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Zahn - Unix-Netzwerkprogramminerung mit Threads, Sockets und SSL

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158 4 Gr<strong>und</strong>lagen der Socket-Programmierung<br />

zu etablieren, also etwa um dem (fiktiven) FQDN server1.tagesschau.de den<br />

gängigen Namen www.tagesschau.de zuzuordnen.<br />

Jede DNS-Domain wird von mindestens einem sogenannten DNS-Server 6 verwaltet,<br />

für die Toplevel-Domains sind sogenannte Root-Nameserver zuständig.<br />

Root-Nameserver sind spezielle DNS-Server, deren IP-Adressen allgemein bekannt<br />

sind <strong>und</strong> sich nie ändern. Die Root-Nameserver bilden da<strong>mit</strong> die universellen<br />

Einstiegspunkte in den DNS-Namensraum. Die Pflege von hierarchisch<br />

untergeordneten Domains (Subdomains) kann an andere DNS-Server<br />

delegiert werden. Das DNS wird über diese Aufteilung zu einer riesigen, dezentral<br />

verwalteten Datenbank, die über die verschiedenen Hierarchieebenen<br />

bzw. Delegierungen <strong>mit</strong>einander verknüpft ist.<br />

Am Beispiel des IP-Namens www.tagesschau.de sehen wir uns nun die einzelnen<br />

Schritte der Namensauflösung im DNS an. Wird ein DNS-Server nach<br />

der IP-Adresse von www.tagesschau.de gefragt, analysiert er den vorgegebenen<br />

Namen <strong>und</strong> konsultiert danach, wie Abb. 4.2 zu entnehmen ist, selbst eine<br />

Reihe anderer Nameserver: 7<br />

1. Die Namensauflösung beginnt ganz rechts bei der Toplevel-Domain. Das<br />

letzte Fragment des IP-Namens lautet de <strong>und</strong> steht für Deutschland. Der<br />

angefragte DNS-Server muß also einen DNS-Server finden, der zu Auskünften<br />

für den Bereich der Toplevel-Domain de autorisiert ist.<br />

Er wendet sich dazu an einen der Root-Nameserver. Der kontaktierte<br />

Root-Nameserver liefert dem DNS-Server nun eine Liste von Nameservern,<br />

die für den Bereich bzw. die Toplevel-Domain de zuständig sind<br />

<strong>und</strong> deshalb weitere Auskunft geben können. Die Liste der Nameserver<br />

wird zur Beschleunigung späterer Suchanfragen <strong>und</strong> zur Entlastung der<br />

Root-Nameserver zwischengespeichert.<br />

2. Nun erk<strong>und</strong>igt sich der angefragte DNS-Server bei einem der Nameserver<br />

aus der zuvor er<strong>mit</strong>telten Liste nach einem DNS-Server, von dem die<br />

unterhalb von de liegende Domain tagesschau.de verwaltet wird. Die auf<br />

diesem Weg gewonnenen Informationen werden ebenfalls wieder für spätere<br />

Anfragen zwischengespeichert.<br />

3. Jetzt hat unser DNS-Server einen Kollegen ausfindig gemacht, der über<br />

die gesuchte Information verfügt. Dieser Server wird nun nach der zum IP-<br />

Namen www.tagesschau.de gehörenden IP-Adresse gefragt. Die Antwort<br />

wird ebenfalls zwischengespeichert.<br />

Erst durch die erfolgreiche Auflösung eines IP-Namens in eine IP-Adresse<br />

sind Netzwerkprogramme in der Lage, <strong>mit</strong> anderen Diensten Kontakt aufzunehmen.<br />

Auch für ein Telefongespräch genügt ja nicht allein der Name<br />

6 Die am weitesten verbreitete Implementierung für DNS-Server ist der Berkeley<br />

Internet Name Dæmon (BIND): http://www.isc.org/bind/<br />

7 Ist ein DNS-Server bereits im Besitz einzelner Bruchstücke der gesuchten Information,<br />

so werden die entsprechenden Teilschritte der Suche übersprungen.

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