Gesamte Zulassungsarbeit als PDF-File - Patio13

Das Projekt Patio 13 25
3.3.1 „Narben auf meiner Haut“
Die Arbeit des Patio 13, gerade in der Entstehungszeit des Projekts, ist eng mit der
Fotowerkstatt „Narben auf meiner Haut“ verknüpft. Entstand doch aus der Idee, dem
üblichen Blick von außen (von Journalisten, Wissenschaftlern, Pädagogen) eine
Innenansicht, nämlich den Blick der Straßenkinder auf sich selbst, das Praxisprojekt:
Straßenkinder fotografieren sich selbst.
Von Anfang an verfolgten die Patio 13 Mitarbeiter das Ziel, den Kindern mit ihrer
pädagogischen Intervention nicht irgendetwas aufzwängen zu wollen, sondern vielmehr
zu fragen: Was sagt ihr über euch? Wie seht ihr eure Situation und welche Perspektiven
seht ihr für euren Alltag? Und darauf aufbauend eine Methodik und Didaktik zu
entwickeln.
Vorteile dieses Zugangs zu den Kindern sehen die Projektverantwortlichen darin, dass
das Fotografieren von Anfang an sehr zur Projektteilnahme und -durchführung
motiviert. Dies gilt auch für Kinder die nicht sonderlich eloquent sind oder nicht
schreiben können. Auch ihnen wird die Möglichkeit gegeben, „zu Wort zu kommen“.
Um zu Fotografieren bedürfen die Kinder nur geringfügiger Instruierung und auch
dessen Durchführung geht sehr schnell von statten. Trotzdem lässt es einen sehr
authentischen Einblick in das Leben der Straßenbewohner zu. Besonders wenn diese
selber als Fotograf fungieren.
„Sie (die Bilder) geben uns die Möglichkeit, dem Blick der Kinder
zu folgen und uns ihre Sicht zu eigen zu machen.“
(WEBER in: STEIGMANN 2003)
Auch sagt die Motivwahl und dessen Darstellung viel über das Selbstverständnis des
Fotografen aus, welcher sich in den allermeisten Fällen selbst porträtierte.