Januar 2013 - CDU Kreisverband Ravensburg
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Die Abgeordneten haben das Wort<br />
KREISTEIL<br />
Europäische Union und Amerika rücken näher<br />
EU intensiviert Handelsbeziehungen mit Nord-, Zentral- und Südamerika<br />
Handelsbeziehungen und deren Ausbau sind für die Europäische<br />
Union von größter Bedeutung. Dies trifft in besonderer Weise für<br />
Deutschland zu, das aufgrund seines großen Außenhandelsüberschusses<br />
als „Exportweltmeister“ gilt. Unser Wohlstand hängt<br />
maßgeblich von der Erschließung neuer Wachstumsmärkte ab. Der<br />
Binnenmarkt alleine wird kein dauerhaftes, stabiles Wachstum generieren<br />
können.<br />
In den letzten Jahren trat immer klarer zum Vorschein, dass im<br />
Zuge der DOHA-Verhandlungen im Rahmen der WTO mit keinem<br />
Ergebnis zu rechnen ist. Die Europäische Union hat daher beschlossen,<br />
mit verschiedenen Nationen bilaterale Abkommen auszuhandeln.<br />
Der nord- und südamerikanische Kontinent spielt dabei<br />
eine zunehmend wichtigere Rolle. Als Vizepräsidentin der Delegation<br />
zu den Beziehungen mit Kanada im Europäischen Parlament<br />
beschäftige ich mich intensiv mit den Verhandlungen über<br />
ein Abkommen mit Kanada. Darüber hinaus finden bereits erste<br />
Vorverhandlungen zu einem EU-USA Handelsabkommen statt.<br />
Aber nicht nur die strategischen Wirtschaftsbeziehungen mit<br />
Nordamerika sollen vertieft werden.<br />
Auch Süd- und Zentralamerika rücken immer stärker in unseren<br />
Fokus. Im Europäischen Parlament haben wir uns im Dezember<br />
2012 entschlossen für drei Handelsabkommen mit Peru, Kolumbien<br />
und Zentralamerika ausgesprochen.<br />
Ziel dieser drei Abkommen ist es, dass einerseits für europäische<br />
Investoren neue, teils dynamisch wachsende, Absatzmärkte erschlossen<br />
werden und anderseits in Lateinamerika vermehrt Arbeitsplätze<br />
geschaffen werden. Haupthandelsgüter sind landwirtschaftliche<br />
Produkte aus Lateinamerika und europäische Maschinen.<br />
Das Entwicklungspotenzial der Region soll politisch und wirtschaftlich<br />
nachhaltig gefördert werden.<br />
Für eine Intensivierung der Wirtschaftsbeziehungen sind die Einhaltung<br />
der Menschenrechte und der demokratischen Prinzipien<br />
unsere unbedingte Grundlage. Die Achtung internationaler Sozialund<br />
Umweltschutzstandards stellen für mich weitere Kernforderungen<br />
dar.<br />
Die Vertragstexte geben der EU und Peru, Kolumbien, sowie den<br />
Karibikstaaten Costa Rica, Honduras, Guatemala, Panama, El Salvador<br />
und Nicaragua eine umfangreiche und ambitionierte rechtliche<br />
Basis für die Beziehungen. Es sollen neue Geschäftsmöglichkeiten,<br />
zusätzliche Direktinvestitionen und Arbeitsplätze in den<br />
Partnerländern und in der EU geschaffen werden. Im Mittelpunkt<br />
dieser Abkommen steht für mich, dass die Verbesserung sozialer<br />
Aspekte die Grundlage unseres Dialogs bildet. Aus diesem Grund<br />
weise ich ganz deutlich auf die Menschenrechtsklausel in allen<br />
Vertragstexten hin, deren Achtung Priorität haben muss.<br />
Viele der erwähnten Staaten zeigen noch Verbesserungsmöglichkeiten<br />
im Bereich der Menschenrechte, des Arbeitnehmer- und<br />
des Umweltschutzes sowie der Produktsicherheit. Um diese Karibik-<br />
und Andenstaaten in ihren Bemühungen um ein sozialgerechteres<br />
und ökologisch nachhaltigeres Handeln zu unterstützen, stehen<br />
wir in der Verantwortung, ein Zeichen für ein langfristiges Zukunftsprojekt<br />
und eine loyale Partnerschaft zu setzen.<br />
Ich befürworte ausdrücklich auch die Abkommen zwischen der<br />
EU und Peru, Kolumbien und Zentralamerika aus ökonomischer,<br />
sozialer und ökologischer Sicht und bin überzeugt, dass es sich als<br />
win-win-Situation für alle Partner auswirken wird. > Seite 19