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Gesamte Zulassungsarbeit als PDF-File - Patio13

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Das Projekt Patio 13 15<br />

In der Arbeit mit Straßenkindern besteht die große Herausforderung darin, eine<br />

Pädagogik zu entwickeln, welche auf die unterschiedlichen Vorkenntnisse und<br />

Qualifikationen der Kinder eingeht und in jedem einzelnen Interesse wecken kann.<br />

Aufgrund schlechter Erfahrungen wollen Straßenkinder meist mit dem, was sie unter<br />

„Schule“ kennengelernt haben, nichts zu tun haben. „Lernen“ dagegen ist für die<br />

meisten etwas, das mit persönlichem Fortschritt in Verbindung gebracht wird und daher<br />

erstrebenswert ist. Eine straßenkindgerechte Bildungseinrichtung muss die<br />

Vorerfahrungen, Defizite und Fähigkeiten der Kinder berücksichtigen und auf diese<br />

eingehen. Ein entscheidender Aspekt dabei ist, dass der „Erziehende“ erkennt, dass es in<br />

erster Linie nicht darum gehen kann, das Kind aus seinem Umfeld herauszulösen. Der<br />

Wunsch, Kindern, die auf der Straße leben zu helfen, muss von eigenen ansozialisierten<br />

oder anderweitig erworbenen Idealvorstellungen frei sein.<br />

SCHIMMEL (1994, S.196) schreibt dazu:<br />

„Die Kinder sollen nicht um jeden Preis, auf keinen Fall gegen<br />

ihren Willen und schon gar nicht, wenn sich ihre<br />

Lebensbedingungen dadurch verschlechtern würden, in die<br />

Familie zurückgebracht beziehungsweise unter allen Umständen<br />

vom Leben auf der Straße abgehalten werden.“<br />

Die Bereitstellung von Bildung muss im sozialen Milieu der Straßenkinder möglich<br />

sein. Deshalb versucht das Patio 13 Projekt den Kindern dort zu begegnen. Wichtig<br />

dabei ist auch anzuerkennen, dass viele Kinder „nicht andere Lebensmodelle entwerfen<br />

wollen, sondern sich ganz einfach Integrationsmöglichkeiten in die bestehende<br />

Gesellschaft wünschen.“ (ebd.S.217)<br />

Bildung für Straßenkinder kann nicht zum Ziel haben, die auf das tägliche Überleben<br />

auf der Straße ausgerichteten Verhaltensweisen einseitig abzulehnen oder zu ersetzen,<br />

sondern an den gemachten Erfahrungen anzuknüpfen und diese mit entsprechenden<br />

Methoden zu erweitern.

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