Das menschliche Manifest - holger-niederhausen
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Rechtssphäre<br />
Beginnen wir unsere weiteren Überlegungen bei der Rechtssphäre, die der<br />
eigentliche Bereich der Politik ist.<br />
Eigentumsrecht<br />
In den vorangegangenen Überlegungen konnten wir empfinden, dass das<br />
heutige Eigentumsrecht oft genug ein Unrecht ist – überall dort, wo es dazu<br />
führt, dass Rechtsfragen unterdrückt werden und der Besitz über Menschen<br />
und ihre Arbeit gestellt wird.<br />
<strong>Das</strong> heutige Eigentumsrecht macht den Besitzer von Produktionsmitteln<br />
zugleich zum Besitzer <strong>menschliche</strong>r Arbeitskraft, die nur entlohnt werden<br />
muss – mit all den Machtungleichgewichten, die wir kennen. Eine<br />
ebensolche Macht hat auch der Besitzer von Grund und Boden.<br />
Arbeitnehmer und Mieter aller Art sind darauf angewiesen, eine Arbeit und<br />
Wohnung zu haben, Räume zu nutzen usw. – und die Lohn- und Mietpreis-<br />
Verhältnisse widersprechen heute vielfach jeglichem Gerechtigkeitssinn.<br />
Auch der gesamtgesellschaftliche Wohlstand nimmt ab, wenn der Besitz an<br />
Produktionsmitteln und an Grund und Boden nicht zugleich dem Wohle aller<br />
dient.<br />
Gerecht und sachgemäß kann nur ein Nutzungsrecht von Eigentum sein, das<br />
seine Grenzen da findet, wo es weder der Privatnutzung, noch in ausgewogenem<br />
Maße dem Nutzen aller, sondern der Profit-Erzielung dient. In diesem<br />
Punkt nämlich wird Eigentumsrecht zu Unrecht, denn es setzt den Nicht-<br />
Eigentümer und dessen Benachteiligung voraus.<br />
Dieser Bereich der Rechtssphäre wirkt in stärkstem Maße auch auf den<br />
gesamten Kulturbereich zurück. Unzählige Kulturprojekte sowie überhaupt<br />
alle gemeinnützigen Initiativen der Zivilgesellschaft sind auf bezahlbaren<br />
Raum angewiesen! Privatbesitz führt dagegen zu immer höher steigenden<br />
Mieten – was noch dadurch beschleunigt wird, dass in allen Mieten zusätzlich<br />
die explodierenden Bodenpreise enthalten sind.<br />
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