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Wissenswert<br />

Brennpunkt<br />

W<br />

Wie kam das Eis<br />

zu seinem Stiel?<br />

<strong>Die</strong> Eissaison ist in vollem Gange und neben<br />

Stanitzeln und Bechern erfreut sich auch das<br />

„Eis am Stiel“ größter Beliebtheit. Während<br />

„normales“ Speiseeis schon in der Antike geschätzt<br />

wurde, erblickten die Vorgänger von<br />

„Jolly“, „Twinni“ und Co. erst vor genau 90<br />

Jahren das Licht der Welt. Dafür hat das Eis<br />

am Stiel gleich zwei amerikanische Väter.<br />

Der Süßwarenproduzent Harry B. Burt ließ<br />

sich 1923 die Produktion von Vanilleeis mit<br />

Schokoüberzug an einem Stab patentieren,<br />

während der Limonadenhersteller Frank Epperson<br />

bei der Entdeckung des Wassereises<br />

am Stiel hingegen einfach Glück hatte. Als<br />

11-jähriger vergaß er 1905 sein halbvolles<br />

Limonadenglas samt „Umrührstab“<br />

auf dem Balkon.<br />

Dank eisiger Temperaturen<br />

in der Nacht fror die<br />

Limonade und das Eis<br />

am Stiel war erfunden.<br />

Erst 1923 wurde Epperson<br />

die Bedeutung<br />

dieses Zufalls bewusst<br />

und er reichte<br />

das Patent dafür<br />

ein. Der Rest ist<br />

Geschichte.<br />

Nr. 26, 06./07. Juni 2013<br />

Welche Besonderheiten<br />

hat ein „Jogltisch“?<br />

Seit wann trägt<br />

man(n) Krawatte?<br />

Für manche Männer ist sie eine Qual,<br />

andere fühlen sich ohne sie nicht richtig<br />

angezogen. <strong>Die</strong> Rede ist von der Krawatte,<br />

die ihren Ruf <strong>als</strong> Geschenk-Klassiker<br />

auch am bevorstehenden Vatertag wieder<br />

eindrucksvoll unter Beweis stellen wird.<br />

Begonnen hat wahrscheinlich alles mit<br />

einem weißen Stück Stoff, das durch kroatische<br />

Söldner zur Zeit Ludwig des XIV<br />

nach Frankreich gelangte (um 1660). Als<br />

Teil der militärischen Tracht wurde es am<br />

Kragen in Form einer Schleife befestigt,<br />

während die Enden über der Brust hingen.<br />

Ihren ursprünglichen Trägern verdankt<br />

die Krawatte auch den Namen. Der Kroate<br />

(„Hrvat“) wird bekanntlich in manchen<br />

Mundarten auch „Krawat“ genannt.<br />

Rasch breitete sich die Krawatten-Urform<br />

von Frankreich über ganz Europa<br />

aus. Je nach Mode änderte sich dabei die<br />

Art und Weise, wie Krawatten getragen<br />

wurden - strenger oder eher leger. Oft<br />

Redensarten und ihre Bedeutung<br />

Foto: © Vasik<br />

In ein richtiges Bauernhaus gehört auch ein massiver rustikaler<br />

Tisch. In unmittelbarer Nähe unserer Landesgrenze hat ein ganz<br />

besonderes Exemplar seinen Ursprung - der Jogltisch aus dem oststeirischen<br />

Joglland. Zu den speziellen Merkmalen dieser Tische<br />

zählt eine große quadratische und vor allem verschiebbare Tischplatte.<br />

Unter dieser befindet sich ein geräumiger überaus praktischer<br />

Stauraum, manchmal sogar mit einem Geheimfach. Um<br />

noch mehr Stabilität zu erhalten, sind die Tischbeine in rund 5 - 10<br />

cm Abstand vom Boden durch vier waagrechte Bretter miteinander<br />

verbunden. <strong>Die</strong>se Bretter wurden bzw. werden „Vergeltsgott“<br />

genannt und dienten <strong>als</strong> Schutz der Füße vor dem kalten (weil unbeheizten)<br />

Fußboden. Auch beim Tischgebet leisteten sie <strong>als</strong> Auflage<br />

für die Knie vortreffliche <strong>Die</strong>nste. Daher stammt wohl auch<br />

ihr Name. Echte Jogltische sind heute gesuchte und teure Stücke.<br />

sagten Stoff, Farbe oder Trageweise einiges<br />

über ihren Träger aus. So waren etwa<br />

zur Zeit der französischen Revolution<br />

weiße Krawatten ausschließlich bei Revolutionsgegnern<br />

zu finden. <strong>Die</strong> heute<br />

übliche Trageform („Langbinder“) geht<br />

auf die industrielle Revolution zurück<br />

und setzte sich Ende des 19. Jahrhunderts<br />

europaweit durch.<br />

<strong>Die</strong> Krawatte sorgt oft für heiße Diskussionen.<br />

Foto: © Christian Nähring (www.mitarbeiter-blog.de)/pixelio.de<br />

„auf Draht sein“<br />

Es ist noch gar nicht so lange<br />

her, <strong>als</strong> Telegraphenverbindungen<br />

noch aus Kupferdraht bestanden.<br />

Telefonierte man dam<strong>als</strong>, war<br />

man <strong>als</strong>o tatsächlich „auf Draht”<br />

und galt <strong>als</strong> sehr fortschrittlich.<br />

So bürgerte sich die Redewendung<br />

„auf Draht sein“ rasch für<br />

moderne, zielstrebige und entscheidungsfreudige<br />

Personen ein.<br />

„jemanden übers Ohr hauen“<br />

<strong>Die</strong> - heute <strong>als</strong> Umschreibung für<br />

einen Betrug verwendete - Redewendung<br />

hat ihren Ursprung im<br />

früheren Fechtsport. Damit bezeichnet<br />

man einen schmerzhaften<br />

Hieb auf den Kopf (und damit<br />

über die Ohren), der aus der Verteidigungsposition<br />

heraus geführt<br />

wird. Er gilt <strong>als</strong> unfair, bedarf aber<br />

auch einiger Geschicklichkeit.<br />

„den Nagel auf den Kopf treffen“<br />

Wenn man die momentane Situation richtig einschätzt, oder den Kern<br />

einer Sache erkennt, „trifft man den Nagel auf den Kopf“. Obwohl es<br />

durchaus logisch wäre, hat die Entstehung dieser Redensart nichts<br />

mit dem Hämmern zu tun. Vielmehr dürfte sie aus dem Schießsport<br />

stammen. Bei den Schießscheiben der Vergangenheit befand sich<br />

nämlich genau im Scheibenzentrum ein Nagel (auch Zwecke genannt).<br />

Mit einem „Meisterschuss“ traf man daher genau den „Nagel<br />

auf den Kopf“ (und nicht so wie heute „ins Schwarze“). <strong>Die</strong> Redewendung<br />

könnte allerdings auch auf den lateinischen Satz „Rem acu<br />

tetigisti“ („Du hast die Sache mit der Nadel berührt“) zurückgehen.

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