Autor: - Mediaculture online
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Handlung, die aus einer Abfolge von Vorgängen eine „Geschichte“ entstehen läßt<br />
(vgl. Lämmert 1955, S.20).<br />
Gestaltete Abläufe sind bereits in Tänzen zu finden, die besonders häufig im<br />
frühen Film gezeigt wurden. Der Mensch in Bewegung, bei der Vorführung eines<br />
strukturierten Bewegungsablaufs, aber noch nicht erzählend. Die Tänzerinnen<br />
und Tänzer agieren für die Kamera, für die imaginären Zuschauer. Das<br />
Präsentieren des Tanzes geschieht mit Blick der Tanzenden direkt in die Kamera,<br />
ist frontal zum Zuschauer ausgerichtet. Dieser wird damit zum Bezugspunkt für<br />
diese Präsentation.<br />
Von hier ist es der Weg zu einem Sketch, zu einer Spielhandlung nicht weit: die<br />
Auftritte von Personen haben in einem nächsten Schritt eine Interaktion zum<br />
Inhalt, die in kausaler Folge andere Interaktionen zwischen den Filmfiguren nach<br />
sich ziehen. In der Regel ist die Geschichte beim Publikum bekannt, die<br />
Bekanntheit wird durch Titel und Dekor angesprochen. In den kurzen, oft nur 40<br />
Sekunden dauernden Filmen werden ‘Handlungskerne’ vorgeführt: Faust und<br />
Mephisto streiten sich, Mephisto löst sich in Luft auf. Robespierre tritt auf in<br />
großer Pose, unterschreibt ein Papier, wird erschossen. Auf einem Schlachtfeld<br />
wird ein Fahnenträger erschossen, ein Offizier eilt hinzu, nimmt die Fahne auf<br />
und verteidigt sie mannhaft gegen alle Angreifer. Der heilige Antonius wird durch<br />
maskierte Teufel in Versuchung geführt, Antonius fleht zum Himmel, einen<br />
Mariengestalt erscheint in den Wolken, der Spuk hat ein Ende, Antonius ist<br />
glücklich.<br />
Entscheidend ist die kausale Verknüpfung der gezeigten Handlungen. Auch die<br />
Tanzszenen kannten schon Anfang und Ende einer Darbietung, doch die<br />
Verknüpfung von Tanzeröffnung, Tanz und Ende des Tanzes erfolgt nicht kausal.<br />
Indem aus einer Handlung eine andere erfolgt, die eine die andere bedingt,<br />
entsteht eine Geschichte. Es sind zwar nur Minigeschichten, die als<br />
Handlungskerne vorgeführt werden, die aber zusammen etwas zur Anschauung<br />
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