Autor: - Mediaculture online
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großen Teil aus diesem ständigen Wechsel von Annäherung und Entfernung, von<br />
dichtem Dabeisein und wieder Loslassen.<br />
Nähe bedeutet Verkleinerung des Ausschnittes und Vergrößerung des Gezeigten.<br />
In der alltäglichen, nicht medialen Wahrnehmung bewegt sich der Betrachtende<br />
auf das Objekt zu, das dadurch innerhalb unseres Blickfeldes größer wird; die<br />
Hervorhebung geschieht also durch sein Tun. Im Film übernimmt diese Arbeit das<br />
Medium, d. h., die veränderte Ausschnittsgröße gibt dem Zuschauer vor, dem<br />
Gezeigten mehr Aufmerksamkeit zuzuwenden als bei einer anderen Nähe-<br />
Relation des Abgebildeten. Nicht die Zuschauer betreiben also primär die<br />
Selektion aus der Vielfalt des zu Sehenden, sondern der Film selektiert für ihn,<br />
rückt ihm etwas nahe, zwingt ihn damit Aufmerksamkeit ab.<br />
Zuschauen aber kann nicht ständig Aufmerksamkeit abfordern, ein Geschehen<br />
nur in Großaufnahmen zu sehen, würde den Zuschauer strapazieren. Auch<br />
irritieren Bilder eines schnellen Geschehens aus zu großer Nähe die<br />
Wahrnehmung, wenn im Bild nur verreißende Bewegungen zu sehen sind, Figuren<br />
nur angeschnitten oder unscharf zu sehen sind. Eine größere Distanz zu einem<br />
Objekt bedeutet, sich einen größeren Überblick zu verschaffen und damit auch<br />
mehr Informationen über eine Situation zu erhalten. Der Wechsel zwischen Nähe<br />
erzeugenden und distanzhaltenden Aufnahmen prägt deshalb den Film.<br />
Kameraperspektive<br />
Die Perspektive der Kamera, mit der diese die Figuren bzw. die Objekte der<br />
Darstellung erblickt, bestimmt sich zunächst durch ihre Positionierung innerhalb<br />
des Handlungsraumes. Dem Zuschauer innerhalb des gesamten Filmgeschehens<br />
kommt in der Regel kein durchgängig fixierter Standpunkt zu, er kann<br />
tendenziell überall sein, er kann vieles sehen, auch mehr als die handelnden<br />
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