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NATURFREUNDiN - NaturFreunde Deutschlands

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NATURFREUNDE AKTIV<br />

ZEITSPRUNG<br />

Schneesport und die <strong>NaturFreunde</strong><br />

Am Anfang wollte man nur der Natur auch im Winter nahe sein<br />

b„6. Januar 1901: Tagesausflug mit Skipartie,<br />

Abfahrt: 6.35 Uhr Südbahn, Proviant mitnehmen!“<br />

– Um den arbeitenden Menschen auch<br />

im Winter das Wandern zu ermöglichen, wurden<br />

um die Jahrhundertwende in Wien die ersten<br />

Naturfreunde-Skilaufgruppen gegründet und<br />

1907 die erste Unfallversicherung eingerichtet.<br />

Nach der Gründung der <strong>NaturFreunde</strong> 1905 in<br />

Deutschland bildeten sich auch hier Alpin- und<br />

Wintersportsektionen. Schon damals wurde das<br />

I Links ein Sprunglauf,<br />

rechts ein Stocksprung.<br />

Auch ohne Wettkampf<br />

trainierten die <strong>NaturFreunde</strong><br />

ihre Skikünste.<br />

Skilaufen zum wichtigen Angebot des „Touristenvereins“<br />

(TVdN).<br />

1910 in Nürnberg entstand die erste Wintersportsektion<br />

<strong>Deutschlands</strong>. Es folgten Braunschweig,<br />

Erfurt, Hirschwang, Stuttgart, Dresden<br />

und Reichenberg. Entsprechend dem Selbstverständnis<br />

der Arbeiterkultur- und Sportbewegung<br />

lehnten <strong>NaturFreunde</strong> den Rekord-, Leistungs-<br />

und Kampfsport ab und entwickelten Konzepte,<br />

wie sie heute im Breitensport angeboten werden.<br />

Aus dem Jahr 1921 stammt ein Protokoll der<br />

Reichskonferenz in Eisenach, in dem es um eine<br />

Standortbestimmung geht. Es wird eine kontroverse<br />

Diskussion über den Sinn des Skilaufs<br />

geführt. Die Mehrheit der Delegierten möchte<br />

den Skilauf ausschließlich als Mittel sehen, auch<br />

im Winter der Natur nahe zu sein. Ein Flugblatt<br />

1929 warb für den Wintersport als Möglichkeit,<br />

die Gesundheit zu fördern, die Lebensfreude zu<br />

erhöhen, die Willenskraft zu stärken und die<br />

Schönheit der Winterlandschaft zu erleben. 45<br />

Naturfreundehäuser in den Mittelgebirgen und<br />

im Hochgebirge waren damals Stützpunkte für<br />

den Wintersport. Speziell im Wintersport und<br />

Bergsteigen wurde so der Grundstein für eine<br />

sportlich-fachliche Weiterentwicklung gelegt. Die<br />

TVdN-Reichsarbeitsgemeinschaft Wintersport<br />

setzt trotzdem Ausscheidungsläufe durch, um<br />

Sportler zur Teilnahme an der zweiten Winterolympiade<br />

auszuwählen und führte den alpinen<br />

Slalom in den Arbeiterwettkampfsport ein.<br />

1929 wurde eine von den <strong>NaturFreunde</strong>n<br />

selbst entwickelte spezielle Skigymnastik in das<br />

Ausbildungsprogramm der zentralen TVdN-Ski-<br />

schule aufgenommen. Bereits 1931 gibt es 300<br />

Wintersportsektionen in Deutschland. Durch das<br />

Verbot der <strong>NaturFreunde</strong> während des Nationalsozialismus<br />

mussten auch sie nach 1945 wieder<br />

neu aufgebaut werden. Die ersten Skiausfahrten<br />

und Skiunterweisungen fanden nach der Neugründung<br />

der Wintersportgruppen statt. 1950<br />

wurden die ersten deutschen <strong>NaturFreunde</strong>-Skilehrwarte<br />

von Schweizer Naturfreunden ausgebildet.<br />

Die ersten eigenen Skilehrwarte-Ausbildungen<br />

und Prüfungen fanden 1952 auf dem<br />

Feldberg statt und die heutige Bundesfachgruppe<br />

wird gegründet.<br />

1951 entstand in Stuttgart die „Arbeitsgemeinschaft<br />

für das Deutsche Skilehrwesen“, später<br />

DVS, zu dessen Gründungsmitgliedern die <strong>NaturFreunde</strong><br />

<strong>Deutschlands</strong> gehören. Die Gründung<br />

war für die <strong>NaturFreunde</strong> eine Stufe auf<br />

dem Weg zu einer bundesweiten Vereinheitlichung<br />

des Skilehrwesens.<br />

Die erste Bundesschulung Alpin fand vom 1.<br />

bis 10. November 1957 mit dem österreichischen<br />

Ausbilder Franz Furtner und elf Teilnehmern auf<br />

dem Zugspitzplatt statt. Bei der weiteren Fortbil-<br />

dung dieses Teams greift man immer wieder auf<br />

externe Ausbilder zurück. Siegi Jann und Otto<br />

Riedl etwa prägten die Fortbildungen lange Zeit.<br />

Die folgende Zeit wird durch die sich weiter<br />

entwickelnde Skitechnik bestimmt, die in den<br />

Lehrplänen schnell berücksichtigt wird. Die <strong>NaturFreunde</strong><br />

sind an der Entwicklung und Erprobung<br />

beteiligt und bei den internationalen Skikongressen<br />

mit repräsentativen Delegationen<br />

vertreten.<br />

1970: Die <strong>NaturFreunde</strong> sind eine moderne<br />

Freizeitorganisation, der zunehmend harte<br />

Konkurrenz gegenübersteht: Nicht nur viele<br />

Sportartikelfirmen und Fitnesscenter bieten nun<br />

Ähnliches an, auch andere Organisationen entwickeln<br />

Freizeitangebote. Selbst Städte und Gemeinden<br />

vergrößern ihre Aktivitäten auf dem<br />

Freizeitsektor, sodass sich die <strong>NaturFreunde</strong> anstrengen<br />

müssen, um aktuell und attraktiv zu<br />

bleiben. Nachdem es bis dahin nur eine Alpin-<br />

Übungsleiter-Ausbildung gab, kamen die Ausbildungen<br />

zum Skihochtourenführer in Zusammenarbeit<br />

mit der Fachgruppe Bergsteigen und dem<br />

Deutschen Alpenverein hinzu. 1978 werden die<br />

ersten Übungsleiter im Langlauf und seit 1994<br />

im Snowboard ausgebildet. c NINA WETTERN<br />

AUSBILDUNG HEUTE<br />

Qualifizierungsstufen<br />

Schneesport<br />

für Alpinski, Snowboard und Langlauf<br />

Ñ Übungsleiter Grundstufe<br />

Ñ Übungsleiter Oberstufe<br />

Ñ Zusatzqualifikation Schneesportlehrer<br />

Ñ Landeslehrteam-Qualifikation<br />

Ñ Bundeslehrteam-Qualifikation<br />

Ñ Variantenführerausbildung (Freeride)<br />

für Ski- und Snowboardübungsleiter<br />

Weitere Informationen<br />

www.schneesportteam.de<br />

SEITE 24 <strong>NATURFREUNDiN</strong> 4-2006

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