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Das menschliche Manifest - holger-niederhausen

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Sobald wir mit anderen Menschen in eine Beziehung treten, stehen wir vor<br />

Fragen des rein menschlich verstandenen Rechts – vor Fragen, die das rechte<br />

Miteinander betreffen. Im Physischen sind wir voneinander abhängig und<br />

aufeinander angewiesen. Volle Freiheit im Physischen, in der äußeren Welt,<br />

ist einfach keine <strong>menschliche</strong> Realität, denn hier wird sie zum Unrecht...<br />

*<br />

Immer wieder müssen wir danach streben, die Abstraktheiten zu überwinden<br />

und die Realitäten empfinden zu lernen.<br />

Ein abstraktes Denken kann zum Beispiel immer behaupten, die Hartz-IV-<br />

Sätze seien menschenwürdig, „wissenschaftlich berechnet“ und so weiter.<br />

Die Realität würde man erst kennenlernen, wenn man selbst versuchen würde,<br />

mit solchen „Sätzen“ zu leben – oder wenn man ein vollkommen anderes<br />

Denken erringen könnte, das in die wirkliche Realität einzutauchen vermag.<br />

Mit einem solchen Denken würde man auch die enorme Zunahme prekärer<br />

Niedriglohn-, befristeter, Teilzeit-, Leiharbeits- und anderer „Arbeitsplätze“,<br />

den rasanten Anstieg von psychischen Krankheiten und Burnout-Syndromen<br />

usw. sehr tief erleben – erleben, was dies an Leid für den Einzelnen und als<br />

Tatsache für eine ganze Gesellschaft bedeutet...<br />

Wenn wir der tiefsten Sehnsucht nach einer <strong>menschliche</strong>n Welt folgen<br />

wollen, brauchen wir eine vollkommene Befreiung von allen Phrasen und<br />

Abstraktheiten. Dann müssen wir danach streben – und dies auch wagen! –,<br />

immer tiefer zu erleben, dass unsere Gesellschaft die Menschlichkeit<br />

regelrecht auspresst; dass sie in ihren Strukturen zutiefst unmenschlich,<br />

krank und krankmachend ist. Die von uns geschaffenen Strukturen bringen<br />

zahlloses Leid bis hin zu seelischen und körperlichen Krankheiten hervor,<br />

weil sie nicht menschlich sind.<br />

Nehmen wir unsere tiefste Sehnsucht ernst und schauen wir mit diesem Blick<br />

auf die Realität. Dann sehen wir die Krankheit. Lassen wir die innere Erschütterung<br />

zu...<br />

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