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EZB-Zinssenkung - GELD-Magazin

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ROHSTOFFE ° Aktuelle Trends<br />

ROHÖL ° Schwache Konjunkturaussichten<br />

STARTSCHWIERIGKEITEN. So richtig will der Wachstumsmotor nicht anspringen, diese<br />

Erkenntnis scheint sich unter Experten bereits durchgesetzt zu haben. Angesichts der anhaltenden<br />

Bilanz-Sanierung in den Industrieländern und der weiterhin hohen Exportabhängigkeit<br />

der Schwellenländer rechnet etwa John Greenwood, Chefökonom von Invesco, im weiteren<br />

Jahresverlauf 2013 mit unterdurchschnittlichen globalen Wachstumsraten bei geringem Infl<br />

ationsdruck. Diese nicht gerade euphorischen Aussichten haben natürlich großen Einfl uss<br />

auf den konjunktursensitiven Rohstoff Erdöl, wahre Höhenfl üge erscheinen in diesem Zusammenhang<br />

unwahrscheinlich. „Die historische Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank<br />

und Signale der Fed für die Fortsetzung des Anleihekaufprogramms waren hingegen die positiven<br />

Markttreiber der letzten Wochen”, so Ole<br />

Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. Verschlechterte<br />

Konjunkturdaten aus China und ein<br />

MARKE BRENT IN USD/BARRELL<br />

Rekord-Öllagerbestand in den USA hätten die<br />

Märkte anfangs noch ins Taumeln gebracht. „Die<br />

schlechten Daten aus China haben insbesondere<br />

die Industriemetalle getroffen. Aber auch der<br />

Energiesektor musste aufgrund der schwachen<br />

Performance von Erdgas und Benzin Verluste<br />

hinnehmen”, analysiert Hansen. Aktuell befi ndet<br />

sich Öl in einem volatilen Seitwärtstrend, eine<br />

Bewegung, die sich auf absehbare Zeit weiter<br />

fortsetzen könnte. (hk)<br />

SAUDI-ARABIEN 13 %<br />

RUSSLAND 12 %<br />

USA 8 %<br />

IRAN 5 %<br />

RESERVEN CHINA 5 %<br />

RAUSVERKAUF. ° Der Ölmarkt konnte sich von<br />

einem Ausverkauf zwischenzeitlich gut erholen.<br />

Seit Februar hat sich der Abschlag zwischen der<br />

Sorte WTI und Brent kontinuierlich verkleinert. Der<br />

Spread liegt momentan bei 8,7 Dollar pro Barrel –<br />

der niedrigste Stand seit Dezember 2011.<br />

WEIZEN ° Ernteschäden<br />

VERREGNET. Auf dem Agrarsektor war jüngst<br />

WEIZEN IN US-CENT/PFUND<br />

ein deutlicher Preisauftrieb festzustellen, angeführt<br />

von US-Mais und Weizenterminkontrakten.<br />

Hintergrund: Das nasse Frühlingswetter in den<br />

USA hat den Farmern mit ihren Großmaschinen<br />

den Zugang zu den Feldern stark erschwert,<br />

außerdem ist es in den wichtigsten US-Anbaugebieten<br />

immer noch spürbar kalt, sodass Schäden<br />

an der aktuellen Aussaat zu befürchten sind.<br />

Positiv sind hingegen die Aussichten für die kanadische<br />

Ernte; in dem wichtigen Weizenland<br />

sollen heuer über 26 Millionen Acre bestellt werden,<br />

im Vorjahr waren es knapp 24 Millionen Acre.<br />

Auch in Russland sprießt der Weizen kräftig: Es wird mit einer Ernte von 90 bis 95 Millionen Tonnen<br />

Getreide gerechnet, nach 70,9 Millionen Tonnen in 2012. Bei günstigem Wetter könnte<br />

die Ernte laut den russischen Landwirtschaftsbehörden sogar mehr als 100 Millionen Tonnen<br />

betragen. Fazit: Noch lassen sich die Ausmaße der US-Ernteschäden nicht in vollem Umfang<br />

abschätzen, die guten Ergebnisse in Russland oder Kanada sprechen aber nicht für eine dramatische<br />

Verknappung, somit sollte auch der Weizenpreis nicht ins Unermessliche schießen.<br />

Analysten erwarten, dass die US-Agrarbehörde ihre Prognose für die weltweiten Weizenlagerbestände<br />

zum Ende des Vertriebsjahres 2012/13 von 178,23 auf 178,82 Millionen Tonnen<br />

geringfügig anheben wird. (hk)<br />

AUSGLEICH. ° Die Ausfälle in den USA könnten<br />

durch „Prachternten” in Kanada und vor allem<br />

Russland kompensiert werden – mit extremen<br />

Verteuerungen ist deshalb mittelfristig wohl kaum<br />

zu rechnen.<br />

PRODUKTION CHINA 497.566.462 T<br />

USA 401.704.350 T<br />

INDIEN 234.910.000 T<br />

INDONESIEN 84.775.900 T<br />

BRASILIEN 75.731.026 T<br />

CHARTS: Tai-Pan / software-systems<br />

60 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – MAI 2013

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