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Spazierengehen am Rand der Stadt<br />

Im GrünGürtel von Frankfurt am Main<br />

Klaus Hoppe<br />

Seit 1999 führt die Stadt Frankfurt am Main jährlich sechs Spaziergänge im<br />

Frankfurter GrünGürtel durch. Dieser ist der grüne Stadtrand Frankfurts, der seit<br />

1991 per Stadtverordnetenbeschluss als ringförmiger 80 qkm großer Freiraum<br />

geschützt ist. Der GrünGürtel enthält die Essenz der traditionellen Kulturlandschaften<br />

Frankfurts: den Stadtwald im Süden, die Obstwiesen im Osten, das<br />

Niddatal im Westen und die weiten Äcker im Norden. Und wie in so vielen Städten<br />

wird diesem Freiraum so manches zugemutet: Autobahnkreuze, ICE-Trassen<br />

und ein Flughafen mitten im Wald. Infrastrukturachsen reißen und zerren an<br />

allen Ecken und zersplittern die großen Landschaftsräume in viele kleine Räume.<br />

Immer wieder müssen Fußgänger Unterführungen oder Brücken benutzen. Und<br />

Freiraum heißt auch, dass die Stadtgesellschaft sich die Freiheit nimmt und diesen<br />

entsprechend nutzt: wildes Gartenland mit idyllischen Nischen, Sportplätze<br />

und Schrottplätze. Es gibt so manch Merkwürdiges hier zu entdecken. Diesen<br />

Freiraum, in all seiner Verschiedenheit und seiner Bedeutung für die Lebensqualität<br />

in der Stadt zu kommunizieren, das ist eine der Aufgaben der Projektgruppe<br />

GrünGürtel, die im Umweltamt federführend ihren Sitz hat. Das dazu das<br />

Instrument der Spaziergangsforschung zum Einsatz kommt, ist Lucius Burckhardt<br />

zu verdanken. Die von ihm entwickelte Methode der Spaziergangswissenschaft<br />

hilft, einen neuen unverstellten Blick auf unsere Stadtlandschaft zu werfen. Dieser<br />

Blick des Fußgängers auf den Freiraum ist zwangsläufig ein kritischer. Es<br />

gibt unzählige Orte in der Stadt, die nicht für Fußgänger geschaffen sind. Dort<br />

zu Fuß unterwegs zu sein ist eine Herausforderung, die ungewohnte Einblicke<br />

verspricht und das Verlangen nach Veränderung schürt. Einige Beispiele aus vierzehn<br />

Jahren umkreisen das Spektrum der Frankfurter Spaziergangsforschungen.<br />

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