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Zahn - Unix-Netzwerkprogramminerung mit Threads, Sockets und SSL

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164 4 Gr<strong>und</strong>lagen der Socket-Programmierung<br />

Denkt man an die Adreßklassen vor der Einführung von CIDR zurück, so ist<br />

der ”<br />

24-Bit-Block“ 10/8 nichts anderes, als ein Netz der Klasse A, der ”<br />

20-<br />

Bit-Block“ 172.16/12 entspricht 16 aufeinander folgenden Netzen der Klasse<br />

B <strong>und</strong> der ”<br />

16-Bit-Block“ 192.168/16 entspricht 256 aufeinander folgenden<br />

Netzen der Klasse C.<br />

4.2.3 IPv6-Adressen<br />

Das Classless Inter-Domain Routing hat den Raubbau an IP-Adressen deutlich<br />

reduziert. Dennoch wurde seit Mitte der 90er Jahre zusätzlich an einer<br />

Nachfolgeversion von IPv4 gearbeitet. Die neue Variante des Internet-<br />

Protokolls heißt IPv6 <strong>und</strong> bietet 128 Bit lange IP-Adressen. Die Einführung<br />

des neuen Protokolls begann bereits 1999. Allerdings geht die Umstellung<br />

auch heute noch, immerhin sechs Jahre nach dem Startschuß für IPv6, sehr<br />

schleppend voran, so daß IPv4 <strong>mit</strong> CIDR weiterhin den Defacto-Standard<br />

darstellt.<br />

IPv6-Adressen lassen sich zunächst in drei Gruppen unterteilen:<br />

• Unicast-Adressen: Eine Unicast-Adresse identifiziert genau ein Netzwerk-<br />

Interface. Ein IP-Paket, das an eine Unicast-Adresse geschickt wird, gelangt<br />

zu genau zu diesem Interface.<br />

• Multicast-Adressen: Eine Multicast-Adresse identifiziert eine Menge oder<br />

Gruppe von Netzwerk-Schnittstellen, die im Regelfall zu verschiedenen<br />

Teilnehmern gehören. Ein IP-Paket, das an eine Multicast-Adresse geschickt<br />

wird, wird an jedes Interface dieser Gruppe ausgeliefert.<br />

• Anycast-Adressen: Wie Multicast-Adressen beschreiben auch Anycast-<br />

Adressen eine Menge von Netzwerk-Interfaces, die im Regelfall zu verschiedenen<br />

Teilnehmern gehören. Allerdings wird ein IP-Paket, das an eine<br />

Anycast-Adresse geschickt wird, nur an ein einziges Interface aus dieser<br />

Menge von Schnittstellen geschickt. Normalerweise gelangt ein solches IP-<br />

Paket an das Interface <strong>mit</strong> der geringsten Distanz zum Sender.<br />

Wie in RFC 3513 beschrieben, werden die 128 Bit langen IPv6-Adressen<br />

im Normalfall als Folge von acht 16 Bit langen Hexadezimalzahlen dargestellt,<br />

beispielsweise also FEDC:BA98:7654:3210:FEDC:BA98:7654:3210 oder<br />

1080:0:0:0:8:800:200C:417A. Wie das zweite Beispiel zeigt, können bei den<br />

einzelnen Hexadezimalzahlen die führenden Nullen ausgelassen werden.<br />

Da IPv6-Adressen aufgr<strong>und</strong> ihrer Strukturierung sehr lange Folgen von Nullen<br />

enthalten können, existiert eine spezielle Syntax, die es erlaubt, diese Nullfolgen<br />

zu komprimieren. Die Zeichenfolge ::“ drückt eine Folge von Nullen in<br />

”<br />

beliebiger Länge am Anfang, in der Mitte oder am Ende einer IPv6-Adresse<br />

aus. Die Zeichenfolge ::“ darf deshalb nur ein einziges Mal in einer IPv6-<br />

”<br />

Adresse auftauchen – ansonsten wäre die Darstellung der Adresse nicht mehr

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