Autor: - Mediaculture online
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NAH (N): Der Mensch wird vom Kopf bis zur Mitte des Oberkörpers gezeigt.<br />
Mimische und gestische Elemente stehen im Vordergrund. Solche Einstellungen<br />
werden vorzugsweise für das Zeigen von Diskussionen und Gesprächen benutzt.<br />
‘Medium close up’ oder auch ‘close shot’ heißt es im Amerikanischen, was schon<br />
den Übergang zur Großaufnahme zeigt. (Zur Differenz vgl. Mascelli 1965, S. 33,<br />
Arlion 1976, S. 16ff.).<br />
GROSS (G) konzentriert den Blick des Zuschauers ganz auf den Kopf des<br />
Abgebildeten. Hier wird der mimische Ausdruck hervorgehoben, damit werden<br />
auch intime Regungen der Figur gezeigt, die den Dargestellten charakterisieren<br />
und die damit auch die Identifikation des Zuschauers mit der Figur erhöhen<br />
sollen. ‘Close up’ werden sie im Amerikanischen genannt, oder auch präziser<br />
‘Head and shoulder close up’.<br />
GANZ GROSS oder DETAIL (D): Vom Gesicht ist nur noch ein Ausschnitt zusehen.<br />
Alles konzentriert sich auf den Mund, die Augen, aber auch Gegenstände können<br />
auf diese Weise dem Betrachter nahe gebracht werden. Wenn in Schlöndorffs Film<br />
„Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ die Polizei maskiert im Treppenflur<br />
aufmarschiert, um gleich darauf in die Küche der ahnungslosen Katharina Blum<br />
zu stürmen, gibt eine Detailaufnahme des entsicherten Revolvers am<br />
Klingelknopf das Startsignal zum Einbrechen in die Wohnung. Im Amerikanischen<br />
heißen solche Aufnahmen ‘choker close up’.<br />
Was sich hier als Klassifikation darstellt, regelt ein besonderes Verhältnis<br />
zwischen Abgebildetem und Zuschauer: die durch den filmischen Raum<br />
hergestellte Nähe bzw. Distanz . Es handelt sich dabei um eine fiktive Nähe, da<br />
sich der reale Abstand des Zuschauers zur Leinwand ja nicht wirklich verändert.<br />
Es sind Relationen, die im ästhetischen Raum wirksam werden, die das<br />
Funktionieren des ‘Als ob’ der Fiktion voraussetzen, das Akzeptieren des Scheins<br />
der Abbildung.<br />
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