Gesamte Zulassungsarbeit als PDF-File - Patio13

Das Projekt Patio 13 29
Die Gewaltbereitschaft ist bei Straßenkindern allgemein sehr hoch. Gerade als Mittel
der Konfliktbewältigung haben viele Kinder nur die Anwendung von Gewalt kennen
gelernt und so wird diese entsprechend schnell ergriffen. So sind viele Straßenkinder
auch ständig bewaffnet.
Um diesen Belastungen standhalten zu können und mit Faktoren wie Angst, Einsamkeit,
Hunger und Kälte klarzukommen ist sowohl hier, als auch überall anderswo, die Flucht
in die Drogen oft der einzige gangbare Weg.
Unterschiede:
Zwar kommen, sowohl in Drittwelt- wie auch in Staaten der „ersten Welt“,
Straßenkinder meist aus sozial schwachen Familien mit einem verhältnismäßig
geringen Einkommen, doch ist gerade in Zivilisationsländern der Trend sehr stark dahin
gehend, dass auch Kinder der Mittelschicht den Weg auf die Straße wählen.
Grund dafür ist hier nicht die sozio- ökonomische Situation der Familie, sondern ein
Desinteresse an der Person des Kindes, Gefühlskälte, übergroßer Leistungsdruck oder
ständige Bevormundung vonseiten der Eltern.
Die Kinder kommen mit der Straße in Berührung, weil ihr familiäres Umfeld
unerträglich geworden ist. Für Kinder in Lateinamerika ist es dagegen meist die Arbeit,
die sie verrichten müssen, um ihren Beitrag zum Überleben der Familie zu leisten, die
sie sich der Straße annähern lässt.
So ist der überwiegende Teil der Straßenkinder in Entwicklungsländern als erwerbstätig
einzustufen. Gearbeitet wird als Lastenträger, Schuhputzer, fliegende Händler,
Botengänger, Autowascher und -bewacher, Zeitungsverkäufer usw. wohingegen die der
westlichen Welt keinem vergleichbaren Erwerb nachgehen.
Länder der Industrienationen haben oft einen hohen Migrantenanteil, welche einen
großen Anteil der auf der Straße Lebenden ausmacht, meist um einer drohenden