02.11.2013 Aufrufe

Das menschliche Manifest - holger-niederhausen

Das menschliche Manifest - holger-niederhausen

Das menschliche Manifest - holger-niederhausen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Wir haben gesehen, dass die Rechtsfragen umfassend in der politisch-demokratischen<br />

Rechtssphäre beantwortet werden müssen. Die Frage aber, wie<br />

dieses Recht dann umgesetzt und realisiert werden kann, betrifft wieder die<br />

gesamte Gesellschaft. Wenn finanzielle Mittel notwendig sind, wer anders<br />

sollte dann Verantwortung übernehmen, als das Wirtschaftsleben? Ein<br />

eigenes Wirtschaftsparlament könnte die Aufgabe haben, hier jeweils<br />

konkrete, gerechte Lösungen zu finden!<br />

Heute versucht der Staat als anonymer „Steuereintreiber“, die Mittel für die<br />

gesellschaftlichen Aufgaben zu bekommen – und Einzelpersonen wie Unternehmen<br />

versuchen, ihm diese Mittel zu entziehen! Viel sachgemäßer ist es,<br />

das gemeinsam Beschlossene an das Wirtschaftsleben zurückzugeben, innerhalb<br />

dessen dann besprechen wird, wie die Gesamtbelastung verteilt werden<br />

soll – und wie man verhindert, dass schwarze Schafe sich entziehen.<br />

Die demokratische Rechtsgemeinschaft gibt die Normen vor, die die<br />

Menschenwürde schützen sollen – und die Wirtschaftsgemeinschaft hat die<br />

Aufgabe, aber auch den inhaltlichen Gestaltungsraum, sie umzusetzen.<br />

Nehmen wir an, die Rechtsgemeinschaft beschließe das Recht auf eine 30-<br />

Stunden-Woche, einen Mindestlohn und die Rente mit 55. Im Wirtschaftsparlament<br />

säßen u.a. Arbeitnehmer- und Unternehmensvertreter gleichberechtigt<br />

nebeneinander und würden gemeinsam überlegen, was geschehen<br />

muss, um diese Regelung in die Wirklichkeit umzusetzen.<br />

In einem solchen Wirtschaftsparlament hätten die Unternehmensvertreter ein<br />

unmittelbares Eigeninteresse daran, die sozialen Kosten z.B. der Arbeitslosigkeit<br />

wirklich den Verursachern anzulasten! Innerhalb des Wirtschaftslebens<br />

selbst würde man zum Beispiel jene Branchen oder Einzelunternehmen<br />

mit den höchsten Gewinnen auch besonders in die Verantwortung<br />

nehmen. 23<br />

23<br />

Diese Gewinne werden oft durch „Rationalisierungen“, Arbeitsplatzverlagerung<br />

etc. erzielt. Aber das „Verursacherprinzip“ kann sich auch zu einem echt solidarischen<br />

Prinzip erweitern: Wer die höchsten Gewinne macht, leistet einfach den<br />

höchsten Beitrag. Dies ist auch in der Steuergesetzgebung bereits so – und kann<br />

sich im direkten Austausch der Wirtschaftsteilnehmer auf freie und bewusste<br />

Weise noch viel differenzierter und damit <strong>menschliche</strong>r gestalten.<br />

65

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!