
tiefsten Frequenz absorbiert. Gleichzeitig<br />
än<strong>de</strong>rt sich innerhalb dieses Materials die<br />
Schallgeschwindigkeit. Sie verringert sich<br />
um bis zu 50%. Damit än<strong>de</strong>rt sich praktisch<br />
die Länge <strong>de</strong>r Leitung und die berechnete<br />
Resonanzfrequenz.<br />
Stellt man nach <strong>de</strong>r Fertigstellung eines TL-<br />
Gehäuses fest, daß die Bedämpfung nicht<br />
stimmt, so ist jetzt mit Sicherheit die<br />
Resonanzfrequenz falsch; das aber heißt<br />
Anbauen o<strong>de</strong>r Absägen.<br />
Ein weiterer Effekt macht die Sache noch<br />
etwas komplizierter. Ein Teil <strong>de</strong>s Dämpfungsmaterials<br />
schwingt in Phase mit <strong>de</strong>r<br />
Lautsprechermembran mit. Dadurch erhöht<br />
sich die schwingen<strong>de</strong> Masse <strong>de</strong>s Lautsprechersystems.<br />
Auch die Luftmasse in <strong>de</strong>r TL<br />
schwingt zum Teil mit. Als Ergebnis verringert<br />
sich die Resonanzfrequenz <strong>de</strong>s eingebauten<br />
Lautsprechersystems um einen bestimmten<br />
Betrag.<br />
Typischer Transmissionline Lautsprecher<br />
a) Ddmpfungsmaterial<br />
(langfaserige Naturwolle, B. A. F.)<br />
c) Tiefpassfilter absorbieren hohe Frequenzen<br />
(Naturwolle, B. A. F.)<br />
d) lange Nägel zur Befestigung <strong>de</strong>s<br />
Dämpfungsmaterials<br />
Mischformen<br />
Ob die Konstruktion (b) jetzt noch ein Baßreflexgehäuse<br />
o<strong>de</strong>r schon eine Transmission-Line<br />
ist, läßt sich schwer sagen.<br />
Auf je<strong>de</strong>n Fall läßt sich hier die Resonanzfrequenz<br />
<strong>de</strong>s Lautsprechersystems und damit<br />
<strong>de</strong>r Q-Faktor beeinflussen, wie es bei<br />
einem Baßreflexgehäuse <strong>de</strong>r Fall ist. Gleichzeitig<br />
zeigt <strong>de</strong>r Tunnel Transmission-Line<br />
Effekte im Bereich <strong>de</strong>r sehr tiefen Frequenzen,<br />
weil er sehr lang ist. Grundsätzlich<br />
zeigt je<strong>de</strong>r Reflextunnel diese Effekte. Da<br />
<strong>de</strong>r Tunnel aber normalerweise sehr viel<br />
kürzer ist, verfärben diese Effekte meistens<br />
<strong>de</strong>n Klang im Mitteltonbereich. Eigenartigerweise<br />
ist diese Verfärbung bei einigen<br />
Lautsprechern hörbar, bei an<strong>de</strong>ren nicht.<br />
Woran liegt das?<br />
Das Luftvolumen vor <strong>de</strong>m Reflextunnel ist<br />
eine Parallelkapazität.<br />
Spannung U Kon<strong>de</strong>nsator<br />
Spannung U<br />
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Luftvolumen<br />
V<br />
Ähnlich wie in <strong>de</strong>r Schaltung oben <strong>de</strong>r<br />
Wi<strong>de</strong>rstand <strong>de</strong>s Kon<strong>de</strong>nsators zu hohen<br />
Frequenzen immer kleiner wird und damit<br />
die hochfrequenten Anteile einer angelegten<br />
Spanung über <strong>de</strong>n Kon<strong>de</strong>nsator abfließen,<br />
bevor die <strong>de</strong>n Wirkwi<strong>de</strong>rstand erreichen,<br />
arbeitet die akustische Parallelkapazität.<br />
Die Luft ist durch ihre Komprimierbarkeit<br />
in <strong>de</strong>r Lage akustische Energie zu<br />
speichern, ebenso wie ein Kon<strong>de</strong>nsator<br />
elektrische Energie speichert. Der Umfang<br />
in <strong>de</strong>m ein Luftvolumen Energie speichern<br />
kann, ist von <strong>de</strong>r Größe <strong>de</strong>s Volumens und<br />
<strong>de</strong>r Frequenz abhängig. Aus diesem Grund<br />
müssen kleine Baßreflexgehäuse grundsätzlich<br />
mit Dämpfungsmaterial versehen wer<strong>de</strong>n,<br />
große nur soweit sie parallel Wän<strong>de</strong><br />
haben (Stehwellenbildung). Gleichzeitig sollte<br />
<strong>de</strong>r Tunnel möglichst kurz o<strong>de</strong>r noch<br />
besser gar nicht da sein (Passiv Strahler),<br />
um eine Anregung <strong>de</strong>r Rohrresonanz zu<br />
vermei<strong>de</strong>n.