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FEST GESETZT Leserbriefe Die Redaktion behält sich Kürzungen der Einsendungen vor. NATURFREUNDiN 3-2006 Energieversorgung der Zukunft Die Artikel zur Energieversorgung der Zukunft haben mich positiv überrascht. Die Inhalte waren meiner Ansicht sehr objektiv abgefasst und zeigten auch die momentanen machbaren Grenzen auf. Wünsche sind ja recht gut, aber man sollte immer das Machbare berücksichtigen. Wenn man einerseits ständig auf die Technik schimpft, sollte man sie bei den eigenen Wünschen nicht überstrapazieren. Weiter so!c ADI BARTMANN Energieversorgung der Zukunft Die lapidaren Aussagen der Professorin Kemfert haben bei mir Ärger ausgelöst. Einfach festzustellen „Energie zu sparen, wäre immer vernünftig“ greift wohl das Problem nicht. Der Präsident des Umweltbundesamtes Troge hört sich da ja geradezu revolutionär an. 40% Energie muss bis 2020 gespart sein, um 80% der Emissionen bis 2050 zu senken. Das heißt, wir müssen im Vergleich der letzen 15 Jahre unsere Anstrengungen verdreifachen. Den Genreis hat man gerade aus den Regalen genommen, da meint Frau Kemfert, Biomasse lohnt sich nur mit gentechnisch veränderten Pflanzen. Die Rumänen, die demnächst in die EU wollen, haben mit Genanbau ja Erfahrung. Was ist eigentlich mit unserem Kompostabfällen? Dass für große Veränderungen immer viel Geld nötig ist, diesen Beweis bleibt uns die Dame auch schuldig, liefert sie ja selbst den Gegenbeweis: die Kernfusion als Milliardenfass ohne verwertbare Ergebnisse. Ich hätte insgesamt mehr Substanz erwartet. Der Bürger muss auch die Möglichkeit bekommen zu erkennen, was er tun oder vermeiden kann.c KARIN FLAMM HOLZGERLINGEN Energieversorgung der Zukunft Die Energieversorgung der Zukunft wird sich stärker als bisher an den weder Klimakatastrophe noch Erdölbeschaffungskriege verursachenden erneuerbaren Energien orientieren müssen, wenn die Erde nicht am Wirtschaftswachstum krepieren soll. Laut Dr. Franz Alt sei kaum anzunehmen, daß die Ölvorräte der Welt überhaupt noch 30 Jahre halten würden. Laut Dr. Alt verbrennen die Menschen heute an einem Tag soviel Energie, zu deren Erzeugung die Natur 500.000 Jahre benötigt hat. Die Klimaforscher der Versicherungen zählen seit den 50er Jahren viermal häufiger extreme Wetterereignisse wie Dürren, Stürme, Überschwemmungen oder Kältewellen. Pro Kopf der Bevölkerung sind die Entwicklungsländer mit einer, Deutschland mit zehn und die USA mit zwanzig Tonnen CO 2 am Treibhausklima beteiligt. Die Atomenergie kann wegen der ungeklärten Entsorgungsprobleme des Atommülls keine Alternative zu fossilen Brennstoffen sein. Leider sind Energie-und Verkehrspolitik einseitig an den wirtschaftlichen Interessen der multinationalen Konzerne orientiert.c HORST GRYWACZEWSKI, ISERLOHN Kohles Zukunft In dem Artikel wird erklärt, dass entweichendes C0 2 aus möglicherweise nicht dichten Lagerstätten den „Schraubereffekt” auslösen kann. Wenn ich mein Schulwissen zusammenkrame, ist für den Tod in der Garage oder den Suicid mit Autoabgasen eher das Kohlenmonoxid verantwortlich, da es unmittelbar giftig ist. Kohlendioxid kann in hohen Dosen auch gefährlich werden, da unsere Atmung über den C0 2-Gehalt im Blut gesteuert wird. Wir nehmen jedoch jeden Tag mit der Nahrung C0 2 auf. An dieser Ungenauigkeit leidet der Artikel, da er die Glaubwürdigkeit des ansonsten richtigen Artikels in Frage stellen kann. Der uns bedrohende Effekt des bei der Verbrennung von fossilen Brennstoffen in großen Mengen freigesetzten C0 2 ist, dass es zu einer Klimaveränderung (Erwärmung) mit unabsehbaren Folgen führt. c ALBRECHT KOTITSCHKE STUTTGART Anm. d. Red.: Gesundheitsgefährdungen treten dann auf, wenn große Mengen CO 2 schlagartig frei gesetzt werden. Der Effekt ist ähnlich wie beim Kohlenmonoxid. Laut Greenpeace sind die meisten möglichen Lagerstätten nicht vollkommen dicht. Das CO 2 könnte wandern und an anderer Stelle unkontrolliert austreten. Wichtiger ist, dass diese Kraftwerke dem Energieträger Kohle eine längere Lebenszeit bescheren, dass eine neue Endlagerproblematik auf uns zu kommt und dass diese Art der Energiegewinnung mitnichten CO 2-frei ist. Qualmende Köpfe Mit Interesse habe ich die Pro und Contra Meinung zum Rauchen gelesen. Bemerkenswert finde ich, dass zwei Raucher ihre Meinung sagen und kein Nichtraucher. Alle Situationen, in denen geraucht wird, meide ich. Ganz zu schweigen von den gesundheitlichen Folgen, denen ich durch das Passivrauchen ausgesetzt bin. Es stinkt und ist gesundheitsschädlich!! Ich habe keine Möglichkeit mich davor zu schützen. Ich finde es einen subtilen aber deutlichen Übergriff auf die Luft, die ich einatme und damit auf meine Gesundheit und mich selbst als Person. In den Ferien war ich in Italien. Es war wunderbar, weil ich im Restaurant rauchfrei essen konnte. Und die Lokale waren trotzdem voll! Aber auch draußen plädiere ich für klar definierte Zonen – und zwar so, dass den Nichtrauchern der größere Teil der Fläche zur Verfügung steht. Der andere Grund für eine strikte Begrenzung der Raucherzonen ist die marktwirtschaftliche Dimension. Liebe Raucher, lasst uns Nichtrauchern die Freiheit, ungiftige Luft einzuatmen in Kneipen, Konzerten, Naturfreundehäusern, im Wald, auf dem Spielplatz und auch sonst in der Öffentlichkeit!c SILKE LAUFFER WALDKIRCH Qualmende Köpfe Ich selbst bin Raucher, der schon mal ergebnislos versucht hat, das Rauchen aufzugeben. Pro Rauchverbot von Nick Reimer: Herr Reimer hat versucht, das Rauchen aufzugeben. Lobenswert! Wenn jedoch seine Willenskraft nicht ausreicht, das auch in „Extremsituationen“ durchzuhalten, kann er nicht seinem Umfeld generell das Rauchen verbieten. Es hat ihn ja auch niemand gezwungen, die Fußballspiele anzusehen. Contra Rauchverbot von Eckart Kuhlwein: Der Beitrag zeigt Toleranz und Verständnis für den Mitmenschen. Ich glaube, er ist nicht weiter zu kommentieren. Ein Teil meiner Freunde hat das Rauchen aufgegeben. Ich beneide sie. In meinen Kreisen werde ich toleriert. Selbstverständlich nehme ich auch auf ihre Belange Rücksicht. Ein Kompromiss ist für beide Seiten möglich. Ihre Frage: Rauchen im Naturfreundehaus? Ich bin für individuelle Regelung! Die NaturFreunde stehen für Toleranz und Verständnis anders Denkender. Nur mit Toleranz und Verständnis ist ein Leben in der Gemeinschaft möglich. Alles andere führt zu Verbitterung und Vereinsamung.c KARL-HEINZ BAUR MARKTOBERDORF NATURFREUNDiN 2-2006 Kulturorganisation Naturfreunde? „Musik wirkt gegen die Krankheit des Hasses” – eine Aussage des Violinisten und Dirigenten Lord Yehudi Menuhin. Davon ausgehend wird in den vielen Musik- und Singgruppen unserer Organisation seit unserer Gründung eine Möglichkeit geboten, dem arbeitenden Menschen eine sinnvolle Freizeitgestaltung unter Gleichgesinnten zu erleben. So war auch der zehnte Musiksommer 2006 ein voller Erfolg. Nicht nur wegen der vielen musischen Arbeitskreise, bei denen sich 140 Teilnehmer eingebracht haben. Darunter Männer und Frauen, die unsere Bewegung nach dem 2. Weltkrieg neu aufgebaut haben. Sie konnten zehn Tage über Vergangenes und die Zukunft unserer Gesellschaft diskutieren, ihre aktive Zeit und in der Friedensbewegung noch einmal in Erinnerung rufen, voller Sorgen um die Entwicklungen in einer globalisierten Machtpolitik. Darüberhinaus ist der Musiksommer ein wirkungsvolles Angebot, der fortschreitenden Vereinsamung in unserer Gesellschaft entgegenzuwirken und seine Heimat durch die erlebte Solidarität hei uns NaturFreunden zu festigen. Nur schade, dass dieses Angebot von unserem Jugendverband kaum wahrgenommen wird. Denn zum ideellen Bereich einer Organisation wie unserer sollte die Beachtung unserer Wurzeln einen wichtigen Akzent setzen.c PETER BECKER FRANKENTHAL SEITE 26 NATURFREUNDiN 4-2006
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