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Autor: - Mediaculture online

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Das Normalformat wurde auch bestimmend für die Proportionen des<br />

Fernsehformats , die in anderer Weise noch fester vorgegeben sind als die<br />

Filmformate. Das Bildformat auf der Braunschen Röhre ist unaufhebbare<br />

Definitionsgrenze des Bildgeschehens. Formatänderungen – etwa bei der<br />

Ausstrahlung von Breitwandfilmen im Fernsehen, erscheinen nicht als Kaschieren<br />

der Bildfläche, sondern als Gestaltungselemente der Bildfläche. Der schwarze<br />

Balken oben und unten stellt ein zusätzliches Bildelement dar, das in Beziehung<br />

tritt zu den anderen des eigentlichen Bildes.<br />

Erst mit der Änderung des Bildschirmformats durch das zukünftige<br />

hochauflösende Fernsehen (High Definition Television HDTV) und der damit<br />

verbundenen Übernahme der Proportionen des Kino- Breitwandformats kommt es<br />

zu einem wirklichen Formatwechsel, der aber die grundsätzlichen Probleme nicht<br />

aufhebt, weil seine Voraussetzung der völlige Austausch der Empfangsapparatur<br />

ist. Auf dem neuen vergrößerten Bildschirm wird das Abspielen von Filmen im<br />

bisherigen Normalformat Probleme aufwerfen. Bedeutet im Kinodunkel die<br />

schwarze Kaschierung des Bildfeldes tatsächlich dessen Veränderung, so bildet<br />

auf dem Fernsehschirm im halberleuchteten Wohnraum auch bei HDTV jede neue<br />

Kaschierung wieder eine zusätzliche Bildfläche.<br />

Teil und Ganzes innerhalb des Bildformats<br />

Das im Bildformat eingeschlossene Bildfeld wird auch als Kader bezeichnet, die<br />

Kadrierung ist die Begrenzung eines abgebildeten Geschehens durch den<br />

Ausschnitt. Gilles Deleuze hat in einem neueren Versuch einer typologisierenden<br />

Beschreibung von filmischen Strukturmerkmalen die organisierende Funktion<br />

dieses Bildkaders angesprochen. Für ihn ist die Kadrierung „die Festlegung eines<br />

– relativ – geschlossenen Systems, das alles umfaßt, was im Bild vorhanden ist –<br />

Kulissen, Personen, Requisiten. Das Bildfeld (cadre) konstituiert folglich ein<br />

Ensemble, das aus einer Vielzahl von Teilen, das heißt Elementen besteht, die<br />

ihrerseits zu Sub- Ensembles gehören.“ (Deleuze 1989, S. 27). Was hier nur wie<br />

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