Autor: - Mediaculture online
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Kino der Lustspiele und Screwball- Komödien ist überwiegend auf diese Weise<br />
ausgeleuchtet.<br />
Kategorien des Lichts<br />
Der Eindruck von Natürlichkeit und Realitätshaltigkeit ist im Film in der Regel ein<br />
Ergebnis genauer Kalkulation und kunstvoll eingesetzter Effekte. Gerade die<br />
Verwendung des Lichts macht dies deutlich. Die an Erfahrungen in der Realität<br />
gemessene Wahrscheinlichkeit der Beleuchtung trägt viel zur Glaubwürdigkeit<br />
des Gezeigten im Film bei. Die Lichtdramaturgie hat deshalb eine Vielzahl von<br />
Kategorien für die Lichtführung entwickelt. In der Filmanalyse kommt es weniger<br />
darauf an, sie jeweils genau klassifizieren zu können, als darauf, die Effekte zu<br />
erkennen und sich der Wirkung in der Erzeugung besonderer Stimmungen<br />
bewußt zu werden.<br />
Unterschieden wird zwischen dem ‘wirklichen’ Licht (dem Tages- bzw.<br />
Sonnenlicht) und dem Kunstlicht. Der Einsatz von Kunstlicht findet seit den<br />
Anfängen der Filmgeschichte seinen Grund im ständigen Wandel des Tageslichts<br />
(wechselnder Sonnenstand, Wolkengang), der das Erzielen intendierter<br />
fotografischer Effekte oft behindert. Kunstlicht ist dagegen in seinem Einsatz<br />
kalkulierbar. Als ‘gutes Filmlicht’ gilt, was dem intendierten Raum und Milieu des<br />
Gezeigten und der dramaturgischen Bedeutung der Szene entspricht, das<br />
Geschehen betont und alles plastisch sichtbar macht. Das mögliche Licht in<br />
einem Raum soll dafür Vorbild sein, also „die Anordnung der Fenster oder<br />
sichtbarer Lichtquellen im Bild sollte die klare Verteilung von Licht und Schatten<br />
und deren Richtung bestimmen“ (Wilkening 1966, S. 186).<br />
Die Lichtgestaltung hat eine Vielzahl von Techniken ausdifferenziert und ist zu<br />
einer eigenständigen Gestaltungstechnik geworden (vgl. Ritsko 1979). Zu<br />
unterscheiden sind Vorderlicht, Gegenlicht und Seitenlicht . Diese Kategorien<br />
geben die grundsätzlichen Richtungen vor, aus denen Licht auf ein Geschehen<br />
fällt. Das Vorderlicht, das vom Standpunkt der Kamera bzw. von der Kameralinie<br />
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