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NATURFREUNDiN - NaturFreunde Deutschlands

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THEMA<br />

GESUNDHEIT<br />

Mit Kindern im Schnee und in den Bergen<br />

Belastbarkeit und Risikobereitschaft nehmen mit den Jahren zu<br />

bKörperliche Bewegung spielt eine wichtige<br />

Rolle in der Entwicklung des kindlichen Organismus.<br />

Sie trägt in allen Altersstufen zu einer Stabilisierung<br />

des bereits Erlernten bei und bietet<br />

die Basis für den Aufbau weiterer Fähigkeiten.<br />

Aktives kindliches Bewegungsverhalten wird<br />

zu einem großen Teil in das Erwachsenenalter<br />

übernommen und entfaltet dort einen wichtigen<br />

Beitrag bei der Verhinderung von Herz- und Gefäßerkrankungen.<br />

Studien zufolge hat motorische Aktivität auch<br />

einen positiven Einfluss auf die geistige Leistung,<br />

so dass mehr Bewegung im Kindesalter zu besseren<br />

schulischen Leistungen führen kann. Allerdings<br />

zeigt sich aktuell ein dramatischer Rückgang<br />

des Bewegungsumfanges. Einschränkungen<br />

durch Zivilisation und Reduktion des Schulsportes<br />

zu Gunsten anderer Fächer tragen zunehmend<br />

zum Bewegungsmangel von Kindern bei.<br />

Körperliche Bewegung spielt auch in der psychosozialen<br />

Entwicklung eine bedeutsame Rolle:<br />

Sie ermöglicht es Unabhängigkeit zu erfahren<br />

und kann das Bewusstsein für eigene Kompe-<br />

tenzen schärfen. Sport mit Gleichaltrigen erfordert<br />

die Einordnung eigener Wünsche in die Bedürfnisse<br />

der Gruppe. Dies ist ein wichtiger Aspekt<br />

bei der Suche nach der eigenen Position<br />

in der Gesellschaft. Ein Problem, mit dem insbesondere<br />

Jugendliche und Schulkinder ständig<br />

ringen.<br />

Schnee- und Berglandschaften motivieren<br />

Kinder zu körperlichen Aktivitäten. Besonders<br />

die Formbarkeit des Schnees bietet der Fantasie<br />

eine breite Grundlage für spielerisch-sportliche<br />

Betätigung. Fördernd wirken hierbei die Dynamik<br />

der Bewegung, das spielerisch-spaßorientierte<br />

Lernen, sowie die Freude am Erfolg, die<br />

einen bewegungsinduzierten Selbstausbildungsprozess<br />

aufrecht erhält.<br />

Mit Säuglingen zum Wintersport<br />

Kinder unter einem Jahr können bereits durch<br />

frische Luft, visuelle und akustische Reize und<br />

soziale Aspekte des „Dabeiseins“ von Ausflügen<br />

profitieren: Wenn die Gefahren einer Infektion<br />

aufgrund des noch unreifen Immunsystems, Kälteschäden<br />

durch Ruhen im Tragerucksack oder<br />

Verletzungen durch Sturz des Trägers beachtet<br />

und vermieden werden. Dann können auch<br />

Säuglinge auf einfache Wanderungen mitgenommen<br />

werden. Voraussetzungen für den Transport<br />

im Tragerucksack sind eine ausgereifte Kopfkontrolle<br />

sowie ein ausreichender Kälte- und<br />

Sonnenschutz. Touren sollten auf vier Stunden<br />

begrenzt werden und ausreichend Bewegungspausen<br />

außerhalb des Tragerucksackes eingelegt<br />

werden.<br />

Auf Skiabfahrten mit Kind im Tragerucksack<br />

sollte wegen der hohen Traumatisierungsgefahr,<br />

insbesondere für das kindliche Gehirn (hohe Beschleunigungs-<br />

und Fliehkräfte) verzichtet werden.<br />

Das Risiko der möglichen neurologischen<br />

Langzeitschäden steht in keinem Verhältnis zum<br />

Erlebnisgewinn für das Kind.<br />

Spielerischer Start für Kleinkinder<br />

Kinder entwickeln mit zunehmender Mobilität<br />

ein hohes natürliches Bewegungsbedürfnis. Sie<br />

entfalten dabei sprunghafte Neugierde und zeigen<br />

affektive Lernbereitschaft. Andererseits sind<br />

sie nur durch emotionale Unterstützung zu längeren<br />

Aktivitäten fähig und können aufgrund<br />

motorischer Unerfahrenheit ihr Bewegungs-<br />

I Schulkinder lernen sehr schnell I Kinder können in über 20 Skischulen der <strong>NaturFreunde</strong> spielerisch das Skifahren lernen<br />

potenzial nicht ökonomisch einsetzen. Winterliche<br />

Aktivitäten bieten aufgrund der großen<br />

Veränderlichkeit von Schneelandschaften eine<br />

unbegrenzte Vielzahl an fantasievollen und motivierenden<br />

Bewegungsformen. Mit dem Erreichen<br />

eines, auch bei plötzlichen Bewegungsänderungen<br />

weitgehend stabilen Gleichgewichtes,<br />

können Kinder mit dem spielerischen Üben auf<br />

Skiern beginnen. Die Dynamik des Gleitens auf<br />

dem Schnee bindet die kindliche Aufmerksam-<br />

SEITE 8 <strong>NATURFREUNDiN</strong> 4-2006

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