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36<br />
Alle zitierten Arbeiten sind unter www.<strong>SHACKMAN</strong>.<strong>de</strong> erhältlich<br />
Frequenzweiche<br />
Eins vorweg! Selbst wenn von <strong>de</strong>n technischen<br />
Daten her keine Zweifel über die<br />
Qualität <strong>de</strong>r konzipierten Box bestehen,<br />
sollte niemand <strong>de</strong>m Irrtum unterliegen, eine<br />
optimale Frequenzweiche sei einfach mit<br />
<strong>de</strong>m Taschenrechner kalkulierbar. Um sich<br />
selbst vor Enttäuschungen zu schützen,<br />
sollte je<strong>de</strong>r wissen, daß je<strong>de</strong> Frequenzweiche<br />
auf rein theoretischem Wege nur grob<br />
angenähert ermittelbar ist. Im Grun<strong>de</strong> läßt<br />
sich gar keine Frequenzweiche „errechnen"!!.<br />
Eine Weiche ist nur komplett neu<br />
„entwickelbar" mithilfe aufwendiger technischer<br />
Hilfsmittel, wie Frequenzgenerator,<br />
Echtzeitanalysator o<strong>de</strong>r Pegelschreiber höherer<br />
Qualitätsstufe, Phasenmesser, Oszilloskop<br />
o<strong>de</strong>r ganz wichtig, Polarfrequenzmesser<br />
(s. Kap. Studiolautsprecher) o<strong>de</strong>r gar<br />
schalltoter Raum.<br />
Wer über diese Möglichkeiten gar nicht<br />
o<strong>de</strong>r nur zum Teil verfügt, sollte vielleicht<br />
fertige Weichenvorschläge (Artnr. 02 o<strong>de</strong>r<br />
200er Endnummer) o<strong>de</strong>r, noch sicherer, auf<br />
unsere kompletten Bauvorschläge (800er<br />
Endnummern), die komplett bestückte Weichen<br />
o<strong>de</strong>r Weichen-Kits enthalten, zurückgreifen.<br />
Doch keine Angst. Auch wem diese Vorbedingungen<br />
als unerreichbar erscheinen, sollte<br />
seinen einmal gefaßten Mut behalten,<br />
<strong>de</strong>nn es gibt tatsächlich eine einzige relativ<br />
einfache Möglichkeit zur Optimierung von<br />
Frequenzweichen o<strong>de</strong>r Boxen ganz allgemein:<br />
das Ohr!! (wenn man „es" hat). Nur<br />
ist lei<strong>de</strong>r (o<strong>de</strong>r zum Glück??) das Ohr kein<br />
absolutes Meßinstrument (selbst wenn man<br />
„das Ohr" wirklich hätte). Nicht nur die<br />
akustische Erinnerungsfähigkeit <strong>de</strong>s Ohres<br />
son<strong>de</strong>rn hauptsächlich psychologische<br />
Grün<strong>de</strong> verhin<strong>de</strong>rn seine Anerkennung als<br />
Meßgerät, <strong>de</strong>nn wer kann sich schon davon<br />
freisprechen, das zu glauben zu hören, was er<br />
hören möchte, positiv o<strong>de</strong>r negativ, ganz<br />
egal, geschweige <strong>de</strong>nn, sich von seinem<br />
eigenen „Hörgeschmack" leiten zu lassen.<br />
Deshalb sollte bei <strong>de</strong>r „Verfahrensweise-<br />
Ohr" immer!! eine sogenannte Referenz<br />
vorhan<strong>de</strong>n sein. Das heißt, man vergleicht<br />
direkt und möglichst ohne zeitliche Verzögerung<br />
(sogenannter A-B-Vergleich) die<br />
eigene Entwicklung mit einem von uns<br />
selbst o<strong>de</strong>r besser von Fachleuten, die nicht<br />
unbedingt aus <strong>de</strong>r sogenannten „Hifi-Szene"<br />
stammen müssen (s. so manchen Test-<br />
bericht in sogenannten „Hill-Zeitschriften"<br />
o<strong>de</strong>r manche „Hifi-Fachberater"), anerkannten<br />
Vergleichslautsprecher (z. B. alle Studio-Monitore<br />
o<strong>de</strong>r Abhöreinheiten)!<br />
Die Entwicklung eigener Frequenzweichen<br />
Wie bereits ange<strong>de</strong>utet wur<strong>de</strong>, ist es außeror<strong>de</strong>ntlich<br />
schwierig, eine Frequenzweiche<br />
zu „errechnen", zumin<strong>de</strong>st soweit erhebliche<br />
Abweichungen vom theoretischen'I<strong>de</strong>alfall<br />
vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n sollten.<br />
Grundsätzlich entschei<strong>de</strong>n die eingesetzten<br />
Lautsprecherchassis über die Ausführung<br />
<strong>de</strong>r Frequenzweiche, da die „Frequenzweiche"<br />
nur ein <strong>de</strong>m Lautsprecher vorgeschaltetes<br />
Filter ist, und daher<br />
1. Die Durchlaßkurve <strong>de</strong>s Filters und <strong>de</strong>r<br />
Frequenzgang <strong>de</strong>s Lautsprechers sowie<br />
<strong>de</strong>r Phasenverlauf zusammen! betrachtet<br />
wer<strong>de</strong>n muß.<br />
2. Die mechanische und elektrische Belastbarkeit<br />
<strong>de</strong>r verwen<strong>de</strong>ten Lautsprecher<br />
eine bestimmte Filtersteilheit erfor<strong>de</strong>rt.<br />
3. Der frequenzabhängige Wi<strong>de</strong>rstand <strong>de</strong>r<br />
Lautsprecher (s. Impedanzkurve) die<br />
Funktion <strong>de</strong>r Frequenzweiche nachteilig<br />
beeinflußt.<br />
Grundsätzlich unterschei<strong>de</strong>t man verschie<strong>de</strong>ne<br />
Filtertypen und verschie<strong>de</strong>ne Flankensteilheiten.<br />
Die gebräuchlichsten<br />
Filtertypen sind<br />
a) Chebyshev - Filter<br />
b) Butterworth - Filter<br />
c) Bessel - Filter<br />
Die Flankensteilheit wird angegeben in<br />
dB/oktave und gibt an, wie die Spannung<br />
am Lautsprecher im Sperrbereich <strong>de</strong>s Filters<br />
reduziert wird.<br />
Butterworth-Filter<br />
n<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
L,<br />
1<br />
1,41<br />
1,5<br />
1,531<br />
1,545<br />
(Q)<br />
(1)<br />
(0,<strong>70</strong>7)<br />
(6,67)<br />
(0,65)<br />
(0,64)<br />
Bessel-Filter<br />
n<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
1<br />
1,362<br />
1,463<br />
1,501<br />
(C.)<br />
(1)<br />
(0,734)<br />
(0,684)<br />
(0,666)<br />
L2<br />
1,41<br />
0,75<br />
0,63<br />
0,59<br />
Chebychev-Filter<br />
n ' L,<br />
1 1,000<br />
2 1,303<br />
3 1,652<br />
4 1,377<br />
(C.)<br />
(1,000)<br />
(0,768)<br />
(0,605)<br />
(0,726)<br />
(CJ<br />
(0,<strong>70</strong>7)<br />
(1,33)<br />
(1,577)<br />
(1,694)<br />
Gebräuchlich sind:<br />
6 dB/okt. = Filter ler Ordnung<br />
12 dB/okt. = Filter 2er Ordnung<br />
18 dB/okt. = Filter 3er Ordnung<br />
24 dB/okt. = Filter 4er Ordnung.<br />
Diese Werte bezeichnen die maximale<br />
Abschwachung pro Oktave. Im Bereich <strong>de</strong>r<br />
Trennfrequenz <strong>de</strong>s Filters ist die Abschwächung<br />
pro Oktave je nach Filtertyp sehr viel<br />
geringer. Die Ursache hierfür sind die<br />
unterschiedlichen Anwendungsgebiete <strong>de</strong>r<br />
verschie<strong>de</strong>nen Filtertypen.<br />
Chebyshev-Filter wur<strong>de</strong>n für die beste Sperrwirkung<br />
entwickelt, das Impulsübertragungsverhalten<br />
ist allerdings nicht son<strong>de</strong>rlich<br />
gut.<br />
Besselfilter wur<strong>de</strong>n für bestes Impulsübertragungsverhalten<br />
entwickelt, die Sperrwirkung<br />
im Bereich <strong>de</strong>r Trennfrequenz ist<br />
allerdings sehr gering.<br />
Butterworthfilter stellen einen Kompromiß<br />
dar, bei guter Sperrwirkung ermöglichen sie<br />
ein recht gutes Impulsübertragungsverhalten.<br />
Als Ausgangspunkt für eine Frequenzweichenberechnung<br />
für einen „i<strong>de</strong>alen"<br />
Lautsprecher mit linearem Frequenzgang<br />
und Phasenverlauf sowie konstantem Wi<strong>de</strong>rstand<br />
R ist die Filterberechnung nach folgen<strong>de</strong>n<br />
Tabellen möglich:<br />
Um aus <strong>de</strong>n Tabellen die jeweils richtigen Werte für Lj 2i 3 .zu erhalten, multipliziere man<br />
<strong>de</strong>n Wert L <strong>de</strong>r jeweiligen Spalte <strong>de</strong>r Tabelle mit:<br />
Um aus <strong>de</strong>n Tabellen die jeweils richtigen Werte für Cj 2, 3 ,^u erhalten, multipliziere man<br />
<strong>de</strong>n Wert (c) <strong>de</strong>r jeweiligen Spalte <strong>de</strong>r Tabelle mit:<br />
Z = Schwingspulen-Impedanz<br />
fc = gewünschte Übernahme-Frequenz.<br />
Lif2,3... u. C[ 2,3 *• Diagramm „Filterordnung"<br />
L2<br />
2,204<br />
1,187<br />
1,022<br />
L2<br />
0,839<br />
0,685<br />
0,488<br />
(C2)<br />
(0,454)<br />
(0,843)<br />
(0,978)<br />
(C2)<br />
(1,191)<br />
(1,460)<br />
(2,051)<br />
L3<br />
0,5<br />
1,082<br />
1,382<br />
L3<br />
0,293<br />
0,613<br />
L3<br />
1,108<br />
1,517<br />
(C3)<br />
,<br />
(2)<br />
(0,92)<br />
(0,72)<br />
(C3)<br />
(3,417)<br />
(1,632)<br />
(C,)<br />
(0,903)<br />
(0,659)<br />
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L4<br />
2,61<br />
1,12<br />
L4<br />
4,731<br />
U<br />
0,887<br />
(C4)<br />
(0,383)<br />
(0,894) 0,309<br />
(C«)<br />
(0,211)<br />
(C4)<br />
(1,127)<br />
L5<br />
(C5)<br />
(3,24)<br />
(C5)<br />
L5 (C,)