Gesamte Zulassungsarbeit als PDF-File - Patio13

Das Projekt Patio 13 9
Die Bildungsinstitutionen reagieren entweder hilflos oder gar nicht. Auch erweisen sich
die herkömmlichen pädagogischen Maßnahmen als völlig ungeeignet für diese
Zielgruppe.
WEBER (2003, S.172) schreibt:
„In Kolumbien gibt es zahllose Programme, die auf die
Resozialisierung obdachloser Kinder ausgerichtet sind. Eine
spezielle Schule nur für Straßenkinder mit einer geeigneten
Didaktik und Methodik fehlt jedoch. Die Lehrer der öffentlichen
und privaten, insbesondere der kirchlichen Lehreinrichtungen
stehen häufig vor dem Problem, was sie mit den obdachlosen
Minderjährigen anfangen sollen, die vor der Tür des
Klassenzimmers auftauchen. Niemand berät die Lehrer, wie sie
mit dieser Gegebenheit umgehen können. Ihre Ausbildung hat sie
auf diese Situation auch überhaupt nicht vorbereitet. Bis auf den
heutigen Tag hat sich keine Schule oder Universität in Kolumbien
dem pädagogischen Problem ‚Straßenkinder‘ in gebührender
Weise gestellt.“
Genau das hat sich das Projekt Patio13 zur Aufgabe gemacht, eine Pädagogik zu
entwickeln, welche den Ansprüchen und Bedürfnissen der Straßenkinder gerecht
werden kann und diesen somit den Ausbruch aus dem Teufelskreis von Armut,
Ausbeutung, Gewalt und Verelendung ermöglicht.
3.1.1 Projekt Patio 13 – Was ist das?
Der Hauptunterschied zu den meisten anderen bestehenden Hilfsprojekten besteht darin,
dass das Patio13 Projekt in erster Linie pädagogisch und nicht karitativ ausgerichtet ist.
So soll neben der Soforthilfe wie Kleidung, Essen, Gesundheitsfürsorge und einem
Schlafplatz auch auf die Zukunft der Straßenkinder positiv eingewirkt werden. Ein
menschenwürdigeres Leben kann langfristig aber nur durch Bildung erreicht werden.