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Geschlossene Box<br />
Ähnlichkeiten unerwünscht?<br />
Alle zitierten Arbeiten sind unter www.<strong>SHACKMAN</strong>.<strong>de</strong> erhältlich<br />
Es gibt geschlossene Lautsprechergehäuse,<br />
Schallwän<strong>de</strong>, Baßreflexlautsprecher, Transmissionsline<br />
Gehäuse, Hörner, eine Reihe<br />
exotisch anmuten<strong>de</strong>r Kombinationen wie z.<br />
B. <strong>de</strong>n Karlson Coupler. Ebenso wird viel<br />
darüber diskutiert welches <strong>de</strong>r unterschiedlichen<br />
Gehäuse die besten Ergebnisse ermögliche.<br />
Tiefere o<strong>de</strong>r „satte" Bäaase, mehr Dynamik,<br />
besserer Wirkungsgrad, sauberes Impulsverhalten<br />
sind einige <strong>de</strong>r Begriffe. Man<br />
gewinnt <strong>de</strong>n Eindruck, es lägen Welten zwischen<br />
<strong>de</strong>n unterschiedlichen Möglichkeiten.<br />
Eigentlich erstaunlich, auf <strong>de</strong>r einen Seite<br />
ist ein Lautsprecher, auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite<br />
ist immer die gleiche Luft mit genau<br />
bekannten Eigenschaften. Offensichtlich wer<strong>de</strong>n<br />
diese Eigenschaften von <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen<br />
Gehäusetypen auf unterschiedliche<br />
Weise genutzt. Ärgerlicherweise sind die<br />
Ergebnisse zwar <strong>de</strong>utlich hörbar, die Vorgänge<br />
selbst dagegen unsichtbar, es ist<br />
daher nicht uninteressant, diese Eigenschaften<br />
<strong>de</strong>r Luft und die Funktionsweise <strong>de</strong>r<br />
verschie<strong>de</strong>nen Lautsprechergehäuse zu kennen.<br />
Die Luft ist ein Gasgemisch mit einer spezifischen<br />
Dichte von 1,189 Kilogramm pro<br />
Kubikmeter.<br />
Das heißt, die Luft hat eine Masse. Masse<br />
ist die Eigenschaft je<strong>de</strong>r Materie, träge und<br />
schwer zu sein. Gleichzeitig ist die Luft als<br />
Gasgemisch elastisch, also komprimierbar.<br />
Mit Trägheitskräften „wehrt" sich Materie<br />
gegen Beschleunigung, mit Elastizitätskräften<br />
versucht sie ihre ursprüngliche Lage<br />
wie<strong>de</strong>r einzunehmen.<br />
Nimmt man ein Materieteilchen (z. B.<br />
Gasmolekül) und bringt es durch eine Kraft<br />
von außen aus seiner Ruhelage, so wird es,<br />
wenn die Kraft wegfällt eine Zeitlang um<br />
diese Ruhelage hin- und herpen<strong>de</strong>ln. Es<br />
schwingt. , "' f?<br />
Was im Kleinen gilt, gilt meistens auch im<br />
Großen. Bringt man eine elastisch aufgehängte<br />
Lautsprechermembran aus ihrer<br />
Ruhelage, so wird sie in einer „abklingen<strong>de</strong>n"<br />
Schwingung in ihre Rugelage zurückkehren.<br />
Die Frequenz mit <strong>de</strong>r diese Schwingung<br />
erfolgt heißt Resonanzfrequenz und<br />
läßt sich errechnen.<br />
Dabei ist<br />
M die bewegte Masse in Kilogramm<br />
C die Nachgiebigkeit (Compliance) in m<br />
pro Newton (N) 1 Kilogramm entspricht<br />
9,81 N<br />
So hat ein Lautsprechersystem mit einer<br />
effektiven bewegten Masse von 16 g und<br />
einer Nachgiebigkeit von 0,00145 m/N eine<br />
Resonanzfrequenz von 33Hz.<br />
Baut man einen solchen Lautsprecher in ein<br />
Gehäuse ein, so addiert sich zu einer Fe<strong>de</strong>rsteife<br />
<strong>de</strong>r Membranaufhängung die Fe<strong>de</strong>rsteife<br />
<strong>de</strong>r Luft, die im Gehäuse eingeschlossen<br />
ist. Die Fe<strong>de</strong>rsteife <strong>de</strong>r Kombination<br />
wird größer. Damit muß sich die Resonanzfrequenz<br />
än<strong>de</strong>rn. Wenn z. B. die Aufhängung<br />
<strong>de</strong>r Membran und das Luftvolumen<br />
die gleiche Fe<strong>de</strong>rsteife haben ergibt sich:<br />
bei doppelter Fe<strong>de</strong>rsteife ist:<br />
für die Resonanzfrequenz gilt jetzt:<br />
die Resonanzfrequenz erhöht sich um <strong>de</strong>n<br />
Faktor<br />
Dieses Luftvolumen, <strong>de</strong>ssen Fe<strong>de</strong>rsteife<br />
gleich <strong>de</strong>r Fe<strong>de</strong>rsteife <strong>de</strong>r Mambranaufhängung<br />
ist, heißt VAS und errechnet sich:<br />
Die Resonanzfrequenz je<strong>de</strong>s Lautsprechersystems<br />
in je<strong>de</strong>m Gehäuse läßt sich jetzt<br />
ebenfalls berechnen:<br />
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Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Resonanzfrequenz beim Einbau<br />
in ein geschlossenes Lautsprechergehäuse.<br />
17<br />
Damit allein ist jedoch noch nichts gewonnen,<br />
<strong>de</strong>nn bisher ist noch nicht bekannt<br />
welchen Schalldruck ein eingebauter Lautsprecher<br />
bei dieser Frequenz erzeugt. Der<br />
Schalldruck bei höheren Frequenzen wird<br />
vom Hersteller in dB/Watt/1 m Abstand<br />
angegeben. Folgt man <strong>de</strong>r For<strong>de</strong>rung nach<br />
linearem Frequenzgang, so muß <strong>de</strong>r Laut- '<br />
Sprecher bis zu seiner Resonanzfrequenz<br />
diesen Schalldruck erzeugen.<br />
Der Freiluft Qt eines Lautsprechers gibt das<br />
Verhältnis von Schalldruck bei Resonanzfrequenz<br />
fo zu Schalldruck bei höheren<br />
Frequenzen an.<br />
Außer<strong>de</strong>m gibt <strong>de</strong>r Q-Faktor Aufschluß<br />
über <strong>de</strong>n Frequenzgang, das Ausschwingverhalten<br />
und <strong>de</strong>n Phasenverlauf im Bereich<br />
tiefer Frequenzen.<br />
Schalldruck P in Abhängigkeit verschie<strong>de</strong>ner<br />
QT<br />
Der Q-Faktor ist das Ergebnis <strong>de</strong>s Zusammenwirkens<br />
von mechanischer Schwingung<br />
und elektrischer Bedämpfung. Die Schwingung<br />
<strong>de</strong>r Membran alleine ist „unterbedämpft"<br />
<strong>de</strong>r Q-Faktor daher hoch, die<br />
Membran überschwingt sehr stark und<br />
außer<strong>de</strong>m nur in einer Frequenz.<br />
Mit Hilfe <strong>de</strong>s Antriebes, also <strong>de</strong>r Schwingspule<br />
in einem Magnetfeld, lassen sich <strong>de</strong>r<br />
Lautsprechermembran auch Schwingungen<br />
an<strong>de</strong>rer Frequenzen „aufzwingen", ebenso<br />
ist <strong>de</strong>r Antrieb in <strong>de</strong>r Lage, die Membran zu<br />
bremsen, das heißt, die Schwingung zu<br />
bedampfen.