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Zahn - Unix-Netzwerkprogramminerung mit Threads, Sockets und SSL

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4.1 Erste Schritte <strong>mit</strong> telnet <strong>und</strong> inetd 151<br />

eigentlichen Inhalt der Nachricht. Die Ende-Marke selbst quittiert der SMTP-<br />

Server wieder <strong>mit</strong> dem Statuscode 250.<br />

Abschließend wird die Verbindung zum Server vom Client aus abgebaut. Der<br />

Client schickt dazu das Kommando QUIT an den Server. Dieser bestätigt <strong>mit</strong><br />

dem Code 221, daß die Verbindung nun beendet wird <strong>und</strong> beide Seiten schließen<br />

danach im gegenseitigen Einvernehmen den gemeinsam genutzten Kommunikationskanal.<br />

Auch bei dieser Verabschiedung lassen sich Parallelen zu<br />

einem Telefonat erkennen: Keine der beiden Parteien wird unter normalen<br />

Umständen gegen Ende eines Telefongesprächs einfach auflegen, ohne sich zuvor<br />

von seinem Gesprächspartner zu verabschieden.<br />

Zusammenfassung<br />

Ohne daß wir es bislang explizit erwähnt haben, sind unter der Motorhaube<br />

des Telnet-Kommandos einige wichtige Schritte abgelaufen, die wir später<br />

bei der Entwicklung netzwerkfähiger Anwendungen beachten <strong>und</strong> auch selbst<br />

umsetzen müssen:<br />

1. Der beim Aufruf übergebene Rechnername wird intern in eine netzwerktaugliche<br />

Notation umgewandelt. Das Programm bedient sich dazu einer<br />

Art Telefonauskunft“, die zu einem gegebenen Namen die richtige Rufnummer“<br />

er<strong>mit</strong>telt. Erst diese Rufnummer – in der Welt der Telefonie eine<br />

” ”<br />

Telefonnummer, in der Welt der Computer eine IP-Adresse“ – ermöglicht<br />

”<br />

die Kontaktaufnahme <strong>mit</strong> einem entfernten Rechnersystem.<br />

2. Der übergebene Servicename, in unseren Beispielen waren das daytime<br />

bzw. smtp, wird in eine Portnummer gewandelt. Bei unserem Vergleich<br />

<strong>mit</strong> der Telefonie können wir diese Portnummer <strong>mit</strong> der Durchwahl gleichsetzen:<br />

In größeren Firmen gibt es für die verschiedenen Dienstleistungen<br />

der Firma verschiedene Ansprechpartner. Die Telefonnummer der Firma<br />

reicht da<strong>mit</strong> also u. U. nicht aus, um den richtigen Gesprächspartner ans<br />

Telefon zu bekommen. Auch ein Rechnersystem kann gleichzeitig mehrere<br />

Dienste anbieten. Die Auswahl des gewünschten Diensts erfolgt deshalb<br />

stets über eine sogenannte Portnummer.<br />

3. Das Telnet-Programm baut anschließend eine TCP-Verbindung zu der<br />

zuvor er<strong>mit</strong>telten Kombination aus IP-Adresse <strong>und</strong> Portnummer auf. Ist<br />

der Verbindungsaufbau erfolgreich, d. h. hört auf dem Zielsystem der entsprechende<br />

Dienst <strong>und</strong> nimmt die Verbindung auf dem spezifizierten Port<br />

an, dann über<strong>mit</strong>telt telnet alle Terminaleingaben an die Gegenstelle.<br />

Gleichzeitig werden alle von der Gegenseite empfangenen Daten auf dem<br />

Terminal ausgegeben. Die Konversation kann so lange fortgesetzt werden,<br />

bis eine der beiden Parteien die Verbindung beendet.<br />

4. Am Ende der Sitzung schließt telnet die zuvor geöffnete Netzwerkverbindung<br />

<strong>und</strong> beendet sich.

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